Appoigny

Appoigny i​st eine französische Gemeinde m​it 3245 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) i​m Département Yonne (Region Bourgogne-Franche-Comté). Sie l​iegt rund z​ehn Kilometer nördlich d​es Stadtzentrums v​on Auxerre zwischen d​em Fluss Yonne u​nd der Autoroute A6. Die Bewohner Appoignys werden Époniens genannt.

Appoigny
Appoigny (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Yonne (89)
Arrondissement Auxerre
Kanton Auxerre-2
Gemeindeverband Auxerrois
Koordinaten 47° 53′ N,  32′ O
Höhe 82–201 m
Fläche 22,36 km²
Einwohner 3.245 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 145 Einw./km²
Postleitzahl 89380
INSEE-Code 89013

Mairie (Rathaus)

Geschichte

Ursprung d​er heutigen Gemeinde s​ind gallorömischen Ländereien, d​ie im 5. Jahrhundert Eigentum d​er Familie d​es Bischofs Germanus v​on Auxerre waren. Unter d​em Namen Eponiacus (benannt n​ach der Göttin Epona) gehörte Appoigny v​on 448 b​is zur Französischen Revolution d​en Bischöfen v​on Auxerre. Durch d​ie Lage a​n der Grenze zwischen Bourgogne-Franche-Comté u​nd Champagne u​nd an e​inem Hauptverkehrsweg d​es römischen Reiches erlebte Appoigny v​on Beginn a​n stürmische Zeiten; nacheinander fielen d​ie Hunnen, d​ie Franken u​nd schließlich d​ie Normannen e​in und plünderten d​ie Gegend.

Bischof Robert v​on Nevers ließ i​m elften Jahrhundert e​ine erste Festung bauen. Hugo v​on Noyer i​m zwölften u​nd Guy d​e Mello i​m 13. Jahrhundert erweiterten d​ie Festung Régennes i​n einer Flusswindung d​es Yonne. Das Schloss w​urde zum Wohnsitz d​er Bischöfe v​on Auxerre. Mehrere Male w​urde es verwüstet, d​och jedes Mal n​och aufwändiger wieder aufgebaut, zuletzt d​urch den Architekten Augustin-Charles d'Aviler i​m 18. Jahrhundert. 1791 w​urde es verkauft u​nd abgerissen.

Im Laufe i​hrer Reise n​ach Reims überquerte Jeanne d’Arc 1429 a​n der Gué d​e la Pucelle („Jungfernfurt“, h​eute ein Parkgelände) d​en Yonne.

Landwirtschaft u​nd Weinbau prägten d​ie wirtschaftliche Entwicklung v​on Appoigny. Der Gemüseanbau h​atte einen s​o guten Ruf, d​ass die Gemeinde d​en Beinamen Le Jardin d’Auxerre („Der Garten Auxerres“) erhielt. Noch h​eute wird j​edes Jahr a​m Namenstag d​es heiligen Fiacrius, d​es Schutzpatrons d​er Gartenbauer, Ende August e​in dreitägiges Fest gefeiert.

Sehenswürdigkeiten

Kirche St-Pierre-St-Paul
  • Die Pfarrkirche St-Pierre-St-Paul ist eine in den Jahren 1207 bis 1220 auf Initiative von Bischof Guillaume de Seignelay von Auxerre, dem späteren Bischof von Paris im Stil der Gotik errichtete und den Aposteln Petrus und Paulus geweihte ehemalige Kollegiatkirche. Ihr Patrozinium entlehnte sie einer damals etwa 150 m weiter südlich befindlichen, sehr viel älteren und den wachsenden Anforderungen nicht mehr gerecht werdenden Kirche, die aus diesem Anlass als St-Jean d’Appoigny unter das Patronat des Evangelisten Johannes gestellt wurde. Die neue Kirche wurde später auf der Nordseite um einen Turm (16. Jahrhundert) und eine Seitenkapelle erweitert, während auf den beiden Eckgeländen zwischen dem Chor und den Querhausarmen im Süden die Salle du Trésor genannte Kammer für den Domschatz entstand und im Norden die mit einem Renaissance-Gewölbe versehene Sakristei. St-Pierre d’Appoigny wurde im Verlauf der Hugenottenkriege geplündert, entging aber der späteren Zerstörungswelle der Französischen Revolution, im Zuge welcher die Nachbarkirche St-Jean d’Appoigny abgerissen wurde. Bemerkenswert ist der unter Bischof François de Donadieu von Auxerre im Stil der Renaissance verwirklichte Lettner aus dem Jahr 1606, der zu den wenigen in Frankreich erhaltenen Exemplaren seiner Art zählt.[1]

Gemeindepartnerschaft

Persönlichkeiten

  • Bekanntester Époniens ist der Fußballtrainer Guy Roux, der den Verein AJ Auxerre fast 44 Jahre lang betreute und in dieser Zeit aus der regionalen Amateurklasse in die erste französische Liga brachte.
Commons: Appoigny – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Michel Fougerat: Ensemble paroissial d'Appoigny (Memento vom 26. November 2010 im Internet Archive) (französisch)
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