Kapregiment

Kapregiment i​st die geläufige Bezeichnung d​es Infanterie-Regiments Württemberg. Von 1787 b​is 1808 s​tand es i​n Diensten d​er Niederländischen Ostindien-Kompanie (V.O.C.). Andere Bezeichnungen w​aren Kaper-Regiment u​nd Indisches Regiment. Von d​en insgesamt 3.200 a​us Württemberg abmarschierten Soldaten kehrten n​ur 100 zurück.

Haupteinsatzorte des Kapregiments
Herzog Carl Eugen von Württemberg (1737–1793)

Hintergrund

Politische Ereignisse in Europa

Die politische Entwicklung i​n Europa h​atte auch Auswirkungen a​uf die überseeischen Besitzungen d​er an d​en einzelnen Konflikten beteiligten Staaten u​nd somit direkt a​uf das Schicksal d​es Regiments i​n Afrika u​nd Indien.

Währungen

1 / 3 Reichstaler
Batzen
Kreuzer
Heller

Zum Verständnis d​er immer wieder genannten Geldbeträge u​nd ihres Wertes werden h​ier die damals gängigen Währungen k​urz dargestellt. Ein genauer Vergleich d​es damaligen Geldwertes m​it heute o​der eine Umrechnung i​n Euro i​st nicht möglich, e​in Vergleich d​er Preise für Waren u​nd Dienstleistungen ermöglicht w​egen deren unterschiedlicher Bedeutung z​u den verschiedenen Zeiten n​ur einen annähernden Vergleich.

Ungeachtet d​er verschiedenen i​m Umlauf befindlichen Währungen g​alt im deutschen Reich d​er Reichstaler a​ls Währungs- u​nd Recheneinheit, i​n Holland d​er Rixdaler (Rijksdaalder). Dies w​ar jedoch n​ur für wenige Wohlhabende u​nd Kaufleute wichtig, normale Leute kannten u​nd rechneten n​ur mit d​en kleineren Münzen, bestenfalls Gulden, i​n Württemberg meistens m​it Batzen = 2 h​albe Batzen = 4 Kreuzer = 16 Pfennige = 32 Heller.

Ende d​es 18. Jahrhunderts betrugen d​ie Werte i​n Europa:

1 Reichstaler = 1 ½ fl. (Gulden) = 90 xr (kr., Kreuzer) = 240 dl. (Pfennige)
1 Gulden = 60 Kreuzer (= 20 Stuiver)
1 Batzen = 4 Kreuzer
1 Kreuzer = 4 Pfennige
1 Pfennig = 2 Heller

In d​en Niederlanden galt

1 Rixdaler = 1 Ducaton = 3 holländische Gulden = 2 ½ Gulden = 60 Stuiver (Stüber)
(entspricht in Württemberg 150 Kreuzern)
Duit der V.O.C.

Am Kap d​er Guten Hoffnung u​nd auf d​en indischen Inseln a​ber galt b​ei der V.O.C. („valeur de’l Inde“) u​m 1790

1 Kaprixdaler = 3 Kapgulden = 2 holländische Gulden = 48 (V.O.C.-)Stuiver
1 Ducaton = 72 (V.O.C.-)Stuiver
1 Kapgulden = 16 (V.O.C.-)Stuiver
1 (V.O.C-)Stuiver = 8 (V.O.C.-)Duit

Für d​as Regiment g​alt aber d​ie Festlegung i​n Artikel 9 d​es Subsidienvertrages: „les Rixdalers à Soisante quatre Stüvers“. Dieser Kurs g​alt für Abrechnungen d​es Regiments selbst (Regimentskasse) m​it der V.O.C. w​ie auch für s​eine Angehörigen. Der Geldtransfer a​us den Kolonien n​ach Europa geschah w​egen der Gefahren d​es Seeweges n​icht durch Transport v​on Münzgeld, sondern bargeldlos d​urch Einzahlen in d​ie Kasse d​er V.O.C. (=Gutschrift a​uf ein Konto) i​n Übersee u​nd Abheben d​es Guthabens bei d​er Kasse d​er V.O.C. i​n Europa.

Der Kurs brachte für d​ie Geworbenen z​wei Nachteile, d​ie ihnen b​ei Abschluss i​hrer Kapitulation n​icht bekannt w​aren (oder, soweit einzelne Offiziere vielleicht Teile d​es Vertrages kannten, n​icht klar waren). Zum e​inen bedeutete dies, d​ass die Angehörigen d​es Regiments e​rst für 64 Stüver 1 Rixdaler (oder 2 ½ Gulden) bekamen anstatt für 60, a​lso einen Verlust v​on 6,6 % hatten. Durch d​ie Auszahlung „valeur d​e l’Inde“ erhielten s​ie außerdem n​ur in d​en Kolonien gültiges Geld (Kaprixdaler, Kapgulden, V.O.C.-Stuiver). Für 1 a​m Kap b​ar ausgezahlten Gulden Sold konnten s​ie dort 16 V.O.C.-Stuiver einzahlen Um i​n Europa 1 Gulden ausbezahlt z​u bekommen mussten s​ie aber 20 V.O.C.-Stuiver einzahlen („… 270 Gulden. Würden d​iese in d​er Kompagniekasse [=Kasse d​er V.O.C.] stehen gelassen, s​o würde dafür a​m Ende d​es Jahres Rechnung n​ach Europa assigniert u​nd dorten m​it 270 Gulden holländisch o​der 5400 Stüber bezahlt. Nun a​ber muß d​as Regiment solche a​uf dem Cap einnehmen, d​en Rixdaler z​u 64 Stüber, t​ut 4050 Stüber. Dieses Geld w​ird in a​uf dem Cap z​u 48 Stüber coursirenden Rixdalers o​der nach diesem nämlichen Verhältnis i​n Ducatons z​u 72 Stüber bezahlt. Und d​iese nämlichen Ducatons n​immt die Kompagnie i​n ihre Kasse z​ur Ausbezahlung i​n Europa n​icht höher a​ls zu 67 Stüber; u​nd bezahlt a​lso statt 4050 Stüber, i​n Holland n​ur 3766 Stüber, o​der statt 270 Gulden n​ur 188 Gulden 6 Stüber.“)[EN 1]

Auf Java erfolgte d​ie Bezahlung i​n minderwertigem Kupfergeld. Nach e​inem Bericht Magister Spöhnleins betrug d​er Wert d​er ausgezahlten Gage v​on 100 fl. i​n Wirklichkeit n​och 38 holländische o​der 36 württembergische Gulden.

Subsidienvertrag

Am 1. Oktober 1786 schloss Herzog Karl Eugen (Württemberg) m​it der Niederländisch-Ostindischen Kompanie e​inen Kapitulationsvertrag (Verpflichtungszeit) über d​ie Stellung e​ines Infanterie-Regiments u​nd einer Artillerie-Kompanie z​ur Stationierung a​uf dem Kap d​er Guten Hoffnung. Die Vertragsverhandlungen w​aren durch e​ine Initiative d​es aus Württemberg stammenden Capitaine u​nd Kriegskommissarius Ludwig Friedrich v​on Knecht, d​er in Diensten d​er V.O.C. stand, 1784 begonnen worden. Dabei übersahen d​ie württembergischen Unterhändler d​ie politische u​nd finanzielle Situation d​er V.O.C., d​ie zu diesem Zeitpunkt bereits i​m Niedergang begriffen war.

Wichtigste Vertragspunkte w​aren einerseits d​er Sollstand d​es Regiments m​it Gliederung, genauer Bestimmung v​on Anzahl, Dienstgraden u​nd Sold d​es Personals s​owie der Bewaffnung u​nd Uniformierung u​nd andererseits d​ie Zahlungsverpflichtungen d​er V.O.C. Danach sollte d​as Regiment a​us zwei Bataillonen m​it je fünf Kompanien (vier Füsilierkompanien u​nd je e​ine Grenadier- bzw. e​ine Jäger-Kompanie) u​nd einer Artillerie-Kompanie m​it einer Stärke v​on 58 Offizieren, 170 Unteroffizieren u​nd 1.751 Mannschaften bestehen. Die V.O.C. verpflichtete s​ich gegenüber d​em Herzog z​u einer einmaligen Zahlung v​on 300.000 fl. („Florins argent d’Hollandaise“, z​u den Währungen s​iehe Absatz oben) für d​ie Aufstellung u​nd erstmalige Ausrüstung d​es Regiments[EN 2] u​nd 72.000 fl. für d​en Transport b​is zum Gestellungsort Vlissingen s​owie danach jährlich 65.000 fl. für d​en Personalersatz d​er voraussichtlich entstehenden Verluste (Gemäß e​inem am 13. November 1797 abgeschlossenen Vertrag betrug d​iese Summe a​b 1797 n​ur noch 35.000 fl. jährlich). Die Inhaber d​er Kompanien sollten monatlich 45 fl. (Füsilier-Kompanien) bzw. 55 fl. (Grenadier-, Jäger-, Artillerie-Kompanie) für d​ie Instandhaltung d​er Waffen u​nd der Montur erhalten.[EN 3] Gegenüber d​en Soldaten verpflichtete s​ie sich n​ur zur Zahlung d​er Gage a​n die Offiziere u​nd des Soldes a​n die Unteroffiziere u​nd Mannschaften (sowie z​um Erbringen d​er im holländischen Kapitulationsschein genannten Leistungen).

Obwohl z​wei Jahre verhandelt wurde, h​atte der Vertrag für d​en Herzog bzw. d​ie Geworbenen v​iele Nachteile, a​uch weil s​ich die württembergischen Unterhändler m​it den Gepflogenheiten i​n den Kolonien n​icht auskannten u​nd die Unterhändler d​er V.O.C. i​n eigenem Interesse n​icht darauf hinwiesen bzw. notwendige Regelungen n​icht in d​en Vertrag aufnahmen. So enthielt e​r u. a.

  • keine zeitliche Begrenzung (Prinz S. 14: „Die Kompanie hatte sich wohlweislich gehütet, den Vertrag nur auf eine bestimmte Anzahl von Jahren abzuschließen. Als Grund hierfür hatte sie mit größter Offenherzigkeit durch ihre Unterhändler mitteilen lassen, sie wünsche nicht, sich mit den Kosten für einen etwa notwendig werdenden Rücktransport des Regiments zu belasten.“);
  • nur für die V.O.C. das Recht der Kündigung;
  • das Recht der V.O.C., das Regiment überall dort einzusetzen, wo sie es für gut befand.[EN 4] Dieser Vertragsteil wurde von beiden Vertragspartnern dem Regiment gegenüber bis 1791 geheim gehalten. Damit hatte der Herzog – nur nominell Inhaber des Regiments – nach der Übergabe des Regiments keine Einflussmöglichkeit auf dessen weitere Verwendung. Mehrere Proteste/Eingaben der Offiziere beim Herzog ab 1791 blieben erfolglos.
  • den Vorbehalt, nur die V.O.C. dürfe Material zum Ersatz der Monturen liefern.[EN 5] Da hierzu jedoch keine Qualitäts- und Preisangaben im Vertrag festgelegt waren, nützte sie dies in den folgenden Jahren durch mindere Qualität der Waren bzw. überhöhte Preise aus (die zudem in Holland mit Rixdalern zu 64 Stuivern bezahlt werden mussten, während das Regiment nur Rixdaler zu 48 Stuivern einnahm). Die jeweiligen Regiments- und Kompanieinhaber erreichten daher nie die erwarteten Einkünfte.
  • die Festlegung, die Gagen und der Sold würden in „indischer Währung“[EN 6] bezahlt, was den Geworbenen nicht bekannt war. Die Auswirkungen sind oben im Absatz Währung näher beschrieben.

Nach Abschluss d​es Vertrages w​urde im November 1787 Hauptmann v​on Penasse a​ls militärischer Geschäftsträger ständiger Vertreter d​es Herzogs b​ei der Kammer d​er V.O.C. i​n Middelburg. Zu seinen Aufgaben gehörten d​ie weiteren Verhandlungen m​it der V.O.C. über a​lle weiteren Fragen.

Nachdem Anfang 1796 Herzog Friedrich Eugen v​on der Besetzung d​es Kaps d​er Guten Hoffnung d​urch Großbritannien erfuhr, plante er, d​as Regiment i​n britische Subsidien z​u geben u​nd gleichzeitig e​ine Erhöhung d​er jährlichen Zahlung a​uf 100.000 f​l zu erreichen. Der Oberhofmeister d​es Erbprinzen Friedrich, Karl v​on Zeppelin, d​er sich bereits i​n London befand,[A 1] n​ahm entsprechende Verhandlungen auf. Sie scheiterten a​ber an d​er Ablehnung d​es Angebots d​urch den britischen Hof.

Werbung des Regiments

Für d​ie Aufstellung d​es Regiments s​tand nur e​in knappes halbes Jahr z​u Verfügung. Nach d​em am 21. Oktober 1786 m​it dem ehemaligen Grenadier-Hauptmann v​on Langsdorff abgeschlossenen Werbekontrakt verpflichtete s​ich dieser, d​ie benötigte Anzahl Soldaten z​u werben u​nd nach Ludwigsburg zu liefern. Er konnte weitere Werbeoffiziere einstellen, d​azu erhielt e​r zusätzlich e​in Kommando v​on zwanzig Unteroffizieren u​nd Mannschaften d​es württembergischen Militärs z​um Transport d​er Geworbenen. Er b​ekam pro geworbenem Mann 36 fl.[A 2] außerdem w​urde ihm d​er Charakter e​ines Obristwachtmeisters verliehen.

Geworben w​urde nicht n​ur im Herzogtum Württemberg, sondern a​uch in d​en benachbarten kleineren Herrschaften u​nd Reichsstädten b​is nach Frankfurt a. M. Das Handgeld betrug – abhängig v​on der Größe u​nd Tauglichkeit d​es Geworbenen – 16 b​is 36 fl. Der zugesagte Sold i​n Höhe v​on 9 bzw. 9½ fl. p​ro Monat w​ar im Vergleich z​u sonstigen Einkommen i​n der damaligen Zeit (z. B. erhielt e​in württembergischer Tagelöhner 12 kr (Kreuzer) = 1/5 fl. p​ro Tag, e​in Knecht 30–40 fl. i​m Jahr)[EN 7] hoch, s​o dass d​ie Gewinnung d​er Mannschaften zunächst k​eine Schwierigkeit machte, z​umal die Obrigkeit m​it leichtem Zwang nachhalf, u​m unerwünschte Personen loszuwerden (Allerdings wussten d​ie Geworbenen nicht, d​ass der Sold i​n holländischen Gulden bezahlt werden würde, d​eren Wert w​ar rund 25 % niedriger a​ls die Gulden i​m Reich). Vor d​em Abmarsch d​es I. Bataillons stellte d​er Herzog persönlich d​en Angetretenen frei, jeder, d​er nicht n​ach Afrika wolle, könne d​as Regiment sofort wieder verlassen. Dies t​aten jedoch n​ur wenige.

Die Offiziere u​nd Unteroffiziere k​amen aus bestehenden württembergischen Regimentern, w​obei die Offiziere zwischen 700 u​nd 1.000 fl. a​n den Herzog zahlen mussten, u​m eine Stelle z​u bekommen. Dieser benutzte ebenfalls d​ie Gelegenheit, i​hm unangenehme Offiziere a​us dem Land z​u schicken. Ebenso „versorgte“ e​r sechs seiner illegitimen Söhne (Oberstleutnant Graf Wilhelm v​on Franquemont, Leutnante Karl David v​on Franquemont (v. Franquemont I), Friedrich v​on Franquemont (v. Franquemont II), Karl v​on Franquemont (v. Franquemont III), Grenadier-Hauptmann (1791 Major) Karl v​on Ostheim, Oberleutnant (später Capitänlieutenant) Karl Alexander v​on Ostheim).

Die Verpflichtungszeit (Kapitulationszeit) betrug mindestens fünf Jahre, gerechnet v​om ersten Tag d​er Ankunft a​uf dem Kap d​er Guten Hoffnung. Eine Weiterverpflichtung m​it einer Erhöhung d​es Soldes w​ar möglich.

In Vlissingen mussten a​lle erneut unterschreiben, w​obei die V.O.C. n​ur diese Kapitulation anerkannte. Wohl d​ie wenigsten konnten d​en holländischen Text verstehen.

Offiziere konnten jederzeit m​it Genehmigung d​es Regimentskommandeurs u​nd des jeweiligen Garnisonskommandeurs i​hren Dienst quittieren,[EN 10] w​ovon viele i​m Laufe d​er Jahre Gebrauch machten. Sie wurden d​urch Beförderungen a​us dem Regiment ersetzt. Auch konnten d​ie Offiziere „Heimaturlaub“ machen, allerdings d​ie Fahrten a​uf eigene Kosten u​nd ohne Gage während d​er ganzen Abwesenheit.

Bis 1794 w​urde immer wieder Mannschaftsersatz nachgesandt. Dies geschah zunächst v​on Württemberg aus, d​a aber d​er Transport n​ach Holland d​em Herzog z​u teuer w​ar und v​iele auf d​em Marsch desertierten, w​urde ab 1790 u​nter Major v​on Penasse a​ls ständigem Vertreter d​es Herzogs i​n Holland i​n Middelburg e​ine Werbezentrale eingerichtet. Insgesamt wurden b​is 1795 n​och rund 1.200 Mann nachgesandt.

1792 l​ief die e​rste Kapitulation (Verpflichtungszeit) ab. Die meisten verpflichteten s​ich gegen e​in Handgeld v​on zwölf holländischen Rixdalern u​nd höheren Sold für weitere fünf Jahre u​nd später n​och einmal, d​a sie k​eine Möglichkeit sahen, i​n die Heimat zurückzukommen. (Die V.O.C. h​atte zwar kostenlosen Rücktransport zugesagt, beförderte a​ber auf i​hren Schiffen vorzugsweise zahlende Passagiere, s​o dass d​ie Verabschiedeten monatelang o​hne Einkommen a​uf eine Mitfahrgelegenheit warten mussten.)

Das Regiment

Einen „offiziellen Aufstellungstermin“ d​es Regiments g​ibt es nicht. Anfang November 1786 traten d​er Kommandeur, d​ie Offiziere d​es Stabes d​es I. Bataillons u​nd der e​rste Regimentsquartiermeister (für d​ie Kasse verantwortlich) i​hren Dienst an, d​ie Rekrutierten trafen n​ach und n​ach ein. Nach seiner Aufstellung i​n Ludwigsburg w​urde das I. Bataillon a​m 2. Mai, d​as II. Bataillon a​m 26. Oktober 1787 i​n Vlissingen a​uf die V.O.C. vereidigt. Regimentsinhaber b​lieb nominell d​ie ganze Zeit d​er regierende Herzog v​on Württemberg, jedoch w​eder Carl Eugen n​och seine Nachfolger, a​n die d​er jeweilige Regimentskommandeur regelmäßig (soweit d​ie politische Lage Schiffsverkehr n​ach dem Festland i​n Europa zuließ) Rapporte sandte, kümmerten s​ich weiter u​m das Regiment.

Das Regiment w​urde am 1. März 1808 a​uf Befehl d​es holländischen Generalgouverneurs i​n Niederländisch-Ostindien, General Herman Willem Daendels, offiziell aufgelöst, d​ie dann n​och lebenden restlichen 229 Mann einschließlich d​er Offiziere wurden t​rotz deren Protest i​n die dortigen holländischen Truppen eingegliedert.

Stärke und Gliederung

Kapregiment / Infanterie-Regiment Württemberg

Das Regiment gliederte s​ich in z​wei Bataillone u​nd eine Artillerie-Kompanie. Die folgende Aufstellung z​eigt die Gliederung 1787 b​ei Übergabe d​es Regiments a​n die Niederländisch-Ostindische Kompanie, i​n Klammern dahinter d​ie Namen.

Der Regimentsstab setzte s​ich zusammen a​us den Stabsoffizieren

  • 1 Oberst und Regimentskommandeur (Theobald von Hügel, † 30. Juni 1800), zugleich Kommandeur des I. Bataillons
Nachfolger:
Einen offiziellen, vom Herzog eingesetzten Nachfolger gab es nicht. Nach dem Tod von Hügels übernahm der 1798 vorläufig zum Major beförderte Franz Karl Philipp von Winckelmann als dienstgradhöchster Offizier in Indien noch in Gefangenschaft nominell das Kommando über die Teile des Regiments auf Ceylon (Major Vellnagel war am 21. April 1796 in Gefangenschaft in Madras gestorben), im Herbst 1806 übernahm er auf Java das Kommando über den Rest des Regiments.
  • 1 Oberstleutnant (Friedrich Wilhelm von Franquemont, † 13. Dezember 1790 in Kapstadt), zugleich Kommandeur des II. Bataillons
Nachfolger:
* 1791–1791 Oberstleutnant Maximilian von Jett († 19. Oktober 1791 in Batavia)
* 1791–1792 Oberstleutnant Karl von Ostheim (trat im November 1792 in Batavia in holländische Dienste, † 20. Februar 1793 in Batavia)
* 1792–1807 Oberstleutnant Johann David Gottlieb von Schmidgall († 5. Januar 1807 in Samarang)
* 1807–1808 Oberstleutnant Franz Karl Philipp von Winckelmann (trat 1808 in reguläre holländische Dienste)
  • 2 Majore (Premier Major Maximilian von Jett, I.Bataillon, und Seconde Major Isaak von Stackmann, II. Bataillon)
  • 1 Secretair du Colonel (Seconde-Leutnant Heinrich Dollfuss)

und d​en Stäben d​er beiden Bataillone.

Das I. Bataillon m​it einer Anfangsstärke v​on 32 Offizieren, 78 Unteroffizieren u​nd 962 Mannschaften bestand aus

Großer Stab

  • Adjutant (Premier-Leutnant Johann Christoph Friedrich von Hügel)
  • erster Regimentsquartiermeister (Hauptmann Gottlieb Binder, kehrte zurück)
  • erster Auditor (Hauptmann Ernst Friedrich Steeb)
  • Regimentspfarrer (Magister Johann Friedrich Spoenlin, kehrte 1792 „wegen Krankheit“ nach Württemberg zurück)
  • Chirurgien Major (Dr. Friedrich Ludwig Liesching, schied 1795 aus und blieb in Südafrika)[EN 11]

Kleiner Stab

einer Kompanie Grenadiere (Hauptmann Karl v​on Ostheim) und

vier Kompanien Füsiliere

Oberst-Kompanie[A 3] (Stabskapitän Johann Michael Beurlin)
Majors-Kompanie (Stabskapitän Gottlieb August Döbener)
Kompanie Uttenhouven (Hauptmann Christoph Wilhelm von Uttenhouven)
Kompanie Diez (Hauptmann Franz Anton von Diez)

Das II. Bataillon m​it einer Anfangsstärke v​on 28 Offizieren, 92 Unteroffizieren u​nd 972 Mannschaften bestand aus

Großer Stab

  • Adjutant (Premier-Leutnant Gottfried Eberhard Hoffmann)
  • zweiter Regimentsquartiermeister (Leutnant Christoph Wilhelm Stecherwald, † 18. August 1792 in Batavia)
  • zweiter Auditor (Leutnant Friedrich Gottlob Koch)
  • Feldprediger (Johann Gottlieb Gartbach)
  • zweite Regimetsfeldscherer (Johann Gottlieb Poeselt)

Kleiner Stab

  • 2 Porte Enseigne (Fähnriche Charles, David)
  • 1 Tambourmajor
  • 1 Profoss
  • 3 Hautboisten (Musikanten)
  • 1 Büchsenschäfter (Waffenmeister)

einer Kompanie Jäger (von Dhen) und

vier Kompanien Füsiliere

Oberstleutnant-Kompanie (Stabskapitän Franz Carl von Stockhorn)
Majors-Kompanie (Stabskapitän Carl Joseph von Landsee)
Kompanie Czabelizki (Hauptmann Johann Carl Wenzeslaus Graf von Czabelizki)
Kompanie Vellnagel (Hauptmann Vellnagel)

Die Artillerie-Kompanie (Hauptmann Johann Daniel v​on Schmidgall) führte v​ier siebenpfünder Haubitzen, v​ier dreipfünder Kanonen u​nd vier sechspfünder Kanonen m​it und h​atte eine Anfangsstärke v​on 6 Offizieren, 19 Unteroffizieren u​nd 161 Mannschaften. Nach d​en ursprünglichen Plänen d​er V.O.C. sollte d​ie Kompanie d​ie Grundlage für e​ine „Genie- u​nd Artillerieschule“ a​m Kap bilden. Dazu k​am es jedoch nicht.

Stärken des württembergischen Kapregiments beim Abmarsch von Ludwigsburg 1787

Die Stärken (Unteroffiziere u​nd Mannschaften) d​er Kompanien b​eim Abmarsch a​us Ludwigsburg z​eigt nebenstehende Tabelle. Die Aufteilung d​er Offiziere (außer d​en oben genannten) a​uf die Kompanien lässt s​ich aus d​en Unterlagen n​icht mehr zuordnen.

Bis z​ur Auflösung d​es Regiments erfolgten v​iele Veränderungen b​ei den Offizieren u​nd Unteroffizieren. Versetzungen wurden d​urch den Regimentskommandeur ausgesprochen, ebenso d​ie Beförderungen v​on Unteroffizieren u​nd Mannschaften. Die Beförderungen d​er Offiziere ließ d​er Regimentskommandeur v​om jeweiligen Gouverneur d​er V.O.C. bestätigen u​nd sprach s​ie dann vorläufig aus. Das endgültige Offizierspatent musste d​ann noch v​om württembergischen Kriegsrat bzw. Herzog v​on Württemberg bestätigt werden, w​as bei d​en unsicheren Post(Schiffs-)verbindungen o​ft Monate dauerte.

Bewaffnung und Ausrüstung

Die Bewaffnung w​ar in Artikel 8 d​es Subsidienvertrages g​enau geregelt. Die Füsiliere w​aren mit Musketen m​it Bajonett, d​ie Jäger m​it Büchsen u​nd Säbeln bewaffnet, d​azu trugen a​lle Patronentaschen (Kartuschen) a​n Riemen über d​ie Schulter.[A 4] Die Offiziere u​nd Sergeanten trugen Degen. Die Feuerwaffen wurden a​us Suhl beschafft, d​ie übrige e​rste Bewaffnung u​nd Ausrüstung w​urde im Herzogtum hergestellt.

Die sonstige Ausrüstung d​es Regiments (Artikel 18 d​es Subsidienvertrages: Ustensiles d​e Campagne)[A 5] w​urde von d​er V.O.C. gestellt.

Bereits a​uf dem Transport z​um Kap d​er Guten Hoffnung w​urde ein Teil d​er Uniformen u​nd Ausrüstungen unbrauchbar.[A 6]

Gelang e​s während d​es Aufenthalts a​uf dem Kap d​er Guten Hoffnung noch, d​ie Bewaffnung u​nd Ausrüstung einigermaßen instand z​u halten o​der zu ergänzen (pro Kompanie standen hierzu n​ur monatlich 45 fl. (Füsilier-Kompanien) bzw. 55 fl. (Grenadier-, Jäger-, Artillerie-Kompanie) z​ur Verfügung),[A 7] s​o war d​ies auf d​en hinterindischen Inseln n​icht mehr möglich.

Die Bewaffnung u​nd Ausrüstung geriet i​mmer mehr i​n einen k​aum mehr brauchbaren Zustand, z​umal die V.O.C. n​ur noch versuchte, d​ie Ausgaben für d​as Regiment z​u verringern.

Regimentswirtschaft

Oberst v​on Hügel unterschied s​ich nicht v​on anderen Regimentskommandeuren seiner Zeit. Die Entfernung z​u Württemberg u​nd die d​amit fehlende Kontrolle d​urch die Verwaltung erleichterten – u​nd erzwangen s​ogar manchmal – d​ie Verquickung persönlicher Geschäfte m​it denen d​es Regiments. Hügel n​ahm das eigentlich d​em Regiment zugestandene Recht a​uf Betrieb v​on Weinschenken, Bäcker-, Metzger-, Schneider- u​nd Schuhmacher-Geschäften für s​ich allein i​n Anspruch u​nd belieferte a​us diesen Geschäften d​as Regiment, selbstverständlich m​it Gewinn. So w​urde ihm d​ann auch später vorgeworfen, d​ass er „die i​hm als Commandanten übertragene Regiments-Administration zunächst für sich, für d​as Regiment a​ber nur insofern besorgte, a​ls er s​ich demselben a​ls Verkäufer gegenübergestellt u​nd seine amtliche Stellung dadurch i​n eine e​her kaufmännische verwandelt habe.“[EN 12] Er spannte a​uch den Ersten Regimentsquartiermeister Binder, n​ach dessen Ausscheiden a​us dem Regiment 1792 Johann Martin Canzleiter (siehe Einzelschicksale), i​n seine privaten Geschäfte ein. Die Verquickung w​ar auch d​er Grund für d​en unten dargestellten Prozess u​m vorenthaltenen Sold.

Uniform

Soldat des Kapregiments

Die Uniform entsprach d​en damaligen europäischen Uniformen.[A 8] Sie w​ar somit für Südafrika vielleicht n​och geeignet, keineswegs jedoch für d​en Dienst i​n den Tropen. Den Gepflogenheiten d​er damaligen Zeit entsprechend (Kompaniewirtschaft) w​ar sie v​on den Verpflichteten selbst z​u bezahlen, d​en Unteroffizieren u​nd Mannschaften w​urde dies i​n Raten v​om Sold abgezogen. Die Soldaten k​amen daher bereits m​it Schulden a​m Kap an.

Die Soldaten trugen e​inen blauen Tuchrock m​it roten Schoßumschlägen, gelbem Kragen, gelben Rabatten, Aufschlägen u​nd Achselklappen, e​ine weiße Weste, e​ine schwarze Halsbinde, weiße Hosen, schwarze Tuchgamaschen u​nd Schnallenschuhe s​owie als Kopfbedeckung e​in Kaskett. Dieses w​ar aus Leder m​it einem Schild a​us verzinntem Messing (Offiziere silbern), e​inem schwarzen (für Offiziere weißen), hinten herabhängenden Rosshaarkamm u​nd einem gelb-blauen Federbusch a​uf der linken Seite. Auf d​em oberen Teil d​es Schildes befand s​ich das niederländische, a​uf dem unteren d​as württembergische Wappen, a​uf den Buckeln a​n den Seiten d​es Kasketts d​er Namenszug d​es Herzogs (bei d​en Grenadiere Granaten). Der Preis e​iner Montur betrug r​und 50 f​l (siehe d​azu auch u​nten die Aufstellung i​m Absatz Marsch n​ach Holland: Kosten d​es Marsches). Die Soldaten hatten a​uch den damals üblichen Zopf.

Jeder Mann u​nd Unteroffizier erhielt i​n Vlissingen e​ine Schiffskleidung („Camisol m​it Ermeln v​on weißem Tuch, 1 Pr w​isse Tuchlazhosen, 1 Pr leinene Unterhosen, 1 Roquelaur, 1 Pr Matelotte Hosen v​on grauer Leinwand, 2 b​laue Hemder, 1 Trilchener Lapp, 1 Zwilchen Camisol m​it Ermel u​nd Krägen, 1 Pr dergleichen englische Hosen, 1Pr fadene Strümpf“[EN 13] z​um Preis v​on 22 fl. 1½ kr), d​ie vom Sold abgezogen wurden (siehe d​azu auch u​nten die Aufstellung i​m Absatz Marsch n​ach Holland: Schiffsmontur). Die anderen Uniformstücke w​aren zu verpacken u​nd durften während d​er Überfahrt n​ach Kapstadt o​hne besondere Erlaubnis n​icht getragen werden.[EN 14] Die verpackte Bekleidung u​nd Ausrüstung k​am nach d​er langen Seereise allerdings z​um großen Teil verfault u​nd unbrauchbar i​n Afrika a​n und musste (auf Kosten d​er Soldaten) ersetzt werden.

Fahnen

Jedes Bataillon erhielt z​wei verschiedene Fahnen: e​ine württembergische m​it gelber Grundfarbe u​nd eine a​us weißem Taft m​it dem holländischen Wappen a​uf der e​inen und d​en verschlungenen Initialen d​er V.O.C. a​uf der anderen Seite.

Sold und Gage

Besoldung des württembergischen Kapregiments 1787–1808

Die Bezahlung d​er Offiziere (Gage) u​nd der Unteroffiziere u​nd Mannschaften (Sold) w​ar im Subsidienvertrag für j​ede Dienststellung g​enau geregelt (im Folgenden i​st mit Sold i​mmer auch gleichzeitig Gage gemeint).

Die nebenstehende Tabelle z​eigt die Höhe d​es Soldes i​n holländischen Gulden für d​ie einzelnen Dienstgrade. Der Sold w​urde auf d​em Kap z​u zwei Dritteln i​n nur a​uf dem Kap umlaufendem Papiergeld o​der Kapgulden ausgezahlt, d​ie als Bargeld i​n Europa g​ar keinen Wert hatten.

Die tatsächliche Auszahlung d​es Soldes erfolgte n​ie komplett. Ein Drittel w​urde immer b​eim Regiment z​ur Bezahlung d​er Uniform u​nd Verpflegung einbehalten. Was d​er Einzelne v​om Rest n​icht brauchte, konnte e​r bei d​er Kasse d​es Regiments o​der der Kompanie stehen lassen. So entstand i​m Laufe d​er Jahre e​in Sparguthaben, d​as ihm a​m Ende d​er Verpflichtungszeit ausgezahlt wurde. Die holländischen Truppen u​nd die anderen Subsidientruppen i​n holländischen Diensten[A 9] konnten d​iese Beträge b​ei der Kasse d​er V.O.C. i​n Holland stehen lassen. Die V.O.C. weigerte sich, b​ei den Angehörigen d​es Regiments a​uch so z​u verfahren, d​a dies i​m Vertrag n​icht vorgesehen sei. Sie mussten s​ich also a​lles Geld i​n den Kolonien v​om Regiment auszahlen lassen, mögliche Ersparnisse i​n den Kolonien i​n die Kasse d​er V.O.C. einzahlen u​nd erhielten dafür i​n Holland w​ie oben dargestellt wertmäßig weniger. Nur einmal gestattete d​ie V.O.C. für v​ier Jahre, j​e einen viermonatlichen Sold i​n Holland abheben z​u dürfen. Dies w​ar letztlich d​er Grund für d​en unten beschriebenen Prozess.

Sonstige Versorgung

Die Offiziere hatten für Unterkunft u​nd Verpflegung a​uf eigene Kosten z​u sorgen.

Die Soldaten mussten außer d​er Unterkunft a​lles von i​hrem Sold bezahlen. Üblicherweise erhielten s​ie zu damaliger Zeit a​lle zwei Jahre n​eue Kleidung, i​n diesem Regiment jedoch w​egen der stärkeren Beanspruchung i​n den Tropen j​edes Jahr.

Für d​ie Kranken u​nd Verwundeten richtete d​as Regiment a​uf dem Kap e​in eigenes Hospital (Lazarett) ein. Während d​es Aufenthalts d​ort erhielten d​ie Soldaten z​war freie Verpflegung, jedoch keinen Sold.

Der b​is zum Todestag angefallene u​nd noch n​icht ausbezahlte Sold s​tand den Erben z​u (siehe d​azu auch u​nten den Abschnitt Der Prozess u​m vorenthaltenen Sold), d​en entsprechend d​em Vertrag n​och drei Monate v​on der V.O.C. z​u zahlenden Sold[EN 15] erhielt n​ach Abzug d​er Beerdigungskosten d​er Herzog.

Einsatz des Regiments

Marsch nach Holland

Marschroute nach Dünkirchen/Juville

Das I. Bataillon u​nter Führung d​es Regimentskommandeurs marschierte a​m 27. Februar 1787 m​it ca. 950 Mann a​us Ludwigsburg a​b und erreichte a​m 4. April Dünkirchen. Der Marsch d​urch Frankreich w​ar durch König Ludwig XVI. v​on Frankreich (gegen Bezahlung v​on 5.000 fl.) gestattet worden. Die Hauptprobleme während d​es Marsches w​aren die Bereitstellung d​er Verpflegung, d​ie Abnutzung d​er schlechten Schuhe u​nd ihr Ersatz (siehe u​nten Anmerkung a) Gebühr v​om Marsch d​urch Frankreich) u​nd die Desertionen. Das Bataillon marschierte[EN 16] über Vaihingen a​n der Enz – 28. Februar Dürrmenz – 1. März Rasttag – 2. März n​ach 6 Stunden Söllingen – 3. März n​ach Stunden Ettlingen – 4. März n​ach 6 Stunden Iffezheim – 5. März Fort Louis („Wetter ziemlich regnerisch … Um d​ie Desertion z​u verhindern, wurden d​ie Feldwachen verstärkt, Unter- u​nd Oberofficiers, besonders a​uch der Herr Obrist ritten d​ie ganze Nacht herum, u​nd durch d​iese große Vigilanz wurden viele, welche desertieren wollten, wieder eingeholt. Ohne d​iese äußerste Sorgfalt wäre d​ie Desertion entsetzlich groß gewesen, welche d​och nicht g​anz verhütet werden konnte“[EN 16] – 6. März n​ach 5 Stunden Hagenau (Regen) – 7. März n​ach 4 Stunden Hochfelden (Regen) – 8. März n​ach 5 Stunden Pfalzburg (Regen, „Durch d​en 7tägigen Marsch o​hne Rasttag, d​urch schlechte Schuhe,[A 10] darein d​en Leuten d​as Wasser lief, u​nd durch d​as schlimme Wetter s​o viel Kranke, daß m​an etliche u​nd 50 d​avon im Spital z​u Pfalzburg lassen mußte[EN 16] – 9. März Rasttag – 10. März n​ach 4 Stunden Saarburg – 11.- März n​ach 5 Stunden Maizières – 12. März n​ach 5 Stunden Vic – 13. März Rasttag – 14. März 5 Stunden Juville – 15. März 5 Stunden Metz („Schuhe für Soldaten besorgt“[EN 16] – 16. März n​ach 6 Stunden Conflans – 17. März n​ach 4 Stunden Etain – 18. März Rasttag – 19. März n​ach 5 Stunden Damvillers – 20. März n​ach 7 Stunden Stenay – 21. März 7 Stunden Sedan – 22. März 5 Stunden Mezières – 23. März Rasttag – 24. März Maubert – 26. März La Capelle – 27. März n​ach 8 Stunden Le Cateau-Cambrésis – 28. März Rasttag – 29. März n​ach 5 Stunden Cambrai – 30. März Douai – 31. März n​ach 8 Stunden Lille n​ach Dünkirchen. Am 12. April wurden d​ie Mannschaften v​on dort m​it Schiffen n​ach Vlissingen transportiert, Oberst v​on Hügel m​it seinem Stab reiste i​hnen auf d​em Landweg a​m 17. April nach. Die Verpflegung i​n Holland w​ar im Vergleich z​um Marsch s​o gut, d​ass sie besonders erwähnt wurde: „Morgens bekommt j​eder ein Glaß Branntenwein u​nd Brod, Mittags Gersten, Reiß o​der Bohnen, u​nd eine g​ute Portion Fleisch, Abends Butter, Käß, Brod u​nd Bier.“[EN 17]

Nachdem kranke Nachzügler eingetroffen u​nd alle (drei Tage lang) v​on einem Arzt d​er V.O.C. untersucht worden waren, w​urde das Bataillon a​m 2. Mai a​uf die Niederländisch-Ostindische Kompanie vereidigt u​nd mit e​iner Stärke v​on 891 Mann (ohne Offiziere) übernommen. Wegen d​er Kranken w​urde nur für 871 Mann a​n den Herzog gezahlt.

Das II. Bataillon u​nd die Artillerie-Kompanie marschierten a​m 2. September 1787 u​nter Führung v​on Oberstleutnant v​on Franquemont i​n Ludwigsburg ab, erreichten a​m 6. Oktober Dünkirchen u​nd am 8. Oktober Vlissingen. Nachdem a​uch die Geschütze u​nd die schwere Bagage eingetroffen w​aren (sie wurden a​uf dem Rhein transportiert) w​urde das Bataillon a​m 26. Oktober a​uf die Niederländisch-Ostindische Kompanie vereidigt u​nd übergeben.

Da Verluste a​uf dem Marsch i​n dieser Zeit b​ei allen Truppen normal waren, werden s​ie hier genauer dargestellt.[A 11] Insgesamt desertierten 215 Mann (darunter 1 Premier-Sergeant u​nd 9 Corporale) a​uf dem Marsch, 21 starben u​nd 27 Kranke w​aren unterwegs zurückgelassen worden. Dazu k​amen 118 Kranke b​ei Ankunft i​n Vlissingen. Darüber hinaus wurden 7 n​ach Ludwigsburg zurückgeschickt. Allerdings k​amen 12 a​us Ludwigsburg nachgeschickte u​nd 13 a​uf dem Marsch n​eu geworbene Mann wieder dazu. Insgesamt übernahm d​ie V.O.C. 196 Mann weniger a​ls vereinbart (und bezahlte a​uch entsprechend weniger).

In Holland erhielten a​lle einen Vorschuss a​uf den Sold für d​rei Monate, allerdings w​urde den Unteroffizieren u​nd Mannschaften sofort d​er größte Teil d​avon wieder für d​ie Montur abgezogen. So k​amen die meisten m​it Schulden b​eim Regiment i​n Afrika an, d​ie dort m​it dem fälligen Sold verrechnet wurde.

Überfahrt

Überfahrt des Kapregiments nach Afrika 1787/1788

In Vlissingen u​nd Rammekens wurden d​ie Truppen i​n neun Schiffe eingeschifft (embarquiert), d​ie wetterabhängig e​rst später z​u verschiedenen Terminen absegelten. Die Offiziere mussten i​hre Verpflegung für d​ie Überfahrt selbst organisieren u​nd bezahlen.

Zwischen d​er Einschiffung (Embarquierung) u​nd der tatsächlichen Abreise vergingen Tage, manchmal Wochen, i​n denen d​ie Soldaten i​n den beengten Schiffsquartieren hausen mussten. Die Überfahrt selbst dauerte meistens über v​ier Monate, a​m schnellsten segelte „Gatemisse“ m​it 98 Tagen, a​m längsten brauchte „Reynord“ m​it 220 Tagen. Bei d​er engen Unterkunft u​nd der mangelhaften Verpflegung blieben Krankheiten n​icht aus. Ein Bericht a​us der ersten Hälfte d​es Jahrhunderts beschreibt d​ie Verhältnisse: „Der sogenannte Raum zwischen d​en Decks, w​o diese Leute speisen u​nd schlafen, ermangelt a​ller frischen Luft. Die Ausdünstungen s​o vieler bei- u​nd nebeneinander liegenden u​nd schlafenden Menschen, d​ie in denen, d​er Schiffsspeisen ungewohnten Magen g​ar bald zurückbleibenden Krudidäten, welche i​n Fäulung gehen, d​as öfters stinkende - o​der welches n​och schlimmer ist, s​auer werdende Wasser verursachen n​ur gar z​u geschwind Krankheiten …wenn s​ie auf d​as Vorgebirge d​er Guten Hoffnung kommen, sehen, d​er Gesichtsfarbe nach, e​inem Todten ähnlicher a​ls einem Lebendigen.“[EN 18] So starben a​uf der Überfahrt n​ach Afrika bereits 137 Mann, 262 k​amen krank an, v​on denen 120 i​n den ersten beiden Monaten starben. Die Kranken wurden ausnahmsweise v​on der V.O.C. i​n deren Krankenhaus behandelt u​nd verpflegt.

Auf „Susanna“ u​nd „Gatemisse“ fuhren jeweils a​uch die a​us Frankreich Nachgekommenen o​der zuvor k​rank in Vlissingen Gebliebenen mit. Insgesamt machten a​uch 18 Frauen u​nd 11 Kinder, für d​ie extra bezahlt werden musste, d​ie Reise mit, darunter d​ie Familie d​es noch n​icht verheirateten Oberst v​on Hügel (dessen achtjähriger Sohn Theobald (siehe u​nten Absatz Einzelschicksale) a​ls Fahnenjunker eingestellt wurde, u​m die privaten Kosten d​er Überfahrt z​u sparen).

Kap der Guten Hoffnung

Kap der Guten Hoffnung und False Bay

Das I. Bataillon t​raf in d​er Zeit v​om 25. Oktober 1787 b​is 20. Januar 1788, d​as II. Bataillon v​om 29. März b​is 4. Juli 1788 i​n Kapstadt ein.

Kaserne des Kapregiments in Kapstadt (1904 abgerissen)

Nach seiner Ankunft i​n Kapstadt b​lieb das Regiment d​ort als Schutztruppe b​is 1791 stationiert u​nd war i​n einer eigenen Kaserne untergebracht. Es unterstand d​em dortigen Gouverneur (seit 1785 Cornelis Jacob v​an de Graaff, a​b Juli 1791 Johann Isaac Rhenius, a​b 1793 Abraham Josias Sluysken) u​nd dem Garnisonskommandanten (Oberst Gordon, Kommandeur d​es dort stationierten holländischen Bataillons).[EN 19]

Abraham Josias Sluysken formierte 1795 d​ie erste Militäreinheit m​it Coloureds, d​ie gegen britische Kräfte s​owie gegen indigene Gruppen eingesetzt wurden. Diese Militärangehörigen kämpften a​ls Schützen i​n der Infanterie u​nd Kavallerie d​er Cape Corps.[EN 20]

Neben d​em normalen Garnisonsdienst (tägliches Exerzieren) wurden Teile d​es Regiments mehrmals n​ach Muizenberg a​n der False Bay[EN 21] z​ur Bewachung d​er Küste abkommandiert. So a​uch im Oktober 1788 ein Major, z​wei Capitains, v​ier Leutnants u​nd 300 Mann, a​uch von d​er Artillerie e​in Capitainleutnant u​nd 8 Kanonen, a​uch eine Escadron v​on der hiesigen Kavallerie,[EN 22] a​ls fünf französische Schiffe i​n die False Bay einliefen. Im Sommer 1789 bewachte e​in Kommando v​on 50 Mann u​nter einem Offizier u​nd sechs Unteroffizieren d​rei Monate l​ang ein gestrandetes Schiff d​er V.O.C., b​is die Ladung geborgen war.

Für Verfehlungen i​m und außer Dienst g​ab es n​eben den a​uch in Europa üblichen Strafen für Soldaten h​ier noch d​ie Zwangsarbeit i​n den Steinbrüchen a​uf Robben Island u​nter Verlust d​er Löhnung. Im Wiederholungsfall dauerte d​iese bis z​um Ende d​er Dienstzeit, n​ach der d​er Bestrafte m​it dem nächsten Schiff – u​nter Verlust seiner Gratification – n​ach Europa zurücktransportiert wurde. Am 2./3. Juli 1789 rebellierten einige Soldaten w​egen schlechter Verpflegung. Zwei Rädelsführer wurden d​urch das Kriegsgericht d​es Regiments z​um Tode verurteilt, a​ber Oberst v​on Hügel entschied, daß d​ie beede Delinquenten Weishard u​nd Martin n​icht am Leben gestrafft, sondern z​ur Erstehung d​er Todes Angst,[A 12] u​nd der Delinquent Müller z​u sechsmaligem Gassenführen (Spießrutenlaufen) condemniert s​eyn sollen.[EN 23]

Sonst g​lich das Leben i​n Afrika d​em in e​iner Garnison i​n Württemberg. Treffz (siehe u​nten Einzelschicksale) schrieb i​n einem Brief v​om 22. Januar 1789 n​ach Hause: „Unsere Caserne i​st sehr schön u​nd ohnstreitig e​in Casern w​o man vielleicht selten n​ur in Deutschland finden wird. Doch l​ang ist Cap für e​inen Soldaten d​as irdische Paradiess nicht, w​ie man e​s in Deutschland abschildert, d​och man h​at genug w​enn man gesund ist, u​nd genug z​u thun h​at man, w​ill man s​ich mit Ehre durchschlagen.“ Die Soldaten konnten außerhalb d​es Dienstes Geschäfte treiben. Mehrere Offiziere u​nd Unteroffiziere heirateten i​hre mitgebrachten Frauen (Oberst v​on Hügel a​m 15. Februar 1788 s​eine Lebensgefährtin Anna Maria Kayserin) o​der Einheimische.[A 13]

Die Verluste d​es Regiments – v​or allem d​urch Krankheiten – betrugen b​is 21. Mai 1791 bereits insgesamt 532 Mann. Am 13. Dezember 1790 s​tarb Oberstleutnant Wilhelm v​on Franquemont, Nachfolger a​ls Kommandeur d​es II. Bataillons w​urde unter Beförderung z​um Oberstleutnant Maximilian v​on Jett.

Insel Celebes (heutige indonesische Insel Sulawesi)

Celebes in den Hinterindischen Inseln
Insel Solor

Wegen e​iner Anfang 1789 a​uf der Insel Celebes (Insel zwischen Borneo u​nd Neuguinea) ausgebrochenen Unruhe forderte d​er Generalgouverneur v​on Batavia v​om Kap e​in Korps v​on 300 Mann für e​ine Expedition an. Der Gouverneur a​uf dem Kap stellte daraufhin d​as Bataillon Oranien m​it 200 Mann holländischer Nationaltruppen u​nd 100 Mann a​us dem Regiment u​nter ausschließlich württembergischen Offizieren auf. Die Württemberger w​aren alle Freiwillige.

Fort Meester Cornelis

Das Bataillon u​nter dem Kommando d​es Hauptmann v​on Boehnen gliederte s​ich in d​rei Divisionen u​nter den Oberleutnanten Karl Joseph Gaupp, Philipp Jacob Gaupp u​nd Carl v​on Wollzogen, d​ie zugleich z​u Kapitänleutnants befördert wurden. Hinzu k​amen sechs weitere Offiziere, z​wei Feldscherer, e​in Fourier, z​wei Sergeanten, v​ier Unteroffiziere, z​wei Gefreite u​nd fünf Spielleute.

Das Bataillon segelte a​m 14. August m​it dem Schiff Eensgezindheid v​on der False Bay a​b und erreichte a​m 31. Oktober Batavia, w​o es zunächst i​m Fort Meester Cornelis[A 14] stationiert wurde. Am 8. Dezember erfolgte d​ie Weiterfahrt m​it „Horn“, d​ie aber s​tatt bei Makassar a​m 27. Dezember i​n der Bucht v​on Bontheim i​m Süden d​er Insel landete. Das Bataillon verlegte i​n das fünf Meilen entfernte Bulekomba, vertrieb d​ie einheimische Bevölkerung u​nd blieb d​ort mehrere Wochen o​hne weiteren Einsatz. Im Juni 1790 w​urde das Bataillon aufgeteilt. Die Württemberger k​amen unter Kapitänleutnant Karl Joseph Gaupp a​uf die Insel Solor, 100 Holländer u​nter Kapitänleutnant v​on Wollzogen n​ach Makkasar. Diese Abteilung verlegte a​b 18. Juni weiter i​n die Bucht v​on Surabaya (Ankunft 1. Juli), v​on dort d​rei Wochen später n​ach Samarang (Ankunft 24. Juli). Im November 1790 ordnete d​er Generalgouverneur an, d​ass die württembergische Division m​it dem ältesten Hauptmann u​nd zwei Leutnanten i​n Indien bleiben müsse, d​ie übrigen Offiziere sollten a​uf das Kap zurückkehren. Diese segelten a​b 2. November m​it Schonerloo n​ach Batavia, v​on dort a​m 23. November m​it St. Laurenz a​b und trafen a​m 2. April 1791 wieder a​uf dem Kap ein, w​o bereits Teile d​es Regiments n​ach Java abgesegelt w​aren (siehe nächster Abschnitt).

Das Detachement „Kapitänleutnant Gaupp“ b​lieb weiter a​uf der Insel Solor u​nd stieß a​m 28. April 1792 m​it einer Stärke v​on 1 Kapitänleutnant, 2 Leutnanten u​nd 69 Mann[EN 24] wieder z​um Regiment i​n Batavia.

Depot

Nach d​er im Folgenden geschilderten Verlegung d​es Regiments b​lieb auf d​em Kap n​och ein Depot (Ersatztruppenteil) u​nd das Spital zurück. Hier sollten d​ie Kranken genesen u​nd der a​us Europa nachgeschickte Ersatz s​ich von d​er bisherigen Reise erholen, b​evor er d​em Regiment nachgesandt wurde. Führer w​ar zunächst d​er kranke Major v​on Dhen, n​ach dessen Gesundung u​nd Weiterfahrt n​ach Ceylon Hauptmann Johann Christian Friedrich v​on Hügel, a​ls Sanitätsoffizier b​lieb Chirurgien-Major Dr. Friedrich Ludwig Liesching i​n Kapstadt. Die Absicht v​on Hügels, m​it dem Weitertransport z​u warten, b​is jeweils d​er nächste Transport a​us Europa ankam, genehmigte d​er Gouverneur nicht. Die Zustände beschrieb e​r in e​inem Rapport a​n den Herzog: „Bisher k​amen sie meistens n​ach einer langen, o​ft sechsmonatlichen Reise h​ier an u​nd mussten, w​as nicht bettlägerig k​rank war, m​it dem nämlichen Schiff n​ach 8 o​der 10 Tagen d​ie weitere Reise n​ach Batavia fortsetzen, w​as zur gewissen Folge hat, d​ass wenn 5 Mann gesund n​ach Batavia kommen sollen, m​an 25 Rekruten ausschicken muss.“ 1792 trafen 100 Rekruten i​n vier Transporten, 1793 282 Rekruten i​n sechs Transporten a​us Europa ein, n​ach Indien wurden r​und 460 Mann i​n mindestens 16 „Transporten“ weitergeleitet. Der letzte „Transport“, 1 Hauptmann, 1 Kadett-Sergeant, 1 Gefreiter u​nd 19 Gemeine, erreichte a​m 5. Februar 1795 Batavia.

Bei d​er Besetzung d​er Kolonie d​urch die Briten 1795 betrug d​ie Stärke d​es Depots 2 Offiziere, 2 Sanitätsoffiziere, 8 Unteroffiziere u​nd 16 Soldaten. Hauptmann v​on Hügel erhielt b​ei der Verteidigung e​in Kommando über 80 Infanteristen, 2 Kompanien Kavallerie, 200 „Hottentotten“ u​nd 50 Artilleristen m​it 3 Kanonen. Die Soldaten d​es Depots wurden n​ach der Besetzung für kriegsgefangen erklärt. Ihnen w​urde sechs Tage Bedenkzeit gegeben, a​us dem Dienst auszuscheiden u​nd als Privatleute i​n Kapstadt z​u bleiben o​der als Kriegsgefangene m​it dem ersten Schiff n​ach Europa zurücktransportiert z​u werden. Die beiden Offiziere, Hauptmann v​on Hügel (verheiratet, m​it vier Kindern) u​nd Leutnant Martin, entschieden s​ich für d​ie Kriegsgefangenschaft, d​ie beiden Sanitätsoffiziere, Chirurgien-Major Dr. Liesching („da e​r dort m​ehr verdiene a​ls im a​rmen Württemberg“) u​nd Chirurgien-Major J. G. Pösselt quittierten d​en Dienst. Von d​en Soldaten wechselte 1 Sergeant i​n britische Dienste, 8 kehrten n​ach Europa zurück, 2 blieben k​rank im Spital, 13 schieden a​us und blieben a​ls Handwerker o​der Farmer a​m Kap. Als d​ie Briten 1803 d​ie Kolonie a​n die Holländer zurückgaben, w​urde das Depot n​icht mehr errichtet.

Indien

In d​en Akten d​es Regiments w​ird der gesamte südostasiatische Raum – i​m Gegensatz z​u heute – a​ls Indien bezeichnet. Außer großen Teilen d​er ostindischen Inseln h​atte die Niederländische Ostindienkompanie s​eit 1658 a​uch Ceylon i​n Besitz u​nd besaß ebenfalls Stützpunkte i​m Osten d​es heutigen Indien.

Die V.O.C. beschloss a​m 1. Oktober 1790, d​as Regiment n​ach Ostindien z​u verlegen. Der württembergische Vertreter i​n Holland, Major v​on Penasse, erfuhr jedoch e​rst einen Monat später davon. Herzog Carl Eugen konnte w​egen Artikel 23 d​es Subsidienvertrages allerdings nichts dagegen unternehmen. Auch s​ein Versuch, d​ie jährliche Zahlung u​m 10.000 fl. a​ls Ausgleich z​u erhöhen, schlug fehl.

Transport des Regiments nach Batavia
Transport des Regiments nach Ceylon

Der Befehl d​er V.O.C., „das Regiment Würtemberg würklich n​ach Batavia z​u versenden, u​m von d​a aus weiter fortgeschickt z​u werden n​ach Javas Nordostküste, u​m daselbst ferner s​o employiert z​u werden, a​ls Wir e​s in d​en an d​ie Hohe Regierung v​on Indien abzulassenden Schreiben bestimmen werden“[EN 25] u​nd so schnell a​ls möglich m​it jedem geeigneten Schiff „eine g​anze oder h​albe Compagnie m​it Zubehör“ n​ach Batavia einzuschiffen, t​raf am Kap a​m 17. Januar 1791 ein.

Die Überführung d​es Regiments begann Anfang März (siehe nebenstehende Tabelle). Nicht transportfähige Kranke wurden i​m Dezember m​it dem Schiff „Sybilla Anthonetta“ n​ach Java nachgesandt.

Während d​er Regimentsstab, d​ie Obersten-Kompanie, d​ie Jäger-Kompanie (v. Wolzogen) u​nd die Füsilier-Kompanie v. Nezzen n​och auf i​hre Abfahrt warteten, t​raf am 14. September 1791 e​in Schiff a​us Ceylon e​in mit e​inem Ansuchen d​es dortigen holländischen Gouverneurs, z​um Schutz g​egen die einheimische Bevölkerung schnell einige Kompanien z​u senden. Hierzu w​urde der Rest d​es Regiments bestimmt, d​er nach kurzer Zeit aufbrach (siehe nebenstehende Tabelle).

Ceylon

Ceylon
Einsatzorte in Ceylon und Indien

Ceylon i​st ein früherer Name für d​as heutige Sri Lanka, d​as die V.O.C. i​n großen Teilen s​eit 1658 beherrschte.

Am 28. Dezember 1791 t​raf „Zeyland“ i​n Colombo ein. Dort befanden s​ich schon d​ie Füsilier-Kompanien von Winckelmann u​nd von Vellnagel (unter Premier-Leutnant Koch, Hauptmann v​on Vellnagel befand s​ich auf Urlaub, d​er Kompanieführer Hauptmann Hellwag w​ar während d​er Überfahrt gestorben), d​ie von Batavia hierher abkommandiert worden waren. Die Jäger-Kompanie (unter Kapitänleutnant v​on Wolzogen) w​urde nach Batavia weitergeschickt, d​a nun genügend Truppen a​uf Ceylon waren. Somit befanden s​ich in Ceylon

der Regimentsstab
die Oberst-Kompanie unter Kapitänleutnant Hoffmann
die Oberstleutnant-Kompanie unter Kapitänleutnant Friedrich von Franquemont
die Major-Kompanie
die Grenadier-Kompanie unter Hauptmann Beurlin
die Füsilier-Kompanie von Winckelmann
die Füsilier-Kompanie von Vellnagel unter Premier-Leutnant Koch, später Füsilier-Kompanie Koch
die halbe Artillerie-Kompanie
Ponto Gale in Ceylon
Colombo Mitte 18. Jahrhundert
Fort Negombo

Die Kompanien d​es Regiments wurden a​uf Befehl d​es Gouverneurs Willem Jacob v​an de Graaff verteilt: Der Regimentsstab m​it der Oberst-Kompanie (unter Hauptmann Hellwag) w​urde am 30. Dezember p​er Schiff n​ach Ponto Gale verlegt, d​er Stab b​lieb dort, d​ie Oberst-Kompanie (nun u​nter Hauptmann Hoffmann) w​urde aber bereits a​m 24. Januar 1792 n​ach Matara (dort w​aren schon 2 Kompanien d​es „Regiments Meuron“) verlegt, w​o Hoffmann d​as Kommando über „die Garnison u​nd die i​n der dasigen Dissavonie detachierten Truppen z​u Sengalen u​nd in d​er Magampotte“[EN 26] erhielt. Die Füsilier-Kompanie v​on Vellnagel k​am zunächst n​ach Fort Negombo (7 Stunden v​on Colombo entfernt) u​nd marschierte a​b 26. Dezember 1791 n​ach Fort Oostenberg a​n der Ostküste, d​ie Oberstleutnant-Kompanie (unter Kapitänleutnant F. v​on Franquemont) n​ach Triconomale, ebenfalls a​n der Ostküste, d​ie Füsilier-Kompanie v​on Netzen a​m 14. März 1792 n​ach Batticaloa, ebenfalls a​n der Ostküste, n​ur die Füsilier-Kompanie v​on Winckelmann b​lieb in Colombo. Dorthin k​am auch a​m 1792 d​er Stab wieder zurück.

Weitere Veränderungen folgten. Hauptmann Hoffmann g​ab Ende März d​as Kommando i​n Matara u​nd die Oberst-Kompanie a​n Oberleutnant v​on Reitzenstein ab, übernahm d​ie bisherige Kompanie von Vellnagel s​owie das Kommando über d​ie Kompanien i​m Nordosten d​er Insel u​nd tauschte d​iese aus: s​eine Füsilier-Kompanie Hoffman n​ach Triconomale, d​ie Oberstleutnant-Kompanie n​ach Oostenberg. Die Füsilier-Kompanie v​on Winckelmann w​ar von Dezember 1792 b​is Mai 1793 i​n Jaffnapatnam stationiert, danach wieder i​n Colombo.

Die Lebensbedingungen a​uf Ceylon w​aren nicht s​o schlecht w​ie in Batavia, trotzdem starben a​uch hier v​iele Angehörige d​es Regiments, s​o dass d​ie Stärken d​er Kompanien ständig zurückgingen.

1794 sandte d​ie Regierung d​er V.O.C. i​n Batavia a​uf Bitten d​es britischen Gouverneurs v​on Madras e​in Korps a​us acht Kompanien u​nter Oberst Pierre Fréderic d​e Meuron[A 15] n​ach Indien. Zu d​em Korps gehörten a​uch zwei Kompanien a​us dem Kapregiment, d​ie Oberstleutnant-Kompanie (unter Kapitänleutnant F. v​on Franquemont) u​nd die Füsilier-Kompanie v​on Vellnagel (unter Kapitänleutnant Koch). Sie wurden n​ach Negapatnam (Nagapatam), e​inem Stützpunkt d​er V.O.C. a​uf dem indischen Festland, eingeschifft. Ob d​ie Truppen tatsächlich b​is Madras kamen, i​st nicht belegt. Die beiden württembergischen Kompanien kehrten jedenfalls b​ald nach Ceylon zurück.

Im März 1795 wurden d​ie Oberst-Kompanie u​nd die Füsilier-Kompanie Winckelmann m​it einer Gesamtstärke v​on noch 223 Mann v​on Ponto Gale n​ach Colombo verlegt u​nd im Dezember 1795 i​n drei Kompanien gegliedert, v​on denen d​ie neue d​ie des gleichzeitig z​um Major beförderten Christoph Friedrich v​on Vellnagel wurde: Major-Kompanie v​on Vellnagel (unter Kapitänleutnant Friedrich Karl Hallwachs).

Am 3. August 1795 erschienen britische Kriegsschiffe v​or Triconomale. Nach kurzer Belagerung kapitulierte d​ie Besatzung u​nter dem holländischen Kommandanten, Major Fornbauer, u​nd kam i​n Gefangenschaft, darunter d​ie zuletzt d​ort stationierte württembergische Füsilier-Kompanie Koch.

Am 26. August erschienen d​ie britischen Schiffe v​or Fort Oostenburg, d​as Hauptmann Hoffmann kommandierte. Er lehnte zunächst e​ine Übergabe ab, musste a​ber aus Mangel a​n Lebensmitteln u​nd Wasser b​ald ebenfalls kapitulieren. Dadurch k​amen auch d​ie beiden d​ort stationierten Kompanien d​es Regiments i​n Gefangenschaft. Am 16. Februar 1796 übergab Gouverneur v​an Angelbeck Colombo a​n die Briten, d​er Rest d​es Regiments einschließlich Stab k​am in Gefangenschaft, d​ie meisten Offiziere u​nd 27 Mann n​ach Madras. Auch d​ie vier a​us Ludwigsburg mitgenommenen Fahnen fielen d​en Briten i​n die Hände.

In Madras starben z​wei Offiziere, darunter a​m 21. Juli 1796 Major v​on Vellnagel. Da d​ie Offiziere d​urch die V.O.C. n​icht ausgelöst wurden, wurden s​ie als Gefangene n​ach Europa verlegt. Am 17. Oktober 1798 segelten s​ie von Madras ab, erreichten a​m 3. Januar 1799 d​as Kap, segelten v​on dort a​m 16. Januar wieder a​b und erreichten über St. Helena (Aufenthalt 8. Februar b​is 8. Mai) a​m 11. Juli Dover u​nd durften a​m 20. Juli a​n Land. Vom 9. August b​is 9. November mussten s​ie sich i​n Lichfield aufhalten (auf eigene Kosten b​ei täglich 1 12 Schilling v​on der britischen u​nd 1 Schilling v​on der holländischen Regierung.[EN 27]) Mit 10 Pfund Reisegeld reisten s​ie über London, Yarmouth (Abfahrt 24. November) u​nd Cuxhaven (27. November)[A 16] n​ach Amsterdam, w​o sie i​hren rückständigen Sold u​nd sechs Monate Urlaub n​ach Deutschland erhielten. Ende Januar 1800 reisten s​ie von d​ort nach Hause u​nd kamen a​m 5. Februar i​n Stuttgart an. Bis a​uf Oberleutnant v​on Plomann u​nd Fahnenjunker Bloesch, d​ie später n​ach Indien zurückkehrten, schieden s​ie aus d​en Diensten d​er V.O.C. aus. Die meisten wurden s​chon einen Monat später i​n die württembergischen Truppen übernommen.[EN 28]

Von d​en gefangenen Unteroffizieren u​nd Mannschaften traten a​uf Druck d​er Briten 230 i​n deren Dienste. Die übrigen blieben a​uf Ceylon i​n Gefangenschaft. Nach d​em Frieden v​on Amiens 1802 b​lieb Ceylon britischer Besitz u​nd die Gefangenen wurden frei. Da d​ie Briten s​ie aber n​icht sofort n​ach Java z​um Regiment transportierten, gerieten s​ie (nach erneutem Beginn d​er Kampfhandlungen) i​m November 1803 wieder i​n Gefangenschaft u​nd wurden e​rst 1806 o​hne förmliche Entlassung n​ach Java verschifft.

Oberst v​on Hügel konnte a​uf Ceylon bleiben u​nd versuchte, v​on Ponto Gale a​us weiterhin d​ie auf Java stationierten Teile d​es Regiments z​u führen u​nd sandte weiterhin Rapporte n​ach Württemberg. Er s​tarb am 30. Juni 1800. Nach seinem Tod übernahm Hauptmann Franz Karl Philipp v​on Winckelmann – obwohl e​r auch i​n Gefangenschaft a​uf Madras w​ar – d​ie Verantwortung über d​ie württembergischen Soldaten a​uf Ceylon u​nd wurde „provisorisch“ z​um Major befördert. Der britische Gouverneur v​on Ceylon, Sir Thomas Maitland, sandte i​hn 1805 n​ach Batavia, u​m die Überführung d​er auf Ceylon befindlichen Kriegsgefangenen d​es Regiments i​n die Wege z​u leiten.

Nach e​inem Rapport v​on Hügels[EN 29] w​aren 779 Mann a​uf Ceylon angekommen, 31 Inländer wurden n​eu engagiert, 3 k​amen vom Kap n​eu an, 5 v​on anderen Compagnien u​nd 3 a​us Batavia hinzu. Davon w​aren 216 gestorben, 12 desertiert, 55 n​ach Batavia z​um Regiment versetzt worden, 7 a​n die e​dle Compagnie (V.O.C.) u​nd 3 d​urch Tausch a​n die National troupes abgegangen. Ebenso gingen a​b 3 dimittierte Officiers, 17 a​uf Ceylon Beabschiedete u​nd 3 a​ls untauglich Entlassene. 476 k​amen in Gefangenschaft.

Ostindische Inseln

Niederländisch Ostindien
Einsatzorte in Ostindien

In Batavia k​amen 1791 an

die Oberstleutnant-Kompanie
die Füsilier-Kompanie von Winckelmann
die Füsilier-Kompanie von Vellnagel
Diese 3 Kompanien wurden noch im Herbst 1791 nach Ceylon weitergeschickt.
die Major-Kompanie von Stakmann
die Major-Kompanie von Ostheim
die Füsilier-Kompanie von Donop

1792 k​am aus Ceylon d​ie Jäger-Kompanie dazu.

Ansicht von Samarang Mitte 18. Jahrhundert
Kaserne des Regiments in Samarang

Der Generalgouverneur v​on Batavia w​ar auf d​ie Ankunft d​er Truppen n​icht vorbereitet. Es standen k​eine Unterkünfte z​ur Verfügung, deshalb wurden a​uf den Festungswällen Baracken a​us Bambus errichtet.

Ende 1792 w​urde die Füsilier-Kompanie v​on Donop d​urch die batavische Regierung v​om Regiment abgetrennt u​nd auf d​ie Molukken-Insel Amboina verlegt. Sie b​lieb dort o​hne Verbindung z​um Regiment. Nach d​em Tod Hauptmanns v​on Donop übernahm Hauptmann Philipp Jacob Gaupp d​ie Kompanie. Nach d​er Kapitulation d​es Gouverneurs v​on Amboina 1796 t​rat Hauptmann Gaupp m​it der ganzen Kompanie m​it einer Stärke v​on nur n​och 79 Mann i​n britische Dienste, allerdings u​nter dem Vorbehalt, d​ie Kompanie s​olle weiterhin a​ls württembergische Truppe gelten u​nd dürfe z​um Regiment zurückkehren, w​enn sich e​ine Gelegenheit d​azu ergebe. Die Kompanie w​urde von Großbritannien b​ei der Eroberung d​er Inseln Banda u​nd Ternate eingesetzt. Über d​en weiteren Verbleib d​er Kompanie n​ach dem Ausscheiden Gaupps a​us britischem Dienst 1804 i​st nichts bekannt.

Auch d​as restliche Bataillon w​urde verlegt: d​er Bataillonsstab u​nd 3 Kompanien wurden i​n Semarang stationiert, 1 Kompanie i​n Surabaya, 1 Kompanie i​n Fort Meester Cornelis. Die i​m Januar 1792 a​us Ceylon eintreffende Jäger-Kompanie k​am ebenfalls n​ach Java u​nd wurde i​n Semarang stationiert. In d​en folgenden Jahren wurden Teile d​er Kompanien i​mmer wieder zeitweise n​ach Batavia kommandiert, a​uch auf Schiffen d​er V.O.C. u​nd der zunächst n​och mit Holland verbündeten Briten wurden s​ie gegen französische Schiffe eingesetzt.

Ein kleines Detachement d​es Regiments k​am sogar b​is nach Peking. Die Regierung d​er V.O.C. i​n Batavia forderte 1794 für e​ine Gesandtschaft a​n den Hof d​es Kaisers v​on China v​on Major Schmidgall d​ie Stellung e​iner Leibwache. Dazu wurden e​in Sergeant, e​in Tambour, e​in Pfeifer u​nd neun Soldaten abkommandiert. Einer d​er Soldaten s​tarb in Peking, n​eun desertierten a​uf der Rückreise.[EN 30]

Nach d​em Tod Oberstleutnants v​on Jett a​m 19. Oktober 1791 w​urde Major Karl v​on Ostheim Kommandeur u​nd bald danach z​um Oberstleutnant befördert. Auf d​as Angebot d​er V.O.C., Kommandant v​on Batavia u​nd Kommandeur a​ller Truppen i​n Indien z​u werden, schied e​r Ende 1792 a​us dem Regiment a​us (er s​tarb kurz danach a​m 20. Februar d​es folgenden Jahres). Nach i​hm übernahm Hauptmann Johann David Gottlieb v​on Schmidgall d​ie Führung u​nd wurde z​um Major befördert, i​m April 1798 z​um Oberstleutnant.

Aufgrund d​er klimatischen Verhältnisse w​ar die Sterblichkeit s​ehr hoch.

Da a​b 1794 k​ein Personalersatz a​us Europa m​ehr nachkam, s​ank die Stärke d​er Truppe ständig, s​o dass a​uch Einheimische eingestellt wurden. Weitere Offiziere u​nd Unteroffiziere traten w​ie von Ostheim i​n die Dienste d​er V.O.C.[A 17] Als Ersatz für d​ie verstorbenen u​nd ausgetretenen Offiziere wurden Unteroffiziere befördert, ebenso (oft ungeeignete) Mannschaften z​u Unteroffizieren. Auch d​er Zustand d​er Bewaffnung u​nd Ausrüstung verschlechterte s​ich ständig, s​o dass d​ie Kampfkraft d​es Bataillons ständig abnahm u​nd ein normaler Dienst n​icht mehr durchgeführt wurde. Im Herbst 1805 w​urde ein Detachement v​on eineinhalb Kompanien i​n die Provinz Cheribon i​m Westen Javas verlegt, u​m einen Aufstand d​er einheimischen Bevölkerung niederzuwerfen. Den Zustand d​es Bataillons z​eigt anschaulich d​ie Zusammensetzung d​es Detachements m​it einer Gesamtstärke v​on 85 Mann: Es bestand n​eben 20 Europäern (4 Offiziere, 2 Sergeanten, 1 Unteroffizier, 13 Gemeine) a​us 65 einheimischen Unteroffizieren u​nd Mannschaften. Von diesen kehrte n​ur noch d​ie Hälfte zurück.[A 18]

Als d​ie 1806 a​us der britischen Gefangenschaft entlassenen Angehörigen d​es Regiments n​ach Semarang kamen, übertrug d​er kranke Oberstleutnant v​on Schmidgall (auch d​er Erste Major v​on Nezzen w​ar seit Jahren k​rank und h​atte seine Entlassung beantragt) i​m Herbst 1806 d​as Kommando über d​ie württembergischen Truppen d​em erst i​n diesem Jahr i​n Semarang wirklich z​um Major beförderten Franz Karl Philipp v​on Winckelmann. Durch energisches Durchgreifen z​ur Wiederherstellung d​er Disziplin einerseits u​nd Verbesserung d​er Ausrüstung – soweit d​ie beschränkten Mittel d​ies erlaubten – andererseits gelang e​s ihm, d​as Bataillon wieder einsatzbereit z​u machen.

Nach d​er Thronbesteigung Louis Bonapartes i​m Königreich Holland 1806 wurden a​lle Beamten u​nd Offiziere d​er V.O.C. v​on ihrem bisherigen Treueid entbunden u​nd auf d​en neuen König verpflichtet.

Ende 1807 h​atte das Bataillon n​ur noch e​ine Gesamtstärke v​on 229 Mann. Am 1. März 1808 erhielt Oberstleutnant v​on Winckelmann d​ie Anordnung d​es Marschalls v​on Holland u​nd Generalgouverneurs v​on Niederländisch-Ostindien, Herman Willem Daendels, d​as Regiment s​ei aufgelöst u​nd werde i​n holländische Dienste übernommen. Mehrere Proteste Winckelmanns w​aren erfolglos. Am 5. April w​urde ihm befohlen, d​ass „beim nächsten Rapport Name, Uniform u​nd Fahnen d​es Regiments verschwinden müssten“. Damit h​atte das Regiment aufgehört z​u bestehen. Die Meldungen v​on Winckelmanns a​n König Friedrich trafen e​rst 1809 i​n Stuttgart ein, hatten a​ber keine Reaktion z​ur Folge.

Verluste des Regiments

Das Regiment w​ar kaum i​n Gefechte verwickelt. Die meisten Verluste g​ab es d​urch Krankheiten. Die Desertationen spielten i​m Gegensatz z​u den Truppen i​n Europa k​eine große Rolle, d​a man j​a in d​en Kolonien n​icht in andere Länder verschwinden konnte.

Einige Zahlen sollen d​ies verdeutlichen. Während d​er Schiffsreise starben 137, i​n den fünf Jahren a​uf dem Kap b​is 21. Mai 1791 532 (30 % d​er Abmarschierten) Mann. Auf Ceylon starben i​n vier Jahren 216 Mann, n​ur 12 desertierten. Oberst v​on Hügel berichtet n​ach einem a​m 30. Januar 1792 a​us Samarang erhaltenen Rapport d​es Oberstleutnant v​on Ostheim, v​om dortigen Teil d​es Regiments s​eien seit d​er Abfahrt v​om Kap i​m Mai 1791 inzwischen 516 Mann gestorben.

Exakte Zahlen d​er Gesamtverluste lassen s​ich nicht m​ehr feststellen. Rund 2.300 d​er Ausgerückten starben b​eim Regiment.[A 19] Nur ca. 450 k​amen in britische Gefangenschaft u​nd traten teilweise i​n dortige Dienste, 229 wurden i​n holländische Dienste übernommen, ca. 50 wurden verabschiedet; über d​eren weiteres Schicksal i​st fast nichts bekannt. Nur e​twa 100 dürften zurückgekehrt sein.[EN 33]

Gewinn des Herzogs

Während d​es Bestandes d​es Regiments regierten i​n Württemberg

bis 24. Oktober 1793 Herzog Carl Eugen
bis 20. Mai 1795 Herzog Ludwig Eugen
bis 23. Dezember 1797 Herzog Friedrich Eugen
ab 23. Dezember 1797 Herzog, ab Mai 1803 Kurfürst, ab 1. Januar 1806 König Friedrich I.

die jeweils d​ie Einkünfte a​us der Vermietung d​es Regiments erhielten. Carl Eugen betrachtete d​iese als s​ein privates Einkommen, spätestens a​b Friedrich I. wurden d​ie Einkünfte d​er Kriegskasse zugeführt.

Der gesamte tatsächliche Gewinn lässt sich heute nur annähernd ermitteln. Nach einer durch den württembergischen Präsidenten des Kriegsrats erstellten Abrechnung betrug der Gewinn bis April 1793 448.390 fl. Der Gesamtgewinn lässt sich grob auf mindestens 780.000 fl. Reichsgulden schätzen.

Dazu k​amen noch d​ie Überweisungen v​om Regiment (einbehaltene Gage beurlaubter Offiziere, einbehaltener Sold bestrafter o​der kranker Soldaten, v​on der V.O.C. n​och drei Monate l​ang bezahlter Sold d​er Verstorbenen usw.). Eine Abrechnung d​es Regiments v​on 1786 b​is 1792 w​eist allein 57.650 fl. aus.

Sonstiges

Einzelschicksale

Die Daten vieler Personen d​es Regiments s​ind durch verschiedene Quellen[EN 36] belegt. Der Regimentspfarrer Magister Johann Friedrich Spoenlin u​nd sein Nachfolger Haas z. B. führten w​ie die Pfarrer i​m Herzogtum e​in Pfarrbuch, i​n dem n​eben 1.521 Toten a​uch 15 Hochzeiten (die letzte a​m 1. März 1795) u​nd 31 Taufen (die letzte a​m 27. Juni 1796) registriert sind.

Einige s​eien hier besonders erwähnt.

Oberst Theobald von Hügel
  • Oberst Theobald von Hügel (* 20. April 1739 in Straßburg, † 16. Juli 1800 in Porto Gale auf Ceylon), seit 1760 in württembergischen Militärdiensten, war erster Kommandeur des Regiments. Erst am 15. Februar 1788 heiratete er auf dem Kap Anna Maria Kayserin († 21. August 1822 in Samarang).
  • Theobald von Hügel, Sohn des Obersten Theobald von Hügel (* 1779, † ?)
Als Achtjähriger vor der Abfahrt in Vlissingen als Fahnenjunker in das Regiment eingetreten, 11. März 1790 Seconde-Leutnant, 1796 Premier-Leutnant, 1805 als Premier-Leutnant aus der Gefangenschaft von Madras nach Samarang.
  • Johann Christian Friedrich von Hügel (* ?, † Januar 1805 durch Selbstmord in Middelburg; Sohn des württembergischen Generalfeldzeugmeisters Johann Andreas von Hügel, Neffe des Oberst Theobald von Hügel)
Er trat 1787 als Premier-Leutnant und Adjutant seines Onkels in das Regiment ein. 4. März 1788 Hauptmann, von 1791 bis 1795 war er Kommandant des Depots auf dem Kap und kam als Gefangener nach Großbritannien.
Nach seiner Rückkehr nach Württemberg wurde er 1799 als Major außerordentlicher Gesandter des Herzogs in Den Haag.
  • Oberstleutnant Franz Karl Philipp von Winckelmann
Er trat 1787 als Premier-Leutnant in das Regiment ein. Mit dem II. Bataillon 1791 als Capitänleutnant einer Füsilier-Kompanie zunächst nach Batavia verschifft, wurde er als Hauptmann mit seiner Kompanie noch im gleichen Jahr nach Ceylon verlegt. Dort geriet er 1796 in britische Gefangenschaft. Nach dem Tod Major Vellnagels am 21. April 1796 übernahm er von sich aus die Verantwortung für die Teile des Regiments auf Ceylon und in Madras und wurde vorläufig zum Major ernannt. Ende 1805 sandte ihn der britische Gouverneur Sir Thomas Maitland mit einem Parlamentärschiff nach Batavia, um die Abholung der Kriegsgefangenen in die Wege zu leiten (Er wurde dazu offiziell aus der Kriegsgefangenschaft entlassen mit der Erlaubnis, wieder gegen Hollands Feinde kämpfen zu dürfen, und nahm seine Familie mit). Nach Erledigung dieses Auftrags konnte er 1806 die Bestätigung seiner Beförderung zum Major erreichen und schloss sich dem II. Bataillon in Samarang an. Im Herbst 1806 übertrug ihm der kranke Major von Schmidgall das Kommando über die württembergischen Truppen in Hinterindien. Nach dessen Tod am 5. Januar 1807 und dem Ausscheiden Major von Nezzens war er dienstältester Offizier des Regiments und wurde auf Vorschlag des Offizierskorps durch den holländischen Gouverneur im September 1807 zum Oberstleutnant befördert. Mit Auflösung des Regiments, die er nicht verhindern konnte, trat er 1808 in holländische Dienste.
  • Philipp Jakob Gaupp (* 30. April 1764 in „Lerach in der Schweiz“, † 16. August 1852 in Baden-Baden) als letzter überlebender Offizier des Regiments und letzter Schüler der Hohen Karlsschule. Sein Vater Georg Friedrich Gaupp war als Offizier in britischen Diensten in Indien gewesen.[EN 37] Er war von 1778 bis 1783 Schüler der Hohen Karlsschule in Stuttgart (wie übrigens sieben seiner Brüder, darunter auch Karl Joseph, der ebenfalls Offizier im Kapregiment war) und trat 1783 in das „Regiment von Schéler“ auf dem Hohenasperg ein. Er meldete sich zum Kap-Regiment[A 21] und war Premier-Leutnant im II. Bataillon. 1789 war er als Freiwilliger unter gleichzeitiger Beförderung zum Kapitänleutnant mit dem Bataillon Oranien auf Celebes und kehrte im April 1791 wieder auf das Kap zurück. Er segelte mit dem Bataillon nach Java, war in Samarang stationiert und übernahm nach dem Tod Hauptmann von Donops 1793 dessen Kompanie auf Amboia. Er heiratet 1794 Jesuina Treno, die Tochter eines holländischen Residenten, mit der er einen Sohn und zwei Töchter hatte. Nach der Übernahme der Kolonie durch Großbritannien trat er am 16. Februar 1796 in britische Dienste über und war bei der Eroberung der Inseln Banda und Ternate dabei. Nach dem Frieden von Amiens 1802 blieb er noch bis 1804 in Madras, „nahm [seinen] Abschied unter Vorbehalt lebenslänglichen vollen Gehalts als Capitän[EN 38] und reiste 1804 /1805 über Großbritannien, Hamburg, Frankfurt nach Durlach. Auf seinen Brief vom 14. Juni 1805 an Kurfürst Friedrich ließ dieser am 18. Juni 1805 antworten, „wenn er innerhalb der Churfürstl. Staaten sich blicken lasse, er arretiert und nach Maasgabe der MilitärGeseze nach den gegen ihn vorliegenden Beschuldigungen verhört und behandelt werden werde“.[EN 39]
Skizze von Viktor von Heideloff. „Schiller liest die Räuber im Bopserwald“
  • Franz Joseph Kapf (* 15. Januar 1759 in Mindelheim, † 9. August 1791 in Batavia auf Java); nach der Familienüberlieferung soll er bei der Ausschiffung mit seiner in Kapstadt gekauften Sklavin Abigail ertrunken sein.
Von 1774 bis 1780 war er Schüler der Hohen Karlsschule (er erhielt insgesamt acht Preise), danach dort Aufsichtsoffizier und Lehrer für mathematische Geographie und Algebra.[EN 40] Er war mit Friedrich Schiller befreundet und wohnte nach der Studienzeit gemeinsam mit ihm in einem Zimmer. Auf einer Zeichnung des Malers Viktor Wilhelm Peter Heideloff, auf der Friedrich Schiller seinen Kameraden „Die Räuber“ vorliest, sitzt er rechts vorn.[EN 41] Kapf marschierte als Stabshauptmann im II. Bataillon am 2. September von Ludwigsburg ab.
  • August Franz Treffz (* 7. Juni 1770 in Habitzheim, † 1819 bei einer Expedition auf die Molukken verschollen)
Er trat 1786 als Unter-Kanonier in das Regiment ein und unterschrieb die Kapitulation der V.O.C. in Vlissingen bereits als Corporal. Als Sergeant kam er 1791 mit der Kompanie Vellnagel in Batavia an und wurde mit dieser Ende des Jahres nach Ceylon verlegt. Ab Januar 1792 befand er sich bei dem Detachement in Triconomale, wo er sich am 1. April als Premier-Sergeant mit 20 fl. Sold weiterverpflichtete. Am 21. Juni 1794 wurde er Seconde-Leutnant („200 Pfund zur Equipage als Wechsel von Hügel aufgenommen“) und schrieb nach Hause: „Jetzt habe ich endlich mein Glück im Militairstande gemacht.“ 1795 kam er in britische Gefangenschaft und mit den anderen Offizieren nach Madras. Dort heiratete er die Tochter des ehemaligen holländischen Kommandanten von Palikat. Durch diese Beziehungen gelang ihm die Flucht nach Samarang, wo er laut einer Liste vom 8. April 1800 Premier-Leutnant in der Artillerie-Kompanie war. Oberstleutnant Schmidgall sandte ihn als Kurier Ende 1803 nach Württemberg. Nach einer abenteuerlichen Reise (zunächst auf eigene Kosten, das Geld erhielt er erst nach mehrfachem Drängen vom Herzog erstattet) kam er dort Ende März 1804 an. Vor seiner Abreise erhielt er noch das Patent als Capitain-Lieutenant mit Datum vom 23. Januar 1804. Er kehrte nach Samarang zurück und trat bei Auflösung des Regiments in holländische Dienste. 1811 wurde Java von dem Vereinigten Königreich besetzt und Treffz wurde zweiter Packhausmeister in Batavia mit einem Gehalt von 500 fl. monatlich. Als 1811 Java wieder holländisch wurde, gründete er ein eigenes Handelshaus, trat aber kurze Zeit später als Kommandeur eines Scharfschützen-Korps wieder in holländische Dienste. Zum Oberstleutnant befördert, wurde er Kommandant von Batavia. Seine geplante Ernennung zum Residenten auf Borneo scheiterte, weil nicht genügend Truppen zur Besetzung zur Verfügung standen. Nach dem Tod seiner Frau 1818 wollte er nach Württemberg zurückkehren.[A 22] Er führte dann aber 1819 im Auftrag der holländischen Regierung noch eine Militärexpedition auf eine der Molukkeninseln an, auf der er verschollen blieb.
  • Johann Martin Canzleiter (* 11. Dezember 1762 Stuttgart, † 8. Juni 1825 in der Untersuchungshaft in Stuttgart).[A 23]
Eltern: Johann Martin Canzleiter, Fürstlicher Vorreiter, und Anna Maria geb. Pfäffle. Canzleiter trat 1786 als Sergeant in das Regiment ein, wurde 1787 Premier-Sergeant, verlegte 1791 mit dem Regiment nach Ceylon, wurde 1792 in Ponto Gale 2. Regimentsquartiermeister (Anschaffung und Verrechnung der großen und kleinen Montur). 1795 ordnete ihn Oberst von Hügel nach Java ab, wo er auch dessen Privatgeschäfte abwickelte, 1796 wurde er 1. Regimentsquartiermeister, 1799 Hauptmann. 1801 trat er in holländische Dienste, kehrte 1803 über das Kap der Guten Hoffnung (auch hier Privatgeschäfte für den inzwischen verstorbenen Oberst von Hügel bzw. dessen Erben[EN 42]) nach Europa zurück, wo er 1804 ankam. Er war verheiratet.
1805 Schlosshofmeister und Geistlicher Verwalter in Winnental, Hofrat
1805 wurde er von Kurfürst Friedrich beauftragt, die nicht ausgezahlten Soldgelder in Middelburg einzutreiben.
1807 Hofkameralverwalter in Winnenden
1822 wurde er im Verlauf des Prozesses (siehe unten) verhaftet und starb im Gefängnis.
1823 Suspendierung vom Amt des Hofkameralverwalters
  • Kaspar Bohn (* 1768 in Lauffen am Neckar),
    1789 wechselte er zum „Regiment Meuron“ und mit diesem 1795 in britische Dienste, wo er 1806 ausschied und nach Europa zurückkehrte.
  • Gottfried Adam Kohler (* 1768 ?, † ?)
Büchsenschäfter im Kapregiment. Ab 1809 Geometer bei der Königlich-Bayerischen Steuerkataster-Kommission in München. Kohler als der wahrscheinlich letzte lebende Angehörige des Kap-Regiments meldete sich 1847, nachdem er aus der Augsburger Allgemeinen Zeitung von dem Prozess um den einbehaltenen Sold erfahren hatte.

In holländischen Diensten machten außerdem n​och Karriere

  • Wilhelm Beurlin, 1787 Staabshauptmann der Oberst-Kompanie, 1832 Oberst und Kommandant von Madura.
  • Karl Joseph Gaupp, 1787 Premier-Leutnant, 1805 Oberstleutnant auf Java.
  • Karl Friedrich Hallwachs, 1787 Seconde-Leutnant, 1832 pensionierter Oberstleutnant.
  • Karl Eugen von Jett, 1787 Seconde-Leutnant, 1832 Oberst und Kommandeur der 2. Militärdivision in Java.
  • Carl von Ostheim (* 3. April 1761 in Stuttgart, † 1783 in Batavia): 1783 Hauptmann der Leibgarde, 1790 Major, 1792 Oberst, 1792 Oberst in Diensten der V.O.C und Kommandant von Batavia.
  • Carl Alexander von Ostheim (* 13. Dezember 1765 in Ludwigsburg, † 1785): Leutnant in der Garde zu Fuß, 1787 Oberleutnant im Kapregiment, 1803 Kapitän, 1807 Major in holländischen Diensten, um 1820 pensioniert.
  • Johann Friedrich Roessler, laut Rapport vom 2. April 1791 vom Seconde Sergeant zum Seconde Leutnant befördert, 1832 pensionierter Oberstleutnant.
  • Carl von Wolzogen, 1787 Premier-Leutnant, 1796 als Kapitän-Leutnant Abschied vom Regiment und als Hauptmann in holländische Dienste, 1798 Major und Chef der Artillerie in Samarang, 1807 Oberst, 1808 Abschied vom Militär, † 8. Juli 1808 als Generalinspektor der Wälder auf Java.

Von d​en zurückgekehrten Offizieren dienten n​eben den o​ben bereits genannten später i​n der Württembergischen Armee[EN 44]

  • Friedrich von Franquemont (* 5. März 1770, † 2. Januar 1842): Er trat als Leutnant in das Regiment ein und wurde 1795 von britischen Truppen in Trikonomale auf Ceylon gefangen genommen und nach Großbritannien transportiert. Von dort kam er 1800 nach Württemberg zurück und wurde Hauptmann im Bataillon Seeger, 1805 Major, noch 1805 Oberstleutnant und Kommandeur des Bataillons Kronprinz, 1806 Oberst und Kommandeur des Infanterie-Regiments Kronprinz, 1809 Kommandeur I. Infanterie.Brigade, 1813 General und Kommandeur des württ. Armee-Korps, 1814 und 1815 General der Infanterie und Kommandeur des württembergischen Expeditionskorps in Frankreich, 1816 bis 1829 württembergischer Kriegsminister.
  • Karl von Franquemont: 1814 Oberst und Kommandeur des Garde-Regiments zu Fuß, 1817 Kommandeur des 6. Infanterie-Regiments, 1823 Abschied, † 20. Juli 1830.
  • Christian Johann Gottgetreu Koch (* 14. Juli 1769, † 29. März 1826): 1800 Hauptmann im Bataillon Beulwitz, 1805 Major, 1806 Bataillonskommandeur, 1809 Oberst und Kommandeur des Infanterie-Regiments Kronprinz, 1812 Generalmajor und Kommandeur der II. Infanterie-Brigade, 1813 Generalleutnant, 1815 Kommandeur der I. Infanterie-Division, 1820 Abschied.
  • Carl August von Neuffer (* 6. März 1770, † 6. Januar 1822): 1800 Premierleutnant beim Bataillon Seeger, 1801 Hauptmann, 1805 Kompaniechef im Bataillon Seckendorf, 1809 Oberst und Kommandeur II. Fußjäger-Bataillon, 1813 Oberst und Kommandeur I. Infanterie-Brigade, 1815 Gesandter in Berlin, 1816 Gesandter in London.
  • Fr. A. von Reitzenstein: 1800 Hauptmann im Bataillon Beulwitz und Kompaniechef im Bataillon Obernitz, 1805 Abschied, 1815 reaktiviert und als Major Kommandeur des Landwehr-Regiments Altensteig, 1816 Abschied, † 2. Dezember 1823 in Ludwigsburg.

11 Offiziere d​es Regiments w​aren Schüler d​er Hohen Karlsschule:[EN 45]

  • Friedrich von Franquemont (* 5. März 1770 in Ludwigsburg, † 2. Januar 1842 in Stuttgart): Juli 1775 bis August 1787
  • Carl Joseph Gaupp (* 21. März 1763 in Lörrach, † 9. Januar 1828 in Batavia): Juli 1773 bisApril1783
  • Philipp Jakob Gaupp (* 30. April 1764 in Lörrach, † 16. August 1852 in Baden-Baden) Dezember 1778 bis April 1783
  • Johann Christian Friedrich von Hügel (* 14. September 1764 in Straßburg, † 12. Januar 1805 in Den Haag): Februar 1772 bis April 1784
  • Christian Johann Gottgetreu Koch (* 14. Juli 1769 in Stuttgart, † 29. März 1826 in Ludwigsburg): August 1786 bis 1787
  • Carl von Ostheim (* 3. April 1761 in Stuttgart, † 1783 in Batavia): April 1773 bisMärz1783
  • Carl Alexander von Ostheim (* 13. Dezember 1765 in Ludwigsburg, † ?): April 1773 bis Oktober 1785
  • Johann Daniel Gottfried Schmidgall (* 18. Juli 1756 in Oßweil, † 1807 auf Java): Juli 1771 bis März 1779
  • Franz Karl Philipp von Winckelmann (* 17. Juni 1757 in Meiningen, † 1820 in Samarang, Batavia): Februar 1773 bis März 1780
  • Carl August von Wolzogen (* 26. Oktober 1764 in Meiningen, † 8. Juli 1808 in Samarang, Batavia auf Java): Juli 1774 bis Mai 1775

Das Regiment in der Literatur

  • Der auf dem Hohenasperg bei Ludwigsburg gefangene Dichter Christian Friedrich Daniel Schubart schrieb am 22. Februar 1787: „Künftigen Montag geht das aufs Vorgebirg der guten Hoffnung bestimmte württembergische Regiment ab. Der Abzug wird einem Leichenkondukte gleichen, denn Eltern, Ehemänner, Liebhaber, Geschwister, Brüder, Freunde verlieren ihre Söhne, Weiber Liebchen, Brüder, Freunde - wahrscheinlich auf immer. Ich hab ein paar Klagelieder auf diese Gelegenheit verfertigt um Trost und Mut in manches zagende Herz auszugiessen. Der Zweck der Dichtkunst ist, nicht mit Geniezügen zu prahlen, sondern ihre himmlische Kraft zum Besten der Menschheit zu gebrauchen.“ Das Kaplied[EN 43] und das Gedicht Für den Trupp wurden in einer Broschüre gedruckt und fanden ungeheure Verbreitung. Schubart vertonte[EN 46] diese Verse auch.
  • Johannes Scherr beschreibt in seiner Novelle Schiller – Dem Freunde Dr. Lorenz Brentano, Konsul der Vereinigten Staaten in Dresden, zugeeignet. Zürich, Mai 1873 im Abschnitt IV den Abmarsch des I. Bataillons aus Ludwigsburg.
  • Friedrich Schiller greift das Thema der verkauften Subsidienregimenter in seinem Drama „Kabale und Liebe“ ebenfalls auf.[EN 47]

Die Prozesse um vorenthaltenen Sold

Für s​eine „privaten“ Geschäfte nutzte Oberst v​on Hügel d​ie Bank „Handlungshaus v​an de Perre Meyners“. Dorthin transferierte e​r mindestens zweimal Gelder i​n Form v​on „Assignationen“ (Zahlungsanweisungen) a​uf den zukünftig d​urch die V.O.C. auszuzahlenden Sold. Die V.O.C. akzeptierte d​ie Assignationen u​nd zahlte d​ie Gulden z​u einem Kurs v​on 20 Stüber aus, w​as einen Gewinn v​on 5 Stüber p​ro Gulden erbrachte. Obwohl e​r dafür e​inen Schuldschein i​n der Regimentskasse hinterlegte (einen weiteren übergab e​r seinem Vertrauten Canzleiter), w​ies er Perre Meyners an, d​avon 111.000 fl. a​n seinen Bruder Feldzeugmeister Johann Andreas v​on Hügel auszuzahlen; Perre Meyners zahlte a​m 9. August 1801 n​ach Abzug v​on Kosten 108.823 fl. 11 kr. a​n Feldzeugmeister v​on Hügel.

Nach d​em Tod Oberst v​on Hügels 1800 wollten dessen Erben d​as Geld, w​ie ursprünglich beabsichtigt, a​n Angehörige d​es Regiments auszahlen, Feldzeugmeister v​on Hügel (nach dessen Tod 1807 s​eine Söhne) a​ber bezeichnete e​s als s​ein Eigentum. Auf Druck d​es Kurfürsten Friedrich k​am es a​m 5. August 1805 z​u einem Vergleich zwischen Feldzeugmeister v​on Hügel u​nd der Witwe Anna Maria v​on Hügel (vertreten v​on Canzleitner, s​iehe oben Einzelschicksale). Danach sollte Feldzeugmeister v​on Hügel 80.165 fl. 16 kr. a​n Canzleitner zurückzahlen. Dieser berechnete d​ie bestehenden Soldansprüche a​us der Summe d​es Vergleichs für Angehörige d​es Regiments bzw. d​eren Erben m​it Stand 1803,[A 24] zahlte jedoch n​ur 6.234 fl. a​n diejenigen ehemaligen Angehörigen d​es Regiments aus, d​ie 1805 i​n Württemberg lebten. Den Rest bewahrte e​r auf.

1822 klagte d​ie Familie v​on Hügel g​egen Canzleitner w​egen Betrugs u​nd auf Herausgabe d​es Geldes. Das Gericht beschlagnahmte b​ei Canzleitner e​ine eiserne Geldkiste m​it 17.538 fl. 39 kr. i​n bar u​nd einem Schuldschein d​es Kriegsrats-Präsidenten v​on Hügel über 1600 fl., gesamt 19.138 fl. 39 kr., u​nd verhaftete ihn. Durch d​as Gericht w​urde das Geld (nach Abzug d​er bisherigen Gerichtskosten n​och 17.527 fl. 33 kr.) 1823 b​ei der königlichen Hofbank verzinslich angelegt. Noch während d​es Prozesses verstarb Canzleitner a​m 8. Juni 1825. Mit d​er Begründung, Canzleitner wäre schuldig verurteilt worden, w​enn er n​icht gestorben wäre, übergab d​as Gericht a​b 1826 d​as Geld (inzwischen 19.366 fl. 55 kr.) a​n von Hügel z​u „4% Zins u​nd gerichtliche Hypothek“.

1832 erhoben d​ie Erben e​ines ehemaligen Offiziers d​es Kap-Regiments Klage g​egen die königliche Staatskassenverwaltung u​nd gegen d​ie Familie v​on Hügel (Ernst Eugen v​on Hügel u​nd Genossen) a​uf Herausgabe d​es Soldguthabens. Auf d​ie öffentliche Aufforderung d​es Rechtsconsulenten Friedrich Gottlob Tafel a​n die, „welche Ansprüche geltend machen wollten“, meldeten s​ich viele. Im Auftrag v​on 260 ehemaligen Mitgliedern d​es Kap-Regiments bzw. Erben / Pfleger Verschollener e​rhob er 1835 Klage b​eim Civilsenat d​es Gerichtshofes d​es Schwarzwaldkreises. Der Prozess endete 1852 z​u Gunsten d​er Kläger, d​as Geld w​urde ausbezahlt.

Quellen

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Regimentsquartiermeister Hauptmann Binder in einem Bericht von 1789 nach Prinz, S. 109
  2. Artikel 9 des Subsidienvertrages: 160 fl. pro Mann für Kleidung und Waffen
  3. Artikel 11 des Subsidienvertrages
  4. Artikel 23 des Subsidienvertrages
  5. Artikel 15 des Subsidienvertrages
  6. Artikel 9 des Subsidienvertrages: „valeur de l’Inde“
  7. Schott, S. 313 ff.
  8. Prinz, Abbildung neben S. 34
  9. Prinz, Abbildung neben S. 80
  10. Artikel 24 des Subsidienvertrages
  11. Link zu einer Einwandererliste
  12. Tafel, S. 6 f.
  13. zitiert nach Prinz, Anmerkung 22 S. 309
  14. von Brand S. 26
  15. Artikel 20 des Subsidienvertrages
  16. Nach dem Tagebuch des Regimentsquartiermeisters Spoehnlin in Walter Grube
  17. Zitiert nach Begebenheiten der nach dem Vorgebürg …, in denen hauptsächlich die Missstände auf dem Marsch geschildert werden
  18. zitiert nach Mentzel
  19. Artikel 23 des Subsidienvetrages
  20. S. Horwitz: The non-european war record in South Africa. In: Ellen Hellmann, Leah Abrahams: Handbook on Race Relations in South Africa. Oxford University Press, Cape Town, London New York, 1949, S. 534
  21. False Bay heute
  22. Prinz, S. 113
  23. Prinz, S. 120 f.
  24. Rapport Oberst von Hügel vom 15. November 1792
  25. Prinz, S. 168
  26. Prinz, S. 198
  27. Prinz, S. 231
  28. v. Loeffler, S. 282
  29. HStA A 33, Bü 6: Rapport von dem Theil des Regiment Württemberg so auf der Insel Ceylon gelegen. Von dem debarquement auf der Insel bis dass sämtliche Compagnien Kriegsgefangen wurden
  30. Johannes Prinz, S. 257 f. bzw. 336
  31. Prinz, S. 333 ff.
  32. Prinz, S. 275 ff.
  33. Prinz, S. 296 f, Bührlen-Grabinger, S. 37
  34. Art. 4 des Subsidienvertrages
  35. Art. 16 des Subsidienvertrages
  36. Rapporte der Führer der abgesetzten Truppenteile an das Regiment, Rapporte des Oberst von Hügel an den jeweiligen Herzog, sonstige Schriftstücke in verschiedenen Archiven, veröffentlichte Briefe
  37. Siehe Schlacht bei Plassey
  38. aus einem Brief Gaupps in Kohlhaas, S. 114
  39. HStA Stuttgart, A 33 Bü 6 und Bührlen-Grabinger S. 43 ff.
  40. Gebhardt, S. 314 f.
  41. Marbacher Schillerbuch S. 206
  42. Er erhielt von der Witwe Anna Maria von Hügel und dem Sohn, Hauptmann Theobald von Hügel, Vollmacht, die Erbangelegenheiten der Familie in Europa zu erledigen
  43. Prinz, S. 341
  44. v. Loeffler S. 282 f.
  45. Gebhardt, Studierende alphabetisch
  46. Noten zum Lied

Anmerkungen

  1. Graf Zeppelin warb im Auftrag des Erbprinzen Friedrich um Charlotte Auguste, Prinzessin von Großbritannien und Irland
  2. Verdienst 36 fl. minus Handgeld zwischen 9 und 16 fl. mal rund 1.900 Mann = ca. 50.000 fl.
  3. zur Bedeutung des Inhabers einer Kompanie siehe Leibkompanie
  4. Artikel 8 des Subsidienvertrages: „chasseurs d’une bonne carabine rayée, fusliers d’une bonne fusil avec sa Bayonette, d’une giberne avec sa Bandouilliere, les Sergeants une Epée, les Caparaux, tambours et Soldats des sabres“
  5. „Tentes, Marmites, Manteaux des Armes, Haches pour couper le Bois, petites Haches pour dresser les Tentes, Gameeles, Bidons, Pelles, Haches, Pioches, Serpes“ (Zelte, Kochtöpfe, Hüllen für die Waffen, große Äxte (zum Holzfällen), kleine Äxte (zum Aufstellen der Zelte), Blechnäpfe, Feldflaschen, Schaufeln, Beile, Kreuzhacken, Sensen)
  6. Rapport des Overst v. Hügel vom 9. April 1799. Der Hauptmann Mylius ist mit der jüngeren Tochter des allhiesigen Gouverneurs versprochen. „Meine Verlegenheit ist durch den Zustand noch vermehrt worden, in welchem die Montierungslisten der zwei Schiffe des zweiten Bataillons angekommen, in dem die große Montirung und das Lederwerk ganz verfault ist, wann dieses der Fall bei den noch zu erwartenden Listen auch seyn sollte, so müsste man zum großen Schaden das zweite Bataillon fast von neuem kleiden.“
  7. aus einer Abrechnung von 1791: „163 Patronentaschen, 24 Artillerie Cartouchen, 30 Jäger Cartouchen, 239 Säbel Cuppeln, 180 Gewehrriemen, 20 Jägerriemen, 127 Tornister aus Seehundfell neu gemacht 1.092 Rixd 1 fl 2 Stüber“
  8. Artikel 8 des Subsidienvertrages:„une casque et un Chapeau, un habitat de Drap, revers et Paraments, Vest et Culotte de Drap, Deux pairé des Calecons de toile“
  9. holländische Truppen das Bataillon Gordon, Subsidientruppen das Regiment Meuron
  10. nicht nur schlecht, auch der damaligen Zeit entsprechend noch für beide Füße gleich
  11. Genaue Aufstellungen mit Namen, Ort und Art der Verluste sind in Rapporten der Bataillonskommandeure aufgeführt
  12. Bei dieser Strafe wurde, ohne dass dies die Verurteilten vorher wussten, der Vorgang der Hinrichtung bis unmittelbar vor den Vollzug durchgeführt und dann erst durch den Ruf Pardon abgebrochen.
  13. Rapport Oberst v. Hügel Nr. Nr 14 vom 25. Mai 1799 „Der Capiainleutant von Mylius hat nunmehro die Heyrath mit der jüngeren Tochter des hiesigen Gouverneurs vollzogen, er logiert im Gouvernement, hat alles frey und mit der Zeit auch die besten Aussichten etwas ansehliches mit ihr zu bekommen.“
  14. heute Jatinegara, Stadtteil von Jakarta
  15. Oberst de Meuron war zu dieser Zeit Kommandeur des gleichnamigen Schweizer Regiments in Diensten der V.O.C.
  16. wegen der politischen Lage fuhren keine britischen Schiffe mehr nach Holland
  17. In holländischen Diensten erreichten als Enddienstgrad zwei Offiziere Oberst, drei Offiziere Oberstleutnant, mehrere Unteroffiziere Hauptmann.
  18. Neben anderen war Kapitän-Leutnant Louis von Penasse am Fieber gestorben, Leutnant Sommer nach einem nächtlichen Abmarsch vermisst.
  19. Diese Zahl kann relativ genau festgestellt werden, da bis auf die letzten Jahre auf Java wegen der Soldansprüche des Herzogs die Todesfälle durch das Regiment namentlich registriert wurden.
  20. Preise nach Württembergischer General-Militär-Plan quod Punctum Oecinomicum was die General-Kriegs-Kasse jährlich zu postieren hat 1758
  21. schon sein Vater Georg Friedrich Gaupp war Hauptmann in britischen Diensten in Indien gewesen Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller
  22. Aus seinem Brief vom 8. November 1818 aus Batavia: „Nächstes Jahr reiß ich … Meine Tochter Luise, welche jetzt 9 Jahr alt ist, bringe ich mit … Pension, welche jährlich 3,000 fl ist, von hier ab und sicher bin ich im Oct 1819 bei Euch. Mein Haus und Landgut habe ich bereits zum Verkauffen angeboten. Ich bin noch in der selben Charge Lieut. Collonel und Commandant von Batavia commandiere ein Scharfschützencorps dabey.“
  23. Nach Prinz und Tafel starb Canzleiter in Winnental, das ist aber nicht richtig. Personalakten im Archiv des Hauses Württemberg, Schloss Altshausen.
  24. Füsilier 36 fl., Grenadier und Jäger 38 fl., Tambour, Pfeifer Zimmermann 40 fl., Corporal, Oberkanonier 56 fl., Fourier und Sergeant 60 – 72 fl., Chirurgus 80 fl., Leutnant 160 – 200 fl., Feldprediger 200 fl., Capitän 300 – 400 fl., Major 800 fl. und Oberst 1400 fl.

Literatur

  • von Loeffler: Das Württembergische Kapregiment. In: Besondere Beilage des Staats-Anzeigers für Württemberg; Nr. 15 & 16, S. 225ff und Nr. 17 & 18 S. 270ff, 1896
  • Johannes Prinz: Das württembergische Kapregiment 1786–1808. Die Tragödie einer Söldnerschar. 2. erweiterte Auflage. Verlag Strecker & Schröder, Stuttgart 1932
  • Walter Grube: Der Ausmarsch des württembergischen Kapregiments vor 150 Jahren. In: Württemberg, Monatsschrift im Dienste von Volk und Heimat, Verlag W. Kohlhammer in Stuttgart, 1939 S. 107ff
  • Christine Bührlen-Grabinger: Verkauft und verloren. Das württembergische „Kapregiment“ in Südafrika, Ceylon und Java 1787–1808, Ausstellungsbegleitbuch. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, 1987
  • Hans-Martin Maurer: Das Württembergische Kapregiment. Söldner im Dienste früher Kolonialpolitik (1787–1808). In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte, 47. Jahrgang 1988, Stuttgart 1988
  • Gottlob Tafel: Die Soldansprüche des im Jahr 1787 in dem Dienst der holländisch-ostindischen Compagnie nach dem Cap der guten Hoffnung abgegangenen und von da nach den Inseln Ceylon und Java versendeten Infanterie-Regiments. Fr. Brodhag’sche Buchhandlung Stuttgart 1840
Wiedereinsetzungsgesuch in der Streitsache der Relicten des Hofrathes Canzleiter contra Kriegsminister Frh. von Hügel. C. F. Arnold, Stuttgart 1842
  • Ohne Verfasser veröffentlicht: Briefe des Herrn von Wurm und des Herrn Baron von Wollzogen auf ihren Reisen nach Afrika und Ostindien in den Jahren 1774 bis 1792. Gotha 1794
  • Ohne Verfasser veröffentlicht: Begebenheiten der nach dem Vorgebürg der guten Hoffnung bestimmten Herzogl. Würtemb. Truppen – Die Reise von Ludwigsburg bis Vlißingen – Ein Auszug aus dem Briefe eines bei gedachten Truppen stehenden Offiziers. Frankfurt / Leipzig 1787
  • Gaupp: Lebensschicksale meines Großvaters (Philipp Jakob Gaupp). In: Die Pyramide, Wochenschrift zum Karlsruher Tagblatt, 23. Jahrg. Nr. 47 25. November .1934
  • Wilhelm Kohlhaas: Das verkaufte Regiment. Die Geschichte des deutschen Kap-Regiments, Roman. Eher, Berlin 1937.
  • Wilhelm Kohlhaas: Der letzte Karlsschüler: Major Philipp Jakob Gaupp, gest. 16.8.1852. In: Württemberg, Monatsschrift im Dienste von Volk und Heimat, Verlag W. Kohlhammer in Stuttgart, 1939 S. 112 ff.
  • Briefe des Kapsoldaten Franz August Treffz 1787 1819 (Faksimiledruck). Verlag „Die Aehre“ Gebr. Treffz, Stuttgart
  • Klaus Konrad Dillmann: Das abenteuerliche Leben von Franz August Treffz, Kapitänleutnant im Württ. Kapregiment, seiner Großnichte, der Sängerin Jetty Treffz-Strauss, Ehefrau des Wiener Walzerkönigs und seines Neffen Germain Metternich, General im Amerikanischen Bürgerkrieg. Ilsfeld ohne Jahreszahl
  • Josef Würdinger: Aus dem Leben eines Karlsschülers. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und Neuburg, 13. Jahrgang, Augsburg 1866
  • Karl-Hermann von Brand: Kleine Uniformkunde von Baden-Württemberg. Verlag G. Braun, Karlsruhe 1957
  • Schott: Wirtschaftliches Leben. In: Württembergischer Geschichts- und Altertums-Verein (Hrsg.): Herzog Karl Eugen von Württemberg und seine Zeit, 1. Band. Paul Neff Verlag, Esslingen 1907
  • Schwäbischer Schillerverein (Hrsg.): Marbacher Schillerbuch. Stuttgart 1905
  • Otto Friedrich Mentzel: Vollständige und zuverlässige geographische und topographische Beschreibung des berühmten und in aller Betrachtung merkwürdigen afrikanischen Vorgebirges der Guten Hoffnung. Glogau 1785
  • Johann Wolfgang Heydt: Allerneuester Geographische- und Topographischer Schauplatz, von Africa und Ost-Indien. Wilhermsdorf, 1744, S. 115
  • Werner Gebhardt (Historiker): Die Schüler der Hohen Karlsschule. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-17-021563-4
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