Oberweiler (Eifel)

Oberweiler ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bitburger Land an.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Bitburger Land
Höhe: 430 m ü. NHN
Fläche: 5,32 km2
Einwohner: 165 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54636
Vorwahl: 06569
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 098
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Hubert-Prim-Straße 7
54634 Bitburg
Website: www.oberweiler.eu
Ortsbürgermeister: Nico Steinbach (SPD)
Lage der Ortsgemeinde Oberweiler im Eifelkreis Bitburg-Prüm
Karte
Oberweiler, Jean Bertels 1597

Geographie

Oberweiler liegt in der Südwesteifel ca. 15 km nordwestlich der Kreisstadt Bitburg. Das Gemeindegebiet erstreckt sich auf dem Höhenrücken zwischen Nims und Prüm und wird vom Finkenbach entwässert. Von dem 5,31 km² großen Gemeindegebiet ist mit 38,2 % ein vergleichsweise geringer Anteil Landwirtschaftsfläche, 54,7 % sind von Wald bestanden.

Der Ort gliedert sich in die Ortsteile Oberweiler und Beifels (heute Wüstung). Zu Oberweiler gehört zudem der Weiler Waxweiler Straße. [2]

Nachbarorte sind die Ortsgemeinden Plütscheid im Norden, Ehlenz im Osten, Niederweiler im Süden, der Oberpierscheider Ortsteil Philippsweiler im Westen sowie Mauel im Nordwesten.

Geschichte

Aus der vorchristlichen Zeit zeugt eine Wehranlage mit Wallgräben auf dem „Ritschberg“, der ursprünglich auf der Gemarkung Beifels stand. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als „Wilre Juxta Ham“ stammt aus dem Jahre 1257, wobei dieser Name zusammen für die heute getrennten Orte Ober- und Niederweiler stand. Der Ortsname alleine konnte für 1473 nachgewiesen werden, als er noch als „Oberwiller“ firmierte. Damals bestand die Ortschaft aus fünf Haushalten, wie dem luxemburgischen Feuerstellenverzeichnis zu entnehmen ist. Ab dem Mittelalter lag nahe bei Oberweiler der Hof „Beifels“, der bei einem Brand im Jahre 1962 den Flammen zum Opfer fiel.

Als Unterherrschaft gehörte Oberweiler bis zur französischen Zeit Ende des 18. Jahrhunderts zum Herzogtum Luxemburg. Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs, zugeordnet dem Arrondissement Bitbourg (Bitburg) des Departements der Wälder. Verwaltet wurde Oberweiler von der Mairie und späteren Bürgermeisterei Biersdorf,[3] die 1856 in die Bürgermeisterei Bickendorf (1927 in Amt Bickendorf umbenannt) eingegliedert wurde. Letzteres wurde 1970 im Zuge der rheinland-pfälzischen Kommunalreform mit vier weiteren Ämtern zur Verbandsgemeinde Bitburg-Land zusammengeschlossen,[4] die wiederum zum 1. Juli 2014 in die Verbandsgemeinde Bitburger Land aufging.[5]

Am 1. Juli 1967 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Beifels mit zuletzt zwei Einwohnern eingemeindet.[6]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Oberweiler, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen.[7]

JahrEinwohner
1815131
1835197
1871214
1905155
1939152
1950152
1961151
JahrEinwohner
1970149
1987145
1997154
2005149
2011135
2017159

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Oberweiler besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[8]

Bürgermeister

Nico Steinbach wurde 2008 Ortsbürgermeister von Oberweiler.[9] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 80,87 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10]

Wappen

Wappen von Oberweiler
[11]
Wappenbegründung: Auf die Grundherren derer von Heisgen deuten die drei Lilien im Schildhaupt hin.

Patron der Kapelle ist der heilige Hubertus, der als Attribut ein Hirschgeweih mit Kreuz führt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • St. Hubertus, Südostseite
    Katholische Filialkirche St. Hubertus aus dem Jahre 1950.[12]
  • In der Nähe befindet sich das private Schloss Merkeshausen von 1892, das am Ufer der Prüm liegt.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Oberweiler

Grünflächen und Naherholung

  • Unfallkreuz Greten (1806)
    Unfallkreuz an der Hauptstraße. Das Kreuz erinnert an einen tragischen Unfall. Im Jahr 1806 verunglückt das Ehepaar Greten tödlich, als sein Ochsengespann durchgeht.
  • Ehrendenkmal an die Kriegsopfer am Friedhof
  • Wanderrouten in und um Oberweiler[13]

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Hüttenbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag)[14][15]
  • Traditionelles Ratschen oder Klappern am Karfreitag und Karsamstag
  • Herbstfest – im Oktober lädt der Förderverein der Kapelle zum Herbstfest ins Gemeindehaus ein.
  • Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest. Das Hubertusfest findet Anfang November statt.

Infrastruktur

Wirtschaft

Oberweiler liegt in einer von Land- und Forstwirtschaft geprägten Landschaft. Im Zuge des Strukturwandels der letzten Jahrzehnte ist nur noch ein Vollerwerbslandwirt verblieben. Der Ort hat sich überwiegend zur Wohngemeinde für Pendler entwickelt, die in den umliegenden Städten ihrer Arbeit nachgehen.[16]

Verkehr

Die Gemeinde liegt an der Landesstraße L 12. Von ihr zweigt in Oberweiler die Kreisstraße K 69 nach Ehlenz ab, sowie südlich des Ortes die K 72 nach Niederweiler.

Literatur

  • Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Bitburg (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/I). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 91–92 (315 S., Mit 12 Taf. u. 227 Abb. im Text. Nachdr. d. Ausg. Schwann, Düsseldorf 1927).
Commons: Oberweiler – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 102 (PDF; 2,6 MB).
  3. Verwaltungszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, S. 19, abgerufen am 27. Juni 2021.
  4. Amt Bickendorf. Verbandsgemeinde Bitburger Land, abgerufen am 27. Juni 2021.
  5. Landesgesetz über die freiwillige Bildung der neuen Verbandsgemeinde Bitburger Land. In: Landesrecht Online. juris GmbH – Juristisches Informationssystem für die Bundesrepublik Deutschland, 22. November 2013, abgerufen am 27. Juni 2021.
  6. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 191 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  7. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  9. Steinbach, Nico. In: Biografie. Landtag Rheinland-Pfalz, abgerufen am 27. Juni 2021.
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Bitburger Land, Verbandsgemeinde, 42. Ergebniszeile. Abgerufen am 27. Juni 2021.
  11. Wappenerklärung Oberweiler
  12. Sehenswürdigkeiten Oberweiler. Verbandsgemeindeverwaltung Bitburger Land, abgerufen am 27. Juni 2021.
  13. Wanderroute Wanderweg Wolsfeld Wandern 60 plus. Abgerufen am 2. Februar 2018.
  14. Hüttenbrennen in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
  15. Hüttensonntag in der Eifel. Abgerufen am 10. August 2017.
  16. Ortsgemeinde Oberweiler. Verbandsgemeindeverwaltung Bitburger Land, abgerufen am 27. Juni 2021.
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