Semarang
Semarang (alte Schreibweise: Samarang) ist eine Hafenstadt in Indonesien an der Nordküste Javas mit 1.686.000 Einwohnern.[1] Sie ist die Hauptstadt der Provinz Jawa Tengah an der Mündung des Flusses Semarang.
Semarang | |||
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Koordinaten | 6° 59′ S, 110° 25′ O | ||
Symbole | |||
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Basisdaten | |||
Staat | Indonesien | ||
Geographische Einheit |
Java | ||
Provinz | Jawa Tengah | ||
Fläche | 373,8 km² | ||
Einwohner | 1.653.524 (2020) | ||
Dichte | 4.423,8 Ew./km² | ||
Gründung | 02.05.1547 | ||
Website | www.semarangkota.go.id | ||
Überblick
Die erste Eisenbahn Niederländisch-Indiens verband den Hafen seit 1867 mit Tanggung, sie war Sitz der Verwaltung der Nederlands-Indische Spoorweg und mehrerer Privatbahnen. In Semarang wurde von Oei Tiong Ham das erste multinationale Konglomerat Südostasiens gegründet.
Die Stadt besitzt gut ausgebaute Seehäfen, von denen aus Zucker, Kopra, Tabak, Kaffee und Kautschuk exportiert werden. Des Weiteren gibt es Werften, Maschinenbau- und Elektroindustrie sowie eine bedeutende Fischerei. Zudem werden Schuhe, Textilien und Glas gefertigt.
Die Universität Diponegoro wurde 1960 in Semarang gegründet.
Auf Grund der unkontrollierten Förderung von Grundwasser und der Austrocknung von Tonschichten senkt sich der Boden in der Stadt jährlich um bis zu 15 Zentimeter, was zu großen wirtschaftlichen Schäden führt. In küstennahen Stadtvierteln dringt daher die Flut in die Straßenzüge.[2]
Eine weitere Folge des Raubbaus war die Schließung des Zoos und Wiedereröffnung an einer 15 km von der Stadt entfernten Stelle in Mangkang im Jahre 2007.[3]
Religion
Die Stadt ist Sitz eines katholischen Erzbistums, dessen Erzbischof Ignatius Suharyo Hardjoatmodjo von Papst Benedikt XVI. am 2. Januar 2006 zum Militärbischof von Indonesien ernannt wurde. Er wurde darin Nachfolger von Kardinal Julius Riyadi Darmaatmadja, der vom Amt aus Altersgründen zurücktrat.
Die Große Moschee von Zentraljava wurde 2006 eingeweiht.
Die Mennonitische Weltkonferenz plant, ihre 17. Versammlung im Juli 2022 in Semarang durchzuführen.[4] Für Jugendliche und Junge Erwachsene ist im Vorfeld ein Global Youth Summit geplant.[5]
Wirtschaft
Seit 2015 produziert Seidensticker Hemden in einer eigenen Fabrik in Semarang.[6]
Am nordwestlichen Rand der Stadt liegt der Flughafen Semarang.
Sport
Der 1932 gegründete Fußballverein PSIS Semarang spielte von 2001 bis 2009 und seit 2018 in der höchsten indonesischen Liga, der Indonesia Super League.
Söhne und Töchter der Stadt
- Raden Saleh Syarif Bustaman (1811–1880), javanischer Prinz und Maler
- Nicolina Maria Christina Sloot (1853–1927), niederländische Schriftstellerin, Pseudonym „Melati van Java“
- Gerard Adolf Mangold (1858–1941), niederländischer Landwirtschaftsmaler
- Willem Einthoven (1860–1927), niederländischer Arzt und Forscher; seine Arbeiten führten zur Entwicklung des Elektrokardiogramms (Nobelpreis für Medizin 1924)
- Oei Tiong Ham (1866–1924), Gründer des ersten südostasiatischen multinationalen Konglomerats und reichster Mann Südostasiens
- Carl Lucas Norden (1880–1965), niederländisch-US-amerikanischer Ingenieur und Erfinder
- Johannes Antonius James Barge (1884–1952), niederländischer Anatom
- Johan Ranneft (1886–1982), niederländischer Konteradmiral der Königlichen Marine
- Conrad Helfrich (1886–1962), niederländischer Vizeadmiral der Königlichen Marine
- Jur Haak (1892–1945), niederländischer Fußballspieler
- Hubertus van Mook (1894–1965), niederländischer Kolonialbeamter und Minister
- Gerard Pieter Adolfs (1898–1968), niederländisch-ostindischer Maler und Architekt
- Willem Jacob Luyten (1899–1994), niederländischer Astronom
- Emile Duson (1904–1942), niederländischer Hockeyspieler
- René Sparenberg (1918–2013), niederländischer Hockeyspieler
- Ashari Danudirdjo (1922–2010), Segelsportler, Generalleutnant, Politiker und Diplomat
- Xenia Stad-de Jong (1922–2012), niederländische Leichtathletin (Olympiasiegerin 1948)
- Reina Prinsen Geerligs (1922–1943), niederländische Widerstandskämpferin im Zweiten Weltkrieg
- Klaus Hashagen (1924–1998), deutscher Komponist
- Richter Roegholt (1925–2005), niederländischer Historiker
- Fuad Hassan (1929–2007), Politiker, Bildungsminister (1985–1993)
- Nedly Elstak (1931–1989), niederländischer Jazzmusiker und Komponist
- Nh. Dini (1936–2018), Schriftstellerin
- Max van Egmond (* 1936), niederländischer Sänger (Bassbariton und Bass)
- Ignace van Swieten (1943–2005), niederländischer Fußballschiedsrichter
- Eddy Kurniawan (* 1962), Badmintonspieler
- Retno Marsudi (* 1962), Diplomatin und Außenministerin Indonesiens
- Vitus Rubianto Solichin (* 1968), römisch-katholischer Ordensgeistlicher, Bischof von Padang
- Yuliani Santosa (* 1971), Badmintonspielerin
- Yuni Kartika (* 1973), Badmintonspielerin
- Johan Prasetyo (* 1982), Fußballspieler und -trainer
- Triyaningsih (* 1987), Langstreckenläuferin
Einzelnachweise
- Visualisasi Data Kependudukan. Abgerufen am 30. Oktober 2021 (indonesisch).
- Axel Bojanowski: Folgen der Erdgas- und Wasserfördrung: Absackende Städte. Artikel vom 28. April 2014 im Portal spiegel.de, abgerufen am 28. April 2014
- http://www.thejakartapost.com/news/2014/11/27/zoo-welcomes-dozens-baby-crocodiles.html
- Vgl. Frieder Boller, Grenzen überwinden – Indonesien 2022, abgerufen unter https://www.mennonews.de/archiv/2021/01/18/grenzen-ueberwinden-indonesien-2022/ am 25. Januar 2022; Mennonite World Conference Assembly 17, abgerufen unter https://event.mwc-cmm.org/event/8c9c9576-4a3d-4ab2-a486-fc5024defbf6/summary am 25. Oktober 2022.
- Vgl. Frieder Boller, Grenzen überwinden – Indonesien 2022, abgerufen unter https://www.mennonews.de/archiv/2021/01/18/grenzen-ueberwinden-indonesien-2022/ am 25. Januar 2022.
- Warum Seidensticker auf Indonesien setzt, auf www.nw.de, abgerufen am 30. August 2018