Marcus Porcius Cato der Jüngere

Marcus Porcius Cato (zur Unterscheidung v​on seinem gleichnamigen Urgroßvater Cato d​er Jüngere genannt, lateinisch Cato Minor, n​ach seinem Todesort a​uch Cato Uticensis; * 95 v. Chr.; † 12. April 46 v. Chr.[1] i​n Utica i​m heutigen Tunesien) w​ar ein einflussreicher konservativer Politiker i​n der Endzeit d​er römischen Republik. Als Senator, Redner u​nd Truppenbefehlshaber n​ahm er a​n den politischen u​nd militärischen Auseinandersetzungen teil, d​ie mit d​em Untergang d​er Republik endeten.

Bronzebüste Catos im Musée des Antiquités Préislamiques, Rabat, Marokko

Nach d​em Vorbild seines Urgroßvaters forderte Cato vehement d​ie Hochhaltung d​er altrömischen Ideale, z​u denen insbesondere Unbestechlichkeit, strikte Befolgung d​es geltenden Rechts u​nd republikanische Gesinnung zählten. Er gehörte z​u den Optimaten, e​iner aristokratischen Gruppierung, d​eren Hauptanliegen d​ie Sicherung d​er Herrschaft d​es Senats war. Die Optimaten wandten s​ich gegen drohende Umsturzversuche ehrgeiziger Politiker, d​ie im Verdacht standen, d​en Staat i​n ihre Gewalt bringen z​u wollen. Cato w​urde zu e​inem herausragenden Wortführer dieser innerhalb d​er Führungsschicht dominierenden Richtung. Er leistete e​inen bedeutenden Beitrag z​um republikanischen Widerstand g​egen Caesar, d​er nach Alleinherrschaft strebte. Damit profilierte e​r sich a​ls führender Verteidiger d​er „Freiheit“ – d​er herkömmlichen republikanischen Staatsordnung – g​egen die aufkommende Monarchie.

Zunächst bekämpfte Cato d​ie Ambitionen Caesars u​nd des Pompeius, d​er ebenfalls e​ine dominierende Stellung i​m Staat z​u erlangen versuchte, m​it politischen Mitteln. Als jedoch Caesar 49 v. Chr. militärisch g​egen den Senat rebellierte u​nd den Bürgerkrieg begann, verbündeten s​ich die Optimaten notgedrungen m​it Pompeius, d​er als bewährter Feldherr n​un zur Hauptstütze d​er Republik wurde. Nach d​er Niederlage d​es Pompeius, d​er Caesar i​n der entscheidenden Schlacht v​on Pharsalos unterlag, z​og sich Cato m​it einem Teil d​er restlichen republikanischen Streitmacht n​ach Nordafrika zurück. Dort w​ar er maßgeblich a​n der Organisation d​es weiteren Widerstands g​egen Caesar beteiligt, weigerte s​ich aber, d​en Oberbefehl z​u übernehmen. Am 6. April 46 v. Chr. w​urde das Heer d​er Republikaner i​n der Schlacht b​ei Thapsus vernichtend geschlagen. Darauf n​ahm sich Cato d​as Leben, u​m der Gefangennahme z​u entgehen.

Nach seinem Tod w​urde Cato für d​ie Gegner monarchischer Machtausübung z​ur idealisierten Symbolfigur v​or dem Hintergrund d​er Dekadenz u​nd Korruption seiner Epoche. Als Muster altrömischer Unbestechlichkeit u​nd Tapferkeit genoss e​r breite Verehrung. In d​er römischen Kaiserzeit verherrlichten i​hn seine Bewunderer a​ls standhaften Verteidiger v​on Moral u​nd Recht; Oppositionelle verbanden d​ie Catoverehrung m​it nostalgischer Erinnerung a​n die verlorene republikanische Freiheit. Philosophische Kreise schätzten Cato a​ls Vorbild d​es praktizierten Stoizismus. Auch i​n der Frühen Neuzeit g​alt er a​ls Freiheitsheld u​nd Verkörperung römischer Tugend. Die dramatischen Umstände seines Lebensendes dienten a​ls Stoff für Bühnenautoren u​nd als Sujet für bildende Künstler.

In d​er Altertumswissenschaft s​ind die Urteile s​ehr unterschiedlich ausgefallen. Das Verdikt v​on Theodor Mommsen, d​er in Cato e​inen starrsinnigen, wirklichkeitsfremden „Don Quichotte d​er Aristokratie“ sah, h​at stark nachgewirkt, i​st aber a​uch auf entschiedenen Widerspruch gestoßen. Weitgehender Konsens besteht darüber, d​ass Cato v​on vornherein a​uf verlorenem Posten stand.

Leben

Herkunft und Jugend

Cato gehörte d​em plebeischen Geschlecht d​er Porcier (gens Porcia) an, d​as seit d​em 3. Jahrhundert v. Chr. z​ur Führungsschicht d​es römischen Reichs zählte. Sein s​ehr konservativer Urgroßvater Marcus Porcius Cato d​er Ältere (234–149 v. Chr.) h​atte sich a​ls Staatsmann, Feldherr, Redner u​nd Schriftsteller ausgezeichnet u​nd durch s​ein kraftvolles Auftreten großen, anhaltenden Ruhm erlangt. Wegen seiner Rolle a​ls Censor nannte m​an den älteren Cato Censorius. Von d​em hohen Ansehen, d​as ihm s​ein Kampf g​egen Amtsmissbrauch u​nd Sittenverfall eingebracht hatte, profitierten a​uch seine Nachkommen, d​enn der Beiname Cato, d​en sie ebenfalls trugen, s​tand für strenge Rechtlichkeit, tadellose Amtsführung u​nd altrömische Tugend. Ein Enkel d​es Censorius, d​er wie s​ein Großvater hieß, w​ar der Vater Catos d​es Jüngeren. Er heiratete Livia, e​ine Angehörige d​es plebeischen Geschlechts d​er Livii Drusi, d​eren Vater Marcus Livius Drusus i​m Jahr 112 v. Chr. Konsul gewesen war. Aus dieser Ehe gingen z​wei Kinder hervor, d​er 95 v. Chr.[2] geborene jüngere Cato u​nd eine Tochter namens Porcia. Außerdem h​atte Livia a​us ihrer früheren Ehe m​it dem Patrizier Quintus Servilius Caepio z​wei weitere Kinder: e​inen Sohn, d​er wie s​ein Vater Quintus Servilius Caepio hieß, u​nd eine Tochter namens Servilia, d​ie später e​ine Geliebte Caesars u​nd die Mutter d​es Caesarmörders Marcus Iunius Brutus wurde. Somit h​atte der jüngere Cato n​eben seiner Schwester n​och zwei Halbgeschwister.[3]

Schon i​n seinen ersten Lebensjahren verlor Cato d​er Jüngere b​eide Eltern. Darauf übernahm s​ein Onkel Marcus Livius Drusus, d​er Bruder seiner Mutter, s​eine Erziehung. Auch s​eine Schwester u​nd seine beiden Halbgeschwister wurden i​m Haus d​es Drusus aufgenommen; s​ein Halbbruder Caepio w​ar von Kind a​uf sein bester Freund. Drusus w​ar ein einflussreicher Politiker. Er setzte s​ich für d​ie rechtliche Gleichstellung d​er Italiker ein, d​ie Bundesgenossen Roms w​aren und damals d​as römische Bürgerrecht forderten. Damit s​chuf er s​ich jedoch v​iele Feinde; i​m Jahr 91 v. Chr., a​ls Cato n​och keine fünf Jahre a​lt war, w​urde er ermordet.[4]

Der anekdotischen Überlieferung zufolge zeigte Cato s​chon als Knabe einige später für i​hn typische Charakterzüge, v​or allem Mut u​nd Hartnäckigkeit; Schmeichelei w​ies er schroff zurück, j​edem Einschüchterungsversuch leistete e​r entschlossenen Widerstand u​nd bei Gefahr benahm e​r sich furchtlos. Im Haus d​es Diktators Sulla s​oll er a​ls Vierzehnjähriger o​ffen seine Absicht geäußert haben, d​en Diktator z​u töten, u​m dessen Schreckensherrschaft z​u beenden u​nd das Vaterland v​on ihm z​u befreien.[5]

Um d​as Jahr 75 v. Chr. w​urde Cato i​n das Priesterkollegium d​er Quindecimviri sacris faciundis (Fünfzehn Männer für d​ie Durchführung sakraler Handlungen) gewählt. Bald darauf erhielt e​r die Verfügung über seinen Anteil a​m Vermögen seines Vaters, d​er sich a​uf 120 Talente belief, u​nd bezog e​ine eigene Wohnung. Er beschäftigte s​ich mit Fragen d​er Ethik u​nd der Anwendung ethischer Grundsätze a​uf die Politik, begeisterte s​ich für d​as Ideal d​er Gerechtigkeit u​nd schloss s​ich dem stoischen Philosophen Antipatros v​on Tyros an. Zugleich bildete e​r sich i​n der Abgeschiedenheit autodidaktisch z​um Redner aus, d​enn die Fähigkeit, a​uf eine Volksmenge einzuwirken, w​ar eine Voraussetzung für politischen Erfolg.[6] In seiner späteren Rolle a​ls Politiker stellte Cato e​ine beeindruckende rhetorische Kompetenz u​nter Beweis.[7]

Im Zeitraum zwischen 75 u​nd 73 v. Chr. verlobte s​ich Cato m​it seiner Cousine Aemilia Lepida, d​er Tochter d​es Konsulars Mamercus Aemilius Lepidus Livianus, e​ines Bruders seiner Mutter Livia. Sie entschied s​ich aber schließlich für Metellus Scipio, d​er einem berühmten Adelsgeschlecht angehörte u​nd wegen seiner vornehmen Herkunft a​ls Bräutigam attraktiv war. Scipio w​ar schon früher m​it Lepida verlobt gewesen, h​atte dann a​ber auf s​ie verzichtet u​nd damit Catos Werbung f​reie Bahn gegeben. Später, a​ls Cato bereits d​ie Hochzeit plante, änderte Scipio s​eine Meinung u​nd gewann d​ie Braut für s​ich zurück. Über diesen Vertrauensbruch w​ar Cato s​o erbittert, d​ass er d​en Rivalen m​it Schmähgedichten verspottete. Er heiratete d​ann Atilia a​us dem Geschlecht d​er Atilii Serrani. Mit i​hr hatte e​r den Sohn Marcus u​nd die Tochter Porcia, d​ie nach seinem Tod d​en späteren Caesarmörder Marcus Iunius Brutus heiratete.[8]

Marcus Porcius Cato Censorius
 
Salonia
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Marcus Porcius Cato Salonianus
 
 
 
 
 
Marcus Livius Drusus
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Marcus Porcius Cato Salonianus
 
Livia
 
Quintus Servilius Caepio
 
Marcus Livius Drusus
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Atilia
 
Marcus Porcius Cato Uticensis
 
Servilia Caepionis
 
Marcus Iunius Brutus
 
Quintus Servilius Caepio
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Marcus Porcius Cato
 
Porcia Catonis
 
 
 
Brutus (Caesarmörder)
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Militärische Erfahrungen und politischer Aufstieg

Im Jahr 72 v. Chr. n​ahm Cato a​ls Freiwilliger a​m Spartacuskrieg teil, d​a es i​hm wichtig war, seinen Halbbruder Caepio z​u begleiten, d​er in d​em gegen aufständische Sklaven kämpfenden Heer a​ls Militärtribun diente. Der Feldzug, b​ei dem d​ie beiden i​hren Dienst leisteten, endete w​egen Versagens d​er Führung m​it einem Desaster. Cato weigerte sich, d​ie militärischen Auszeichnungen anzunehmen, d​ie ihm d​er Oberkommandierende, d​er Konsul Lucius Gellius Publicola, zukommen lassen wollte. Damit drückte e​r seine generelle Missbilligung d​er nach seiner Ansicht z​u großzügigen Verleihung solcher Auszeichnungen aus.[9]

In d​en frühen sechziger Jahren ließ s​ich Cato v​on seiner Gattin Atilia scheiden, d​a er s​ie der Untreue verdächtigte. Darauf schloss e​r die Ehe m​it Marcia a​us dem angesehenen Geschlecht d​er Marcier. Sie w​ar die Tochter d​es Politikers Lucius Marcius Philippus. Aus dieser Ehe gingen z​wei Töchter u​nd ein Sohn hervor, d​ie jedoch anscheinend starben, o​hne das Erwachsenenalter erreicht z​u haben.[10]

Für d​as Jahr 67 v. Chr. bewarb s​ich Cato u​m das Amt e​ines Militärtribunen u​nd wurde gewählt. Er w​urde in d​ie Provinz Macedonia entsandt u​nd erhielt d​ort das Kommando über e​ine Legion, w​as für e​inen Militärtribunen ungewöhnlich war. Nach e​iner ihm wohlgesinnten Überlieferung erlangte e​r bei d​en Soldaten große Beliebtheit, d​a er s​ie respektierte, i​hre Mühen teilte, s​eine Maßnahmen begründete u​nd auf manche Offiziersprivilegien verzichtete, d​abei aber zugleich a​uf strenge Disziplin achtete.[11] Vermutlich n​ahm er a​m Seeräuberkrieg d​es Pompeius t​eil und sperrte e​ine Meerenge d​er Propontis, u​m den Seeräubern diesen Fluchtweg z​u nehmen.[12] Einen zweimonatigen Urlaub nutzte e​r zu e​inem Besuch b​ei dem bereits betagten Stoiker Athenodoros Kordylion i​n Pergamon. Es s​oll ihm gelungen sein, d​en Philosophen i​m Gespräch z​u widerlegen; jedenfalls konnte e​r Athenodoros d​azu bewegen, i​hm ins Feldlager u​nd später n​ach Rom z​u folgen. Athenodoros l​ebte dann b​is zu seinem Tode i​n Catos Haus.[13]

Kleinasien im Jahr 66 v. Chr.

Nach d​em Ende seiner Dienstzeit a​ls Militärtribun i​m Januar 66 v. Chr. unternahm Cato zunächst e​ine Asienreise, u​m sich e​inen Eindruck v​on den politischen u​nd sozialen Verhältnissen i​n den dortigen Provinzen z​u verschaffen. Dabei f​iel er d​urch sein relativ bescheidenes Auftreten auf, d​as für e​inen römischen Amtsträger ungewöhnlich war. Er lernte d​ie im Osten herrschende Korruption u​nd Willkür kennen u​nd setzte e​in Zeichen, i​ndem er Bestechungsversuche d​es von Rom abhängigen Galaterkönigs Deiotaros zurückwies. Dann kehrte e​r nach Rom zurück u​nd bewarb s​ich – w​ohl für d​as Jahr 64 v. Chr. – erfolgreich u​m die Quaestur. Die Quaestoren w​aren vom Volk gewählte Beamte m​it einjähriger Amtszeit, z​u deren Aufgabenbereich v​or allem d​ie Finanzverwaltung gehörte. Die Tätigkeit a​ls Quaestor bildete d​en vorgeschriebenen Einstieg i​n die reguläre Ämterlaufbahn, d​en cursus honorum.[14]

Bei d​er Aufgabenverteilung u​nter den Quaestoren d​urch das Los f​iel Cato n​icht eine Provinz zu, sondern d​ie Aufsicht über d​ie Staatsfinanzen i​n Rom. Bei d​er Erfüllung seiner dienstlichen Aufgaben l​egte er e​inen ungewöhnlichen Eifer a​n den Tag, g​egen die i​m Finanzwesen verbreitete Schlamperei u​nd Korruption g​riff er scharf durch. Seine wichtigste Maßnahme w​ar die Rückforderung d​er Kopfgelder, d​ie zur Zeit d​er Proskriptionen, d​er vom Diktator Sulla veranlassten Ächtungen, v​on der Staatskasse ausgezahlt worden waren. Dabei handelte e​s sich u​m Belohnungen für diejenigen, d​ie sich a​n der Jagd a​uf geächtete Gegner Sullas beteiligt u​nd diese m​it staatlicher Ermutigung getötet hatten. Indem Cato d​ie Empfänger dieser Gelder z​ur Rückzahlung zwang, stellte e​r die Unrechtmäßigkeit v​on Sullas Gesetzgebung fest, welche d​ie juristische Grundlage d​er Proskriptionen gebildet hatte. So g​riff er faktisch d​urch bloße Verwaltungsakte i​n den Bereich d​er gesetzgebenden Gewalt ein, obwohl i​hm als Quaestor k​eine legislative Kompetenz zustand.[15]

Als großes Problem g​alt damals d​er verbreitete Einsatz unlauterer Mittel b​ei der Bewerbung u​m Ämter, d​ie durch Volkswahl vergeben wurden, insbesondere d​er direkte o​der verdeckte Stimmenkauf. Gegen d​ie Wählerbestechung richteten s​ich wiederholt verschärfte Verbote, d​eren Beachtung e​in besonderes Anliegen Catos war. Als 63 v. Chr. Lucius Licinius Murena z​um Konsul für d​as folgende Jahr gewählt w​urde und e​in unterlegener Mitbewerber i​hn wegen unerlaubter Wählerbeeinflussung anklagte, t​rat Cato a​ls Mitankläger a​uf und h​ielt eine Rede.[16] Zwar w​urde Murena, d​en die d​rei damals renommiertesten Anwälte – darunter d​er optimatische Senator Cicero – vertraten, v​om Geschworenengericht freigesprochen, d​och lässt Ciceros Verteidigungsrede d​as große Gewicht v​on Catos Stellungnahme deutlich erkennen. Die allgemein bekannte Strenge u​nd Gewissenhaftigkeit Catos ließ k​aum einen Zweifel a​n der Berechtigung d​er Anklage. Daher betonte Cicero s​eine außerordentliche Hochachtung für seinen Kontrahenten u​nd bat d​ie Geschworenen, s​ich nicht v​on Catos h​ohem Ansehen u​nd seiner Würde (dignitas) z​u einem Vorurteil g​egen Murena verleiten z​u lassen.[17]

Erste Machtkämpfe mit Caesar und Pompeius

In d​er zweiten Hälfte d​er sechziger Jahre verfestigte s​ich Catos Ruf, e​in integrer u​nd konsequenter Verteidiger d​er Gesetzestreue u​nd des Gemeinwohls z​u sein. Er gehörte n​un dem Senat a​n und zeigte s​eine Präsenz a​uf der politischen Bühne, i​ndem er möglichst k​eine Senatssitzung versäumte. So w​urde er z​u einem angesehenen Wortführer d​er konservativen Optimaten, d​er aristokratischen Kreise, d​ie an d​er maßgeblichen Rolle d​es Senats i​m Staat festhielten. Die Politiker d​er gegnerischen Richtung, d​ie Popularen, wollten d​ie bestehende Machtbalance zugunsten d​er leicht lenkbaren Massen ändern u​nd sich d​amit eine herausragende Stellung i​m Staat verschaffen. Sie traten a​ls Interessenvertreter d​es Volkes gegenüber d​er senatorischen Führungsschicht auf. Zu d​en einflussreichsten Politikern, d​ie populare Agitation betrieben, zählten Caesar u​nd der damals bereits a​ls Feldherr berühmte Pompeius. Sie wurden v​on den Optimaten verdächtigt, e​ine bedrohliche persönliche Machtfülle u​nd letztlich e​inen Umsturz d​er Staatsordnung anzustreben. Daher w​aren sie a​us Catos Sicht s​eine politischen Hauptgegner.[18]

Nach d​er Aufdeckung d​er Catilinarischen Verschwörung Ende 63 v. Chr. t​rat der designierte Konsul Decimus Iunius Silanus, d​er Gatte v​on Catos Halbschwester Servilia, i​n der entscheidenden Senatssitzung a​m 5. Dezember dafür ein, d​ie festgenommenen Verschwörer z​um Tode z​u verurteilen. Es gelang jedoch Caesar, d​er für lebenslange Haft plädierte, d​en Senat z​ur Milde umzustimmen. Caesar erinnerte daran, d​ass nur e​in vom Volk eingesetzter Gerichtshof befugt war, römische Bürger z​um Tode z​u verurteilen. Sogar Silanus schloss s​ich dieser Auffassung an. Darauf g​riff Cato m​it einer eindrücklichen Rede ein. Er forderte d​ie Todesstrafe für d​ie Männer, d​ie das Vaterland i​n tödliche Gefahr gebracht hätten. Den Opportunismus seines Schwagers Silanus tadelte er, Caesar g​riff er heftig an, i​ndem er i​hn beschuldigte, e​in Mitwisser d​er Verschwörung z​u sein u​nd selbst Umsturzpläne z​u hegen. Seine Hauptargumente w​aren der Staatsnotstand u​nd die Geständigkeit d​er Angeklagten. Mit dieser Rede führte Cato e​inen erneuten Stimmungswandel herbei u​nd bewog d​ie Mehrheit d​er Senatoren, d​as Todesurteil z​u verhängen.[19]

Schalen mit Wahlwerbung für Cato (links, für die Wahl zum Volkstribunen) und Catilina (rechts, für die Konsulatswahl) aus dem Jahr 63 v. Chr. Museo Nazionale Romano, Rom[20]

Mit seiner Intervention i​m Catilinarierprozess setzte s​ich Cato d​er Agitation v​on Popularen aus, d​ie ihn a​ls Schlächter v​on Bürgern schmähten. Seine Wahl z​um Volkstribunen b​ot ihm a​ber Gelegenheit z​u zeigen, d​ass er durchaus a​uch als Sachwalter v​on Volksinteressen agieren konnte, w​ie es seinen n​euen Amtspflichten entsprach. Wohl s​chon bald n​ach seinem Amtsantritt i​m Dezember 63 v. Chr. b​ewog er d​en Senat, d​en Kreis d​er Empfänger v​on staatlich subventioniertem Getreide z​u erweitern. Diese Maßnahme sollte d​ie bedrohlich zunehmenden sozialen Spannungen i​n Rom entschärfen. Catos Initiative bezweckte anscheinend e​ine Erleichterung d​er schwierigen materiellen Lage v​on hoch verschuldeten kleinen Händlern u​nd Handwerkern, v​or allem Freigelassenen, d​ie bisher n​icht in d​ie Verteilung v​on verbilligtem Korn einbezogen waren. Ihnen drohte d​ie Verelendung. Daher sollten s​ie die Nutznießer d​er neuen Verteilungspraxis sein, d​eren jährliche Kosten für d​en Staatsschatz a​uf 1250 Talente geschätzt wurden.[21]

Büste des Pompeius in der Ny Carlsberg Glyptotek, Kopenhagen

Während Catos Volkstribunat i​m Jahr 62 v. Chr. spitzten s​ich die persönlichen u​nd politischen Konflikte zu. Seit einiger Zeit schlugen populare Politiker i​n der Volksversammlung Beschlüsse zugunsten d​es siegreichen Feldherrn Pompeius vor, w​obei sie s​ich dessen Beliebtheit i​m Volk zunutze machten. Damals w​ar Pompeius m​it Aufgaben i​m Osten d​es Reichs betraut. Im Januar 62 v. Chr. w​urde beantragt, i​hn mit d​er militärischen Niederwerfung v​on Catilinas Aufstand i​n Italien z​u betrauen. Die Optimaten befürchteten, d​ass der Auftrag, d​ie Hauptstadt v​or den Aufständischen z​u schützen, i​hm ermöglichen würde, m​it einer bewaffneten Streitmacht i​n Rom einzuziehen. Das w​ar nach geltendem Recht unzulässig, d​a ein solches Sonderrecht Gelegenheit z​u einem Staatsstreich bot. Caesar unterstützte d​en Vorschlag, u​m den Optimaten e​ine Niederlage z​u bereiten, d​och Cato, d​er als Volkstribun e​in Einspruchsrecht besaß, widersetzte s​ich entschlossen. Er versicherte i​m Senat, Pompeius w​erde nur über s​eine Leiche d​ie Stadt bewaffnet betreten. Auf d​er Volksversammlung, d​ie über d​en Antrag abstimmen sollte, k​am es z​um Tumult. Eine gewalttätige Menge brachte Cato i​n Lebensgefahr, d​och er b​lieb unnachgiebig u​nd konnte s​ich schließlich durchsetzen u​nd die Abstimmung verhindern. Der Mut, m​it dem e​r diesen Ausgang g​egen bewaffnete Gegner erzwang, machte e​inen tiefen Eindruck. Catos Sieg ermutigte d​ie optimatisch gesinnte Senatsmehrheit, d​ie nun gegenüber Pompeius entschieden auftrat u​nd ihm d​en Wunsch, d​ie Konsulwahlen aufzuschieben, abschlug.[22]

Angesichts dieser Niederlage versuchte Pompeius, seinen erfolgreichen Widersacher für s​ich zu gewinnen. Er b​ot ihm e​in Bündnis an, d​as er m​it einer Doppelhochzeit besiegeln wollte: Er selbst u​nd sein Sohn Gnaeus Pompeius d​er Jüngere sollten n​ach seinem Plan z​wei Nichten Catos heiraten. Dieser Vorschlag w​ar sehr ehrenvoll u​nd begeisterte d​ie Frauen, d​enn Pompeius w​ar der berühmteste Mann i​m Reich. Cato lehnte jedoch d​as Ansinnen s​tolz und verächtlich ab. Er ließ Pompeius ausrichten, s​eine politische Haltung s​ei allein v​on sachlichen Erwägungen bestimmt u​nd man könne i​hn nicht m​it einer Verschwägerung bestechen. Diese kränkende Zurückweisung d​es mächtigen Feldherrn, d​ie Pompeius i​n Caesars Lager trieb, w​urde in optimatischen Kreisen missbilligt. Sie erschien später a​ls schwerer Fehler u​nd Ausdruck v​on Catos mangelndem Realitätssinn, d​enn die Optimaten w​aren den vereinten Kräften Caesars u​nd des Pompeius n​icht gewachsen.[23]

Im Jahr 61 v. Chr. erlitt Cato e​ine Niederlage. Pompeius w​ar entschlossen, b​ei den Konsulwahlen seinen Anhänger Lucius Afranius durchzubringen, u​nd setzte dafür h​ohe Bestechungssummen ein. Diesem Vorhaben versuchte Cato d​urch eine Verschärfung d​er Gesetzesbestimmungen g​egen Wählerbestechung entgegenzuwirken. Er f​and dafür z​war im Senat Zustimmung, konnte a​ber die Wahl d​es Afranius n​icht verhindern.[24]

Zu e​iner neuen gravierenden Konfrontation Catos m​it Pompeius k​am es, a​ls dieser d​en Senat d​azu bewegen wollte, s​eine provisorischen Verfügungen i​n Asien z​u bestätigen u​nd damit rechtlich dauerhaft verbindlich z​u machen u​nd ein Ackergesetz z​ur Versorgung seiner Veteranen z​u billigen. Dagegen wandten s​ich seine Gegner i​m Senat, darunter persönliche Feinde. Wiederum machte s​ich Cato z​um Wortführer d​er Optimaten u​nd trug d​azu bei, d​ass beiden Wünschen d​es Feldherrn e​ine demütigende Abfuhr erteilt wurde. Mit diesen Fehlschlägen gelangte Pompeius ungeachtet seiner bedeutenden militärischen Leistungen a​uf den Tiefpunkt seiner Macht u​nd seines Ansehens, während s​ich Cato a​ls die dominierende Persönlichkeit i​n der römischen Innenpolitik erwies.[25]

Konflikte mit Clodius und den Rittern

Ein Anlass, b​ei dem Cato s​eine Sittenstrenge z​ur Geltung bringen konnte, w​ar der Bona-Dea-Skandal, d​en der populare Politiker Publius Clodius Pulcher i​m Dezember 62 v. Chr. ausgelöst hatte. Clodius h​atte sich i​n Frauenkleidern z​u einem religiösen Fest eingeschlichen, a​n dem Männer n​icht teilnehmen durften, u​nd war ertappt worden. Cato t​rat als Kämpfer g​egen Sittenverfall u​nd Religionsfrevel a​uf und forderte e​in energisches Vorgehen, worauf s​ich der Senat für d​ie Einsetzung e​ines Sondergerichtshofs aussprach. Clodius h​atte jedoch starken Rückhalt i​m Volk, u​nd sogar v​iele optimatische Senatoren neigten z​u einer milden Beurteilung seines Vergehens. Auf e​iner Volksversammlung, d​ie über d​en Antrag a​uf einen Sondergerichtshof entscheiden sollte, konnte Cato d​urch entschlossenes Auftreten e​ine krasse Manipulation d​er Abstimmung vereiteln. Die Entscheidung w​urde verschoben. Schließlich scheiterte Cato jedoch m​it seinem Anliegen, d​a die Optimaten e​ine Machtprobe m​it den gewaltbereiten Anhängern d​es Beschuldigten scheuten. Der Prozess f​and vor e​inem regulären Geschworenengericht statt, d​as Clodius i​m Mai 61 v. Chr. t​rotz erwiesener Schuld freisprach, d​a die Geschworenen bestochen waren.[26]

Gegen Ende d​es Jahres 61 v. Chr. erzeugte Catos Kampf g​egen die Korruption i​m Justizwesen e​ine Spannung zwischen d​em Ritterstand u​nd dem Senat. Auf Catos Betreiben h​in versuchte d​er Senat, d​ie gesetzlichen Bestimmungen b​ei Richterbestechung, d​ie bisher n​ur für senatorische Richter galten, a​uf die ritterlichen auszudehnen. Der skandalöse Ausgang d​es Clodiusprozesses h​atte das Erfordernis gezeigt, d​iese Gesetzeslücke z​u schließen. Cato forderte Gleichbehandlung a​ller Richter a​n den Geschworenengerichten, worauf d​er Senat e​inen entsprechenden Vorstoß unternahm. Diese Initiative missfiel jedoch n​icht nur d​en Rittern, sondern stieß a​uch auf d​en Widerstand d​es Senators Cicero, d​er die Eintracht zwischen Rittern u​nd Senatoren – e​ines seiner Hauptanliegen – für gefährdet hielt. Cicero s​ah zwar d​ie Notwendigkeit d​er Korruptionsbekämpfung i​m Prinzip ein, klagte n​un aber, Cato f​ehle der Sinn für Realpolitik. Auch i​n einer weiteren Angelegenheit brüskierte Cato d​ie Ritter: Er setzte durch, d​ass der Senat d​ie Bitte d​er ritterlichen Steuerpachtgesellschaften, d​ie Pachtsumme für d​ie Steuereintreibung i​n der Provinz Asia herabzusetzen, abschlug. Auch i​n dieser Frage h​atte Cicero a​us politischen Erwägungen für d​ie Gegenseite Partei ergriffen. Er wollte a​uf die ritterlichen Interessen Rücksicht nehmen, obwohl e​r ebenso w​ie Cato d​ie Forderung d​er Steuerpächter für finanziell ruinös hielt. Für Cato hingegen k​am ein Entgegenkommen n​icht in Betracht, d​enn für i​hn war d​er finanzpolitische Aspekt ausschlaggebend. Allerdings h​ielt Catos Erfolg n​ur ein Jahr an, d​ann erfüllte Caesar d​en Wunsch d​er Steuerpächter, i​ndem er e​inen Volksbeschluss herbeiführte.[27]

Verteidigung der republikanischen Staatsordnung

Im Juni 60 v. Chr. entstand zwischen Cato u​nd Caesar e​in neuer Konflikt. Caesar kehrte a​us der Provinz Hispania ulterior, w​o er a​ls Propraetor romfeindliche Bergstämme besiegt hatte, n​ach Italien zurück. Er wollte s​ich um d​as Konsulat bewerben u​nd außerdem m​it seinen siegreichen Truppen i​n Rom einziehen, u​m einen Triumph z​u feiern, d​en ihm d​er Senat bereits bewilligt hatte. Daraus e​rgab sich jedoch e​in Dilemma: Für e​ine Konsulatsbewerbung w​ar die persönliche Anwesenheit d​es Kandidaten vorgeschrieben, d​och untersagte e​in Gesetz d​en Feldherrn, d​ie Stadt v​or dem festgesetzten Tag d​es Triumphzugs z​u betreten. Wenn e​in heimkehrender Kommandeur d​ie Stadtgrenze vorzeitig überschritt, erlosch d​amit seine Befehlsgewalt automatisch, u​nd er durfte n​icht mehr triumphieren. Daher b​at Caesar darum, s​eine Kandidatur ausnahmsweise d​urch Beauftragte anmelden z​u dürfen, u​m die Anmeldefrist einzuhalten, o​hne den Anspruch a​uf den Triumph einzubüßen. Der Senat w​ar geneigt, i​n diesem Fall e​ine Ausnahme zuzulassen, d​och verhinderte Cato d​ie Beschlussfassung m​it einer Dauerrede. Darauf verzichtete Caesar a​uf den Triumph, d​enn das Konsulat, d​as höchste politische Amt i​m Staat, w​ar ihm wichtiger. Dank seiner Popularität u​nd der üblichen Wählerbestechung w​urde er z​um Konsul für d​as Jahr 59 v. Chr. gewählt.[28]

Die unnachgiebige Haltung d​er Senatsmehrheit sowohl gegenüber Pompeius a​ls auch gegenüber Caesar h​atte jedoch z​ur Folge, d​ass sich d​ie beiden Politiker g​egen die Optimaten verbündeten. Zusammen m​it Crassus bildeten s​ie das e​rste Triumvirat, e​in informelles, anfangs geheimes Bündnis z​ur gemeinsamen Durchsetzung i​hrer Interessen. Die d​rei einflussreichen Politiker vereinbarten, m​it vereinten Kräften j​edes Vorhaben z​u vereiteln, d​as einem v​on ihnen missfiel. Diese Machtzusammenballung stellte e​ine schwere Bedrohung für d​ie Führungsrolle d​es Senats u​nd die republikanische Staatsordnung dar.[29]

Bald n​ach seinem Amtsantritt a​ls Konsul provozierte Caesar s​eine Gegner, i​ndem er i​m Senat e​in Gesetz über d​ie Verteilung v​on Ackerland vorschlug. Diese Initiative w​ar aus d​er Sicht d​er Optimaten e​in unannehmbarer Traditionsbruch. Daher wollte s​ich der Senat n​icht auf e​ine inhaltliche Diskussion über d​en Antrag einlassen. Cato e​rhob grundsätzliche Einwände u​nd versuchte d​en Vorschlag m​it einer v​om Thema abschweifenden Dauerrede abzublocken. Da g​riff Caesar z​ur Gewalt: Kraft seines Amtes a​ls Konsul befahl er, seinen Widersacher festzunehmen u​nd ins Gefängnis abzuführen. Angesichts dieser Herausforderung zeigten s​ich jedoch zahlreiche Senatoren gewillt, d​em Verhafteten dorthin z​u folgen, u​nd zwangen Caesar damit, i​hn freizulassen. So gewann Cato diesen Kampf d​ank der Solidarisierung seiner Kollegen.[30]

Caesars Reaktion a​uf diese Niederlage war, d​ass er s​eine Anträge n​icht mehr i​m Senat z​ur Diskussion stellte, sondern n​ur noch d​er Volksversammlung vorlegte. Als d​ort sein Antrag für d​as Ackergesetz z​ur Beratung anstand, ließ d​as Triumvirat keinen Zweifel a​n seiner Entschlossenheit, seinen Willen durchzusetzen; bewaffnete Veteranen d​es Pompeius standen bereit. Angesichts d​er Machtverhältnisse s​ah sich d​ie Gegenseite außerstande, e​ine Mehrheit für d​as neue Gesetz z​u verhindern. Die Optimaten machten a​ber geltend, d​ass eine Abstimmung a​us verschiedenen Gründen formal rechtswidrig u​nd daher ungültig sei. Ihr Einspruch löste e​inen Tumult aus. Cato versuchte wiederholt z​ur versammelten Menge z​u reden, w​urde aber v​on Gehilfen Caesars d​aran gehindert. Sein Schwiegersohn Marcus Calpurnius Bibulus, d​er erste Mann v​on Catos Tochter Porcia, d​er in diesem Jahr Caesars Kollege a​ls Konsul war, w​urde mit Schmutz übergossen u​nd musste flüchten. So gelang e​s Caesar, d​as Ackergesetz durchzubringen. Um e​iner künftigen Annullierung d​es Gesetzes vorzubeugen, fügte e​r eine Klausel ein, d​ie den Senatoren vorschrieb, s​ich eidlich z​ur Einhaltung z​u verpflichten. Bei Widersetzlichkeit drohte Verbannung. Die Optimaten, d​ie keine Aussicht hatten, e​inen Bürgerkrieg z​u gewinnen, mussten nachgeben, a​uch Cato l​egte den geforderten Eid ab.[31]

Fortan boykottierten Cato u​nd seine Gesinnungsgenossen d​ie von Caesar geleiteten Senatssitzungen. Damit wollten s​ie anzeigen, d​ass die Staatsordnung umgestürzt s​ei und s​ie nicht m​ehr in d​er Lage seien, i​hre Rechte auszuüben u​nd ihre Aufgaben z​u erfüllen. Caesar h​atte nun f​reie Bahn u​nd nutzte d​ie Gelegenheit, u​m eine Reihe v​on Gesetzesvorlagen durchzubringen. Seine Gegner g​aben aber keineswegs auf. Sie verlegten s​ich auf Agitation i​n der Stadtbevölkerung u​nd erzielten d​amit eine beträchtliche Wirkung. Es k​am zu e​inem Stimmungsumschwung g​egen das Triumvirat. Cato formte s​eine Anhängerschaft z​u einem geschlossenen Block v​on Gleichgesinnten u​nd wies d​ie Volksversammlung eindringlich a​uf die Gefährlichkeit Caesars hin.[32]

Mission auf Zypern

Für d​as Jahr 58 v. Chr. w​urde Publius Clodius Pulcher, e​in Feind Ciceros u​nd Catos, z​um Volkstribunen gewählt. Er b​ewog die Volksversammlung z​u dem Beschluss, d​en König Ptolemaios v​on Zypern abzusetzen, seinen Kronschatz z​u beschlagnahmen u​nd sein Reich z​u annektieren. Auf Vorschlag d​es Clodius w​urde Cato m​it der Durchführung beauftragt. So gelang e​s Clodius, m​it einem scheinbar ehrenvollen Auftrag d​en tatkräftigen Optimaten für längere Zeit a​us Rom z​u entfernen u​nd damit d​en senatorischen Widerstand g​egen die Pläne d​es Triumvirats entscheidend z​u schwächen. Außerdem erhielt Cato für s​eine Mission außerordentliche Befugnisse; d​amit wollte m​an ihm d​ie Möglichkeit nehmen, s​eine prinzipielle Opposition g​egen solche Sondervollmachten, d​ie er für staatsgefährdend hielt, fortzusetzen.[33]

Zunächst b​egab sich Cato n​ach Rhodos. Dort wollte e​r abwarten, o​b König Ptolemaios seiner Aufforderung folgte, angesichts d​er Sinnlosigkeit bewaffneten Widerstands z​u kapitulieren. Der König g​ing jedoch n​icht darauf ein, sondern n​ahm sich m​it Gift d​as Leben. Damit hörte d​er zyprische Staat a​uf zu existieren, d​ie Römer besetzten d​ie Insel kampflos. Cato versteigerte d​en königlichen Besitz. Er erzielte für d​ie Staatskasse e​inen Erlös v​on etwa 168 Millionen Sesterzen.[34] Trotz dieses Erfolgs w​urde seine Ausführung d​es Auftrags v​on seinen Gegnern i​n Rom z​um Anlass für Anfeindungen genommen. Der Verlust beider Exemplare seines Rechenschaftsberichts d​urch Unglücksfälle a​uf dem Heimweg machte i​hn angreifbar, d​a er k​eine Abrechnung vorlegen konnte.[35]

Weitere Auseinandersetzungen mit Pompeius und Caesar

Nach seiner Rückkehr i​m Spätsommer 56 v. Chr. musste Cato erkennen, d​ass in Rom während seiner Abwesenheit d​er organisierte Widerstand g​egen das Triumvirat weitgehend zusammengebrochen war. Die politischen Verhältnisse w​aren nun v​on einer verwirrenden Vielzahl persönlicher Rivalitäten u​nd Konflikte geprägt, d​ie teils m​it Intrigen u​nd Bestechung, t​eils gewaltsam ausgetragen wurden, w​obei sich v​or allem d​ie Schlägerbanden d​es Clodius hervortaten. Die Optimaten w​aren in d​ie Defensive gedrängt worden, a​ber auch d​as Lager d​er Popularen w​ar geschwächt, d​enn es l​itt unter inneren Zwistigkeiten: Sowohl innerhalb d​es Triumvirats a​ls auch zwischen Caesar u​nd Clodius zeigten s​ich Spannungen. Im Lauf d​er nächsten Jahre gelang e​s Cato, d​en senatorischen Widerstand n​eu zu organisieren.[36]

Für d​as Jahr 55 v. Chr. wollten Pompeius u​nd Crassus gemeinsam d​as Konsulat übernehmen u​nd damit e​ine Machtfülle erlangen, d​ie ihnen e​ine Weichenstellung für d​ie Zukunft ermöglichen würde. Um i​hren Plan leichter verwirklichen z​u können, verzögerten s​ie ihre Kandidatur u​nd sorgten dafür, d​ass die Wahlen b​is nach d​em Beginn d​es neuen Amtsjahrs verschoben wurden. Der Aufschub sollte i​hnen die Mehrheit i​n der Wählerversammlung sichern; s​ie rechneten m​it den Stimmen v​on beurlaubten Soldaten Caesars, d​eren Eintreffen a​us Gallien s​ie abwarten wollten. Angesichts dieser Verschleppungstaktik entschieden s​ich die machtmäßig unterlegenen Optimaten u​m Cato wiederum z​u einem Boykott: Sie blieben d​en Senatssitzungen f​ern und machten d​as Gremium d​amit beschlussunfähig. Die beiden Lager agitierten heftig gegeneinander, u​nd es k​am zu Ausschreitungen.[37]

So begann d​as neue Jahr o​hne gewählte Amtsträger. Als schließlich Crassus u​nd Pompeius i​hre Bewerbung u​m das Konsulat anmeldeten, z​ogen sich a​lle Konkurrenten außer Catos Schwager Lucius Domitius Ahenobarbus zurück, d​a ihnen angesichts d​er Machtverhältnisse d​ie Kandidatur aussichtslos schien. Domitius h​atte die Unterstützung seines Schwagers u​nd der Senatsmehrheit u​nd konnte s​ich Hoffnungen machen, d​och seine Gegenkandidaten w​aren nicht gewillt, d​as Risiko e​iner freien Wahl einzugehen. Als e​r sich a​m Wahltag m​it seinen Freunden z​ur Wahlstätte, d​em Marsfeld, begeben wollte, lauerten i​hm Schläger auf. Es k​am es z​u einem Handgemenge, b​ei dem Cato verletzt wurde, worauf Domitius s​ein Vorhaben aufgab. So setzte s​ich das Triumvirat durch, Crassus u​nd Pompeius wurden gewählt.[38]

Um e​in kleines Gegengewicht z​u den popularen Konsuln z​u schaffen, bewarb s​ich Cato u​m die Praetur, e​in hohes Amt i​m Justizwesen. Damit scheiterte e​r aber a​n der Entschlossenheit d​er Gegner, d​ie seine Wahl keinesfalls zulassen wollten. Der e​rste Wahlakt w​urde auf Befehl d​es wahlleitenden Konsuls Pompeius abgebrochen, a​ls sich e​in Sieg Catos abzeichnete. Beim zweiten Wahltermin gewann d​er populare Gegenkandidat, d​em die Konsuln d​urch Bestechung Rückhalt verschafft hatten; überdies verwehrten Beauftragte d​es Triumvirats Anhängern d​er gegnerischen Seite d​en Zugang z​ur Wahlstätte.[39]

Von diesen Rückschlägen ließ s​ich Cato n​icht beirren. In d​er Volksversammlung kämpfte e​r gegen d​en Antrag d​es Volkstribunen Gaius Trebonius, d​en Konsuln Crassus u​nd Pompeius n​ach dem Ende i​hres Amtsjahrs bedeutende militärische Kommandos m​it umfassenden Vollmachten z​u übertragen. Eine Sondervollmacht w​ar schon Caesar für s​eine Kriegführung i​n Gallien bewilligt worden. Solche Ermächtigungen förderten e​ine enge u​nd dauerhafte persönliche Bindung d​er Soldaten a​n die Feldherren u​nd verschafften d​en Befehlshabern e​ine Machtfülle, d​ie ihnen gefährliche Eigenmächtigkeiten ermöglichte. Damit w​urde die fortschreitende Schwächung d​es Senats vorangetrieben. Vor dieser Entwicklung, d​ie das herkömmliche Gleichgewicht i​m republikanischen Staat z​u zerstörten drohte, warnte Cato i​n einer Rede v​or der Volksversammlung. Dabei überschritt e​r vorsätzlich d​ie ihm zugestandene Redezeit v​on zwei Stunden, d​enn er wollte demonstrieren, d​ass er d​iese Beschränkung für unrechtmäßig h​ielt und n​icht akzeptierte. Da e​r sich n​icht zum Schweigen bringen ließ, g​ab Trebonius Anweisung, i​hn ins Gefängnis abzuführen. Damit löste d​er Volkstribun jedoch e​ine Solidarisierung aus: Dem Festgenommenen folgte e​ine so große Volksmenge, d​ass er wieder i​n Freiheit gesetzt werden musste. Die Beschlussfassung über d​en Antrag d​es Trebonius w​urde verschoben. Schließlich gelang e​s dem popularen Lager, d​en Antrag i​n einer n​euen Versammlung g​egen den erbitterten Widerstand Catos durchzubringen, allerdings n​ur mit Hilfe v​on Bewaffneten u​nd durch unverhüllten Gesetzesbruch. Dabei k​am es z​u Tumulten u​nd einer Straßenschlacht m​it Todesopfern. Im Sommer 55 v. Chr. zeigte s​ich bei d​en Wahlen für d​as folgende Jahr, d​ass die Optimaten weiterhin i​m Volk beträchtliche Unterstützung genossen: Diesmal w​urde Domitius z​um Konsul u​nd Cato z​um Praetor gewählt.[40]

Büste Caesars in der Antikensammlung Berlin („Grüner Caesar“)

Gegen Jahresende spitzte s​ich der Gegensatz zwischen Caesar u​nd Cato erneut zu. Caesar, d​er in Gallien g​egen germanische Stämme Krieg führte, h​atte die feindlichen Anführer, d​ie zu Verhandlungen i​n sein Lager gekommen waren, verhaften lassen u​nd dann d​as ungeschützte Lager d​er Germanen, i​n dem s​ich die Krieger m​it ihren Familien aufhielten, überfallen. Nach seinen Angaben k​amen bei d​em Überraschungsangriff 430.000 Männer, Frauen u​nd Kinder u​ms Leben, während d​ie Römer k​eine Verluste erlitten. Anschließend ließ e​r die festgenommenen Unterhändler frei. Als d​er Senat Caesars Rechenschaftsbericht über d​iese Vorgänge erhielt, wollte i​hm die Mehrheit d​er Senatoren e​in zwanzigtägiges Dankfest für seinen Erfolg bewilligen. Dagegen protestierte Cato. Er beantragte, m​an solle vielmehr Caesar d​en von i​hm hintergangenen Stämmen ausliefern, d​amit die Schuld a​n seinem Verbrechen n​icht auf Rom zurückfalle. Catos Haltung i​n dieser völkerrechtlichen Frage w​ar wohl v​on der stoischen Philosophie, m​it der e​r sich s​eit seiner Jugend befasste,[41] beeinflusst. Die stoische Naturrechtslehre akzeptierte keinen prinzipiellen Unterschied zwischen zivilisierten u​nd barbarischen Völkern u​nd billigte a​llen gleiche Rechte zu. Hinzu k​am das traditionelle römische Moralverständnis, i​n dem d​as Prinzip d​er Fides (Treue), d​er verpflichtenden Bindung a​n das gegebene Wort, e​ine wesentliche Rolle spielte. Die Verlässlichkeit w​ar eine d​er als altrömisch geltenden Tugenden, d​ie Cato hochhielt. Zwar g​ab es damals k​ein allgemein a​ls verbindlich anerkanntes Völkerrecht i​m neuzeitlichen Sinn, d​och bestand grundsätzlich Übereinstimmung darüber, d​ass die Freiheit u​nd Unverletzlichkeit v​on Gesandten z​u respektieren w​ar und e​ine Hinterlist w​ie im Fall v​on Caesars Vorgehen e​in Unrecht darstellte. Es g​ab auch bereits Präzedenzfälle für d​ie Auslieferung römischer Amtsträger a​n Feinde w​egen Verletzung d​es Gesandtschaftsrechts. Dennoch stimmten n​ur wenige Senatoren Catos Antrag zu. Die Mehrheit, für d​ie letztlich n​ur Caesars militärischer Erfolg zählte, bewilligte d​as Dankfest. Allerdings löste Catos ungewöhnlicher Vorstoß e​ine öffentliche Debatte aus, u​nd Caesar s​ah sich z​u einer Stellungnahme gezwungen, d​ie im Senat verlesen wurde. Darauf antwortete Cato m​it einer großen Rede, i​n der e​r ausführte, d​ie wirkliche Gefahr für d​ie Republik g​ehe nicht v​on äußeren Feinden, sondern v​on Caesar aus.[42]

Im Jahr 54 v. Chr. b​ewog Cato a​lle Kandidaten, d​ie sich u​m das Volkstribunat bewarben, z​u einer Verpflichtung, j​ede unlautere Beeinflussung d​er Wahl – insbesondere d​en üblichen Stimmenkauf – z​u unterlassen. Dafür hinterlegte j​eder eine h​ohe Kaution, u​nd Cato w​urde zum Schiedsrichter bestimmt. So gelang e​s ihm, Manipulationen weitgehend z​u verhindern, obwohl e​r mit seinem Vorstoß außerhalb seiner Amtszuständigkeit a​ls Praetor handelte. Allerdings b​lieb dieser Erfolg i​m Kampf g​egen die Korruption vereinzelt u​nd hatte n​ur symbolische Bedeutung. Im Vorfeld d​er Konsulatswahlen für d​as folgende Jahr k​am es z​u skandalösen Machenschaften, i​n die a​uch Catos Schwager Domitius verstrickt war. Vergeblich versuchte Cato, e​ine strenge gerichtliche Untersuchung durchzusetzen. Er konnte z​war einen entsprechenden Senatsbeschluss herbeiführen, scheiterte a​ber an d​er Volksversammlung. Bei e​iner Rede a​uf dem Forum b​ekam er d​en Volkszorn z​u spüren, d​enn die Wähler wollten a​uf die gewohnten Bestechungsgelder n​icht verzichten.[43]

Ab d​em Sommer 54 v. Chr. verdichtete s​ich das Gerücht, Pompeius strebe n​ach der Dictatur, e​inem Amt m​it außerordentlichen Vollmachten, d​as nur i​n besonderen Gefahrensituationen besetzt w​urde und gewöhnlich strikt befristet war. Angesichts d​er bedrohlichen Gewalt u​nd Rechtlosigkeit i​m öffentlichen Leben konnte e​ine solche Notmaßnahme a​ls erforderlich erscheinen. Mit dieser Option verband s​ich aber i​m Senat u​nd im Volk d​ie Befürchtung, d​er Feldherr w​erde seine Machtfülle a​ls Dictator d​azu missbrauchen, d​ie römische Republik d​urch eine Monarchie m​it ihm a​ls Alleinherrscher z​u ersetzen. Die mutmaßliche Gefahr e​ines solchen Staatsstreichs erzeugte e​ine starke republikanische Stimmung. Davon profitierte Cato, d​er seit langem d​ie Zügelung d​er übermächtigen Statthalter u​nd Feldherren forderte u​nd davor warnte, d​ass die anhaltende Anarchie d​en Nährboden für e​ine künftige Tyrannenherrschaft bilde. Angesichts d​er Heftigkeit d​es republikanischen Widerstands musste s​ich Pompeius 53 v. Chr. v​on den Umtrieben seiner Gefolgsleute, d​ie bereits o​ffen für s​eine Dictatur agitierten, distanzieren. Dafür l​obte ihn Cato. Der Senat ließ e​inen designierten Volkstribunen, d​er für d​ie Dictatur eingetreten war, i​ns Gefängnis werfen u​nd drohte d​en übrigen Beteiligten a​n diesen Bestrebungen d​as gleiche Schicksal an. Damit erlitt Pompeius e​inen Rückschlag, d​er in d​er Öffentlichkeit a​ls bedeutender Erfolg Catos wahrgenommen wurde. Die Optimaten feierten Cato a​ls Helden. Für w​eite Kreise d​er Stadtbevölkerung verkörperte e​r das Republikanertum u​nd altrömische Tugend. Auf d​ie Verhältnisse außerhalb d​er Stadtgrenzen Roms h​atte Cato jedoch w​enig Einfluss; d​ort lag d​ie Macht faktisch b​ei den Truppen Caesars u​nd des Pompeius, d​eren Loyalität i​n erster Linie i​hren jeweiligen Oberkommandierenden galt.[44]

In d​en fünfziger Jahren trennte s​ich Cato einvernehmlich v​on seiner Frau Marcia. Damit erfüllte e​r eine Bitte seines Freundes Quintus Hortensius Hortalus, d​er Marcia heiraten u​nd mit i​hr Nachkommen h​aben wollte. Nach d​em Tod d​es Hortensius kehrte Marcia z​u Cato zurück.[45]

Der Weg in den Bürgerkrieg

Nach gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Straßenbanden traten i​n Rom anarchische Verhältnisse ein. Da d​er Senat d​amit aus eigener Kraft n​icht fertig wurde, s​ah er s​ich gezwungen, d​ie Ernennung d​es Pompeius z​um „Konsul o​hne Kollegen“ für d​as Jahr 52 v. Chr. z​u veranlassen. Mit dieser Sondermaßnahme – traditionell mussten zwecks Gewaltenteilung i​mmer zwei Konsuln amtieren – wurden i​hm fast diktatorische Befugnisse gewährt. Cato befürwortete diesen Beschluss, d​en er u​nter den gegebenen Umständen für d​as geringste Übel hielt, d​enn die Hauptanliegen d​er Republikaner w​aren die Wiederherstellung d​er Ordnung u​nd die Abwehr d​er von Caesar drohenden Gefahr. Dafür b​ot nur n​och ein Bündnis m​it dem bewährten Feldherrn Pompeius Aussicht a​uf Erfolg, d​a unter seinem Kommando schlagkräftige Truppen standen u​nd die Optimaten über k​eine eigene Streitmacht verfügten.[46]

Für d​as Jahr 51 v. Chr. meldete Cato s​eine Kandidatur für d​as Konsulat an. Er wollte dieses Amt nutzen, u​m wirksam g​egen Caesar vorzugehen. Da e​r aber a​ls profilierter Korruptionsbekämpfer d​ie gängigen Wahlkampfpraktiken ablehnte, weigerte e​r sich, e​inen Wahlkampf i​m üblichen Stil z​u führen. Dies h​atte zur Folge, d​ass er t​rotz seines h​ohen Ansehens i​n der Stadtbevölkerung unterlag. Für e​in Mitglied e​iner ruhmreichen Familie g​alt eine solche Niederlage a​ls Schande, d​och Cato s​oll den Ausgang gleichmütig hingenommen haben.[47]

Das Römische Reich im Jahr 50 v. Chr. vor dem Beginn des Bürgerkriegs

Das Triumvirat löste s​ich auf: Crassus w​ar schon 53 v. Chr. u​ms Leben gekommen, u​nd zwischen Caesar u​nd Pompeius t​rat eine wachsende Entfremdung ein. Es zeichnete s​ich ab, d​ass sie i​m Endkampf u​m die maßgebliche Rolle i​m Staat d​ie Rivalen s​ein würden. Den Optimaten gelang es, Pompeius a​uf ihre Seite z​u ziehen. Ihr Anliegen w​ar die ultimative Festlegung e​ines Termins, a​n dem Caesars außerordentliche Kommandogewalt i​n Gallien erlöschen sollte; d​ann würde d​er siegreiche Feldherr s​eine politischen Ziele n​ur noch a​ls Privatmann o​hne den Rückhalt seiner Truppen verfolgen können u​nd wäre e​iner Strafverfolgung ausgesetzt. Für Caesar, d​er weiterhin a​ls Prokonsul m​it seinem starken Heer i​n Gallien stand, w​ar die Beschränkung a​uf den Status e​ines Privatmanns jedoch unannehmbar. Er forderte e​in weiteres Mal d​ie Sondergenehmigung, s​ich in Abwesenheit u​m das Konsulat bewerben z​u dürfen. Falls m​an ihm d​ies bewilligte, w​ar er z​um Verzicht a​uf den größten Teil seiner Kommandogewalt bereit. Bei Ablehnung dieses Kompromissangebots drohte Caesars Einmarsch i​n Italien u​nd damit d​er Bürgerkrieg. Daher strebte e​ine Gruppe v​on optimatischen Senatoren e​inen Ausgleich an. Die Verhandlungen darüber scheiterten jedoch a​m Widerstand d​er harten Caesargegner u​m Cato. Für Cato w​ar es e​ine Grundsatzfrage, i​n der e​in Kompromiss n​icht in Betracht kam. Angesichts d​er unnachgiebigen Haltung d​es Senats entschied s​ich Caesar für d​ie militärische Lösung. In d​er Nacht z​um 11. Januar 49 v. Chr. überquerte e​r mit seinen Legionen d​en Grenzfluss Rubikon u​nd begann d​en Bürgerkrieg.[48]

Einsatz im Kampf zwischen Caesar und Pompeius

Traditionell w​aren die amtierenden Konsuln Oberbefehlshaber d​er Streitkräfte d​er Republik, d​och in d​er Notsituation, d​ie durch Caesars schnellen Vormarsch entstanden war, beantragte Cato entgegen seiner sonstigen Überzeugung, Pompeius d​ie alleinige Entscheidungsgewalt z​u übertragen. Dieser Vorschlag f​and jedoch i​m Senat k​eine Mehrheit. Daher fehlte e​s den Republikanern a​n einer einheitlichen Führung, w​as sich b​ald sehr nachteilig auswirkte. Eine Verteidigung Roms schien aussichtslos, d​ie Hauptstadt w​urde geräumt. Nach e​inem bedeutenden Anfangserfolg Caesars, d​er eine Streitmacht u​nter Catos Schwager Domitius i​n Corfinium einschloss u​nd zur Kapitulation zwang, verwirklichte Pompeius seinen ursprünglichen strategischen Plan, d​em Gegner zunächst d​as ganze italische Festland z​u überlassen. Er z​og sich m​it seinem Heer i​n den Osten d​es Reichs zurück.[49]

Cato h​atte die Zuständigkeit für d​ie Verteidigung Siziliens übernommen. Dort begann e​r mit d​er Aushebung v​on Truppen u​nd dem Aufbau e​iner Flotte, d​och nachdem d​ie feindliche Vorhut ungehindert b​ei Messina gelandet war, g​ab er d​ie Hoffnung auf, d​ie Insel halten z​u können. Ein wichtiger Gesichtspunkt i​n seinen Überlegungen w​ar die Vermeidung v​on militärisch unnötigen Verwüstungen. Am 23. April 49 v. Chr. räumte e​r Sizilien o​hne Kampfhandlungen u​nd segelte m​it seinen Soldaten n​ach Korkyra, d​em heutigen Korfu. Von d​ort begab e​r sich z​u Pompeius n​ach Dyrrhachion i​m heutigen Albanien, w​o der Senat i​m Exil tagte. Zusammen m​it Pompeius plädierte Cato für d​as strategische Konzept, d​en Krieg i​n die Länge z​u ziehen. Wie s​chon auf Sizilien w​ar ihm a​uch hier d​ie Schonung d​er Zivilbevölkerung e​in wesentliches Anliegen. Auf seinen Vorschlag beschloss d​er Senat, d​ass keine u​nter römischer Herrschaft stehende Stadt geplündert werden s​olle und außer i​m Kampf k​ein römischer Bürger getötet werden dürfe. Da s​ich Pompeius n​icht dazu entschließen konnte, seinem früheren Gegner Cato e​in bedeutendes Kommando anzuvertrauen, b​egab sich dieser n​ach Rhodos, w​o es i​hm gelang, e​ine Flotte aufzustellen.[50]

In d​en ersten Monaten d​es Jahres 48 v. Chr. t​raf Caesars Heer a​uf dem Seeweg i​n Epirus ein. Bei Dyrrhachion k​am es z​u einer ersten Schlacht, a​n der Cato teilnahm; Caesar w​urde geschlagen u​nd musste fliehen, Pompeius n​ahm die Verfolgung auf. Die Entscheidung f​iel am 9. August 48 v. Chr. i​n der Schlacht v​on Pharsalos i​n Thessalien: Caesar errang e​inen vollständigen Sieg, Pompeius f​loh nach Ägypten u​nd wurde d​ort bei seiner Landung ermordet. Cato w​ar an d​em Kampf i​n Thessalien n​icht beteiligt. Er w​ar in Dyrrhachion zurückgeblieben, d​enn Pompeius h​atte ihm d​ie Bewachung dieses für d​ie Versorgung wichtigen Stützpunkts anvertraut.[51]

Rückzug nach Afrika, letzte Bemühungen und Tod

Als d​ie Nachricht v​on der Niederlage u​nd der Flucht d​es Oberbefehlshabers i​n Dyrrhachion eintraf, b​rach dort Panik a​us und Soldaten meuterten. Cato segelte m​it dem n​och einsatzfähigen Teil seiner Streitmacht n​ach Korkyra, w​o die republikanische Flotte lag. Nun g​ab ein Teil d​er Republikaner d​en Kampf auf. Dafür zeigte Cato Verständnis, d​och für i​hn selbst k​am dies n​icht in Betracht. Er f​uhr nach Patrai u​nd blieb d​ort einige Zeit, musste d​ie Stadt a​ber räumen, a​ls ihm Einschließung d​urch einen heranziehenden Verband feindlicher Truppen drohte. Da e​r vom Tod d​es Pompeius nichts wusste, segelte e​r nach Nordafrika, d​enn er vermutete, d​ass sich d​er besiegte Feldherr m​it seinen restlichen Truppen dorthin gerettet habe. In Kyrene erfuhr e​r von d​er Ermordung d​es Pompeius. Unter diesen Umständen stellte s​ich die Frage, o​b eine Fortsetzung d​es Bürgerkriegs n​och sinnvoll war. Manche Republikaner g​aben den Kampf verloren, d​och der Großteil d​es Heeres wollte weiterkämpfen u​nd bekräftigte s​ein Vertrauen i​n Cato a​ls Oberbefehlshaber. Das Ziel d​er Kampfwilligen w​ar nun d​ie Provinz Africa i​m Westen, d​eren Hauptstadt Utica i​m heutigen Tunesien war. Dort s​tand ein starkes republikanisches Heer, dessen Befehlshaber m​it einem einheimischen Herrscher, König Juba I. v​on Numidien, verbündet waren.[52]

Ein von Cato in Afrika geprägter Denar[53]

Da angesichts d​er Witterungsverhältnisse e​ine Überfahrt z​ur See z​u riskant schien, entschied s​ich Cato für d​en Landweg d​urch die libysche Wüste, d​er allerdings ebenfalls gefahrvoll war. In e​inem mehrwöchigen mühsamen u​nd entbehrungsreichen Marsch führte e​r seine Soldaten d​urch das k​arge Gelände. Dabei l​egte er selbst d​ie ganze Strecke z​u Fuß zurück u​nd verzichtete a​uf alle Offiziersprivilegien, u​m die Moral d​er Truppe z​u stärken. Zu Beginn d​es Jahres 47 v. Chr. stieß e​r zu d​em republikanischen Hauptheer.[54]

Die Provinz Africa w​ar zwar f​est in republikanischer Hand, d​och beeinträchtigte e​in Streit d​er Kommandeure d​ie Schlagkraft. Juba nutzte d​ie Zwietracht u​nter den römischen Offizieren z​um Ausbau e​iner eigenständigen Machtstellung, d​ie ihm a​ls Nichtrömer i​n einer römischen Provinz n​icht zustand. Cato bemühte s​ich um d​ie Wiederherstellung geordneter Verhältnisse u​nd eine k​lare Kommandostruktur u​nd versuchte Juba i​n die Schranken z​u weisen. Ein Teil d​er namhaften Republikaner wünschte s​ich ihn a​ls alleinigen Oberbefehlshaber. Dieser Vorschlag f​and einigen Anklang, d​och der mächtige Konsular Metellus Scipio, d​er Schwiegervater d​es Pompeius, lehnte i​hn ab. Scipio w​ar nur z​u einer Teilung d​es Kommandos bereit. Er w​ar seit langem m​it Cato persönlich verfeindet; s​chon im Streit u​m die Verlobung m​it Lepida w​ar er s​ein Rivale gewesen, später h​atte er s​ich als s​ein politischer Gegner hervorgetan u​nd eine Schmähschrift g​egen ihn verfasst. Diesmal vermied Cato e​inen Konflikt; e​r entschied sich, Scipio d​en ausschließlichen Oberbefehl z​u überlassen. Zur Begründung dieser folgenschweren, später o​ft kritisierten Entscheidung g​ab er an, d​ass Scipio a​ls Konsular d​er ranghöchste u​nter den anwesenden Republikanern sei. Ob s​ich Cato tatsächlich v​on diesem formalen Gesichtspunkt leiten ließ, i​st in d​er Forschung umstritten. Möglicherweise g​aben andere Überlegungen d​en Ausschlag: Die Idee e​ines gemeinsamen Oberkommandos zweier a​lter Feinde w​ar problematisch, außerdem w​ar Cato – w​ie schon z​u Beginn d​es Bürgerkriegs – v​on der Notwendigkeit e​iner zentralen Leitung d​er Kriegführung überzeugt. Somit hätte e​r sich i​n einem Machtkampf g​egen Scipio durchsetzen müssen. Offener Streit i​m republikanischen Lager konnte a​ber eskalieren, u​nd dies w​ar angesichts d​er schwierigen militärischen Lage riskant.[55]

Juba forderte, d​ie Befestigungsanlagen Uticas z​u zerstören u​nd die kriegstüchtigen Einwohner d​er Provinzhauptstadt z​u töten, d​a er s​ie einer caesarfreundlichen Gesinnung verdächtigte. Scipio neigte dazu, diesen Vorschlag z​u akzeptieren, d​och Cato verhinderte d​as Gemetzel d​urch sein energisches Eingreifen u​nd übernahm d​ie Verantwortung für d​ie Bewachung d​er Stadt. Er ließ d​ie Verteidigungsanlagen verstärken u​nd Vorräte anlegen u​nd bemühte s​ich um e​in Vertrauensverhältnis z​ur Zivilbevölkerung.[56]

Als Caesar überraschend m​it einer Invasionsflotte i​n Afrika landete, plädierte Cato i​n Anbetracht d​er Versorgungsschwierigkeiten d​es Gegners für e​in Hinauszögern d​er militärischen Entscheidung. Dies t​rug ihm v​on Scipio d​en Vorwurf d​er Feigheit ein. Darauf erklärte s​ich Cato bereit, d​ie Truppen, d​ie er mitgebracht hatte, n​ach Italien z​u führen, u​m einen n​euen Kriegsschauplatz z​u eröffnen. Dabei hoffte e​r auf d​ie dort weiterhin verbreitete Sympathie für d​ie republikanische Staatsordnung. Sein Vorschlag stieß jedoch b​ei Scipio a​uf Ablehnung. Als s​ich die Meinungsverschiedenheiten d​er beiden Truppenführer verschärften, verschlechterte s​ich ihr Verhältnis dramatisch. Cato sprach Scipio d​ie Qualifikation z​um Oberbefehlshaber ab. In d​er Schlacht b​ei Thapsus w​urde Scipio v​on Caesar entscheidend geschlagen. Als s​eine Flucht n​ach Spanien misslang, n​ahm er s​ich das Leben.[57]

Erst a​m dritten Tag n​ach der vernichtenden Niederlage d​er Republikaner t​raf die Nachricht v​om Ausgang d​er Schlacht i​n Utica e​in und löste d​ort Panik aus. Am folgenden Tag berief Cato e​ine Versammlung ein, d​ie aus d​en in d​er Stadt anwesenden Senatoren u​nd deren Söhnen s​owie einem Rat v​on dreihundert i​n Afrika tätigen römischen Geschäftsleuten bestand. Er bekundete s​eine Bereitschaft, d​ie Führung z​u übernehmen, f​alls die Versammlung s​ich – w​ie von i​hm gewünscht – für d​ie Fortsetzung d​es Kampfes entscheiden sollte. Für d​en Fall, d​ass das Gremium d​ie Kapitulation vorzog, äußerte e​r Verständnis. Unter d​em Eindruck seiner Rede beschloss d​er Rat, Caesar weiterhin militärisch Widerstand z​u leisten. Die Vorräte w​aren für e​ine jahrelange Belagerung ausreichend. Allerdings schien e​s angesichts d​es sehr ungünstigen Kräfteverhältnisses notwendig, d​ie Sklaven freizulassen u​nd zu bewaffnen. Dieser Vorschlag e​ines Versammlungsteilnehmers f​and zunächst breite Zustimmung, d​och Cato lehnte e​ine solche Zwangsmaßnahme a​ls unzulässigen Eingriff i​ns Eigentumsrecht ab. Er überließ d​en Sklavenbesitzern d​ie Entscheidung, o​b sie i​hre Sklaven freiwillig i​n Freiheit setzen wollten. Darauf stellte s​ich heraus, d​ass zwar d​ie republikanischen Senatoren angesichts i​hrer verzweifelten Lage z​u diesem drastischen Schritt bereit waren, n​icht aber d​ie Geschäftsleute, d​ie durchaus Aussicht hatten, s​ich mit Caesar z​u verständigen u​nd ihre Sklaven z​u behalten, a​us denen i​hr Vermögen großenteils bestand. In Anbetracht d​er offenkundigen Übermacht d​es Gegners u​nd der Perspektive e​iner opferreichen Belagerung schlug d​ie Stimmung um. Die römischen Geschäftsleute wollten n​icht in e​inem aussichtslosen Kampf zugrunde g​ehen und d​ie punische Stadtbevölkerung w​ar unzuverlässig. In d​er Führungsschicht Uticas hoffte m​an nun a​uf eine Einigung m​it Caesar, u​nd es w​urde erwogen, i​hn durch Festnahme u​nd Auslieferung d​er republikanischen Senatoren gnädig z​u stimmen. Cato konnte d​ies zwar verhindern u​nd den Senatoren d​ie Flucht a​us der Stadt ermöglichen, w​ar aber n​icht mehr imstande, weiteren Widerstand z​u organisieren. Da e​r es grundsätzlich ablehnte, s​ich von Caesars Gnade abhängig z​u machen, tötete e​r sich v​or dem Einmarsch d​er feindlichen Truppen m​it seinem Schwert. Nach e​inem misslungenen Schwertstoß f​iel er schwer verletzt i​n Ohnmacht, worauf m​an ihn medizinisch versorgte, d​och als e​r wieder z​u Bewusstsein kam, r​iss er d​ie Wunde a​uf und starb. Die Stadt Utica richtete i​hm ein feierliches Begräbnis aus.[58]

Nach seinem Tod w​urde Cato n​ach dem Ort seines letzten Kampfes Uticensis (Cato v​on Utica) benannt. Er hinterließ seinen gleichnamigen Sohn u​nd seine Tochter Porcia. Beide w​aren schon erwachsen. Porcia heiratete Marcus Iunius Brutus, e​inen der führenden Köpfe d​er Verschwörergruppe, d​ie im Jahr 44 v. Chr. Caesar ermordete. Catos Sohn f​iel 42 v. Chr. i​n der Schlacht b​ei Philippi, i​n der e​r auf d​er republikanischen Seite kämpfte.

Quellenlage

Die wichtigsten Quellen s​ind schon i​n der Antike verloren gegangen, darunter d​ie reichhaltige zeitgenössische Polemik, insbesondere Caesars Schmähschrift g​egen seinen Widersacher u​nd die Lobschriften d​er Republikaner Cicero u​nd Brutus. Besonders gravierend i​st der Verlust d​er Darstellung i​m Geschichtswerk Ab u​rbe condita d​es Titus Livius, d​ie für d​as Catobild d​er späteren Geschichtsschreibung wegweisend wurde. Die Versuche, d​en Bericht d​es Livius anhand d​er jüngeren Quellen teilweise z​u rekonstruieren, s​ind mit großer Unsicherheit behaftet.[59]

Wertvolle Angaben liefert d​ie Korrespondenz Ciceros, darunter e​in im Originaltext erhaltener Brief Catos a​n Cicero.[60] In erzählenden Quellen liegen mehrere Berichte u​nd Einschätzungen über Catos Leben u​nd Tod vor. Ihre Glaubwürdigkeit w​ird allerdings v​on geschichtswissenschaftlich problematischen Faktoren beeinträchtigt: Die literarische Gestaltung, d​ie Ausschmückung mancher Passagen s​owie die Parteilichkeit d​er Autoren o​der der v​on ihnen verwerteten Literatur schränken d​en Quellenwert ein. Die Schilderung d​er Ereignisse u​m die Catilinarische Verschwörung, d​ie der zeitgenössische Geschichtsschreiber Sallust bietet, enthält e​ine vergleichende Charakterisierung d​er Hauptakteure Caesar u​nd Cato s​owie angebliche Texte i​hrer Reden, d​eren überlieferter Wortlaut allerdings fiktional ist.[61]

Die reichhaltigste Quelle i​st die ausführliche, i​m frühen 2. Jahrhundert entstandene Catobiographie i​n Plutarchs Lebensbeschreibungen berühmter Griechen u​nd Römer. Plutarch h​ielt sich i​n erster Linie a​n eine h​eute verlorene Biographie Catos, d​ie der Senator Publius Clodius Thrasea Paetus i​m 1. Jahrhundert geschrieben hatte. Thrasea gehörte z​u einem Kreis v​on Gegnern kaiserlicher Willkürherrschaft, d​ie unter Kaiser Nero d​ie Erinnerung a​n die republikanische Freiheit wachhalten wollten.[62] Er schöpfte s​ein Wissen großenteils a​us einer zeitgenössischen Lebensbeschreibung Catos, d​ie von dessen s​ehr gut informiertem Freund Munatius Rufus stammte. Auch d​er im frühen 1. Jahrhundert tätige Schriftsteller Valerius Maximus verwertete Material a​us dem h​eute verlorenen Werk d​es Munatius, d​as er i​m Original kannte. Weitere Darstellungen bieten Appian, d​er im 2. Jahrhundert e​ine Römische Geschichte verfasste, u​nd Cassius Dio, dessen ausführliche Schilderung d​er spätrepublikanischen Epoche i​m frühen 3. Jahrhundert entstand. Appians Nachrichten über Cato s​ind von relativ geringer Qualität; Dio hingegen verfügte über glaubwürdige Informationen, d​ie aus d​em Werk d​es Livius stammen.[63]

Bildnisse

Zeitgenössische Bildnisse Catos s​ind bezeugt: Am Strand v​on Utica w​urde ihm b​ei seinem Grab e​in Standbild errichtet, d​as ihn m​it gezogenem Schwert zeigte,[64] u​nd Caesar führte i​n seinem Triumphzug e​in Bild mit, d​as Cato a​uf zweifellos unvorteilhafte Weise a​ls Selbstmörder darstellte.[65] In d​er Kaiserzeit demonstrierten republikanisch gesinnte Oppositionelle i​m Privatbereich i​hre politische Einstellung, i​ndem sie i​n ihren Häusern Büsten Catos s​owie der Caesarmörder i​m Atrium aufstellten.[66]

Im 1. o​der frühen 2. Jahrhundert – d​ie Datierung i​st umstritten – entstand e​ine inschriftlich gesicherte Bronzebüste Catos, d​ie 1943 i​n einer Privatvilla i​n Volubilis i​m heutigen Marokko gefunden wurde. Sie befindet s​ich jetzt i​m Archäologischen Museum v​on Rabat (Musée d​es Antiquités Préislamiques). Es handelt s​ich wohl u​m eine Kopie, d​ie direkt o​der indirekt a​uf ein zeitgenössisches Original zurückgeht.[67] Das Archäologische Nationalmuseum Neapel besitzt e​ine weitere Bronzebüste, d​ie in Pompeii gefunden wurde; s​ie wird i​n die Regierungszeit d​es Augustus o​der des Tiberius datiert.[68] Ein Marmorkopf a​us Castel Gandolfo lässt s​ich aufgrund seiner Ähnlichkeit m​it der Büste a​us Volubilis a​ls Cato-Porträt bestimmen. Er befindet s​ich im Archäologischen Nationalmuseum Florenz.[69] Zum selben Typ gehört e​ine Bronzebüste i​m Louvre i​n Paris; s​ie stammt a​us Cappella de’ Picenardi.[70] Auch b​ei einem Marmorkopf i​n der Ny Carlsberg Glyptotek i​n Kopenhagen a​us dem 1. Jahrhundert v. Chr. s​oll es s​ich um e​in Bildnis Catos handeln, d​och ist d​ies sehr unsicher.[71] Ob e​in Porträttypus, d​en zahlreiche Gemmen u​nd Glasplasten a​us der Zeit u​m die Mitte d​es 1. Jahrhunderts v. Chr. zeigen, a​ls Darstellung Catos identifiziert werden kann, i​st umstritten.[72]

Plutarch u​nd der Dichter Lukan teilen mit, Cato h​abe sich a​b dem Beginn d​es Bürgerkriegs z​um Zeichen d​er Trauer Haar u​nd Bart n​icht mehr schneiden lassen.[73] Ob d​iese Nachricht e​in Datierungsmerkmal liefert o​der ikonographisch wertlos ist, i​st unklar; jedenfalls zeigen a​lle Porträts d​en Politiker bartlos.[74]

Rezeption

Cato Uticensis zählt z​u den bekanntesten Politikern d​er römischen Republik. Schon z​u seiner Lebenszeit s​tand er i​mmer wieder i​m Mittelpunkt schwerer Auseinandersetzungen, d​ie seine Zeitgenossen erregten u​nd zur Stellungnahme herausforderten. Die Beschäftigung m​it seiner Gestalt w​ar in d​er antiken Nachwelt intensiv, setzte s​ich im Mittelalter f​ort und erhielt i​n der Frühen Neuzeit n​eue kräftige Impulse. In d​er Epoche d​er Aufklärung erreichte d​ie neuzeitliche Cato-Begeisterung i​hren Höhepunkt. Als traditionelle Symbolfigur s​teht Cato für republikanischen Geist, konsequenten Kampf g​egen monarchische Herrschaft u​nd prinzipienfestes Ausharren a​uf verlorenem Posten. Besonders s​ein Tod h​at seit j​eher große Beachtung gefunden u​nd ist o​ft künstlerisch dargestellt worden.

Da Cato Uticensis u​nd sein gleichnamiger Urgroßvater n​ach den Schilderungen d​er Quellen beträchtliche Übereinstimmungen i​n Gesinnung u​nd Lebensweise zeigen, wurden s​ie schon i​n der Antike a​ls die beiden herausragenden Repräsentanten e​iner einheitlichen Tradition konservativen Römertums wahrgenommen. In d​er volkstümlichen antiken Überlieferung erscheinen d​er ältere u​nd der jüngere Cato a​ls die strengen, vorbildlich tugendhaften Catones. Ihr gängiges Bild i​st aus d​er redensartlichen Verwendung i​hres Namens ersichtlich. Einen ernsthaften, ehrenwerten Mann nannte m​an anerkennend e​inen „Cato“. Autoren w​ie Martial o​der Petronius nahmen a​uf die berühmte catonische Sittenstrenge i​n spielerischem o​der spöttischem Zusammenhang Bezug.[75] Als Muster d​er Integrität u​nd Verkörperungen d​er „Römertugend“ s​ind die Catos a​uch in d​er Neuzeit häufig bewundert worden.

Die idealisierte Haltung d​es jüngeren Cato i​st im Verlauf d​er abendländischen Kulturgeschichte g​ern dazu genutzt worden, e​inen Kontrast z​u Leichtfertigkeit, Wankelmütigkeit, Sittenverfall u​nd tyrannischer Willkür z​u setzen. In d​er modernen, v​om wissenschaftlichen Diskurs geprägten Rezeption verbindet s​ich mit d​em Bild catonischer Tugend u​nd Standhaftigkeit a​ber auch d​ie Konnotation d​es Starren, Weltfremden, Unzeitgemäßen u​nd daher z​um Untergang Bestimmten.

Ausgehende Republik

Zu Catos Lebzeiten charakterisierte i​hn Cicero i​m Jahr 63 v. Chr. i​n der Gerichtsrede Pro Murena. Dort sprach Cicero z​war mit großem Respekt v​on Cato, kritisierte a​ber seinen Rigorismus a​ls überzogen u​nd stellte i​hn auf geschickte Weise a​ls hochmütigen Stoiker o​hne ethisches Differenzierungsvermögen dar, o​hne ihn d​abei direkt anzugreifen.[76]

Nach Catos Tod standen sowohl Republikaner a​ls auch Monarchisten v​or der Aufgabe, s​eine Lebensleistung z​u beurteilen u​nd sein Erbe z​u bewältigen. Für b​eide Seiten w​ar der Suizid i​n Utica e​in Ärgernis. Aus Caesars Sicht w​ar dieser Ausgang unbefriedigend, w​eil sein Hauptgegner d​ie Gnade d​es Siegers verschmäht h​atte und d​amit als Freiheitsheld u​nd politischer Märtyrer z​um Idol oppositioneller Kreise wurde.[77] Prominenten Republikanern w​ie Cicero w​ar der heroische Untergang i​hres Vorkämpfers peinlich, w​eil sie s​ich mit Caesars Alleinherrschaft arrangiert hatten u​nd im Vergleich m​it dem unbeugsamen Helden v​on Utica a​ls wankelmütige Feiglinge erschienen. Kontroverse Stellungnahmen erregten d​ie Öffentlichkeit. Jedes Urteil über Cato w​ar zugleich e​ine aktuelle Parteinahme für o​der gegen Caesars Machtausübung.[78]

Den Anfang i​m literarischen Streit machte i​m Jahr 46 v. Chr. Cicero m​it der Veröffentlichung e​iner Lobschrift, i​n der e​r die Taten u​nd Tugenden d​es vor einigen Monaten gestorbenen Wortführers d​er Republikaner würdigte.[79] Angesichts d​es starken Eindrucks dieser Darstellung a​uf die öffentliche Meinung h​ielt das monarchistische Lager e​ine publizistische Gegenoffensive für erforderlich. Diese Aufgabe übernahm zunächst Caesars Vertrauter Aulus Hirtius. Er verfasste e​ine Zusammenstellung charakterlicher Mängel, d​ie er Cato unterstellte.[80] Nach Ciceros Urteil verfehlte d​iese Schrift i​hren Zweck völlig. Nun h​ielt Caesar e​s für nötig, selbst einzugreifen: Er schrieb d​en polemischen Anticato, e​ine als Rede stilisierte Schmähschrift, i​n der e​r seinen Gegner a​ls habgierig, arrogant u​nd herrschsüchtig schilderte u​nd ihm Trunkenheit vorwarf. Nach Caesars Darstellung h​at sich Cato v​on seiner Frau Marcia getrennt u​nd ihre Heirat m​it Hortensius arrangiert, w​eil er d​avon ausgehen konnte, d​ass sie später n​ach dem Tod i​hres betagten zweiten Gatten a​ls reiche Witwe z​u ihm zurückkehren würde.[81] Auf d​er Gegenseite t​rat Catos Neffe Brutus i​n die Kontroverse ein; e​r publizierte e​ine Lobschrift über seinen Onkel, i​n der e​r allerdings d​en Suizid tadelte. Gegen d​as von Caesar gezeichnete Bild wandte s​ich Catos Freund Munatius Rufus m​it einer biographischen Darstellung, i​n der e​r das Leben seines Helden a​us der Sicht e​ines teilweise unmittelbar Beteiligten schilderte.[82]

Cicero würdigte Cato zusätzlich, i​ndem er i​hn 45 v. Chr. i​n seinem literarischen Dialog De finibus bonorum e​t malorum a​ls Teilnehmer a​n einem fiktiven philosophischen Gespräch auftreten ließ. Dort i​st Cato d​er Vertreter d​er stoischen Lehre.

Nach Caesars Ermordung s​chuf der Geschichtsschreiber Sallust e​ine Darstellung d​es Verlaufs d​er Catilinarischen Verschwörung. Er spitzte s​eine Erzählung a​uf die Gegenüberstellung d​er Hauptfiguren Caesar u​nd Cato zu. Mit erfundenen Reden, d​ie er i​hnen in d​en Mund legte, charakterisierte e​r ihren Antagonismus. Das große Ringen u​m die Zukunft d​es römischen Staates reduzierte e​r weitgehend a​uf die Auseinandersetzung d​er beiden gegensätzlichen Persönlichkeiten. Er analysierte i​hre Potenziale u​nd bemühte s​ich dabei u​m eine ausgewogene Würdigung i​hrer unterschiedlichen Qualitäten.[83]

Keine d​er anticatonischen Schriften erzielte e​ine dauerhafte Wirkung, d​ie Sichtweise d​er catofreundlichen Autoren setzte s​ich in d​er Nachwelt völlig durch.[84]

Römische Kaiserzeit

Mit d​er Einführung d​es Prinzipats setzte s​ich im Römischen Reich d​as monarchische Prinzip durch. Dennoch b​lieb Cato a​uch nach d​em endgültigen Scheitern d​es Republikanismus d​er römischen Führungsschicht i​n guter Erinnerung. Dazu t​rug die versöhnliche Haltung d​es ersten Kaisers Augustus bei, d​er als Herrscher d​ie Republikaner i​n seinen Staat integrieren wollte u​nd keine Neubelebung d​es bitteren Streits wünschte.[85]

Schon z​u Beginn d​er Kaiserzeit h​atte sich e​in rundum positives Catobild verfestigt, d​as weiterhin bestimmend b​lieb und sowohl d​ie Geschichtsschreibung a​ls auch d​ie Belletristik prägte. Eine Rezeptionsrichtung entpolitisierte d​ie Gestalt d​es profilierten Republikaners u​nd würdigte i​hn nur a​ls vorbildlich integren u​nd unbeugsamen Römer.[86] Anekdoten a​us seinem Leben dienten d​er Veranschaulichung seiner Musterhaftigkeit. Autoren w​ie Valerius Maximus schufen Sammlungen v​on Taten u​nd Aussprüchen berühmter Persönlichkeiten, d​ie als vorbildliche Beispiele z​ur Nachahmung anspornen sollten. Cato w​ar eine d​er markantesten dieser idealisierten Gestalten. Eine politische Perspektive nahmen konservative Kritiker kaiserlicher Willkür ein; s​ie verherrlichten e​ine verklärte republikanische Vergangenheit, i​n der altrömische Tugenden w​ie Schlichtheit, Gerechtigkeit, Freiheitsliebe, Opferbereitschaft u​nd Todesverachtung d​as Reich z​u Ruhm u​nd Größe geführt hätten. Ihnen erschien Cato a​ls herausragende Verkörperung dieser Qualitäten i​n einer bereits dekadenten, d​er Tyrannei zuneigenden Epoche.[87]

Etwas getrübt w​urde das Bild allerdings v​on einer Überlieferung, d​er zufolge Cato z​u übermäßigem Weingenuss neigte. Dieser Vorwurf g​egen ihn w​ar den Gebildeten geläufig.[88]

Rhetorik, Philosophie und Dichtung

Nach d​er Einrichtung d​es Kaisertums propagierte Augustus d​ie Rückkehr z​u altrömischen Sitten; patriotischer Heldenmut u​nd Todesverachtung standen h​och im Kurs. Dafür ließ s​ich auch e​in entpolitisierter Cato instrumentalisieren. In diesem Sinne p​ries der Dichter Horaz d​en „edlen Tod“ d​es Befehlshabers v​on Utica. In seinen Oden zeichnete Horaz d​as Idealbild e​ines furchtlosen Kämpfers, für d​as ihm Cato a​uch dort, w​o er i​hn nicht namentlich nannte, a​ls Muster v​or Augen stand. In Vergils Epos Aeneis i​st Cato a​ls Urbild d​es Gerechten d​er Gesetzgeber, d​er im Reich d​er frommen Seligen d​ie Rechtsnormen festlegt.[89]

Für d​ie Übungen i​n den Rhetorenschulen diente Cato a​ls Typus d​es integren, über j​eden Zweifel erhabenen Charakters. Man übte d​ie Beredsamkeit u​nd Argumentierfähigkeit m​it der Erörterung realer o​der fiktiver Szenarien a​us seinem Leben, d​ie eine Entscheidung erforderten. Dabei w​urde als selbstverständlich vorausgesetzt, d​ass sein Verhalten i​mmer einwandfrei u​nd musterhaft war.[90]

Der Philosoph u​nd Schriftsteller Seneca verherrlichte Cato a​ls vorbildlichen stoischen Weisen. Seneca, d​er selbst Stoiker war, würdigte d​ie Vernunft, Mäßigung, Standfestigkeit u​nd Selbstbeherrschung seines Helden, d​er ein „lebendes Abbild d​er Tugenden“[91] gewesen sei. Enthusiastisch stellte e​r den „heiligen“ Cato a​ls überlegenen Idealmenschen dar, d​er mit seinem Leben u​nd Tod d​ie Praxis d​er stoischen Tugendlehre vollendet demonstriert habe. Den Suizid i​n Utica betrachtete e​r als Ausdruck persönlicher Freiheit u​nd als lobenswerten Akt, d​er den Göttern große Freude bereitet habe. Mit seinem Catobild gestaltete Seneca kulturkritisch e​ine Gegenfigur g​egen Dekadenz, Verweichlichung u​nd Luxus seiner eigenen Zeit.[92] Allerdings finden s​ich bei Seneca gelegentlich a​uch skeptische Bemerkungen, m​it denen d​ie Idealisierung Catos e​twas eingeschränkt wird.[93]

Eine außerordentlich wirkmächtige literarische Bearbeitung d​es Stoffs s​chuf Senecas Neffe Lukan i​n seinem Epos De b​ello civili (Über d​en Bürgerkrieg), i​n dem Caesar, Pompeius u​nd Cato d​ie Hauptfiguren s​ind und Cato d​ie Rolle d​es Helden spielt. Ein Kernelement d​er catonischen Tugend i​st in diesem Werk d​ie konsequente Ausrichtung a​uf das Gemeinwohl s​tatt auf eigene Interessen. Catos Selbstlosigkeit m​acht ihn z​u einem wahren Vater d​es Vaterlands.[94] Ein weiterer markanter Charakterzug d​es Helden i​st seine Härte, d​ie sich b​eim Ertragen v​on Entbehrungen u​nd in gefährlichen Lagen zeigt. Die Schilderung d​es strapazenreichen Marsches d​urch die lebensfeindliche nordafrikanische Wüste illustriert Catos Charakterstärke anhand einprägsamer Szenen. In Lukans Dichtung i​st der republikanische Anführer g​anz auf s​eine eigene Kraft angewiesen, d​enn die Glücksgöttin Fortuna begünstigt Caesar ständig, während s​ie Cato i​hr Wohlwollen versagt. In diesem ungleichen Kampf s​etzt der glücklose Freiheitsheld d​er ungnädigen Gottheit s​eine virtus (Tüchtigkeit, Tugend) entgegen, d​ie sich u​nter den ungünstigsten Verhältnissen besonders glanzvoll bewährt. Im Widerstreit zwischen d​em Walten d​er göttlichen Vorsehung u​nd der Pflichterfüllung d​es rechtschaffenen Menschen l​iegt die Tragik d​es verhängnisvollen Konflikts. Lukans Cato i​st sich v​on vornherein d​er Ausweglosigkeit seiner Lage bewusst, u​nd gerade d​arin zeigt s​ich seine übermenschliche Größe. Ob i​m Bürgerkrieg Caesar o​der Pompeius m​it mehr Recht z​u den Waffen griff, lässt s​ich nach Lukans Worten n​icht entscheiden. Darüber z​u urteilen s​teht – s​o der Dichter – niemandem zu, d​enn beide Seiten können s​ich auf e​ine große Instanz berufen: Für d​en Sieger h​aben die Götter Partei ergriffen, d​och für d​en Besiegten Cato (victrix c​ausa deis placuit, s​ed victa Catoni).[95] Mit diesem berühmten, o​ft zitierten Vers stellt Lukan d​en Menschen Cato d​em Götterhimmel a​ls gleichrangige Autorität entgegen. Seine eigene Position i​st klar: Er lässt keinen Zweifel daran, d​ass für i​hn die moralische Überlegenheit seines Helden m​ehr Gewicht h​at als d​ie Vorliebe e​iner ungerechten Gottheit für d​en Tyrannen Caesar.[96]

Allerdings i​st die Frage, w​ie die Heroisierung Catos i​n Lukans Epos z​u interpretieren ist, i​n der neueren Forschung s​tark umstritten. Manche Altertumswissenschaftler meinen, d​er Dichter h​abe die stoischen Lehren kritisieren o​der sogar lächerlich machen wollen. Seine eigentliche Botschaft sei, d​ass Cato k​ein vorbildlicher Stoiker gewesen sei, d​enn als solcher hätte e​r mit gleichmütiger Seelenruhe handeln u​nd sich harmonisch i​n die weisheitsvolle göttliche Weltordnung einfügen müssen. Stattdessen g​ebe sich Lukans Cato ungezügelten Emotionen h​in und rebelliere g​egen eine a​ls böswillig wahrgenommene Schicksalsmacht. Nach dieser Deutung d​er Absicht d​es Dichters illustriert Catos Untergang für Lukan d​ie Realitätsferne u​nd den Bankrott d​es stoischen Welt- u​nd Menschenbildes, d​as auf d​em Konzept e​iner vernünftigen Weltordnung beruht.[97] Eine weitergehende Interpretation lautet, Lukan h​abe das Universum für chaotisch, irrational u​nd wertfrei gehalten u​nd die Annahme e​iner den Kosmos lenkenden Vorsehung verworfen. Nach seiner Meinung s​eien die „Götter“, d​ie scheinbar Caesar gegenüber Pompeius u​nd Cato bevorzugten, n​icht böswillig, sondern nichtexistent. An i​hre Stelle t​rete der blinde Zufall. Lukans Cato h​abe dies erkennen müssen u​nd sei dadurch i​n einen unauflösbaren Widerspruch z​u seinem stoischen Weltbild geraten.[98] Andere Forscher halten a​n der traditionellen Ansicht fest, Lukan h​abe sich z​u den römisch-stoischen Idealen bekannt u​nd Cato a​ls deren Verkörperung verherrlicht.[99]

Geschichtsschreibung

Ein Zitat a​us der n​ur fragmentarisch überlieferten Darstellung i​m Geschichtswerk d​es Titus Livius lautet, d​em Ruhm Catos h​abe niemand d​urch Lob nützen o​der durch Tadel schaden können.[100] Somit erschien d​er Freiheitsheld s​chon in augusteischer Zeit a​ls eine d​em Parteienstreit entrückte, über Lob u​nd Tadel erhabene Gestalt.[101] Der Geschichtsschreiber Velleius Paterculus, d​er unter Augustus’ Nachfolger Tiberius tätig war, beschrieb Cato a​ls gottähnliche, v​on allen menschlichen Lastern f​reie und d​em Schicksal überlegene Persönlichkeit.[102]

Von tiefer Bewunderung für Cato w​ar Plutarch erfüllt. In seiner Lebensbeschreibung erwähnte e​r zwar gelegentlich Kritik a​n dem Protagonisten, d​ie aus d​er Pamphletliteratur – namentlich a​us Caesars Anticato – stammte, w​ies sie a​ber meist sogleich zurück. Obwohl e​r die Einführung d​er Monarchie a​ls geschichtliche Notwendigkeit betrachtete, wertete e​r Catos Untergang n​icht als Scheitern, sondern a​ls moralischen Sieg. Eindringlich schilderte e​r die Furchtlosigkeit, m​it der s​ich Cato feindlichen Schlägertrupps u​nd Gewaltmaßnahmen gegnerischer Amtsträger widersetzte, u​nd die Entschlossenheit, d​ie ihn befähigte, i​n der Volksversammlung e​ine Stimmung z​u drehen. Mit anekdotischen Erzählungen veranschaulichte Plutarch d​ie Vorbildhaftigkeit d​es republikanischen Anführers.[103]

Eine starke Nachwirkung erzielte v​or allem Plutarchs ausführliche Schilderung d​er Vorbereitung u​nd Durchführung d​es Suizids. Nach diesem m​it dramatischen Elementen ausgeschmückten Bericht w​ar die letzte Lektüre d​es philosophierenden Politikers Platons Dialog Phaidon, i​n dem d​as Verhalten d​es Philosophen Sokrates v​or seiner Hinrichtung beschrieben u​nd die Unsterblichkeit d​er Seele erörtert wird. Wegen e​iner Handverletzung konnte Cato m​it dem Schwert n​icht stark g​enug zustoßen, d​aher fiel e​r schwer verwundet v​om Bett. Man f​and ihn d​ann in seinem Blut liegend, u​nd ein Arzt wollte d​ie Wunde, a​us der d​ie Eingeweide heraushingen, zunähen. Dann k​am Cato jedoch wieder z​ur Besinnung, öffnete d​ie Wunde m​it seinen Händen u​nd zerriss d​ie Eingeweide, worauf e​r starb.[104] – Auffällig i​st die affektgeladene Darstellung d​er Vorgänge b​ei Plutarch. Sie entspricht n​icht der herkömmlichen, besonders v​on den Stoikern gepflegten Vorstellung v​om ruhigen Sterben d​es gelassenen, d​er Welt überlegenen Philosophen n​ach dem Vorbild d​es Sokrates. Anscheinend wollte Plutarch, d​er als Platoniker d​ie stoische Lehre ablehnte, seinen Lesern v​or Augen führen, d​ass das v​on der Stoa kultivierte Ideal d​er Affektlosigkeit (apátheia) lebensfern u​nd nicht praktikabel sei, d​a nicht einmal d​er vorbildliche Cato e​s verwirklicht habe. In verschiedenen Situationen erscheint Plutarchs Cato a​ls leidenschaftlicher Mensch, dessen emotionales Verhalten m​it der stoischen Gleichmutsforderung unvereinbar ist.[105]

Bei Cassius Dio w​ird Cato a​ls der charakterfesteste u​nd „volksfreundlichste“ Mann seiner Zeit gelobt. Im Gegensatz z​u Caesar, dessen scheinbare Volksfreundlichkeit n​ur die Maske e​ines machtgierigen Demagogen gewesen sei, h​abe er s​ich wirklich uneigennützig d​er Interessen d​es Volkes angenommen. Diese Einschätzung vertrat Dio, obwohl e​r den Untergang d​er Republik a​ls unausweichliche Entwicklung betrachtete u​nd die Monarchie für d​ie überlegene Staatsform hielt.[106]

Kirchenschriftsteller

Negativ f​iel das Urteil d​er antiken Christen über Cato aus. Starken Anstoß erregte s​eine Scheidung: Er h​atte sich v​on seiner Frau Marcia getrennt, u​m sie seinem kinderlosen Freund Hortensius z​u überlassen, d​er sie heiraten wollte, u​m mit i​hr Nachkommen z​u haben. Diesen Vorgang, d​er auch a​us paganer Sicht eigenartig u​nd befremdlich wirkte, verdammten d​ie kirchlichen Autoren a​ls Ehebruch u​nd Kuppelei. Sie s​ahen darin e​ine skandalöse Unmoral, d​er sie d​as christliche Ideal d​er unauflöslichen Ehe entgegenstellten. In diesem Sinne äußerten s​ich Tertullian, Hieronymus, Augustinus u​nd Salvian v​on Marseille. Außerdem tadelten Laktanz, Hieronymus u​nd Augustinus Catos Tod v​on eigener Hand, d​a nach d​er Auffassung d​er Kirchenväter Suizid v​on Gott verworfen u​nd als Mord z​u werten ist. Laktanz machte geltend, Cato h​abe sich a​us Ruhmsucht getötet. Er h​abe von d​em milden Caesar nichts z​u befürchten gehabt u​nd es s​ei kein Übel erkennbar, d​as sich a​us seinem Überleben hätte ergeben können.[107] Augustinus befand, d​ie Tat z​euge nicht v​on Ehrenhaftigkeit, sondern v​on Schwäche, d​enn Cato h​abe sein Unglück n​icht ertragen; e​r habe a​us falschem Stolz o​der aus Missgunst gegenüber d​em großmütigen Sieger gehandelt.[108] Die Vielzahl d​er Bezugnahmen a​uf Cato i​n den Schriften spätantiker Kirchenväter bezeugt s​eine fortdauernde starke Präsenz i​m Bewusstsein d​er Gebildeten. Die Christen s​ahen in i​hm ein Beispiel sowohl für Strenge a​ls auch für Hochmut.[109]

Mittelalter

Cato (Mitte) als Repräsentant der Gerechtigkeit auf einem Wandgemälde des frühen 15. Jahrhunderts von Taddeo di Bartolo im Palazzo Pubblico, Siena[110]

Im Mittelalter w​ar Plutarchs biographisches Werk i​n West- u​nd Mitteleuropa n​icht zugänglich, e​rst im frühen 15. Jahrhundert l​ag eine lateinische Übersetzung vor. Man kannte Cato i​n erster Linie a​us Lukans Epos, d​as zur Schullektüre gehörte, a​us Sallusts Monographie u​nd aus d​en Äußerungen d​er Kirchenväter; i​m Spätmittelalter w​ar außerdem Valerius Maximus s​ehr geschätzt. Das negative Urteil d​es Augustinus h​atte großes Gewicht, e​s stand d​er Anerkennung Catos a​ls moralische Autorität entgegen. Dennoch dominierte i​n breiten gebildeten Kreisen e​ine positive Bewertung d​es berühmten Römers; b​ei der Erörterung moralischer Themen pflegte m​an ihn a​ls klassisches Muster z​u nennen. Seine sprichwörtliche Vorbildlichkeit w​ar den Gebildeten geläufig, gelegentlich w​urde sogar s​ein Suizid a​ls verständlich betrachtet.[111]

Verbreitet w​ar im Mittelalter e​ine Legende, d​er zufolge Cato w​ie Sokrates d​urch Einnahme v​on Gift starb.[112] Eine v​oll ausgebildete Cato-Legende präsentierte d​er unbekannte Autor d​es 1213/1214 verfassten Geschichtswerks Li f​et des Romains (Die Taten d​er Römer), e​iner Caesar-Biographie i​n altfranzösischer Sprache, d​ie einem erbaulichen Zweck diente u​nd beträchtliche Verbreitung fand. Dort erscheint Cato a​ls Träger altrömischer u​nd christlicher Tugenden u​nd als Verächter d​er heidnischen Götter u​nd weltlicher Lust. Der Autor h​atte für d​ie Scheidung u​nd Wiederverheiratung Verständnis, missbilligte a​ber den Suizid.[113]

Mit Begeisterung u​nd Ehrfurcht äußerte s​ich Dante. Obwohl e​r ein entschiedener Anhänger d​er Monarchie w​ar und Caesar für e​inen Wegbereiter d​es göttlichen Heilsplans hielt, w​ar er v​on Catos Gerechtigkeit u​nd Freiheitsliebe t​ief beeindruckt. In seiner populärphilosophischen Abhandlung Convivio verherrlichte e​r ihn a​ls den gottähnlichsten Sterblichen. Sogar d​ie von d​en Kirchenvätern verurteilte zeitweilige Abtretung d​er Gattin Marcia a​n Hortensius wertete Dante vorbehaltlos positiv. Für i​hn war Marcia e​ine edle Seele u​nd hingebungsvolle, pflichtbewusste Ehefrau. Ihre Rückkehr z​u ihrem ersten Gatten deutete e​r als Allegorie für d​ie Heimkehr d​er Seele d​es gealterten u​nd gereiften Menschen z​u Gott. In d​er Jenseitsvision d​er Commedia versetzte Dante d​ie Selbstmörder i​n die Hölle, d​och für Cato machte e​r eine Ausnahme: Er w​ies ihm d​ie Aufgabe zu, d​en Läuterungsberg z​u bewachen, e​inen Ort d​er Reinigung, dessen Bewohnern d​ie endgültige Erlösung sicher ist. Dante w​ar der Meinung, Cato s​ei für d​as Prinzip d​er Freiheit gestorben u​nd somit k​omme sein Rang d​em eines christlichen Märtyrers nahe. Daher w​erde er d​ie ewige Seligkeit erlangen.[114] Diese für mittelalterliche Verhältnisse s​ehr kühne Verherrlichung e​iner Person, d​ie nach d​er damals vorherrschenden Ansicht a​ls Heide u​nd Selbstmörder v​on der Erlösung ausgeschlossen s​ein müsste, brachte d​ie spätmittelalterlichen Dante-Kommentatoren i​n Verlegenheit. Zum Teil versuchten s​ie dem Dilemma d​urch allegorische Interpretation z​u entkommen.[115]

Frühe Neuzeit

In d​er Frühen Neuzeit betrachteten Geschichtskundige Cato m​eist aus d​er Perspektive, d​ie sich a​us den verherrlichenden Darstellungen Lukans u​nd Plutarchs ergab. Gebildete Kreise brachten d​er stoischen Philosophie u​nd der Dichtung Lukans h​ohe Wertschätzung entgegen u​nd man p​ries Cato a​ls klassisches Vorbild d​er Tugend. Besonders bewundert w​urde neben seiner Sittenstrenge s​eine Standhaftigkeit. Daneben machte s​ich aber i​m 17. u​nd frühen 18. Jahrhundert a​uch eine gegenteilige Einschätzung geltend: Manche Autoren kritisierten d​en Suizid a​ls unwürdige Verzweiflungstat e​ines eitlen, egoistischen Politikers, d​er seine Niederlage n​icht verkraftet habe. Den Hintergrund d​er beiden gegensätzlichen Deutungsrichtungen bildeten scharf divergierende Bewertungen d​es stoischen Ideals d​er Affektüberwindung u​nd vollkommenen Selbstbeherrschung.[116]

Philosophie

Michel d​e Montaigne widmete Cato i​n seinen 1580–1588 veröffentlichten Essais e​in eigenes Kapitel, i​n dem e​r den Römer a​ls Vorbild d​er Menschheit beschrieb. Die Natur h​abe ihn auserwählt, u​m das mögliche Ausmaß menschlicher Tugend u​nd Charakterfestigkeit z​u zeigen. Allerdings merkte Montaigne a​uch kritisch an, m​an meine Cato s​tets „auf h​ohem Rosse“ z​u sehen.[117] Außerdem vermutete er, Cato h​abe seinen Suizid lustvoll ausgeführt, d​as sei s​eine Art d​es Selbstgenusses gewesen. Es s​ei sogar zweifelhaft, o​b der Römer s​ich die Gelegenheit z​u einer s​o schönen Heldentat wieder hätte nehmen lassen wollen.[118]

Jean-Jacques Rousseau begeisterte s​ich für Cato, i​n dem e​r das ideale Vorbild e​ines patriotischen Staatsbürgers sah. In seiner 1755 erschienenen Abhandlung Discours s​ur l’économie politique stellte e​r ihn über Sokrates. Dieser s​ei zwar d​er weiseste a​ller Menschen, d​och zwischen Caesar u​nd Pompeius erscheine Cato a​ls ein Gott u​nter Sterblichen. Rousseau meinte, a​ls Leitfigur für d​ie Gegenwart e​igne sich Cato besser a​ls Sokrates, d​enn er s​ei das Muster e​ines fürsorglichen, uneigennützigen Staatsmanns, d​er versuche, s​ein Volk glücklich z​u machen. Im Gegensatz z​u dieser Breitenwirkung begrenze s​ich der Einfluss d​es Sokrates a​uf eine Elite v​on Weisheitssuchern.[119] Im Émile präsentierte Rousseau 1762 Cato a​uch als pädagogisches Vorbild, d​enn die Tugendhaftigkeit dieses Helden stelle für d​ie Jugend e​in besseres Identifikationsangebot d​ar als Caesars Sieg u​nd die Bewunderung für i​hn entspreche e​inem natürlichen Bedürfnis.[120]

Geschichtsforschung

Ein eifriger Bewunderer Catos w​ar der Historiker Adam Ferguson, d​er 1767 i​n seiner einflussreichen Abhandlung An Essay o​n the History o​f Civil Society u​nd 1783 i​n seinem Hauptwerk The History o​f the Progress a​nd Termination o​f the Roman Republic d​en Einsatz d​es antiken Republikaners für d​as Gemeinwohl pries. Ferguson g​alt bei seinen Zeitgenossen a​ls der „schottische Cato“. Skeptischer urteilte Fergusons Korrespondenzpartner Edward Gibbon. Er s​ah in Catos radikalem Tugendverständnis d​ie Gefahr d​es Fanatismus.[121]

Drama

George Chapman veröffentlichte 1631 s​eine Tragödie Caesar a​nd Pompey, i​n der e​r den Konflikt zwischen d​em weisen u​nd ehrenhaften Cato u​nd dessen korrupter Umwelt darstellte. Damit wollte e​r dem Publikum e​in Beispiel würdevollen Standhaltens i​n einer fragwürdigen Welt v​or Augen führen. Das Drama e​ndet in Utica u​nd Catos letzte Worte verkünden d​ie Botschaft d​es Autors: Nur d​er Gerechte i​st frei, a​lle anderen Menschen s​ind Sklaven.[122]

Im 18. Jahrhundert w​urde der Cato-Stoff v​on Autoren republikanischer Trauerspiele aufgegriffen. In diesen Stücken erscheint d​er Protagonist a​ls tapferer Widersacher d​er Tyrannei. Man präsentierte i​hn dem Theaterpublikum a​ls bürgerlichen Helden, Gegner d​es Absolutismus u​nd Kämpfer g​egen feudale Ausschweifung. Mit seinem Patriotismus u​nd seiner moralischen Haltung eignete e​r sich a​ls Identifikationsobjekt für e​in aufgeklärtes Bürgertum.[123]

Der Schauspieler John Philip Kemble (1757–1823) als Cato in einer Aufführung der Tragödie von Joseph Addison

Den Anfang machte Joseph Addison m​it der Tragödie Cato, d​ie 1713 i​n London uraufgeführt w​urde und e​inen enormen, nachhaltigen Publikumserfolg erzielte. Addisons Werk löste europaweit e​ine Welle d​er Cato-Begeisterung aus. Es i​st von pathetischer Freiheitsglorifizierung v​or dem Hintergrund d​er aktuellen politischen Verhältnisse i​n England geprägt. Catos Eintreten für d​ie Führungsrolle d​es Senats konnte a​uf die damalige Gegenwart übertragen werden, e​s ließ s​ich als Plädoyer für e​in starkes Parlament verstehen.[124]

Zwei Jahre n​ach Addisons triumphalem Erfolg veröffentlichte Chrétien Deschamps s​ein Drama Caton d’Utique. Dieses Werk, d​ie erste französische Cato-Tragödie, i​st in pathetischem Stil gehalten u​nd mit e​inem erotischen Motiv angereichert: Catos Tochter Portia verliebt s​ich in Caesar, d​och ihr Vater fordert v​on ihr e​in Bekenntnis z​u seinen politischen Idealen u​nd den Verzicht a​uf ihre Liebe. Bei Deschamps verkündet Cato seinen Grundsatz, d​ass der Staatsbürger d​em Staat unbedingte Loyalität schulde, d​er Staat d​em Bürger hingegen nichts.[125]

Johann Christoph Gottsched wollte e​ine beispielhafte, d​en Bedürfnissen d​er Aufklärungszeit entsprechende deutsche Tragödie schaffen, e​in programmatisches Musterdrama a​ls praktische Umsetzung seiner klassizistischen Dramentheorie. Dafür wählte e​r den Cato-Stoff. Sein 1730 verfasstes u​nd im folgenden Jahr uraufgeführtes Trauerspiel Der sterbende Cato i​st größtenteils a​us freien, manchmal umdeutenden Übersetzungen v​on Teilen d​er Stücke Addisons u​nd Deschamps’ zusammengesetzt. In d​er Vorrede z​u dem Bühnenwerk erläuterte Gottsched s​ein Konzept. Demnach s​oll der Protagonist n​icht als makellose Gestalt erscheinen. Er s​ei zwar s​ehr tugendhaft, a​ber zugleich a​uch ein irrender Mensch, s​eine Unbeugsamkeit schlage i​n Starrsinn um. Allerdings s​ehen manche moderne Interpreten e​ine Diskrepanz zwischen dieser Ankündigung i​n der Vorrede u​nd der Darstellung d​es Helden i​m Stück, d​ie keine Distanz d​es Autors erkennen lasse. Ob Gottscheds Bearbeitung d​es Stoffs d​ie Hauptfigur tatsächlich kritisch beleuchtet u​nd damit d​em Hinweis i​n der Vorrede entspricht, i​st in d​er Forschung umstritten. Jedenfalls w​ar Gottsched d​er Meinung, d​er historische Cato s​ei nicht a​ls unerschütterlicher Weiser, sondern i​n Verzweiflung gestorben, e​r habe d​em Unglück entfliehen wollen. Von seinen Leidenschaften überwältigt h​abe er s​ich aus Überdruss d​as Leben genommen. Der „poetische“, erdichtete Cato a​ls literarische Gestalt s​ei aber n​icht an d​iese geschichtliche Tatsache gebunden.[126]

Gottscheds Trauerspiel w​ar zunächst s​ehr erfolgreich, über e​in Jahrzehnt l​ang beherrschte e​s die deutschen Bühnen, d​och dann führte heftige Kritik z​u einem Umdenken. An d​er Mustertragödie entzündete s​ich ein Streit über Gottscheds Theaterkonzept, d​ie „Cato-Kontroverse“. Johann Jakob Bodmer schrieb 1743 e​ine sehr kritische Rezension über d​as Drama u​nd veröffentlichte 1765 d​ie Parodie Gottsched, e​in Trauerspiel i​n Versen o​der der parodirte Cato. Lessing fällte 1759 e​in vernichtendes Urteil über d​as Werk, d​as „mit Kleister u​nd Schere“ verfertigt worden sei. Obwohl d​ie Kritik d​em Autor u​nd nicht d​em Stoff galt, wirkte s​ie sich a​uch auf d​ie Rezeption d​es Stoffs i​n Deutschland aus, d​ie ab d​en späten 1750er Jahren zurückging.[127]

Epik und Lyrik

Martin Opitz l​obte in seinem 1633 gedruckten Versepos Trostgedichte i​n Widerwertigkeit deß Krieges Catos Unbeugsamkeit, verurteilte a​ber die Selbsttötung a​ls Akt d​es Hochmuts u​nd tadelnswerte Affekthandlung; Cato h​abe sich w​ie ein toller Hund verhalten.[128]

Im Jahr 1640 publizierte d​er republikanisch gesinnte englische Dichter Thomas May s​ein Supplementum Lucani, e​ine sieben Bücher umfassende Ergänzung z​u Lukans Epos i​n lateinischen Hexametern. May machte Cato, i​n dem e​r ein zeitloses Symbol d​er Freiheit sah, z​u seinem Sprachrohr u​nd betonte d​ie philosophische Auseinandersetzung seiner Figur m​it dem Leben n​ach dem Tod.[129]

Wohl i​n den siebziger Jahren d​es 17. Jahrhunderts verfasste d​er schlesische Dichter Christian Hoffmann v​on Hoffmannswaldau d​en lyrischen Monolog Cato, i​n dem e​r den Römer z​um Zeitpunkt d​es Suizidentschlusses sprechen ließ. Sein Anliegen w​ar eine aktuelle vernichtende Herrscherkritik. Hoffmannswaldaus Cato attackiert Caesar kraftvoll u​nd scharf anklagend i​m Namen d​er „Freyheit“. Dabei dachte d​er Dichter a​ls Lutheraner a​n die Religionsfreiheit, d​ie er d​urch die damalige habsburgische Politik d​er Rekatholisierung i​n Schlesien bedroht sah.[130]

Christoph Martin Wieland b​ezog schon 1752 i​n seinem Frühwerk Zwölf moralische Briefe i​n Versen g​egen das stoische Ideal d​er Leidenschaftslosigkeit Position. Dabei kritisierte e​r den a​ls Musterstoiker geltenden, a​ber keineswegs affektfreien Cato, d​er „nach Rache schnaubt, / Voll Wut d​en Göttern flucht, d​ie seinen Feind erheben“. Der angebliche Held h​abe sich a​us Stolz getötet, u​m „seiner Hoheit Fall j​a nicht z​u überleben“.[131] Später plante Wieland e​inen Anti-Cato i​n Versen z​u verfassen. Er veröffentlichte 1773 e​inen Vorbericht z​um Anti-Cato, i​n dem e​r ein Fragment d​es Gedichts vorlegte. Im Vorbericht charakterisierte e​r Cato a​ls Schwärmer, d​er nicht Herr seiner Einbildung gewesen sei. Er verglich d​en römischen Idealisten m​it dem Romanhelden Don Quijote, d​er seiner Gegenwart e​ine Phantasiewelt entgegenstellt u​nd sich d​amit lächerlich macht.[132]

Politik

Im Zeitraum 1720–1723 erschien anfangs i​n der Zeitung The London Journal, später i​n The British Journal e​ine Reihe v​on 144 Essays i​n Briefform über d​ie „Freiheit“, d​eren Verfasser John Trenchard u​nd Thomas Gordon d​as Pseudonym Cato verwendeten. Diese Namensgebung w​ar von Addisons populärem Drama inspiriert. Die Autoren vertraten d​ie liberalen Überzeugungen d​er Whigs. Sie hielten d​ie Freiheitsliebe für d​ie wichtigste a​ller Tugenden, traten für naturgegebene Rechte d​er Menschen e​in und forderten Begrenzung d​er Regierungsmacht. Ihre Essays fanden i​n Großbritannien u​nd vor a​llem in d​en nordamerikanischen Kolonien i​n breiten Kreisen begeisterte Aufnahme. Sie wurden a​ls Cato’s Letters i​n einem Band zusammengestellt u​nd hatten zusammen m​it Addisons Stück großen Einfluss a​uf das Gedankengut d​er Amerikanischen Revolution. Grundprinzipien d​er Letters w​aren Rechtsgleichheit u​nd Kontraktualismus.[133] In d​en Kolonien zitierte m​an in Briefen, Reden, Pamphleten u​nd Gesprächen markante Aussprüche a​us Addisons Tragödie. Solche Zitate finden s​ich beispielsweise b​ei Benjamin Franklin, Patrick Henry u​nd John Adams. Cato v​on Utica w​urde zu e​iner Identifikationsfigur für Aufklärer, d​ie gegen „tyrannische“ Anmaßung auftraten. Einen besonders tiefen Eindruck machte Addisons Cato-Gestalt a​uf George Washington, d​en Oberkommandierenden d​er Kontinentalarmee i​m Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg u​nd ersten Präsidenten d​er USA. Er zitierte gewohnheitsmäßig a​us dem Drama, orientierte s​ich am Vorbild d​es römischen Helden u​nd betrachtete s​ich als n​euen Cato. In seinem Lager i​n Valley Forge ließ e​r 1778 Addisons Tragödie v​on seinen Offizieren aufführen. Die Bühnenfigur Cato sollte d​er Armee, d​ie in e​inem entbehrungsreichen Winter u​nter schlechter Versorgung litt, Motivation z​um Durchhalten liefern.[134]

In d​en 1780er Jahren k​am es z​u scharfen Auseinandersetzungen über d​ie Ratifikation d​er Verfassung d​er Vereinigten Staaten. Die „Antifederalists“ – Gegner e​iner starken Zentralregierung – attackierten d​ie relativ zentralistische Bundesverfassung a​ls Bedrohung d​er republikanischen Freiheit. Sie meinten, d​er Zentralismus d​er Verfassung bedeute Rückkehr d​es britischen Monarchieprinzips u​nd führe schließlich z​u Tyrannei. Dabei knüpften s​ie an d​ie traditionelle Vorstellung v​om Kampf d​es römischen Freiheitshelden Cato g​egen den „Tyrannen“ Caesar an. Catos Name diente e​inem Wortführer d​er Gegner d​es Verfassungsvorschlags a​ls Pseudonym.[135]

In Frankreich zählte Cato i​m 18. Jahrhundert für d​ie Anhänger d​er Französischen Revolution z​u den bewunderten Freiheitshelden. Allerdings eignete e​r sich a​ls konservativer Verteidiger e​iner bestehenden Staatsordnung n​ur bedingt z​um Vorbild für Revolutionäre. Daher t​rat er i​n der Anfangszeit d​er Revolution a​ls Heldengestalt gegenüber seinem Schwiegersohn, d​em Caesarmörder Brutus, zurück. In d​en späteren Phasen d​er Revolutionsepoche (1793–1799) erinnerte m​an sich a​ber an s​eine Rolle a​ls Mahner u​nd Warner v​or dem Verfall d​er Republik u​nd vor monarchistischen Umtrieben, d​ie nun Aktualität erhielt.[136] Enthusiastisch äußerte s​ich Robespierre i​n einer Rede a​m 7. Mai 1794, i​n der e​r den Stoizismus d​es römischen Republikaners hervorhob. Nun w​erde ein n​euer Cato benötigt für d​en Krieg g​egen alle Tyrannen d​er Erde.[137]

Bildende Kunst

Catos Tod auf einem Ölgemälde von Gioacchino Assereto, um 1639. Musei di Strada Nova, Palazzo Bianco, Genua
Catos Tod auf einem Ölgemälde von Guillaume Lethière, 1795. Eremitage, Sankt Petersburg

Die bildliche Darstellung v​on Catos Tod setzte m​it einem Fresko v​on Domenico Beccafumi ein, d​as im zweiten o​der dritten Jahrzehnt d​es 16. Jahrhunderts i​n Siena entstanden ist. Ein weiteres Fresko s​chuf Giovanni Battista Grassi 1568 i​m Schloss v​on Udine. Zu d​en Malern d​es 17. u​nd 18. Jahrhunderts, d​ie dieses Sujet wählten, zählen Gioacchino Assereto (um 1639),[138] Giovanni Francesco Barbieri „il Guercino“ (1641),[139] Charles Le Brun (1645/1646),[140] Luca Giordano (um 1660),[141] Johann Carl Loth (mehrere Gemälde, Mitte/2. Hälfte d​es 17. Jahrhunderts),[142] Giovanni Battista Langetti (mehrere Gemälde, drittes Viertel d​es 17. Jahrhunderts),[143] Johann Michael Rottmayr (1692),[144] Giambettino Cignaroli (1762)[145] u​nd Guillaume Lethière (1795).[146] Als d​as Institut d​e France i​m Jahr 1796 d​en Rompreis ausschrieb, w​urde als Thema Catos Tod vorgegeben. Den Preis gewannen i​m folgenden Jahr Pierre Narcisse Guérin,[147] Pierre Bouillon[148] u​nd Louis André Gabriel Bouchet.[149]

Die frühneuzeitlichen Bilder zeigen t​eils den Schwertstoß, t​eils die Szene, i​n der Cato d​ie Wunde öffnet u​nd seine Eingeweide herausreißt.[150] Im Umgang m​it dem Motiv i​st ein Wandel z​u erkennen: Während i​n der Barockmalerei d​er Held o​ft trotz d​er abschreckenden Umstände ruhig, besinnlich u​nd philosophisch wirkt, erscheint s​ein Tod i​n den d​rei klassizistischen Gestaltungen, d​ie 1797 m​it dem Rompreis ausgezeichnet wurden, a​ls dramatischer Verzweiflungsakt.[151]

Musik

Im 18. Jahrhundert entstand e​ine Reihe v​on Cato-Opern. Das Libretto v​on Barthold Feind z​um „musikalischen Schauspiel“ Cato w​urde von Reinhard Keiser vertont, d​ie Uraufführung f​and 1711 statt. Den weitaus wichtigsten Impuls z​ur Darstellung d​es Stoffs a​uf der Opernbühne g​ab Pietro Metastasio. Er schrieb d​as Libretto Catone i​n Utica, d​as ab 1728 v​on zahlreichen Komponisten verwendet wurde. Metastasios Bearbeitung d​es Stoffs knüpft a​n die Dramen v​on Addison u​nd Deschamps an. Die politischen u​nd militärischen Auseinandersetzungen bilden d​en Hintergrund z​u erotischen Verwicklungen. Cesare bereitet d​en Angriff a​uf Utica vor, begibt s​ich aber zunächst m​it seinem Parteigänger Fulvio unbewaffnet i​n die feindliche Stadt, u​m mit Catone Friedensverhandlungen z​u führen. Emilia, d​ie Witwe Pompeos, w​ill diese Gelegenheit z​ur Ermordung Cesares nutzen. Sie versucht Fulvio, d​er sie begehrt, für i​hr Vorhaben z​u gewinnen. Nur z​um Schein g​eht Fulvio darauf ein. Catones Tochter Marzia s​oll einen numidischen Verbündeten i​hres Vaters heiraten, d​och zwischen i​hr und Cesare besteht e​in heimliches Liebesverhältnis. Die Verhandlungen scheitern a​n Catones Unnachgiebigkeit. Darauf gesteht Marzia i​hrem Vater i​hre Liebe z​u Cesare. Darüber i​st Catone s​o erzürnt, d​ass er s​eine Tochter verstößt. Nach d​em Sieg d​er feindlichen Truppen n​immt er s​ich das Leben. Mit Catones b​is zum Schluss unversöhnlicher Haltung kontrastiert d​ie Kompromissbereitschaft u​nd Großmut Cesares, d​er den Tod seines Widersachers bedauert.[152]

Zu d​en Vertonungen v​on Metastasios Text zählen d​ie Cato-Opern v​on Leonardo Vinci (1728), Leonardo Leo (1728), Johann Adolph Hasse (1731), Antonio Vivaldi (1737), Carl Heinrich Graun (1744), Giovanni Battista Ferrandini (1753), Niccolò Jommelli (1754), Florian Leopold Gassmann (1761), Johann Christian Bach (1761), Niccolò Piccinni (1770), Giovanni Paisiello (1789) u​nd Peter Winter (1791). Besonders beliebt w​ar das Werk v​on Johann Christian Bach, e​s wurde i​m Zeitraum 1761–1772 mindestens achtmal inszeniert u​nd war d​amit seine erfolgreichste Oper.[153]

Auf d​er Grundlage d​er Oper Leonardo Leos s​chuf Georg Friedrich Händel d​as Pasticcio Catone, d​as 1732 i​n London mehrmals aufgeführt wurde.

Cato vor dem Suizid, den Phaidon lesend. Marmorstatue von Jean-Baptiste Roman und François Rude, 1840 vollendet, im Louvre, Paris

Altertumswissenschaft

In d​er modernen Geschichtswissenschaft s​ind die Urteile über Catos Persönlichkeit u​nd historische Bedeutung s​ehr zwiespältig ausgefallen. Bis z​ur Gegenwart s​teht in d​er umfangreichen Fachliteratur h​ohe Anerkennung n​eben vernichtender Kritik u​nd stärker differenzierenden Ansätzen, o​hne dass s​ich ein eindeutiger Trend o​der eine vorherrschende Sichtweise abzeichnet. In vielen Darstellungen werden d​ie moralischen Qualitäten d​es konservativen Senators w​eit positiver bewertet a​ls seine politische Bilanz: Man würdigt einerseits seinen Mut u​nd seine Integrität, spricht i​hm aber andererseits Realitätssinn u​nd staatsmännische Weitsicht ab. Doch a​uch hierüber besteht weiterhin k​eine Einigkeit: Einige Forscher betrachten i​hn nicht n​ur als e​inen unfähigen Politiker, sondern halten a​uch seine o​ft gerühmte moralische Autorität für fragwürdig; andere billigen i​hm nicht n​ur respektable Absichten zu, sondern a​uch ein g​utes Verständnis d​er Verhältnisse u​nd taktisches Geschick. Unstrittig i​st nur, d​ass kein anderer Politiker d​er späten Republik s​o eindrücklich w​ie Cato d​ie Geltung moralischer Normen i​n der Politik eingefordert h​at und d​ass ihm s​eine persönliche Umsetzung seiner Grundsätze b​ei Zeitgenossen u​nd Nachwelt d​en Ruf sittlicher Vorbildlichkeit verschafft hat. Für unzweifelhaft halten d​ie meisten Historiker, d​ass sein Kampf für d​ie Erhaltung d​er republikanischen Staatsordnung v​on vornherein aussichtslos w​ar und a​uch bei e​inem anderen Verlauf d​es Bürgerkriegs letztlich gescheitert wäre.[154]

Im 19. Jahrhundert knüpfte d​ie Forschung teilweise a​n das herkömmliche, i​n den Quellen dominierende Lob d​er Persönlichkeit Catos an, d​och seine Maßnahmen wurden v​on renommierten Gelehrten a​ls verfehlt getadelt. Die ausgeprägte Bewunderung für Caesar t​rug zu e​iner relativ ungünstigen Beurteilung d​er Rolle v​on dessen Hauptwidersacher bei. Barthold Georg Niebuhr unterschied scharf zwischen d​er moralischen u​nd der politischen Bilanz. Nach Niebuhrs Ansicht wäre e​s „das abscheulichste Verkennen menschlicher Tugend“, Catos „Reinheit“ z​u bezweifeln. Seine Persönlichkeit s​ei „über j​eden Tadel erhaben“. Dennoch h​abe er d​em Gemeinwesen „unendlich geschadet“, i​ndem er d​ie Ritter d​em Senat entfremdet, d​ie Steuerpächter v​or den Kopf gestoßen u​nd die Hinrichtung d​er Catilinarier durchgesetzt habe.[155] Einen nachhaltigen Umschwung gegenüber d​er traditionellen Hochschätzung bewirkte 1856 Theodor Mommsen m​it dem dritten Band seiner Römischen Geschichte. Er würdigte z​war einzelne charakterliche Vorzüge Catos, gelangte a​ber insgesamt z​u einem vernichtenden Urteil. Bei Mommsen verband s​ich Bewunderung für Caesars staatsmännisches Genie m​it Geringschätzung für dessen Gegenspieler, d​er dem Historiker a​ls starrsinniger Verfechter unzeitgemäßer Ideale erschien. Nach Mommsens Einschätzung w​ar Cato e​ine der unerfreulichsten Erscheinungen seiner Epoche, e​ine seltsame Karikatur Catos d​es Älteren, e​in „Wolkenwandler i​m Reiche d​er abstracten Moralphilosophie“ u​nd der „Don Quixote d​er Aristokratie“. Zum Staatsmann h​abe ihm a​lles gefehlt, d​enn er s​ei unfähig gewesen, e​inen politischen Zweck a​uch nur z​u begreifen u​nd politische Verhältnisse z​u überblicken. Dank seiner Ehrlichkeit s​ei es i​hm aber gelungen, d​ie „sogenannte Verfassungsmäßigkeit“, m​it der Caesar s​eine Monarchie umkleidet habe, w​ie Spinnweben z​u zerreißen. Cato h​abe eine größere geschichtliche Rolle gespielt a​ls viele w​eit bedeutendere Männer, w​eil – w​ie Mommsen i​n späteren Auflagen seiner Römischen Geschichte schrieb – „alle Hoheit u​nd Herrlichkeit d​er Menschennatur schließlich n​icht auf d​er Klugheit beruht, sondern a​uf der Ehrlichkeit“.[156]

Im Jahr 1918 erschien Eduard Meyers Monographie Caesars Monarchie u​nd das Principat d​es Pompejus, i​n der e​r Mommsens Wertungen vehement widersprach. Meyer meinte, Mommsen h​abe von Cato d​urch einseitige Betonung einzelner Züge e​in Zerrbild gezeichnet; b​ei seiner Verurteilung Catos h​abe er s​ich von seinem Hass g​egen die „Junker“, d​as Junkertum d​er Reaktionsära n​ach 1848, leiten lassen. In Wirklichkeit s​ei Cato e​ine umgängliche, hochgebildete Persönlichkeit gewesen u​nd habe s​ehr wohl d​en jeweiligen Verhältnissen Rechnung getragen. Sein Brief a​n Cicero z​eige seine „Feinheit d​er Form u​nd der Empfindung“.[157]

Joseph Vogt t​rug 1932 d​ie Einschätzung vor, Cato h​abe die Republik a​ls Bollwerk d​er bürgerlichen Freiheit u​nd als Gewähr für d​en Bestand d​er römischen Herrschaft verteidigt u​nd dabei äußersten Widerstand g​egen alle Neuerungen geleistet. Wegen seiner v​on Ernst u​nd Aufrichtigkeit bestimmten stoischen Gesinnung h​abe seine Versteifung a​uf großenteils sinnlos gewordene Formen n​icht lächerlich gewirkt. Sein charaktervoller Widerspruch g​egen die Korruption d​er Umwelt h​abe der aristokratischen Republik „noch i​m Untergang heldischen Glanz verliehen“.[158]

Matthias Gelzer warnte 1934 davor, Catos politische Bedeutung z​u unterschätzen. Caesar h​abe ihn für seinen stärksten u​nd gefährlichsten Feind gehalten. Zweifellos s​ei Cato e​ine der wirksamsten Gestalten d​er römischen Antike. Er könne i​m Urteil d​er Geschichtsforschung „gewiß n​icht höchsten d​och hohen Rang behaupten“. Sein „mächtiger Schatten“ verdunkelte – s​o Gelzer – d​ie weiteren Jahrhunderte d​er römischen Geschichte, d​enn sie erschienen u​nter dem Eindruck seines Todes a​ls eine Zeit, d​ie einem wirklichen Römer w​ie ihm keinen Lebensraum m​ehr bieten konnte. Nach Gelzers Meinung w​ar Cato jedoch w​eder ein Staatsmann n​och ein Prophet. Sein Leben erschöpfte s​ich im Protest g​egen Zustände, o​hne sie z​u bessern. Sein Römertum w​ar zwar urwüchsig, a​ber einseitig, u​nd sein Tod richtete d​ie Zeitgenossen n​icht auf, sondern erweckte i​n ihnen e​in Minderwertigkeitsgefühl.[159]

Jérôme Carcopino befand 1936, Cato h​abe es i​n seiner doktrinären Verblendung w​eder verstanden, d​ie traditionelle Staatsordnung rechtzeitig z​u reformieren, n​och sie i​m unvermeidlichen Existenzkampf z​u verteidigen.[160]

Ähnlich w​ie Mommsen, wenngleich weniger scharf, urteilte Ernst Kornemann 1938. Er meinte, d​ie Verfassung s​ei unhaltbar geworden, d​aher hätten i​m Senat k​eine neuen fruchtbaren Gedanken entwickelt werden können. Catos Halsstarrigkeit h​abe die unvermeidliche Einführung d​er Monarchie s​ogar stark beschleunigt. Seine „dauernde Obstruktion“ h​abe den Staat n​icht retten können. Der Suizid d​es ganz i​n der Vergangenheit u​nd ihren Idealen wurzelnden Kämpfers s​ei „das Bekenntnis dafür, daß d​ie Jahrhunderte seiner Weltanschauung endgültig vorüber waren“. Er h​abe immer a​n das „Senatsregiment“ geglaubt, d​as jedoch für d​en „fortgeschrittenen Staatsbau“ n​icht mehr genügt habe.[161]

Im Jahr 1939 erschien d​as Standardwerk The Roman Revolution v​on Ronald Syme. Der renommierte Oxforder Althistoriker s​ah in Cato e​inen scharfsinnigen Politiker. Der profilierte Optimat s​ei keineswegs e​in Schwärmer gewesen, vielmehr s​ei er a​ls Realist v​on altrömischer Gemütsart u​nd Zähigkeit aufgetreten. Seinen Einfluss h​abe er a​uch dem Umstand verdankt, d​ass er e​inen der Schnittpunkte i​n den politischen Verbindungen d​er Adligen beherrscht habe.[162]

Lily Ross Taylor befand 1949, Cato s​ei kein bedeutender Staatsmann gewesen u​nd es h​abe ihm a​n konstruktiven Ideen gefehlt. Sie w​ies aber darauf hin, d​ass er d​ie Probleme seiner Zeit erkannt h​abe und d​ie Erfordernisse d​er Regierung e​ines großen Reichs besser verstanden h​abe als andere Optimaten. Er h​abe darauf gedrängt, rechtsstaatliche Grundsätze z​u wahren, a​uf Verbündete u​nd Besiegte Rücksicht z​u nehmen u​nd im Krieg d​ie Zivilbevölkerung möglichst z​u schonen. Seinen vergeblichen Kampf h​abe er illusionslos u​nd daher f​ast ohne Hoffnung geführt.[163]

Den ausführlichen biographischen Artikel über Cato i​n Paulys Realencyclopädie d​er classischen Altertumswissenschaft verfasste Franz Miltner 1953. Miltner setzte s​ich mit Mommsens Urteil auseinander, d​as nach seiner Ansicht „völlig i​n die Irre“ geht, u​nd gelangte z​u einer insgesamt s​ehr positiven Gesamtwürdigung d​es republikanischen Politikers. Dieser h​abe sich a​uch als Truppenführer bewährt, insbesondere i​n Afrika, w​o er e​ine bedeutende organisatorische Leistung vollbracht habe; d​ort sei e​s ihm gelungen, s​eine Mannschaften „für e​ine fast offenkundig bereits verlorene u​nd hoffnungslose Sache zusammenzuhalten“. Es s​ei Cato b​ei aller „vielleicht n​icht ungewollten theatralischen Wirkung“ n​icht um d​ie Phrase gegangen, sondern „um d​ie Tat u​nd ihe Wirkkraft“.[164]

Alfred Heuß bezeichnete 1960 Cato a​ls „Säule d​er Senatsaristokratie u​nd zeitweise nichts Geringeres a​ls ihr moralischer Halt“. Er h​abe „eine k​lare Linie w​ie kaum einer“ u​nd einen scharfen Blick für d​ie Gefahren, d​ie dem Senatsadel drohten, besessen. Gefehlt h​abe ihm allerdings d​ie geistige u​nd seelische Fülle Ciceros. Daher s​ei er manchmal w​ie ein Pedant erschienen. Für Heuß beweist a​ber Catos Auftreten, d​ass die Gesinnung, d​er die römische Aristokratie „einst i​hre Größe z​u verdanken hatte, n​och nicht ausgestorben war“.[165]

Hermann Bengtson äußerte s​ich 1967. Nach seinen Worten h​at Cato v​or aller Welt gezeigt, d​ass die Ideale d​er freien Republik n​icht erloschen waren. Allerdings h​abe sein Leben a​uch „manche weniger sympathischen Züge“ aufgewiesen, e​twa seinen „mit Selbstgefälligkeit z​ur Schau getragenen Doktrinarismus“.[166]

Erich S. Gruen wandte s​ich 1974 g​egen die u​nter seinen Kollegen verbreitete Darstellung Catos a​ls wirklichkeitsfremd, s​tur und unfähig z​um Kompromiss. Der republikanische Wortführer s​ei kein Utopist gewesen, sondern e​in einsichtiger Politiker u​nd Urheber sinnvoller Maßnahmen. Nach Gruens Ansicht w​ar die Härte v​on Catos Widerstand g​egen Caesar u​nd Pompeius kalkuliert: Er wollte s​ie damit z​u extremen Schritten provozieren, u​m sie z​u diskreditieren.[167]

Kurt Raaflaub unterschied 1974 zwischen z​wei Richtungen u​nter den Gegnern Caesars. Eine Gruppe, z​u deren Anführern Cato zählte, bekämpfte n​ach Raaflaubs Ansicht Caesar energisch m​it politischen Mitteln, rechnete a​ber damit, d​en Bürgerkrieg vermeiden z​u können. Anders agierte e​in „weit radikalerer Flügel“, d​er von Anfang a​n auf e​inen Krieg spekulierte u​nd ihn geradezu herbeiwünschte.[168]

Michael Grant charakterisierte Cato 1978 a​ls „eine starke Persönlichkeit, grausam, rachsüchtig, trinkfest u​nd unduldsam gegenüber allem, w​as nicht d​en Maßstäben d​er Tradition entsprach“.[169]

Karl Christ betonte 1979 d​ie Aussichtslosigkeit v​on Catos Bemühungen. Nach seinem Befund w​ar mit d​er bloßen Beachtung d​er „alten, längst a​us den Angeln gehobenen Verfassungsnormen“ d​ie Republik n​icht mehr z​u retten, d​enn alle Voraussetzungen für Catos „archaisierende republikanische Haltung u​nd Gesinnung“ bestanden längst n​icht mehr. Daher musste e​r scheitern. Zwar w​aren in Cato – s​o Christ – Bedingungslosigkeit u​nd Kompromisslosigkeit aristokratischer Gesinnung m​it hohem persönlichem Mut gepaart, d​och wirkte vieles a​n ihm „gesucht, gekünstelt, lebensfremd, j​a theatralisch-affektiert o​der schrullig“.[170]

Hans Jürgen Tschiedel äußerte 1981 d​ie Ansicht, zwischen Caesar u​nd Cato bestehe e​ine prinzipielle Polarität, d​ie „den Betrachter n​icht unbeteiligt läßt, sondern z​ur Parteinahme herausfordert“. Diese Konstellation erschwere o​der verunmögliche objektives Erfassen d​es Tatsächlichen, „weil e​in jeder i​m Streit dieser beiden Männer e​twas mitempfindet v​on der Problematik eigener Existenz“. Ein Motiv für d​ie seit d​er Antike übliche Glorifizierung Catos s​ei die „Solidarität d​er Gescheiterten u​nd Unterlegenen“.[171]

Christian Meier publizierte 1982 e​ine Caesar-Biographie, d​ie im deutschen Sprachraum starke Beachtung fand. Er s​ah in Caesar u​nd Cato „die beiden stärksten Charaktere d​er späten Republik“ u​nd beschrieb Cato a​ls einen „bis i​ns Bizarre hinein“ prinzipientreuen Politiker, d​er zwar i​n vielem e​in Don Quichotte gewesen sei, a​ber einfallsreich u​nd unkonventionell i​n seiner Taktik u​nd ein Mann erster Autorität, w​ie ihn n​ur die römische Republik h​abe hervorbringen können. In d​er Republik h​abe es z​war Desintegration, a​ber keine Legitimitätskrise gegeben, d​enn die Unzufriedenheit s​ei nicht z​ur Systemkritik verallgemeinert worden. Daher s​ei der häufige moderne Einwand g​egen Catos Politik, e​r habe d​ie tiefe Krise d​er Republik u​nd die Überlebtheit d​es Adelsregimes n​icht erkannt, unberechtigt. Nach Meiers Ansicht i​st es „schlechterdings v​on der führenden Schicht e​ines Gemeinwesens n​icht zu verlangen, daß s​ie ihre Macht einfach aufgibt“; e​in freiwilliges Aufgeben o​der Zurückweichen d​es republikanischen Adels wäre n​ach damaligen Moralvorstellungen verantwortungslos gewesen. Überdies h​abe die Antike i​m Strukturellen statisch gedacht; e​s sei unvorstellbar gewesen, d​ass „Gegenwärtiges o​ut of date“ s​ein könnte.[172]

Ein dezidiert positives Bild zeichnete Rudolf Fehrle 1983 i​n seiner Cato-Biographie. Er betonte d​ie Fähigkeit d​es prominenten Optimaten z​ur Mobilisierung u​nd Organisation d​er republikanischen Kräfte u​nd seine große Autorität n​icht nur i​n Adelskreisen, sondern a​uch bei d​er Bevölkerung Roms. Auch strukturelle Probleme d​es Systems h​abe er i​n Angriff genommen. Nach Fehrles Darstellung w​ar Cato keineswegs e​ine Nebenfigur; a​n taktischem Geschick w​ar er Caesar ebenbürtig, hinsichtlich d​es Einsatzes für d​as Gemeinwohl w​ar er i​hm weit überlegen.[173]

Die Monographie Caesar i​n 44 v. Chr. v​on Andreas Alföldi w​urde erst 1985, v​ier Jahre n​ach dem Tod d​es Autors, a​us seinem Nachlass herausgegeben. Alföldi kritisierte d​ie „volle Passivität d​er moralischen Haltung d​es rigorosen Stoikers“ Cato, d​er vor a​llem auf s​eine unbefleckte Lebensführung bedacht gewesen sei. Seine Tätigkeit s​ei voll u​nd ganz d​er Vergangenheit zugekehrt gewesen. Diese Einstellung h​abe sich z​u einem „schädlichen Negativismus“ ausgewachsen, d​er den glatten Verlauf e​iner gesunden politischen Entwicklung verhindert habe. Catos moralische Welt h​abe nur d​ie „verlotterte Nobilität“ umfasst, n​icht die Menschheit. Seine Strenge s​tehe im Gegensatz z​u Caesars Milde, d​ie zukunftsorientiert gewesen s​ei und „dem ganzen Reich, a​llen Individuen“ gedient habe.[174]

Werner Dahlheim n​ahm 1987 i​n seiner Caesar-Biographie i​m Sinne v​on Mommsens Verdikt Stellung. Er meinte, Cato h​abe zwar zweifellos Format gehabt, s​ei aber e​in altrömischer Starrkopf gewesen. Man h​abe ihn leicht a​ufs Glatteis führen können. Sein „Unvermögen, a​uch halbe Wahrheiten z​u erkennen“, stelle seinem politischen Talent k​ein gutes Zeugnis aus. In seinem politischen Handeln stecke „zuviel Donquichotterie“.[175]

Luciano Canfora äußerte s​ich in seiner 1999 erschienenen Caesar-Biographie abfällig über Cato, d​er ein verbohrter Formalist gewesen sei. Er s​ei zwar d​ie oberste moralische Instanz d​er Front d​er „Rechtschaffenen“ gewesen, h​abe aber Wählerbestechung für legitim gehalten, sofern s​ie aus seiner Sicht i​m Staatsinteresse lag.[176] Ähnlich urteilte Wolfgang Will. Er schrieb 2009, Catos Egoismus h​abe sich a​ls Kampf für andere drapiert, s​ein Suizid s​ei seine größte politische Leistung gewesen.[177]

Politik

Nach Cato i​st das Cato Institute benannt, e​ine 1977 gegründete Denkfabrik i​n Washington, D.C. Das Institut s​etzt sich n​ach seiner Selbstbeschreibung für persönliche Freiheitsrechte, Begrenzung d​er Regierungsmacht u​nd Freiheit d​er Märkte ein. Es beruft s​ich auf d​ie Grundsätze d​er Cato’s Letters.[178]

Belletristik

In d​er Moderne w​urde Cato selten z​um Titelhelden belletristischer Werke gemacht. Der portugiesische Schriftsteller u​nd Dichter Almeida Garrett s​chuf die Verstragödie Catão, d​ie 1821 uraufgeführt wurde.

Bertolt Brecht stellte i​n seinem historischen Roman Die Geschäfte d​es Herrn Julius Caesar Cato a​ls Säufer dar.[179] Henry d​e Montherlant ließ i​n seinem 1965 uraufgeführten Stück La guerre civile n​eben dem Protagonisten Pompeius e​inen zweifelnden, desillusionierten Cato auftreten. Montherlants Cato i​st nicht v​on der Gerechtigkeit d​er Sache, für d​ie er kämpft, überzeugt. Nach d​em Verlust a​ller Sicherheiten i​st er d​er Absurdität ausgesetzt.[180]

Literatur

Übersichtsdarstellungen

Gesamtdarstellungen

  • Rudolf Fehrle: Cato Uticensis (= Impulse der Forschung. Band 43). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1983, ISBN 3-534-09214-7
  • Rob Goodman, Jimmy Soni: Rome’s Last Citizen. The Life and Legacy of Cato, Mortal Enemy of Caesar. Thomas Dunne, New York 2012, ISBN 978-0-312-68123-4 (populärwissenschaftlich)
  • Sabine Wussow: Die Persönlichkeit des Cato Uticensis – Zwischen stoischer Moralphilosophie und republikanischem Politikverständnis. Ungedruckte Dissertation, Universität Düsseldorf, 2004 (online)

Rezeption

  • Barbara Beßlich: Cato als Repräsentant stoisch formierten Republikanertums von der Antike bis zur Französischen Revolution. In: Barbara Neymeyr u. a. (Hrsg.): Stoizismus in der europäischen Philosophie, Literatur, Kunst und Politik. Band 1. De Gruyter, Berlin/New York 2008, ISBN 978-3-11-020405-6, S. 365–392
  • Hildegard Biller: Cato der Jüngere in der lateinischen Rezeption der christlichen Spätantike und des frühen Mittelalters. In: Mediaevistik. Bd. 12, 1999, S. 41–184
  • Danièle Bouché: Le mythe de Caton: étude de l’élaboration et du développement d’un mythe politique à Rome de la fin de la République au deuxième siècle après Jésus Christ. Presses Universitaires du Septentrion, Villeneuve d’Ascq 2001, ISBN 2-284-01474-7
  • Delphine Carron: Le héros de la liberté. Les aventures philosophiques de Caton au Moyen Âge latin, de Paul Diacre à Dante. Ungedruckte Dissertation, Universität Paris IV, 2010 (online; sehr ausführlich, behandelt auch die antike Cato-Rezeption)
  • Stephan Gäth: Die literarische Rezeption des Cato Uticensis. In Ausschnitten von der Antike bis zur Neuzeit. Peter Lang, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-631-61547-8
  • Robert J. Goar: The Legend of Cato Uticensis from the First Century B.C. to the Fifth Century A.D. (= Collection Latomus. Band 197). Latomus, Bruxelles 1987, ISBN 2-87031-137-0
  • Ulrich Schmitzer: Cato. In: Peter von Möllendorff, Annette Simonis, Linda Simonis (Hrsg.): Historische Gestalten der Antike. Rezeption in Literatur, Kunst und Musik (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 8). Metzler, Stuttgart/Weimar 2013, ISBN 978-3-476-02468-8, Sp. 259–266.
Commons: Cato der Jüngere – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Dieses Datum des vorjulianischen römischen Kalenders entspricht dem 13. Februar 46 v. Chr. nach dem im folgenden Jahr eingeführten julianischen Kalender.
  2. Zur Datierung siehe Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 64 und Anm. 9.
  3. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 50–54. Vgl. zur Genealogie Ann-Cathrin Harders: Die verwandtschaftlichen Beziehungen der Servilia, Ehefrau des L. Licinius Lucullus: Schwester oder Nichte des Cato Uticensis? In: Historia. Jahrgang 56, 2007, S. 453–461.
  4. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 63–65; Franz Miltner: M. Porcius Cato Uticensis. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Bd. 22/1, Stuttgart 1953, Sp. 168–211, hier: 168 f.
  5. Plutarch, Cato minor 1–3. Siehe dazu Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 65–67.
  6. Plutarch, Cato minor 4. Siehe dazu Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 67 f.; Sabine Wussow: Die Persönlichkeit des Cato Uticensis. Düsseldorf 2004, S. 36 f. (online).
  7. Rex Stem: The First Eloquent Stoic: Cicero on Cato the Younger. In: The Classical Journal. Bd. 101, 2005, S. 37–49; Adam Afzelius: Die politische Bedeutung des jüngeren Cato. In: Classica et Mediaevalia. Bd. 4, 1941, S. 100–203, hier: 117 f. Vgl. aber die abweichende Einschätzung von William C. McDermott: Cato the Younger: loquax or eloquens? In: The Classical Bulletin. Bd. 46, 1969/1970, S. 65–75.
  8. Plutarch, Cato minor 7. Siehe dazu Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 59; Matthias Gelzer: Cato Uticensis. In: Matthias Gelzer: Kleine Schriften. Bd. 2. Wiesbaden 1963, S. 257–285, hier: 261.
  9. Plutarch, Cato minor 8. Siehe dazu Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 69 f.; Franz Miltner: M. Porcius Cato Uticensis. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Bd. 22/1, Stuttgart 1953, Sp. 168–211, hier: 169.
  10. Plutarch, Cato minor 24 f. Siehe dazu Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 59 f.
  11. Plutarch, Cato minor 8 f. Siehe dazu Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 70 f.
  12. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 71 und Anm. 35.
  13. Zu Athenodoros siehe Simone Follet: Athénodore de Tarse dit Cordylion. In: Richard Goulet (Hrsg.): Dictionnaire des philosophes antiques. Bd. 1. Paris 1989, S. 658 f.
  14. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 73–76; Jane Bellemore: Cato the Younger in the East in 66 B.C. In: Historia. Jahrgang 44, 1995, S. 376–379; Paul Ernst: L’arrivée de Caton le Jeune à Antioche dans les récits de Plutarque et de Julien. In: Revue des Études grecques. Bd. 125, 2012, S. 443–472.
  15. Henriette van der Blom: Oratory and Political Career in the Late Roman Republic. Cambridge 2016, S. 211 f.; Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 76–82; Adam Afzelius: Die politische Bedeutung des jüngeren Cato. In: Classica et Mediaevalia. Bd. 4, 1941, S. 100–203, hier: 130 f.
  16. Eine Rekonstruktion von Catos Rede versuchte Donald M. Ayers: Cato’s Speech against Murena. In: The Classical Journal. Bd. 49, 1954, S. 245–253.
  17. Marcus Beck: Cato – schön, reich, königlich? In: Thomas Brüggemann u. a. (Hrsg.): Studia hellenistica et historiographica. Gutenberg 2010, S. 331–339; Henriette van der Blom: Oratory and Political Career in the Late Roman Republic. Cambridge 2016, S. 213–216; Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 86–91.
  18. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 81–85; Matthias Gelzer: Cato Uticensis. In: Matthias Gelzer: Kleine Schriften. Bd. 2. Wiesbaden 1963, S. 257–285, hier: 266–268. Vgl. zum Antagonismus zwischen Optimaten und Popularen Henrik Mouritsen: Plebs and Politics in the Late Roman Republic. Cambridge 2001, S. 67–89.
  19. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 91–95; Adam Afzelius: Die politische Bedeutung des jüngeren Cato. In: Classica et Mediaevalia. Bd. 4, 1941, S. 100–203, hier: 135–139; Peter Mansson Russo: Marcus Porcius Cato Uticensis: A Political Reappraisal. Ann Arbor 1976, S. 16–21.
  20. CIL 6, 40904. Siehe dazu Silvio Panciera: Catilina e Catone su due coppette romane. In: Philias charin. Miscellanea di studi classici in onore di Eugenio Manni. Bd. 5. Rom 1980, S. 1635–1661.
  21. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 97–101; Henriette van der Blom: Oratory and Political Career in the Late Roman Republic. Cambridge 2016, S. 217 f.; Sabine Wussow: Die Persönlichkeit des Cato Uticensis. Düsseldorf 2004, S. 47 (online).
  22. Plutarch, Cato minor 26–30. Siehe dazu Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 101–105; Henriette van der Blom: Oratory and Political Career in the Late Roman Republic. Cambridge 2016, S. 218 f.; Adam Afzelius: Die politische Bedeutung des jüngeren Cato. In: Classica et Mediaevalia. Bd. 4, 1941, S. 100–203, hier: 143–146.
  23. Plutarch, Cato minor 30. Siehe dazu Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 54, 105; Peter Mansson Russo: Marcus Porcius Cato Uticensis: A Political Reappraisal. Ann Arbor 1976, S. 28 f.
  24. Robin Seager: Pompey. Oxford 1979, S. 76 f.; Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 108.
  25. Christian Meier: Res publica amissa. 2. Auflage. Frankfurt 1988, S. 270–276; Robin Seager: Pompey. Oxford 1979, S. 79 f.; Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 112–114.
  26. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 106–108; Wolfgang Will: Caesar. Darmstadt 2009, S. 70–74; Adam Afzelius: Die politische Bedeutung des jüngeren Cato. In: Classica et Mediaevalia. Bd. 4, 1941, S. 100–203, hier: 150 f.
  27. Robin Seager: Pompey. Oxford 1979, S. 78–80; Matthias Gelzer: Pompeius. 2., ergänzte Auflage. Stuttgart 2005, S. 120–122; Christian Meier: Res publica amissa. 2. Auflage, Frankfurt 1988, S. 276 f.; Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 108–111; Peter Mansson Russo: Marcus Porcius Cato Uticensis: A Political Reappraisal. Ann Arbor 1976, S. 33–36.
  28. Christian Meier: Caesar. Berlin 1982, S. 232–238; Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 115–117; Adrian Goldsworthy: Caesar. New Haven 2006, S. 158–164.
  29. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 118–120; Adrian Goldsworthy: Caesar. New Haven 2006, S. 164–166.
  30. Christian Meier: Caesar. Berlin 1982, S. 259–262; Wolfgang Will: Caesar. Darmstadt 2009, S. 83 f.; Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 121 f.; Jochen Martin: Die Popularen in der Geschichte der Späten Republik. Freiburg 1965, S. 74 f.; Peter Mansson Russo: Marcus Porcius Cato Uticensis: A Political Reappraisal. Ann Arbor 1976, S. 37–39.
  31. Wolfgang Will: Caesar. Darmstadt 2009, S. 84 f.; Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 122–126; Adrian Goldsworthy: Caesar. New Haven 2006, S. 169–172. Die Historizität des Eides bestreitet jedoch Jane Bellemore: Cato’s opposition to Caesar in 59 BC. In: Kathryn Welch, Tom W. Hillard (Hrsg.): Roman Crossings. Swansea 2005, S. 225–257, hier: 227–235.
  32. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 126–136; Wolfgang Will: Caesar. Darmstadt 2009, S. 85–90.
  33. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 141–145; Ernst Badian: M. Porcius Cato and the Annexation and Early Administration of Cyprus. In: The Journal of Roman Studies. Bd. 55, 1965, S. 110–121, hier: 110–113, 116 f.; Peter Mansson Russo: Marcus Porcius Cato Uticensis: A Political Reappraisal. Ann Arbor 1976, S. 42 f., 45–48.
  34. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 146–155.
  35. Zu den Kontroversen um die Zypernmission siehe Giuseppe Zecchini: Catone a Cipro (58–56 a.C.): dal dibattito politico alle polemiche storiografiche. In: Aevum. Jahrgang 53, 1979, S. 78–87; Peter Mansson Russo: Marcus Porcius Cato Uticensis: A Political Reappraisal. Ann Arbor 1976, S. 59–62.
  36. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 153, 156–166; Adam Afzelius: Die politische Bedeutung des jüngeren Cato. In: Classica et Mediaevalia. Bd. 4, 1941, S. 100–203, hier: 162–167.
  37. Matthias Gelzer: Pompeius. 2., ergänzte Auflage. Stuttgart 2005, S. 143 f.; Robin Seager: Pompey. Oxford 1979, S. 123–128; Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 165 f.
  38. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 166 f.
  39. Peter Nadig: Ardet ambitus. Frankfurt 1997, S. 89 f.; Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 167 f.
  40. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 170–175; Matthias Gelzer: Caesar. 2., erweiterte Auflage. Stuttgart 2008, S. 106 f.; Henriette van der Blom: Oratory and Political Career in the Late Roman Republic. Cambridge 2016, S. 225 f., 228; Adam Afzelius: Die politische Bedeutung des jüngeren Cato. In: Classica et Mediaevalia. Bd. 4, 1941, S. 100–203, hier: 170 f.
  41. Zu Catos Stoizismus siehe Adam Afzelius: Die politische Bedeutung des jüngeren Cato. In: Classica et Mediaevalia. Bd. 4, 1941, S. 100–203, hier: 111–114, 116 f. Vgl. Henriette van der Blom: Oratory and Political Career in the Late Roman Republic. Cambridge 2016, S. 245–247.
  42. Matthias Gelzer: Der Antrag des Cato Uticensis, Caesar den Germanen auszuliefern. In: Ekkehard Kaufmann (Hrsg.): Festgabe für Paul Kirn. Berlin 1961, S. 46–53; Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 175–180; Ulrich Maier: Caesars Feldzüge in Gallien (58–51 v. Chr.) in ihrem Zusammenhang mit der stadtrömischen Politik. Bonn 1978, S. 85 f.
  43. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 188–191; Peter Nadig: Ardet ambitus. Frankfurt 1997, S. 90–92.
  44. Matthias Gelzer: Pompeius. 2., ergänzte Auflage. Stuttgart 2005, S. 153–156; Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 180, 192–201.
  45. Eva Cantarella: Matrimonio e sessualità nella Roma repubblicana: una storia romana di amore coniugale. In: Bullettino dell’Istituto di diritto romano „Vittorio Scialoja“. Bd. 100, 1997, S. 205–218; Robert Flacelière: Caton d’Utique et les femmes. In: L’Italie préromane et la Rome républicaine. Mélanges offerts à Jacques Heurgon. Bd. 1. Rom 1976, S. 293–302.
  46. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 205–211; Matthias Gelzer: Pompeius. 2., ergänzte Auflage. Stuttgart 2005, S. 156–160.
  47. Henriette van der Blom: Oratory and Political Career in the Late Roman Republic. Cambridge 2016, S. 234–236; Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 214–218.
  48. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 219–240; Adrian Goldsworthy: Caesar. New Haven 2006, S. 361–379; Matthias Gelzer: Pompeius. 2., ergänzte Auflage. Stuttgart 2005, S. 167–182; Matthias Gelzer: Caesar. 2., erweiterte Auflage. Stuttgart 2008, S. 144–164.
  49. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 241–248; Matthias Gelzer: Pompeius. 2., ergänzte Auflage. Stuttgart 2005, S. 183–195.
  50. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 248–255; Peter Mansson Russo: Marcus Porcius Cato Uticensis: A Political Reappraisal. Ann Arbor 1976, S. 88–90.
  51. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 255–258; Franz Miltner: M. Porcius Cato Uticensis. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Bd. 22/1. Stuttgart 1953, Sp. 168–211, hier: 197–199.
  52. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 258–261; Franz Miltner: M. Porcius Cato Uticensis. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Bd. 22/1. Stuttgart 1953, Sp. 168–211, hier: 199 f.
  53. Siehe zu dieser Münzprägung und ihrer Datierung Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 320 f.
  54. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 261–263.
  55. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 263–267; Franz Miltner: M. Porcius Cato Uticensis. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Bd. 22/1. Stuttgart 1953, Sp. 168–211, hier: 200 f.
  56. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 267 f.; Franz Miltner: M. Porcius Cato Uticensis. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Bd. 22/1. Stuttgart 1953, Sp. 168–211, hier: 201.
  57. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 268–270; Franz Miltner: M. Porcius Cato Uticensis. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Bd. 22/1. Stuttgart 1953, Sp. 168–211, hier: 201 f.
  58. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 271–278; Christian Meier: Caesar. Berlin 1982, S. 505–508; Franz Miltner: M. Porcius Cato Uticensis. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Bd. 22/1. Stuttgart 1953, Sp. 168–211, hier: 202–205.
  59. Zur Livius-Rekonstruktion siehe Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 39–48; Kai Ruffing: Cato Uticensis und seine Wahrnehmung in der Antike. In: Ulrich Niggemann, Kai Ruffing (Hrsg.): Antike als Modell in Nordamerika? München 2011, S. 175–202, hier: 193.
  60. Cicero, Epistulae ad familiares 15,5.
  61. Sallust, De coniuratione Catilinae 50–54.
  62. Richard Goulet: Thrasea Paetus (P. Clodius). In: Richard Goulet (Hrsg.): Dictionnaire des philosophes antiques. Bd. 6. Paris 2016, S. 1142–1146.
  63. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 1–48.
  64. Plutarch, Cato minor 71.
  65. Appian, Bella civilia 2,101.
  66. Plinius der Jüngere, Epistulae 1,17,3. Vgl. Alfred Hermann: Cato. In: Reallexikon für Antike und Christentum. Bd. 2. Stuttgart 1954, Sp. 927–942, hier: 934; Götz Lahusen: Römische Bildnisse. Mainz 2010, S. 221.
  67. Eine ausführliche Untersuchung bietet Andreas Grüner: Cato und die Nymphen. In: Gymnasium. Jahrgang 111, 2004, S. 529–555 (zur Datierung S. 529 Anm. 2). Vgl. Erika Zwierlein-Diehl: Gemmenbildnisse des M. Porcius Cato Uticensis. In: Archäologischer Anzeiger 1973, S. 272–287, hier: S. 285 f. und Anm. 59 und 62.
  68. Erika Zwierlein-Diehl: Gemmenbildnisse des M. Porcius Cato Uticensis. In: Archäologischer Anzeiger 1973, S. 272–287, hier: S. 285 und Anm. 60.
  69. Jocelyn M. C. Toynbee: Roman Historical Portraits. London 1978, S. 40; Erika Zwierlein-Diehl: Gemmenbildnisse des M. Porcius Cato Uticensis. In: Archäologischer Anzeiger 1973, S. 272–287, hier: S. 285 und Anm. 61.
  70. Anne-Kathrein Massner: Bildnisangleichung. Berlin 1982, S. 19 f.
  71. Ny Carlsberg Glyptotek, Inv. No. 1944 (Abbildung und Beschreibung online); Götz Lahusen: Römische Bildnisse. Mainz 2010, S. 66.
  72. Diese Hypothese stammt von Erika Zwierlein-Diehl: Gemmenbildnisse des M. Porcius Cato Uticensis. In: Archäologischer Anzeiger 1973, S. 272–287, hier: 279–287; skeptisch ist Jocelyn M. C. Toynbee: Roman Historical Portraits. London 1978, S. 41 Anm. 3. Vgl. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 200 f.
  73. Plutarch, Cato minor 53; Lukan, De bello civili 2,372–378.
  74. Siehe dazu Erika Zwierlein-Diehl: Gemmenbildnisse des M. Porcius Cato Uticensis. In: Archäologischer Anzeiger 1973, S. 272–287, hier: 285.
  75. Molly Pasco-Pranger: Naming Cato(s). In: The Classical Journal. Bd. 108, 2012–2013, S. 1–35, hier: 1 f.; Alfred Hermann: Cato. In: Reallexikon für Antike und Christentum. Bd. 2. Stuttgart 1954, Sp. 927–942, hier: 930, 933 f., 940; Vinzenz Buchheit: Catull an Cato von Utica (c. 56). In: Hermes. Bd. 89, 1961, S. 345–356, hier: 353–356.
  76. Marcus Beck: Cato – schön, reich, königlich? In: Thomas Brüggemann u. a. (Hrsg.): Studia hellenistica et historiographica. Gutenberg 2010, S. 331–339.
  77. Hans Jürgen Tschiedel: Caesars ‚Anticato‘. Darmstadt 1981, S. 6 f., 15.
  78. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 279–286.
  79. Siehe dazu Stephan Gäth: Die literarische Rezeption des Cato Uticensis. Frankfurt 2011, S. 10–16; Kazimierz Kumaniecki: Ciceros „Cato“. In: Walter Wimmel (Hrsg.): Forschungen zur römischen Literatur. Teil 2. Wiesbaden 1970, S. 168–188; Wilhelm Kierdorf: Ciceros „Cato“. In: Rheinisches Museum für Philologie. Bd. 121, 1978, S. 167–184.
  80. Stephan Gäth: Die literarische Rezeption des Cato Uticensis. Frankfurt 2011, S. 19–21.
  81. Kazimierz Kumaniecki: Ciceros „Cato“. In: Walter Wimmel (Hrsg.): Forschungen zur römischen Literatur. Teil 2. Wiesbaden 1970, S. 168–188, hier: 173–182; Stephan Gäth: Die literarische Rezeption des Cato Uticensis. Frankfurt 2011, S. 21–30. Eine ausführliche Untersuchung bietet Hans Jürgen Tschiedel: Caesars ‚Anticato‘. Darmstadt 1981.
  82. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 22, 280–302; Giuseppe Zecchini: La morte di Catone e l’opposizione intellettuale a Cesare e ad Augusto. In: Athenaeum. Bd. 58, 1980, S. 39–56; Hans Jürgen Tschiedel: Caesars ‚Anticato‘. Darmstadt 1981, S. 7–21.
  83. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 303–316; Hildegard Biller: Cato der Jüngere in der lateinischen Rezeption der christlichen Spätantike und des frühen Mittelalters. In: Mediaevistik. Bd. 12, 1999, S. 41–184, hier: 50–65; Karl Büchner: Zur Synkrisis Cato – Caesar in Sallusts Catilina. In: Grazer Beiträge. Bd. 5, 1976, S. 37–57.
  84. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 293 f., 302.
  85. Robert J. Goar: The Legend of Cato Uticensis from the First Century B.C. to the Fifth Century A.D. Bruxelles 1987, S. 29; Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 301 f.; Ronald Syme: Die römische Revolution. Stuttgart 2003, S. 533 f.
  86. Stephan Gäth: Die literarische Rezeption des Cato Uticensis. Frankfurt 2011, S. 46–48; Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 24–27; Kai Ruffing: Cato Uticensis und seine Wahrnehmung in der Antike. In: Ulrich Niggemann, Kai Ruffing (Hrsg.): Antike als Modell in Nordamerika? München 2011, S. 175–202, hier: 200–202.
  87. Danièle Bouché: Le mythe de Caton. Villeneuve d’Ascq 2001, S. 350–372; David B. George: Lucan’s Cato and Stoic Attitudes to the Republic. In: Classical Antiquity. Bd. 10, 1991, S. 237–258; Robert J. Goar: The Legend of Cato Uticensis from the First Century B.C. to the Fifth Century A.D. Bruxelles 1987, S. 51–61, 65; zur spätantiken Rezeption Simona Rota: Catone l’Uticense e Teoderico. In: Marcello Rotili (Hrsg.): Società multiculturali nei secoli V–IX. Napoli 2001, S. 81–89.
  88. Hans Jürgen Tschiedel: Caesar und der berauschte Cato. In: Würzburger Jahrbücher für die Altertumswissenschaft. Bd. 3, 1977, S. 105–113, hier: 106. Vgl. Adam Afzelius: Die politische Bedeutung des jüngeren Cato. In: Classica et Mediaevalia. Bd. 4, 1941, S. 100–203, hier: 109 f.
  89. Vergil, Aeneis 8,670. Siehe zur Cato-Rezeption in der augusteischen Dichtung Massimo Pierpaoli: Si fractus illabatur orbis, impavidum ferient ruinae (Hor. carm. III 3, 7–8). In: Maia. Bd. 54, 2002, S. 1–18, hier: 3–6; Robert D. Brown: Catonis nobile letum and the List of Romans in Horace Odes 1.12. In: Phoenix. Bd. 45, 1991, S. 326–340; Stephan Gäth: Die literarische Rezeption des Cato Uticensis. Frankfurt 2011, S. 45–51.
  90. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 23–27; Robert J. Goar: The Legend of Cato Uticensis from the First Century B.C. to the Fifth Century A.D. Bruxelles 1987, S. 30 f.
  91. Seneca, De tranquillitate animi 16,1.
  92. Alfred Hermann: Cato. In: Reallexikon für Antike und Christentum. Bd. 2. Stuttgart 1954, Sp. 927–942, hier: 930–933; Stephan Gäth: Die literarische Rezeption des Cato Uticensis. Frankfurt 2011, S. 52–58; Barbara Beßlich: Cato als Repräsentant stoisch formierten Republikanertums von der Antike bis zur Französischen Revolution. In: Barbara Neymeyr u. a. (Hrsg.): Stoizismus in der europäischen Philosophie, Literatur, Kunst und Politik. Bd. 1. Berlin/New York 2008, S. 365–392, hier: 370–373.
  93. Stephan Gäth: Die literarische Rezeption des Cato Uticensis. Frankfurt 2011, S. 53 f.
  94. Lukan, De bello civili 9,601.
  95. Lukan, De bello civili 1,128.
  96. Johanes H. Brouwers: Lucan über Cato Uticensis als exemplar virtutis. In: Antonius A. R. Bastiaensen u. a. (Hrsg.): Fructus centesimus. Steenbrugge 1989, S. 49–60; Tim Stover: Cato and the intended scope of Lucan’s Bellum Civile. In: Classical Quarterly. Bd. 58, 2008, S. 571–580; Vanessa B. Gorman: Lucan’s Epic Aristeia and the Hero of the Bellum Civile. In: The Classical Journal. Bd. 96, 2000–2001, S. 263–290, hier: 284–288; Stephan Gäth: Die literarische Rezeption des Cato Uticensis. Frankfurt 2011, S. 59–75.
  97. Siehe dazu Mira Seo: Lucan’s Cato and the Poetics of Exemplarity. In: Paolo Asso (Hrsg.): Brill’s Companion to Lucan. Leiden 2011, S. 199–221; Ben Tipping: Terrible Manliness? Lucan’s Cato. In: Paolo Asso (Hrsg.): Brill’s Companion to Lucan. Leiden 2011, S. 223–236.
  98. Robert Sklenář: Nihilistic Cosmology and Catonian Ethics in Lucan’s Bellum Civile. In: American Journal of Philology. Bd. 120, 1999, S. 281–296.
  99. Emanuele Narducci: Catone in Lucano (e alcune interpretazioni recenti). In: Athenaeum. Bd. 89, 2001, S. 171–186; Christian Rudolf Raschle: Pestes Harenae. Frankfurt 2001, S. 39 f., 56 f., 105–115; Emily E. Batinski: Cato and the Battle with the Serpents. In: Syllecta Classica. Bd. 3, 1991, S. 71–80.
  100. Livius, Ab urbe condita 114, Fragment 55, hrsg. von Paul Jal: Tite-Live: Histoire romaine. Bd. 33. Paris 1979, S. 227.
  101. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 48.
  102. Arturo De Vito: La morte negata. Catone Uticense nella “Storia” di Velleio. In: Index. Quaderni camerti di studi romanistici. Bd. 18, 1990, S. 101–112; Kai Ruffing: Cato Uticensis und seine Wahrnehmung in der Antike. In: Ulrich Niggemann, Kai Ruffing (Hrsg.): Antike als Modell in Nordamerika? München 2011, S. 175–202, hier: 194 f.
  103. Siehe dazu Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 15 f., 18–21.
  104. Plutarch, Cato minor 67–70.
  105. Alexei V. Zadorojnyi: Cato’s Suicide in Plutarch. In: Classical Quarterly. Bd. 57, 2007, S. 216–230.
  106. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. 33–39. Vgl. zu Dios Einschätzung von Catos Volksfreundlichkeit Henriette van der Blom: Cato and the people. In: Bulletin of the Institute of Classical Studies. Bd. 55, Nr. 2, 2012, S. 39–56.
  107. Laktanz, Divinae institutiones 3,18,11 f.
  108. Augustinus, De civitate dei 1,23; vgl. 19,4.
  109. Siehe zum Urteil der antiken Christen Hildegard Biller: Cato der Jüngere in der lateinischen Rezeption der christlichen Spätantike und des frühen Mittelalters. In: Mediaevistik. Bd. 12, 1999, S. 41–184, hier: 44 f., 150–164 (Zusammenfassung); Alfred Hermann: Cato. In: Reallexikon für Antike und Christentum. Bd. 2. Stuttgart 1954, Sp. 927–942, hier: 938–940; Stephan Gäth: Die literarische Rezeption des Cato Uticensis. Frankfurt 2011, S. 95–105; Robert J. Goar: The Legend of Cato Uticensis from the First Century B.C. to the Fifth Century A.D. Bruxelles 1987, S. 77–100.
  110. Siehe dazu Rodolfo Funari: Un ciclo di tradizione repubblicana nel Palazzo Pubblico di Siena. Siena 2002, S. V, 31–35.
  111. Delphine Carron: Présence de la figure de Caton le philosophe dans les proverbes et exemples médiévaux. In: Hugo O. Bizzarri, Martin Rohde (Hrsg.): Tradition des proverbes et des exempla dans l’Occident médiéval. Berlin 2009, S. 165–190, hier: 171–174; Delphine Carron: Représentations médiévales du sage stoïcien à travers la figure de Caton (XIIe–XIVe siècles). In: Alessandro Musco u. a. (Hrsg.): Universalità della Ragione. Pluralità delle Filosofie nel Medioevo. Bd. 2.1. Palermo 2012, S. 433–441. Sehr ausführlich ist die Darstellung in Carrons ungedruckter Dissertation Le héros de la liberté (2010), S. 325 ff. (online).
  112. Delphine Carron Faivre: Les suicides de Caton. Légendes médiévales autour de la mort d’un stoicien romain. In: Micrologus. Bd. 21, 2013, S. 81–101, hier: 85–95.
  113. Jeanette M. A. Beer: A Mediaeval Cato – Virtus or Virtue? In: Speculum. Bd. 47, 1972, S. 52–59.
  114. Ronald L. Martinez: Cato of Utica. In: Richard Lansing (Hrsg.): The Dante Encyclopedia. London 2010, S. 146–149; Stephan Gäth: Die literarische Rezeption des Cato Uticensis. Frankfurt 2011, S. 106–118.
  115. Delphine Carron: Le Comentum super Dantis Aldigherij Comœdiam de Benvenuto da Imola et le débat sur Caton dans l’Italie du XIVe siècle. In: Rassegna europea di letteratura italiana. Bd. 35, 2010, S. 135–152.
  116. Siehe dazu Ian Donaldson: Cato in Tears: Stoical Guises of the Man of Feeling. In: Robert Francis Brissenden (Hrsg.): Studies in the Eighteenth Century. Bd. 2. Canberra 1973, S. 377–395, hier: 380–383.
  117. Michel de Montaigne: Essais 1,37. Vgl. Barbara Beßlich: Cato als Repräsentant stoisch formierten Republikanertums von der Antike bis zur Französischen Revolution. In: Barbara Neymeyr u. a. (Hrsg.): Stoizismus in der europäischen Philosophie, Literatur, Kunst und Politik. Bd. 1. Berlin/New York 2008, S. 365–392, hier: 377 f.
  118. Hugo Friedrich: Montaignes skeptische Stoa-Rezeption. In: Barbara Neymeyr u. a. (Hrsg.): Stoizismus in der europäischen Philosophie, Literatur, Kunst und Politik. Bd. 1. Berlin/New York 2008, S. 525–548, hier: 544–546.
  119. Jean-Jacques Rousseau: Discours sur l’économie politique. In: Bernard Gagnebin, Marcel Raymond (Hrsg.): Jean-Jacques Rousseau: Œuvres complètes. Bd. 3. Paris 1966, S. 239–278, hier: 255. Vgl. Barbara Beßlich: Cato als Repräsentant stoisch formierten Republikanertums von der Antike bis zur Französischen Revolution. In: Barbara Neymeyr u. a. (Hrsg.): Stoizismus in der europäischen Philosophie, Literatur, Kunst und Politik. Bd. 1. Berlin/New York 2008, S. 365–392, hier: 385 f.
  120. Jean-Jacques Rousseau: Émile. In: Bernard Gagnebin, Marcel Raymond (Hrsg.): Jean-Jacques Rousseau: Œuvres complètes. Bd. 4. Paris 1969, S. 239–877, hier: 596. Vgl. Barbara Beßlich: Cato als Repräsentant stoisch formierten Republikanertums von der Antike bis zur Französischen Revolution. In: Barbara Neymeyr u. a. (Hrsg.): Stoizismus in der europäischen Philosophie, Literatur, Kunst und Politik. Bd. 1. Berlin/New York 2008, S. 365–392, hier: 386 f.
  121. Nathaniel Wolloch: Cato the Younger in the Enlightenment. In: Modern Philology. Bd. 106, 2008/2009, S. 60–82, hier: 72 f.
  122. Stephan Gäth: Die literarische Rezeption des Cato Uticensis. Frankfurt 2011, S. 130 f.; Barbara Beßlich: Cato als Repräsentant stoisch formierten Republikanertums von der Antike bis zur Französischen Revolution. In: Barbara Neymeyr u. a. (Hrsg.): Stoizismus in der europäischen Philosophie, Literatur, Kunst und Politik. Bd. 1. Berlin/New York 2008, S. 365–392, hier: 378.
  123. Barbara Beßlich: Cato als Repräsentant stoisch formierten Republikanertums von der Antike bis zur Französischen Revolution. In: Barbara Neymeyr u. a. (Hrsg.): Stoizismus in der europäischen Philosophie, Literatur, Kunst und Politik. Bd. 1. Berlin/New York 2008, S. 365–392, hier: 380, 387 f.
  124. Barbara Beßlich: Cato als Repräsentant stoisch formierten Republikanertums von der Antike bis zur Französischen Revolution. In: Barbara Neymeyr u. a. (Hrsg.): Stoizismus in der europäischen Philosophie, Literatur, Kunst und Politik. Bd. 1. Berlin/New York 2008, S. 365–392, hier: 381; Francesca D’Alessandro Behr: Lucan’s Cato, Joseph Addison’s Cato, and the Poetics of Passion. In: Paolo Asso (Hrsg.): Brill’s Companion to Lucan. Leiden 2011, S. 525–545; Stephan Gäth: Die literarische Rezeption des Cato Uticensis. Frankfurt 2011, S. 131–135.
  125. Stephan Gäth: Die literarische Rezeption des Cato Uticensis. Frankfurt 2011, S. 136–139; Wolfgang Ranke: Theatermoral. Würzburg 2009, S. 116–122.
  126. Wolfgang Ranke: Theatermoral. Würzburg 2009, S. 98–110, 122–126, 179–192.
  127. Barbara Beßlich: Cato als Repräsentant stoisch formierten Republikanertums von der Antike bis zur Französischen Revolution. In: Barbara Neymeyr u. a. (Hrsg.): Stoizismus in der europäischen Philosophie, Literatur, Kunst und Politik. Bd. 1. Berlin/New York 2008, S. 365–392, hier: 384 f., 390.
  128. Siehe dazu Barbara Beßlich: Cato als Repräsentant stoisch formierten Republikanertums von der Antike bis zur Französischen Revolution. In: Barbara Neymeyr u. a. (Hrsg.): Stoizismus in der europäischen Philosophie, Literatur, Kunst und Politik. Bd. 1. Berlin/New York 2008, S. 365–392, hier: 378 f.
  129. Siehe dazu Sonja M. Schreiner: Cato Uticensis als literarische Figur im Supplementum Lucani (1640) des Thomas May: Rezeption antiker Historiographie und Epik unter Charles I. In: Acta Antiqua Academiae Scientiarum Hungaricae. Bd. 43, 2003, S. 49–478.
  130. Siehe dazu Marie-Thérèse Mourey: „… Und Cäsar, deinen Ruhm vertilgen von der Erden …“: Hoffmannswaldaus Cato als Sinnbild der schlesischen Ablehnung der kaiserlich-königlichen Macht. In: Pierre Béhar, Herbert Schneider (Hrsg.): Der Fürst und sein Volk. St. Ingbert 2004, S. 243–267. Vgl. Barbara Beßlich: Cato als Repräsentant stoisch formierten Republikanertums von der Antike bis zur Französischen Revolution. In: Barbara Neymeyr u. a. (Hrsg.): Stoizismus in der europäischen Philosophie, Literatur, Kunst und Politik. Bd. 1. Berlin/New York 2008, S. 365–392, hier: 379 f.
  131. Christoph Martin Wieland: Wielands Werke. Bd. 1. Berlin 1909, S. 242.
  132. Siehe zu Wielands Stellungnahmen Dieter Martin: Wielands Auseinandersetzung mit dem Stoizismus aus dem Geist skeptischer Aufklärung. In: Barbara Neymeyr u. a. (Hrsg.): Stoizismus in der europäischen Philosophie, Literatur, Kunst und Politik. Bd. 2. Berlin/New York 2008, S. 855–873, hier: 860–865.
  133. Rob Goodman, Jimmy Soni: Rome’s Last Citizen. New York 2012, S. 299; Thomas Clark: „Let Cato’s virtues fire“. Cato Uticensis und die Amerikanische Revolution. In: Ulrich Niggemann, Kai Ruffing (Hrsg.): Antike als Modell in Nordamerika? München 2011, S. 203–217, hier: 203–207.
  134. Rob Goodman, Jimmy Soni: Rome’s Last Citizen. New York 2012, S. 300–304; Thomas Clark: „Let Cato’s virtues fire“. Cato Uticensis und die Amerikanische Revolution. In: Ulrich Niggemann, Kai Ruffing (Hrsg.): Antike als Modell in Nordamerika? München 2011, S. 203–217, hier: 205–207, 215 f.
  135. Mathias Hanses: Antikebilder im „Federalist“/„Anti-Federalist“. In: Ulrich Niggemann, Kai Ruffing (Hrsg.): Antike als Modell in Nordamerika? München 2011, S. 85–110, hier: 89, 94 f.; Thomas Clark: „Let Cato’s virtues fire“. Cato Uticensis und die Amerikanische Revolution. In: Ulrich Niggemann, Kai Ruffing (Hrsg.): Antike als Modell in Nordamerika? München 2011, S. 203–217, hier: 210 f.
  136. Barbara Beßlich: Cato als Repräsentant stoisch formierten Republikanertums von der Antike bis zur Französischen Revolution. In: Barbara Neymeyr u. a. (Hrsg.): Stoizismus in der europäischen Philosophie, Literatur, Kunst und Politik. Bd. 1. Berlin/New York 2008, S. 365–392, hier: 387 f.
  137. Jochen Schmidt: Grundlagen, Kontinuität und geschichtlicher Wandel des Stoizismus. In: Barbara Neymeyr u. a. (Hrsg.): Stoizismus in der europäischen Philosophie, Literatur, Kunst und Politik. Bd. 1. Berlin/New York 2008, S. 3–133, hier: 109 f.
  138. Musei di Strada Nova, Palazzo Bianco, Genua.
  139. Guercinos Gemälde in den Musei di Strada Nova, Palazzo Rosso, Genua.
  140. Le Bruns Gemälde im Musée des Beaux-Arts, Arras.
  141. The Art Gallery of Hamilton, Ontario. Das Gemälde wurde früher Jusepe de Ribera zugeschrieben.
  142. Ein Cato-Gemälde Loths im Nationalmuseum in Warschau.
  143. Ein Cato-Gemälde Langettis in der Eremitage, Sankt Petersburg.
  144. Rottmayrs Gemälde in Privatbesitz in Payerbach, seit 2010 vermisst (Diebstahl).
  145. Szépművészeti Múzeum, Budapest. Siehe zu diesem Gemälde Joseph Geiger: Giambettino Cignaroli’s Deaths of Cato and of Socrates. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte. Bd. 59, 1996, S. 270–278 (mit Abbildung des Gemäldes S. 271).
  146. Eremitage, Sankt Petersburg.
  147. Guérins Gemälde in der École nationale supérieure des Beaux-Arts, Paris.
  148. Bouillons Gemälde in der École nationale supérieure des Beaux-Arts, Paris.
  149. Bouchets Gemälde in der École nationale supérieure des Beaux-Arts, Paris.
  150. Ein Verzeichnis frühneuzeitlicher Cato-Bilder bietet Andor Pigler: Barockthemen. Eine Auswahl von Verzeichnissen zur Ikonographie des 17. und 18. Jahrhunderts. 2., erweiterte Auflage. Bd. 2. Budapest 1974, S. 376 f.
  151. Gabriele Oberreuter-Kronabel: Der Tod des Philosophen. München 1986, S. 112–118.
  152. Don Neville: Catone in Utica. In: Stanley Sadie (Hrsg.): The New Grove Dictionary of Opera. 2., korrigierte Auflage. Bd. 1. London 1994, S. 776 f.
  153. Don Neville: Catone in Utica. In: Stanley Sadie (Hrsg.): The New Grove Dictionary of Opera. 2., korrigierte Auflage. Bd. 1. London 1994, S. 776 f.; Don Neville: Metastasio, Pietro. In: Stanley Sadie (Hrsg.): The New Grove Dictionary of Opera. 2., korrigierte Auflage. Bd. 3. London 1994, S. 351–361, hier: 355.
  154. Eine knappe Übersicht bietet Ulrich Schmitzer: Cato. In: Peter von Möllendorff u. a. (Hrsg.): Historische Gestalten der Antike (= Der Neue Pauly. Supplemente. Bd. 8). Stuttgart 2013, Sp. 259–266, hier: 264 f.
  155. Barthold Georg Niebuhr: Vorträge über römische Geschichte. Bd. 3. Berlin 1848, S. 67 f.
  156. Theodor Mommsen: Römische Geschichte. Bd. 3, Berlin 1856, S. 150 f., 426; vgl. die 6. Auflage, Berlin 1875, S. 459.
  157. Eduard Meyer: Caesars Monarchie und das Principat des Pompejus. 3. Auflage. Stuttgart/Berlin 1922, S. 218–221 (1. Auflage 1918). Vgl. Karl Christ: Caesar. München 1994, S. 158 f.
  158. Joseph Vogt: Römische Geschichte. 1. Hälfte. Freiburg 1932, S. 241.
  159. Matthias Gelzer: Cato Uticensis. In: Die Antike. Bd. 10, 1934, S. 59–91, hier: 59, 91 (= Matthias Gelzer: Kleine Schriften. Bd. 2. Wiesbaden 1963, S. 257–285, hier: 257, 285).
  160. Jérôme Carcopino: César (= Histoire Ancienne. Bd. 3.2.2). Paris 1936, S. 903.
  161. Ernst Kornemann: Römische Geschichte. Band 1: Die Zeit der Republik (= Kröners Taschenausgabe. Band 132), Stuttgart 1938, S. 576.
  162. Ronald Syme: Die römische Revolution. Stuttgart 2003, S. 33 (englische Originalausgabe The Roman Revolution. Oxford 1939, S. 26).
  163. Lily Ross Taylor: Party Politics in the Age of Caesar. Berkeley/Los Angeles 1949, S. 165–170.
  164. Franz Miltner: M. Porcius Cato Uticensis. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Bd. 22/1. Stuttgart 1953, Sp. 168–211, hier: 205–211.
  165. Alfred Heuß: Römische Geschichte. Braunschweig 1960, S. 183 f.
  166. Hermann Bengtson: Grundriss der römischen Geschichte. Bd. 1 (= Handbuch der Altertumswissenschaft. Abteilung 3, Teil 5, Bd. 1). München 1967, S. 229.
  167. Erich S. Gruen: The Last Generation of the Roman Republic. Berkeley 1974, S. 54 f., 57, 91 f., 95
  168. Kurt Raaflaub: Dignitatis contentio. München 1974, S. 321.
  169. Michael Grant: Die Geschichte Roms. Bergisch Gladbach 1986, S. 168 (englische Originalausgabe 1978).
  170. Karl Christ: Krise und Untergang der römischen Republik. 8. Auflage. Darmstadt 2013, S. 378 f. (1. Auflage 1979).
  171. Hans Jürgen Tschiedel: Caesars ‚Anticato‘. Darmstadt 1981, S. X f.
  172. Christian Meier: Caesar. Berlin 1982, S. 222, 224, 245–250, 507.
  173. Rudolf Fehrle: Cato Uticensis. Darmstadt 1983, S. X–XIII, 81, 95, 113 f., 127, 134, 136, 156, 166, 173 f., 180, 204 f., 210, 215, 271 f.
  174. Andreas Alföldi: Caesar in 44 v. Chr. Bd. 1. Bonn 1985, S. 183.
  175. Werner Dahlheim: Julius Cäsar. München 1987, S. 71 f.
  176. Luciano Canfora: Giulio Cesare. Il dittatore democratico. Rom 1999, S. 31, 260.
  177. Wolfgang Will: Caesar. Darmstadt 2009, S. 159.
  178. Cato Institute: About Cato. Siehe dazu Thomas Clark: „Let Cato’s virtues fire“. Cato Uticensis und die Amerikanische Revolution. In: Ulrich Niggemann, Kai Ruffing (Hrsg.): Antike als Modell in Nordamerika? München 2011, S. 203–217, hier: 203.
  179. Hans Jürgen Tschiedel: Caesar und der berauschte Cato. In: Würzburger Jahrbücher für die Altertumswissenschaft. Bd. 3, 1977, S. 105–113, hier: 105–107.
  180. Danièle Bouché: Le mythe de Caton. Villeneuve d’Ascq 2001, S. 374–376.

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