Rittersdorf (Eifel)
Rittersdorf ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bitburger Land an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Bitburger Land | |
Höhe: | 285 m ü. NHN | |
Fläche: | 11,87 km2 | |
Einwohner: | 1384 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 117 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54636 | |
Vorwahl: | 06561 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 109 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hubert-Prim-Straße 7 54634 Bitburg | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Holger Klein (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Rittersdorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Geographie
Der Ort liegt in der Südeifel, ca. 4 km nördlich von Bitburg im Nimstal. Die nächste größere Stadt ist Trier (ca. 30 km).
Neben dem Hauptort gehören die Weiler Bildchen und Rittersdell sowie die Wohnplätze Jäschkeshof, Hohlgaß Hof, Pferdehof, Rittermühle und Wollmühle zur Gemeinde.[2]
Geschichte
Das Areal um die heutige Gemeinde Rittersdorf war schon im Frühmittelalter besiedelt, was durch den Fund von Frankengräbern nachgewiesen werden konnte. Es handelt sich um zwei Grabfelder nördlich von Rittersdorf. Beide konnten in die Zeit zwischen 500 n. Chr. bis 1220 eingeordnet werden.[3] Ferner fand man 1950 noch einen einzelnen Grabhügel mit einem Durchmesser von 12 m nordwestlich des Ortes. Dieser stammt aus der römischen Zeit und konnte zwischen 500 v. und 500 n. Chr. verortet werden. Als Beigabe wurde römische Keramik beobachtet.[4]
Rittersdorf wurde erstmals im Jahre 962 urkundlich erwähnt, als Kaiser Otto I. der Abtei St. Maximin deren Besitzungen bestätigte.[5] Damals wurde der Ort „Ratheresdorf“ genannt. Im Laufe der Zeit hat sich der Name in Rittersdorf geändert.
Zur Herrschaft Rittersdorf gehörte auch das Nachbardorf Nattenheim. Die Herrschaft stand bis Ende des 18. Jahrhunderts unter luxemburgischer Landeshoheit.
Von 1956 bis 1961 lagerten nahe dem Ort in verbunkerten Silos für die US-Streitkräfte Marschflugkörper vom Typ TM-61 Matador.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Rittersdorf, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Rittersdorf besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[7]
Wahl | CDU | WGR | Gesamt |
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2019 | 10 | 6 | 16 Sitze |
2014 | 9 | 7 | 16 Sitze |
2009 | 10 | 6 | 16 Sitze |
2004 | 11 | 5 | 16 Sitze |
Bürgermeister
Holger Klein (CDU) wurde am 14. August 2019 Ortsbürgermeister von Rittersdorf.[8] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 52,41 % für fünf Jahre gewählt worden.[9]
Kleins Vorgänger Walter Heyen hatte das Amt zehn Jahre ausgeübt, war 2019 aber nicht erneut angetreten.[8]
Wappen
Blasonierung: „Unter schwarzem Schildhaupt mit Sparrenbalken in Silber, gespalten, vorn in Silber ein wachsender roter Burgturm mit goldenem Tor, hinten fünffach von Gold und Rot geteilt.“[10] | |
Wappenbegründung: Rittersdorf war Sitz der Gemeinden, die die „Herrschaft Rittersdorf“ bildeten. Vögte dieser Herrschaft waren bis 1780 die Grafen von Manderscheid-Blankenheim. Sie führten im Wappen einen silbernen Sparrenbalken in Schwarz. Er kehrt im Schildhaupt wieder.
Im unteren, gespaltenen Schild ist vorn ein wachsender Burgturm wiedergegeben. König Rudolph von Habsburg gibt im Jahre 1290 die Erlaubnis zum Bau eines Turmes. Dieser Turm ist der noch heute erhaltene, nahezu 700 Jahre alte, mächtige Bergfried. Über Jahrhunderte war die Familie von Enscheringen Besitzer der Burganlage. Ihr Wappen ist im Schildgrund siebenfach von Gold und Rot geteilt. Es kehr hier, wegen des Schildhauptes fünffach geteilt, neben dem Burgturm wieder. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Burg Rittersdorf wurde als Wasserburg an der Nims am Verkehrsweg Trier – Bitburg – Prüm – Köln erstmals im Jahre 1263 als Besitz der Reichsabtei St. Maximin erwähnt. 1290 entstand der 26 m hohe Bergfried. Die Burg beherbergt heute ein Restaurant und eine Außenstelle des Standesamtes der Verbandsgemeinde Bitburger Land.
- Katholische Pfarrkirche St. Martin von 1833
- Pfarrhaus von 1757
- Dorfgemeinschaftshaus von 1921
- Über das Gemeindegebiet sind mehrere Wegekreuze verteilt.
- Der Ortskern ist Standort einiger historischer Wohnhäuser und alter Bauernhöfe
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Rittersdorf
Grünflächen und Naherholung
Siehe auch: Liste der Naturdenkmale in Rittersdorf
Regelmäßige Veranstaltungen
- Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest
- Traditionelles Ratschen oder Klappern am Karfreitag und Karsamstag
- Hüttenbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag)[13][14]
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Ort verfügt über mehrere angesiedelte Gewerbebetriebe. Im Ortskern befinden sich Gastronomie- sowie diverse Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe. Darüber hinaus ist eine Bankfiliale angesiedelt. Auch die Landwirtschaft genießt dank mehrerer Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe einen hohen Stellenwert.
Gewerbegebiete
- Gewerbegebiet „Hohlgass“
- Gewerbegebiet „Bildchen“
Bildung
- Grundschule Sankt Barbara
- Kindertagesstätte Burgzwerge
Persönlichkeiten
- Werner Theisen (1927–1993), Rechtsanwalt und Zeitungsverleger, bekannt für seine Spende zur Rekonstruktion des Reiterstandbildes am Deutschen Eck
- Edgar Schmitt (* 1963), ehem. Fußballspieler und jetziger -trainer, geboren in Rittersdorf
Literatur
- Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Bitburg (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/I). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 53, 239–246, 306 (315 S., Mit 12 Taf. u. 227 Abb. im Text. Nachdr. d. Ausg. Schwann, Düsseldorf 1927).
- Michael Berens: Pfarrkirche St. Martin, Wallfahrtskapelle „Bildchen“. In: Geschichtlicher Arbeitskreis Bitburger Land (Hrsg.): Die Kirchen und Kapellen des Bitburger Landes. S. 80 (online [PDF; abgerufen am 5. April 2018]).
Weblinks
- Ortsgemeinde Rittersdorf auf den Seiten der Verbandsgemeinde Bitburger Land
- Zur Suche nach Kulturgütern der Ortsgemeinde Rittersdorf (Eifel) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Rittersdorf in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 103 (PDF; 2,6 MB).
- Frankengräber Rittersdorf. In: Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier. Abgerufen am 5. März 2021.
- Römischer Grabhügel Rittersdorf. In: Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier. Abgerufen am 5. März 2021.
- Heinrich Beyer: Urkundenbuch der jetzt die Preussischen Regierungsbezirke bildenden mittelrheinischen Territorien Coblenz und Trier. Band 1. Hölscher, Coblenz 1860 (Urkunde 209).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 19. August 2019.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 19. August 2019.
- Der neue Rittersdorfer Gemeinderat. Ortsgemeinde Rittersdorf, abgerufen am 6. Juli 2021.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Bitburger Land, Verbandsgemeinde, 47. Ergebniszeile. Abgerufen am 6. Juli 2021.
- Wappenerklärung. Abgerufen am 30. Juli 2016.
- Wanderroute Rittersdof-Bitburg Stahl-Bedhard-Bildchen-Rittersdorf. Abgerufen am 2. Februar 2018.
- Reiterroute Rittersdorf in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
- Hüttenbrennen in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
- Hüttensonntag in der Eifel. Abgerufen am 10. August 2017.