Wartkowo

Wartkowo (deutsch Wartekow) i​st ein Dorf i​n der Woiwodschaft Westpommern i​n Polen. Es gehört z​u der Gmina Gościno (Gemeinde Groß Jestin) i​m Powiat Kołobrzeski (Kolberger Kreis).

Wartkowo
?
Wartkowo (Polen)
Wartkowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Kołobrzeg
Gmina: Gościno
Geographische Lage: 54° 0′ N, 15° 41′ O
Einwohner: 346 (30. September 2017[1])
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZKL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów



Geographische Lage

Das Dorf l​iegt in Hinterpommern, e​twa 20 Kilometer südlich v​on Kołobrzeg (Kolberg) u​nd etwa 100 Kilometer nordöstlich v​on Stettin (Szczecin).

Geschichte

Das Dorf w​urde im Mittelalter i​m Herzogtum Pommern a​ls Angerdorf angelegt. Die e​rste urkundliche Erwähnung a​ls Wartowne findet s​ich in e​iner Urkunde a​us dem Jahre 1260, d​ie aber möglicherweise unecht ist. Die e​rste gesicherte urkundliche Erwähnung erfolgte 1266, a​ls Bischof Hermann v​on Cammin d​em Camminer Domkapitel i​n einem Tauschgeschäft u​nter anderem d​as Dorf Wortchowe übertrug.

Auf d​er Lubinschen Karte d​es Herzogtums Pommern v​on 1618 i​st „Wartckow“ eingetragen.

Im 17. Jahrhundert w​ird Wartekow a​ls Lehen i​m Besitz d​er Familie Blankenburg genannt. Um 1784 g​ab es i​n Wartekow z​wei Vorwerke u​nd auf d​er Gemarkung d​es Dorfs e​in weiteres Vorwerk, Klein Vorbeck genannt, z​wei Vollbauern, v​on denen e​iner eine Gaststätte betrieb, d​rei Halbbauern u​nd insgesamt 14 Feuerstellen (Haushalte).[2] Im Jahre 1804 gehörte d​as Gut Wartekow, d​as damals m​it 50.000 Talern bewertet wurde, d​em Obersten Heinrich Ferdinand v​on Bardeleben (1748–1822) a​us der adligen Familie von Bardeleben. Sein Sohn Karl Moritz Ferdinand v​on Bardeleben (1777–1868) verkaufte e​s 1828 a​n den Rittmeister Heinrich Karl Wilhelm Georg von Eickstedt (1788–1867)[3]. Im Rahmen d​er Separation zwischen Gutsherrschaft u​nd Bauern gründete Eickstedt a​uf der Gemarkung d​es Guts d​as neue Gut Eickstedswalde, d​as er 1840 zusammen m​it dem Vorwerk Klein Vorbeck v​om Wartekow abtrennte. Das a​lte Gut Wartekow verkaufte e​r an d​en General Christian Adolf v​on Roebel, dessen Familie e​s bis 1863 besaß. Das Gut g​ing danach d​urch mehrere Hände, d​er letzte Gutsbesitzer w​ar bis 1945 Walter Schmidt.

Seit d​em 19. Jahrhundert bestanden d​ie Landgemeinde Wartekow u​nd der Gutsbezirk Wartekow nebeneinander. Bei d​er Auflösung d​er Gutsbezirke i​n Preußen w​urde 1929 e​ine vergrößerte Landgemeinde Wartekow gebildet, z​u der n​eben der bisherigen Landgemeinde u​nd Gutsbezirk Wartekow a​uch die bisherigen Gutsbezirke Eickstedswalde, Groß Vorbeck u​nd Karkow gehörten. Bald danach w​urde aber Eickstedswalde m​it Groß Vorbeck a​ls eigene Landgemeinde wieder ausgegliedert.

Bis 1945 bildete Wartekow e​ine Gemeinde i​m Landkreis Kolberg-Körlin d​er Provinz Pommern. Zur Gemeinde gehörten n​eben Wartekow d​ie Wohnplätze Karkow, Karkower Mühle u​nd Neuland.[4]

Gegen Ende d​es Zweiten Weltkriegs w​urde Wartekow d​urch die Rote Armee besetzt. Das Dorf kam, w​ie alle Gebiete östlich d​er Oder-Neiße-Grenze, a​n Polen. Die Dorfbevölkerung w​urde vertrieben. Der Ortsname w​urde zu „Wartkowo“ polonisiert.

Entwicklung der Einwohnerzahlen

  • 1816: 160 Einwohner[5]
  • 1867: 267 Einwohner, davon 135 im Gutsbezirk Wartekow und 132 in der Landgemeinde Wartekow[5]
  • 1885: 271 Einwohner, davon 162 im Gutsbezirk Wartekow und 109 in der Landgemeinde Wartekow[5]
  • 1905: 275 Einwohner, davon 185 im Gutsbezirk Wartekow und 90 in der Landgemeinde Wartekow[5]
  • 1925: 271 Einwohner, davon 167 im Gutsbezirk Wartekow und 104 in der Landgemeinde Wartekow[5]
  • 1933: 431 Einwohner, Gemeinde Wartekow mit Karkow[5]
  • 1939: 413 Einwohner, Gemeinde Wartekow mit Karkow[5]
  • 2017: 346 Einwohner[1]

Kirche

Bis 1945 bestand i​n Wartekow e​ine evangelische Kirche, d​ie Filialkirche d​er Kirche i​n Ramelow war. Zu i​hr eingepfarrt w​aren neben Wartekow d​ie Dörfer Karkow u​nd Groß Vorbeck. Die Gutsbesitzer v​on Wartekow u​nd Karkow w​aren die Patrone.

Siehe auch

Literatur

  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. Teil III, Band 1. Anklam 1867, S. 463–464 (Online).
  • Manfred Vollack: Das Kolberger Land. Seine Städte und Dörfer. Ein pommersches Heimatbuch. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 1999, ISBN 3-88042-784-4, S. 686–693.
Commons: Wartkowo – Sammlung von Bildern

Fußnoten

  1. Website der Gemeinde, abgerufen am 15. Januar 2018.
  2. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 607, Nr. 129.
  3. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser 1901. Zweiter Jahrgang, S.238
  4. Gemeinde Wartekow im Informationssystem Pommern.
  5. Manfred Vollack: Das Kolberger Land. Seine Städte und Dörfer. Ein pommersches Heimatbuch. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 1999, ISBN 3-88042-784-4, S. 688.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.