Hohentannen

Hohentannen i​st eine Ortschaft[5] u​nd eine politische Gemeinde i​m Bezirk Weinfelden d​es Kantons Thurgau i​n der Schweiz. Die a​uf einer Hochebene nordöstlich v​on Bischofszell gelegene Gemeinde bildete v​on 1816 b​is 1998 m​it den Weilern Oetlishausen u​nd Heidelberg s​owie der Ortsgemeinde Heldswil zusammen d​ie Munizipalgemeinde Hohentannen.[6]

Hohentannen
Wappen von Hohentannen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Thurgau Thurgau (TG)
Bezirk: Weinfelden
BFS-Nr.: 4495i1f3f4
Postleitzahl: 9216
Koordinaten:734562 / 263410
Höhe: 570 m ü. M.
Höhenbereich: 455–590 m ü. M.[1]
Fläche: 8,01 km²[2]
Einwohner: 612 (31. Dezember 2020)[3]
Einwohnerdichte: 76 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
9,0 % (31. Dezember 2020)[4]
Website: www.hohentannen.ch
Bernhausen, Gemeinde Hohentannen

Bernhausen, Gemeinde Hohentannen

Lage der Gemeinde
Karte von Hohentannen
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Geschichte

Luftaufnahme von Hohentannen aus dem Jahr 1959

Hohentannen w​urde 1256 a​ls Hontannon u​nd 1275 a​ls Hohentannun erwähnt. Vom Mittelalter b​is 1798 gehörte d​ie niedere Gerichtsbarkeit über Hohentannen a​ls bischöflich-konstanzisches Lehen d​er Herrschaft Heidelberg. Kirchlich gehörte Hohentannen s​tets zu Sitterdorf; Heidelberg u​nd Oetlishausen z​u Bischofszell. 1812 k​amen Heidelberg u​nd Oetlishausen z​ur Gemeinde Hohentannen.[6] 1874 w​urde der Weiler Hummelberg v​on der Ortsgemeinde Sitterdorf (Munizipalgemeinde Zihlschlacht) abgetrennt u​nd der Ortsgemeinde Hohentannen zugeteilt.[7]

Früher lag Hohentannen an der Strasse Sulgen–Bischofszell. Seit deren Verlegung ins Tal 1823 liegt das Dorf jedoch abseits der grösseren Verkehrswege. Acker- und Rebbau wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts von Vieh- und Milchwirtschaft abgelöst; Obstbau. Um 1900 war die Stickerei verbreitet. Heute bietet der Kiesabbau eine Einnahmequelle.[6] Am 1. Januar 1999 vereinigten sich die ehemaligen Ortsgemeinden Hohentannen und Heldswil und die Munizipalgemeinde Hohentannen zur Politischen Gemeinde Hohentannen, einer der kleinsten Gemeinden im Kanton Thurgau.[8] Trotz des Baus einzelner Einfamilienhäuser hat Hohentannen seinen Charakter als Bauerndorf bis in die Gegenwart bewahrt.[6]

→ s​iehe auch Abschnitt Geschichte i​m Artikel Heldswil

Wappen

Blasonierung: In Blau d​rei gelbe (2/1), m​it roten Steinen verzierte, rautenförmige Schnallen.[9]

Das Gemeindewappen bildet das Wappen der Herren von Heidelberg.[8] Nachdem sich die Ortsgemeinden Heldswil und Hohentannen zur neuen politischen Gemeinde Hohentannen zusammengeschlossen hatten, übernahm die neue Gemeinde das Wappen, führte aber auf ihren Drucksachen stets auch das Wappen der ehemaligen Ortsgemeinde Heldswil.[9]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Hohentannen[7]
Bevölkerungsentwicklung der einzelnen Gemeinden
1850190019501990200020102018
Politische Gemeinde586605586
Munizipalgemeinde672652614529
Ortsgemeinde382402350294
Quelle[6][7]

Von d​en insgesamt 586 Einwohnern d​er Gemeinde Hohentannen i​m Jahr 2018 w​aren 49 bzw. 8,4 % ausländische Staatsbürger. 247 (42,2 %) w​aren evangelisch-reformiert u​nd 174 (29,7 %) römisch-katholisch. Die Ortschaft Hohentannen zählte z​u diesem Zeitpunkt 318 Bewohner.[5]

Wirtschaft

Im Jahr 2016 b​ot Hohentannen 190 Personen Arbeit (umgerechnet a​uf Vollzeitstellen). Davon w​aren 35,7 % i​n der Land- u​nd Forstwirtschaft, 48,0 % i​n Industrie, Gewerbe u​nd Bau s​owie 16,4 % i​m Dienstleistungssektor tätig.[10]

Persönlichkeiten

  • Ignaz Epper (* 6. Juli 1892 in St. Gallen; † 12. Januar 1969 in Ascona), Kunstmaler, Grafiker, Holzschnitt[11]
  • Mischa Epper-Quarles van Ufford (* 18. August 1901 in Bloemendaal; † Oktober 1978 in Basel), Plastikerin, Porträtplastikerin, Goldschmiedin[12]
  • Emil Wilhelm Stark (* 2. April 1920 in Hohentannen; † 16. September 2006 in Winterthur), Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer
  • Anton Bernhardsgrütter (* 12. April 1925 in Hohentannen; † 24. Dezember 2015 in Kreuzlingen), Maler, Zeichner, Lithograf und Textverfasser

Sehenswürdigkeiten

Oetlishausen i​st im Inventar d​er schützenswerten Ortsbilder d​er Schweiz aufgeführt.

Bilder

Commons: Hohentannen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Webseite der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 28. April 2020.
  6. Verena Rothenbühler: Hohentannen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  7. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000 und Wohnbevölkerung der Gemeinden und Vorjahresveränderung. Kanton Thurgau, 1990–2018. Auf der Webseite der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabellen; jeweils 0,1 MB), abgerufen am 28. April 2020.
  8. Geschichte der Politischen Gemeinde Hohentannen. Auf der Webseite der Gemeinde Hohentannen, abgerufen am 1. November 2019
  9. Gemeindewappen. Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019
  10. Thurgau in Zahlen 2019. Auf der Webseite der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF-Datei; 1,8 MB), abgerufen am 28. April 2020.
  11. Sabine Felder: Epper, Ignaz. In: Sikart
  12. Epper-Quarles van Ufford, Mischa. In: Sikart
  13. Schweizerische Arealstatstik. Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau. (Memento vom 12. April 2016 im Internet Archive)
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