Steinborn

Steinborn in der Eifel ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bitburger Land an.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Bitburger Land
Höhe: 501 m ü. NHN
Fläche: 11,28 km2
Einwohner: 175 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 16 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54655
Vorwahl: 06567
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 313
Adresse der Verbandsverwaltung: Hubert-Prim-Straße 7
54634 Bitburg
Website: www.ortsgemeinde-steinborn.de
Ortsbürgermeister: Manfred Jegen
Lage der Ortsgemeinde Steinborn im Eifelkreis Bitburg-Prüm
Karte

Geographie

Katholische Filialkirche St. Hubert

Der Ort liegt auf der östlichen Hochterrasse der Kyll in der Kyllburger Waldeifel.[2] Die westlich des Ortes gelegene Kuppe Auf der Held erreicht fast 530 m ü. NHN und bietet eine weiten Rundumblick.[3]

Zu Steinborn gehören auch die Wohnplätze Berghof, Brunnenhof, Johanneshof, Lindenhof, Michelshof, Schnepperhof, Scholzenhof, Stockemerhof und Wiesenhof.[4]

Nachbarorte sind die Ortsgemeinden Meisburg im Nordosten, Seinsfeld im Südosten, Kyllburgweiler im Südwesten, Sankt Thomas im Westen und Zendscheid im Nordwesten.

Geschichte

Das Gebiet um Steinborn war schon in der Frühzeit besiedelt, was durch den Fund mehrerer römischer Bestattungsplätze nachgewiesen werden konnte. Zudem entdeckte man westlich des Ortes eine eisenzeitliche Siedlung.

Die ersten Aufzeichnungen, in denen der Ort Steinborn namentlich erwähnt wurde, stammen aus dem 13. Jahrhundert. Johann von Böhmen übertrug Arnold von Blankenheim ein Lehen, zu dem auch Steinborn gehörte. Der Ort war zwischen den Herrschaften Seinsfeld und Densborn geteilt.[5] Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs, zugeordnet der Mairie Seinsfeld. Nach der Niederlage Napoleons kam Steinborn aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen und gehörte nun zum Kreis Wittlich des Regierungsbezirks Trier, der 1822 Teil der neu gebildeten preußischen Rheinprovinz wurde.

Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Steinborn innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Im Zuge der rheinland-pfälzischen Kommunalreform wurde der Landkreis Wittlich am 7. Juni 1969 aufgelöst und mit dem größten Teil des ebenfalls aufgelösten Landkreises Bernkastel zum neuen Landkreis Bernkastel-Wittlich zusammengeschlossen. Am 7. November 1970 wechselten fünf aus dem Altkreis Wittlich stammende Gemeinden, darunter auch Steinborn, in den Landkreis Bitburg-Prüm,[6] wo sie zunächst der Verbandsgemeinde Kyllburg angehörten, die am 1. Juli 2014 in die Verbandsgemeinde Bitburger Land aufging.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Steinborn, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[7]

JahrEinwohner
1815127
1835169
1871213
1905239
1939290
1950307
1961283
JahrEinwohner
1970275
1987248
1997262
2005234
2011204
2017198

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Steinborn besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[8]

Bürgermeister

Manfred Jegen wurde am 26. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Steinborn, nachdem er bereits zuvor als Erster Beigeordneter die Amtsgeschäfte geführt hatte. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat, der sich für Jegen entschied.[9][10][11]

Jegens Vorgänger Stefan Bartzen hatte 2017 sein Amt niedergelegt.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2021) sind folgende Kulturdenkmäler ausgewiesen:[12]

  • Römisch-katholische Filialkirche St. Hubert, Saalbau (1820)
  • Denkmalzone im Ortskern mit erhaltener historischer Bausubstanz, die ein ungestörtes Bild eines Bauerndorfes der Zeit um 1850 bietet
  • Markuskapelle auf dem Höhenrücken südlich des Ortes
  • Scholzenhof (Aussiedlerhof, bezeichnet 1932)
  • Drei Wegekreuze in der Gemarkung

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Steinborn

Brauchtum

Zu den in Steinborn gepflegten Bräuchen gehören:[13]

  • Am ersten Sonntag nach Fastnacht („Scheefsundich“) wird mit dem Hüttenbrennen der Winter symbolisch vertrieben.
  • In der Karwoche ersetzen die Kinder durch Klappern und Gesang das ausgesetzte Kirchenläuten.
  • Das traditionelle Aufstellen des Maibaums findet am 30. April statt, durchgeführt von der Freiwilligen Feuerwehr Steinborn, die in der Nacht zum 1. Mai, der sogenannten Hexennacht, auch die Bewachung übernimmt.
  • Das Steinborner Waldfest wird seit 1976 am ersten August-Wochenende von der Feuerwehr ausgerichtet.
  • Anfang November findet die Hubertuskirmes im Dorfgemeinschaftshaus statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Trotz des Strukturwandels der letzten Jahrzehnte ist Steinborn noch deutlich land- und forstwirtschaftlich geprägt. So gibt es im Ort noch acht landwirtschaftliche Haupterwerbsbetriebe mit Tierhaltung.[14]

Verkehr

Steinborn liegt an der Bundesstraße 257.

Commons: Steinborn – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Ortsgemeinde Steinborn. Verbandsgemeinde Bitburger Land, abgerufen am 21. Juli 2021.
  3. Die exponierte Höhenlage Steinborns. Ortsgemeinde Steinborn, abgerufen am 21. Juli 2021.
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 104 (PDF; 2,6 MB).
  5. Die Geschichte der Ortsgemeinde Steinborn. Verbandsgemeinde Bitburger Land, abgerufen am 21. Juli 2021.
  6. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 159 f. (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  7. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  9. Aus der Arbeit des Ortsgemeinderates Steinborn. Informationen aus der Ratssitzung vom 24.06.2019. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 27/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 21. Juli 2021.
  10. Manfred Jegen: Bekanntmachung gemäß § 62 Abs. 6 Kommunalwahlgesetz über die Absage der Urwahl des Ortsbürgermeisters. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 18/2019. Linus Wittich Medien GmbH, 11. April 2019, abgerufen am 21. Juli 2021.
  11. Keiner will es machen: Orte ohne Chef. Steinborn: Ende 2017 sollte dort ein Nachfolger für Stefan Bartzen, der drei Monate zuvor zurückgetreten war, gewählt werden. Doch es fand sich kein Bewerber. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 19. Februar 2019, abgerufen am 21. Juli 2021.
  12. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): .pdf Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Eifelkreis Bitburg-Prüm. Mainz 2021[Version 2022 liegt vor.], S. 119 f. (PDF; 4,4 MB).
  13. Brauchtum. Ortsgemeinde Steinborn, abgerufen am 23. Juli 2021.
  14. Dörfliche Idylle und wunderschöner Weitblick. Ortsgemeinde Steinborn, abgerufen am 21. Juli 2021.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.