Sülm
Sülm ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bitburger Land an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Bitburger Land | |
Höhe: | 340 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,05 km2 | |
Einwohner: | 419 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 59 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54636 | |
Vorwahl: | 06562 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 125 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hubert-Prim-Straße 7 54634 Bitburg | |
Website: | ||
Ortsbürgermeisterin: | Klara Weber | |
Lage der Ortsgemeinde Sülm im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Geographie
Sülm liegt in der Südwesteifel, etwa fünf Kilometer südöstlich der Kreisstadt Bitburg. Das Gemeindegebiet erstreckt sich auf der sogenannten Bitburger Hochfläche und umfasst eine Fläche von 705 ha. Davon werden 61,3 % landwirtschaftlich genutzt, mit 23,8 % ist ein vergleichsweise geringer Anteil von Wald bestanden (Stand 2017).[2]
Zu Sülm gehören auch die Wohnplätze Bernhardshof und Looskyllermühle.[3]
Nachbarorte sind Röhl im Norden, Speicher im Osten, Dahlem im Südosten, Trimport und Idenheim im Süden, Eßlingen im Südwesten, sowie Scharfbillig im Nordwesten.
Geschichte
Seit dem 19. Jahrhundert wurden vom Ost-Hang des Kreuzberges, südöstlich von Sülm, immer wieder frührömische Grabfunde bekannt. Es handelte sich offensichtlich um ein größeres Brandgräberfeld, das wenig westlich der Pfarrkirche lag und durch Steinbrucharbeiten und Landwirtschaft weitgehend zerstört wurde. Bemerkenswert ist ein 1886 im Provinzial Museum Trier eingeliefertes reiches Brandgrab der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. mit zwei Nertomarusfibeln, zwei weiteren Fibeln, einer Schminkkugel aus Glas, einer gestielten Pfanne und einem Sieb aus Bronze.[4]
Ferner könnten ein Podium, römische Ziegel und Mauerreste auf ein Bergheiligtum auf dem Burgberg hindeuten. Von hier stammen vier Münzen, die alle ins 4. Jahrhundert datiert wurden. Fasst man alle Münzen als Opfergabe auf, würde es sich um ein lange genutztes Heiligtum handeln.[5]
634 werden Sülm sowie die Orte Welschbillig, Newel und Röhl mit ihren Kirchen und Zugehörungen von König Dagobert I. (Herrschaft: 622–638, Trier-Aufenthalt: 624 bis 625) der Kirche des heiligen Paulinus (Paulinstift Trier) geschenkt. Zu dieser Zeit war Modoald Bischof von Trier. 981 wird diese Schenkung in einer Urkunde des Erzbischofs Egbert von Trier (Bischof von 977 bis 993) erwähnt. Sülm wird in der genannten Urkunde erstmals unter dem Namen „Sulmana“ genannt und unterstand als Teil des Kurfürstentums Trier dem Erzbischof von Trier.[6]
Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs, zugeordnet der Mairie Idenheim im Arrondissement Trier des Saardepartements.[7] Nach der Niederlage Napoleons kam Sülm aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen und gehörte nun zum Kreis Bitburg des Regierungsbezirks Trier, der 1822 Teil der neu gebildeten preußischen Rheinprovinz wurde. Aus der Mairie wurde die Bürgermeisterei Idenheim, die 1929 in das Amt Bitburg-Land aufging.[8]
Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Sülm innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der rheinland-pfälzischen Kommunalreform wurde der Ort 1970 der Verbandsgemeinde Bitburg-Land zugeordnet, die wiederum zum 1. Juli 2014 in die Verbandsgemeinde Bitburger Land aufging.
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Sülm, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Sülm besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.[9]
Bürgermeister
Klara Weber wurde am 17. Juli 2019 Ortsbürgermeisterin von Sülm. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat, der sich in seiner konstituierenden Sitzung für Weber entschied.[10][11]
Webers Vorgänger waren Jürgen Schäfer (2014–2019) und Hermann Schilz (2004–2014).[12][13]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Über das Gemeindegebiet sind zahlreiche sanierte alte Bauernhäuser verteilt. Die alte Kriegergedächtniskapelle mit Sandsteinaltar stammt aus dem Jahre 1631. Sehenswert sind darüber hinaus Grabkreuze aus dem 16. und 17. Jahrhundert an der Sülmer Friedhofsmauer. Im Gegensatz zu den meisten Begräbnisstätten im Eifelkreis sind auf dem Sülmer Friedhof noch mehrere Grabsteine aus dem späten 19. Jahrhundert erhalten geblieben. Der Bau der Pfarrkirche St. Petrus wurde 1826 begonnen, sie hatte einen spätgotischen Vorgängerbau.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Sülm
Wirtschaft und Infrastruktur
Sülm ist heute eine landwirtschaftlich und touristisch geprägte Gemeinde. Der Ort ist Standort mehrerer Voll- und Nebenerwerbsbetriebe sowie von drei Schnapsbrennereien. Im Dienstleistungsbereich verfügt er über ein Dorfgasthaus, zwei Privatpensionen, einen Kindergarten sowie eine öffentliche Bücherei.
Etwa zwei Kilometer westlich der Ortschaft verläuft die Bundesstraße 51, die nach Bitburg und zur etwa zehn Kilometer entfernten Bundesautobahn 60 führt.
Söhne und Töchter des Ortes
- Bernhard Lemling (1904–1961), bekannter Eifeldichter
Weblinks
- Webseite der Ortsgemeinde Sülm - www.suelm.de
- Ortsgemeinde Sülm auf den Seiten der Verbandsgemeinde Bitburger Land
- Zur Suche nach Kulturgütern der Ortsgemeinde Sülm in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Sülm in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 103 (PDF; 2,6 MB).
- Römisches Brandgräberfeld Sülm. In: Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier. Abgerufen am 9. März 2021.
- Römisches Bergheiligtum Sülm. In: Datenbank der Kulturgüter in der Region. Abgerufen am 20. März 2021.
- pfarreiengemeinschaft-speicher.de: Pfarrei Sülm. Geschichte der Pfarrei. Abgerufen am 23. Januar 2020.
- Verwaltungszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, S. 25, abgerufen am 25. Juli 2021.
- Amt Bitburg-Land. Verbandsgemeinde Bitburger Land, abgerufen am 25. Juli 2021.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- Aus der Arbeit des Ortsgemeinderates. Informationen aus der Ratssitzung am 17.07.2019. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 30/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 25. Juli 2021.
- Jürgen Schäfer: Bekanntmachung gemäß § 62 Abs. 6 Kommunalwahlgesetz über die Absage der Urwahl des Ortsbürgermeisters. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 18/2019. Linus Wittich Medien GmbH, 11. April 2019, abgerufen am 25. Juli 2021.
- Klara Weber: Der Gemeinderat Sülm stellt sich vor. Ortsgemeinde Sülm, 8. August 2019, abgerufen am 25. Juli 2021.
- Die meisten Ortsbürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg-Land gehen bei der Wahl im Juni wieder ins Rennen. In Sülm strebt Hermann Schilz (61) eine zweite Amtszeit an. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 24. April 2009, abgerufen am 25. Juli 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- Homepage der DJK Eintracht DIST