Tarcento
Tarcento (Tarcint auf Friulanisch) ist eine italienische Gemeinde mit 8919 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) in der Region Friaul-Julisch Venetien.
Tarcento | ||
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Staat | Italien | |
Region | Friaul-Julisch Venetien | |
Koordinaten | 46° 13′ N, 13° 13′ O | |
Höhe | 230 m s.l.m. | |
Fläche | 35 km² | |
Einwohner | 8.919 (31. Dez. 2019)[1] | |
Postleitzahl | 33017 | |
Vorwahl | 0432 | |
ISTAT-Nummer | 030116 | |
Volksbezeichnung | Tarcentini | |
Schutzpatron | San Pietro | |
Website | www.comune.tarcento.ud.it |
Geografie
Tarcento liegt in 230 m Seehöhe, 20 Kilometer nördlich von Udine. Das Städtchen wird geprägt durch eine Gegend ländlichen Charakters in unterschiedlicher und kontrastierender Ausformung: im Norden die Julischen Voralpen, eindrucksvolle den Horizont abrieglende Kalk-Befestigungen; im Süden die weite friulanische Ebene; gegen Osten die Colli Orientali; nach Westen das Moränen-Amphitheater des Tagliamento, die nach der letzten Eiszeit entstandene Hügellandschaft.
Ortsteile
Bulfons, Ciseriis, Coia, Collalto, Collerumiz, Loneriacco, Molinis, Sammardenchia, Sedilis, Segnacco, Stella, Zomeais
Nachbargemeinden
Cassacco, Lusevera, Magnano in Riviera, Montenars, Nimis, Reana del Rojale, Tricesimo
Geschichte
Die ersten urkundlichen Namensnennungen von Tarcento stammen aus dem 12. Jahrhundert, die Stadt rühmt sich jedoch viel älterer Ursprünge: die Gelehrten sprechen tatsächlich von steinzeitlichen Populationen, auf die prähistorische Besiedlungen folgten, danach keltische, und dann natürlich die Kolonisation der Römer. Bis zum Aufspüren der ersten Namensnennung muss man sich allerdings noch bis zum Jahre 1126 gedulden, als Tarcento Domäne der Machland, die aus Perg (Österreich) stammten, war. 1219 wurden die Machland von den Kaporiakern abgelöst. 1281 vergab der Patriarch von Aquileia Raimondo dalla Torre das Lehen an den adeligen Artico von Castel Porpetto. Tarcento verblieb somit unter der Gerichtsbarkeit der Castel von Porpetto bis zur Zeit von Napoleon (1797). 1866 wurde das Städtchen dem Königreich Italien eingegliedert, und wurde somit Bezirks-Hauptort. Teile des Orts wurden von einem Erdbeben am 6. Mai 1976 zerstört und in den Folgejahren wieder aufgebaut.
Sehenswürdigkeiten
Villen
Die kleine Stadt am Torre wurde zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts die „Perle von Friaul“ genannt. Mildes Klima und die schöne Lage begünstigten die Errichtung zahlreicher Villen. Die Architekten Ruggero Berlam und sein Sohn Arduino Berlam schufen mit der Villa Moretti (zirka 1920) eines ihrer schönsten Bauwerke. Ebenso bemerkenswert ist die Villa Pontoni, deren ältester Teil („palazzat“), die ehemalige Hauptresidenz der adeligen Familie Frangipane, auf das 16. Jh. zurückgeht. Villa Angeli, später im Besitz der Frangipane und der Prampero, Innendekorationen von Francesco Barazzutti (19. Jh.); Villa de Rubeis, erbaut 1759; Villa Marcuzzi (1924), entworfen von Ermes Midena. Palazzo Frangipane in Villafredda, heute in öffentlicher Hand; die in eine mittelalterliche, befestigte Anlage eingesetzte, zauberhafte Villa Liruti.
- Villa Moretti
- Detail der Villa Moretti
- Erker der Villa Moretti
- Villa Pontoni
- Ausschnitt der Villa Pontoni
Pfarrkirche San Pietro
Die Pfarrkirche im Stadtzentrum geht auf die romanische Zeit zurück, jedoch wurde sie im 15. Jahrhundert umgebaut und später noch erweitert und verändert.
1813 kaufte man den Hochaltar von der Kirche Santa Maria della Cella in Cividale. Dieses imposante, aus Marmor gefertigte Kunstwerk ist mit schönen Statuen aus dem 16. Jahrhundert ausgestattet. Das Altarbild zeigt die Schlüsselübergabe an Petrus und wurde von Odorico Politi angefertigt. Es ist an antiken Modellen angelehnt, korrekt ausgeführt, auch wenn ein wenig theatralisch in der Darstellung. Dekorationen von Francesco Barazzutti zieren den Chor. Die Decke im Kirchenschiff ist mit Fresken einer Mariä Himmelfahrt von Giuseppe Ghedina aus dem Jahre 1874 ausgestaltet.
Mittelalterliche Burg
Die auf dem Hügel in 410 m Seehöhe in der Nähe des Dorfes Spizzot gelegene obere Burg (Mitte des 14. Jahrhunderts zerstört) war wesentlich älter als die untere Burg (14. bis 16. Jahrhundert) oder der Palazzo Frangipane (16./17. Jahrhundert). Heute sind davon praktisch keine Mauerreste mehr vorhanden. Lediglich von der unteren Burg ist noch der verfallende Bergfried als stummer Zeuge vorhanden. Das neue Schloss Frangipane fungiert heute als Rathaus.
- Bergfried der unteren Burg
- Palazzo Frangipane – Rathaus
- Portal des Rathauses
Gemeindepartnerschaften
Tarcento hat am 1. Juni 2008 eine Gemeindepartnerschaft mit der oberbayrischen Gemeinde Unterföhring begonnen.
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.