Meteg
Meteg (hebräisch מֶתֶג) ֽ ist eine Trope in der jüdischen Liturgie und zählt zu den biblischen Satz-, Betonungs- und Kantillationszeichen Teamim, die im Tanach erscheinen. Meteg ist ein zweiter Akzent zur Bezeichnung des Nebentons oder Vokallängung, der sich neben dem ersten Akzent auf dem gleichen Wort oder der Wortgruppe befindet.[1]
Betonungszeichen oder Akzent Unicodeblock Hebräisch | |
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Zeichen | ֽ |
Unicode | 05A2 |
Meteg | מֶתֶג |
Gaʿja | גַּעְיָה |
Maʾarich | מַאֲרִיךְ |
Symbol
Meteg | |||||||
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Biblische Betonungszeichen | |||||||
Sof pasuq | ֽ ׃ | Paseq | ׀ | ||||
Etnachta | ֑ | Segol | ֒ | ||||
Schalschelet | ֓ | Zakef katan | ֔ | ||||
Zakef gadol | ֕ | Tipcha | ֖ | ||||
Rewia | ֗ | Zinnorit | ֘ | ||||
Paschta | ֙ | Jetiw | ֚ | ||||
Tewir | ֛ | Geresch | ֜ | ||||
Geresch muqdam | ֝ | Gerschajim | ֞ | ||||
Qarne para | ֟ | Telischa gedola | ֠ | ||||
Pazer | ֡ | Atnach hafuch | ֢ | ||||
Munach | ֣ | Mahpach | ֤ | ||||
Mercha | ֥ | Mercha kefula | ֦ | ||||
Darga | ֧ | Qadma | ֨ | ||||
Telischa qetanna | ֩ | Jerach ben jomo | ֪ | ||||
Ole we-Jored | ֫ ֥ | Illuj | ֬ | ||||
Dechi | ֭ | Zarqa | ֮ | ||||
Rewia gadol | ֗ | Rewia mugrasch | ֜ ֗ | ||||
Rewia qaton | ֗ | Mahpach legarmeh | ֤ ׀ | ||||
Azla legarmeh | ֨ ׀ | Kadma we-asla | ֨ ֜ | ||||
Maqqef | ־ | Meteg | ֽ | ||||
Das Symbol für Meteg besteht in einem kurzen senkrechten Strich unter der schwächer betonten Silbe und ist identisch zum Symbol von Silluq.[2] Silluq steht ausschließlich in Kombination mit Sof pasuq am Ende eines Satzes. Meteg ist durch diese Stellung nicht mit Silluq zu verwechseln, es erscheint immer zusätzlich zu einem anderen Akzent. Wenn Silluq und Meteg zusammen auf einem Wort erscheinen, dann ist das erste Zeichen immer Meteg, das zweite Zeichen Silluq.[3] Die Stellung kann links oder rechts unten neben einem zugehörigen Vokal sein, oder auch darunter.
Grammatik
Meteg wird Maʾarich genannt, wenn der Nebenton länger gehalten werden soll[4]. Meteg wird auch Gaʿja genannt, wenn der Nebenton mit erhobener, lauter Stimme gesungen werden soll[4]. Groß-Gaʿja wird es genannt, wenn Gaʿja bei langen Vokalen eingesetzt wird, ansonsten heißt es Klein-Gaʿja bei kurzen Vokalen.[4] Es gibt auch das euphonische Gaʿja, ein Meteg, der im Gegensatz zum regulären Meteg keinen zweiten Akzent anzeigt, sondern bewirken soll, dass ein schwacher Vokal deutlich genug ausgesprochen wird.[4]
Meteg wird bei besonders langen Wörtern oder bei einer mit Maqqef gebildeten Wortgruppe benutzt, um eine zweite Betonung des Wortes oder innerhalb der Wortgruppe anzudeuten. In der Regel kennzeichnet Meteg den Gegenton. In der Regel handelt es sich um die zweite (offene) Silbe vor dem Hauptton, z. B. הָֽאָדָ֫ם (oder מֶֽלֶךְ-צֹר), wenn die zweite Silbe vor dem Hauptton geschlossen ist, beispielsweise הָֽאַרְבָּעִ֫ים (oder עֶֽבֶד-הַמֶּלֶךְ). Meteg kann auch in der vierten Silbe vor dem Hauptton stehen, z. B. שָֽׁבֻעֹ֥תֵיכֶ֫ם.[4]
Mit Meteg ist keine eigene Melodie verbunden, das Betonungszeichen deutet nur an, dass die betroffene Silbe etwas lauter oder langsamer gesungen wird.[2]
Literatur
- Wilhelm Gesenius, Hebräische Grammatik, 28. Auflage (Neubearbeitung durch Emil Kautzsch), Vogel, Leipzig 1909. Digitalisat
- Solomon Rosowsky: The Cantillation of the Bible. The Five Books of Moses. The Reconstructionist Press, New York 1957.
- James D. Price: Concordance of the Hebrew accents in the Hebrew Bible. (Vol. I). Concordance of the Hebrew Accents used in the Pentateuch. Edwin Mellon Press, Lewiston (New York) 1996, ISBN 0-7734-2395-8. S. 272f. (Statistiken zu besonderen Formen von Meteg)
- Joshua R. Jacobson: Chanting the Hebrew Bible. The art of cantillation. 1. Auflage. Jewish Publication Society, Philadelphia 2002, ISBN 0-8276-0693-1.
- Joshua R. Jacobson: Chanting the Hebrew Bible. Student Edition. The Jewish Publication Society, Philadelphia 2005, ISBN 978-0-8276-0816-0 (online).
Einzelnachweise
- « a accent that is used to indicate secondary stress and vowel lengthening» Jacobson (2002), S. 931.
- Jacobson (2005), S. 42.
- Jacobson illustriert dies am Beispiel von לְעֵֽינֵיהֶֽם, Jacobson (2005) S. 42.
- Wilhelm Gesenius, Hebräische Grammatik, S. 67 Digitalisat im Internet Archive .