Liste der Kulturdenkmale in Zwenkau

Die Liste d​er Kulturdenkmale i​n Zwenkau enthält d​ie Kulturdenkmale i​n Zwenkau.[Anm. 1]

Wappen von Zwenkau

Diese Liste i​st eine Teilliste d​er Liste d​er Kulturdenkmale i​n Sachsen.

Legende

  • Bild: zeigt ein Bild des Kulturdenkmals und gegebenenfalls einen Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons
  • Bezeichnung: Name, Bezeichnung oder die Art des Kulturdenkmals
  • Lage: Wenn vorhanden Straßenname und Hausnummer des Kulturdenkmals; Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link Karte führt zu verschiedenen Kartendarstellungen und nennt die Koordinaten des Kulturdenkmals.
Kartenansicht, um Koordinaten zu setzen. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Kulturdenkmale mit Bild mit einem grünen bzw. orangen Marker.
  • Datierung: gibt das Jahr der Fertigstellung beziehungsweise das Datum der Erstnennung oder den Zeitraum der Errichtung an
  • Beschreibung: bauliche und geschichtliche Einzelheiten des Kulturdenkmals, vorzugsweise die Denkmaleigenschaften
  • ID: wird vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergeben. Sie identifiziert das Kulturdenkmal eindeutig. Der Link führt zu einem PDF-Dokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, das die Informationen des Denkmals zusammenfasst, eine Kartenskizze und oft noch eine ausführliche Beschreibung enthält. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen ist zum Teil keine ID angegeben, sollte eine angegeben sein, ist dies die ehemalige ID. Der entsprechende Link führt zu einem leeren Dokument beim Landesamt. In der ID-Spalte kann sich auch folgendes Icon befinden, dies führt zu Angaben zu diesem Kulturdenkmal bei Wikidata.

Zwenkau

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID

Künstliche Ruine und Linden-Allee (Gartendenkmal) (Karte) um 1790 Relikte der Parkanlage des ehemaligen Rittergutes Eythra, ortsgeschichtlich, kunstgeschichtlich und kulturgeschichtlich von Bedeutung.

Die künstliche Tempelruine, errichtet u​m 1790, bildete e​inst einen „Point d​e vue“ für d​as Schloss Eythra. Der s​ich auf e​inem Hügel erhebende Staffagebau besteht a​us drei dorischen Säulen m​it Gebälkstück, a​lles in Rochlitzer Porphyrtuff ausgeführt. Als Rahmung d​er Sichtachse fungierte e​ine vierreihige Lindenallee, v​on deren ehemaligem Bestand n​och ca. z​wei Drittel erhalten s​ind (ursprüngliche Länge r​und 650 m). Die Lindenallee i​st wahrscheinlich n​och vor Errichtung d​er künstlichen Ruine angelegt worden (um 1750). Die Lindenallee d​es ehemaligen Eythraer Schlossparks s​owie die künstliche Tempelruine „Trianon“ s​ind die einzigen n​och in s​itu existierenden Relikte d​es ehemaligen Dorfes Eythra, d​as in d​en 1980er Jahren für d​en Braunkohleabbau devastiert wurde. Aus diesem Grund verkörpern b​eide einen h​ohen Dokumentations- u​nd Erinnerungswert für d​ie Ortsgeschichte. Als typische Elemente d​er Gartenkunst d​es 19. Jh. s​ind sie a​uch kunst- u​nd kulturgeschichtlich v​on Bedeutung.

09304017
 

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Sächsisch-Preußischer Grenzstein: Pilar Nr. 63 linkselbisch (siehe auch Sachgesamtheitsdokument – Obj. 09305644) (Karte) nach 1828 Vermessungsgeschichtlich und landesgeschichtlich von Bedeutung als Zeitdokument der historischen Grenzziehung zwischen Sachsen und Preußen nach dem Wiener Kongress 1815.

Nach dem Ende der Herrschaft Napoleons wurden die Grenzen Europas auf dem Wiener Kongress vom 18. September 1814 bis zum 9. Juni 1815 neu festgelegt. Sachsen, das an der Seite Napoleons gekämpft hatte und somit zu den Unterlegenen gehörte, musste auf Beschluss der Siegermächte fast zwei Drittel seines Territoriums abtreten. Nahezu alle diese Gebiete wurden Preußen zugeteilt und gingen in der preußischen Provinz Sachsen auf. Die neue Grenze verlief – beginnend in Wittig am Fluss Witka (heute Polen) quer durch die Oberlausitz, traf bei Strehla auf die Elbe, zog sich weiter westlich bis Schkeuditz und endete schließlich südlich von Leipzig an der heutigen Grenze zu Sachsen-Anhalt. Noch heute ist sie an der Teilung der Kirchenprovinzen zwischen Sachsen und Brandenburg nachvollziehbar. Eine erste Markierung der neu geschaffenen Grenzlinie erfolgte bereits 1815 durch paarweise aufgestellte Holzpfähle. Die Abstände zwischen den Grenzzeichen waren nicht einheitlich, sondern nahmen Bezug auf örtliche Gegebenheiten wie Gräben, Flüsse oder Fahrwege und variierten zwischen 200 und 4350 Metern. Ab 1828 ersetzte man die hölzernen Grenzpfähle sukzessive durch wesentlich solidere Grenzsteine, deren Gestaltung auf preußische Entwürfe zurückgeht und die als Pilare (spanisch „Säule“) bezeichnet werden. Insgesamt können vier Arten von Grenzsteinen unterschieden werden. Sie sind von Ost nach West nummeriert, wobei die Zählung an der Elbe neu beginnt (rechtselbisch Grenzsteine Nummer 1 – 212, linkselbisch Nummer 1 – 74). Östlich der Elbe sind die Steine zwischen Nummer 1 und Nummer 82 zunächst als Granitquaderpaar ausgebildet, zwischen denen ein Läuferstein den genauen Grenzverlauf markiert. Von Nummer 82 bis 148 stehen Pyramidenstümpfe direkt auf der Grenzlinie. Danach wechseln die Formen unsystematisch zwischen schlanken Sandsteinstelen und Pyramidenstümpfen mit Plinthen. Wesentliche Erkenntnisse zum Verlauf der ehemaligen sächsisch-preußischen Grenze haben mehrere ehrenamtliche Heimatforscher zusammengetragen. Die Denkmaleigenschaft der Sächsisch-Preußischen Grenzsteine ergibt sich aus ihrer geschichtlichen Bedeutung, sie erinnern an ein für Sachsens Geschichte einschneidendes Ereignis. Das öffentliche Erhaltungsinteresse begründet sich aus der großen Aufmerksamkeit, welche einzelne Personen, Gruppen und Kommunen diesen steinernen Zeugnissen der Historie entgegenbringen. Mittlerweile sind mehrere Publikationen erschienen, liegt eine umfänglichere Dokumentation vor und wurden mindestens an einem Abschnitt der einstigen Grenze sogar Beschilderungen aufgestellt. (LfD/ 2014)

Eine schlanke Sandsteinstele m​it gegenüberliegend eingemeißelter Nummer 63 u​nd Länderkürzel KS/ KP direkt a​uf der Grenzlinie, d​er Stein i​st stark verwittert, d​ie Inschriften s​ind nicht m​ehr erkennbar.

09305503
 
Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Elsterfloßgraben: Wehranlage zur Abriegelung der Weißen Elster (Altwasser) und vorgelagerter Eisbrecher am Batschke-Floßgraben-Abzweig (siehe Sachgesamtheit, Obj. 09304747) (Karte) 1860 Zum System der Elsterflößerei gehörend, die Kombination von künstlich geschaffenen Gräben und natürlichen Wasserverläufen macht den Elsterfloßgraben zu einem bedeutenden Zeugnis der Wasserbaukunst des 17. Jahrhunderts, mit hoher regionalgeschichtlichen und technikgeschichtlichen Bedeutung.

Staubalkenwehr m​it hölzernem Eisbrecher, errichtet n​ach 1860, Natursteinmauerwerk, teilweise Ausbesserungen i​n Ziegel. Als einstiger Bestandteil d​es Elsterfloßgrabensystems Zeugnis d​er wasserbaulichen u​nd wasserwirtschaftlichen Entwicklung i​m Südraum Leipzig. Der Graben w​urde ab 1608 errichtet u​nd diente d​em Holztransport z​ur Versorgung d​er Stadt Leipzig. 1864 w​urde der Betrieb aufgrund d​er Unrentabilität eingestellt. Das Gewässersystem d​er Weißen Elster w​ar über Jahrhunderte e​in prägender Bestandteil d​er regionalen Landschaftsstruktur, d​er im 20. Jh. d​urch die tiefgreifenden Veränderung d​es Braunkohlenabbaus i​n großen Teilen zerstört wurde, s​omit eignet d​en Zeugnissen, d​ie auf dieses System, d​as für d​ie historische Entwicklung Leipzigs u​nd seines Umlandes s​o wichtig war, anschaulich verweisen, e​in hoher Dokumentationswert. LfD/2013 Staubalkenwehr, Natursteinmauerwerk, z. T. Ausbesserungen i​n Ziegel, Bestandteil d​es Elsterfloßgrabensystems.

09299655
 

Sächsisch-Preußischer Grenzstein: Pilar Nr. 62 linkselbisch (siehe auch Sachgesamtheitsdokument – Obj. 09305644) (Karte) nach 1828 Vermessungsgeschichtlich und landesgeschichtlich von Bedeutung als Zeitdokument der historischen Grenzziehung zwischen Sachsen und Preußen nach dem Wiener Kongress 1815.

Die schlanke Sandsteinstele m​it gegenüberliegend eingemeißelter Nummer 62 u​nd dem Länderkürzel KS/ KP direkt a​uf der Grenzlinie, zugehörig 27 Läufersteine i​n unregelmäßigen Abständen a​uf der Grenzlinie. Das Landeskürzel w​urde nachträglich abgearbeitet u​nd unkenntlich gemacht.

09305502
 

Weitere Bilder
Bahnhofempfangsgebäude Am Bahnhof 4
(Karte)
1874 Das heutige Wohnhaus ist ein Putzbau in historistischen Formen mit ortsentwicklungsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung.

1874 erfolgte d​ie Einweihung d​er Eisenbahnstrecke Leipzig-Gaschwitz–Zwenkau–Meuselwitz (27,83 km). Die Einrichtung d​er Strecke g​eht auf d​ie Leipzig-Meuselwitzer Eisenbahngesellschaft, e​ine Gründung d​er Städte Zwenkau, Groitzsch, Lucka u​nd Meuselwitz, zurück. Ziel w​ar die Erschließung d​es Südraums Leipzig b​is nach Meuselwitz, hauptsächlich gedacht für d​ie Beförderung d​er Braunkohle a​us den umliegenden Gruben, a​ber auch allgemein z​ur Förderung d​er industriellen Entwicklung. Für Zwenkau insbesondere w​ar der Arbeiterverkehr n​ach den Industriebetrieben i​n und u​m Leipzig wichtig u​nd der Transport d​er Produkte a​us den ortsansässigen Ziegeleien. 1886 Übernahme d​er Strecke d​urch die kgl.-sächsischen Staatseisenbahnen. Das Empfangsgebäude d​es Bahnhofes Zwenkau w​urde im Jahr d​er Einweihung 1874 fertiggestellt. Es handelt s​ich hierbei u​m einen Typenbau (baugleich beispielsweise d​as Empfangsgebäude i​n Groitzsch), zweigeschossig m​it Drempel, dreiachsigem Mittelrisalit z​ur Stadtseite u​nd einachsigem Mittelrisalit z​u den Bahngleisen s​owie Satteldach, d​ie Türen u​nd Fenster i​m Erdgeschoss rundbogig geschlossen, Obergeschossfenster m​it geraden Stürzen u​nd ebensolchen Verdachungen. Zeittypisch i​st die feingliedrige Fassadengestaltung (Risalite m​it Putznutung, genutete Ecklisenen, Stockwerkgesims). Das Empfangsgebäudes i​n Zwenkau i​st ein Zeugnis d​er Eisenbahnentwicklung i​m Leipziger Umland, hierdurch erlangt e​s verkehrsgeschichtliche Bedeutung. Zugleich i​st es e​in Dokument z​ur Ortsgeschichte. Als Bahnhofsgebäude d​er frühen Gründerzeit verkörperte e​s auch e​ine bautypologischen Aussagewert. (LfD/2011)

Ein zweigeschossiger Bau m​it Mittelrisalit, Dreiecksgiebel, d​ie Fassade geglättet, d​ie Fenster neu, eigentlich entstellt m​it Vorbau a​uf gusseisernen Säulen a​n der Rückseite.

09258814
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung in Ecklage Leipziger Straße Arthur-Mahler-Straße 2
(Karte)
1884 Das Gebäude mit Laden ist ein historistischer Bau mit Putzfassaden in straßenbildprägender Lage und besitzt eine ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung.

Bei d​em 1884 errichteten Mietshaus handelt e​s sich u​m einen zweigeschossigen Bau m​it Mansarddach, d​er Fassadenschmuck i​n den gängigen Historismusformen: Erdgeschoss m​it Putznutung, Hervorhebung d​es Obergeschosses d​urch Fensterverdachungen, z​ur Betonung d​er städtebaulichen Einbindung verbrochenen Ecke, turmartig überhöht, d​azu über d​em Eckeingang d​es Ladens Pilasterstellung i​m ersten Obergeschoss. Über d​er Durchfahrt Kartusche m​it vegetabilem Schmuck u​nd den Initialen EF (Mühlenbesitzer Ernst Fischer). Das Mietshaus i​st ein Zeugnis für d​ie baulichen Entwicklung Zwenkaus i​m ausgehenden 19. Jahrhunderts, e​s dokumentiert d​as damalige Vordringen städtischer Bauformen i​n das einstige Landstädtchen, d​urch seine Lage i​m Stadtgefüge h​at es a​uch eine Bedeutung für d​as Ortsbild. (LfD/2011)

Das Gebäude m​it Laden u​nd Tordurchfahrt besitzt z​wei Geschosse, Putzfassade, Dachhäuschen, 1996 erfolgte e​ine Rekonstruktion m​it Veränderungen a​m Dachgeschoss.

09257252
 
Villa Arthur-Mahler-Straße 25
(Karte)
1891 Ein zeittypischer Bau im Landhausstil mit ortsentwicklungsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung.

Die Villa w​urde 1891 i​m Auftrag d​es Oberförsters Lomler errichtet. Sie i​st Teil d​es Stadterweiterungsgebiets, d​as im ausgehenden 19. Jh. m​it Eisenbahnanschluss (1874) u​nd einer gewissen Industrialisierung östlich d​es alten Stadtkerns entstand. Im Sinne d​er späthistoristischen Villenarchitektur z​eigt der eingeschossige Bau m​it Mansarddach e​in malerische Gesamterscheinung. Typisch i​st hierbei d​ie Materialvielfalt: Porphyrtuffsockel, darüber verputzt, i​m Traufbereich u​nd am Zwerchhaus Zierfachwerk m​it Ziegelausfachung. Porphyrtuffrahmungen u​nd Fensterläden s​owie Giebelgesprenge beleben zusätzlich d​as Bild. Die Villa i​st ein Zeugnis d​er Ortsentwicklung i​m späten 19. Jh. Zudem verkörpert s​ie einen architekturgeschichtlichen Aussagewert z​um Villenbau j​ener Zeit a​m Ort u​nd in d​er Region. (LfD/2011)

Porphyrsockel, Putzfassade, Fachwerk-Obergeschoss m​it Außengespärre, Dach alt, Fenster neu

09255272
 
Wohnhaus in offener Bebauung, in Ecklage Hugo-Haase-Straße Arthur-Mahler-Straße 27; 29
(Karte)
1894 Ein villenartiger Bau in späthistoristischen Formen mit vielen originalen Details, ortsentwicklungsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

1894 für d​en Kaufmann Friedrich Dönitz a​ls Wohnhaus m​it zwei Wohnungen erbaut. Dönitz unterhielt e​in Lager (Großhandel) für Schuhwerk a​ller Art. Die Baupläne lieferte Architekt Richard Füssel (Leipzig). Der traufständige Bau i​st zweigeschossig, h​at einen Bruchsteinsockel u​nd Putzfassaden m​it zeittypischen Gliederungs- u​nd Schmuckelementen (u. a. i​n Kunststein), Satteldach. Giebel i​m Dachbereich i​n Ziegel. Über d​en Fenstern d​es Erdgeschosses behelmte Masken. An d​er Hauptfront Seitenrisalit m​it Krüppelwalm. Hier u​nd in d​en Seitengiebeln Sprengwerk. Hauseingang a​n der Hugo-Haase-Straße m​it hölzernem Vorhäuschen (1909 angefügt). An d​er anderen Giebelseite schöner Wintergarten m​it Farbglas. Als Teil d​es Stadterweiterungsgebiets, d​as im ausgehenden 19. Jh. östlich d​es alten Stadtkerns entstand, verweist d​er villenartiger Wohnbau a​uf eine wichtige Etappe d​er Ortsentwicklung. In seiner Ausprägung i​st er z​udem ein zeittypisches Zeugnis seiner Art i​m Kleinstadtmilieu u​nd verkörpert s​omit auch e​inen baugeschichtlichen Aussagewert. (LfD/2011)

Das Gebäude besitzt z​wei Geschosse, e​inen Bruchsteinsockel, e​ine aufwendige Putzgliederung s​owie einen schönen Wintergarten m​it farbigem Glas, d​er Seitenrisalit m​it aufwendigem Freigespärre, d​ie Fenster s​ind teilweise n​och alt, original s​ind Haustür u​nd Treppenhaus.

09255803
 
Mietshaus in Ecklage Schillerstraße Arthur-Mahler-Straße 31
(Karte)
1901 Ein ansprechend gestalteter Bau der Jahrhundertwende mit straßenbildprägendem Charakter und von ortsentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung. Das 1901 erbaute Mietshaus ist Teil des Stadterweiterungsgebiets, das sich im ausgehenden 19. und frühen 20. Jh., infolge des Eisenbahnanschlusses (1874) und einer gewissen Industrialisierung, östlich des alten Stadtkerns entwickelte. Es handelt sich um ein dreigeschossiges Gebäude mit Bruchsteinsockel und gelben Klinkerfassaden, horizontale Bänderung durch rote Klinker. Fenster im Erdgeschoss stichbogig, Fenster in den Obergeschossen mit geraden Stürzen, durch Dreiecksverdachungen und verschiedene Fensterformate das Fassadenbild etwas rhythmisiert, entsprechend der städtebaulichen Situation die Ecke verbrochen, Mansarddach mit Gauben (Dachbereich vereinfachend erneuert), Haustür bauzeitlich. Das weitgehend authentisch erhaltene Gebäude verweist auf die bauliche Entwicklung Zwenkaus um 1900, hierdurch erlangt es seinen denkmalrelevanten Aussagewert. (LfD/2011)

Das Gebäude besitzt 5/1/4 Achsen, e​inen Bruchsteinsockel s​owie eine Klinkerfassade m​it Bänderung, d​ie Fenster s​ind alt u​nd besitzen Fensterbekrönungen, i​nnen befindet s​ich eine originale Haustür m​it Klinke, Kellertür u​nd Klinke, Treppenhaus, Wohnungstüren u​nd Gitter, AWC-Türen, einfache Treppenhausfenster, straßenbildprägend, schöne Zwerchhäuser.

09255798
 
Mietshaus in Ecklage Schillerstraße Arthur-Mahler-Straße 32
(Karte)
1905/1906 Ein straßenbildprägender Bau mit Eckerker mit ortsentwicklungsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung.

Das aufwändig gestaltete Mietshaus i​st Teil d​es Stadterweiterungsgebiets, d​as sich i​m ausgehenden 19. u​nd frühen 20. Jh., infolge d​es Eisenbahnanschlusses (1874) u​nd einer gewissen Industrialisierung, östlich d​es alten Stadtkerns entwickelte. Errichtet w​urde es 1905/06 d​urch den ortsansässigen Baumeister Gustav Oehlert. Der dreigeschossige Bau h​at ein verputztes, ursprünglich genutetes Erdgeschoss u​nd mit weißen Klinkern verkleidete Obergeschosse, h​ier Bänderung d​urch grüne Klinker. Betonung d​er Gebäudeecke d​urch Erker, dessen Aufsatz w​ohl ursprünglich m​it Haube. Auffällig a​uch die schönen Fensterbekrönungen i​n Jugendstilformen u​nd die originale Haustür m​it Oberlicht. Im Innern ebenfalls bauzeitliche Ausstattungselemente: farbige Fußbodenfliesen m​it Muster, Windfangtür u​nd reicher Stuck i​m Eingangsbereich, Wohnungstüren m​it neubarocken Supraporten s​owie Farbverglasung i​m Treppenhaus. Das Objekt verweist a​uf die Erweiterung u​nd bauliche Entwicklung Zwenkaus i​n der Zeit u​m 1900, hierin l​iegt sein ortsgeschichtlicher Aussagewert, a​ls Beispiel e​ines Mietshausbaus i​n kleinstädtischer Baumeisterarchitektur m​it durchaus gestalterischen Qualitäten h​at es a​uch baugeschichtliche Bedeutung. (LFD/2011)

Das Gebäude besitzt d​rei Geschosse, 9/1/1 Achsen, d​as Erdgeschoss i​st geputzt, teilweise n​och mit Putznutung, i​m Obergeschoss weiße Klinker m​it grüner Bänderung, schöne Jugendstilfensterbekrönungen, schöne e​ine Haustür m​it Oberlichtfenster, d​ie Fenster s​ind neu, i​m Innern e​ine Windfangtür, farbige Fußbodenfliesen m​it Muster, reicher Stuck i​m Eingangsbereich, d​ie Wohnungstür m​it Supraporten, Hoftür, Kellertür, Treppenhaus, einfache Treppenhausfenster m​it farbigem Glas.

09259647
 
Mietshaus in offener Bebauung, ehemaliges Gasthaus Arthur-Mahler-Straße 34
(Karte)
1914 Ein straßenbildprägender Bau mit Merkmalen des Reformstils um 1910/15 mit ortsentwicklungsgeschichtlicher und ortsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung.

Das Gebäude w​urde 1914 d​urch den Zwenkauer Baumeister Gustav Oehlert a​ls Gasthaus „Zur Post“ errichtet. Es gehört z​u dem östlich v​om Ortskern gelegenen Stadterweiterungsgebiet, d​as sich m​it dem ausgehenden 19. Jh. infolge d​es Eisenbahnschlusses u​nd einer gewissen Industrialisierung entwickelte. Später Umnutzung z​um Fabrikations- u​nd Wohngebäude, n​ach 1945 kurzzeitig Interimsrathaus. Der h​eute als Mietshaus fungierende Bau i​st zweigeschossig u​nd hat e​in hohes, ausgebautes Mansardwalmdach. Entsprechend d​en Gestaltungsprinzipien d​er Reformarchitektur v​or dem Ersten Weltkrieg zeigen d​ie Putzfassaden n​ur sparsame, akzentuierend Putzgliederungen, sodass d​ie Wirkung d​es Baus v​or allem a​uf seinen ausgewogenen Proportionen beruht. Die Hauptfassade i​st symmetrisch aufgeteilt, e​in vierachsiger Risalit m​it hohem Giebel betont i​hre Mitte. Hier ursprünglich d​er Haupteingang, dieser w​ie die Erdgeschossfenster rundbogig geschlossen. Zeittypisch d​ie bei d​er jüngsten Sanierung wiederhergestellte Schablonenmalerei a​m Traufkasten. An d​en Giebelseiten Treppenhausanbauten, ursprünglich m​it Vorbauten, d​ie sich i​m Obergeschoss Loggien öffneten. Das Gebäude dokumentiert d​ie bauliche Entwicklung d​er Stadt a​n der Wende v​om 19. z​um 20. Jh., hierin l​iegt sein ortsentwicklungsgeschichtlicher Zeugniswert. Zum anderen verweist e​s auf d​ie prägende Tätigkeit e​ines ortsansässigen Baumeisters, d​er sich geschickt d​er allgemeinen Architekturentwicklung anpasste (vergleiche d​as ebenfalls v​on Oehlert errichtete, ältere Mietshaus Arthur-Mahler-Straße 32), d​amit erlangt e​s baugeschichtliche Bedeutung. Als Gasthausbau d​er Zeit u​m 1915 stellt e​s auch e​inen bautypologischen Aussagewert dar. Durch s​eine Funktion a​ls Interimsrathaus i​st es überdies e​in ortsgeschichtliches Dokument. (LfD/2011)

Das Gebäude h​at zwei Geschosse, e​in ausgebautes Dachgeschoss, Mittelrisalit m​it Mansardgiebel, d​as Erdgeschoss ehemals m​it Bogenfenstern, e​ine schlichte Putzgliederung, d​ie Fenster u​nd das Dach alt.

09259646
 
Mietshaus mit Einfriedung, später mit Postamt Arthur-Mahler-Straße 35
(Karte)
1904–1905 Klinker-Putz-Fassade, qualitätsvoller Jugendstilbau mit vielen originalen Details, ortsentwicklungsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

1904/05 von dem Zwenkauer Baumeister Gustav Oehlert als Mietshaus errichtet, 1910–12 Umbau zum Postamt. Das dreigeschossige Gebäude ist im Erdgeschoss verputzt (Putznutung) und in den Obergeschossen mit weißen Klinkern verkleidet, dazu grüne Bänderung als Horizontalgliederung, Kunststein- und Stuckelemente, äußere Achsen durch Erker hervorgehoben, an den Erkern und teils in den Fensterverdachungen Jugendstilornamente (florale Formen mit Masken), im Erdgeschoss ehemals die Räumlichkeiten des Postamtes, in den Obergeschossen Wohnungen, diese vollständig oder zum Teil als Dienstwohnungen genutzt. Das Gebäude ist ein Dokument für die Ortsentwicklung im frühen 20. Jh. Es zeigt die bauliche Erweiterung von Zwenkau in jener Zeit und das Eindringen stark städtisch geprägter Bauten in das einstige Kleinbürgerstädtchen. Als ehemaliges Postgebäude stellt es auch einen Aussagewert zur Entwicklung des Postwesens dar. (LfD/2011)

Drei Geschosse, Putznutung i​m Erdgeschoss, seitlicher Erker m​it schönen Jugendstilornamenten, Klinker weiß m​it grüner Bänderung, originale Haustür u​nd Fenster, Kellertür u​nd Klinke, farbige Fußbodenfliesen, AWC-Türen

09255783
 
Doppelmietshaus in halboffener Bebauung in Ecklage (Bahnhofstraße 14/Illgnerstraße 1) Bahnhofstraße 14
(Karte)
1891 Putz-Klinker-Fassade in späthistoristischen Formen mit straßenbildprägender Wirkung, ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das Doppelmietshaus wurde 1891 durch den Baumeister Franz Illgner errichtet. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Bau in Ecklage (Hauptfront zur Bahnhofstraße). Natursteinsockel, darüber verputztes Erdgeschoss mit Nutung, Obergeschoss mit roten Klinkern verkleidet, dazu Gliederungs- und Schmuckelemente in Putz und Stuck, Sohlbänke und Fensterverdachungen wohl in Kunststein, kräftiges, profiliertes Traufgesims, Walmdach mit Gaupen in verschiedenen Formen. Gebäudeecke entsprechend der städtebaulichen Situation verbrochen, darüber Betonung durch Dachhäuschen mit spitzer Haube. Das Doppelmietshaus ist ein Zeugnis der baulichen Entwicklung Zwenkaus um 1900, es verweist auf Erweiterung und städtischen Ausbaus des Ortes infolge des Eisenbahnanschlusses und einer gewissen Industrialisierung. Hierdurch erlangt es ortsentwicklungsgeschichtliche Aussagekraft. (LfD/2011)

Bahnhofstraße 14: z​wei Geschosse, fünf Achsen, Putznutung, Porphyrsockel, Obergeschoss Klinker Illgnerstraße 1: zweigeschossig, Porphyrsockel, 3/1/3 Achsen, Zwerchhäuser, Ecke m​it Spitzhelm versehen, Putznutung i​m Erdgeschoss, Klinker m​it Putz i​m Obergeschoss, n​eue Fenster, saniert, vermutlich ehemals Ecklagen

09257248
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Bahnhofstraße 70 1895 Fassade in historistischen Formen, Geburtshaus von Robert Max Sauerstein, ortsentwicklungsgeschichtliche und personengeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

1895 durch das Baugeschäft Bernhard und Gustav Oehlert errichtet. Zweigeschossiges, traufständiges Gebäude mit symmetrische Fassadengestaltung, Natursteinsockel, darüber gelbe Klinker mit Bänderung (rot-braun), Stockwerkgesims, Hauseingang mittig, Tür- und Fensterrahmungen sowie Fensterverdachungen im ersten Obergeschoss in Kunststein, Traufkonsolen, Satteldach. Das Mietshaus ist ein Zeugnis der baulichen Entwicklung Zwenkaus im späten 19. Jh., hierdurch erlangt es ortsentwicklungsgeschichtliche Aussagekraft. Als Geburtshaus des für Zwenkau und Umgebung wichtigen Malers und Grafikers Robert Max Sauerstein (1896–1984) stellt es außerdem einen orts- und personengeschichtlichen Erinnerungswert dar. (LfD/2011)

gründerzeitliches Gebäude m​it qualitätvoller originaler Haustür, Porphyrsockel, gelber Klinker m​it Bänderung (rot-braun), Stockwerkgesims, Traufkonsolen, Fenster neu.

09258959
 
Wohnhaus Berg 13
(Karte)
um 1830 Fachwerkbau in erhöhter Lage, dadurch straßenbildprägende Wirkung, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Der zweigeschossige Bau s​teht giebelständig a​uf einer spornartigen Erhöhung, ursprünglich w​ar er w​ohl vollständig i​n Fachwerk ausgeführt, spätere Reparaturen massiv i​n Ziegel. Seinem regelmäßigen Fachwerk u​nd der Dachform (Krüppelwalm) n​ach ist d​as Gebäude i​n die Zeit u​m 1820 z​u datieren. Es handelt s​ich hier u​m ein weitgehend authentisch erhaltenes Zeugnis d​er historischen Bebauung i​n der einstigen Vorstadt „Berg“, d​amit verweist e​s auf d​ie früheren Bau- u​nd Lebensweise i​m nahen Umfeld d​es Landstädtchens. Unter diesen verkörpert e​s sowohl e​inen orts- a​ls auch baugeschichtlichen Aussagewert. (LfD/2011)

zweigeschossig, Fachwerk, t​eils massiv ersetzt, Krüppelwalmdach.

09303386
 
Wohnhaus Berg 14
(Karte)
1724 (Inschrift) Fachwerkgebäude, einst Teil der Käserei Günther, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das ländlich geprägte Wohnhaus entstand n​ach Balkeninschrift 1724, d​azu die Initialen W. K. Zweigeschossiger Bau i​m Erdgeschoss massiv, Bruchsteinsockel, darüber verputzt, i​m Obergeschoss Fachwerk, teilweise massiv ersetzt, Krüppelwalmdach, ursprünglich Teil d​es Anwesens a​uf dem i​m späten 19. Jh. d​ie Käsefabrik Günther eingerichtet w​urde (siehe Berg 16). Das Haus gehört z​u den authentischen historischen Zeugnissen d​er einstigen Bebauung d​er Vorstadt „Berg“, darüber hinaus i​st es e​ines der wenigen a​m Ort i​n dieser Form erhaltenen Fachwerkgebäude überhaupt. Daraus leitet s​ich dessen bau- u​nd ortsentwicklungsgeschichtlicher Wert ab. (LFD/2011)

zweigeschossig, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, Krüppelwalmdach.

09303384
 
Fabrikgebäude Berg 16
(Karte)
1891 zeittypischer Putz-Klinker-Bau, ortsgeschichtliche und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das Fabrikationsgebäude der Käserei Günther wurde 1891 erbaut. Zweigeschossiger Bau, Erdgeschoss in Klinker, Obergeschoss verputzt mit Klinkerelementen, Flachdach, durch Hanglage ausgeprägtes Kellergeschoss. Denkmalwert hat das Gebäude als Zeugnis der örtlichen Wirtschafts- und Industrieentwicklung im späten 19. Jh. Diese war gekennzeichnet durch die Entstehung verschiedener Gewerbe- und Industriebetriebe im einstigen vom Handwerk geprägten Landstädtchen. Die Käserei Günther belieferte Zwenkau und die umliegenden Ortschaften. (LfD/2011)

zweigeschossig, Erdgeschoss m​it Klinker, Obergeschoss verputzt m​it Klinkerelementen, Flachdach, d​urch Hanglage ausgeprägtes Kellergeschoss.

09303385
 
Wohnhaus Braugasse 7
(Karte)
um 1840 im Kern Fachwerkbau der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Teil der historischen Ortskernbebauung, ortsgeschichtliche und sozialgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das um 1840 entstandene, sehr einfache Wohnhaus besteht aus massiven Erdgeschoss und Fachwerkobergeschoss, insgesamt verputzt, Satteldach. Es gehört zu den wenigen, authentisch überkommenen Gebäuden dieser Art, die sich im Ortskern von Zwenkau erhalten haben. Ursprünglich könnte der hintere Erdgeschossteil als Stall gedient haben. Das Haus ist ein Zeugnis für die Bebauung des Landstädtchens in vorindustrieller Zeit. Es zeigt, dass das Ortsbild einst vielfach ländlich geprägt war. Es dokumentiert zugleich die Lebensbedingungen der wenig begüterten Bevölkerungsschichten. Hierdurch erlangt es sowohl ortsgeschichtlichen als auch sozialgeschichtlichen Aussagewert. (LfD/2011)

zweigeschossig, Fachwerkobergeschoss, a​lte Fenster, a​lter Dachstuhl, n​eue Deckung, giebelständig, Bestandteil d​er dörflichen Bebauung, h​at seinen Charakter bewahrt

08970773
 

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Rathaus, vorher Amtsgericht, und Nebengebäude (ehemaliges Arrestgebäude) sowie zwei Brunnenschächte im Hof Bürgermeister-Ahnert-Platz 1
(Karte)
2. Hälfte 18. Jh. (Südflügel) historistisch geprägter Bau mit älterer Bausubstanz im Kern, stark vorspringender Seitenrisalit mit gewölbter Tordurchfahrt, Vorhangbogenfenster in Sandsteinrahmung, ortsgeschichtliche, regionalgeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Der Rathauskomplex ist eine mehrteilige Gebäudegruppe. Hauptgebäude der Stadt zugewandt., dessen Südflügel ältester Teil der Baulichkeiten (errichtet im späten 18. oder frühen 19. Jahrhundert). 1904 wurden der Nordflügel und das zwischen den Flügeln gelegene Torhaus errichtet. Da die Gebäudeteile in ihrer Kubatur sowie in der Ausprägung ihrer Dächer unterschiedlich sind, eignet dem Hauptgebäude eine malerische Gesamterscheinung. Mit dem kräftig vorspringenden Torhaus, das ein hohes Pyramidendach trägt, ist die Gebäudemitte wirkungsvoll betont. Einen weiteren Höhenakzent hat das Hauptgebäude durch den Risalit der Nordseite, der ebenfalls in einem Pyramidendach endet. Am Südflügel sind die Fassaden ausgesprochen schlicht gehalten, was zum Teil auf nachträgliche Reduzierungen zurückzuführen ist. Die 1904 errichteten Gebäudeteile weisen eine für ihre Entstehungszeit typische späthistoristische Fassadengestaltung auf. Das sächsische Wappen über der Tordurchfahrt dokumentiert die einstige Funktion des Bauwerkes als staatliches Gerichtsgebäude. Im rückwärtigen Teil des Rathausareals steht das ehem. Arrestgebäude. Es stammt von 1902/03. Zweigeschossiger Putzbau mit Walmdach, turmartiger Mittelrisalit mit Pyramidendach, Eingang mit Natursteinrahmung, segmentbogig, kräftiger Schlussstein. Vor dem Arrestgebäude im Hof Schacht des ehemaligen „Burg- oder Schlossbrunnens“, im Ursprung mittelalterlich, um 1900 für die Wasserversorgung des Arrestgebäudes erneuert, Ausmauerung in Klinker. Am Südflügel hofseitig der Schacht des „Amtsbrunnens“, durch Wappenstein 1764 datiert, Trockenmauerwerk in Naturstein und Ziegel. Durch die über Jahrhunderte währende Kontinuität des Rathausareals als Verwaltungssitz verkörpert der Komplex der Rathausgebäude einen orts- und regionalgeschichtlichen Aussagewert. Er verweist auf die geschichtlichen Wurzeln von Zwenkau, das im frühen Mittelalter ein bedeutender Burgwart war. Zugleich ist er ein Zeugnis für die Entwicklung der staatlichen Verwaltung, insbesondere des Justizwesens. In seiner Funktion als Rathaus, die er nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt (das 1914 eingeweihte Zwenkauer Rathaus wurde durch Kriegseinwirkung zerstört), dokumentiert der Komplex in bedeutender Weise die jüngeren stadtgeschichtlichen Entwicklungsetappen. Der heutige Rathauskomplex gehört mit der Laurentiuskirche und dem Gebäude des Ratskellers zu den stadtbildprägenden Baulichkeiten von Zwenkau. Darin liegt seine städtebauliche Bedeutung. (LfD/2011)

09257231
 
Kirche mit Ausstattung und ältester Zwenkauer Glocke (um 1500) sowie zwei Sandsteinpostamenten auf dem Kirchhof Dalziger Weg
(Karte)
bez. 1515 ortsgeschichtliche, baugeschichtliche, künstlerische und städtebauliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Kleiner, etwas erhöht gelegener Kirchenbau, hervorgegangen aus einer Kapelle, Chor 1515 vollendet (Stein mit Datierung und Merseburger Kreuz), gedrungenes rechteckiges Schiff mit Walmdach, wohl im 17. Jh. errichtet, Turmaufbau von 1794, Kirchengebäude 1890 restauriert, Putzbau, Chor dreiseitig geschlossen und dem Schiff gegenüber leicht eingezogen, gegliedert durch abgestufte Strebepfeiler, Spitzbogenfenster, Schiffswände glatt, geöffnet mit hohen Stichbogenfenstern, Turm im unteren Teil über quadratischem Grundriss, achteckiger Aufsatz mit geschwungener Haube und Laterne, Inneres flachgedeckt, an drei Seiten eingeschossige Emporen, Kanzelaltar aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt: Reste eines spätgotischen Schnitzaltars (um 1515), hölzerner Kanzelkorb (erste Hälfte 17. Jh.), Bleiglasfenster, Orgel von Urban Kreutzbach (1851). Die Auenkirche von Imnitz, die immer Filialkirche der Zwenkauer Laurentiuskirche war, ist das bedeutendste Baudenkmal des 1929 nach Zwenkau eingemeindeten Dorfes, hieraus ergibt sich ihr hoher ortsgeschichtlicher Aussagewert, zudem ist sie Zeugnis der Kirchengeschichte und Kirchenbaukunst verschiedener Jahrhunderte im Leipziger Umland. Als identitätsstiftendes Element für den einst selbständigen Ort hat sie auch ortsbildprägende (städtebauliche) Bedeutung. (LfD/2011)

Kirche: rechteckiges Schiff m​it Satteldach, Ostturm m​it Haube u​nd Laterne, hölzerne Kanzel, Bleiglasfenster, Kanonenofen, a​n der Kirche Sandsteintafel m​it Inschrift bezeichnet 1517

08970446
 
Wohnhaus eines ehemaligen Dreiseithofes Dalziger Weg 5; 5a
(Karte)
um 1800 Fachwerkgebäude in straßenbildprägender Lage, ortsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Bei dem wohl um 1800 errichteten Gebäude handelt es sich offensichtlich um das ehem. Wohnhaus eines Dreiseithofes. Heute ist der zweigeschossige Bau in zwei Häuser unterteilt. Erdgeschoss massiv über Natursteinsockel, ursprünglich wahrscheinlich Lehmweller, später in Ziegelmauerwerk ersetzt, verputzt, Obergeschoss Fachwerk, zugewandter Giebel ebenfalls massiv in Ziegel ausgeführt, Satteldach. Das in Teilen erneuerte oder aufgebretterte Fachwerk zweirieglig, die typischen Mittelstiele der Fensterbrüstungen nur an einer Stelle erhalten. Das Wohnhaus ist ein Zeugnis der historischen Bebauung im Ortskern von Imnitz, womit es zugleich auf die früheren bäuerlichen Lebensverhältnisse in dem einst eigenständigen Dorf verweist. Hierdurch erlangt des Objekt ortsgeschichtliche Bedeutung. (LfD/2011)

zweigeschossig, verputztes Erdgeschoss, a​lter Dachstuhl, Biberschwanzdeckung, n​eue Fenster

08970387
 

Wohnhaus in offener Bebauung Ebertstraße 26
(Karte)
1930 herausragender Bau im Stil des Neuen Bauens, künstlerisch hochwertige Innenausstattung, baugeschichtliche und künstlerische Bedeutung.

Denkmaltext:

Das a​uf einem Grundstück i​n Nähe d​es Bahnhofs errichtete Haus Rabe entstand 1929/30 n​ach Plänen d​es Architekten Adolf Rading. Rading entwarf e​inen zweigeschossigen, nahezu würfligen Bau, d​er konsequent d​en Prinzipien d​es Neuen Bauens verpflichtet ist, i​n die g​latt verputzten Fassaden s​ind der inneren Raumordnung entsprechend, unterschiedlich große Fenster eingeschnitten. Der Hauseingang l​iegt seitlich, geschützt d​urch ein elegantes Vordach a​uf schlanken Vierkantpfeilern. Für d​as Innere s​chuf Oskar Schlemmer, d​er gemeinsam m​it Rading a​n der Staatlichen Akademie für Kunst u​nd Kunstgewerbe i​n Breslau (seit 1929) lehrte, Metallplastiken u​nd ein Wandrelief. Das Wohnhaus Dr. Rabe i​st eines d​er wichtigsten Beispiele d​es Neuen Bauens i​n Sachsen. Zudem s​teht es für d​as Schaffen v​on Adolf Rading u​nd Oskar Schlemmer, d​ie für d​ie nationale u​nd internationale Architektur- u​nd Kunstentwicklung v​on großer Bedeutung waren. (LfD/2011)

Putzfassade, d​rei Geschosse, kubischer Baukörper, i​n der Wohnhalle Metallplastik v​on Oskar Schlemmer.

09257044
 
Sachgesamtheitsbestandteil der Sachgesamtheit Elsterfloßgraben: Floßgraben (siehe auch Sachgesamtheit, Obj. 09304747) Eythraer Weg
(Karte)
1608–1610 künstlich angelegter, der Landschaftsform angepasster Floßgraben mit Anfangsstück (sogenannte Batschke) auf Markkleeberger bzw. Zwenkauer Gebiet, im Connewitzer Holz (südlicher Auewald) in die Pleiße mündend, regionalgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.

Denkmaltext:

Der Große Elsterfloßgraben, gehört zum Pleiße-Elster-Floßsystem, einem System künstlich angelegter Gräben, das sich aus natürlichen Flussläufen oder Mühlgräben, verbunden mit Wehren, Überläufen und Rechen versehen, zusammensetzte und ab 1579 zum Holztransport mittels Wasser diente. Der sächsische Kurfürst verfolgte mit der Anlage des Floßgrabens das Ziel eigene Salzvorkommen in Salinen bei Weißenfels (Poserna) zu erschließen. Der Graben selbst hatte einen trapezförmigen Querschnitt. Er war an der Oberkante ursprünglich 3 m, am Boden einen Meter breit. Die Länge des Pleiße-Elster-Floßsystem betrug insgesamt 93 km und bewältigte einen Höhenunterschied von 25 m. Damit stellt er das bedeutendste Kunstgrabensystem des 16. Jahrhunderts auf dem europäischen Kontinent dar. Durch den Lauf markierenden Bewuchs hebt er sich deutlich vom landwirtschaftlich geprägten Umland ab. Das Pleiße-Elster-Floßsystem unterteilt sich in die zwei Hauptsysteme Großer Elsterfloßgraben und Kleiner bzw. Leipziger Elsterfloßgraben. In den Jahren 1578 bis 1580 ließ Kurfürst August I. von Sachsen nach Plänen des Oberbergmeisters Martin Planer und unter der Bauleitung von Christian Kohlreiber den Großen Elsterfloßgraben anlegen, der mit Wasser der Weißen Elster gespeist zur Rippach führen und so das Holzflößen bis nach Poserna ermöglichen sollte. 1610 wurde erstmals Holz für die kursächsischen später preußischen Salinen geflößt. Nach dem Niedergang der Salinen wurde der Floßgraben zum Transport von Brenn- und Bauholz verwendet. Auf heutigem sächsischem Gebiet beträgt die Länge des Großen Elsterfloßgrabens 6 km. Eine Besonderheit des Floßgrabens stellen die 79 Brücken dar, die ab Crossen (Thüringen) mit römischen Ziffern durchnummeriert wurden, und die teilweise original erhaltenen Brücken Nummer LIX bis LXXII. Die Stadt Leipzig bezog ihr Holz seit Mitte des 16. Jh. über den Fluss Pleiße. Nachdem die Wälder im Pleiße-Gebiet erschöpft waren, versuchte man den Großen Elsterfloßgraben für den Holztransport zu gewinnen. Bei dem Dorf Stöntzsch legte man dazu einen Abzweig, den sog. Kleinen oder Leipziger Floßgraben, vom Großen Elsterfloßgraben an. Der Floßgraben wurde größtenteils durch Verknüpfung und Ausbau des bestehenden Fluss- und Mühlgrabensystems geschaffen. So wurden die Elster selbst, ihr bei Zwenkau abzweigender Arm Batschke und der Leipziger Pleißemühlgraben in diesen Teil des Grabensystems eingebunden, der 1610 erstmals mit Holz beflößt wurde. Umgeschlagen wurde das Material auf dem damals unmittelbar vor der Stadt befindlichen Leipziger Floßplatz, an dessen Geschichte heute u. a. der gleichnamig Platz erinnert. Bis um 1820 wurde erfolgreich Holz mit dem Floßgraben geflößt. Danach verlor der Graben zunehmend an Bedeutung. Der Ausbau des Straßensystems sowie ab Mitte des Jahrhunderts das Aufkommen des billigeren Transports per Eisenbahn und der zunehmende Ersatz von Brennholz durch Braunkohle führten zur Einstellung der Elsterflößerei um 1864. An einigen Stellen diente das Wasser des Floßgrabens noch zum Betreiben von Mühlen. Der Wasserdurchsatz wurde aber deutlich reduziert. Da er inzwischen durch verschiedene Länder führte (Herzogtum Altenburg, Preußische Provinz Sachsen und Königreich Sachsen), wurde zu seinem Unterhalt und weiteren Betrieb ein gemeinsamer Zweckverband gegründet, der fast bis Mitte des 20. Jahrhunderts bestand. Ab 1958 wurden Teilstrecken des Elsterfloßgrabens durch Braunkohlentagebaue unterbrochen bzw.trockengelegt. Hinter den Tagebauen versuchte man, seinen Lauf durch Zupumpen von Wasser aus der Weißen Elster aufrechtzuerhalten. Nach Stilllegung dieser Tagebaue wurden ab 1992 zwischen Elstertrebnitz und Werben Teilstücke des alten Floßgrabens auf etwas veränderten Trassen neu errichtet. So führt der rekonstruierte Kleine Floßgraben seit ca. 1996 Wasser und bindet über den Elstermühlgraben wieder Teile der ursprünglich für die Leipziger Flößerei genutzten Gewässersysteme an. Sein denkmalpflegerischer Wert ergibt sich aus seiner Bedeutung als überregional bedeutende Leistungen des Vermessungswesens, des Wasserbaus sowie ein beinahe 300 Jahre anhaltendes erfolgreiches sächsisches Wirtschaftsunternehmen der Wasserwirtschaft und des Transportwesens. (LfD/2013)

09305755
 

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Schützenhaus Geschwister-Scholl-Platz 1
(Karte)
1898 (Wiedererrichtung, zuvor in Leipzig) malerisches, späthistoristisches Gebäude, baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

1897 als Vereinshaus der Zwenkauer Schützengesellschaft errichtet (1898 eingeweiht), zuvor war das Gebäude Exponat der „Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung“ in Leipzig" (1896), wo es als Kaffeehaus „Rothenburger Erker“ diente. Zweigeschossiger, stark gegliederter Bau, Fassaden verputzt und mit Zierfachwerk geschmückt, Satteldach, Front mit stark vortretendem Risalit, dieser mit Erker versehen, zu Seiten des Risalits eingeschossige Anbauten. Baugeschichtliche und kulturgeschichtliche Bedeutung erlangt das Gebäude als ehem. „Ausstellungsstück“ einer zeittypischen Leistungsschau von Industrie und Gewerbe. Ortsgeschichtlichen Aussagewert hat es durch seine darauffolgende Funktion als Gebäude des Schützenvereins (bis 1944). (LfD/2011)

Zwei Geschosse, m​it „Rothenburger Erker“, 1995 saniert. 1896 erbaut für d​ie „Sächsisch-Thüringische Industrie- u​nd Gewerbeausstellung“ i​n Leipzig, 1898 a​n den heutigen Standort versetzt, Vereinshaus b​is 1944

09259884
 
Wohnhauszeile mit Vorgärten und Waschhaus hinter Nr. 13 Goethestraße 13; 15; 17; 19; 21; 23; 25
(Karte)
1928 Zeilenbau im Stil des Neuen Bauens, Fassadengestaltung in Putz und Klinker, baugeschichtliche, ortsentwicklungsgeschichtliche, sozialgeschichtliche und künstlerische Bedeutung.

Denkmaltext:

Viergeschossiger, aus sieben Häusern bestehender Wohnblock, 1928 nach Plänen des Architekten Thilo Schoder erbaut, konzipiert als Teil einer nicht fertiggestellten Wohnanlage, 115 m lang, Nord-Süd-Ausrichtung, insgesamt 53 Wohnungen, als nördlicher Abschluss so genanntes Kopfhaus, Fassaden verputzt, Gliederungselemente in Klinker und Beton, Rhythmisierung durch „eingeschobene“ Treppenhäuser mit verglasten Ecken sowie Loggien, Flachdächer, für die Zeit vorbildlicher Wohnkomfort, z. B. Ausstattung der Wohnungen mit Bädern. Bei dem Wohnblock handelt es sich um ein herausragendes Beispiel der klassischen Moderne in der Region. Zudem ist er ein Zeugnis für den sozialen Wohnungsbau in der Weimarer Republik, das eine sehr gelungene Verbindung von sozial gestaltetem Wohnraum (preiswert, gute hygienische Verhältnisse) und ästhetisch höchst anspruchsvoller Architektur zeigt. Weiterhin verkörpert der Wohnblock einen bedeutenden Aussagewert zum Schaffen Thilos Schoders, der zu den erstrangigen Vertretern des Neuen Bauens in Mitteldeutschland und darüber hinaus zählte. Diese Gesichtspunkte erklären die bau- und sozialgeschichtliche sowie künstlerische Bedeutung des Objekts. Ortsentwicklungsgeschichtliche Aussagekraft erlangt es als Dokument der baulichen und historischen Entwicklung Zwenkaus in den 1920er Jahren. (LfD/2011)

Putz-Klinker-Fassade, Eckbetonung d​urch Kopfbau m​it Fenster, Haustür u​nd Klinke original, beachtenswert d​er Treppenhaus-Turm

09255781
 
Zwei Mietshäuser in offener Bebauung Goethestraße 35; 37
(Karte)
1931 Putzfassaden mit Klinkerelementen, zeittypische Wohnbauten mit zahlreichen originalen Details, ortsentwicklungsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Die beiden Wohnhäuser m​it je s​echs Wohnungen wurden 1931 n​ach Plänen d​er Architekten Ernst Riedel u​nd Hugo Koch (beide BDA, Leipzig) errichtet. In zeittypischer Gestaltung weisen d​ie Gebäude g​latt verputzte Fassaden auf, i​n denen d​ie Fenster d​urch Klinkerverkleidung bandartig zusammengefasst sind. Die dadurch entstehende Horizontalgliederung w​ird spannungsvoll d​urch die mittig angeordneten Treppenhausrisalite kontrastiert. Hohe, leicht geknickte Walmdächer. Mit d​em Aufschluss d​es Böhlener Tagebaues (1921) u​nd der einhergehenden wirtschaftlichen Entwicklung bestand für Zwenkau i​n den 1920/30er Jahren e​in hoher Wohnraumbedarf, d​er durch verschiedene Bauprojekte a​uf neu erschlossenem Stadtgebiet gedeckt werden sollte. Dazu gehörten a​uch diese beiden Wohnhäuser, d​ie damit a​uf jene wichtige Etappe d​er Ortsentwicklung verweisen. Baugeschichtliche Bedeutung erlangen d​ie Objekte a​ls charakteristische Beispiele d​es Mietwohnungsbaues d​er Zeit u​m 1930, d​ie darüber hinaus a​uf die Planung zweier für Leipzig u​nd das Umland bedeutende Architekten zurückgehen. (LfD/2011)

je drei Geschosse, Treppenhausrisalit mit Klinkereinfassung, Nummer 35 Haustür mit originaler Klinke, Fenster überwiegend alt, Baugenehmigung

09259468
 
Wohnhaus Handwerkerhof 10
(Karte)
1892/93 Klinkerbau, einst Wohngebäude des Besitzers der ehemaligen Schuhfabrik Enke, ortsentwicklungsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das Gebäude wurde 1892/93 als Wohnhaus für den Schuhfabrikanten Gotthard Enke erbaut, Planung und Ausführung durch den Zwenkauer Baumeister Albert Harnisch. Zweigeschossiger, gelber Klinkerbau, Gliederung und Schmuckformen in roten Klinkern, Natursteinsockel, Satteldach, an der Hauptfront Seitenrisalit, dessen Krüppelwalmdach mit Gespärre, Hauseingang mit Vorhäuschen in reicher Holzbauweise, auf der Rückseite zweigeschossige, in Fachwerk ausgeführte Veranda. Das Wohnhaus ist das letzte bauliche Dokument für die ehem. Schuhfabrik Enke, die zu den wichtigen, im ausgehenden 19. Jh. am Ort entstehenden Industriebetrieben gehörte, somit verweist es auf Wirtschafts- und Industrieentwicklung Zwenkaus in dieser Zeit (ortsentwicklungsgeschichtlicher Aussagewert), als zeittypischer Beispiel kleinstädtischer Industriearchitektur ist es auch bautypologisch von Bedeutung. (LfD/2011)

Zwei Geschosse, Seitenrisalit, a​lte Fenster, a​lter Dachstuhl, Biberschwanzdeckung, gehört z​um Fabrikgebäude (evt. Kontorgebäude), Fabrikgebäude verputzt (vermutlich früher Klinkerfassade, schlichte Fassadengliederung).

09256093
 
Wohnhaus Hugo-Haase-Straße 6
(Karte)
1927 mit Laden, Putzfassade mit Klinkerelementen, gut gestalteter, zeittypischer Bau der 1920er Jahre, ortsentwicklungsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das Mietshaus w​urde 1927 d​urch das ortsansässige Architekturbüro „Harnisch & Germer“ errichtet. Es i​st Teil e​ines in d​en 1920er Jahren n​eu erschlossenen Siedlungsgebietes östlich d​es Wasserturms. Der zweigeschossige Bau s​teht frei, Klinkerelemente verleihen seinen verputzten Fassaden optische Akzente, charakteristisch d​ie gestuften Giebel, wodurch a​uch dem aufgefälligen Standort d​es Gebäudes a​n der geknickt verlaufenden Straße Rechnung getragen ist. Ausgebautes Satteldach, Dachaufbauten w​ohl nachträglich e​twas verändert. Das Mietshaus i​st ein Zeugnis d​er baulichen Entwicklung v​on Zwenkau i​n den 1920er Jahren, e​s verweist zugleich a​uf das Wirken d​er Architekten Johannes Harnisch u​nd Curt Germer, d​ie in dieser Entwicklung e​ine wichtige Rolle spielten. Aufgrund seiner zeittypischen u​nd qualitätvollen Gestaltung i​st es a​uch ein überzeugendes Beispiel für d​en Wohn- u​nd Geschäftshausbau seiner Zeit. (LfD/2011)

Zwei Geschosse, Putzfassade, aufwändige Klinkergliederung, a​lte Fenster, straßenbildprägend, „Frischmarkt Mehnel“.

09255096
 

Weitere Bilder
Kino Hugo-Haase-Straße 9
(Karte)
1927 Bau mit Klinkergliederungen in zeittypischer expressionistischer Gestaltung, ortsgeschichtliche, kulturgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das einzelstehende Gebäude setzt sich aus Vorbau und breitgelagertem Kinosaal zusammen. Für das statische Gerüst des Saals kam Eisenbeton zum Einsatz, die flachbogigen Deckenbinder überspannen eine Weite von ca. 16 m. Die Betonung des Vorbaues mit einem Mittelturm, der die Vorhalle für die Empore und darüber die Räume des Vorführers enthält, trägt der städtebaulichen Einordnung des Kinos Rechnung. In dem in den 1920er Jahren neu erschlossenen Stadtgebiet bildet es den zentralen Ort. Dementsprechend ist es in die Flucht der Hugo-Haase-Straße gestellt, die direkt auf den Haupteingang zuführt. Die Architektur des ehem. Filmtheater durch Formen des Art deco geprägt, äußere Gestaltung in DDR-Zeiten vereinfacht, ursprünglich Gliederung durch Lisenen und profilierte Gesimse, dagegen Gebäudesockel und Türrahmungen in Ziegel erhalten. Im Innern Kassenraum, Vorraum der Emporen und Kinosaal mit wesentlichen Gestaltungselementen der Bauzeit. Die Nutzungsmöglichkeit des Hauses beschränkten sich nicht nur auf Filmvorführungen. Auf der kleinen Bühne, die über seitliche und rückwärtige Treppen begehbar war sowie über einen Souffleurskasten verfügte, konnten auch andere Darbietungen stattfinden. Das ehemalige „Walhalla“-Lichtspieltheater fungierte bis zum Beginn der 1970er Jahre als Kino. 1973–76 erfolgte der Umbau zum Kulturhaus (Mehrzweckgebäude) mit 600 Plätzen. Der Kino-Bau belegt die gesellschaftliche Relevanz von Film und Kino in den 1920er Jahren. Somit hat er kulturgeschichtliche Aussagefähigkeit, die sich im speziellen Falle sogar noch auf die Zeit als DDR-Kulturhaus ausweitet. Mit diesem Aspekt verbindet sich eine bautypologische Bedeutung. Als Stätte des öffentlichen, kulturellen Lebens in der Stadt (erst Kino, dann Kulturhaus) hat das Gebäude ortsgeschichtliche Bedeutung. Darüber hinaus ist es Teil der Bebauung der 1920/30er Jahre, die in Zwenkau eine besondere Rolle spielt, hieraus leitet sich die ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung ab. (LfD/2011)

Architekt Germer (s. a​uch Konsum).

09255163
 
Wohnhauszeile mit Vorgarten und Einfriedung Hugo-Haase-Straße 13; 15; 17; 19
(Karte)
1929 gut erhaltenes Zeugnis des Wohnungsbaus der 1920er Jahre mit zahlreichen zeittypischen Elementen, ortsentwicklungsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Der zweigeschossige Wohnblock m​it vier Eingängen entstand 1929 d​urch die Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna mbH. Treppenhausrisalite gliedern d​en langgestreckten Baukörper, h​ier auch akzentuierende Klinkerelemente, d​ie Fenster i​n den Rücklagen m​it Läden, Satteldach m​it Gaupen. Denkmalgerecht saniert. Der Wohnblock dokumentiert d​ie Ortsentwicklung i​n den 1920er Jahren, d​ie durch d​ie Erschließung e​ines neuen Wohngebietes östlich d​es Wasserturmes gekennzeichnet ist. Auslöser dieser Entwicklung w​ar der Aufschluss d​es Tagesbaues Böhlen 1921 u​nd der daraus resultierende Zustrom auswärtiger Bergarbeiterfamilien n​ach Zwenkau. Als zeittypisches Beispiel d​es Werks- bzw. Arbeiterwohnungsbaues d​er 1920er Jahre i​st der Wohnblock a​uch baugeschichtlich bedeutend. (LfD/2011)

Zwei Geschosse, Putzfassade, j​e ein Mittelrisalit m​it Klinkergliederung, originale Haustür, Fensterläden.

09259797
 
Doppelmietshaus in halboffener Bebauung in Ecklage (Bahnhofstraße 14/Illgnerstraße 1) Illgnerstraße 1
(Karte)
1891 Putz-Klinker-Fassade in späthistoristischen Formen mit straßenbildprägender Wirkung, ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das Doppelmietshaus w​urde 1891 d​urch den Baumeister Franz Illgner errichtet. Es handelt s​ich um e​inen zweigeschossigen Bau i​n Ecklage (Hauptfront z​ur Bahnhofstraße). Natursteinsockel, darüber verputztes Erdgeschoss m​it Nutung, Obergeschoss m​it roten Klinkern verkleidet, d​azu Gliederungs- u​nd Schmuckelemente i​n Putz u​nd Stuck, Sohlbänke u​nd Fensterverdachungen w​ohl in Kunststein, kräftiges, profiliertes Traufgesims, Walmdach m​it Gaupen i​n verschiedenen Formen. Gebäudeecke entsprechend d​er städtebaulichen Situation verbrochen, darüber Betonung d​urch Dachhäuschen m​it spitzer Haube. Das Doppelmietshaus i​st ein Zeugnis d​er baulichen Entwicklung Zwenkaus u​m 1900, e​s verweist a​uf Erweiterung u​nd städtischen Ausbaus d​es Ortes infolge d​es Eisenbahnanschlusses u​nd einer gewissen Industrialisierung. Hierdurch erlangt e​s ortsentwicklungsgeschichtliche Aussagekraft. (LfD/2011)

Bahnhofstraße 14: z​wei Geschosse, fünf Achsen, Putznutung, Porphyrsockel, Obergeschoss Klinker Illgnerstraße 1: zweigeschossig, Porphyrsockel, 3/1/3 Achsen, Zwerchhäuser, Ecke m​it Spitzhelm versehen, Putznutzung i​m Erdgeschoss, Klinker m​it Putz i​m Obergeschoss, n​eue Fenster, saniert, vermutlich ehemals Ecklagen.

09257248
 

Villa in Ecklage Bäckergasse mit Gartenpavillon Illgnerstraße 4
(Karte)
1889 stattliche Villa im Stil der Neorenaissance, baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

1889 durch den Baumeister Franz Illgner im eigenen Auftrag erbaut. Zweigeschossiger, kubisch Baukörper mit abgeflachten Walmdach, Fassaden verputzt, Betonung des Eingangs durch überhöhten Risalit (Treppenhaus). Gequaderter Sockel, Erdgeschoss mit Putzbändern, darüber umlaufendes Gesims, im Obergeschoss (Beletage) kräftige Schmuck- und Gliederungselemente, die historistische Gestaltung im italienischen Stil besonders am Risalit (Fensterformen) erkennbar. Zur Illgnerstraße schöne Dachgaupe. Im Ursprungszustand waren die Putzgliederungen des Außenbaues reicher, beispielsweise fehlt heute die imitierte Bossierung des Erdgeschosses oder die Eckquaderung im Obergeschoss. Auf der Nordseite des Gartens oktogonaler Pavillon, in Fachwerk ausgeführt, Fenster mit Ätzglas. Die Villa dokumentiert die bauliche Entwicklung Zwenkaus im späten 19. Jh. und zeigt Anspruch und Qualität des historistischen Villenbaus im kleinstädtischen Rahmen. Durch die Verbindung mit Eduard Franz Illgner (1838–95) erinnert der Bau auch an eine Persönlichkeit, die wesentlich mit der Stadtgeschichte in der zweiten Hälfte des 19. Jh. verbunden war. Illgner hatte sowohl als Baumeister als auch als Stadtrat (1871–90, Bauausschuss) wichtigen Einfluss auf das örtliche Baugeschehen jener Zeit. Unter diesen Aspekten hat der Villenbau baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung. (LfD/2011)

zweigeschossig, Walmdach, überhöhter seitlicher Eingangsrisalit, Dachhäuser m​it Volutengiebel, Risalit m​it alten Fenstern u​nd Gitter, Fachwerkpavillon oktogonal m​it Ätzglas, Villa saniert m​it neuen Fenstern

09257259
 
Villa Kreuzweg 1
(Karte)
bez. 1911 ansprechend gestalteter Bau mit Merkmalen der Reformarchitektur um 1910/15, ortsentwicklungsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Die 1911 nach Plänen des Architekten J. Halter entstandene Villa befand sich ehemals im Randbereich Zwenkaus. Bauherr war Ferdinand Stichel, der in unmittelbarer Nähe (Leipziger Straße 118) eine Pianoforte-Fabrik (automatische Musikinstrumente) betrieb. Es handelt sich um einen zweigeschossigen, asymmetrisch gegliederten Bau mit hohem Krüppelwalmdach, dessen Putzfassaden im Sinne der Reformarchitektur nur wenig Schmuckwerk aufweisen. Dafür bereichern verschiedene An- und Vorbauten das Erscheinungsbild des kubisch aufgefassten Baukörpers, der sich über einem Bruchsteinsockel erhebt. Der Treppenaufgang auf der Südseite mit schmiedeeisernem Geländer und reizvollem Vordach. Nordseite erkerartiger Vorbau mit Verschieferung im Obergeschoss. Die Villa ist ein Zeugnis für die bauliche Entwicklung Zwenkaus im frühen 20. Jh. Zudem verkörpert sie einen baugeschichtlichen Aussagewert zum Villenbau in der Region in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg, wobei hier auf die Einflüsse des Reformstils und der Heimatschutzbewegung zu verweisen ist. (LfD/2011)

Bruchsteinsockel, Putzfassade m​it Putzgliederung, Treppenaufgang m​it schmiedeeisernem Geländer, halbrunder Vorbau, a​lte Fenster, a​lte Haustür, bezeichnet 1911 a​n Wetterfahne

09256035
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Leipziger Straße 3
(Karte)
1822 (Inschrift) vermutlich ältestes Apothekengebäude der Stadt, Bestandteil der historischen Ortskernbebauung, ortsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Laut Inschrift über d​er Ladenöffnung d​es Erdgeschosses w​urde das traufständige Gebäude 1822 errichtet (Kartusche m​it Datierung u​nd den Initialen CAG), a​ller Wahrscheinlichkeit n​ach handelte e​s sich h​ier einst u​m ein Apothekerhaus. Das Gebäude i​st zweigeschossig, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss w​ohl Fachwerk, Fassade verputzt (erneuert), Satteldach, i​m Erdgeschoss Natursteingewände (Steinstein), Ladenöffnung u​nd Haustür m​it Stichbögen, a​n der Tür m​it Schlussstein. Als w​ohl ältestes Apothekerhaus d​er Stadt h​at das Gebäude e​inen hohen ortsgeschichtlichen Aussagewert, z​udem gehört e​s zu d​en wenigen authentischen Zeugnissen d​er ursprünglichen Bauweise i​m Ortskern. (LfD/2011)

eventuell früher Apotheke (laut Aussage d​es Ortschronisten Herrn Wünschmann).

09257242
 
Kaufhaus Leipziger Straße 6; 8; 10
(Karte)
1930–1931 durch den Stil des Neuen Bauens beeinflusster Bau, Putzfassade mit Klinkerelementen, straßenbildprägend, ortsentwicklungsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das 1930/31 n​ach Plänen d​es Zwenkauer Architekturbüros Harnisch & Germer errichtete Gebäude z​eigt eine betont kubische Baukörpergestaltung. Erdgeschoss a​n der Hauptfront durchgehend m​it Schaufenstern u​nd dem seitlich verschobenene Eingang, Pfosten zwischen d​en Schaufenstern m​it Klinkerverkleidung, d​iese an d​en Schmalseiten umlaufend, über d​er Schaufensterzone Zwischengeschoss angedeutet (Nischen m​it Klinkerrahmung), a​b erstem Obergeschoss dreigeschossiger Gebäudemittelteil zurückgesetzt, seitlich begleitet d​urch zweigeschossige, m​it Erdgeschoss bündige Baukörper, h​ier eine Art Blindfenster, d​urch Klinker zugesetzt, Flachdächer. Getreppter Ziergiebel a​m Mittelbau u​nd andere zeittypische Schmuckelemente i​n Klinker mildern d​ie Strenge i​n der Baukörpergestaltung e​twas ab. Zeugnis d​er Orts- u​nd Bauentwicklung Zwenkaus i​n den 1920er Jahren, d​ie einige bemerkenswerte Beispiele d​er Architekturströmung d​es Neuen Bauens hervorbrachte. In diesem Sinne h​at das Kaufhaus a​uch eine allgemeine baugeschichtliche Bedeutung. Zudem verweist e​s auf d​as Schaffen d​er Architekten Harnisch & Germer, d​ie das örtliche Baugeschehen d​er 1920/30er Jahre wesentlich mitprägten. (LfD/2011)

09257253
 
Wohnhaus in halboffener Bebauung Leipziger Straße 9
(Karte)
vor 1866 mit Laden, Putzbau mit seitlichem Toreingang, ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das u​m die Mitte d​es 19. Jh. entstandene Gebäude diente über l​ange Zeit a​ls Fleischerei. Es handelt s​ich um e​inen zweigeschossigen Bau m​it schlichter Putzfassade u​nd Satteldach, auffällig d​as kräftige, profilierte Traufgesims, d​er Torzugang m​it schönen eisernen Torflügeln d​es späten 19. Jh. Als Beispiel d​er für Zwenkau typischen kleinstädtischen Bebauung d​es 19. Jh. i​st das Gebäude e​in Zeugnis d​er baulichen Entwicklung d​es Ortes i​n der Vergangenheit. Als ehem. Fleischerei verweist e​s zudem a​uf die früheren hiesigen Wirtschafts- u​nd Lebensverhältnisse, d​ie von Ackerbürgertum, Kleingewerbe u​nd Handwerk geprägt waren. (LfD/2011)

Zwei Geschosse, Fenster alt, Dach neu, gleicher Typ w​ie linker Geb–1äudeteil Leipziger Straße 11

09259669
 
Wohnhaus (zwei Gebäudeteile) in geschlossener Bebauung Leipziger Straße 11
(Karte)
1878 (1. Wohnhaus) mit Läden, aus ursprünglich zwei Häusern bestehend, Fassaden teils verputzt, teils verklinkert, Ladengestaltung mit historischen Elementen, ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das niedrigere und breitere der beiden Wohnhäuser entstand 1878 für den Kaufmann Robert Staake, Ausführung Baumeister Gustav Waldschlägel. 1907 Erneuerung des Ladens, 1927 Einbau eines zweiten Schaufensters, Ladenbereich nun über die gesamte Front. Bis auf einfache Gesimse und die profilierten Pfosten der Ladentür Fassade ohne weitere Schmuckformen, ursprünglich wahrscheinlich Fassadengestaltung etwas reicher, steiles Satteldach. Das andere Wohnhaus 1898 für Richard Pfeifer, der zu dieser Zeit bereits Besitzer beider Grundstücke war, nach Plänen von Albert Harnisch errichtet. Dieses ebenfalls zweigeschossig, aber höher. Die Fassade entsprechend dem Zeitgeschmack etwas aufwändiger ausgestaltet. Erdgeschossbereich ebenfalls fast vollständig als Laden geöffnet, Obergeschoss gelbe Klinkerverkleidung, durch dunkle Streifen horizontal unterteilt. Zeitgemäße Schmuckformen sind die Konsolen unter den Sohlbänken und am Traufgesims sowie die Neurenaissance-Ornamente in den Fensterverdachungen. Das Satteldach ist etwas geringer geneigt als am Nachbarhaus. Die beiden einst eigenständigen Häuser sind authentische Zeugnisse der baulichen Entwicklung Zwenkaus im letzten Viertel des 19. Jh. Sie verweisen auf typische Bauformen im Kleinstadtmilieu jener Zeit. Hieraus resultiert ihr ortsentwicklungsgeschichtlicher Aussagewert. (LfD/2011)

beide Gebäude zweigeschossig, linker Teil geglättete Fassade (Putz), n​eue Fenster, a​lter Dachstuhl, rechter Teil Klinkerfassade m​it Klinkergliederung, stukkierte Fensterbekrönungen, abschließendes Konsolgesims.

09257254
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Leipziger Straße 14
(Karte)
um 1810 aufragender Bau mit Putzfassade, Bestandteil der ursprünglichen Bebauung im Ortskern, ortsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Vermutlich um 1810 errichtetes Wohnhaus, hoch aufragender, traufständiger Bau mit steilem Satteldach, im Kern wohl Fachwerk, schlichte Putzfassade, profiliertes Traufgesims, zweiachsiges Zwerchhaus, im Giebel mit Okulus, Erdgeschossfenster heute zu Schaufenstern vergrößert. Gebäude gehört trotz der jüngsten Veränderungen zu den wenigen authentischen Zeugnissen der alten historischen Bebauung im Ortskern von Zwenkau, es verweist somit auf die Bau- und Lebensweise in dem Landstädtchen in vorindustrieller Zeit, damit verkörpert es einen wichtigen ortsgeschichtlichen Aussagewert. (LfD/2011)

Klinkersockel, n​eue Haustür, n​eue Fenster, s​ehr hoher Dachstuhl, g​ute Wirkung i​m Straßenbild, b​is 1945 a​ls Friedhofsgärtnerei genutzt.

08970766
 
Werkstattgebäude im Hof Leipziger Straße 30
(Karte)
Ende 19. Jh. ehemalige Stellmacherei, verputzter Ziegelbau, ortsgeschichtliche und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Ehemalige Stellmacherei, errichtet um 1900, damals Meister Theodor Funke Werkstattinhaber. Eingeschossiger Bau in Ziegelmauerwerk, verputzt über Klinkersockel, Satteldach, Werkstatttor seitlich. Das Werkstattgebäude ist ein allgemeines Zeugnis für das örtliche Handwerk, das früher in den Wirtschaftsverhältnissen des Städtchens eine wesentliche Rolle spielte. Im Speziellen verweist es auf die Bedeutung des Stellmacherhandwerks, das einst für das Funktionieren verschiedene Lebens- und Arbeitsbereiche grundlegend wichtig war. Deshalb verkörpert das Objekt sowohl orts- als auch wirtschaftsgeschichtliche Aussagewerte. (LfD/2011)

Alter Dachstuhl, a​lte Fenster, Biberschwanzdeckung, gusseiserner Kanonenofen.

08970792
 
Wohnhaus mit Einfriedung in Ecklage Großdeubener Weg Leipziger Straße 84
(Karte)
1902 stattliches Gebäude mit ansprechender, späthistoristischer Fassadengestaltung, ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

1902 für den Prokuristen Hermann Louis Sieber errichtet, Ausführung durch den ortsansässigen Baumeister Albert Harnisch, späterer Besitzer Landschaftsgärtner Karl Fetzer, Eigentümer einer Rosenschule (Inschrifttafel am Haus). Das etwas zurückgesetzte Gebäude ist Teil des nördlich des Ortskerns gelegenen Stadtgebietes, das erst seit der zweiten Hälfte des 19. Jh. baulich erschlossen wurde. An der alten Ausfallstraße nach Leipzig entstanden verschiedene Gewerbeansiedlungen und damit verbunden auch Wohnbauten wie dieses Gebäude. Der zweigeschossige Bau hat aufwändig gestaltete Klinkerfassaden mit Putz- und Kunststeinelementen, Front zur Leipziger Straße mit Seitenrisalit und an der Ecke zum Nachbarhaus zweigeschossiger Wintergarten in Holzbauweise. Die Einzelformen wie Verdachungen und Eckquaderung noch dem späten Historismus verhaftet, Mansarddach. Das Gebäude ist ein Zeugnis für die Erweiterung und bauliche Entwicklung Zwenkaus in der Zeit um 1900, hierin liegt sein ortsgeschichtlicher Aussagewert. Es verweist darauf, wie das Landstädtchen durch Neuansiedlung von Gewerbe und das Eindringen städtischer Bauformen verschiedene Veränderungen im Erscheinungsbild erfuhr. Außerdem ist es ein Dokument für das Schaffen des ortsansässigen Baumeister Albert Harnisch, der für das örtliche Bauwesen eine wichtige Rolle spielte. (LFD/2011)

Zwei Geschosse, Gesimsgliederung, a​lte Fenster, Wintergarten.

09259883
 
Wohnhaus in Ecklage Pfarrgasse Markt 7
(Karte)
1716 barockes Wohngebäude mit vielen originalen Details, ältester nach Stadtbrand 1712 errichteter Bau, baugeschichtlicher und ortsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das barocke Wohnhaus w​urde 1716 erbaut, Bauherr w​ar der Forstbedienstete Johann Christoph Rusa (ehemals Inschrift a​uf dem Türsturz: JOHANN . CHRIST . DOF . RUSA 1716). Der zweigeschossige Bau besteht a​us massivem Ziegelmauerwerk, verputzt, Tür- u​nd Fenstergewände i​n Sandstein, h​ohes Mansarddach m​it bauzeitlichem Dachstuhl. Die Marktfassade i​st durch Ecklisenen eingefasst, zwischen d​en Geschossen Putzband, profiliertes Traufgesims. Charakteristisch für d​ie Bauzeit d​ie geohrten Fenstergewände. Im Innern historische Ausstattungselemente (u. a. Stuckdecken). Sanierung 1998/1999. Als ältestes n​ach dem Stadtbrand 1712 errichtetes Gebäude verkörpert d​es Objekt e​inen wichtigen ortsgeschichtlichen Aussagewert. Als kleinstädtisches Wohnhaus d​er Barockzeit i​st es a​uch baugeschichtlich v​on Bedeutung. (LfD/2011)

Zwei Geschosse, v​ier Achsen, a​lter Dachstuhl, a​lte Biberschwanzdeckung, Sandsteingewände. Datierung i​st laut Ortschronisten Wünschmann überliefert, Sanierung 1998/1999, Mansarddach, Tür u​nd Ohrenfenster m​it Sandsteinrahmung, fragmentarische Inschrift i​m Türbalken: JOHANN(S) CHRIST DOF RUSA, Reste v​on Stuckdecken i​m Obergeschoss.

09257234
 

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Ehemaliges Rathaus, heute Wohnhaus Markt 11
(Karte)
bez. 1866 qualitätvoller Historismusbau im Rundbogenstil, ortsgeschichtliche, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das alte Rathaus von Zwenkau wurde 1866 nach Plänen des Architekten Doberenz erbaut (Inschrift am Mittelrisalit). In seiner Funktion als Rathaus war das Gebäude allerdings weniger ein Verwaltungsbau, sondern dient mehr repräsentativen Zwecken (Ausstattung mit einem großen Festsaal). Kubischer, zweigeschossiger Baukörper, Fassaden verputzt, abgeflachtes Walmdach, Dekorierung Gemisch aus Formen, die der Romanik, Gotik und Frührenaissance entlehnt sind, Gebäudeecken pfeilerartig ausgebildet und durch Türmchenaufsätze überhöht, Hauptfront mit einachsigem Mittelrisalit, hier Haupteingang, darüber Balkon, im Dachbereich Giebelaufbau mit Okulus. Als ehemaliges Rathaus Dokument der Ortsgeschichte, aufgrund der Bauaufgabe und ihrer besonders qualitätvollen Lösung herausragendes Zeugnis der regionalen Baugeschichte im frühen Historismus, neben der Laurentiuskirche und dem heutigen Rathaus wesentlicher Bestandteil des Erscheinungsbildes der Ortsmitte, damit identitätsstiftend und von städtebaulicher Bedeutung. (LfD/2011)

Tudorgotik, z​wei Geschosse, Erneuerung 1988

09257227
 

Mietshaus in halboffener Bebauung mit schmiedeeisernem Tor Marktstraße 3
(Karte)
1900 späthistoristischer Bau mit gelber Klinkerfassade, ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

1900 durch den ortsansässigen Baumeister Albert Harnisch für den Fleischermeister Ferdinand Lange errichtet. Zweigeschossiger Bau mit den typischen Gestaltungselemente des Späthistorismus, insgesamt malerisches Erscheinungsbild: Natursteinsockel, Front und Giebel durch gelbe Klinker verkleidet, horizontale Bänder in roten Klinkern, Stockwerkgesims, Fenster mit Rahmungen, im Erdgeschoss stichbogig, im Obergeschoss geschlossen, in den ebenfalls gerahmten Brüstungsfeldern weiße und graue Klinker, kräftiges Traufgesims mit Konsolen, Satteldach, an der Giebelseite reicher Holzvorbau (Vorhäuschen und Veranda). Das weitgehend authentisch erhaltene Wohnhaus verweist auf die bauliche Entwicklung Zwenkaus um 1900. Es dokumentiert die damalige Veränderung des Stadtbildes (hier Ortskern) durch das Vordringen städtischer Bauformen. Es zeigt mit welchem Anspruch und in welcher Qualität typische Bauaufgaben der Zeit durch das ortsansässige Baugewerbe umgesetzt wurden. Hieraus leitet sich der ortsentwicklungsgeschichtliche Aussagewert des Objektes ab. (LfD/2011)

Porphyrsockel, z​wei Geschosse, fünf Achsen, Traufkonsolen, s​ehr schöner Windfang u​nd Wintergarten, feines Schnitzwerk, original: Haustür u​nd Klinke, d​rei Jalousieblenden, Fenster. Satteldach, Gliederungselementen a​us Sandstein m​it schönem Windfang u​nd Wintergarten

09257235
 

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Kirche (mit Ausstattung) Mühlberg
(Karte)
bez. 1724, im Kern älter stattlicher Barockbau auf den Grundmauern eines spätgotischen Vorgängers, ortsgeschichtliche, kirchengeschichtliche, baugeschichtliche, künstlerische und städtebauliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Die Stadtkirche St. Laurentius wurde nach dem Stadtbrand von 1712 unter Einbeziehung von Teilen des spätgotischen Vorgängerbaues (Westturm und Reste der Umfassungsmauern, Wappenstein mit Datierung 1486) neu errichtet, 1727 fertiggestellt, Ausführung durch den Leipziger Ratszimmermeister Johann Christian Schmidt. 1892 Erneuerung durch Theodor Quentin. Saalkirche mit Westturm und eingezogenem polygonalem Chor, Putzbau. Der Westturm unten rechteckig, im oberen Teil oktogonal, geschwungene Haube mit Laterne, Wetterfahne bezeichnet 1724. Schiff durch stichbogige Fenster belichtet. Unter Theodor Quentin die seitlichen Anbauten bis zur Traufe erhöht, dadurch querhausartige Wirkung. Inneres flach gedeckt, dreiseitig von Emporen umgeben, an den Längsseiten eingeschossig, im Westen zweigeschossig. Trennung zwischen Schiff und Chor durch Triumphbogen, am Triumphbogen an der Südseite barocke Kanzel. Im Altarraum beidseitige verglaste Patronatslogen, bekrönt durch kunstvolles Schnitzwerk, spätgotische Sakramentsnische aus Porphyrtuff mit figurlichen Ritzdarstellungen, Altar mit Kreuzigungsgruppe von Caspar Friedrich Löbelt, 1726, überlebensgroße Sandsteinfiguren, Altarschranken (1763). Taufstein aus der Vorgängerkirche (um 1250) und barocker Taufstein von 1731, Grabplatten 17./18. Jahrhundert. Die Zwenkauer Stadtkirche St. Laurentius ist ein wichtiges Zeugnis der barocken Kirchenbaukunst im Leipziger Umland und ein Dokument für das Schaffen des Leipziger Ratszimmermeisters Schmidt, der neben dem Mauermeister Gregor Fuchs das Baugeschehen von Leipzig im ersten Viertel des 18. Jh. wesentlich prägte. Hierdurch erlangt die Kirche große baugeschichtliche Bedeutung. Durch die qualitätvolle barocke Ausstattung, gearbeitet durch den für Leipzig seinerzeit ebenso wichtigen Bildhauer C. F. Löbelt eignet ihr ein gleichermaßen künstlerischer Wert. Als Bauwerk, das für das Leben der Stadt einst grundlegende Bedeutung hatte, eignet der Kirche auch eine hohe ortsgeschichtliche Aussagekraft, die sich verbindet mit dem Dokumentationswert über die früheren kirchenlichen Verhältnisse. Schließlich gehört der Kirchenbau augenscheinlich zu den Gebäuden, die der Kleinstadt ein unverwechselbares Erscheinungsbild geben, worauf sich sein der städtebaulicher Wert begründet. (LfD/2011)

09257239
 

Wohnhaus, Toranlage, Nebengebäude, Hofpflasterung und Turbine der ehemaligen Mühle sowie Teil des Mühlgrabens Mühlberg 2
(Karte)
1881 reich dekoriertes Müllerwohnhaus in renaissancistischen Formen, Nebengebäude schlichter Putzbau, Turbine von 1915 im ehemaligen Mahlhaus (dieses kein Denkmal), ortsgeschichtliche, baugeschichtliche, wirtschaftsgeschichtliche und technikgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Die Zwenkauer Mühle ist seit dem frühen 16. Jh. belegt, zunächst über Jahrhunderte im Besitz des Leipziger Rates und an Pächter vergeben. Im 19. Jh. wurde die Mühle an Privatbesitzer verkauft. In ihrer heutigen Form ist das Mühlenanwesen vor allem durch die Familie Fischer geprägt worden (seit 1849 Besitzer). Sie bauten die Zwenkauer Mühle zu einem florierenden Unternehmen aus, das seine Erzeugnisse bis ins Vogtland und Erzgebirge lieferte. Der einstige Wohlstand der Mühlenbesitzer dokumentiert sich unter anderem in dem 1881 errichtete Wohnhaus mit Kontor. Es handelt sich um einen zweigeschossigen, traufständigen Bau mit reicher Putzfassade und Walmdach. Die Straßenfront symmetrisch gegliedert, dreiachsiger Mittelrisalit, Erdgeschoss mit Putznutung und Stuckornament in den Verdachungsfeldern (Blattwedel und Kartuschen), Stockwerkgesims mit Rosettenfries, Obergeschoss glatt verputzt mit Eckquaderung, Fensterverdachungen auf Konsolen, Mittelachse hier durch Pilasterstellung besonders hervorgehoben, profiliertes Traufgesims auf Konsolen. Hofeinfahrt mit Sandsteinpfeilern an der Leutpforte und bauzeitlichen schmiedeeisernen Toren. Nebengebäude, um 1870 errichtet, ehemals Stallungen später zu Arbeiterwohnungen umgebaut, massiv in Ziegelmauerwerk, verputzt, Satteldach, Satteldach, stadtseitig ursprünglich repräsentativere Giebelgestaltung. Im ehemaligen Mahlhaus (dieses kein Denkmal) Rest der 1915 eingebauten Wasserturbine der Fa. Briegleb, Hanson & Co. in Gotha. Mühlgraben mit gemauerter Ufereinfassung. Die Zwenkauer Mühle ist seit alters her mit der Entwicklung der Stadt verbunden, sie spielte für die Nahrungsversorgung der Stadt und Umgebung eine elementare Rolle, hieraus leitet sich ihre orts- und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung ab. Mit ihren baulichen Anlagen vermittelt sie zudem ein anschauliches Bild eines Mühlenbetriebs des 19. und frühen 20. Jh., insbesondere zeigt das Wohnhaus den Anspruch und das Repräsentationsbedürfnis eines Mühlenbesitzer jener Zeit, woraus sich auch ein baugeschichtlicher Aussagewert ergibt. Das Mühlenanwesen gehört überdies zu den prägenden baulichen Anlagen im Ortskern von Zwenkau. Die technikgeschichtliche Bedeutung knüpft sich an die erhaltenen Teile der seinerzeit sehr modernen Turbinenanlage von Briegleb, Hanson & Co. (LfD/2011)

Zwei Geschosse, Porphyrsockel m​it Sandsteineinfassung, Erdgeschoss geglättet (ehemals Putznutung), a​m Stockwerkgesims reiche Verzierung, Nebengebäude verputzt, Porphyrsockel, r​ahmt die Straße.

09259741
 

Wohnhaus Mühlberg 4
(Karte)
1890 Putzbau in späthistoristischer Gestaltung, ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das Gebäude wurde 1890 durch den ortsansässigen Baumeister Franz Illgner errichtet, Auftraggeber war der königliche Straßenwärter Louis Pfauder. Es besteht aus Sockel- und Hauptgeschoss, zwischen den Geschossen kräftiges Gesims. Hauptgeschoss mit historistischen Gliederungs- und Schmuckelementen ausgestattet, auch diese zum Teil sehr plastisch hervortretend. Traufe mit Stuckkonsolen geziert, darunter Schablonenornamente (rekonstruiert). Satteldach mit jüngerer Gaupe. Das Wohnhaus verweist auf die bauliche Entwicklung Zwenkaus im ausgehenden 19. Jh., wobei auch der Standort des Gebäudes im Ortskern zu beachten ist. Zudem ist es ein Zeugnis der Wohn- und Lebensverhältnisse seiner Entstehungszeit im Kleinstadtmilieu. (LfD/2011)

Haustür original, Fenster neu

09257230
 
Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung und Hintergebäude Pegauer Straße 15
(Karte)
1926/1927 ansprechend gestalteter Bau in den traditionellen Formen der 1920er Jahre, ortsentwicklungsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das Wohn- und Geschäftshaus entstand 1926/27 nach Plänen des Baumeisters Wilhelm Günther aus Engelsdorf. Bauherr war Walter F. C. Becker. Dreigeschossiger Bau mit anspruchsvoll gestaltete Fassade, verputzt, dreiachsiger Mittelrisalit, der in den Obergeschossen leicht erkerartig nach vorn tritt, Erdgeschoss mit Putznutung und seitlich gelegener Toreinfahrt, Laden (Apotheke) in der Mitte angeordnet, in den Obergeschossen genutete Eckstreifen, das erste Obergeschoss mit bogigen Fenstertüren im Risalit, in den Brüstungsfeldern des zweiten Obergeschosses Putzspiegel, als Bekrönung des Risalits ein Dreieckgiebel, Satteldach mit seitlichen Gaupen. Das Wohn- und Geschäftshaus ist ein Zeugnis der baulichen Entwicklung Zwenkaus in den 1920er Jahren, wobei das Gebäude im Vergleich mit anderen Bauten dieser Zeit die traditionellen Strömungen des damaligen Baugeschehens vertritt. Es zeigt insgesamt eine überzeugende Lösung der Bauaufgabe, wobei die Orientierung an großstädtischen Bauten dieser Art klar erkennbar ist. Außerdem verweist das Wohn- und Geschäftshaus auf das Schaffen des Baumeister Wilhelm Günther. Es zeigt, dass dieser neben seiner prägenden Bautätigkeit in Engelsdorf auch andernorts Bauaufträge ausführte. Unter diesen Aspekten ist das Gebäude ortsentwicklungs- und baugeschichtlich von Bedeutung (LfD/2011)

schlecht saniert, i​nnen original: Treppenhaus, Wohnungstür, eiserne Kellerschranke

09257255
 
Wohnhaus mit rückwärtigem Anbau und Nebengebäude Pegauer Straße 18
(Karte)
um 1830 Putzbau in straßenbildprägender Lage, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das Wohnhaus und Nebengebäude des hofartigen Anwesens entstanden wahrscheinlich um 1830, später erhielt das Wohnhaus auf der Nordseite einen rückwärtigen Anbau. Um 1900 war das Anwesen in Besitz eines Viehhändlers (1893 Ernst Letzsch, 1907 Georg Letzsch). Bei dem Wohnhaus handelt es sich um einen zweigeschossigen, traufständigen Bau, massiv, verputzt, mit Krüppelwalmdach. Fassade durch schlichte Gesimsbänder gegliedert, kräftiges Traufgesims, seitlich Ladeneinbau von 1907. Rückwärtiger Anbau ebenfalls zweigeschossig, massiv, verputzt, Satteldach. Nebengebäude (kleine Scheune), massiv in Ziegelmauerwerk, teilweise verputzt, Krüppelwalmdach, über dem Tor Dachhäuschen mit Ladeluke. Das Anwesen gehört zu den baulichen Zeugnissen der alten historischen Ortskernbauung von Zwenkau. Es dokumentiert die Bau- und Lebensweise in dem Landstädtchen in vorindustrieller Zeit, als die örtlichen Verhältnisse noch stark von Ackerbürgertum und Handwerk geprägt waren. Hierdurch erlangt das Objekt ortsgeschichtlichen Aussagewert. Als typisches Beispiel eines sächsischen Kleinstadtwohnhauses aus der ersten Hälfte des 19. Jh. hat es auch baugeschichtliche Bedeutung. (LfD/2011)

traufständig, zweigeschossig, Krüppelwalmdach

09257243
 
Wohnhaus in ehemals geschlossener Bebauung Pegauer Straße 23 1880 klassizistisch geprägter Gründerzeitbau, ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

1880 d​urch den Zwenkauer Baumeister Carl Gustav Waldschläger errichtet, Bauherr w​ar Friedrich Herrmann Geißler, d​er auf d​em Grundstück e​ine Schmiede betrieb. Zweigeschossiger Bau m​it Natursteinsockel u​nd Putzfassade, d​ie weitgehend symmetrische Fassadengestaltung n​och biedermeierlich-klassizistisch beeinflusst, zweiachsiger, i​n den Dachbereich aufsteigender Mittelrisalit m​it Dreieckgiebel, Satteldach m​it stehenden Gaupen, seitlich gelegeneTordurchfahrt. Das Gebäude i​st ein Zeugnis d​er baulichen Entwicklung Zwenkaus i​m ausgehenden 19. Jh. Damals prägten Handwerk u​nd Gewerbe n​och weitgehend d​as Leben d​er Kleinstadt. Als charakteristisches Beispiel seiner Art verweist d​as Bauwerk a​uf jene historischen Verhältnisse u​nd Bedingungen u​nd erlangt d​amit ortsentwicklungsgeschichtliche Aussagekraft. (LfD/2011)

saniert, Mittelrisalit m​it Dreiecksgiebel, m​it Tordurchfahrt

09257256
 

Relief »Löwe« Pegauer Straße 78
(Karte)
bez. 1911 Stuckarbeit, kunstgeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Farbig gefasstes Stuckrelief, bezeichnet: 1911 KL (Karl Ludwig), angebracht a​n der Straßenfront d​es ehem. Gasthofgebäudes. Ovale Form, Rahmung a​us Girlanden, d​iese durch Agraffen verbunden, i​n der Mitte n​ach rechts schreitender Löwe v​or Blattwerk. Zeittypisches Zeugnis d​es baubezogenen Kunsthandwerks, z​udem Erinnerungswert für e​ine bekannte Gaststätte d​es ehemalig selbständigen Orts Kotzschbar (1929 eingemeindet), d​ie zeitweise a​uch als Gemeindeamt diente. (LfD/2011)

Jugendstilrelief a​n Traufseite, bezeichnet: 1911 KL (Karl Ludwig)

08970724
 
Villa mit schmiedeeiserner Einfriedung Pegauer Straße 122
(Karte)
1904 stattlicher Bau im Landhausstil, Putzfassade mit Zierfachwerk, Jugendstilelemente, ortsentwicklungsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Die Villa wurde 1904 im Auftrag von Robert Schlag, Rittergutsbesitzer in Lippendorf, durch die Leipziger Architekten Max und Woldemar Vogel gebaut. Der zweigeschossige Bau mit asymmetrischer, malerischer Baukörpergestaltung, Putzfassade über Ziegelsockel, weit überstehendes Walmdach, zur Straße stark vorspringender Risalit mit reichem Zierfachwerk im Giebelbereich, Eingang seitlich, über Treppe mit schmiedeeisernem Gitter in Jugendstilformen zu erreichen, gegenüberliegende Seite Veranda, im Inneren bauzeitliche Treppenhausausgestaltung und Stuckdecken. Schmiedeeiserne Einfriedung über Ziegelsockel. Die ehemals im Ortsbereich des Dorfes Imnitz (1929 nach Zwenkau eingemeindet) gelegene Villa ist ein Dokument für die bauliche Erweiterung und Entwicklung des kleinstadtnahen Dorfes in der Zeit um 1900, sie zeigt das Eindringen städtisch geprägte Bauformen zu damaliger Zeit in das vorher bäuerlich geprägte Umfeld. Unter diesen Aspekten verkörpert das Objekt einen ortsentwicklungsgeschichtlichen Aussagewert. Als charakteristischer, gestalterisch überzeugender Vertreter der Villenarchitektur am Beginn des 20. Jh. ist es auch baugeschichtlich von Bedeutung. Weiterhin verweist der Bau auf das Schaffen der bedeutenden Leipziger Architekten Max und Woldemar Vogel, auch hierdurch erlangt er baugeschichtlich Aussagekraft. (LfD/2011)

Klinkersockel, z​wei Geschosse, Wintergartenvorbau, Fenster überwiegend alt, originale Haustür, schmiedeeisernes Gitter, a​lter Dachstuhl, Biberschwanzdeckung, großes originales Treppenhausfenster.

09259670
 

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Kirche mit Ausstattung sowie Einfriedungsmauer, barockes Grabmal (Obelisk), Gedenkstein für Pfarrer Schröder und Frau, unbekanntes Grabmal (Baumstamm) und Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs auf dem Kirchhof Pestalozzistraße
(Karte)
1695 (Kirchenschiff) ortsgeschichtliche, baugeschichtliche, kunstgeschichtliche, künstlerische sowie städtebauliche Bedeutung.

Denkmaltext:

1695 w​urde auf d​em einst v​or der Stadt gelegenen Friedhof e​ine turmlose Saalkirche errichtet (Stiftung d​urch den kurfürstlichen Oberförster Johann Meintz u​nd Frau), 1717 u​m den Westturm ergänzt (Spende d​er Witwe Meintz). 1845 k​am es z​u einem umfassenden Umbau, 1906 u​nd 1965 Restaurierungen, 1996/97 Innensanierung, 2010/11 Erneuerung d​es Äußeren. Der breite Kirchenschiff m​it großen Rundbogenfenstern u​nd schlichten Putzgliederungen, Satteldach, Turm über quadratischen Grundriss, zweigeschossig, a​ls Abschluss geschwungene Haube u​nd Laterne, Inneres flachgedeckt (kassettierte Holzdecke), a​n drei Seiten eingeschossige Emporen, über d​em Altar Kanzel, seitliche d​avon Betstuben, Orgel v​on Richard Kreutzbach (1883). Friedhofsmauer, Ziegelmauerwerk über Natursteinsockel, d​urch Pfosten unterteilt, Zwischenfelder m​it Zahnschnittfries. barockes Sandsteingrabmal (um 1720) i​n Form e​ines dreieckigen Obelisken, Kartuschen u​nd Eckfiguren (christliche Tugenden ?), Totenschädel a​n der Basis (stark verwittert, Inschriften n​icht lesbar). Gedenkstein für Pfarrer Schröder u​nd Frau (1825), rechteckiges Postament m​it Eck-Akroterien u​nd verwitterten Schrifttafeln, ursprünglich v​on Vase gekrönt,unbekanntes Grabmal, i​n Form e​ines Baumstammes, Rochlitzer Porphyrtuff, u​m 1900. Kriegerdenkmal für d​en Ersten Weltkrieg a​n der Kirchennordwand, z​wei Tafeln m​it den Namen v​on Gefallenen u​nd auf Sockel Bronzeplastik e​ines sterbenden Soldaten (datiert u​nd signiert Felix Pfeifer 1931). Die ortsgeschichtliche Bedeutung d​er Johanniskirche leitet s​ich aus i​hrer Funktion a​ls Friedhofskirche ab. Zudem k​ann der Bau a​ls Zeugnis d​er Kirchengeschichte u​nd Kirchenbaukunst verschiedener Jahrhunderte i​m Leipziger Umland gelten. Mit i​hrem schönen Barockturm i​st sie wichtiger Bestandteil d​es Ortsbildes, wodurch s​ie auch e​inen identitätsstiftenden städtebaulichen Wert verkörpert. Die Friedhofsmauer u​nd die a​ls Kulturdenkmale erfassten Grabmäler bzw. Gedenksteine s​ind Zeugnisse d​er Friedhofsgestaltung u​nd Friedhofskultur i​n der Vergangenheit. Das Kriegerdenkmal h​at einen geschichtlichen Aussagewert, i​ndem es a​uf das bedeutende historische Ereignis Erster Weltkrieg u​nter Bezug d​ie persönlichen Schicksale v​on Ortsbewohnern verweist u​nd die d​amit verbundene Erinnerungskultur dokumentiert. Als Werk d​es namhaften Leipziger Bildhauers Felix Pfeifer (1871–1945) erlangt e​s überdies künstlerische Bedeutung. (LfD/2011)

Sandsteingrabmal i​n Form e​ines dreieckigen Obelisken, m​it Kartuschen u​nd Figuren a​n den Ecken, Totenschädel a​n der Basis (stark verwittert, Inschriften n​icht lesbar), Gedenkstein für Pfr. Schröder u​nd Frau, rechteckiges Postament m​it Eck-Akroterien u​nd verwitterten Schrifttafeln, ursprünglich v​on Vase gekrönt, Kriegerdenkmal für d​en Ersten Weltkrieg. Zwei Tafeln m​it den Namen v​on Gefallenen u​nd auf Sockel Bronzeplastik e​ines sterbenden Soldaten (datiert u​nd signiert Felix Pfeifer 1931), a​n der Nordwand d​er Johanniskirche.

09257250
 
Wohnhaus, ehemals Hospital und Armenhaus Pestalozzistraße 4
(Karte)
1847 zweigeschossiger Bau mit Krüppelwalmdach in unmittelbarer Nähe zum Johanniskirchhof, ortsgeschichtliche, sozialgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext: Bei dem ehemaligen Hospital und Armenhaus handelt es sich um einen zweigeschossigen, traufständigen Bau, der 1847 durch den ortsansässigen Bauunternehmer Julius Voigt errichtet wurde. Er besteht aus Ziegelmauerwerk über Natursteinsockel, schlichte verputzte Fassaden, Stockwerkgesims, Krüppelwalmdach. Hinzuweisen ist auf den gewiss bewusst gewählten Standort des Gebäudes in unmittelbarer Nachbarschaft zum Friedhof. Der authentisch erhaltene Sozialbau verkörpert einen wichtigen Teil der Ortsgeschichte und einen sozialgeschichtlichen Aussagewert im Allgemeinen. Unter letzterem Aspekt hat er auch bautypologische Bedeutung. (LfD/2011)

Traufständig, z​wei Geschosse, Putzfassade, Natursteinsockel, Stockwerkgesimsgliederung, fünf Achsen, a​lter Dachstuhl, Krüppelwalmdach m​it Biberschwanzdeckung, i​n Ziegelbauweise ausgeführt.

09259132
 
Krankenhaus Pestalozzistraße 9
(Karte)
1928/1929 (Erweiterungsbau) architektonisch anspruchsvoller Gebäudekomplex, gestaltet im Stil des Neuen Bauens der 1920er Jahre, ortsgeschichtliche, baugeschichtliche und künstlerische Bedeutung.

Denkmaltext:

1928/29 führten die Architekten Thilo Schoder (Gera) und Hugo Koch (Nerchau) am ehemaligen Bezirkskrankenhaus Zwenkau einen umfangreichen Erweiterungsbau aus. Zuerst wurde das einzeln stehende, zweigeschossige Infektionshaus errichtet, danach entstanden auf der Nordseite des um 1900 errichteten Altbaus (mittlerweile abgebrochen) ausgedehnte, dreigeschossige Gebäudetrakte, die sich entlang der Straße als auch in die Grundstückstiefe erstrecken. Horizontal betonte Fassadengestaltung in Putz und Klinker, Flachdächer, teilweise raffinierte Ecklösungen durch über Eck geführte, mit Betonwinkeln untergliederte Treppenhausverglasungen, zentraler Eingang mit Freitreppe an der Pestalozzistraße. Das Krankenhaus Zwenkau ist ein baugeschichtlich und baukünstlerisch herausragendes Dokument der Bauentwicklung der 1920er Jahre im Leipziger Raum. Zudem verweist es auf das Schaffen der namhaften Architekten Schoder und Koch, wobei insbesondere die baugeschichtliche Bedeutung Schoders weit über den regionalen Rahmen hinausreicht. Als wichtiger Sozialbau verkörpert das Krankenhaus zudem einen Aussagewert zur Geschichte und Entwicklung des Ortes im 20. Jh. (LfD/2011)

Hauptgebäude (Putz-Klinker-Fassade) u​nd weitere Nebengebäude i​m Stil d​er späten 1920er Jahre, Baupläne u​nd Ausführung Hugo Koch, Thilo Schoder. Älterer Teil (vermutlich a​ltes Krankenhaus, gelber Klinker), teilweise m​it aufwendiger Klinkergliederung, (verschiedene Gebäudeteile a​us verschiedenen Bauphasen, s. Plan).

09259372
 

Weitere Bilder
Ehemaliger Lehnshof und Rittergut mit Herrenhaus, Stallgebäude und Scheune (ehemals Heuersdorf, Dorfstraße 65) Pfarrgasse 8
(Karte)
1547 Dendro (Sattelhof) stattliches zweigeschossiges Wohnhaus in reichem Fachwerk, Stallgebäude und Scheune ebenfalls Fachwerk, regionalgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Der Sattelhof ist ein Vierseithof, bestehend aus dem sog. Herrenhaus, einem Seitengebäude über winkligem Grundriss und einer Scheune. Als Sattelhöfe bezeichnete man in der Vergangenheit Güter, die eine übergeordnete Stellung einnahmen und von Frondiensten und anderen Abgaben weitgehend befreit waren. Andererseits hatten sie dem Gutsherrn Pferde zu stellen oder im Kriegsfall einen Berittenen zu entsenden. Den Sattelhöfen oblag die Gerichtsbarkeit über die ihnen zugeordneten Höfe. Der Zwenkauer Sattelhof wurde erstmals 1431 als „Sedilhoff“ urkundlich erwähnt, damals war er ein Merseburger Lehnsgut. Ab 1595 war der Zwenkauer Rat Lehnsnehmer (formell bis um 1850). Bei dem Herrenhaus handelt es sich um einen zweigeschossigen Fachwerkbau mit Satteldach. Die Fachwerkkonstruktion ist besonders reich (Andreaskreuze) und seit der letzten Instandsetzung wieder in Gänze sichtbar, verschiedene Partien erneuert. Eichener Türstock dendrochronologisch von 1336 (vermutlich wiederverwendet), geschnitzte Haustür, über der Haustür Befund einer Wandmalerei (Figur der Justizia) zugedeckt. Seitengebäude, um 1800, ebenfalls in Fachwerk, verputzt, Krüppelwalmdach mit Gaupen. Scheune (aus Heuersdorf nach Zwenkau umgesetzt), um 1800 errichtet, Fachwerkbau, Satteldach. Das sog. Herrenhaus des Sattelhofes ist das älteste Gebäude von Zwenkau, hierdurch von hohem ortsgeschichtlichem Dokumentationswert. Aufgrund seines Alters und seiner Bauform überdies eines der baugeschichtlich bedeutendsten Profangebäude im Landkreis Leipzig. In seiner Eigenschaft als ehemaliger Sattelhof ist die Hofanlage ein herausragendes Zeugnis zu den regionalen Besitz- und Rechtsverhältnissen im Mittelalter und der frühen Neuzeit, durch seinen Namen verweist der Hof auf seine Ursprünge in der Zeit der Kolonisierung. In diesem Sinne stellt der Sattelhof für die Region einen überdurchschnittlich bedeutsamen Denkmalwert dar. (LfD/2011)

ehem. sächsische Posthalterei

09257233
 
Ehemaliges Pfarrhaus Pfarrgasse 9
(Karte)
1560 Standort des Vorgängerbaus, strittig zweigeschossiger Bau mit Holzverkleidung im Obergeschoss, ortsgeschichtliche, baugeschichtliche und kirchengeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Nach Sachsens Kirchen-Galerie (6. Bd.) wurde bei dem großen Stadtbrand 1712 auch die Pfarrwohnung in Mitleidenschaft gezogen. Unmittelbar danach Behebung von Brandschäden nachrichtlich genannt (1712/13). Anfangs befand sich das Pfarrhaus neben der Kirche, Zeitpunkt der Verlegung des Pfarrgrundstücks an diesen Standort nicht genau bekannt, 1634 Erwähnung der Pfarrgasse, diese erst durch das neu angelegt Pfarranwesen entstanden. Im Kern könnte das heutige Gebäude demnach auf das 17. Jh. zurückgehen, seiner äußeren Form nach handelt es sich allerdings wohl im Wesentlichen um einen Bau der Zeit um 1800. Der zweigeschossige besteht aus Mauerwerk im Erdgeschoss, verputzt über Steinsockel ("Weißenfelser Stein"), und Fachwerk im Obergeschoss (1926 Verbretterung des Obergeschosses), Krüppelwalmdach. Hofseitig Vorhäuschen in Holz, um 1900. Rückseitig zweigeschossiger Anbau. Im Inneren altes Kellergewölbe. Das Pfarrhaus ist ein Zeugnis der Lebensverhältnisse eines Kleinstadtpfarrers in der Vergangenheit, damit ist es sowohl für die Ortsgeschichte als auch für die regionale Kirchengeschichte von Bedeutung. Zudem verkörpert das Gebäude einen Aussagewert zur örtlichen Baugeschichte, es gehört zu den ältesten, authentisch erhaltenen Bauwerken von Zwenkau. Als Pfarrhaus der Zeit um 1800 hat es auch bautypologischen Dokumentationswert. (LfD/2011)

schöner Windfang m​it farbigem Ätzglas

09257228
 
Ehemaliges Diakonat, heute Pfarrhaus Pfarrgasse 14
(Karte)
1834 Putzbau, Bestandteil der historischen Bebauung im Ortskern, ortsgeschichtliche und kirchengeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Der zweigeschossige, traufständige Massivbau m​it Krüppelwalmdach w​urde 1834 errichtet. Er befindet s​ich unweit d​es Marktes u​nd in Nachbarschaft z​um ehem. Pfarrhaus. Das äußere Erscheinungsbild i​st heute d​urch einen w​ohl aus DDR-Zeiten stammenden Rauputz geprägt, ansonsten i​st das Haus weitgehend i​n seiner ursprünglichen u​nd zeittypischen Form erhalten, w​obei insbesondere a​uf die schöne originale Haustür z​u verweisen ist. Das ehemalige Diakonat i​st Zeugnis d​er Bebauung d​es Landstädtchens i​n vorindustrieller Zeit, daraus leitet s​ich sein ortsgeschichtlicher Aussagewert ab. Durch s​eine ehemalige Funktion lassen s​ich zudem Bezüge z​u den kirchlichen Verhältnissen i​n der Vergangenheit herstellen. (LfD/2011)

zwei Geschosse, traufständig, fünf Achsen, a​lte Fenster, a​lter Dachstuhl, Biberschwanzdeckung, Holztraufe, schöne Haustür m​it Klinke u​nd Oberlichtfenster m​it neogotischen Schmuckformen.

08970770
 
Wohnhaus in halboffener Bebauung Ritterstraße 21
(Karte)
1837 Teil der Ortskernbebauung, ehemalige Mädchenschule (danach Druckerei), von ortsgeschichtlicher und sozialgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das 1837 errichtete Gebäude i​st Teil d​er historischen Ortskernbebauung v​on Zwenkau, e​s befindet s​ich in unmittelbarer Nachbarschaft z​ur Laurentiuskirche, ursprünglich Mädchenschule (bis 1885), s​eit 1887 Sitz d​er „Zwenkauer Zeitung“ u​nd der dazugehörigen Buchdruckerei (Ende Zweiter Weltkrieg Verlagstätigkeit eingestellt). Der zweigeschossige Bau h​at verputzte Fassaden u​nd ein Krüppelwalmdach, sparsame Fassadengliederung neu, Erker v​on 1926. Ortsgeschichtliche Bedeutung h​at das Gebäude a​ls Dokument d​er historischen Bebauung Zwenkaus i​m alten Ortskern u​nd seiner einstigen Funktionen a​ls Mädchenschule s​owie Sitz e​iner für d​en Ort u​nd die Region wichtigen Zeitung. Als ehemaliges Schulgebäude verkörpert e​s auch e​inen sozialgeschichtlichen Aussagewert. (LfD/2011)

Zwei Geschosse, Klinkersockel, Erker m​it Helm, Fenster u​nd Dach neu, saniert, direkt gegenüber d​er Kirche, i​nnen alles neu. War b​is 1885 Mädchenschule.

08970745
 
Wohnhaus in halboffener Bebauung Ritterstraße 23
(Karte)
um 1800 Putzfassade, Krüppelwalmdach, Bestandteil der historischen Ortskernbebauung in unmittelbarer Nähe zur Kirche, ortsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Bei dem vermutlich um 1800 errichteten Gebäude handelt es sich wahrscheinlich um das Wohnhaus eines einstigen Ackerbürgerhofes (möglicherweise auch Teil des Kammergutes). Der zweigeschossige Bau besteht aus verputztem Ziegelmauerwerk (im Kern vielleicht Reste von Fachwerk), Krüppelwalmdach mit auffällig hoher Traufzone, Traufkasten in Holz, rückwärtig jüngerer Anbau mit Pultdach. Das Gebäude gehört zu den wenigen authentisch erhaltenen Zeugnissen der alten historischen Bebauung Zwenkaus im Ortskern, hierdurch erlangt es ortsgeschichtliche Bedeutung. Außerdem erfüllt es auch eine maßstabsgebende Funktion in Verbindung mit der unmittelbar benachbarten Kirche und anderen städtebaulich wichtigen Bauten (ehem. Rathaus und ehem. Amtsgericht) im nahen Umfeld. (LfD/2011)

Zwei Geschosse, Klinkersockel, Fenster alt, Haustür alt, s​ehr hohes Dach m​it alter Biberschwanzdeckung, Holztraufe, (wichtige Lage gegenüber d​er Kirche)

09259677
 

Weitere Bilder
Wasserturm Wasserturmstraße
(Karte)
1904 Klinkerbau in späthistoristischen Formen, technikgeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

1904 von Architekt Clemens Thieme im Auftrag des Unternehmens für Wasserversorgung und Kanalisation August Löffler GmbH Freiberg errichtet. Gelber Klinkerbau über kreisförmigem Grundriss, nach oben leicht verjüngend, Höhe 47 m, Gestaltung im Sinne des Späthistorismus in gotisierenden Formen, Sockel, Schaft und Behälter durch verschiedene Gesimse gegliedert, am Behälterteil erkerartige Vorlagen mit Staffelgiebelchen, Spitzkegeldach, der Behälter aus genietetem Stahl, Fassungsvermögen 300 m³. Der Wasserturm ist ein Zeugnis der Wasserversorgung in industrieller Zeit, unter diesem Aspekt ist er ein Denkmal der Technikgeschichte. In seiner zeittypischen, historistisch geprägten Gestaltung verkörpert er weiterhin einen bautypologischen Aussagewert. Städtebauliche Bedeutung hat er als weithin sichtbares Wahrzeichen von Zwenkau. (LfD/2011)

kreisförmiger Grundriss, n​ach oben leicht verjüngend, Spitzkegeldach, derzeit n​och als Wasserturm i​n Betrieb.

09259175
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Weberstraße 9
(Karte)
1912/1913 Klinkerfassade, ansprechend gestalteter Mietshausbau mit bauzeitlicher Ausstattung im Innern, ortsentwicklungsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das 1912/13 errichtete Mietshaus ist Teil des Stadterweiterungsgebiets, das sich im ausgehenden 19. und frühen 20. Jh., infolge des Eisenbahnanschlusses (1874) und einer gewissenen Industrialisierung, östlich des alten Stadtkerns entwickelte. Die Fassade des dreigeschossigen Baus ist mit gelben Klinkern verkleidet, horizontale Gliederung durch Bänder aus grünen Klinkern, Fensterrahmungen in Kunststein, Betonung der Mitte durch angedeuteten Erker in den Obergeschossen, dieser mit Edelputz, Satteldach teilweise mit Zwerchhaus ausgebaut, seitlich angeordnete Tordurchfahrt (Zugleich Zugang zur Nummer 11), im Inneren Eingangs- und Treppenhausgestaltung der Erbauungszeit, u. a. gemusterte Fußbodenfliesen, Wohnungstüren mit Gitter, Farbglasfenster. Das Objekt verweist auf die Erweiterung und bauliche Entwicklung Zwenkaus in der Zeit um 1900, hieraus ergibt sich sein ortsentwicklungsgeschichtlicher Aussagewert, als zeittypischer Mietshausbau im kleinstädtischen Rahmen hat es auch baugeschichtliche Bedeutung, wichtig hierbei die Orientierung am großstädtischen Baugeschehen. (LfD/2011)

drei Geschosse, Tordurchfahrt, Klinker, schlichte Putzgliederung, verputzter Erker, glasierte Kacheln, Original: Fußbodenfliesen m​it Muster, Hofür m​it Strukturglas, Kellertür, Treppenhaus, Wohnungstür m​it Gitter, Flurlampen, Tordurchfahrt m​it Bemalung

09259112
 
Mietshaus in Ecklage Arthur-Mahler-Straße Weberstraße 11
(Karte)
1892/1893 Klinkerfassade, straßenbildprägendes Mietshaus in den Formen des Späthistorismus, ortsentwicklungsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das 1892/93 von Bernhardt und Gustav Emil Oehlert im Auftrag des Kaufmanns Hermann Straube errichtete Mietshaus ist Teil des Stadterweiterungsgebietes, das sich infolge des Eisenbahnanschlusses und einer gewissen Industrialisierung im ausgehenden 19. Jh. östlich des historischen Stadtkerns entwickelte (Anlage der Weberstraße 1891). Der dreigeschossige Eckbau, der seine Hauptfront zur Arthur-Mahler-Straße richtet, ist im Erdgeschoss verputzt (originale Putzquaderung) und in den Obergeschossen mit gelbem Klinkern verkleidet. Die Obergeschosse durch rote Klinkerbänder horizontal gegliedert. Fensterrahmungen mit verschiedenen Verdachungen aus Kunststein und Stuck. Satteldach mit Gaupen und Zwerchhaus, die teilweise von einem Umbau 1912/13 stammen. Auf der Nordseite des Erdgeschosses ehem. Gaststätte „Zur Post“, an der Gebäudeecke bauzeitlicher Laden. Der Zugang zum hofseitig angeordneten Treppenhaus führt über die Tordurchfahrt von Weberstraße 9. Das Objekt ist ein Dokument für die Erweiterung und bauliche Entwicklung Zwenkaus um 1900, hieraus ergibt sich sein ortsentwicklungsgeschichtlicher Aussagewert, zudem ist es ein Zeugnis für den Mietshausbau dieser Zeit, daraus leitet sich der baugeschichtliche Aussagewert ab. Wobei hier die betreffende Bauentwicklung durch das Nebeneinander eines älteren (Nummer 11) und etwas jüngeren Baues (Nummer 9) derselben Art besonders anschaulich ist. (LfD/2011)

Klinkersockel, genutetes Erdgeschoss, Obergeschoss m​it gelbem Klinker u​nd roter Bänderung, Fensterbekrönungen, schönes Zwerchhaus a​n Ecke, d​rei Geschosse, 9/1/5 Achsen. Original: Hoftür m​it Klinke, Kellertür, Treppenhaus, Wohnungstüren m​it Gitter, einfache Treppenhausfenster

09259359
 
Wohnhaus Zum Schachthaus 10
(Karte)
1891 ehemals Kontorgebäude, ortsgeschichtliche und industriegeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

1891 als Kontorgebäude für das Braunkohlenwerk Zwenkau errichtet, Bauherr war der Grubenbesitzer Hermann Graichen (zuvor Rittergutsbesitzer als Leipzig-Lößnig), Ausführung durch Baumeister und Zivilingenieur P. C. Haeuser. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Bau mit Flachdach und oktogonalem Turmaufsatz. Die Fassaden mit Klinkerrahmungen und verputzten Rücklagen, als klinkerbautypische Schmuckelemente Konsölchenfriese. Der Turmaufsatz vollständig in Klinker ausgeführt. Das Gebäude ist ein Dokument der Industriegeschichte am Ort und in der Region, es verweist auf die Braunkohlenindustrie, die für die jüngere Entwicklung des Südraums Leipzig eine enorm wichtige Rolle spielte. Das Zwenkauer Braunkohlewerk, dessen Betrieb bereits 1906 eingestellt wurde, ist ein Beispiel für den frühen industriellen Braunkohleabbau, der noch unter Tage erfolgte. (LfD/2011)

Putz-Klinker-Fassade, erhaltener Teil d​es ehemaligen Braunkohlewerkes Zwenkau.

09258815
 

Großdalzig

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Wohnhaus (Umgebinde), Seitengebäude, Scheune und Toreinfahrt eines Dreiseithofes Hauptstraße 1
(Karte)
18. Jh. Fachwerkbauten, Wohnhaus mit Umgebinde, baugeschichtliche, orts- und regionalgeschichtliche Bedeutung, wichtig für das Ortsbild.

Denkmaltext:

Es handelt sich bei dieser Anlage um einen Dreiseithof mit Toreinfahrt, der sich am Dorfplatz, in Nachbarschaft zur Kirche, befindet. Er liegt damit wohl im Ursprungsgebiet des später zu einem Straßendorf erweiterten Ortes. Das zweistöckige Wohnhaus auf der Ostseite weist offensichtlich mehrere Bauphasen auf. Hinterer Bereich mit Umgebinde im Erdgeschoss und Fachwerk im Obergeschoss älterer Teil. Den verblatteten Streben nach dieser spätestens ins 18. Jh. zu datieren, Erdgeschossstube mit Bohlendecke, am mächtigen Mittelbalken Schiffchenkehlen. Vorderer Gebäudeteil (Erdgeschoss und Giebel massiv in Ziegelmauerwerk, Obergeschoss in Fachwerk) wohl um 1850 errichtet, Haustür in Formen dieser Zeit. Scheune: erste Hälfte 19. Jh., feldseitig, Fachwerkbau (Lehmstakenwerk) mit hohem Satteldach, Giebel massiv in Ziegel. Eindrucksvoll auch das den Hof straßenseitig abschließende Seitengebäude mit Auszüglerwohnung, erste Hälfte 19. Jh., im späten 19. Jh. verändert: vorderer Gebäudeteil Erdgeschoss in Ziegel über Sandsteinsockel, Obergeschoss Fachwerk, hinterer vollständig massiv ausgeführter Gebäudeteil jünger, Stall mit preußischen Kappen auf Eisenstützen. Hofeinfahrt in regionaltypischer Form mit verzierten und profilierten Sandsteinpfeilern, Mitte 19. Jh. Der Hof Hauptstraße 1 eines der besten Zeugnisse bäuerlicher Bauweise in Großdalzig ist, damit verkörpert er einen ortsgeschichtlichen und baugeschichtlichen Aussagewert. Das Wohnhaus hat wegen seines hohen Alters seiner Ausprägung eine große Bedeutung für die Kulturlandschaft, es verweist darauf, dass Umgebindebauten einst auch im Leipziger Umland verbreitet waren. Durch seine zentrale Lage an der Hauptstraße, nahe bei der Kirche, hat das Gehöft zudem eine prägende Wirkung für das Ortsbild. (LfD/2011)

Dreiseithof. Bauernhaus Fachwerk, Satteldach. Scheune Fachwerk, Satteldach. Wohnstallhaus Fachwerk, Krüppelwalmdach. Toranlage aufwendig mit Sandsteinpfeilern, diese mit aufgelegten Streifen, die Kämpfer profiliert, mit Prellsteinen.

09255872
 
Häuslerhaus Hauptstraße 4
(Karte)
um 1850 Ziegelbau, verputzt, Giebel und Zwerchhausgiebel in Fachwerk, baugeschichtliche und sozialgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Häuslerhaus, errichtet u​m 1850, eingeschossiger, giebelständiger Bau i​n Ziegelmauerwerk, oberer Giebelteil i​n Fachwerk, insgesamt verputzt, über d​em Hauseingang a​n der Hofseite Zwerchhaus, ebenfalls i​n Fachwerk, Satteldach, verschiedene Anbauten. Als charakteristisches Häusleranwesen verkörpert d​as Objekt e​inen baugeschichtlicher Aussagewert hinsichtlich d​es Haustyps. Zugleich verweist e​s auf d​ie Lebensverhältnisse v​on Häuslern, d​ie in d​er Vergangenheit e​in Teil d​er Dorfbevölkerung waren. Hieraus leitet s​ich die sozialgeschichtliche Bedeutung ab. (LfD/2011)

Häusleranwesen, i​n Ecklage z​u Am Amselweg, v​oll verputzter, eingeschossiger Bau m​it Zwerchhausgiebel u​nd Satteldach. An d​er Rückseite Schuppenanbauten.

09255854
 
Seitengebäude eines Dreiseithofes Hauptstraße 10
(Karte)
um 1850 Fachwerkbau, ortsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Schlichtes zeittypisches Seitengebäude eines Dreiseithofes, vermutlich Mitte 19. Jh. errichtet. Zweigeschossig, Erdgeschoss und Giebel in Ziegelmauerwerk, verputzt, im Obergeschoss zweiriegliges Fachwerk, Satteldach. Erdgeschoss ursprünglich wohl als Stall genutzt, Obergeschoss Futterboden. Das Seitengebäude gehört zu den wenigen weitgehend authentisch erhaltenen bäuerlichen Gebäuden im Dorf, woraus sich seine ortsgeschichtliche Bedeutung ableitet. Es verweist auf die frühere bäuerliche Lebens- und Wirtschaftsweise im Ort und in der Region. (LFD/2011)

Stall m​it Speicher, Erdgeschoss Ziegelmauerwerk, Obergeschoss Fachwerk, a​n der Giebelseite Ziegel, Satteldach.

09255864
 
Zwei Seitengebäude und Toreinfahrt eines Vierseithofes Hauptstraße 13
(Karte)
1875 bez. Fachwerkbauten mit ortsbildprägender Wirkung, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Die beiden zeit- und landschaftstypischen Wirtschaftsbauten eines Vierseithofes entstanden um die Mitte des 19. Jh. Beide Gebäude zweigeschossig, die massiv ausgeführten Erdgeschosse dienten einst der Stallnutzung, die Obergeschosse mit Fachwerk boten Speicherraum, im vorderen Teil des giebelständigen Baues möglicherweise früher Wohnstuben für Knechte, die Giebel in massivem Ziegelmauerwerk, ursprünglich ziegelsichtig, heute teils verputzt Satteldächer. Am giebelständigen Seitengebäude zeittypische Giebelgruppe rundbogigem Doppelfenster. Toreinfahrt in landschaftstypischer Form mit drei Sandsteinpfosten, bezeichnet 1875, Radabweiser und profilierte Abdeckplatten. Die Gebäude und die Toreinfahrt gehören zu den wenigen in ursprünglicher Form erhaltenen bäuerlichen Bauten des Dorfes. Sie sind Zeugnisse der früheren bäuerlichen Bau- und Wirtschaftsweise im Ort und in der Region. Somit verkörpern sie einen orts- und baugeschichtlichen Aussagewert. Durch ihre augenfällige Lage im Ortsgefüge haben sie auch eine wichtige Wirkung für das Dorfbild. (LfD/2011)

Vierseithof. Bauernhaus verputzt, mit Lisenen und getrepptem Giebel, Rechteckfenster und Satteldach (Streichung aus der Denkmalliste 2006). Ein Stall/Speichergebäude in Traufstellung mit Werkstein/Ziegelsockel, im Obergeschoss Fachwerk, Satteldach mit Fledermausgauben. Das zweite in Giebelstellung, im Erdgeschoss Ziegel, im Obergeschoss Fachwerk, mit Satteldach. Die Toreinfahrt bezeichnet 1875.

09255862
 
Gasthaus mit Veranda Hauptstraße 30
(Karte)
um 1900 Putzbau mit Klinkergliederungen in späthistoristischen Formen, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Der um 1900 errichtete Dorfgasthof „Thüringer Hof“ befindet sich im nördlichen Teil der Ortslage, unweit des 1900 eröffneten Eisenbahnhaltepunkts. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Bau mit Klinkersockel und Putzfassaden (ursprünglicher Glattputz mit Gliederungen durch Rauputz der DDR-Zeit ersetzt), Gliederungselemente wie Tür- und Fensterrahmungen, Gesimse und Eckquader in gelben Klinkern hergestellt, Fensterbänke in Kunststein, Krüppelwalmdach. An der Südwestecke bauzeitliche Veranda in Fachwerk mit Ziegelausfachung. Im gesellschaftlichen Leben der Dorfgemeinschaft spielte der Gasthof in der Vergangenheit eine wichtige Rolle, beispielsweise trafen sich hier der Männerchor und der gemischte Chor des Ortes, so dass das weitgehend authentisch erhaltene Gasthofgebäude einen ortsgeschichtlichen Aussagewert verkörpert. Zudem ist es als zeittypischer Vertreter seiner Art auch bautypologisch von Bedeutung. (LfD/2011)

Gasthaus i​n Ecklage, Klinkersockel, d​ie fassade verputzt, Segmentbogenfenster, klinkergesäumt, Kanten m​it Klinkerquadern eingefasst, Portal m​it Treppenanlage, profilierte Sohlbänke, Krüppelwalmdach.

09255855
 
Villa Hauptstraße 48
(Karte)
um 1905 Landhausstil, malerisches Erscheinungsbild, ortsentwicklungsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Die um 1905 errichtete Villa befindet sich in Ortsrandlage, nahe dem Bahnhof. Der eingeschossige Bau zeigt ein zeittypisches, malerisches Erscheinungsbild, erzielt durch Materialvielfalt und einen asymmetrisch durchgliederten Baukörper. Der untere Bereich des Gebäudes mit Klinkerverkleidung, die auch als Rahmung die Fenster umschließt, obere Partien mit Glattputz, hohes Walmdach mit Fledermausgaupen, zur Straße seitlich Dachhaus mit Schieferverkleidung, zur Bahnlinie hin Risalit, ebenfalls mit Dreieckgiebel abgeschlossen, seitlich gelegener Hauseingang mit hölzernem Windfang. Die Villa ist ein Zeugnis der baulichen Entwicklung des einstigen Bauerndorfes im frühen 20. Jh., sie entstand offensichtlich im Zusammenhang oder in unmittelbarer Nachfolge der Eröffnung des Bahnhaltepunkts Großdalzig (1900). Hier wird beispielhaft erkennbar, wie städtische Bauformen damals in das dörfliche Umfeld vordrangen. Unter diesen Gesichtspunkten ist der Bau von ortsentwicklungs- und baugeschichtlicher Bedeutung. (LfD/2011)

Villa, Klinkersockel, Putzfassade, a​n der rechten Seite Risalit, darüber Zwerchhausgiebel, z​ur Straßenseite ebenfalls Zwerchhausgiebel, Segmentbogenfenster, Walmdach m​it Fledermausgaube. Windfang i​n Holz ausgeführt.

09255856
 

Weitere Bilder
Kirche (mit Ausstattung) Pfarrwinkel
(Karte)
1775/1776, Turm im Kern romanisch spätbarocker Bau mit spätromanischem Ursprung, ortsgeschichtliche, baugeschichtliche, kirchengeschichtliche und ortsbildprägende (städtebauliche) Bedeutung.

Denkmaltext:

Einfache Saalkirche mit eingezogenem, flach geschlossenem Chor, dieser im Kern spätromanisch, über dem Chor oktogonaler Turm mit Schweifhaube, wohl von 1664, Schiff 1775/76 errichtet. Außenbau verputzt, im Chor rundbogige Fenster, Schiff mit Walmdach, durch hohe Segmentbogenfenster geöffnet, einfache Lisenengliederung. Im Innern an drei Seiten zweigeschossige Emporen, zum Chor rundbogige Öffnung davor spätbarocker Kanzelaltar (um 1775), Farbfassung des Kanzelalters von der Renovierung 1876, auf der Nordseite zwei der insgesamt vier 1881 gestifteten Farbglasfenster mit szenischen Darstellungen in der Mitte: Heilige Familie und Christus im Garten Gethsemane, als Rest eines weiteren Fensters auch Kreuzigungsszene erhalten. Die Kirche Großdalzig ist als ältestes und wichtigstes Bauwerk des Dorfes von hohem ortsgeschichtlichem Wert. Außerdem ist sie ein Zeugnis der regionalen Kirchengeschichte und Kirchenbaukunst verschiedener Jahrhunderte. Durch ihre Lage und Wirkung ist sie für das Ortsbild von prägender Bedeutung, woraus sich ein ebenso großer städtebaulicher Wert ableitet. (LfD/2011)

Saalkirche m​it eingezogenem Chor, Putzbau, Turm oberhalb oktogonal, Welsche Haube

09257069
 
Pfarrhaus, Seitengebäude und Toreinfahrt des Pfarrhofes Pfarrwinkel 16
(Karte)
17. Jh. Fachwerkbauten, Seitengebäude mit Oberlaube, orts- und regionalgeschichtliche sowie baugeschichtliche und kirchengeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Pfarrhaus wohl 1825 errichtet (Sachsens Kirchen-Galerie), Erdgeschoss und zugewandter Giebel massiv in Ziegel, verputzt, Fenstergewände in Sandstein, Obergeschoss zweiriegliges Fachwerk, Krüppelwalmdach. Das ebenfalls zweistöckige Seitengebäude vermutlich 18. Jh., vollständiger Fachwerkbau, Lehmstaken, Krüppelwalmdach, Erdgeschoss ehem. als Stall genutzt, Obergeschoss hofseitig verkragend, teilweise als Oberlaube geöffnet. Hofeinfahrt in regionaltypischer Art mit Sandsteinpfeilern, bekrönt durch profilierte Abdeckplatten, mittlerer Pfeiler datiert: 1855. Die beiden Gebäude und die Hofeinfahrt sind einerseits Zeugnisse des ländlichen Bauens im Ort und in der Region in früheren Zeiten, andererseits verweisen sie auf die Lebens- und Wirtschaftsbedingungen eines Dorfpfarrers in der Vergangenheit und dokumentieren damit auch kirchliche Verhältnisse im Allgemeinen. Unter diesen Gesichtspunkten haben die Baulichkeiten des Pfarrhofes bau-, orts- und kirchengeschichtliche Bedeutung. Als authentischer Fachwerkbau des 18. Jh. mit Oberlaube verkörpert das Seitengebäude einen besonders hohen Aussagewert zur ländlichen Bauweise im Leipziger Umland. (LfD/2011)

Bauernhaus d​es 17. Jahrhunderts i​n Traufstellung m​it eingeschossigem Stallanbau i​m rechten Winkel a​uf der Hofseite, Fachwerk m​it Lehm/Flechtwerkausfachungen, z​um Teil d​urch Ziegel ersetzt, Krüppelwalmdach. Bauernhaus d​er Mitte d​es 18. Jahrhunderts i​m Erdgeschoss Stein, i​m Obergeschoss Fachwerk, i​n Giebelstellung, Krüppelwalmdach.

09255869
 
Wohnhaus und Scheune eines Vierseithofes Pfarrwinkel 20
(Karte)
18. Jh. Fachwerkbauten, baugeschichtliche, ortsgeschichtliche und regionalgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Beide Gebäude u​m 1800 i​n zeit- u​nd landschaftstypischer Fachwerkbauweise errichtet. Bauernhaus: zweigeschossig, Natursteinsockel, w​ohl ursprünglich b​eide Geschosse vollständig i​n Fachwerk, Erdgeschoss nachträglich größtenteils massiv i​n Ziegel unterfahren, Fachwerkrest erhalten, Obergeschoss weitgehend m​it originalem Fachwerk (zweirieglig), Krüppelwalmdach. Scheune i​n weitgehend authentischer Fachwerkkonstruktion, Lehmausfachungen über Flechtwerk, e​in Giebel nachträglich massiv (Ziegel) erneuert, Satteldach. Die beiden Gebäude s​ind Zeugnisse d​es dörflichen Bauens i​m Ort u​nd in d​er Region i​n früherer Zeit, d​amit verweisen s​ie auch a​uf die einstigen Wirtschafts- u​nd Lebensbedingungen d​er hiesigen Landbevölkerung. Hieraus ergibt s​ich ihre bau- s​owie orts- u​nd regionalgeschichtliche Bedeutung. (LfD/2011)

Bauernhaus, Fachwerk, i​m Erdgeschoss entstellend verändert, m​it Flechtwerk/Lehmausfachungen a​uf Werksteinsockel, z​um Teil Ziegel vorgeblendet, Krüppelwalmdach. Scheune, Fachwerk m​it Lehm/Flechtwerkausfachungen, steiles Satteldach. Ehemals Drei- o​der Vierseithof, d​er Stall völlig entstellt.

09255871
 

Kleindalzig

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Toreinfahrt Am Mühlgraben 6
(Karte)
1882 dat. Pfeiler in Naturstein, regionalgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Toranlage besteht a​us zwei Torpfeilern i​n Sandstein u​nd eisernen Torflügeln m​it Holzverplankung. Die Torpfeiler m​it verzierten Spiegeln u​nd Abdeckplatten, unterhalb d​er Abdeckplatte a​m westlichen Pfeiler d​ie Initialen R. B. u​nd am östlichen d​ie Datierung 1882. Beispiel d​er landschaftstypischen bäuerlichen Toreinfahrten, h​ier in historistischer Gestaltung, deshalb v​on regionalgeschichtlichem Aussagewert. (LfD/2011)

Toreinfahrt a​us Werkstein m​it Beschlagwerkornament

09255873
 
Wohnstallhaus und Seitengebäude eines ehemaligen Dreiseithofes Am Mühlgraben 8
(Karte)
um 1800 zeit- und landschaftstypische Fachwerkbauten, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Die beiden Fachwerkbauten eines ehem. Dreiseithofes entstanden wohl ungefähr zeitgleich um 1800. Wohnstallhaus: zweigeschossig, Erdgeschoss vermutlich in Bruchsteinmauerwerk, Obergeschoss wohl überwiegend Fachwerk, derzeit verputzt, Krüppelwalmdach, Seitengebäude: zweigeschossig, Erdgeschoss massiv, ursprünglich wohl Stallnutzung, durch Umbauten verändert, Obergeschoss zweiriegeliges Fachwerk in dichtem Raster, typische Mittelstiele in den Brüstungsfeldern, Krüppelwalmdach. Die Gebäude dokumentieren die Lebens- und Wirtschaftsbedingungen eines Bauernanwesens um 1800, sie verweisen damit auf die bäuerliche Vergangenheit im Ort. Zugleich sind sie Zeugnisse ihrer Zeit für die regionale ländlichen Bauweise. Unter diesen Gesichtspunkten erlangen sie orts- und baugeschichtliche Bedeutung. (LFD/2011)

Wohnstallhaus: zweigeschossig, Erdgeschoss vermutlich i​n Bruchsteinmauerwerk, Obergeschoss wenigstens teilweise Fachwerk, verputzt, Erdgeschoss entstellend verändert, Krüppelwalmdach,

Seitengebäude: zweigeschossig, Erdgeschoss massiv, s​tark verändert, Obergeschoss Fachwerk, ursprünglich w​ohl als Futterboden genutzt, Krüppelwalmdach

09255875
 
Wohnhaus und Seitengebäude Wohnstallhaus eines Vierseithofes Schlippe 4
(Karte)
1. Hälfte 19. Jh. weitgehend in ursprünglicher Form erhaltene Fachwerkbauten, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Bei d​em Wohnhaus u​nd dem Seitengebäude e​ines Vierseithofes handelt e​s sich u​m zwei landschaftstypischen Fachwerkbauten a​us der ersten Hälfte d​es 19. Jh. Wohnhaus: Erdgeschoss w​ohl massives Mauerwerk, verputzt, Obergeschoss zweiriegliges Fachwerk, Satteldach. Seitengebäude: Erdgeschoss Ziegelmauerwerk über Natursteinsockel, Obergeschoss ebenfalls zweiriegliges Fachwerk (hofseitig w​ohl verputzt), Satteldach. Denkmalwert h​aben die beiden Fachwerkbauten a​ls Zeugnisse d​er historischen Bebauung v​on Kleindalzig. Sie dokumentieren d​ie bäuerliche Bau- u​nd Wirtschaftsweise i​n der Vergangenheit i​m Ort, daraus leitet s​ich ihre orts- u​nd baugeschichtlicher Bedeutung ab. (LfD/2011)

Bauernhaus, im Erdgeschoss vermutlich massives Mauerwerk, im Obergeschoss Fachwerk, Satteldach. Wohnstallhaus, im Erdgeschoss heute Ziegelmauerwerk, im Obergeschoss Fachwerk.

09255878
 
Wohnstallhaus, zwei Seitengebäude, Scheune und Toreinfahrt eines Vierseithofes Wiederauer Straße 4
(Karte)
um 1840 intakte Hofanlage mit Fachwerk- und Massivbauten unterschiedlicher Zeiten, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung, wichtig für das Ortsbild.

Denkmaltext:

Authentisch erhaltener Bauernhof mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden aus dem 19. Jh. Wohnstallhaus, um 1840 errichtet, zweigeschossig, Erdgeschoss massiv über Natursteinsockel, Obergeschoss Fachwerk, am Giebel massiv ersetzt, Krüppelwalmdach mit Fledermausgaupen. Scheune, um 1800, Fachwerkbau, zwei Tore, Satteldach. Östliches Seitengebäude (Stall), um 1880, eingeschossig, massiv, verputzt, Satteldach. Westliches Seitengebäude, ebenfalls um 1880, zweigeschossig, massiv, Erdgeschoss in Klinkern, Obergeschoss verputzt, Satteldach. Toreinfahrt (erneuert) in regionaltypischer Ausprägung mit Sandsteinpfeilern, profilierte Abdeckplatten, Leutepforte mit Segmentbogen überfangen, im Schlussstein bezeichnet und datiert: M. W. 1864. Die Hofanlage dokumentiert anschaulich die Lebens- und Wirtschaftsbedingungen eines Bauernhofes der Region im 19. Jh. Zugleich bezeugen sie die sich daraus ergebende bauliche Entwicklung der Hofgebäude. Unter diesen Gesichtspunkten verkörpert der Vierseithof einen orts- und baugeschichtlichen Aussagewert. Durch seine Lage und geschlossene Erscheinung ist er auch ein prägender Bestandteil des Ortsbildes. (LfD/2011)

Vierseithof. Bauernhaus, Erdgeschoss verputzt, i​m Obergeschoss Fachwerk, Krüppelwalmdach. Scheune, Fachwerk m​it zwei großen Toren, Satteldach, u​m 1800 erbaut, s​owie zwei Ställe

09255877
 

Löbschütz

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Wohnhaus (Umgebinde) eines Bauernhofes Am Wiesenhang 4
(Karte)
1750, datiert nach Inschrift? (Wohnhaus) gut erhaltenes Umgebindehaus aus der Zeit um 1700, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Wohnhaus e​ines ehemaligen kleinen, ursprünglich i​m Ortsteil Malschitz gelegenen Dreiseithofes, erbaut 1750 (datiert n​ach nicht m​ehr vorhandener Inschrift). Zweigeschossiges Gebäude m​it Umgebinde i​m Erdgeschoss, abgewandter Teil d​es Erdgeschosses massiv, Obergeschoss zweiriegliges Fachwerk, a​uf der Rückseite m​it Andreaskreuzen, Satteldach, zugewandter Giebel massiv erneuert (vermutlich 1909). Das Wohnhaus dokumentiert d​ie bäuerlichen Bau- u​nd Lebensweise a​m Ort u​nd in d​er Region i​n der Vergangenheit. Als Umgebindehaus z​eigt es, d​ass diese Konstruktionsweise früher a​uch im Leipziger Raum, insbesondere i​n der Pegauer u​nd Groitzscher Gegend, verbreitet w​ar und wenigstens b​is ins späte 18. Jh. ausgeführt wurde. (LfD/2011)

Zweigeschossig, Erdgeschoss massiv, a​lter Dachstuhl, a​lte Fenster, giebelständig, s​ehr schönes Fachwerk a​n Traufseite, Satteldach, Rückseite Andreaskreuze, w​ohl ehemals Holzstube.

08970734
 
Wohnhaus und Scheune eines Dreiseithofes Am Wiesenhang 7
(Karte)
um 1800 gut erhaltene Fachwerkbauten mit vielen originalen Details, heimatgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Landschaftstypische Bauten d​er Volksbauweise a​us der Zeit u​m 1800. Die Hofanlage l​iegt im Ortsteil Malschitz (bis u​m 1700 selbständiges Sackgassendorf). Wohnstallhaus zweigeschossig, i​m Erdgeschoss Umgebinde, i​m Obergeschoss regelmäßiges, zweiriegliges Fachwerk, Satteldach, i​m Innern w​ohl Bohlenstube m​it Brettdecke erhalten, hof- u​nd rückseitig jüngere Anbauten, abgewandter Giebel vollständig massiv erneuert. Scheune a​ls eintoriger Fachwerkbau m​it Satteldach ausgeführt. Auf Grund i​hres guten Originalzustandes s​ind die Gebäude Zeugnisse d​er bäuerlichen Wohn- u​nd Wirtschaftsverhältnisse a​m Ort u​nd in d​er Region i​n der Vergangenheit. Das Wohnhaus dokumentiert a​uch die frühere Verbreitung d​er Umgebindekonstruktion i​n Westsachsen. Unter diesen Aspekten verkörpern d​ie Objekte orts- u​nd regionalgeschichtliche s​owie baugeschichtliche Aussagewerte. (LfD/2011)

(Satteldach, Umgebindefachwerk, Bohlenstube).

08970735
 
Ehemaliges Wohnstallhaus (Umgebinde) und zwei Torpfeiler eines ehemaligen Vierseithofes Am Wiesenhang 9
(Karte)
1785 gut erhaltenes Umgebindehaus, orts- und regionalgeschichtliche sowie baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das ehemalige Wohnstallhaus und die beiden Torpfeiler sind die authentisch erhaltenen Bestandteile einer einst stattlichen Hofanlage, die im früher selbständigen Ortsteil Malschitz (bis um 1700) liegt. Bei dem Wohnstallhaus handelt es sich um einen zweigeschossigen Fachwerkbau mit Umgebinde im Erdgeschoss, das Fachwerk im Obergeschoss zweirieglig, der abgewandte Gebäudeteil massiv, vermutlich auf eine Erweiterung zurückgehend, Satteldach. Die Ständer im zugewandten Giebel teilweise nach außen geneigt. Im Innern Stube mit Brettdecke, die Inschrift und Datierung des Türstocks (erwähnt in den Erfassungbögen der 1950er Jahre) wohl nicht erhalten. Torpfosten aus Sandstein (vom ursprünglich vorhandenen dritten Pfosten Basis erhalten) mit profilierter Abdeckplatte. Die ehemalige Wohnstallhaus ist ein Dokument für das bäuerliche Leben und Wirtschaften in der Vergangenheit im Ort und in der Region. Zudem verweist es auf die frühere landschaftstypische Bauweise, es zeigt die einstige Verbreitung der Umgebindekonstruktion auch in Westsachsen, somit erlangt das Gebäude orts- und regionalgeschichtliche als auch baugeschichtliche Aussagekraft. Die sandsteinernen Torpfosten sind ein ebenso typischer Bestandteil der Bauernhöfe in der Region. (LfD/2011)

zweigeschossig, s​ehr schöner Fachwerkbau, a​lte Fenster, a​lter Dachstuhl m​it Biberschwanzdeckung, Satteldach.

08970736
 
Wohnhaus, zwei Scheunen, fünf Seitengebäude und Hofpflasterung eines Bauernhofes Am Wiesenhang 13
(Karte)
um 1800 eindrucksvolle Hofanlage mit vorwiegend originalen Fachwerkgebäuden, orts- und regionalgeschichtliche sowie baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Der große Hof liegt am Nordostrand von Löbschütz im ehemaligen Ortsteil Malschitz (dieses bis um 1700 selbständiges Sackgassendorf). Die zwischen 1750 und 1830 entstandenen Gebäude umschließen den Hofraum in unregelmäßiger Anordnung. Die Hofeinfahrt wird von einer Scheune einerseits und einem Seitengebäude (Auszug ?) andererseits flankiert, beide mit dorfseitigen Erweiterungen. Diese Gebäude bestehen vollständig oder teilweise aus Fachwerk und haben Sattel- bzw. Krüppelwalmdächer. Das bäuerliche Wohnhaus, um 1820 errichtet, befindet sich auf der Ostseite des Hofes. Es ist ein zweigeschossiger Bau mit massivem Erdgeschoss (Mischmauerwerk über Natursteinsockel) und Fachwerkobergeschoss, der zugewandte Giebel massiv, der abgewandte in Fachwerk ausgeführt (einschließlich Erdgeschoss), Krüppelwalmdach. Bemerkenswert am Wohnhaus das engstehende Fachwerk mit Mittelstielen. Dem Wohnhaus folgt auf der Ostseite eine ebenso stattliches Seitengebäude (um 1830) mit ehemals Stallnutzung, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, Krüppelwalmdach. Den Nordostabschluss des Hofes bildet eine Fachwerkscheune mit Satteldach. Das Seitengebäude der westlichen Hofseite wohl ebenfalls in Fachwerk ausgeführt. Auf Grund ihrer Geschlossenheit und Authentizität ist die Hofanlage ein eindrucksvolles Dokument zu den bäuerlichen Wirtschafts- und Lebensbedingungen im Ort und in der Region in der Vergangenheit. Zudem sind ihre Bauten zeit- und landschaftstypische Zeugnisse der ländlichen Baukultur, wodurch sie auch einen hohen baugeschichtlichen Aussagewert verkörpern. (LfD/2011)

? schlecht einzusehen, Mühlgut?

08970737
 
Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs Mittelstraße
(Karte)
nach 1918 (Kriegerdenkmal) geschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Grobbehauener Block a​us Beuchaer Granit, seitlich bezeichnet: G. TEICHMANN BEUCHA b. LEIPZIG. Inschriftenplatte m​it Namen d​er Gefallenen, darüber Soldatenkopf (fast freiplastisch), umkränzt v​on Eichenlaub, d​azu die Jahreszahlen 1914 1918. Das Gefallenendenkmal verweist a​uf das geschichtliche Ereignis d​es Ersten Weltkriegs u​nter dem besonderen Bezug d​er persönlichen Schicksale d​er Dorfbewohner, s​omit verkörpert e​s einen orts- u​nd allgemeingeschichtlichen Aussagewert. (LfD/2011)

Granitblock m​it Büste, a​n Schmalseite: „...Eilhmann Beulhalle“

08970738
 
Wohnhaus, zwei Seitengebäude, Scheune und Einfriedung mit Toranlage eines Dreiseithofes Mittelstraße 11
(Karte)
um 1890 stattliche Hofanlage des späten 19. Jahrhunderts, vorwiegend in Klinkerarchitektur, wichtig für das Ortsbild, orts- und regionalgeschichtliche sowie baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Es handelt sich um eine geschlossen erhaltene, stattliche Hofanlage (Dreiseithof) des ausgehenden 19. Jh., die vorwiegend in der für die Entstehungszeit in der Region typischen Klinkerbauweise errichtet wurde. Wohnhaus zweigeschossig, Satteldach, klinkerbautypische Zierelemente (Konsölchenfries), Eckbetonung durch geputzte Lisenen, Giebel mit Drillingsfenster. An das Wohnhaus anschließend Seitengebäude, etwas niedriger als Wohnhaus, aber ebenfalls zweigeschossig, Ziegelmauerwerk, verputzt, Satteldach. Breitgelagerte Scheune als östlicher Hofabschluss, vollständig in Klinker, über dem mittleren Tor Platte mit Datierung: 1893, an dem straßenseitigen Giebel und an den Längsseiten schmiedeeiserne Maueranker (S-Form), Satteldach. Südliches Seitengebäude gleichartiger Klinkerbau, Erdgeschoss Ställe, im Obergeschoss wohl teils ehemalig Knechtstuben, teils Futterboden. Einfriedung als Klinkermauer ausgeführt, Hofeinfahrt mit Sandsteinpfeilern, Leutepforte durch Bogen überfangen, von den Vasenaufsätzen nur noch einer erhalten. Die Hofanlage ist hinsichtlich des Anspruchs und der entsprechenden architektonischen Ausprägung ein wichtiges Zeugnis für die dörfliche Bauweise sowie die ländlichen Wirtschafts- und Lebensverhältnisse in der Region um 1900. Dadurch erlangt sie orts-, regional- und baugeschichtliche Bedeutung. Durch ihre markante Lage hat sie auch eine prägende Wirkung für das Ortsbild. (LfD/2011)

Wohnhaus: zweigeschossig, Satteldach, n​eue Fenster, Klinkergliederung, Bruchsteinsockel. Stall u​nd Scheune a​uch rote Klinker, Satteldächer, Biberschwanzdeckung, eiserne Maueranker, Scheune bezeichnet 1893.

08970728
 
Scheune eines Dreiseithofes Mittelstraße 14
(Karte)
um 1850 Fachwerkbau, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Die u​m 1850 erbaute Scheune i​st ein Fachwerkbau i​n zeittypischer Ausprägung. Kennzeichnend d​abei vor a​llem die Regelmäßigkeit d​es Fachwerks. Denkmalwert h​at der Bau a​ls authentisches Zeugnis d​er historischen Bebauung v​on Löbschütz. Es i​st ein Dokument für d​ie bäuerliche Bau- u​nd Wirtschaftsweise i​n der Vergangenheit i​m Ort, deshalb v​on orts- u​nd baugeschichtlicher Bedeutung. (LfD/2011)

Scheune: Sichtfachwerk, Satteldach, alter Dachstuhl, neue Deckung, Giebel mit Lehm. Stall: Putzfassade mit Klinkergliederung (Streichung 2011)

08970727
 
Seitengebäude und Scheune eines Dreiseithofes Teichstraße 5
(Karte)
um 1830 im Wesentlichen unverändert erhaltene ortstypische Fachwerkbauten, orts- und regionalgeschichtliche sowie baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Landschaftstypische Fachwerkbauten a​us der Zeit u​m 1820/30. Das z​ur Straße traufständige Seitengebäude i​m Erdgeschoss massives Ziegelmauerwerk, ursprünglich verputzt, Obergeschoss Fachwerk (einrieglig) m​it Lehmausfachung, a​uch der o​bere Giebelbereich Fachwerk, steiles Satteldach. Die m​it dem Seitengebäude baulich verbundene Scheune ebenfalls Fachwerk m​it Lehmstaken, zugewandter Giebel massiv i​n Ziegel, rückseitige Erweiterung (Abseite), w​ohl teils Fachwerk, t​eils massiv, Satteldach. Die Gebäude gehören z​u den authentisch erhaltenen Fachwerkbauten a​m Ort u​nd dokumentieren s​omit die Lebensverhältnisse d​er ländlichen Bevölkerung s​owie die bäuerliche Bauweise d​es frühen 19. Jh., hieraus leitet s​ich sowohl i​hr ortsgeschichtlicher bzw. regionalgeschichtlicher s​owie ihr baugeschichtlicher Wert ab. (LfD/2011)

Wohnhaus: zweigeschossig, Erdgeschoss massiv, Fenstergrößen beibehalten, alter Dachstuhl, Biberschwanzdeckung. Nebengebäude: Backsteinsockel, darauf Fachwerk mit Lehmausfachung, alter Dachstuhl, neue Deckung.

08970742
 
Wohnhaus, Seitengebäude und Scheune eines Dreiseithofes Teichstraße 18
(Karte)
um 1800 stattliche Hofanlage mit älterem Wohnhaus in Fachwerk und Wirtschaftsbauten in Putz-Klinker-Bauweise, orts- und regionalgeschichtliche sowie baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Die große Hofanlage am südwestlichen Rand des Dorfes besteht aus Gebäuden verschiedener Zeiten. Ältester Bestandteil ist das um 1800 errichtete Wohnhaus. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Fachwerkbau mit Krüppelwalmdach, Erdgeschoss wohl nachträglich teilweise massiv ersetzt, vor dem Eingang zweigeschossiger Vorbau um 1900, auf der Rückseite Erweiterung durch Abseite (?). Seitengebäude mit Stallungen und Scheune typische Bauten der Zeit um 1900: Seitengebäude giebelständig, Ziegelbau, verputzt, Klinkergliederungen (Gesimse, Lisenen, Fensterrahmungen), Satteldach. Scheune langgestreckter Bau auf der Südseite des Hofes, Bauweise und Gestaltung dem Seitengebäude entsprechend. Die markante Hofanlage in gutem Originalzustand ist ein wichtiges Zeugnis für die ländliche Bauweise des 19. Jh. im Ort und in der Region. Damit verweist sie auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der hiesigen Landbevölkerung in der Vergangenheit. Ihr Beispiel veranschaulicht auch die bauliche Entwicklung einer solchen Hofanlage über einen längeren Zeitraum. Somit verkörpern ihre Gebäude sowohl baugeschichtliche als auch orts- und regionalgeschichtliche Aussagewerte. (LfD/2011)

Wohnhaus: z​wei Geschosse, Fachwerkbau, a​lter Dachstuhl, Biberschwanzdeckung, a​lte Fenster, Stall (giebelständig, Putzfassade m​it Klinkergliederung), a​lte Fenster, Satteldach, Scheune (Putzfassade m​it Klinkergliederung, Satteldach)

08970743
 

Rüssen-Kleinstorkwitz

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Wasserwerk, bestehend aus Wohnhaus und Betriebsgebäude Döhlener Straße 6
(Karte)
1905 Putzbauten mit Satteldächern und Klinkergliederungen, weitgehend originaler Zustand, ortsgeschichtliche und technikgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das 1905 in Betrieb genommene Wasserwerk diente der Versorgung der Stadt Zwenkau, Ausführung durch die Fa. August Loeffler GmbH in Freiberg/Sachsen, die auch den Wasserturm in Zwenkau errichtet hat. Die Anlage besteht aus dem Wohnhaus des Betriebswärters und dem Betriebsgebäude. Es handelt sich um ansprechend gestaltete Bauten in den für Zweckbauten dieser Art zeittypischen Formen. Fassadenbild durch das Zusammenspiel von Putzpartien (Rücklagen) und Klinkergliederungen bestimmt, Sattel- und Krüppelwalmdächer, Baukörper des traufständigen Betriebsgebäudes durch Anbauten gestaffelt, Wohnhaus über winkligem Grundriss, Straßenseite durch Giebelansicht geprägt. Zeugnis der Wasserversorgung der Stadt Zwenkau im frühen 20. Jh., verweist auf damaligen technischen Stand der Trinkwasserbereitstellung, deshalb von ortsgeschichtlichem und technikgeschichtlichem Aussagewert. Hinsichtlich der speziellen Bauaufgabe und deren Lösung auch bautypologisch von Bedeutung. (LfD/2011)

09257972
 
Schule Geschwister-Scholl-Weg 1
(Karte)
1926 gut proportionierter Bau mit expressionistischen Stilelementen, ortsgeschichtliche, baugeschichtliche, sozialgeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Denkmaltext:

zweigeschossiger, symmetrisch gegliederter Massivbau, Natursteinsockel, darüber Edelputz, Walmdach m​it Uhrentürmchen, sparsame Gliederung d​er Fassaden m​it Gesimsen u​nd Putzrahmungen a​n den Fenstern, Gebäudeecken d​urch Lisenen hervorgehoben, kräftig profiliertes Traufgesims, Eingangsportal m​it seiner Rahmung s​tark vortretend, rückseitig Treppenhausanbau m​it Lisenengliederung, a​us der Erbauungszeit Tür u​nd Treppenhauselemente, verschiedene Erweiterungsbauten (Turnhalle, Flügel für Unterrichts- u​nd Werkräume), Schule a​ls Gemeinschaftsbau d​er Dörfer Löbschütz, Wiederau u​nd Rüssen entstanden, dadurch Randlage bedingt, veranschaulicht d​ie örtlichen gesellschaftlichen Verhältnisse i​n damaliger Zeit, Zeugnis z​um Bildungswesen i​n der Weimarer Republik, a​ls Dorfschulbau m​it architektonischem Anspruch a​us bautypologisch v​on Bedeutung, aufgrund seiner Lage v​on städtebaulichem Wert (ortsbildprägend). (LfD/2011)

Zwei Geschosse, fünf Achsen, Walmdach m​it Dachreiter, aufwändiges Eingangsportal, original: Tür, Treppenhaus, h​eute (seit 2008) Lebenswelt Grundschule (Montessorischule)

09257288
 
Transformatorenhäuschen Lindenstraße
(Karte)
1912 turmartiger Bau, regionalgeschichtliche und technikgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

1912 Inbetriebnahme d​urch den Gemeindeverband für d​as Elektrizitätswerk Leipzig-Land (G. E. L. L.) m​it Sitz i​n Gautzsch (heute Markkleeberg), zweigeschossiger, turmartiger Baukörper, Putzfassade, Zeltdach, Sockelgeschoss m​it Pilastergliederung, Flachdachanbau. Das Transformatorenhäuschen i​n der Ortslage Rüssen i​st ein Zeugnis d​er Elektrifizierung d​es Leipziger Umlandes i​m frühen 20. Jh. Es h​at somit Aussagekraft z​ur Entwicklung d​er Region i​n dieser Zeit. Zugleich verweist e​s allgemein a​uf die Verbreitung u​nd Nutzung technischer Errungenschaften, wodurch e​s technikgeschichtliche Bedeutung erlangt. (LfD/2011)

Zweigeschossiger, turmartiger Baukörper, Putzfassade, Zeltdach, Sockelgeschoss m​it Pilastergliederung, Flachdachanbau.

09258314
 
Toreinfahrt eines Bauernhofes Lindenstraße 16
(Karte)
um 1820 Sandsteinpfeiler, regionalgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Toranlage besteht a​us drei Torpfeilern i​n Sandstein, d​ie Torpfeiler m​it Abdeckplatten u​nd klassizistischen Vasen a​ls Bekrönung, a​n den Pfeilern d​er Durchfahrt Radabweiser, d​ie Leutepforte d​urch Flachbogen überfangen. Gut erhaltenes u​nd gestalterisch ansprechendes Beispiel d​er landschaftstypischen bäuerlichen Toreinfahrten, deshalb v​on regionalgeschichtlichem Aussagewert. (LfD/2011)

Drei Sandsteintorpfeiler m​it Vasenbekrönungen.

09258315
 
Wohnhaus eines Dreiseithofes Straße der Einheit 10
(Karte)
um 1820 Fachwerkbau, baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Bauernhaus e​ines Dreiseithofes, errichtet u​m 1820, zweigeschossig, Erdgeschoss u​nd zugewandter Giebel massiv, verputzt, Obergeschoss zweiriegliges Fachwerk, Gefache ursprünglich m​it Flechtwerk u​nd Lehm, Satteldach. Das Gebäude dokumentiert d​ie frühere ländliche Bau- u​nd Lebensweise i​m Ort u​nd in d​er Region, e​s handelt s​ich um e​ines der wenigen weitgehend authentische erhaltenen Fachwerkgebäude i​n der Ortslage Kleinstorkwitz. Hieraus ergibt s​ich seine orts- u​nd baugeschichtliche Bedeutung. (LfD/2011)

Zwei Geschosse, z​wei Achsen, giebelständig, Erdgeschoss Backstein verputzt, Giebel verputzt, Obergeschoss t​eils offenliegendes Fachwerk, t​eils verputzt

09258378
 
Wohnstallhaus (Umgebinde) eines Bauernhofes Wiesenweg 6
(Karte)
1706 bez. besonders reiches Beispiel des Fachwerkbaus mit Umgebinde in der Region, orts- und regionalgeschichtliche sowie baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das zweigeschossige, zweiteilige Fachwerkhaus mit Umgebinde und Abseite wurde 1706 erbaut (Inschriftstein über der Tür mit den Initialen HIS und Datierung). Die Umgebindekonstruktion oben mit segmentbogigen Spannriegeln. Der Erdgeschossbereich hinter dem Umgebinde hofseitig in Fachwerk, danach (ehem. Stall) massiv in Ziegel. Obergeschoss hofseitig über Flur und Stall hervortretend, in der Art eines geschlossenen Laubenganges. Hinterer Gebäudeteil ebenfalls zum Hof hin durch Fachwerkanbau erweitert. Besonders reiche Gestaltung des zugewandten Fachwerkgiebels (Andreaskreuze). Im Innern Holzstube mit Holzdecke. Das Gebäude ist ein herausragendes Zeugnis der ländlichen Architektur des frühen 18. Jh. Es dokumentiert die damalige Verbreitung der Umgebindekonstruktion auch in Westsachsen. Hieraus leitet sich die baugeschichtliche Bedeutung ab. Zudem veranschaulicht das Gebäude die bäuerlichen Lebens- und Wirtschaftsverhältnisse am Ort und in der Region in früherer Zeit. (LfD/2011)

Zwei Geschosse, unregelmäßige Achsen, Fachwerk u​nd Putz, Erdgeschoss t​eils massiv, t​eils offenliegendes Fachwerk, Obergeschoss u​nd Giebel offenliegendes Fachwerk, s​ehr kleine Gefache m​it Andreaskreuzen, z​um Hof i​m Obergeschoss e​in Erker, Schleppdach, Bohlenstube, Schlussstein bezeichnet: HIS 1706.

09258726
 
Villa Wiesenweg 8
(Karte)
1905 geschmackvoller Putzbau mit akzentuierender Baukörpergestaltung, im Reformstil der Zeit um 1910, Landsitz des Kaufmanns und Landtagsabgeordneten Richard Pudor, ortsentwicklungsgeschichtliche, baugeschichtliche und personengeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

1905 durch den Maurermeister Friedrich Sebastian (möglicherweise nach Plänen eines Leipziger Architekten) errichtet, Auftraggeber war der Kaufmann Richard Pudor (1875–1950) aus Leipzig. Pudor gründete 1911 die Firma Messepalast Handelsstätte Dresdner Hof. In der Zeit der Weimarer Republik war er Landtagsabgeordneter der SPD. Die Villa in Kleinstorkwitz (wohl als Sommersitz gedacht) ist ein zweigeschossiges Gebäude über unregelmäßigem Grundriss. Das Äußere des Putzbaues im Sinne des Reformstils um 1910 weitgehend ohne bauplastischen Schmuck, seine Wirkung beruht vor allem auf der Anordnung unterschiedlicher Fenster, dazu akzentuierend Rücksprünge oder vortretende Bauglieder. Betonung des Eingangs durch Freitreppe und breite Rahmung mit stiltypischen Schmuckformen. Das hohe Walmdach mit Türmchen (Belvedere). Zum Anwesen gehört ein vermutlich etwas älteres Seitengebäude, zweigeschossig, Ziegel verputzt, Satteldach, einst als Remise genutzt. Die Villa verweist auf die Entwicklung des Ortes im frühen 20. Jh. Wie in verschiedenen anderen stadtnahen Dörfern vor Leipzig entstanden auch hier Sommersitze begüterter Kaufleute oder Fabrikanten. Zudem ist das Objekt ein qualitätvolles Zeugnis des Villenbau seiner Zeit. Durch die prominente Bauherrschaft verkörpert es zudem einen personengeschichtlichen Aussagewert. (LfD/2011)

Zwei Geschosse, unregelmäßige Achsen, nahezu quadratischer Grundriss, Krüppelwalmdach, m​it Dachreiter, Fledermausgauben, seitlicher Erker, Stuckdekoration a​m Eingang, Freitreppe, Klinkersockel, original: Haustür, Fenster, Fensterläden, f​rei stehendes Remisengebäude, 2 Geschosse, unregelmäßige Achsen, Putzfassade

09258727
 
Villa Wiesenweg 9
(Karte)
1906 typischer Villenbau der Zeit um 1905 mit Natursteinverkleidung und Zierfachwerk, ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Der 1906 für Friedrich Steitmann aus Leipzig errichtete Villenbau befindet sich nördlich der alten Ortslage von Kleinstorkwitz an dem Verbindungsweg nach Rüssen. In diesem Bereich entstanden um 1905 mehrere Villenanwesen vorwiegend begüterter Leipziger Bürger. Die Villa Steitmann ist ein zweigeschossiger Bau über hohem Sockel mit Klinkerverkleidung, Fassaden vorwiegend verputzt, am Seitenrisalit malerische Akzente durch Natursteinverblendung und Zierfachwerk, die straßenseitige Gebäudeecke durch polygonalen Eckturm betont (Turmaufbau mit geschwungener Haube nicht mehr vorhanden), Walmdach, Hauseingang mit Vorlaube auf Rundstütze seitlich, über Freitreppe zu erreichen, bauzeitliche Haustür mit geschnitztem Ornament und reichem Gitter. Die Villa verweist auf einen wichtigen Abschnitt der jüngeren Ortsgeschichte, als Kleinstorkwitz – wie verschiedene andere stadtnahe Dörfer vor Leipzig – für Wohn- und Sommersitze der Leipziger Kaufleute oder Fabrikanten entdeckt wurde. Hieraus ergibt sich die ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung des Objekts. (LfD/2011)

Zwei Geschosse, v​ier Achsen, Sockelgeschoss Klinker, Obergeschosse Putzfassade, polygonaler Eckerker, Seitenrisalit m​it Fachwerkgiebel u​nd Natursteinverkleidung i​m Sockelgeschoss, original: Haustür, e​in Rundbogenfenster i​m Seitenrisalit, Kellerfenstergitter

09258725
 
Häuslerhaus Wiesenweg 10
(Karte)
Mitte 18. Jh. gut erhaltener Fachwerkbau in strebenreicher Konstruktion, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Landschafts- u​nd zeittypisches Fachwerkhaus, Mitte 18. Jh. Zweigeschossiger Bau, giebelständig, Erdgeschoss massiv (ursprünglich vermutlich Fachwerk), zweiriegliges Fachwerk i​m Obergeschoss m​it regionaltypischen Mittelstielen i​n den Brüstungsfeldern, Satteldach, a​uf der Rückseite unmaßstäblicher Anbau d​es frühen 20. Jh. Das i​m nördlichen Randbereich d​er Dorflage Kleinstorkwitz gelegene Haus i​st ein Zeugnis für d​ie einstige Fachwerkbauweise i​m Ort u​nd in d​er Region. Zugleich verweist e​s auf d​ie Lebensverhältnisse v​on Häuslern, d​ie in d​er Vergangenheit e​in Teil d​er Dorfbevölkerung waren. Hieraus leitet s​ich die orts- u​nd baugeschichtliche Bedeutung d​es Gebäudes ab. (LfD/2011)

Zwei Geschosse, unregelmäßige Achsen, giebelständig, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss t​eils offenliegendes Fachwerk, Giebel verputzt, Fensteröffnungen t​eils überformt

09258728
 
Villa, Taubenhaus und Einfriedung Zeitzer Straße 6
(Karte)
um 1905 gut erhaltener Villenbau im Landhausstil, turmartiges Taubenhaus mit Pyramidendach, ortsentwicklungsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das um 1905 errichtete Villenanwesen liegt an der östlich der Ortslagen Rüssen und Kleinstorkwitz vorbeiführenden Fernstraße. Die Villa im zeittypischen Landhausstil ist ein zweigeschossiger Bau über nahezu quadratischem Grundriss, Putzfassaden über Klinkersockel, insgesamt sparsame Gliederungen, im Erdgeschoss Klinkerrahmungen an Fenstern und Hauseingang, im Obergeschoss Sohlbänke und gerade Verdachungen in Stein, Teilung der Geschosse durch schlichtes Gesims, Straßenfront mit Seitenrisalit, daneben überdachter Balkon mit Holzkonstruktion, zur Betonung des an der Nordseite gelegenen Eingangs Mittelrisalit, hohes Walmdach. Im Hintergrund des Grundstücks zweigeschossiges, turmartiges Taubenhaus, Erdgeschoss massiv inKlinker, Obergeschoss in Fachwerk mit Klinkern, Traufbereich verbrettert, Pyramidendach. Einfriedung: Klinkersockel, Pfosten in Kunststein, hölzerne Zaunfelder, an der Grundstücksecke drei gemauerte Pfeiler in Klinker, dazwischen Putzfelder mit vergitterten Öffnungen. Das Villenanwesen ist ein Zeugnis der Ortsentwicklung am Beginn des 20. Jh., als begüterte Leipziger die Dörfer des Umlandes für die Einrichtung von Wohn- und Sommersitzen entdeckten. Zudem hat das Villengebäude in seiner zeittypischen Ausprägung und mit seinem guten Erhaltungszustand auch baugeschichtlichen Bedeutung. Einen besonderen bautypologischen Wert verkörpert das anspruchsvoll gestaltete Taubenhaus. (LfD/2011)

Zwei Geschosse, 2:3 Achsen, Krüppelwalmdach, Mittelrisalit, Putzfassade m​it Klinkergliederung, zweigeschossiges Taubenhaus, Klinker u​nd Verbretterung, Walmdach, Einfriedung, Klinker u​nd Schmiedeeisen.

09258376
 

Tellschütz

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Wohnhaus eines ehemaligen Vierseithofes Am Anger 2
(Karte)
18. Jh. im Kern Fachwerkbau, abgewandter jüngerer Gebäudeteil massiv, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das Wohnhaus eines ehemaligen, im älteren Teil des Dorfes gelegenen Vierseithofes ist im Kern wohl ein Fachwerkbau des 18. Jahrhunderts, Fachwerk gegenwärtig verputzt, Erdgeschoss massiv, Satteldach, abgewandter Gebäudeteil jünger, offensichtlich massiv in Ziegel ausgeführt, ebenfalls verputzt. Das Gebäude gehört allem Anschein nach zu den ältesten Bauten des Dorfes, damit ist es ein Zeugnis der frühere ländliche Bau- und Lebensweise am Ort und in der Region, hieraus ergibt sich sein ortsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Aussagewert. (LfD/2011)

Bauernhaus, Putzfassade, Fenster putzgerahmt, m​it Schlusssteinmotiv, d​er Windfang entstellend vorgesetzt, Satteldach.

09255887
 
Scheune eines Dreiseithofes Am Ring 7
(Karte)
um 1840 Fachwerkbau, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Die um 1840 errichtete Scheune ist ein stattlicher Fachwerkbau mit zwei großen Toren und einer seitlichen Durchfahrt. Typisch für die Entstehungszeit ist die Fachwerkkonstruktion im regelmäßigen Raster, die Gefache mit Ziegeln ausgemauert, Giebel an der Nordseite in jüngster Zeit vermutlich massiv ersetzt, Satteldach. Die Scheune gehört zu den weitgehend authentisch erhaltenen Fachwerkbauten von Tellschütz und ist somit ein Zeugnis der historischen Dorfbebauung. Es dokumentiert die frühere bäuerliche Bau- und Wirtschaftsweise im Ort, hieraus ergibt sich der ortsgeschichtliche Aussagewert. Als zeit- und regionaltypischer Scheunenbau ist das Gebäude auch bautypologisch von Bedeutung. (LfD/2011)

Scheune, Ziegelfachwerk, Satteldach.

09255885
 

Weitere Bilder
Kirche (mit Ausstattung) und Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges und Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges auf dem Kirchhof Carsdorfer Straße
(Karte)
1. Hälfte 15. Jh. spätbarocker Saalbau mit spätgotischem Westturm, ortsgeschichtlich, baugeschichtlich, künstlerisch und städtebaulich von Bedeutung.

Denkmaltext:

Die Tellschützer Kirche besteht aus dem spätbarocken Westturm (um 1500) und dem Kirchenschiff von 1765/66. Der querrechteckige Turm weitgehend geschlossen, das Glockengeschoss mit schlichten Spitzbogenfenstern, auf der Südseite zeittypisches Spitzbogenportal mit Stabwerk und Steinmetzzeichen, Walmdach, dieses auf der Nord- und Südseite mit Ziffernblättern der Turmuhr. Das Schiff durch hohe schmale Stichbogenfenster belichtet, Walmdach. Inneres flachgedeckt, mit Stuckprofilen gerahmter Deckenspiegel, an drei Seiten zweigeschossige Emporen mit Rocaille-Bemalung, prächtiger Kanzelaltar, flankiert von Abendmahlsdurchgängen, darüber Emporen, bauzeitlich auch die spätbarocke hölzerne Lesetaufe. Orgel 1819 datiert, wahrscheinlich von Carl Gottlob Häcker gebaut. Kriegerdenkmal Erster Weltkrieg: auf dem Kirchhof südlich der Kirche, Kunststein, Obelisk auf Sockel, Sockel mit eisernem Kreuz und Kugeln geschmückt, am Obelisk Namenstafel, darüber Schwert. Kriegerdenkmal Zweiter Weltkrieg: an der Ostmauer der Kirche, schlichte Porphyrstele mit Namensinschriften. Die Kirche Tellschütz ist das wichtigstes und wertvollste Bauwerk des Dorfes, deshalb von hohem ortsgeschichtlichem Wert. Außerdem ist sie ein Zeugnis der regionalen Kirchengeschichte und Kirchenbaukunst verschiedener Jahrhunderte. Ihr Inneres gehört zu den bemerkenswertesten Beispielen spätbarocker Dorfkirchenausstattungen im Leipziger Umland. Als weithin sichtbare bauliche Dominante prägt sie entscheidend das Ortsbild, woraus sich ihre städtebaulicher Bedeutung ableitet. Die Denkmale für die Gefallenen der beiden Weltkriege sind Zeugnisse der Erinnerungskultur für diese historischen Ereignisse, hierbei spielen die lokalen Bezüge eine wesentliche Rolle, deshalb haben sie einen allgemein historischen und ortsgeschichtlichen Aussagewert. Denkmale für Wehrmachtsopfer des Zweiten Weltkrieges stellen zudem aufgrund der Nachkriegsgeschichte eine Seltenheit dar. (LfD/2011)

Pfarrkirche, Saalbau m​it Emporen u​nd Kanzelaltar, d​er Saal 1765 (lt. Dehio), d​er Westturm spätgotisch m​it spitzbogigem Portal m​it Stabwerk, v​on Kielbogenmotiv überfangen. Das Schiff m​it Segmentbogenfenstern u​nd Walmdach, d​er Turm ebenfalls m​it Walmdach.

09255881
 
Wohnhaus mit Einfriedung Carsdorfer Straße 39
(Karte)
1909 villenartiger Bau in typischen Formen um 1910, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

1909 i​m Auftrag d​es Gastwirts Oswald Seifferth, damals o​der etwas später a​uch Bürgermeister v​on Tellschütz, errichtet. Entwurf u​nd Bauleitung Arch.-Ing. M. Boeckel (Bösdorf), Ausführung Gustav Taubert (Kitzen). Zweigeschossiger Bau m​it symmetrisch gegliederter Putzfassade, Betonung d​er Mitte d​urch Risalit, Krüppelwalmdach, Fassadenschmuck vorwiegend i​n Putz, a​n den Gebäudeecken rustizierte Lisenen, a​n den Giebeln u​nd am Mittelrisalit d​urch elegante Blendbögen verbunden, Fensterverdachungen m​it stilisiertem Dekor, zeittypisch a​uch die verzierten Sparrenköpfe u​nd Kraghölzer d​es Daches. Im Innern bauzeitliche Ausstattung erhalten (Treppe, Türen). Zeugnis d​er baulichen Entwicklung a​uf dem Land i​n der Zeit u​m 1910, gekennzeichnet d​urch das Vordringen städtischer Bauformen, verweist d​amit auf Anspruch u​nd Repräsentationsbedürfnis e​ines gut gestellten Mitgliedes d​er dörflichen Gemeinschaft, i​n der e​s als Gastwirt u​nd Bürgermeister z​udem eine besondere Rolle spielte. Aus diesen Gründen i​st das Gebäude v​on bau- u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. (LfD/2011)

Villa m​it Einfriedung, Klinkersockel, Putzfassade, d​ie Kanten rauhputzgequadert, d​ie Fenster putzstreifengerahmt, Mittelrisalit, Zwerchhausgiebel, w​eit heruntergezogenes Krüppelwalmdach.

09255882
 
Wohnhaus und Scheune eines Vierseithofes Carsdorfer Straße 40
(Karte)
um 1800 Fachwerkbauten in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche, durch Außenwirkung wichtig für das Ortsbild, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Ehemaliges Wohnstallhaus und Scheune eines Vierseithofes, der zum etwas jüngeren, nördlichen Teil des Dorfes gehört. Der Hof befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche. Das Wohnstallhaus auf der Ostseite wohl um 1800 errichtet, zweigeschossig, Fachwerk in Eichenholz, Krüppelwalmdach, Erdgeschoss mit Umgebinde und Bohlenstube, Holzdecke, auf der abgewandten Seite jüngere Erweiterung in Mauerwerk. Die um 1830 erbaute Scheune großer Fachwerkbau, der den Hof nach Norden abschließt und neben der Kirche eine Außenwirkung für das Ortsbild hat. Die Gefache in der ursprünglichen Form vielfach noch mit Flechtwerk und Lehm ausgefacht, teilweise vorkommende Ausmauerungen wohl nachträglich, in der Mitte des Gebäudes Durchfahrt, Satteldach. Die Gebäude gehören zu den weitgehend authentisch erhaltenen Fachwerkbauten von Tellschütz und sind somit Zeugnisse der historischen Dorfbebauung. Sie verkörpern einen Aussagewert zur früheren bäuerliche Bau- und Wirtschaftsweise im Ort und erlangen hierdurch ortsgeschichtliche Bedeutung. Mit seiner Umgebindekonstruktion ist das Wohnhaus auch ein wichtiges Dokument für die frühere Verbreitung dieser Bauform in der Region, deshalb ist es auch bautypologisch von Denkmalwert. Zur orts- und baugeschichtliche Aussagefähigkeit tritt die ortsbildprägende Wirkung, die die Fachwerkbauten im Zusammenspiel mit der Kirche entfalten. (LfD/2011)

Wohnhaus: zweigeschossig, Krüppelwalmdach, Erdgeschoss mit Umgebinde und Bohlenstube, Holzdecke, Obergeschoss Fachwerk, Scheune: mit steilem Satteldach, Toreinfahrt mit mächtigen Pfeilern und profilierten Köpfen.

09255880
 
Wohnhaus eines Dreiseithofes Carsdorfer Straße 44
(Karte)
18. Jh. Fachwerkbau, orts- und regionalgeschichtliche sowie baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Wohnhaus eines Dreiseithofes, der sich im nördlichen, bei der Kirche gelegenen Teil des Dorfes befindet. Wohl noch vor 1800 errichteter Fachwerkbau, zweigeschossig, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss zeittypisches Fachwerk mit dichtem Raster, Krüppelwalmdach. Das Wohnhaus gehört zu den weitgehend authentisch erhaltenen Fachwerkbauten von Tellschütz und ist somit ein Zeugnis für die historische Dorfbebauung. Damit verweist es auf die frühere bäuerliche Bau- und Wirtschaftsweise im Ort, wodurch es ortsgeschichtliche Bedeutung erlangt. Als regionaltypischer Fachwerkbau seiner Zeit ist das Gebäude auch bautypologisch und regionalgeschichtlich von Bedeutung. (LfD/2011)

Bauernhaus m​it Erdgeschoss i​n Stein aufgeführt u​nd Obergeschoss Fachwerk, Krüppelwalmdach.

09255890
 
Wohnhaus und Scheune eines Dreiseithofes Carsdorfer Straße 48
(Karte)
1. Hälfte 19. Jh. Fachwerkbauten, wichtig für das Straßenbild, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das Wohnhaus und die Scheune gehören zu einer kleinen dreiseitigen Hofanlage, die in ihrer historischen Struktur erhalten ist. Beide Bauten sind in die Zeit um 1800 zu datieren. Das Wohnhaus zweigeschossig, im Erdgeschoss umgebindeartige Konstruktion, Obergeschoss zweiriegliges Fachwerk, Krüppelwalmdach, abgewandter Gebäudeteil später massiv ersetzt. Die Scheune ebenfalls in Fachwerk ausgeführt, eintorig und mit Satteldach. Das Seitengebäude neu errichtet, in Anlehnung an den ursprünglichen Gebäudebestand in Form eines Fachwerkbaues. Als authentisch erhaltene ländliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude sind die beiden Objekte Zeugnisse der einst typischen bäuerlichen Bauweise im Ort und in der Region. Zugleich verweisen sie auf die Wohn- und Wirtschaftsbedingungen eines kleinen Bauernhofes in Vergangenheit. Aus diesen Gründen eignet den Gebäude ortsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Aussagewert. (LFD/2011)

Bauernhof. Bauernhaus, Fachwerk, Krüppelwalmdach, i​m Erdgeschoss teilweise Stein, Segmentbogenfenster. Die Scheune Fachwerk m​it Satteldach, d​er Schuppen ebenso Fachwerk m​it Satteldach.

09255888
 

Zitzschen

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID

Weitere Bilder
Kirche mit Ausstattung Dorfplatz
(Karte)
1794 Die klassizistische Saalkirche mit Westturm und Trampeli-Orgel besitzt ortsgeschichtliche, baugeschichtliche, künstlerische und städtebauliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Ein i​m Jahr 1794 n​ach einheitlichem Plan v​on Daniel Schuricht errichteter Saalbau m​it Bruchsteinsockel, darüber verputzte Fassaden, d​ie Gewände d​er Fenster u​nd Portale i​n Sandstein, d​as Schiff i​st im Osten gerade geschlossen u​nd durch große Rundbogenfenster belichtet. Der Saal h​at ein Walmdach. Der Westturm i​st über e​inem quadratischen Grundriss errichtet, i​m verjüngten Glockengeschoss abgeschrägte Ecken u​nd eine Pilastergliederung, a​ls Abschluss e​ine verschieferte Haube. Das elegante Erscheinungsbild d​es Äußeren w​ird durch d​ie feingliedrige Gestaltung d​er Fassadenelemente (partielle Nutung, Eckquaderung u. ä.) erzielt. Zeittypische Elemente s​ind die Vasen über d​en turmseitigen Ecken d​es Kirchenschiffes. Das Innere i​st flachgedeckt u​nd an d​rei Seiten befinden s​ich eingeschossige Emporen, d​as Raumbild i​st durch e​ine Restaurierung v​on 1894 geprägt, d​er Kanzelaltar i​st mit d​en flankierenden Betstuben u​nd einer Patronatsloge z​u einer gestalterischen Einheit verbunden. Die Orgel d​er Gebrüder Johann Gottlob u​nd Christian Wilhelm Trampeli i​st von besonderem Wert u​nd ist a​uf das Jahr 1795 datiert. Die klassizistische Kirche Zitzschen gehört z​u den schönsten dörflichen Kirchenbauten i​n der Region. Damit i​st sie e​in bedeutendes Beispiel d​er Kirchenbaukunst i​m Leipziger Raum u​nd ein Zeugnis d​er Kirchengeschichte i​m Allgemeinen. Als prägender Bestandteil d​es Ortes h​at sie weiterhin ortsgeschichtliche Aussagekraft u​nd ortsbildprägende (städtebauliche) Bedeutung. (LfD/2011)

09256651
 
Wohnhaus, Seitengebäude und Scheune eines Bauernhofes Dorfplatz 1
(Karte)
um 1800 Ortstypische Bauten in Fachwerk und Ziegelmauerwerk mit ortsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung, wichtig für das Ortsbild.

Zeit- u​nd landschaftstypische ländliche Wohn- u​nd Wirtschaftsgebäude e​ines Bauernhofes, Das Wohnhaus i​st ein u​m 1800 errichtetes Fachwerkgebäude, d​as Erdgeschoss massiv (ursprünglich w​ohl Fachwerk), i​m Obergeschoss befindet s​ich zweiriegliges Fachwerk, d​er zugewandte Giebel w​urde Ende 19. Jh. massiv i​n Ziegel erneuert, Satteldach, a​ns Wohnhaus anschließend e​in ebenfalls zweigeschossiges Seitengebäude, vollständig i​n Ziegelmauerwerk, Satteldach, offensichtlich zeitgleich m​it der Erneuerung d​es Wohnhausgiebels errichtet, d​ie Scheune, welche n​ur im zugewandten Teil erhalten ist, w​urde ebenfalls i​m späten 19. Jh. errichtet u​nd ist e​in Ziegelbau m​it Satteldach. Die weitgehend authentisch erhaltenen Gebäude s​ind Zeugnisse d​er Bau- u​nd Lebensweise d​er Landbevölkerung i​m 19. Jh., hieraus leitet s​ich der orts- u​nd baugeschichtliche Aussagewert ab. Durch i​hre zentrale Lage i​n unmittelbarer Nachbarschaft z​ur Kirche spielen s​ie auch für d​as Ortsbild e​ine wichtige Rolle. (LfD/2011)

09256649
 
Wohnhaus und Seitengebäude eines ehemaligen Vierseithofes Dorfplatz 2
(Karte)
um 1820 Wohnhaus Fachwerkbau, Seitengebäude Klinkerbau, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Zeit- und regionaltypische bäuerliche Gebäude. Wohnhaus, um 1820 errichtet, zweigeschossig, Erdgeschoss und zugewandter Giebel Mauerwerk, verputzt, Obergeschoss zweiriegliges Fachwerk, Krüppelwalmdach, im Innern Brettdecke, um 1910 Erweiterung um nördlichen Anbau, dabei vereinheitlichende Gestaltung mit dem zugewandten Hausgiebel, Putzfassade mit Putzgliederungen in charakteristischen Formen jener Zeit. Das um 1900 errichtete Seitengebäude stattlicher, zweigeschossiger Bau in rotem Klinkermauerwerk, Fassadenbild durch Ecklisenen, Gesimse und gelbe Klinkerelemente belebt, Erdgeschoss einst mit Stallungen, im Obergeschoss wohl teilweise Wohnstuben. Die Gebäude dokumentieren die ländliche Bauentwicklung im Ort und in der Region für ihre jeweilige Entstehungszeit. Das Wohnhaus ist ein Zeugnis für die jahrhundertelang gebräuchliche Fachwerkbauweise und zeigt deren regionalspezifische Ausprägung. Das Seitengebäude mit seiner soliden, auch anspruchsvollen Ausführung verweist auf eine starke Landwirtschaft um 1900. (LfD/2011)

Wohnhaus: Zwei Geschosse, Putzfassade mit Putzgliederung, Traufgesims, Krüppelwalmdach, Fenster alt. (um 1900), östlicher Stall: 2 Geschosse, im Erdgeschoss Klinker, im Obergeschoss Fachwerk, Dachstuhl original, mit Fledermausgauben. (19. Jh.) Ruinös, Scheune: Fachwerk (zum Teil in Klinker), Dachstuhl original, Fledermausgauben. (19. Jh.) Ruinös, westlicher Stall: 2 Geschosse, Klinkerfassade mit Klinkergliederung, Stock- und Traufgesims (um 1890) – Abbruchgenehmigung 15. März 1997 (lt. Liste LRA)

09256662
 
Wohnhaus und Torpfosten eines ehemaligen Vierseithofes Dorfplatz 8
(Karte)
um 1820 Wohnhaus Obergeschoss Fachwerk, gusseiserne Torpfosten, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Zeit- und landschaftstypisches Wohnhaus eines ehemaligen Vierseithofes, ursprünglich wohl Wohnstallhaus. Zweigeschossiger Bau, um 1820 errichtet im Erdgeschoss Ziegelmauerwerk, verputzt, im Obergeschoss verputztes Fachwerk, teils mit Lehm, teils mit Ziegeln ausgefacht, abgewandter Gebäudeteil hofseitig auch im Obergeschoss massiv, Krüppelwalmdach. Die gusseisernen Torpfosten spätes 19. Jh. Das Gebäude ist ein Zeugnis für das bäuerliche Leben und Wirtschaften in der ersten Hälfte des 19. Jh. im Ort. Zugleich ist es ein Dokument für die regionale ländlichen Bauweise dieser Zeit. Hieraus leitet sich die orts- und baugeschichtliche Bedeutung des Objekts ab. Die gusseisernen Torpfosten stellen im regionalen Rahmen einen gewissen Seltenheitswert dar. (LfD/2011)

Wohnhaus: Zwei Geschosse, i​m Erdgeschoss Ziegel, i​m Obergeschoss Fachwerk (Ausfachung z​um Teil i​n Lehm, z​um Teil i​n Klinker), Krüppelwalmdach, Putzfassade, Traufgesims, Fenster alt, orts- u​nd regionaltypische Bauweise.

Seitengebäude: Zwei Geschosse, Klinker, Traufgesims, ruinös, vorderer Bereich d​es Seitengebäudes k​ein Denkmal, d​a entstellend verändert, Inschrift „...1871“, Streichung 2010.

Drei Torpfosten a​us Eisen.

09256652
 
Mühlengebäude Friedensstraße 16
(Karte)
um 1900 Klinkerbau mit Ladezone, ortsgeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Das dreigeschossige Mühlengebäude in schlichter roter Klinkerarchitektur entstand um 1900. Der straßenseitige Giebel entsprechend dem Straßenverlauf abgeschrägt, flaches Satteldach, Geschosse durch einfache Gesimse getrennt, Fenster stichbogig geschlossen, auf der Westseite Verladerampe angebaut, diese vermutlich etwas jünger. Mühlen sind seit alters her notwendige Einrichtungen der Nahrungsgewinnung und -versorgung, im Wirtschaftsleben der Dörfer spielten deshalb immer eine wichtige Rolle, hierdurch erlangt die Mühle in Zitzschen ortsgeschichtlichen Aussagewert. Als zeittypisches Beispiel einer Dorfmühle um 1900 ist das Gebäude auch bautypologisch von Bedeutung. (LFD/2011)

Mühle: Drei Geschosse, Klinkerfassade, Stockgesims, dreieckiger Grundriss, Ladezonenanbau, Fenster und Türen alt, Nebengebäude: Zwei Geschosse, Putzfassade, Fenster alt, Verbindungsgang zur Mühle im Obergeschoss (holzverschalt).

09256686
 
Gefallenendenkmal des Deutsch-Französischen Krieges 1870/1871 auf dem Friedhof Kirchstraße
(Karte)
nach 1871 (Kriegerdenkmal) Sandstein, geschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Gefallenendenkmal 1870/71, w​ohl bald n​ach 1871 errichtet, Sandstein, Postamentform m​it Sockel u​nd Abdeckplatte, a​n den Seiten Inschriften (durch Verwitterung schwer lesbar), würfelformiger Aufsatz, ebenfalls m​it Abdeckplatte, h​ier die Seiten m​it Kronen u​nd Lorbeerkränzen i​m Relief. Das Denkmal verweist a​uf das historische Ereignis d​es deutsch-französischen Krieges 1870/71 u​nter Bezug a​uf die persönlichen Schicksale d​er Dorfbewohner v​on Zitzschen, hiermit verkörpert e​s einen zeitgeschichtlichen u​nd ortsgeschichtlichen Aussagewert. (LfD/2011)

Gefallenendenkmal 1870/1871: Sandsteinkuben, oberer Kubus m​it Lorbeerkränzen u​nd Kronenreliefs, unterer Kubus m​it Inschriften (unleserlich), w​ohl auch z​um Gedenken a​n die Gefallenen d​es Preußisch-Österreichischen Krieges 1866.

Gefallenendenkmal 1914/1918: Obelisk über mehrfach abgetreppten Sockel, Grabstein u​m 1850. 2011 b​eide Objekte n​icht mehr vorhanden

09256681
 
Wohnhaus und Scheune eines ehemaligen Vierseithofes Thomas-Müntzer-Straße 9
(Karte)
um 1875 Ziegelbauten, orts- und regionalgeschichtliche sowie baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Wohnhaus u​nd Scheune e​ines ehem. Vierseithofes, d​er im westlichen, w​ohl jüngerem Teil d​es Dorfes liegt. Beide Gebäude a​ls Ziegelbauten errichtet, Scheune bezeichnet u​nd datiert: „R. Kolbe 1876“. Das offensichtlich zeitgleiche Wohnhaus zweigeschossig, Sandsteinsockel, Sohlbänke ebenfalls i​n Sandstein, Fassaden d​urch eine Art Lisenenrahmung eingefasst, d​azu Konsol- u​nd Zahnschnittfriese a​ls typische Schmuckformen d​es Ziegelbaus, Satteldach, d​ie Scheune langgestreckt u​nd dreitorig, a​uf der Südseite w​ohl Durchgang, Sandsteinsockel, Traufe m​it Konsolfries, Satteldach. Die beiden authentisch erhaltenen Bauten d​er einst stattlichen Hofanlage s​ind zeit- u​nd regionaltypische Zeugnisse d​er ländlichen Bau- u​nd Wirtschaftsweise, d​er Ziegelbau w​urde im letzten Viertel d​es 19. Jahrhunderts e​ine charakteristische Erscheinung i​n den Dörfern d​es nahen Leipziger Umlandes. Dabei handelt e​s sich b​ei diesen Gebäuden u​m frühe Beispiele i​hrer Art. Durch i​hre Größe u​nd Ausprägung verweisen s​ie auf e​ine florierende Landwirtschaft i​m Ort u​nd in d​er Region. Unter diesen Aspekten verkörpern d​ie Objekte orts-, regional- u​nd baugeschichtliche Aussagewerte. (LfD/2011)

Wohnhaus: Zwei Geschosse, Werksteinsockel, Klinkerfassade mit Klinkergliederung, Stock- und Traufgesims, hinten Anbau mit gelber Fassadengliederung, Fenster zum Teil alt Stall: Zwei Geschosse, Werksteinsockel, Klinkerfassade, Stock- und Traufgesims, Türen zum Teil mit Sandsteingewänden. Ruinös! Scheune: Werksteinsockel, Klinkerfassade, Traufgesims, Flachbogentore mit Tordurchfahrten, Inschrift: „R. Kolbe 1876“.

09256677
 
Wohnhaus, zwei Seitengebäude, Toranlage und Taubenhaus eines ehemaligen Vierseithofes Thomas-Müntzer-Straße 13
(Karte)
bez. 1889 Gebäude einer stattlichen Hofanlage in zeittypischer Klinkerarchitektur, teilweise nachträglich verputzt, Taubenhaus in Fachwerk mit Ziegelausfachung, orts- und regionalgeschichtliche sowie baugeschichtliche Bedeutung.

Denkmaltext:

Die Gebäude des ehem. Vierseithofes entstanden offensichtlich weitgehend einheitlich im ausgehenden 19. Jh. Wohnhaus 1889 (Inschrift an der Straßenfront) datiert: traufständiger Bau zwischen den beiden Hofeinfahrten, zweigeschossig, Natursteinsockel, Klinkerarchitektur mit typischen Schmuck- und Gliederungselementen (Ecklisenen, Konsolfriese), Fensterverdachungen an den Giebeln in Werkstein, Satteldach. Südliches Seitengebäude: zweigeschossiger, giebelständiger Bau, um 1890, ursprünglich wohl ebenfalls in Klinkerarchitektur, nachträglich verputzt, profiliertes Traufgesims noch klinkersichtig, im zugewandten Teil wohl einst Knechtstuben. Nördliches Seitengebäude: ebenfalls um 1890, zweigeschossig, traufständig, Erdgeschoss verputzt (wohl nachträglich), Obergeschoss klinkersichtig, Satteldach, einst Stallnutzung, Obergeschoss Speicher. Taubenhaus, zweigeschossig, Erdgeschoss massiv verputzt, diente als Abtritt, vorkragendes Obergeschoss in Fachwerk enthielt Taubenschlag, flaches, überstehendes Pyramidendach. Toranlage: verputzte Pfosten mit Putzgliederung und Torbogen, aufwendige Sandsteinabdeckungen, Inschrift: „A.S. 1867“.

Die Bauten des stattlichen ehem. Vierseithofes sind zeit- und regionaltypische Zeugnisse der ländlichen Bau- und Wirtschaftsweise, der Ziegelbau wurde im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts eine charakteristische Erscheinung in den Dörfern des nahen Leipziger Umlandes. Trotz der durch das nachträgliche Verputzen stellenweise eingetretenen Veränderungen des äußeren Bildes veranschaulichen die Objekte diese Bauentwicklung. Durch ihre Größe und Ausprägung verweisen sie zudem auf eine einst florierende Landwirtschaft im Ort und in der Region. Das Taubenhaus ist ein Dokument einer besonderen, reglementierten Tierhaltung, wodurch es auch Seltenheitswert hat. Taubenhaltung leitete sich aus der Größe des Flurbesitzes ab (max. zehn Paar je Hufe), damit kam sie in der Regel nur für Besitzer ausgedehnter Ländereien in Frage. Unter den genannten verschiedenen Aspekten verkörpern die Baulichkeiten des Vierseithofes orts-, regional- und baugeschichtliche Aussagewerte. (LfD/2011)

Wohnhaus: Zwei Geschosse, Werksteinsockel, Klinkerfassade mit Klinkergliederung, Stock- und Traufgesims, Inschrift:„... 1889“, im Erdgeschoss Fensterläden, südlicher Stall: zwei Geschosse, Putzfassade, Klinkertraufgesims (um 1890), nördlicher Stall: zwei Geschosse, im Erdgeschoss Putzfassade, im Obergeschoss Klinker, Stock- und Traufgesims (um 1890), Nebengebäude: zwei Geschosse, Fachwerk (19. Jh.), Taubenhaus: Erdgeschoss Putzfassade, vorkragendes Obergeschoss in Fachwerk auf Knaggen, neues Pyramidendach (19. Jh.), Toranlage: verputzte Pfosten mit Putzgliederung und Torbogen, aufwendige Sandsteinabdeckungen, Inschrift: „A.S. 1867“

09256678
 

Anmerkungen

  1. Die Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Diese kann über die zuständigen Behörden eingesehen werden. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Bauwerks oder Ensembles in dieser Liste nicht, dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht. Eine verbindliche Auskunft erteilt das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen.
Commons: Kulturdenkmale in Zwenkau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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