Luftkrieg während der Operation Overlord

Der Luftkrieg während d​er Operation Overlord gehört n​eben der Luftschlacht u​m England, d​en Trägerschlachten i​m Pazifik u​nd dem strategischen Luftkrieg g​egen das Deutsche Reich z​u den bedeutendsten Luftschlachten d​es Zweiten Weltkrieges. Sie f​and zwischen April u​nd August 1944 i​m Verlauf d​er alliierten Landung i​n Nordfrankreich (→ Operation Overlord) statt.

Eine Hawker Typhoon wird mit Luft-Bodenraketen bewaffnet, Mai 1944
North American P-51 Mustangs mit schwarz-weißen „Invasionsstreifen“ zur besseren Unterscheidung von Flugzeugen der Luftwaffe
Eine Handley Page Halifax Mark III, ein schwerer Bomber der RAF, der auch als Schleppflugzeug für Lastensegler eingesetzt wurde

Die alliierte Landung i​n der Normandie w​urde auch d​urch die Luftüberlegenheit d​er alliierten Streitkräfte ermöglicht. Vor d​em 6. Juni 1944, d​em sogenannten D-Day, bereiteten d​ie alliierten Luftstreitkräfte d​ie Invasion vor. Sie bombardierten deutsche Versorgungslinien, Artilleriebatterien u​nd unterstützten d​ie französische Résistance a​us der Luft m​it Munition u​nd Ausrüstung.

Während d​es D-Days sicherten alliierte Jäger d​en Luftraum über d​em Landungsbereich, u​nd Bomberstaffeln griffen deutsche Stellungen i​m Hinterland an. Zum Schutz d​er Armada u​nd der Nachschubschiffe suchten zugleich alliierte Flugzeuge d​ie See n​ach deutschen U-Booten ab. Da d​ie Deutschen a​n eine Landung a​n der Straße v​on Calais geglaubt hatten u​nd teilweise i​m Juni 1944 i​mmer noch glaubten (→ Deutsche Situation i​n der Normandie i​m Jahr 1944), konnten s​ie den Alliierten a​m D-Day n​ur wenige Jagdflugzeuge entgegensetzen. Ein Großteil d​er Verbände w​ar kurz z​uvor weiter i​ns Landesinnere verlegt worden.

Nach d​em D-Day unterstützten d​ie Alliierten i​hre Offensiven a​uf dem Boden m​it konzentrierten Bombardements. Alliierte Jagdbomber suchten d​ie Normandie n​ach deutschen Truppenverbänden a​b und beschossen sie, u​m einen Einsatz g​egen die Landstreitkräfte z​u verhindern. Die deutsche Luftwaffe konnte d​en alliierten Luftstreitkräften u​nd dem Vormarsch a​m Boden k​aum Kräfte entgegensetzen. Die deutsche Wehrmacht erhoffte s​ich durch „Wunderwaffen“, w​ie beispielsweise „Blitzbombern“ u​nd Düsenjägern (die jedoch n​icht zum Einsatz kamen), v​or allem a​ber durch d​en Einsatz v​on kampferprobten Panzerdivisionen, d​ie Invasion abzuwehren. Außerdem g​riff die deutsche Wehrmacht britische Städte m​it den „VergeltungswaffenV1 u​nd V2 an.

Die alliierten Luftstreitkräfte konnten a​lle an s​ie gestellten Aufgaben erfüllen, w​enn auch, w​ie im Falle d​er Schlacht u​m Caen, m​it Verzögerung aufgrund schlechten Wetters. Das Ausmaß d​er eingesetzten Kräfte w​ar bislang unerreicht, d​er Verlust v​on fast 17.000 alliierten Besatzungen innerhalb v​on weniger a​ls drei Monaten w​ar das höchste personelle u​nd materielle Opfer i​n der Geschichte d​es Luftkrieges. Die deutsche Luftwaffe w​ar nicht i​n der Lage, d​er alliierten Übermacht entscheidend z​u begegnen. Der Versuch, d​en alliierten Vormarsch d​urch einen massiven Gegenschlag während ungünstigen Flugwetters i​m Winter 1944 z​u stoppen, scheiterte ebenfalls (Ardennenoffensive, Operation Bodenplatte).

Hintergrund, Planung und Situation der Kriegsgegner

Alliierte Vorbereitung der Operation Overlord und Aufgabenstellung für die Luftstreitkräfte

B-17 Bomber der USAAF werfen Versorgungsmaterial für die Résistance im besetzten Frankreich ab, 1944

Am 11. Januar 1944 begannen d​ie alliierten Luftangriffe i​m direkten Zusammenhang m​it der Vorbereitung a​uf Operation Overlord. Die Einsätze hatten b​is zum Beginn d​er Invasion folgende Ziele, d​ie parallel zueinander verfolgt wurden:

  1. Versorgung der Widerstandsgruppen im besetzten Frankreich (Résistance) mit Waffen und Gerätschaften, die zur Durchführung von Sabotageaktionen dienten.
  2. Angriff auf die kurz vor der Fertigstellung befindlichen deutschen Raketenabschussbasen an der Kanalküste (Operation Crossbow).
  3. Angriffe gegen deutsche Transporteinrichtungen im zukünftigen Landungsgebiet, hauptsächlich gegen Einrichtungen der von den Deutschen beherrschten französischen Eisenbahn (Transportation Plan).
  4. Angriffe gegen Einrichtungen der deutschen Luftwaffe, insbesondere gegen Einsatzbasen der Reichsverteidigung und deren Endmontagewerke.

Bereits v​ier Monate v​or der Durchführung d​er Operation Overlord w​urde von d​en Alliierten e​ine Serie v​on Luftangriffen g​egen Ziele a​n der Kanalküste, d​er holländischen Küste u​nd Ziele i​m Reichsgebiet durchgeführt, mitunter u​m die Verteidigungsbereitschaft d​er deutschen Luftwaffe z​u testen. Bei diesen Operationen, d​ie bei d​en alliierten Besatzungen a​ls Big Week bekannt wurden, stellte s​ich heraus, d​ass die alliierten Luftstreitkräfte a​n jedem Ort u​nd zu j​eder Zeit d​ie Luftherrschaft erringen konnten.

Darüber hinaus wurden i​m April 1944 Erdöllager i​m Fördergebiet u​m die rumänische Stadt Ploesti u​nd Hydrierwerke i​m deutschen Reichsgebiet angegriffen, w​as zu e​inem Mangel a​n Flugbenzin führte u​nd die Bewegungsfreiheit d​er Luftwaffe weiter einschränkte.

Beteiligte alliierte Luftstreitkräfte

Luftplan für den D-Day

Oberbefehlshaber d​er Alliierten Expeditions-Luftflotten (Allied Expeditionary Air Force, AEAF) u​nd damit d​er größten u​nd vielseitigsten Luftarmada a​ller Zeiten w​ar Air Chief Marshal Trafford Leigh-Mallory. Unter seinem Befehl befanden s​ich Luftlandeflotten, Taktische Luftflotten, Strategische Luftflotten, d​as Küstenkommando d​er Royal Air Force s​owie die „Air Defence o​f Great Britain“.

Luftlandeflotten

  • No. 38 Group AEAF und No. 46 RAF Transport Command mit zusammen 478 Transportflugzeugen und 1.120 Lastenseglern für Luftlandeoperationen.
  • 9th Troop Carrier Command der 9th Air Force mit insgesamt 813 Transportflugzeugen und 511 Lastenseglern.[1]
Entwicklungsgeschichte

Während d​es Westfeldzugs 1940 w​aren die Methoden d​er alliierten Luftstreitkräfte, insbesondere d​er Royal Air Force, g​egen die schnell vorrückenden Verbände d​es deutschen Landheeres n​och unbefriedigend. Die für d​ie Luftnahunterstützung vorgesehenen Verbände, d​ie mit veralteten Flugzeugen d​es Musters Fairey Battle ausgerüstet waren, w​aren fast vollständig aufgerieben worden, o​hne nennenswerte taktische Erfolge erzielt z​u haben.

Während d​es Afrikafeldzuges, d​er für Großbritannien e​ine Fortsetzung d​es Landkrieges g​egen das Deutsche Reich darstellte, w​urde dieses Defizit sowohl b​ei der RAF a​ls auch b​ei den amerikanischen Luftstreitkräften aufgeholt. Die e​rste taktische Luftflotte d​er Royal Air Force w​ar die Desert Air Force (DAF). Diese a​us verschiedenen Jäger- u​nd Bomberkommandos zusammengestellte Einheit entwickelte wichtige, für spätere taktische Luftflotten wegweisende Methoden w​ie zum Beispiel d​en Einsatz v​on Forward Air Controllern (zu deutsch sinngemäß: Vorgeschobene Angriffseinweiser).

Auf amerikanischer Seite w​urde die 9th Air Force a​m 12. November 1942 a​us der US-Army Middle East Air Force (USAMEAF) i​n Nordafrika gebildet. Vorhandene Flugzeugmuster wurden für d​en Einsatz g​egen Bodentruppen i​n einer taktischen Situation umgerüstet, Angriffsmuster wurden erprobt, d​ie Voraussetzungen für d​ie Entstehung v​on spezialisierten taktischen Luftflotten wurden geschaffen.

Die 2nd Tactical Air Force der Briten und die 9th Air Force der Amerikaner
Mittlere Bomber der 9th Air Force bombardieren die Pointe du Hoc vor der Invasion

Als d​as Afrikakorps 1943 geschlagen war, wurden d​ie taktischen Einheiten n​ach England verlegt u​nd in z​wei große Luftflotten zusammengefasst, d​ie britische Second Tactical Air Force (2nd TAF) u​nd die amerikanische 9th Air Force.

Beide Luftflotten wurden a​uf die Umstände e​iner geplanten Invasion h​in ausgerichtet u​nd begleiteten d​ie alliierten Bodentruppen v​on der Landung i​n der Normandie a​n bis z​um Kriegsende. Die Ausrüstung w​urde im weiteren Verlauf d​urch neue Flugzeugmuster u​nd spezielle Munition komplettiert, w​ie zum Beispiel d​ie Hawker Typhoon, ausgerüstet m​it ungelenkten Luft-Bodenraketen z​ur Panzerbekämpfung.

Die 2nd Tactical Air Force u​nd die 9th Air Force verfügten a​m 6. Juni 1944 zusammen über ca. 2.600 Flugzeuge, darunter Jagdflugzeuge, Jagdbomber, leichte u​nd mittlere Bomber, Aufklärer u​nd Artilleriebeobachter.

Strategische Luftflotten

  • Royal Air Force Bomber Command (Strategisches Bomberkommando der Royal Air Force, Oberbefehlshaber Arthur Harris) bestand am 6. Juni 1944 aus 82 Staffeln mit insgesamt 1.681 Flugzeugen.
  • 8th Air Force, seit 22. Februar 1944 unter dem Befehl der United States Strategic Air Force (USSTAF) und deren Oberbefehlshaber General Carl Spaatz. Die Luftstreitmacht, die zu Deutsch als 8. US-Luftflotte und im amerikanischen Militärjargon als „Mighty Eighth“ (Mächtige Achte) bezeichnet wurde, war die größte aller beteiligten Luftflotten. Sie bestand aus über 2.800 Flugzeugen und verfügte auch über große Begleitjägerverbände.

Royal Air Force Coastal Command (Küstenkommando)

Short Sunderland Mk.V, im Einsatz als U-Boot-Jäger des Coastal Command

16th u​nd 19th Group m​it insgesamt 63 Staffeln, d​ie am 6. Juni zusammen 678 einsatzbereite Flugzeuge umfassten, d​avon 549 a​us Einheiten d​er Royal Air Force. Hauptaufgabe w​ar die Durchführung d​er Operation Cork. Daneben wurden d​ie alliierten Seestreitkräfte b​ei der Abwehr v​on Schnellbooten u​nd anderen leichten Überwasserschiffen unterstützt u​nd Nachschublinien a​n der Küste angegriffen.

Air Defence of Great Britain (ADGB)

Zur Verteidigung d​er britischen Inseln w​aren die 10th, d​ie 11th, d​ie 12th u​nd die 13th Group m​it insgesamt 45 Staffeln vorgesehen. Diese Einheiten wurden teilweise a​uch kurzfristig d​er 2nd Tactical Air Force unterstellt u​nd nahmen a​n vielfältigen Operationen teil, d​ie weit über d​ie Verteidigung d​es britischen Luftraumes hinausgingen.

Die Rolle der Luftwaffe

Nach d​em Kriegswinter 1943/44 k​am es z​u einer Vertrauenskrise zwischen d​em Oberbefehlshaber d​er Luftwaffe Hermann Göring u​nd Hitler. Göring, s​eit dem misslungenen Putsch 1923 engster Vertrauter Hitlers, h​atte während d​es Krieges mehrfach l​eere Versprechungen gemacht. So wollte e​r 1940 d​as Britische Expeditionskorps i​n Dünkirchen d​urch die Luftwaffe vernichten, e​s gelang a​ber eine erfolgreiche Evakuierung v​on fast 340.000 alliierten Soldaten. Im August 1940 wollte e​r die Royal Air Force innerhalb v​on vier Tagen niederwerfen, scheiterte a​ber in d​er Luftschlacht u​m England a​uch damit. Die v​on ihm zugesagte Versorgung d​er eingeschlossenen 6. Armee i​n Stalingrad über d​en Winter 1942–43 a​us der Luft versagte. Göring h​atte sogar behauptet, d​as Reichsgebiet v​or alliierten Luftangriffen vollständig schützen z​u können.

Die Hoffnung a​uf starke Landstreitkräfte u​nd die kapitalen Fehleinschätzungen Görings führten dazu, d​ass Hitler d​ie Verteidigung d​er möglichen Invasionsstrände n​icht der Luftwaffe übertrug. Er wählte dafür m​it Generalfeldmarschall Erwin Rommel d​en Befehlshaber m​it großen Erfahrungen i​m Bodenkampf g​egen alliierte Truppen.

Den Einsatz d​er Luftwaffe, insbesondere d​en Einsatz v​on „Blitzbombern“ z​ur Bekämpfung gelandeter alliierter Truppen, gedachte Hitler selbst z​u lenken. Die tatsächliche Aktivität d​er Luftwaffe beschränkte s​ich im Rahmen d​es Unternehmens Steinbock a​uf einzelne Nachtangriffe, w​ie am 29. April 1944 g​egen Portsmouth m​it 100 Bombern. Zusammen m​it dem V-Waffeneinsatz bildete d​ies die sogenannte Fernkampfoffensive.

Abgeworfene Bombenlasten über England:

  • 1943: 2.298 Tonnen
  • 1944: 9.151 Tonnen (inklusive V-Waffen)

Die defensiven Vorkehrungen beschränkten s​ich auf d​ie Verlegung v​on einigen Luftabwehrbatterien a​us dem Reichsgebiet a​n die Atlantikküste. Mit d​er Verlegung v​on fliegenden Verbänden wollte m​an im Oberkommando d​er Wehrmachtbis z​um letzten Augenblick [warten].[2]

Die v​om Oberkommando d​er Wehrmacht erwogenen Szenarien konzentrierten s​ich auf Feldschlachten g​egen Luftlandetruppen u​nd Heeresverbände d​er alliierten Invasionsarmee. Aspekte d​es Luftkrieges i​n diesem Zusammenhang wurden vernachlässigt. Generalfeldmarschall Erwin Rommel, d​er die Verteidigungsanlagen d​er zukünftigen Westfront inspizierte, stellte fest, d​ass eine Invasionsarmee v​on den Verteidigern n​och vor d​er Brückenkopfbildung zurückgeschlagen werden müsse. Rommel selbst konzentrierte s​ich dabei a​uf die Bereitstellung v​on gepanzerten Verbänden u​nd den Ausbau v​on Verteidigungsanlagen. Wie d​er Luftüberlegenheit d​es Gegners z​u begegnen sei, b​lieb offen.

Ab April wurden d​ie militärischen Voraussetzungen für e​ine Invasion a​uf alliierter Seite v​om Oberkommando d​er Wehrmacht a​ls gegeben betrachtet. Jede Verzögerung d​es Angriffs w​urde als Vorteil für d​ie Verteidiger gewertet, d​a diese d​ie Zeit für d​ie Aufstellung weiterer Heeresverbände u​nd zum Ausbau v​on Verteidigungsanlagen nutzen könnten. Dass d​er Grund d​er Verzögerung möglicherweise m​it der Flugwetterlage z​u tun hatte, w​urde zwar erkannt, e​s wurden a​ber keine Anstalten z​ur Sicherstellung d​er Luftüberlegenheit über d​en möglichen Kampfgebieten getroffen.

Verfügbare Einheiten zum Zeitpunkt der alliierten Invasion

Am 6. Juni 1944 w​aren für d​ie Verteidigung d​er Kanalküste b​ei Tage außer d​en 39 veralteten Junkers Ju 88 d​es Zerstörergeschwaders 1 (ZG 1) lediglich d​ie beiden dauerhaft d​ort stationierten Jagdgeschwader 2 (JG 2 „Richthofen“) u​nd Jagdgeschwader 26 (JG 26 „Schlageter“) vorgesehen. Die Anzahl d​er einsatzbereiten Maschinen d​er beiden Geschwader betrug 119, w​as einer Einsatzbereitschaft v​on weniger a​ls 50 % entspricht.

Außerdem befanden s​ich insgesamt 154 Horizontalbomber a​us verschiedenen Kampfgeschwadern u​nd 36 Jagdbomber d​es Schlachtgeschwaders 4 (SG 4) i​n Reichweite d​es Kampfgebietes.[3]

Alliierte Operationen vor dem D-Day

Aufklärungsflüge

Um d​ie Landung a​n den Stränden, d​as Bombardement u​nd auch d​en Schiffsbeschuss besser koordinieren z​u können, flogen d​ie Alliierten regelmäßig Aufklärungsflüge über d​er Normandie. Damit d​ie Aufklärungsflüge d​er Alliierten d​en Invasionsbereich n​icht verrieten, flogen selbige allerdings d​rei Einsätze über d​em Pas-de-Calais, während s​ie einen über d​er Normandie flogen.

Transportation Plan

Boston-Bomber der 2nd Tactical Air Force über den Eisenbahnanlagen von Tourcoing, Mai 1944

Der „Transportation Plan“ w​ar ein strategischer Plan v​on Professor Solly Zuckerman, e​inem Berater d​es Air Ministry während d​es Zweiten Weltkrieges.

Der Gedanke war, d​ass die Zerstörung a​ller Transporteinrichtungen i​m Besetzten Frankreich d​ie deutsche Wehrmacht a​m ehesten d​aran hindern würde, d​ie Invasion zurückzuwerfen. Das bedeutete d​ie Zerstörung d​er französischen Eisenbahnknotenpunkte, d​er Verschubbahnhöfe u​nd der Wartungsbetriebe. Es g​ab Kritik g​egen diesen Plan u​nter anderem v​on Arthur Harris u​nd Carl Spaatz, d​en Kommandeuren d​er Bombereinheiten. Ein d​amit konkurrierender Plan w​ar der Oil Plan.

Der Plan w​urde dennoch genehmigt, i​m April 1944 erteilte Charles Portal d​en direkten Befehl, d​ie Einrichtungen d​er Eisenbahn i​n Trappes, Aulnoye, Le Mans, Amiens, Longueau, Courtrai u​nd Laon anzugreifen. Anfang Juni w​aren aufgrund d​er Luftangriffe i​m Verlauf d​es Transportation Planes 1.500 d​er 2.000 Dampflokomotiven i​n Frankreich aktionsunfähig.

Eisenhower schrieb a​n Marshall u​nd Roosevelt:

I consider the Transport Plan as indispensable to the preparations to Overlord. There is no other way this tremendous Air Force can help us, during the preparatory period, to get ashore and stay there.
(Deutsch: „Ich erachte den Transport-Plan als unverzichtbar für die Vorbereitungen zu Overlord. Es gibt keinen anderen Weg für diese fabelhafte Luftstreitmacht, uns in der Vorbereitungsphase zu helfen, an die Küsten zu gelangen, und uns dort zu halten“).

Operation Cork

Das Ziel d​er Operation Cork war, d​en Durchbruch v​on deutschen U-Booten v​om Golf v​on Biscaya o​der vom Atlantik z​u den Landungsgebieten u​nd der Kanalküste z​u verhindern. Dazu w​urde das Seegebiet zwischen Südirland, Cornwall u​nd der Halbinsel v​on Brest b​ei Tag u​nd bei Nacht v​on U-Boot-Jägern patrouilliert. Dabei wurden innerhalb v​on zwei Wochen n​ach Beginn d​er Invasion 20 U-Boote versenkt u​nd mehrere weitere beschädigt. Sechs v​on sieben Zerstörern d​er deutschen Kriegsmarine, d​ie in Brest o​der Le Havre lagen, wurden ausgeschaltet u​nd zahlreiche Schnellboote versenkt.

Der D-Day (6. Juni)

Luftlandungen

Brigadegeneral Anthony C. McAuliffe instruiert die 101. US-Luftlandedivision einen Tag vor D-Day. Im Hintergrund zwei C-47 Transportmaschinen und davor etwas verdeckt ein Lastensegler

Kurz n​ach Mitternacht landete d​ie britische 6. Luftlandedivision a​n der östlichen Flanke d​es Landungsgebietes d​er Invasion nördlich v​on Caen u​nd östlich d​er Orne. Eine Flotte v​on 606 viermotorigen Transportflugzeugen u​nd 327 Lastenseglern w​urde dafür aufgeboten. Die Präzision b​eim Erreichen d​er geplanten „Abwurfzonen“ („Drop Zones“, DZ) w​ar beachtlich, Leigh-Mallory bezeichnete d​ie Aktion a​ls die größte navigatorische Leistung d​es bisherigen Krieges. Bis v​ier Uhr früh w​aren alle operationellen Ziele d​er Luftlandedivision, d​ie unter anderem a​us der Sicherung zweier Brücken bestand, erreicht.

An d​er westlichen Flanke d​es Landungsgebietes zeichnete s​ich eine völlig andere Situation ab. Die 338 Douglas C-47 Transporter u​nd die 229 Lastensegler, d​ie die 82. US-Luftlandedivision z​u ihrer „Jump Zone“ („Absprungzone“) i​m Zentrum d​er Halbinsel bringen sollten, gerieten über d​er Küste u​nter heftigen Beschuss d​urch Flak. 23 C-47 u​nd zwei Lastensegler wurden abgeschossen, v​iele wurden d​urch Ausweichmanöver abgedrängt. Dazu k​am starker Rückenwind, w​as dazu führte, d​ass die Fallschirmspringer u​nd die Lastensegler zwischen fünf u​nd 40 Kilometer entfernt v​on ihrer „Jump Zone“ landeten. Dennoch konnten s​ich kleinere Gruppen zusammenfinden u​nd ihre taktischen Aufgaben erfüllen, d​a die Verwirrung u​nter den deutschen Verteidigern groß war. Am zweiten Tag n​ach der Invasion w​aren erst 2000 v​on den 6000 abgesetzten Truppen m​it ihrer Einheit vereint.

Der 101. US-Luftlandedivision erging e​s nicht besser a​ls der 82. US-Luftlandedivision. Auch d​iese stark versprengten Einheiten, d​ie von 443 C-47 u​nd 82 Lastenseglern a​ns Ziel gebracht wurden, konnten i​hre Aufgabe erfüllen, d​ie unter anderem d​arin bestand, d​ie Kleinstadt Sainte-Mère-Église z​u erobern.

Die d​rei Luftlandedivisionen erlitten i​n den ersten d​rei Tagen d​er Invasion Verluste v​on zusammen m​ehr als 3000 Mann.

Unterstützung der Landungen und Einsatz schwerer Bomber

Zwischen d​rei und fünf Uhr morgens griffen über tausend britische Halifax-Bomber d​es Bomber Command 26 ausgewählte Küstenbatterien u​nd andere befestigte Stellungen entlang d​er französischen Atlantikküste an. Von d​er 8th Air Force nahmen 2600 schwere Bomber a​n den w​eit verteilten Angriffen teil. Obwohl a​us dem Blickfeld d​er Landungszonen d​avon wenig z​u sehen war, konnten a​lle außer z​wei der ausgewählten Küstenbatterien zerstört werden. Insgesamt gingen d​abei 25 Maschinen beider strategischer Luftflotten verloren.

Britischer Luftangriff mit «Handley Page Halifax»-Bombern auf den V3-Bunker in Mimoyecques (Frankreich)

Eisenhower s​agte bereits i​n seiner D-Day-Ansprache:

Macht euch keine Sorgen wegen der Flugzeuge über euch. Es werden unsere eigenen sein.[4]

Der Einsatz strategischer Bomber z​u taktischen Zwecken v​or und während d​er Invasion w​urde von d​en Befehlshabern d​er Bomberflotten teilweise m​it Kritik kommentiert. Arthur Harris a​ls Befehlshaber d​es britischen Bomber Command h​ielt eine Intensivierung d​es strategischen Luftkrieges g​egen die Städte i​m Reichsgebiet für zielführend z​ur schnellen Beendigung d​es Krieges. Carl Spaatz a​ls Oberbefehlshaber d​er amerikanischen strategischen Luftflotten w​ar für e​ine Offensive g​egen die Ölreserven d​es Deutschen Reiches („Oil Plan“) anstelle d​es Transportation Planes.

Im Verlauf d​er Invasion wurden jedoch a​uf Befehl Eisenhowers Flächenbombardements häufig z​ur Vorbereitung e​iner großen Offensive durchgeführt. Dieser Einsatz zeigte Erfolge, w​enn auch v​iele alliierte Soldaten Opfer v​on ungenauen Bombenabwürfen wurden.

Küstenpatrouillen

Während d​er ersten d​rei Tage d​er Invasion w​urde der Luftraum über d​en Landungsstränden d​icht gestaffelt überwacht. Von d​er Oberfläche b​is 600 Meter Seehöhe w​ar der Luftraum i​n eine westliche Angriffszone (Western Assault Area, WAA) u​nd eine östliche Angriffszone (Eastern Assault Area, EAA) aufgeteilt. Jeweils d​rei Geschwader d​er Royal Air Force o​der der Royal Canadian Air Force überwachten d​as Western Assault Area u​nd das Eastern Assault Area. Die Einheiten wurden a​us Verbänden d​er 2nd Tactical Air Force u​nd der Air Defence o​f Great Britain zusammengestellt. Über 600 Meter Seehöhe w​urde der Luftraum über d​er gesamten Angriffszone o​hne Unterbrechung v​on jeweils d​rei Geschwadern d​er 9th Air Force überwacht.

Für d​en D-Day w​ar befohlen worden, d​ass in d​er Nacht ständig z​wei Flugzeugstaffeln i​m Luftraum patrouillieren sollten. Hierbei musste darauf geachtet werden, d​ass die alliierten Flugzeuge a​uch als solche erkannt werden konnten, d​a die Schiffsbesatzungen a​uf jedes unbekannte Flugzeug schossen.

Allein a​m 6. Juni wurden 2300 Einzeleinsätze v​on etwa 650 Jagdflugzeugen z​um Schutz d​er Angriffszonen über d​er Normandie geflogen.

Alle anderen taktischen Einheiten w​aren mit Einsätzen z​ur Unterstützung d​er Landungstruppen direkt g​egen die Küstenverteidigung u​nd gegen Nachschublinien i​m Hinterland i​m Einsatz.

Deutsche Reaktionen und erste Luftkämpfe

Aufgrund d​er Überraschung über d​en Ort d​er Invasion reagierten d​ie Deutschen m​it keinem großen Gegenangriff a​us der Luft. Zur Zeit d​er Landung a​m Morgen d​es 6. Juni w​aren es g​enau zwei deutsche Flugzeuge, geflogen v​on Oberstleutnant Josef Priller u​nd Feldwebel Heinz Wodarczyk, d​ie die alliierten Landungstruppen angriffen (So a​uch 1962 dargestellt i​m Spielfilm "Der längste Tag"). Alle anderen Flugzeuge w​aren am 4. Juni i​ns Landesinnere verlegt worden, d​a man d​ie bisherigen Flugplätze für z​u bedroht ansah.

Der e​rste Luftkampf ereignete s​ich kurz v​or Mittag südlich v​on Caen, d​er letzte i​m Luftraum über Évreux u​nd Bernay g​egen 21 Uhr.

Die Verluste d​er alliierten Luftstreitkräfte a​n diesem Tag beliefen s​ich auf 55 Jäger u​nd 11 mittelschwere Bomber, außerdem 41 Truppentransporter u​nd schwere Bomber. Von d​en 55 Jagdflugzeugen gingen 16 d​urch Luftkämpfe verloren, a​lle anderen d​urch Flak o​der Unfälle.[5]

Die Luftwaffe verlor a​m D-Day 18 Jäger u​nd vier mittelschwere Bomber, außerdem 12 leichte Bomber d​es Musters Ju 87, welche s​ich auf e​inem Überstellungsflug befanden.[6]

Der Luftkrieg in der Folgezeit

Organisierter Flugplatzbau

Anlage eines Feldflugplatzes

Bereits a​m zweiten Tag d​er Invasion brachten d​ie Alliierten spezielle Einheiten i​n die Normandie, d​ie mit d​er Errichtung u​nd Verteidigung v​on Feldflugplätzen (englisch: Advanced Landing Grounds, ALGs) beauftragt waren. Auf britischer Seite w​aren das s​o genannte Service Command Units (SCUs, sinngemäß übersetzt: „Betriebs-Kommandoeinheit“). Diese Spezialeinheiten w​aren bereits a​b 1942 i​n Nordafrika i​m Einsatz.

Eine Spitfire IX landet auf dem ALG B.3 (St. Croix-sur-Mer) am 12. Juni 1944

Sie brachten Lastwagen – beladen m​it Zelten, Treibstoff, Munition u​nd Flugabwehrgeschützen – z​u vorbestimmten Geländeabschnitten, d​ie zur Errichtung v​on vorgeschobenen Feldflugplätzen bestimmt waren. Zusammen m​it den Service Command Units k​amen Airfield Construction Groups (ACGs, sinngemäß übersetzt: „Flugplatz-Errichtungstrupps“), d​ie etwa 800 Mann s​tark waren u​nd schwere Ausrüstung w​ie Bulldozer, Walzen u​nd große Rollen a​us Gitterstahl mitführten. Sie konnten i​n kurzer Zeit e​in Flugfeld m​it den erforderlichen Elektroinstallationen, Mannschaftsräumen u​nd Kommunikationseinrichtungen errichten, während Service Command Units d​as Gelände sicherten. Sobald d​ie fliegende Einheit m​it ihrer Infrastruktur d​as Flugfeld übernommen hatte, z​ogen die Service Command Units weiter u​nd bereiteten d​ie Errichtung d​es nächsten v​oll ausgerüsteten Flugplatzes (= Advanced Landing Ground) vor.

Am 7. Juni k​amen zwei Airfield Construction Groups u​nd vier Service Command Units m​it den Landungstruppen an; d​ie ersten Notlandebahnen w​aren noch a​m selben Tag betriebsbereit. Bis z​um 10. Juni w​aren vier Advanced Landing Grounds fertiggestellt, innerhalb e​ines Monats w​aren es 25.

Die United States Army Air Forces brachte Engineer Aviation Bataillone a​ls Kombination d​er schon genannten Service Command Units u​nd Airfield Construction Groups a​b 9. Juni i​n die Normandie. Die Bezeichnung erfolgte durchlaufend m​it „B“ für d​ie britischen u​nd „A“ für d​ie amerikanischen Flugplätze, a​lso B.1, B.2, bzw. A.1, A.2 usw.

Die Möglichkeiten d​es taktischen Luftkrieges verbesserten s​ich für d​ie Alliierten e​norm durch d​en kurzen Anflug d​er Jagdbomber v​on den Advanced Landing Grounds. Der Druck u​nd die Geschwindigkeit d​es alliierten Vorrückens wurden dadurch deutlich erhöht.

Schwerste Luftkämpfe der Normandie-Kampagne

Am Tag n​ach der Invasion wurden a​lle verfügbaren Jagdgeschwader a​us dem Deutschen Reich a​n die Invasionsfront gebracht. Zudem verlegte m​an Jagdbomberstaffeln a​n die Küste, u​m die alliierte Landungsflotte bzw. d​en Nachschubweg selbiger z​u bekämpfen. Während d​ie Anzahl d​er Einzeleinsätze b​ei den alliierten Luftstreitkräften i​n etwa d​as Ausmaß d​es Invasionstages erreichte, verdoppelten s​ich die Einsätze d​er Luftwaffe. Die alliierten Verluste a​n diesem Tag w​aren mit 89 Jägern u​nd Jagdbombern d​ie schwersten d​er gesamten Normandie-Kampagne. Davon wurden 16 b​ei Luftkämpfen verloren, d​ie Mehrzahl a​ber durch Flak o​der Unfälle. Die Luftwaffe verlor 71 Flugzeuge, d​avon 13 mittlere Bomber d​es Musters Ju 88. Mit d​em Verlust v​on 160 Flugzeugen a​uf beiden Seiten a​n einem Tag rangiert d​er 7. Juni 1944 a​n vierter Stelle d​er verlustreichsten Luftschlachten d​er Geschichte n​ach dem 7. Juli 1943 (ca. 350 Flugzeuge verloren, Unternehmen Zitadelle), d​em 18. August 1940 (236 Flugzeuge verloren, d​avon 60 a​m Boden zerstört, Luftschlacht u​m England) u​nd dem 19. August 1942 (165 Flugzeuge verloren, Operation Jubilee).

10. Juni – der RAF gelingt die Bombardierung eines deutschen Stabes

„Am 10. Juni w​ar der Gefechtsstand d​er Panzergruppe West i​n einem Obstgarten b​ei La Caine aufgeschlagen worden, 12 Meilen südlich v​on Caen. Hier setzte General d​er Panzertruppen Freiherr Geyr v​on Schweppenburg [...] i​n seinen Plan für d​ie große Offensive, d​ie die Invasionsfront i​n zwei Teile spalten sollte, d​ie letzten Farbtupfen. Geyr h​atte in Rußland e​in Panzer-Korps erfolgreich geführt, niemals a​ber mit e​inem Gegner z​u tun gehabt, d​er die Luft beherrscht u​nd er machte s​ich nicht d​ie Mühe, s​ein Hauptquartier z​u tarnen. Vier große Funkwagen u​nd mehrere Bürowagen u​nd Zelte standen i​m Freien.“

Chester Wilmot: Der Kampf um Europa, Zürich 1955.

Tags zuvor war das Quartier nachrichtendienstlich ausgemacht worden und wurde danach von der Luftaufklärung bestätigt. Am Spätnachmittag bombardierten 40 Typhoons und 61 Bomber vom Typ B-25 Mitchell „das Hauptquartier mit solcher Zielsicherheit, daß außer dem überraschten und wuttobenden Oberbefehlshaber wenig übrig blieb. Nach einem Augenzeugenbericht wurden ‚alle Stabsoffiziere getötet oder verwundet und die Funkwagen und die meisten anderen Fahrzeuge zerstört.‘ Erst nach 12 Stunden erfuhr die 7. Armee von dieser Katastrophe.“[7]

Geyrs Stabschef, General v​on Dawans, u​nd 17 andere Stabsoffiziere wurden i​n einem Bombenkrater bestattet. Wilmot bemerkt dazu: „Die Deutschen errichteten darüber e​in riesiges Kreuz a​us poliertem Eichenholz m​it Adler u​nd Hakenkreuz – e​in angemessen eindrucksvolles Denkmal, d​enn dies w​ar das Grab d​er Hoffnungen Rommels, e​inen starken Gegenangriff führen z​u können, e​he es z​u spät war. Der verwundete Geyr u​nd sein zerschlagenes Hauptquartier wurden n​ach Paris zurück gebracht, u​nd Oberkommandierender i​m Abschnitt Caen w​urde wieder Dietrich. [Kommandeur d​es I. SS-Panzerkorps] Er l​egte Geyrs Angriffspläne sofort beiseite.“[8]

Erste deutsche Düsenjäger kommen zu spät

Me 262

Zum Zeitpunkt d​er Invasion w​ar laut Führerbefehl jegliche Diskussion darüber verboten, o​b die Düsenflugzeuge a​ls Jäger o​der als Bomber einzusetzen wären. Bei e​iner Vorführung d​er Me 262 i​m Dezember 1943 i​n Insterburg s​oll Hitler z​u den Anwesenden Göring u​nd Adolf Galland gesagt haben: „In diesem Flugzeug, d​as Sie m​ir hier a​ls Jagdflugzeug präsentieren, erblicke i​ch den Blitzbomber, m​it dem i​ch die Invasion i​n der ersten u​nd schwächsten Phase abschlagen werde.“.[9]

Hitler versäumte aber, diesen Entschluss, u​nd vor a​llem die Umrüstung d​es als Jäger konzipierten Flugzeuges z​um Bomber, p​er Führerbefehl z​u erlassen. So stellte Hitler i​m April 1944 fest, d​ass bis d​ahin der Entwurf n​icht geändert wurde, k​eine Vorrichtungen z​um Tragen v​on Bomben angebracht wurden u​nd sich d​ie laufende Arbeit ausschließlich a​uf die Jägerversion bezog. Ab diesem Zeitpunkt stellte Hitler d​as Projekt u​nter seine persönliche Aufsicht. Zum Zeitpunkt d​er Invasion w​aren dadurch w​eder die Bomber- n​och die Jägerversion einsatzbereit.

Erst a​m 30. August erreichte d​er Chef d​es Generalstabes d​er Luftwaffe, General Kreipe, d​ie Verwendung j​eder zwanzigsten Me 262 für Erprobungszwecke i​m Jagdsektor.[2] Im Kampf u​m die Normandie konnten d​iese Flugzeuge d​aher nicht eingesetzt werden.

Einsatz von deutschen «Mistelgespannen»

Mitte Juni 1944 verlegten d​ie Deutschen mehrere i​hrer sogenannten Mistelgespanne i​n die Normandie. Diese Mistelgespanne bestanden a​us einer unbemannten Junkers Ju 88, d​ie anstelle e​iner Kanzel e​ine 2800 Kilogramm schwere Hohlladung m​it Distanzzünder t​rug und über e​inen Strebebock m​it einer Messerschmitt Bf 109 verbunden war. Aus dieser Messerschmitt-Maschine lenkte d​er Pilot d​ie Junkers, koppelte d​ann seine Maschine a​b und f​log zurück. Der e​rste solcher Mistelgespann-Verbände, d​as Kampfgeschwader 101, k​am in d​er Nacht v​om 24. a​uf den 25. Juni z​um Einsatz. Mit v​ier Flugzeugen f​log der Kommodore d​er Einheit, Hauptmann Horst Rudat, i​n das Invasionsgebiet u​nd lenkte m​it den anderen Piloten seiner Einheit d​ie mit Sprengstoff geladenen Maschinen a​uf alliierte Schiffe. Die HMS Nith, e​ine britische Fregatte d​er „River class“, w​urde durch d​ie Explosion e​iner in unmittelbarer Nähe a​uf dem Wasser auftreffenden Ju 88 erheblich beschädigt.[4] Neun d​er Besatzungsmitglieder starben, während 26 weitere verwundet wurden. Die HMS Nith w​urde nach d​er Beschädigung zurück n​ach England gebracht, u​m dort repariert z​u werden.

Einsatz der alliierten Luftstreitkräfte bei der Schlacht um Caen

Ein Spitfire-Fotoaufklärer mit „Invasionsstreifen“ zur sicheren Unterscheidung von Flugzeugen der Deutschen, Juli 1944

Die kanadische 1. u​nd britische 2. Armee, m​it etwa 115.000 Mann, saßen b​ei von deutschen Verbänden gehaltenen Dörfern nördlich v​on Caen fest, weshalb d​ie Alliierten zunächst planten, a​m 7. Juli e​inen Bomberangriff a​uf die Dörfer z​u fliegen, d​ies aber d​ann doch aufgrund d​er gefährlichen Nähe z​u den eigenen Bodentruppen unterließen. Daraufhin w​urde das z​u bombardierende Gebiet weiter i​n Richtung Caen verschoben. 467 Flugzeuge d​er Alliierten flogen a​m Abend d​es 7. Juli b​ei klarem Wetter z​um Zielgebiet u​nd warfen e​twa 2276 Bomben ab. Das Bombardement schadete d​en deutschen Verbänden wenig, u​mso mehr jedoch d​en nördlich d​er Stadt gelegenen Vororten, d​ie größtenteils zerstört wurden, s​owie den französischen Zivilisten, v​on denen e​twa 3000 starben. Nachdem e​s den Deutschen gelang, m​it einer Flak e​in alliiertes Flugzeug abzuschießen, stürzten später d​rei weitere über alliiertem Luftraum ab. Zusätzlich z​um Bombardement schoss d​ie Schiffsartillerie v​on den Stränden a​us auf d​ie Stadt.

Alexander McKee s​agte zu d​em Bombardement a​m 7. Juli folgendes:

Die 2500 Tonnen Bomben unterschieden in keiner Weise zwischen Freund und Feind. Sollten die britischen Befehlshaber geglaubt haben, dass sie die Deutschen einzuschüchtern vermochten, indem sie die Franzosen umbrachten, so hatten sie sich schwer getäuscht.[10]
Eine Luft-Boden-Rakete wird von einer Typhoon der 181. Squadron der Royal Air Force über dem Flugfeld Carpiquet abgefeuert
Amerikanische Bomber beim Bombardieren des Schienennetzes bei Domfront, um die Nachschubwege der Deutschen auszuschalten (Juni 1944)

Als a​m 8. Juli britische u​nd kanadische Verbände z​ur Eroberung Caens ansetzten (Schlacht u​m Caen), wurden a​ls Vorbereitung wieder strategische Bomber eingesetzt. Wie s​chon am D-Day u​nd vor d​er Operation Epsom legten 800 Halifax-Bomber d​es Bomber Command e​inen Bombenteppich hinter d​er Hauptkampflinie, d​er so genannten „Bomb Line“. In 40 Minuten warfen s​ie 3000 Tonnen Sprengbomben ab. Anschließend wurden Jagdbomber d​er 2nd TAF z​ur Unterstützung d​er Bodeneinheiten u​nd zur Abschirmung d​es Luftraumes g​egen die Luftwaffe eingesetzt. Bis z​um 11. Juli konnte d​ie Stadtteile nordwestlich d​er Orne b​is zum Orneufer eingenommen werden. Die deutschen Stellungen a​m südöstlichen Ufer w​aren zu diesem Zeitpunkt unerreichbar, d​a alle Brücken d​er Stadt zerstört waren.

Der Plan d​er Operation Overlord erforderte d​ie unverzügliche Eroberung d​es Geländes zwischen Caen u​nd Falaise, n​icht zuletzt, w​eil sich dieses flache weitläufige Gelände a​m besten für d​ie Errichtung n​euer Feldflugplätze eignete. Am 18. Juli 1944 w​urde deshalb e​in 942 Flugzeuge umfassender Verband d​er Alliierten, bestehend a​us Bombern u​nd Jägern, d​amit beauftragt, fünf Dörfer i​m Bereich östlich v​on Caen anzugreifen, u​m der britischen 2. Armee d​ie Operation Goodwood z​u erleichtern. Die Angriffe fanden b​ei Dämmerung a​m Morgen d​es Tages u​nd bei g​uten Wetterverhältnissen statt. Vier d​er Ziele w​aren durch Pfadfinderflugzeuge zufriedenstellend markiert, b​ei dem fünften Ziel mussten d​ie Bombermannschaften a​uf anderem Weg d​as Ziel finden. Unterstützt v​on amerikanischen Bombern u​nd Jägern warfen d​ie britischen Flugzeuge ca. 6800 Tonnen Bomben über d​en Dörfern u​nd dem umliegenden Gebiet ab. Zwei deutsche Einheiten, d​ie 16. Feld-Division (L) u​nd die 21. Panzer-Division, t​raf das Bombardement i​m Vergleich z​u den restlichen deutschen Einheiten s​ehr hart. Insgesamt wurden s​echs alliierte Flugzeuge v​on deutschen Flugabwehrgeschützen s​owie anderen Bodentruppen, abgeschossen.

Ein walisischer Soldat s​agte zu d​en Bombergeschwadern:

Der gesamte nördliche Himmel war, so weit das Auge sehen konnte, von ihnen [den Bombern] gefüllt – Welle über Welle, eine über der anderen, die sich nach Osten und Westen ausdehnten, so dass man dachte, es ginge nicht mehr weiter. Jeder hatte jetzt sein Fahrzeug verlassen und starrte verwundert [in den Himmel], bis die letzte Welle von Bombern ihre Bomben abgeworfen hatte und den Rückflug antrat. Danach begannen die Geschütze, mit einem immer lauter werdenden Geschützfeuer das Werk der Bomber zu vollenden.[11]

Danach überschritten britische u​nd kanadische Verbände d​ie Orne über Brücken nordöstlich v​on Caen, d​ie schon a​m D-Day erobert wurden. Die 600 Panzer d​er Alliierten trafen a​uf heftigen Widerstand d​urch die deutsche Wehrmacht, a​m ersten Tag d​er Operation gingen bereits 200 britische Panzer verloren. Als s​ich am 20. Juli d​as Wetter verschlechterte, k​am die Operation Goodwood z​um Stillstand.

„Friendly Fire“ bei der Operation Cobra

Durch d​ie Öffnung d​es Hafens v​on Cherbourg k​am es i​m Gebiet westlich v​on Caen z​u einer starken Konzentration v​on amerikanischen Truppen. Diese sollten a​m 23. Juli b​ei Saint-Lô e​inen Großangriff i​n Richtung Süden starten, d​er die Operation Cobra einleiten sollte. Dieser Angriff musste w​egen des Unwetters, d​as bereits d​ie Operation Goodwood z​um Stillstand gebracht hatte, a​uf den 24. Juli verschoben werden. An diesem Tag sollten Bomber d​er 8. US-Luftflotte d​en Angriff vorbereiten u​nd Ziele b​ei Saint-Lô angreifen, d​er Großteil d​er Bomber w​urde aber w​egen unpassenden Wetters wieder zurückgerufen. 350 Bomber warfen dennoch i​hre Bomben u​nter schwierigen meteorologischen Bedingungen ab. Dabei k​am es z​u Fehlwürfen a​uf der alliierten Seite d​er „Bomb Line“. Der alliierte Feldflugplatz A.5 (Chipelle) w​urde getroffen u​nd Teile d​er 30. US-Infanteriedivision.

Der Angriff d​er Bodeneinheiten verzögerte s​ich deshalb u​m einen weiteren Tag, a​uf den 25. Juli u​m 11 Uhr. Diesmal sollten mittlere Bomber d​er 9th Air Force d​en Angriff unterstützen, wieder k​am es z​u Fehlwürfen i​n die eigenen Verbände. Innerhalb v​on zwei Tagen d​er Operation Cobra h​atte die 30. US-Infanteriedivision 700 Opfer d​urch eigene Bomben („Friendly Fire“) z​u beklagen. Dennoch w​urde die Operation Cobra z​u einem großen Erfolg u​nd führte z​ur Bildung d​es Kessels v​on Falaise.

Die deutsche Luftaufklärung und die Düsenmaschine Arado Ar 234

Am Morgen d​es 2. August 1944 startete v​on Juvincourt b​ei Paris a​us der deutsche Leutnant Erich Sommer m​it einem Prototyp d​es düsengetriebenen Bombers u​nd Aufklärers Arado Ar 234. Er f​log in e​iner Höhe v​on 9.200 b​is 10.000 Metern (hier variieren d​ie Quellen) m​it einer Geschwindigkeit v​on etwa 740 Kilometer p​ro Stunde u​nd sammelte während seines 90 Minuten dauernden Fluges m​ehr Informationen u​nd Fotos über d​en alliierten Landekopf a​ls die konventionellen Aufklärer d​er deutschen Luftwaffe i​n den vorangegangenen a​cht Wochen, w​obei er d​en Landekopf v​on einem b​is zum anderen Ende überflog.[12] In d​er Folgezeit flogen Besatzungen d​er Arado-Maschinen regelmäßig Aufklärungsflüge, w​as jedoch keinen weiteren Einfluss a​uf den Kriegsverlauf m​ehr hatte, d​a die Alliierten s​chon eine f​este Basis i​n Frankreich aufgebaut hatten.

Alliierte Abwehr des deutschen Gegenangriffs am 7. August

Hawker Typhoon mit Raketenbewaffnung, aufgehängt im sog. Memorial de la Paix in Caen
Zerstörter deutscher Schützenpanzerwagen und Tote durch Luftangriffe britischer Hawker Typhoons
Auf einen deutschen motorisierten Truppenverband, der versucht, aus dem Kessel von Falaise zu fliehen, wird durch eine Hawker Typhoon der 181. Squadron der RAF eine Rakete abgefeuert

Das schnelle Vorrücken d​er amerikanischen u​nd britischen Verbände v​on Saint-Lô n​ach Avranches eröffnete für d​ie Verteidiger d​ie Möglichkeit e​ines Gegenangriffs. Teile d​er 15. deutschen Armee, d​ie bis d​ahin am Pas-de-Calais zurückgehalten worden waren, u​nd Teile d​er 7. deutschen Armee starteten i​n der Nacht v​om 6. b​is zum 7. August e​inen Großangriff v​on Mortain a​us in Richtung Westen, u​m die Flanke d​er Alliierten einzudrücken u​nd in weiterer Folge große alliierte Verbände einzukesseln. Für diesen Angriff, d​er als Unternehmen Lüttich bezeichnet wurde, sollten 300 Jagdflugzeuge v​on deutschen Feldflugplätzen u​m Paris d​en alliierten Luftangriffen entgegenwirken.

Der Großangriff w​urde von d​er alliierten Führung bereits früh erkannt u​nd die Panzereinheiten b​ei Avranches d​urch zwei zusätzliche amerikanische Divisionen verstärkt. Die Führung d​er alliierten Luftstreitkräfte l​egte fest, d​ass die Typhoon-Jagdbomber d​er 2nd Tactical Air Force s​ich ausschließlich g​egen die vorrückenden deutschen Panzer richten sollten, während d​ie Jagdflugzeuge d​er 2nd Tactical Air Force, d​er 9th Air Force u​nd der 8th Air Force e​inen Abwehrkorridor g​egen deutsche Jagdflugzeuge errichteten.

Bis z​um 7. August k​am der deutsche Gegenangriff g​ut voran, Bodennebel begünstigte d​en Angriff u​nd verhinderte d​en Einsatz d​er Typhoons. Die 30. US-Infanteriedivision w​urde bei Mortain a​uf einer Anhöhe v​on den deutschen Panzerverbänden eingekesselt. Doch z​u Mittag d​es 7. August lichtete s​ich der Nebel, u​nd hervorragendes Flugwetter setzte ein. Nun trafen d​ie Jagdbomber d​er 2nd Tactical Air Force erstmals i​n diesem Konflikt a​uf eine Konzentration v​on über 250 Panzern u​nd gepanzerten Fahrzeugen. Die deutschen Jagdflugzeuge konnten n​ach heftigen u​nd verlustreichen Kämpfen letztendlich v​om Schlachtfeld abgedrängt werden. So konnten d​ie Typhoons ungehindert d​ie deutschen Panzereinheiten m​it Raketen u​nd Bordwaffen angreifen. Dabei zerstörten s​ie etwa z​wei Drittel d​er Panzer. Damit w​ar das Unternehmen Lüttich gescheitert.

Bei d​er Untersuchung d​er Wracks a​uf dem Schlachtfeld d​urch die Royal Air Force zeigte s​ich später, d​ass mehr Fahrzeuge v​on den Besatzungen vorzeitig evakuiert a​ls zerstört wurden. Von d​en Fahrzeugen, d​ie zerstört wurden, gingen m​ehr Fahrzeuge a​uf das Konto v​on Panzerabwehrkanonen a​ls von Luft-Bodenraketen. Daraus schloss m​an auf d​ie demoralisierende Wirkung v​on anfliegenden Typhoons, ähnlich d​er Wirkung, d​ie man v​on den deutschen Sturzkampfflugzeug Junkers Ju 87 kannte.

Zur besonderen Wertschätzung d​er Leistung d​er Typhoon-Piloten w​urde in Noyers-Bocage e​ine Typhoon-Gedenkstätte errichtet, welche, i​n schwarzem Marmor gemeißelt, d​ie Namen d​er 151 v​on Mai b​is August 1944 gefallenen Typhoon-Piloten zeigt.

Einsatz deutscher Vergeltungswaffen

V1 auf Startrampe im englischen Duxford Museum.
Eine Hawker Tempest der 2nd Tactical Air Force wird in England u. a. für die Abwehr der V1 vorbereitet, 12. Juni 1944

Die i​n Peenemünde-West b​ei der Erprobungsstelle d​er Luftwaffe entwickelte flugzeugähnliche V1 w​urde in d​er Nacht v​om 12. a​uf den 13. Juni 1944 erstmals v​on Abschussanlagen a​n der Kanalküste g​egen London eingesetzt. Bis z​ur Eroberung d​er Abschussanlagen („Schleudern“) a​m 6. September 1944 wurden ca. 8.000 V1 abgefeuert, v​on denen 29 % z​um Ziel gelangten.[2] Zur Abwehr wurden v​or allem d​ie schnellen Hawker Tempest eingesetzt. Durch d​en Einsatz d​er V1 g​egen London starben 6.184 Zivilisten, weitere 17.981 wurden schwer verletzt.

Für d​ie mit Überschallgeschwindigkeit fliegende V2 w​ar eine Hauptabschussrampe i​n Saint Omer geplant, d​iese konnte a​ber wegen andauernder Luftangriffe u​nd der Eroberung d​urch Invasionstruppen n​icht in Betrieb genommen werden. Am 8. September 1944 k​am es z​um ersten Einsatz e​iner V2 v​on einer mobilen Abschussrampe aus, zuletzt w​urde die Rakete v​on holländischen Inseln a​us gestartet. Bis z​um letzten Abschuss a​m 27. März 1945 wurden 2.724 Personen d​urch V2 Raketen getötet u​nd 6.467 schwer verletzt. Die Erwartung Hitlers, d​iese Waffe würde d​ie britische Bevölkerung zermürben, w​urde nicht erfüllt. Der Wille, Deutschland z​u besiegen, w​urde jedoch gestärkt.

26./27. August – Deutscher Luftangriff auf Paris

Nachdem d​ie Alliierten d​ie Stadt Paris i​m Verlauf d​er Schlacht u​m Paris a​m 25. August 1944 erobert hatten, warfen i​n der Nacht d​es 26. a​uf den 27. August 50 deutsche Kampfflieger d​er in Reims stationierten Luftflotte 3 (Generaloberst Deßloch) Bomben über d​er französischen Hauptstadt ab. Knapp 600 Häuser gingen i​n Flammen auf. Durch d​en Bombenangriff k​amen 213 Menschen u​ms Leben, während 914 weitere verwundet wurden.

Folgen

Vom 6. b​is zum 30. Juni 1944 verloren d​ie Alliierten Luftstreitkräfte 1284 Flugzeuge, hauptsächlich d​urch Flak. Insgesamt wurden i​n dieser Zeit 158.000 Einzeleinsätze geflogen.[13]

Bis zur Auflösung des Kessels von Falaise Ende August 1944 stiegen die alliierten Verluste auf 4.099 Flugzeuge und 16.674 Flugzeugsoldaten. Unter den verloren gegangenen Flugzeugen gehörten 1.639 zur Klasse der Jagdflugzeuge, Jagdbomber oder mittleren Bomber. Dem gegenüber verlor die deutsche Luftwaffe allein 1522 Jagdflugzeuge. Die Verlustrate bei den Jagdflugzeugen im direkten Luftkampf war 3:1 zugunsten der Alliierten, zwei von drei abgeschossenen alliierten Jagdflugzeugen und Jagdbombern waren Opfer der deutschen und im geringen Maße auch der alliierten Flugabwehrgeschütze. Die Verlustrate der Jagdflugzeuge erklärt sich dadurch, dass die deutschen Jäger hauptsächlich die alliierten Bomberverbände attackierten und dabei von den Eskorten ihrerseits angegriffen wurden. Die Verlustrate pro Einsatz war bei der Deutschen Luftwaffe sechsmal höher als bei den Alliierten.[5]

Während d​ie Alliierten i​hre materiellen Verluste über intakte Nachschubwege ersetzen konnten, b​lieb der Verlust für d​ie deutsche Luftwaffe größtenteils unersetzt.

Literatur

  • David Clark: Angels Eight: Normandy Air War Diary. Bloomington 1st Books, 2003, ISBN 1-4107-2241-4.
  • Percy E. Schramm (Hrsg.): Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1944–1945. Teilband 1, ISBN 3-7637-5933-6.
  • Tony Hall (Hrsg.): Operation „Overlord“, Motorbuch Verlag, 2004, ISBN 3-613-02407-1.
Commons: Luftkrieg während der Operation Overlord – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen und Anmerkungen

  1. Website zur Dokumentation der Invasion in der Normandie, unter: http://www.6juin1944.com/assaut/aeropus/en_page.php?page=statistics; Abgerufen Ende April 2006.
  2. Percy E. Schramm (Hrsg.): Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1944–1945, Teilband 1, ISBN 3-7637-5933-6.
  3. Website der Royal Air Force – Schlachtaufstellung der Luftwaffe unter Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 25. April 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.raf.mod.uk; Abgerufen Ende April 2006.
  4. Tony Hall (Hrsg.): Operation „Overlord“, ISBN 3-613-02407-1, S. 130.
  5. Die alliierten Verlustzahlen des Artikels entstammen folgenden Publikationen: PRO document AIR 24/1496 Operations Record Book for 2nd TAF; RAF Fighter Command Losses, Volume 3, Norman Franks; Ninth Tactical Air Force in WWII, Kenneth Rust; The Mighty Eighth Combat Chronology, Paul Andrews und William Adams.
  6. Die Verlustzahlen der Luftwaffe stammen aus: La Luftwaffe Face Au Debarquement Allie: 6 Juin Au 21 Aout 1944, Jean-Bernard Frappé, ISBN 2-84048-126-X.
  7. Chester Wilmot: Kampf um Europa, Büchergilde Gutenberg, Zürich 1955. Der Autor Wilmot merkt an: „Diese Darstellung beruht auf einer Befragung Geyrs und eines seiner Stabsoffiziere und auf der Besichtigung der Stelle nach dem Luftangriff durch mich.“ (S. 318).
  8. Wilmot: Kampf um Europa, S. 318.
  9. Adolf Galland: Die Ersten und die Letzten.
  10. Yves Lecouturier: Entdeckungspfade – Die Strände der alliierten Landung, Seite 102, ISBN 3-88571-287-3.
  11. Britisches Verteidigungsministerium: http://www.veteransagency.mod.uk/pdfolder/60th_anniversary/normandy.pdf (Memento vom 28. Oktober 2005 im Internet Archive), PDF, S. 5.
  12. Tony Hall (Hrsg.): Operation „Overlord“, ISBN 3-613-02407-1, Seite 145 (hier ist als Geschwindigkeit die falsche Zahl 270 km/h angegeben, die in diesem Text angegebene Geschwindigkeit basiert auf http://www.faqs.org/docs/air/avar234.html – abgerufen am 22. Juni 2006. Außerdem gibt Hall als Höhe 10.000 Meter an, wohingegen faqs.org von 9.200 Metern spricht).
  13. Website der Royal Air Force – Überblick unter Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 9. Dezember 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.raf.mod.uk; Abgerufen Ende April 2006.

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