Le Faouët (Morbihan)
Le Faouët (bretonisch: Ar Faoued) ist eine französische Gemeinde mit 2793 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Morbihan in der Region Bretagne. Le Faouët gehört zum Kanton Gourin.
Le Faouët Ar Faoued | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Bretagne | |
Département (Nr.) | Morbihan (56) | |
Arrondissement | Pontivy | |
Kanton | Gourin | |
Gemeindeverband | Roi Morvan Communauté | |
Koordinaten | 48° 2′ N, 3° 29′ W | |
Höhe | 53–202 m | |
Fläche | 35,11 km² | |
Einwohner | 2.793 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 80 Einw./km² | |
Postleitzahl | 56320 | |
INSEE-Code | 56057 | |
Website | http://www.lefaouet.fr | |
Markthalle von Le Faouët |
Lage
Le Faouët liegt im äußersten Nordwesten des Departements Morbihan, in der Landschaft Cornouaille, auf einem Höhenrücken über den 100 m tiefer liegenden Tälern der Ellé und des Inam, die sich im Süden des Gemeindegebiets vereinigen.
Nachbargemeinden sind Meslan, Priziac, Langonnet, Le Saint, Guiscriff und Lanvénégen. Wichtigster Ortsteil neben dem Hauptort Le Faouët ist das Dorf Saint-Fiacre, in dem sich eine sehenswerte gotische Kirche befindet.
Durch das Gemeindegebiet führt die D 769, eine Schnellstraße, die Lorient mit Roscoff verbindet.
Geschichte
Die Gemeinde gehört historisch zur bretonischen Region Kernev (frz. Cornouaille) und innerhalb dieser Region zum Gebiet Aven (frz. ebenso) und teilt dessen Geschichte. Seit 1793 ist Le Faouët Hauptort des gleichnamigen Kantons.[1]
Bevölkerungsstruktur
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 |
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Einwohner | 3.057 | 3.048 | 3.149 | 3.177 | 2.869 | 2.808 | 2.901 |
Altersstruktur (2007)
Altersklasse | 19 Jahre oder jünger | 20–64 Jahre | 65 Jahre oder älter |
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Anteil der Einwohner pro Altersklasse | 19,4 % | 49,6 % | 31,0 % |
(Quelle: INSEE)[2]
Sehenswürdigkeiten
Im Gemeindegebiet von Le Faouët sind folgende Sehenswürdigkeiten zu entdecken:
Markthalle
Im Ortszentrum von Le Faouët steht die imposante, aus Holz erbaute Markthalle mit einer sehenswerten Dachkonstruktion. Ende des 15. / Anfang des 16. Jahrhunderts erbaut, ist die Markthalle heute immer noch in Nutzung.[3]
Kapelle Sainte-Barbe
Nördlich des Ortes befindet sich auf einem Bergrücken die spätgotische Kapelle Sainte-Barbe, die zwischen 1489 und 1512 erbaut wurde. Zur Kapelle, die sich knapp unterhalb des Gipfelplateaus befindet, führt eine sehenswerte Renaissancetreppe hinab.[4]
Kapelle Saint-Fiacre
Im Ortsteil Saint-Fiacre befindet sich die gleichnamige, 1480 erbaute Kapelle Saint-Fiacre. Sehenswert ist der farbige, reich mit Schnitzereien geschmückte Holzlettner.[5] Der Erschaffer des Lettners, Olivier Le Loergan, wurde für dieses Werk in den Adelsstand erhoben.[6] Siehe auch das Fenster Heilige Sippe, Wurzel-Jesse-Fenster (Le Faouët) u. a.
Weitere Sehenswürdigkeiten
- Dorfkirche Notre-Dame-de-l'Assomption von Ende 15. Jahrhundert
- Ursulinenkloster, heute Kunstschule und Musée des Beaux Arts (Museum der Schönen Künste), aus dem Jahr 1690
- Kapelle Saint-Adrien in Lambelleguic aus dem 16. Jahrhundert
- Kapelle Saint-Fiacre aus dem 17. Jahrhundert beim Ursulinenkloster
- Kapelle Saint-Jean aus dem 15.–17. Jahrhundert (vier Kilometer nordwestlich von Le Faouët)
- Kapelle Saint-Sébastien aus den Jahren 1598–1608 im gleichnamigen Ort
- Haus Maison de Garde aus dem Jahr 17. Jahrhundert in Saint-Barbe
- Beinhaus bei der Kapelle Saint-Barbe
- fontaine de dévotion (Brunnen der Anbetung) aus dem Jahr 1708
- alte Wassermühlen in Barrigan, Diarnelez, Guel, Le Mur und Rerzen, Papiermühle in Le Grand-Pont
- ehemalige Herrenhäuser in Barregan, Diarnelez, Kerdudou (15. Jahrhundert) und Keryhuel
- Bürgermeisteramt von Le Faouët
- Kapelle Sainte-Barbe
- Kapelle Saint-Jean
- Kapelle Saint-Sébastien
- Dorfkirche Notre-Dame-de-l'Assomption in Le Faouët
- Kapelle Saint-Fiacre
- Lettner der Kapelle Saint-Fiacre
Wirtschaft
Im Jahr 2007 arbeiteten ca. 3 % der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft und ca. 27 % in der Industrie oder im Baugewerbe. Die restlichen 70 % der Erwerbstätigen waren im Tertiärsektor tätig.
Im Jahr 2008 waren 12 % der ortsansässigen Betriebe in der Landwirtschaft tätig, sowie 16 % im Sekundärsektor. Die restlichen 72 % der Betriebe gehörten zum Dienstleistungssektor. (Quelle: INSEE)[7]
Literatur
- Frank und Almut Rother: Die Bretagne. Im Land der Dolmen, Menhire und Calvaires. DuMont Kunst-Reiseführer, Dumont Buchverlag, Köln 1978, ISBN 3-7701-0933-3.
- Le Patrimoine des Communes du Morbihan. Flohic Editions, Band 1, Paris 1996, ISBN 2-84234-009-4, S. 241–255.
Weblinks
- Infos zur Geschichte und den Sehenswürdigkeiten bei infobretagne.com
- Le Faouët bei geneawiki.com
Einzelnachweise
- Le Faouët auf Cassini.ehess.fr (französisch)
- Le Faouët auf der Website des Insee
- Faire son marché bei lefaouet.fr
- Frank und Almut Rother: Die Bretagne. Im Land der Dolmen, Menhire und Calvaires, S. 250
- Frank und Almut Rother: Die Bretagne. Im Land der Dolmen, Menhire und Calvaires, S. 250
- Fleury de Bellinger, "Les Premiers Essays des proverbes", 1653, cité par Sophie Duheim, "Impudeurs et effronteries dans l'art religieux breton (xve siècle - xviiie siècle), éditions Le Télégramme, 2012, (ISBN 978-2-84833-288-8).
- Le Faouët auf der Website des Insee