Lintorf (Ratingen)
Lintorf ist ein Stadtteil im nordwestlichen Gebiet der Stadt Ratingen am Übergang des Vorlandes des Bergischen Landes in die niederrheinische Tiefebene. Eine bäuerliche Waldsiedlung am Dickelsbach wurde als Linthorpe im Jahr 1052 erstmals urkundlich erwähnt, die ältesten gefundenen Anzeichen für menschliche Besucher oder Bewohner sind dagegen etwa 13.000 Jahre alt. Um 1850 hatte die Siedlung erstmals über 1000 Bewohner. 1975 wurde das Dorf mit ca. 11.000 Einwohnern in die Stadt Ratingen eingemeindet. Im Jahr 2016 hatte Lintorf 15.267 Bewohner. Der Stadtteil grenzt im Norden an den Mülheimer Ortsteil Selbeck und den Duisburger Stadtteil Rahm und im Westen an den Düsseldorfer Stadtteil Angermund; er liegt auf einer Höhe von 35 Metern über NN und umfasst eine Fläche von 16,85 km² (2003, als Stadtteil).
Lintorf Stadt Ratingen | |
---|---|
Höhe: | 42 m |
Fläche: | 15,85 km² |
Einwohner: | 15.271 (31. Dez. 2017) |
Bevölkerungsdichte: | 963 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 40885 |
Vorwahl: | 02102 |
Geographie
Lage
Lintorf liegt an der vielbefahrenen Güterzugstrecke Duisburg-Düsseldorf[1], auf der zwischen 1876 und 1983 auch Personenzüge verkehrten. Der Ort ist umgeben von den Autobahnen A 52 (Essen-Düsseldorf, Ausfahrt Ratingen-Tiefenbroich), A 524 (Autobahnkreuz Breitscheid – Duisburg-Rahm (-Krefeld), Ausfahrt Ratingen-Lintorf), A 3 (Oberhausen-Köln, Ausfahrt A 52) und liegt im nördlichen Rand der Einflugschneise des Düsseldorfer Flughafens (3 km Luftlinie).
Im öffentlichen Personennahverkehr ist Lintorf sehr gut erschlossen. Mehrere Buslinien verbinden Lintorf mit Ratingen und Düsseldorf, dabei verkehren die meisten in Richtung Düsseldorf-Derendorf S-Bahnhof und Düsseldorf Hbf. Dies sind die Schnellbuslinie 55 und die regulären Buslinien 752 und 754. Dabei verkehren die 752 außerhalb der Hauptverkehrszeit und die 754 stets über Tiefenbroich und Ratingen West, während die Schnellbuslinie 55 und die Buslinie 752 innerhalb der Hauptverkehrszeit direkt über die A 52 nach Düsseldorf fahren. Die Buslinie 751 fährt in die benachbarten Orte Angermund und Hösel und stellt dort den Anschluss an die S-Bahnen an den Bahnhöfen Angermund (S 1) an der Bahnstrecke Köln–Duisburg und Hösel (S 6) an der Ruhrtalbahn her, dabei liegt die S-Bahn-Station Angermund Lintorf am nächsten, die S-Bahn-Station Hösel ist aber in Richtung Essen die interessantere. In Lintorf verkehren zwei Ortsbus-Linien, die O 16 und die O 19. Die O 16 verkehrt in der einen Richtung nach Ratingen Mitte und Ostbahnhof und in der Gegenrichtung nach Breitscheid zur Stadtgrenze zu Mülheim-Mintard und Essen-Kettwig. Die O 19 verkehrt als Anruflinie nur innerhalb Lintorfs. Nachts verkehrt die Disco-Linie 1. Betrieben wird der gesamte ÖPNV von der Rheinbahn.
Linie | Linienweg / Takt / Anmerkungen |
---|---|
SB 55 | Düsseldorf Hbf – Stadtmitte, Oststraße – Jacobistraße (Pempelforter Straße , 200 m) – Pempelfort, Münsterstraße/Feuerwache – Derendorf – Mörsenbroich, Heinrichstraße 1 – Ratingen-Lintorf, Tiefenbroicher Straße2 – Lintorf, Rathaus – Rehhecke – Lintorf, Siemensstraße HVZ ca. alle 20 min (mit Linie 752), Mo–Fr auch abends und Sa nur tagsüber alle 60 min; Abschnitt 1–2 über die B 1/A 52; Weitere Haltestellen nur in Lintorf; während der HVZ verkehrt die Linie 752 über dieselbe Strecke; Abschnitt zum Motor Hotel wird seit 2012 nicht mehr bedient. |
751 | Linienast 1: D-Kaiserswerth, Klemensplatz – Schloss Kalkum – D-Angermund, Auf der Krone (Angermund , 300 m) / Linienast 2: Angermund – Hauptlinienweg: Im Großen Winkel – Am Fettpott – Ratingen-Lintorf, Am Wüstenkamp – Rehhecke – Am Kämpchen – Lintorf, Rathaus – Lintorf, Friedhof – Ratingen-Breitscheid, Krummenweg – Ratingen, Hösel |
752 | Mülheim Hbf – MH-Stadtmitte – Schloß Broich – MH-Saarn, Friedrich-Freye-Straße;– MH-Selbeck, Stooter Straße – Ratingen-Breitscheid, Krummenweg – Lintorf, Friedhof – Am Kämpchen – Rehhecke – Lintorf, Rathaus – Tiefenbroicher Straße – ( Ratingen-Tiefenbroich, Annastraße – Ratingen, Kaiserswerther Straße – Ratingen-West, Dieselstraße – Eckampstraße – Düsseldorf, Neu-Lichtenbroich – ) Mörsenbroich, Heinrichstraße – D-Derendorf – Pempelfort, Münsterstraße/Feuerwache – Stadtmitte, Jacobistraße (Pempelforter Straße , 200 m) – Oststraße – Düsseldorf Hbf |
754 | Ratingen-Lintorf, Siemensstraße – Rehhecke – Lintorf, Rathaus – Tiefenbroicher Straße – Ratingen-Tiefenbroich, Annastraße – Kaiserswerther Straße – Ratingen-West, Dieselstraße – Eckampstraße – Düsseldorf, Neu-Lichtenbroich – Mörsenbroich, Heinrichstraße – D-Derendorf – Pempelfort, Münsterstraße/Feuerwache – Stadtmitte, Jacobistraße (Pempelforter Straße , 200 m) – Oststraße – Düsseldorf Hbf |
O 16 | Linie betreibt ein anderes Unternehmen oder ist zurzeit nicht in Betrieb |
O 19 | Linie betreibt ein anderes Unternehmen oder ist zurzeit nicht in Betrieb |
DL 1 | Ratingen-Hösel → Ratingen-Eggerscheidt – Ratingen-Breitscheid, Krummenweg – Ratingen-Lintorf – Ratingen-Tiefenbroich – Ratingen-West – Ratingen Mitte – Ratingen Ost |
Geschichte
Archäologische Funde innerhalb des Ortsgebietes setzen bereits im späteiszeitlichen Interstadial (GI 1) ein und gehören dem Zeitabschnitt des Azilien an: „Im rechtsrheinischen Dünengelände bei Lintorf (Stadt Ratingen) wurde ein kleines Schieferplättchen gefunden, das auf beiden Seiten mit parallelen Linien versehen ist (Abb. 400,4); ein in unmittelbarer Nachbarschaft gefundenes Federmesserbruchstück macht eine Datierung in das Azilien (Federmessergruppen ca. 12.000 bis 10.750 v. Chr) wahrscheinlich.“[2]
In dieser Zeit waren Elch, Hirsch und Ur die wichtigsten Jagdtiere. Der Beleg des Federmessers aus baltischen Feuerstein überliefert für den Lintorfer Rastplatz die gesicherte frühe Form einer Pfeilspitze. Die weiträumige Verbreitung dieser Projektile dokumentiert die zunehmende Ausbreitung der Jagd mit Pfeil und Bogen im westlichen Mitteleuropa.
In der Folgezeit wurde derselbe Dünenzug wiederholt von Jägern und Sammlern der Nacheiszeit (jüngere Dryaszeit/Dryas III; ab ca. 9650 v. Chr.) aufgesucht. Kleine Personengruppen von wildbeuterisch lebenden Sammlern und Jägern des Mesolithikum hinterließen dort im Verlauf ihrer Aufenthalte Kernsteine und Abfallstücke der Grundformproduktion, kleinformatige Klingen, kurze Kratzer und einige bereits fertig gestellte und fein retuschierte kleinformige Geräteeinsätze (sog. „Mikrolithen“). Verwendet wurde weit bevorzugt baltischer Feuerstein, der in guter Qualität im östlichen Ortsgebiet und über das angrenzende Ortsgebiet von Ratingen-Breitscheid hinaus, bis zur Ruhr hin in den glazialen Geschiebeablagerungen aufgelesen werden konnte.
Aus der Jungsteinzeit ist aus Lintorf der Fund einer vollständig erhaltenen Beilklinge des Typs „Durrington“ aus alpinen Mineralgestein besonders hervorzuheben.
Das extrem seltene Artefakt konnte im Verlauf der Anlage eines Regenwasserrückhaltebeckens in der Flur „Im Soestfeld“ in seiner vermutlich kultisch begründeten aufrecht stehenden Deponierung beobachtet werden. Das verwendete Gestein wurde am Mineralogischen Institut des Königlichen Afrikamuseum in Tervuren (Belgien) analysiert. Es entstammt einem archäologisch erschlossenen jungsteinzeitlichen Steinbruch von Eklogit auf dem Monte Viso auf Italienischen Gebiet in den Cottischen Alpen. Die senkrechte Auffindungsposition der Beilklinge, die mit dem Nacken nach Unten und der Schneidenpartie nach Oben ausgerichtet worden war, entspricht Beobachtungen im gesamten Verbreitungsgebiet solcher Beilklingen im westlichen Mitteleuropa. Die Weitergabe der seltenen, praktisch kaum einmal verwendeten Beilklingen aus den grünfarbigen alpinen Mineralgesteinen Jadeitit, Eklogit und Omphacit, verlief von den südlichen Produktionsstätten ausgehend, über die Flussläufe der Rhône, der Mosel und des Rheins bis nach Großbritannien und Dänemark. Der Lintorfer Fundbeleg entstammt einer frühen Produktionsphase der alpinen Beilklingen aus Mineralgesteinen und datiert über Vergleichsstücke in die Zeit des 5. Jahrtausends v. Chr. Als sehr wahrscheinliche „Kultobjekte“ wurden insbesondere die großformatigen alpinen Beilklingen im gesamten westlichen Mitteleuropa bis zu eintausend Jahre lang von Generation zu Generation weiter gegeben, bevor sie zuletzt, wie hier in Lintorf, in Deponierungen niedergelegt wurden. Spätestens im Verlauf des 3. Jahrtausends v. Christus wurden die mutmaßlichen Kultbeilklingen in ganz Europa in Paaren oder einzeln, überwiegend in der Nähe von Gewässern, gelegentlich auch in Höhlen und in komplexen Grabanlagen niedergelegt. Damit scheint ein grundlegender kultureller Wandel verbunden gewesen zu sein. Das in Lintorf geborgene kleinformatige Exemplar fand sich im heute südlich gelegenen Auenbereich des Dickelsbaches. Es repräsentiert eine sehr frühe und charakteristischerweise kleinformatige Form der alpinen „Prunkbeilklingen“ in der typologischen Abfolge.
Rund um den heutigen Ort finden sich auch aus späterer Zeit vielfältige Hinweise auf Siedlungen der Eisen- sowie der römischen Kaiserzeit. Für die späte Eisenzeit fällt eine größere Anzahl der Bruchstücke von spätlaténezeitlichen Glasarmringfragmenten auf. Aus der römischen Kaiserzeit sind Grabfunde beim Bau der ev. Kirche, Funde dieser Zeit westlich des Beeker Hofes und aus der Flur „Im Soestfeld“ überliefert. Eine Goldprägung des Kaisers Valens und ein Follis Konstantin des Großen geben noch für das 4. Jahrhundert n. Chr. den Hinweis auf einen Austausch mit der Römischen Provinz in dieser grenznahen Region.
Im Mittelalter war das rechtsrheinische Gebiet zwischen Ruhr und Düssel weitgehend ein großes Waldgebiet, in dem eine „Mark Linthorpe“ 1052 angeführt wurde.[3] Darin lag eine bäuerliche Streusiedlung, die urkundlich ebenfalls erstmals im Jahre 1052 erwähnt wurde.[4][5] Diese Streusiedlung war rund um den Dickelsbach angelegt worden, der in Ratingen-Hösel entspringt und etwa 15 km nördlich in Duisburg in den Rhein mündet. Der kleine Bach war jahrhundertelang die Lebensader des Ortes. So trieb er viele Mühlen an und diente als Wasserreservoir für Mensch und Tier. Oft versetzte er die Bewohner des auf der Niederterrasse des Rheins gelegenen Ortes in Not, wenn er über die Ufer trat und Dorf und die mageren Äcker überflutete. Archäologische Funde belegen eine menschliche Besiedlung Lintorfs bis zurück in die Eisenzeit. Im Hoch- und Spätmittelalter waren in Lintorf Besitztümer aus Düsseldorf-Gerresheim, des Klosters Werden sowie Allodien der Grafen von Berg angelegt. Bis weit in die Gegenwart hinein sind viele Immobilien sowie Land- und Waldflächen im Besitz der Grafen von Spee, die die Lintorfer Geschichte lange als Grundbesitzer prägten.
Anfangs gehörte Lintorf zum Kirchspiel St. Peter und Paul in Ratingen. Eine eigene Kirche hatte der Ort vielleicht seit dem 11. Jahrhundert. Ein Dominus Didericus war als Pfarrer 1362 in Lyntorp nachweisbar. Vermutlich um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurde Lintorf eine eigenständige Pfarre (St. Anna) und ein von Ratingen unabhängiges Kirchspiel. Kirchherr des Kirchspiels Lintorf waren die Herzöge von Berg.[6] Der frühste namentlich bekannte Pfarrer in St. Anna war Johann Rover (1467). Er wird zusammen mit Kaplan Lambrecht Rover, der Johann Rovers Nachfolger wurde, im Bruderschaftsbuch der St.-Sebastianus-Bruderschaft von 1470 erwähnt.
Das äußere Erscheinungsbild änderte sich über Jahrhunderte kaum. Während des Dreißigjährigen Krieges gab es mehrere Durchmärsche und Plünderungen. 1662 verständigten sich die Katholiken und die Reformierten in Lintorf per Vertrag auf einen Modus Vivendi.[7] Die Bevölkerung ernährte sich durch Kleinlandwirtschaft und Holzwirtschaft. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts gab es mehrere Industrialisierungsversuche, unter anderem 1751 mit einer Dampfmaschine und einer Pumpe, die Grundwasser aus Schächten pumpen sollte.[8] Diese Bemühungen wurden während des gesamten 19. Jahrhunderts fortgeführt, so etwa beim Bleiabbau im Waldgebiet „Die Drucht“ sowie die Ton- und Kiesgewinnung. Es bestand eine Gewerkschaft Lintorfer Erzbergwerke. Es ist nicht unbegründet, Lintorf ab 1900 als Industriedorf inmitten des rheinisch-westfälischen Industriegebiets zu bezeichnen.[9]
Die 1844 durch Theodor Fliedner gegründete Pastoral-Gehülfen-Anstalt für männliche Diakonie in Duisburg[10] richtete im Jahr 1851 in Lintorf ein „Asyl für verwahrloste Erwachsene männlichen Geschlechts“ als Zweiganstalt zur Ausbildung von Pastoral-Gehülfen (Diakonen) mit der Aufgabe von Hilfen für Strafentlassene ein. Die Initiative dazu ging auf die intensiven Bemühungen der 1822 gegründeten Rheinisch-Westfälischen Gefängniß-Gesellschaft zur Fürsorge und Reintegration Strafentlassener in Arbeit und Gesellschaft zurück. Theodor Fliedners Ideen und Initiativen zu einer männlichen Diakonie folgend, wurde das Lintorfer Asyl, als Pendant zum Asyl für strafentlassene Frauen in Düsseldorf-Kaiserswerth, mit einer entsprechenden Hausordnung ausgestattet.
Zum ersten Vorsteher bestimmte das Direktorium des Duisburger Mutterhauses den aus Quedlinburg stammenden „Candidaten der Theologie“ Eduard Dietrich (Vorsteher von 1851 bis 1868). Wie Dietrich versahen auch seine durch die Duisburger Anstalt berufenen Nachfolger, Hirsch (1868–1894), Kruse (1895–1930) und Schreiber (1931–1945) in Personalunion die Pfarrstelle der evangelischen Kirchengemeinde in Lintorf. Aufgrund der erheblichen Schwierigkeiten des Asyls von 1851 ausreichende Zugänge von Strafgefangenen aus den Haftanstalten der Preußischen Provinzen zu akquirieren, wurde das Spektrum der „Pfleglinge“ um die Aufnahme sonstiger Bedürftiger, darunter abhängig Alkohol konsumierende Männer (sog. „Trunksüchtige“) erweitert. Das führte zunehmend zu empirischen Erfahrungen im Umgang mit „Trinkern“ als einer spezifischen Randgruppe verwahrloster und bedürftiger Personen in der Zeit der zweiten Hälfte des 19. Jhs.
Unter dem zweiten Vorsteher, Pfarrer Eduard Hirsch, der zugleich im Vorstand der Rheinisch-Westfälischen Gefängniß-Gesellschaft vertreten war, konzentrierte sich die Arbeit des neuen Asyls „Haus Siloah“ für „Trunkfällige aus den gebildeten Ständen“ von 1879 ganz und ausschließlich auf die Behandlung alkoholabhängiger Personen. Ausgangspunkt und initialer Anlass dafür war ein Referat des Provinzialirrenarztes Dr. W. Nasse aus Andernach auf der Konferenz der inneren Mission in Duisburg am 19. April 1877: „Ueber Trunkfälligkeit, deren Folgen und die Mittel zu ihrer Bekämpfung, besonders in eigenen Asylen für Trinker“. In seinem Korreferat äußerte sich Pfarrer Hirsch über: „Die Trunksucht nach ihrem Wesen und ihren Folgen und die Mittel zu ihrer Heilung“. Als Folge der anschließenden Diskussion dieser Referate erging durch die Konferenz an Hirsch der Auftrag zur Planung einer Anstalt die in Lintorf „selbständig neben dem bestehenden Asyl, doch mit derselben Oberleitung errichtet werden könnte.“[11] (S. 15) Bereits im Oktober 1877 wurde die konkrete Umsetzung beabsichtigt. „Dieser Plan hat bereits feste Gestalt angenommen. Es wird ein Neubau beabsichtigt, der vorwiegend für Trinker aus den gebildeten Ständen berechnet ist.“ … „Für den Bau hat Dr. Nasse ein sehr dankenswertes Programm vorgelegt, wonach jetzt ein Architekt Entwürfe anfertigen wird.“ (S. 14).
Am 24. April 1881 unterschrieb Pfarrer Hirsch mit weiteren Vertretern der Rheinisch-Westfälischen Gefängniß-Gesellschaft eine Petition an den Deutschen Reichstag in Berlin „zu dem Entwurf eines Gesetzes betreffend der Bestrafung der Trunkenheit“.[12] Darin wird das „alte Asyl“ von 1851 weiterhin als ein „Evangelisches Asyl für entlassene Strafgefangene“ bezeichnet. In den Jahren 1851 bis 1879 hatten insgesamt 440 Männer Aufnahme im historischen Asyl gefunden. Davon seien jedoch nur 139 aus Gefängnissen oder aus Zuchthäusern gekommen. 301 der aufgenommenen Männer hätten dagegen wegen „Trunksucht“ im Asyl Hilfe gesucht. Von den behandelten Trunksüchtigen der Einrichtung seien etwa 25 Prozent „bleibend vom Trunke frei geblieben“. Im Rahmen der 1877 beschlossenen Erweiterung der Aufgaben der Asylarbeit in Lintorf um die konkrete Behandlung von Männern mit einer Alkoholabhängigkeit wurde 1879 das zweite Asyl „für Trunkfällige aus gebildeten Ständen“ (Haus Siloah) errichtet. 1903 folgte die dritte Einrichtung, deren Angebot sich dann an alkoholabhängige Männer aus den mittleren Ständen wandte (Haus Bethesda). Die aufbauende Entwicklung der drei Einrichtungen für die Behandlung einer Alkoholabhängigkeit in der kleinen Landgemeinde bildete eine wichtige Grundlage für die Entwicklung und den Ausbau des heute breit gefächerten Hilfesystems zur Behandlung stoffgebundener Abhängigkeiten in Europa. Aus den empirischen Erfahrungen der Arbeit im historischen Asyl erwuchsen frühe Wurzeln zur Entwicklung einer geregelten stationären Behandlung, die einige Parallelen in frühen Amerikanischen Konzepten der Abstinenzbewegung des 19. Jhs. findet. Insbesondere in Großbritannieren, Schweden, den Niederlanden und Frankreich baute die Abstinenzbewegung des 19. Jhs. weitgehend auf die Durchsetzung restriktiver gesetzliche Alkoholverbote. Somit steht das Lintorfer Asyl von 1851 in direktem Bezug zu den frühen Anfängen der Ausbildung einer stationären Suchthilfe in Europa.[13]
Der Lintorfer Ortskern und der Süden (umgangssprachlich „Dorp“ genannt) waren der Schwerpunkt kleinbürgerlicher und bäuerlicher Bevölkerungsteile, der Norden („Busch“ genannt), der durch eine Kleingüterbahn vom eigentlichen Dorf abgetrennt war, war überwiegend Standort der Industrie. 1927 waren 2152 Katholiken und 674 Protestanten gemeldet. Eine Zählung vom Oktober 1935 nennt 3227 Einwohner, davon 2218 Katholiken, 859 Protestanten, 55 Andersgläubige und 95 Dissidenten. Bereits seit 1874 war Lintorf an die Eisenbahnstrecke Duisburg-Düsseldorf angebunden, zudem gab es seit 1876 eine eigene Poststation. Lintorf verfügte über drei Volksschulen: die evangelische Schule an der Duisburger Straße mit 69 Schülern (1930), die 1902 gegründete katholische Schule II („Büscher-Schule“) im Lintorfer Norden mit 97 Schülern (1930) sowie die 1926/1927 neu erbaute Volksschule I an der Admiral-Graf-von-Spee-Straße mit 178 Schülern (1930). 1878 wurde die heutige katholische Pfarrkirche St. Anna fertiggestellt.
Während der NS-Zeit kam es in Lintorf zu Misshandlungen politischer Gegner.[14] 1937 bekam Lintorf ein eigenes Wappen, das der Düsseldorfer Heraldiker Wolfgang Pagenstecher im Auftrag der NS-Kreisleitung entworfen hatte, das jedoch keine historischen Wurzeln hat.[15] Während des Krieges wurde ein Zwangsarbeiterlager der Firma Krupp errichtet.[16] Die Ortschaft Lintorf sollte laut einem Aufruf des Düsseldorfer NSDAP-Gauleiters Friedrich Karl Florian noch im Frühjahr 1945 evakuiert werden, Lintorf wurde jedoch am Vormittag des 17. April von US-amerikanischen Truppen befreit.[17][18] Am 21. April 1945 nahm sich Generalfeldmarschall Walter Model, Befehlshaber der deutschen Ruhrkesseltruppen, zwischen Lintorf und Duisburg das Leben. Über 100 Lintorfer Zivilisten und Soldaten starben während des Krieges.
In Lintorf bestanden zwei Klöster: Das 1916/1917 gegründete Kloster der Dernbacher Schwestern (Arme Dienstmägde Jesu Christi, Ancillae Domini Jesu Christi, Ordenskürzel: ADJC) auf der Krummenweger Straße (Klosterstraße) bestand bis Mitte der 1960er Jahre, und das Kloster der Kreuzherren (Orden vom Heiligen Kreuz, Ordo sanctae crucis, OSC), die seit 1963 in Lintorf wirkten und 1963 eine eigene Pfarrkirche erbauten, die St. Johannis Maria Vianney-Kirche. Das Kloster bestand offiziell von 1968 bis 2006.[19] Das große Pfarrheim „Haus Anna“ wurde 1960 in Anwesenheit des Kölner Erzbischofs Kardinal Joseph Frings eingeweiht. Es umfasste einen Veranstaltungssaal und eine eigene Gastronomie. Im Juli 2003 wurde Haus Anna abgerissen.
In der Nachkriegszeit siedelten sich mehrere größere Betriebe, wie die Zweiradwerke Hoffmann (Lizenzfertigung des Motorrollers Vespa), die Firma Constructa (Waschmaschinen) sowie die Firma Harsco (früher Hünnebeck) (Schalungen und Gerüste) an. Heute sind die Unternehmen Vodafone-Group mit einem Rechenzentrum und seit 2011 Makita mit der Deutschlandzentrale in Lintorf ansässig.
Der Abriss fast des gesamten alten Dorfkerns mit seiner Mischung aus bergischem Fachwerk und niederrheinischem Klinker erfolgte in den 1970er Jahren. Das wohl markanteste Charakteristikum der Lintorfer Geschichte in den Jahren nach der Eingemeindung ist der rasante Wandel, der den Ratinger Stadtteil sich zu seinem heutigen Erscheinungsbild hat entwickeln lassen und ihm zum Status eines attraktiven und bevorzugten Wohnstandortes verhalf. Zugleich kamen in den Jahren seit 1975 viele Neubauten hinzu, die das Ortsbild Lintorfs in Zukunft prägen werden. Ende der 1980er Jahre entstanden zwischen dem Soestfeld und der Ratinger Siedlung die Annette-Kolb-Straße und die Ina-Seidel-Straße, die – so wie die anderen Straßen der Siedlung auch – nach Schriftstellern benannt wurden. In den 1990er Jahren wurde das Feldstück an der Krummenweger Straße erschlossen und in ein Wohnviertel umgebaut. Hier entstanden Straßen, deren Benennung an Persönlichkeiten der Lintorfer Ortsgeschichte erinnern: der SPD-Politiker Fritz Windisch (1916–1985), Lintorfer Bürgermeister von 1950 bis 1952 und von 1958 bis 1961; der Kirchmeister und Schöffe Johann Heinrich Steingen (1712–1776); die Ordensschwester Schwester Helia (1883–1968), der Lehrer und Ratinger Bürgermeister August Prell (geboren 1799) und die Hebamme Anna Fohrn (1909–1989). Der Stadtrat beschloss diese Benennungen in den Jahren 1990 und 1993.
Nach einem Umbau des alten Lintorfer Frei- und Hallenbades eröffneten die Stadtwerke Ratingen am 1. August 2006 das moderne Allwetterbad an der Jahnstraße, zu dem neben den Schwimmbecken auch Wellness-Dienstleistungen und Saunaanlagen gehören.
Ortsname
Die urkundlichen Erwähnungen linthorpe, Lynthorpa, Lintorp, Linntorf, Lindorff oder ähnliche verweisen nicht, wie ursprünglich angenommen wurde, auf einen keltischen Ursprung oder auf die Bedeutung „Linden-Dorf“, sondern könnten althochdeutscher Herkunft sein und etwa „Dorf am Wasser“ oder „Dorf am geschlängelten Bach“ (Dickelsbach) bedeuten, wobei „thorpen“ in fränkischer Zeit eingefriedete Siedlungen waren.[20] Die Lintorfer selbst nannten sich in niederfränkischer Mundart „Lengtörper“, wurden aber auch „Quickefrieter“ (Queckefresser) oder „Sandhasen“ genannt.
Zugehörigkeit
Seit dem 14. Jahrhundert unterstand Lintorf dem Amt Angermund des Herzogtums Berg. Lintorf wurde 1806 im Großherzogtum Berg zum Flecken in der Mairie Angermund im Département Rhein (Arrondissement Düsseldorf, Kanton Ratingen). Die nach der Franzosenzeit vom Königreich Preußen begründete Rheinprovinz erhielt im Juli 1815 einen Regierungsbezirk Düsseldorf, im April 1816 darin einen Landkreis Düsseldorf (von 1820 bis 1872 nur Kreis), der auch die Bürgermeisterei Angermund umfasste, zu der die Gemeinde Lintorf gehörte. Bei der Verwaltungsneuordnung von 1929 verlor Lintorf große Gebietsteile an den Stadtkreis Duisburg-Hamborn und gehörte nun zum Kreis (von 1939 bis 1969 aber Landkreis) Düsseldorf-Mettmann, der sich aus den Resten der beiden namensgebenden Vorgängerkreise zusammensetzte. Lintorf gehörte von 1929 bis 1974 zum Amt Angerland (bis 1950 Amt Ratingen Land genannt).[21] Verwaltungssitz des Amtes war seit 1949 Lintorf. Von 1949 bis 1955 befand sich dabei die Amtsverwaltung im Saal der Gaststätte Holtschneider (im ehemaligen Franzensgut, Abriss 1967), dann im neu erbauten Rathaus an der Ecke Speestraße / Krummenweger Straße.[22] Am 1. Januar 1975 wurde die bis dahin selbstständige politische Gemeinde Lintorf vom nordrhein-westfälischen Landtag gegen den Widerstand einer breiten Mehrheit der Einwohner in die Stadt Ratingen eingemeindet (Kreis Mettmann, Regierungsbezirk Düsseldorf, Land Nordrhein-Westfalen).[23][24]
Bevölkerungsentwicklung
1816 | 1836 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
872 | 963 | 3.671 | 6.263 | 7.722 | 10.593 | 14.951 | 15.069 | 15.048 | 15.138 | 15.148 | 15.305 | 15.247 | 15.286 | 15.152 | 15.101 | 15.095 | 15.227 | 15.228 | 15.150 | 15.162 | 15.227 | 15.267 | 15.271 | 15.301 | 15.214 |
[25] | [26] | [24] | [24] | [27] | [27] | [27] | [27] | [27] | [27] | [28] | [28] | [28] | [28] | [28] | [29] | [30] | [31] | ||||||||
Seit 2015 gehören meldepflichtbedingt auch übergangsweise in Notunterkünften oder ZUEs des Landes untergebrachte Menschen zur sogenannten „Hauptwohnsitzbevölkerung“ im Melderegister und fließen in die Einwohnerzahlstatistik Lintorfs ein.[28]
Gemeinschafts- und Vereinswesen
Lintorf hat ein Schulzentrum, das eine Realschule und ein Gymnasium umfasst. Zudem gibt es zwei katholische und eine städtische Grundschule und mehrere Kindergärten[32]. Die katholische Pfarrgemeinde (St. Anna und St. Johannes) ist mit der von Ratingen-Hösel (St. Bartholomäus) und Ratingen-Breitscheid (St. Christophorus) zusammengefasst[33], die evangelische mit der von Düsseldorf-Angermund. Beide pflegen ein lebendiges Gemeindewesen mit Kirchenchören und Jugendgruppen, Kolpingfamilie, KAB und Bücherei. Die Kaiserswerther Diakonie unterhält ein Senioren- und Pflegeheim (2005) sowie ein psychiatrisches Krankenhaus mit angeschlossener Suchtklinik. Die Stadtbibliothek Ratingen unterhält eine Zweigstelle im alten Rathaus. An der Jahnstraße besteht seit 1983 ein städtisches Jugendzentrum, die „Manege“.
Zu den größten Vereinen zählen der Breitensportverein TuS 08 Lintorf e.V.[34], der Fußballclub RotWeiss Lintorf 1928 e.V., der Verein Lintorfer Heimatfreunde e.V., der jährlich die Jahresschrift „Die Quecke. Ratinger und Angerländer Heimatblätter“ herausgibt, die 1952 gegründete Sankt-Georgs-Pfadfinderschaft, die Freiwillige Feuerwehr und der Lintorfer Tennisclub von 1972. Die 1976 gegründete Lintorfer Werbegemeinschaft richtet im Jahreslauf unter anderem das Dorffest (September), das Weinfest (Mai) und den Weihnachtsmarkt (Dezember) aus.[35] Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Lintorf 1464 veranstaltet an jedem dritten Wochenende im August das Schützenfest mit angeschlossener Kirmes.[36] Ferner sind die Fronleichnamsprozession, die regelmäßigen Trödelmärkte am Dickelsbach oder das Tennenfest auf dem Beekerhof zu nennen.
Sehenswertes
- Römisch-katholische Pfarrkirche St. Anna[37], dreischiffige, neuromanische Säulenbasilika, 1877/1878 von A. Lange errichtet,[38] mit bemerkenswerter Raumausmalung der Erbauungszeit von Heinrich Nüttgens und mit Glasgemälden von A. Derix und J. Strater (1947/1949).
- Römisch-katholische Kirche St. Johannes (Pfarrer von Ars), erbaut 1964–1965 von Hubert Brauns und Richard Janeschitz-Kriegl[39][40] mit Glasfenstern von Jochem Poensgen[41]
- Evangelische Kirche, schlichter Saalbau von 1867 mit vorgestelltem Turm; Orgel von Robert Knauf
- Helpensteinmühle
- Altes Rathaus (erbaut 1955/56, bis 1975 Verwaltungssitz des Amtes Angerland)
- Haus Merks an der Speestraße
- Beekerhof, mittelalterliche Hofsiedlung
- Oberste Mühle, Krummenweger Straße
- denkmalgeschützte Trinkerheilstätten Siloah (1879) und Bethesda (1901), Thunesweg.
Ferner stehen unter Denkmalschutz: der Bürgershof, die älteste Wirtschaft in der Umgebung (seit 1567), der Vogelshanten (An den Hanten 7–9), die Neue Kämp (Hülsenbergweg 160), die Fachwerkhäuser Am Pöstchen 101 und 104, der alte Friedhof an der Duisburger Straße, der bis 1947 belegt wurde, der Tönniskamp (An der Renn 81/83), die Hoffmann-Werke am Breitscheider Weg, der Friedrichskothen, heute ein evangelischer Kindergarten, das Haus Achter Winter (Krummenweger Straße 223), Haus Benne (An der Renn 51) und die heutige Gaststätte Gut Porz am Hülsenbergweg.
Persönlichkeiten
- Johann Peter Melchior (1747–1825), Bildhauer und Porzellankünstler
- Jakob Oswald Hoffmann (1896–1972), deutscher Unternehmer, siehe Hoffmann-Werke Lintorf
- Kurt Krüger (1920–2003), Fußballspieler
- Dieter Nuhr (* 1960), deutscher Kabarettist
- Hans Steingen (* 1963), deutscher Komponist
- Claudia Jung (* 1964), deutsche Sängerin
- Bastian Fleermann (* 1978), deutscher Historiker
Siehe auch
Einzelnachweise
- http://www.westbahn.net/
- Gerhard Bosinski: Urgeschichte am Rhein. Kerns Verlag, Tübingen 2008, S. 419.
- Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsverein. In: Micellen. 1889, Band 4, S. 253.
- Michael Buhlmann: Quellen zur mittelalterlichen Geschichte Ratingens und seiner Stadtteile. Teile I und II in: Die Quecke, Band 69 (1999), S. 90–94; Teil III in: Die Quecke, Band 70 (2000), S. 74–79.
- Michael Buhlmann: Ratingen bis zur Stadterhebung (1276). Zur früh- und hochmittelalterlichen Geschichte Ratingens und des Ratinger Raumes. In: Ratinger Forum, Band 5 (1997), S. 5–33.
- Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsverein. In: Die Huntschaft und das Hofgericht des Herzogs von Berg in Lintorf. 1895, Band 9, S. [151]149. Onlinefassung
- Theo Volmert: Eine bergische Pfarrgemeinde vor 250 Jahren. Preuß, Ratingen-Lintorf 1980, S. 157.
- http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen6/firmadet69919.shtml
- Bastin Fleermann: Nationalsozialismus im Industriedorf (Memento vom 7. Januar 2014 im Internet Archive)
- http://fliedner-kulturstiftung.de/files/001_FKS_die_Fliedners.pdf S. 11; Fliedner, Theodor, Gutachten „die Diakonie und den Diakonat betreffend“, in: Aktenstücke aus der Verwaltung des Evangelischen Oberkirchenraths, Band 3, Berlin 1856, S. 108–126.
- Bericht des Rheinisch-Westfälischen Ausschusses f. i. M. nebst dem auf der Konferenz in Duisburg 19. April 1877 gehaltenen Referate Ueber Trunkfälligkeit, deren Folgen und die Mittel zu ihrer Bekämpfung besonders in eigenen Asylen von Geh. Med.-Rath Dr. Nasse in Andernach und dem Koreferate von Pfr. Hirsch in Lintorf. Langenberg. 1877
- Petition der Rheinisch-Westfälischen Gefängniß-Gesellschaft betreffend die Bestrafung der Trunkenheit; Düsseldorf 24. April 1881; Im Auftrag des Ausschußes der Rheinischen-Westfälischen Gefängniß-Gesellschaft gedruckt bei L. Voss in Düsseldorf
- Thomas van Lohuizen: Die Gründungs- und frühe Entwicklungsgeschichte des Lintorfer Asyls für „verwahrloste Erwachsene männlichen Geschlechts“ (1851–1860). Ein Beitrag zur Frage möglicher früher Ansätze einer stationären Arbeit mit abhängig Alkohol konsumierenden Menschen in Deutschland. Masterarbeit zur Erlangung des Grades „Master of Science“. Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen. Abteilung Köln. Studiengang Master Suchthilfe. 2017
- Bastian Fleermann: Lintorf unter dem Hakenkreuz I. Fallbeispiele aus einem Dorf im nationalsozialistischen Alltag. In: Die Quecke, Ratinger und Angerländer Heimatblätter, Band 71 (2001), S. 56–78.
- Erika Münster-Schröer, Joachim Schulz-Hönerlage (Hrsg.): Ratinger Wappen. Entstehung, Bedeutung, Rezeption. (= Schriftenreihe des Stadtarchivs Ratingen, Reihe A, Band 6.) Ratingen 2002.
- Klaus Wisotzky: Das Fremdarbeiterlager in Lintorf. In: Die Quecke, Band 71 (2001), S. 104–108.
- Ralf Blank: Die Kriegsendphase an Rhein und Ruhr 1944/1945. In: Bernd-A. Rusinek (Hrsg.): Kriegsende 1945. Verbrechen, Katastrophen, Befreiungen in nationaler und internationaler Perspektive. (= Dachauer Symposien zur Zeitgeschichte, Band 4.) Göttingen 2004, S. 88 ff.
- Walburga Dörrenberg (Hrsg.): Nach fünf Uhr hört es endlich auf – für immer. Kriegsende in Lintorf. Aus dem Kriegstagebuch des Lintorfer Arztes Dr. Leo Stick. In: Die Quecke, Band 65 (1995), S. 3–6.
- Chris Aarts, Bastian Fleermann: Die Kreuzherren in der Region 1960–2003. Geschichte des Kreuzherren-Ordens. In: Martien Jilesen, Heinz van Berlo (Hrsg.): 50 Jahre Kreuzherren in Deutschland. 1953–2003. Personen, Gemeinschaften, Ereignisse, Erinnerungen, Zusammenhänge, Deutungen. Bonn 2004, S. 28–46.
- Theo Volmert: Lintorf. Versuch einer Namensdeutung. In: Die Quecke, Band 1 (1950), S. 3.
- Klaus Wisotzky: „Die Mittelstadt ist den Bewohnern noch eine richtige Heimat“. Zur kommunalen Neuordnung der Jahre 1929/30. In: Die Quecke, Band 63 (1993), S. 93 f.
- Theo Volmert: Lintorf. Berichte, Bilder, Dokumente. Band II: 1815–1974. Ratingen 1987.
- Kreis Mettmann (Hrsg.): Geschichte des Kreises Mettmann. Mettmann 2001.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 293.
- Statistik und Topographie des Regierungs-Bezirks Düsseldorf 2. Teil. Hrsg. G. F. von Viebahn. 1836
- Statistik und Topographie des Regierungs-Bezirks Düsseldorf 2. Teil. Hrsg. G. F. von Viebahn. 1836
- Homepage der Stadt Ratingen: Bevölkerung und Bevölkerungsentwicklung (Memento vom 7. April 2012 im Internet Archive) Archiviert vom Original am 7. April 2012. Stand: 31. Dezember 2010. Abgerufen am 22. Oktober 2017.
- Homepage der Stadt Ratingen: Bevölkerung und Bevölkerungsentwicklung Stand: 31. Dezember 2015. Abgerufen am 22. Oktober 2017.
- http://www.stadt-ratingen.de/wirtschaft_internationales/zdf/bevoelkerung.php
- Auskunft Stadt Ratingen vom 18. Januar 2020
- http://www.stadt-ratingen.de/wirtschaft_internationales/zdf/bevoelkerung.php
- http://www.stadt-ratingen.de/familie_gesellschaft_bildung_soziales/schulen/schulen_a_z/
- Kath.Pfarrgemeinde
- Homepage des Turn- und Sportverein 08 Lintorf e.V. Abgerufen am 21. August 2019.
- http://www.werbegemeinschaft-lintorf.de/
- http://www.bruderschaft-lintorf.de/
- Lintorf (Ratingen). In: Structurae
- Theo Volmert: Eine bergische Pfarrgemeinde vor 250 Jahren. Preuß, Ratingen-Lintorf 1980, S. 7.
- Die Pfarrer-von-Ars-Kirche in Lintorf am Löken, in: Die Quecke. Angerlänger Heimatblätter, Nr. 35–36, Februar 1966, S. 2–3 (Digitalisat)
- zur Gründung des Düsseldorfer Architekturbüros 1958: buj architekten: Büro, abgerufen am 7. April 2021
- Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts, abgerufen am 7. April 2021
Literatur
- Thomas van Lohuizen: Die Gründungs- und frühe Entwicklungsgeschichte des Lintorfer Asyls für „verwahrloste Erwachsene männlichen Geschlechts“ (1851–1860). Ein Beitrag zur Frage möglicher früher Ansätze einer stationären Arbeit mit abhängig Alkohol konsumierenden Menschen in Deutschland. Masterarbeit zur Erlangung des Grades „Master of Science“. Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen. Abteilung Köln. Studiengang Master Suchthilfe.
- o. V.: Einige geschichtliche Nachrichten über Lintorf, seine katholische Pfarre und Kirche, aus Urkunden und alten Kirchenbüchern. Als Festgabe bei Gelegenheit der Einweihung der neuen Kirche, den 28. Juli 1878. Deiters, Düsseldorf 1878. (Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf)
- Wilfried Bever: Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde Lintorf. Lintorf 1973.
- Theo Volmert: Eine bergische Pfarrgemeinde vor 250 Jahren. (herausgegeben von der Katholischen Pfarrgemeinde St. Anna, Ratingen-Lintorf) Ratingen 1980.
- Theo Volmert: Lintorf. Berichte, Dokumente, Bilder aus seiner Geschichte von den Anfängen bis 1815. (herausgegeben vom Verein Lintorfer Heimatfreunde e.V.) Ratingen 1982.
- Theo Volmert: Lintorf. Berichte, Bilder, Dokumente aus seiner Geschichte von 1815 bis 1974. (herausgegeben vom Verein Lintorfer Heimatfreunde e.V.) Ratingen 1987.
- Bastian Fleermann: Nationalsozialismus im Industriedorf. Die Ortschaft Lintorf im Gau Düsseldorf 1930–1945. (= Schriftenreihe des Stadtarchivs Ratingen, Reihe A, Band 7.) Klartext-Verlag, Essen 2013, ISBN 978-3-8375-0852-9.