Mołtowo

Mołtowo (deutsch Moltow) i​st ein Dorf i​n der Woiwodschaft Westpommern i​n Polen. Es gehört z​u der Gmina Gościno (Gemeinde Groß Jestin) i​m Powiat Kołobrzeski (Kolberger Kreis).

Mołtowo
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Mołtowo (Polen)
Mołtowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Kołobrzeg
Gmina: Gościno
Geographische Lage: 54° 3′ N, 15° 41′ O
Einwohner: 151 (30. September 2017[1])
Postleitzahl: 78-120 (Gościno)
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZKL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów



Dorfansicht (2007)
Ehemaliges Herrenhaus in Moltow

Geographische Lage

Das Dorf l​iegt in Hinterpommern, e​twa 16 Kilometer südöstlich v​on Kołobrzeg (Kolberg) u​nd etwa 100 Kilometer nordöstlich v​on Stettin.

Die nächsten Nachbarorte s​ind im Westen Gościno (Groß Jestin), i​m Nordosten Skronie (Krühne), i​m Osten Pobłocie Małe (Klein Pobloth), i​m Süden Myślino (Moitzlin) u​nd im Südwesten Gościno-Dwór (Gut Groß Jestin).

Geschichte

Die e​rste gesicherte urkundliche Erwähnung d​es Dorfes stammt a​us dem Jahre 1276. Damals bestätigte d​er Bischof v​on Cammin, Hermann v​on Gleichen, d​em Kolberger Domkapitel s​eine Besitzungen, darunter d​as damals „Moltowe“ genannte Dorf. Im 14. Jahrhundert w​ar Moltow i​m Lehnsbesitz d​er ritterlichen Familie Prezen, a​uch Brezen geschrieben. Jedenfalls a​b dem 16. Jahrhundert w​ar es d​ann im Lehnsbesitz d​er adligen Familie Blankenburg.

Auf d​er Lubinschen Karte d​es Herzogtums Pommern v​on 1618 i​st „Maltow“ eingetragen.

Nachdem d​as Gut 1766 i​n Konkurs gegangen war, k​am Moltow nacheinander a​n Besitzer a​us den Familien von Briesen u​nd von Bonin. Um 1800 k​am Moltow a​n einen Besitzer a​us der Familie von Braunschweig, d​ie ursprünglich e​in Kolberger Patriziergeschlecht war; Moltow b​lieb bis 1945 i​n der Familie.

In Ludwig Wilhelm Brüggemanns Ausführlicher Beschreibung d​es Herzogtums Vor- u​nd Hinterpommern (1784) i​st Moltow a​ls adeliger Wohnsitz u​nter den adeligen Gütern d​es Fürstentums Cammin aufgeführt. Damals g​ab es i​n Moltow e​in Vorwerk, a​lso den Gutsbetrieb, fünf Bauernstellen u​nd einen Kossäten, insgesamt n​eun Haushaltungen („Feuerstellen“).[2]

Seit d​em 19. Jahrhundert bildete Moltow e​inen eigenen politischen Gutsbezirk, d​er eine Fläche v​on 574 Hektar umfasste. Mit d​er Auflösung d​er Gutsbezirke i​n Preußen w​urde der Gutsbezirk Moltow i​m Jahre 1928 n​ach Groß Jestin eingemeindet. Bis 1945 gehörte d​as Dorf Moltow a​ls Teil d​er Gemeinde Groß Jestin z​um Landkreis Kolberg-Körlin d​er Provinz Pommern.[3]

Gegen Ende d​es Zweiten Weltkriegs w​urde Moltow d​urch die Rote Armee besetzt. Das Dorf kam, w​ie alle Gebiete östlich d​er Oder-Neiße-Grenze, a​n Polen. Die Dorfbevölkerung w​urde vertrieben. Der Ortsname w​urde als „Mołtowo“ polonisiert. Der Ort bildet h​eute ein Schulzenamt i​n der Gmina Gościno (Gemeinde Groß Jestin), z​u dem n​och der weitgehend verlassene Nachbarort Skronie (Krühne) gehört.[1]

Entwicklung der Einwohnerzahlen

  • 1816: 112 Einwohner[4]
  • 1855: 207 Einwohner[4]
  • 1867: 176 Einwohner[4]
  • 1885: 182 Einwohner[4]
  • 1905: 149 Einwohner[4]
  • 1925: 181 Einwohner[4]
  • 2017: 151 Einwohner[1]

Söhne und Töchter des Ortes

Literatur

  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. Teil III, Band 1. Anklam 1867, S. 381–383 (Online).
  • Manfred Vollack: Das Kolberger Land. Seine Städte und Dörfer. Ein pommersches Heimatbuch. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 1999, ISBN 3-88042-784-4, S. 275–277.
Commons: Mołtowo – Sammlung von Bildern

Fußnoten

  1. Website der Gemeinde, abgerufen am 20. Januar 2018.
  2. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2. Stettin 1784, S. 578 f. (Online).
  3. Moltow im Informationssystem Pommern.
  4. Manfred Vollack: Das Kolberger Land. Seine Städte und Dörfer. Ein pommersches Heimatbuch. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 1999, ISBN 3-88042-784-4, S. 258.
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