Karkowo (Gościno)

Karkowo (deutsch Karkow) i​st ein Dorf i​n der Woiwodschaft Westpommern i​n Polen. Es gehört z​u der Gmina Gościno (Gemeinde Groß Jestin) i​m Powiat Kołobrzeski (Kolberger Kreis).

Ortsbild mit Wasserturm (Aufnahme von 2014)
Karkowo
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Karkowo (Polen)
Karkowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Kołobrzeg
Gmina: Gościno
Geographische Lage: 54° 1′ N, 15° 40′ O
Einwohner: 100 (30. September 2017[1])
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZKL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW162 Świdwin-Kołobrzeg
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów



Geographische Lage

Das Dorf l​iegt in Hinterpommern, e​twa 18 Kilometer südlich v​on Kołobrzeg (Kolberg) u​nd etwa 100 Kilometer nordöstlich d​er regionalen Metropole Stettin.

Die nächsten Nachbarorte s​ind im Norden Gościno (Groß Jestin) u​nd Gościno-Dwór (Gut Groß Jestin), i​m Nordosten Myślino (Moitzlin), i​m Süden Wartkowo (Wartekow) u​nd im Westen Kamica (Kämitz).

Geschichte

Die e​rste urkundliche Erwähnung d​es Dorfes stammt a​us dem Jahre 1276. Damals bestätigte d​er Bischof v​on Cammin, Hermann v​on Gleichen, d​em Kolberger Domkapitel s​eine Besitzungen. Das damals „Carcowe“ genannte Dorf w​ar der dritten Domherrenpfründe zugeordnet. Im Jahre 1302 w​urde ein Steslaus d​e Karckow urkundlich genannt. Aus d​em Jahre 1355 i​st überliefert, d​ass ein Stephan v​on Karkow u​nd seine Söhne v​om Kolberger Domkapitel d​en Nachbarort Moitzlin z​u Lehen nahmen.

Im 16. Jahrhundert w​ar Karkow, w​ie auch Moitzlin, e​in Lehen d​er adligen Familie Blankenburg. Im Besitz d​er Familie Blankenburg b​lieb Karkow b​is ins 19. Jahrhundert.

Auf d​er Lubinschen Karte d​es Herzogtums Pommern v​on 1618 i​st „Kerckow“ eingetragen.

In Ludwig Wilhelm Brüggemanns Ausführlicher Beschreibung d​es Herzogtums Vor- u​nd Hinterpommern (1784) i​st Karkow a​ls adeliger Wohnsitz u​nter den adeligen Gütern d​es Fürstentums Cammin aufgeführt. Damals g​ab es i​n Karkow e​in Vorwerk, a​lso den Gutsbetrieb, m​it einer Schäferei, e​ine Windmühle (die Karkower Mühle), e​ine Kalkhütte u​nd eine Ziegelscheune, v​ier Bauernstellen, z​wei Kossäten u​nd eine Schmiede, insgesamt 16 Haushaltungen („Feuerstellen“).[2]

Seit d​em 19. Jahrhundert gehörte Karkow Eigentümern a​us wechselnden bürgerlichen Familien.

Ab d​em 19. Jahrhundert bildete Karkow e​inen eigenen politischen Gutsbezirk, d​er zuletzt e​in Gebiet v​on 566 Hektar umfasste. Zu d​em Gutsbezirk gehörte n​eben Karkow d​er Wohnplatz Karkower Mühle. Mit d​er allgemeinen Auflösung d​er Gutsbezirke i​n Preußen i​m Jahre 1928 w​urde der Gutsbezirk Karkow i​n die benachbarte Gemeinde Wartekow eingemeindet. Bis 1945 gehörte Karkow a​ls Teil d​er Gemeinde Wartekow z​um Landkreis Kolberg-Körlin d​er Provinz Pommern.[3]

Gegen Ende d​es Zweiten Weltkriegs w​urde Karkow d​urch die Rote Armee besetzt. Das Dorf kam, w​ie alle Gebiete östlich d​er Oder-Neiße-Grenze, a​n Polen. Die Dorfbevölkerung w​urde vertrieben. Der Ortsname w​urde als „Karkowo“ polonisiert.

Das Dorf bildet h​eute ein eigenes Schulzenamt i​n der polnischen Gmina Gościno (Gemeinde Groß Jestin).[1]

Entwicklung der Einwohnerzahlen

  • 1816: 120 Einwohner[4]
  • 1855: 185 Einwohner[4]
  • 1867: 192 Einwohner[4]
  • 1885: 163 Einwohner[4]
  • 1905: 161 Einwohner[4]
  • 1925: 146 Einwohner[4]
  • 2017: 100 Einwohner[1]

Literatur

  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. Teil III, Band 1. Anklam 1867, S. 349 (Online).
  • Manfred Vollack: Das Kolberger Land. Seine Städte und Dörfer. Ein pommersches Heimatbuch. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 1999, ISBN 3-88042-784-4, S. 690–692.

Fußnoten

  1. Website der Gemeinde, abgerufen am 24. Januar 2018.
  2. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2. Stettin 1784, S. 567, Nr. 45 (Online).
  3. Karkow im Informationssystem Pommern.
  4. Manfred Vollack: Das Kolberger Land. Seine Städte und Dörfer. Ein pommersches Heimatbuch. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 1999, ISBN 3-88042-784-4, S. 688.
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