Formel-1-Saisonüberblick
Dieser Formel-1-Saisonüberblick ist eine Zusammenfassung aller bisher ausgetragenen FIA-Automobil- und der daraus entstandenen Formel-1-Weltmeisterschaften. Genauere Informationen und Ergebnislisten der einzelnen Grands Prix sind in den Artikeln zur jeweiligen Saison zu finden.
1950
Die erste Weltmeisterschaft war geprägt von der Dominanz der Alfa Romeos, die schon die Grand-Prix-Saison 1947 und 1948 beherrscht hatten.[1] Giuseppe Farina und Juan Manuel Fangio lieferten sich bis zuletzt einen spannenden Kampf um den ersten Weltmeistertitel. Dritter wurde Luigi Fagioli.
1951
Mit Ferrari erwuchs den Alfa Romeos langsam aber sicher eine ebenbürtige Konkurrenz. Ferrari-Fahrer Alberto Ascari konnte die WM zwar spannend machen, letztlich gewann aber doch wieder Alfa Romeo; es war der erste Titel für Fangio. Giuseppe Farina wurde Dritter. Am Ende des Jahres trat Alfa Romeo dann vom Rennsport zurück, weil man sich auf die Produktion von Serienwagen konzentrieren wollte.
1952
Um nach dem Rücktritt von Alfa Romeo kein zu kleines Starterfeld zu haben, wurde die Saison 1952 für die Fahrzeuge der bisherigen Formel 2 mit einem Hubraummaximum von 2000 cm³ ausgeschrieben, in der sich eine Reihe von kleineren Teams tummelten. Die Saison wurde zum vollen Triumph für Ferrari und Alberto Ascari.
1953
Noch ein Jahr wurde mit den Fahrzeugen der ehemaligen Formel 2 gefahren, und noch ein Jahr dominierte Alberto Ascari, allerdings nicht mehr so eindeutig wie im Jahr zuvor. Fangio, der 1952 verletzungsbedingt pausieren musste, konnte auf Maserati einige Achtungserfolge erzielen.
1954
1954 wurde wieder eine richtige Formel 1 eingeführt, mit einem Hubraummaximum von 2500 cm³. Mercedes, das erfolgreiche Team der 1930er Jahre, kehrte an die Rennstrecken zurück, und mit dem Starpiloten Fangio konnte man in bravouröser Weise den Titel erringen. Noch ein Team sorgte Ende des Jahres für Aufsehen, Lancia mit dem von Ferrari entlassenen Alberto Ascari. Das Auto war zwar schnell, allerdings notorisch unzuverlässig.
1955
Das Jahr 1955 ging als Katastrophenjahr in die Automobilrennsport-Geschichte ein. Alberto Ascari verunglückte bei einer privaten Formel-1-Testfahrt in Monza und beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans starben Pierre Levegh und über 80 Zuschauer bei einem Unfall. Mehrere Grands Prix wurden daraufhin abgesagt. Mercedes beschloss, Ende des Jahres vom Rennsport zurückzutreten. Auch Lancia entsagte seinen Formel-1-Ambitionen und übergab seine Autos Ferrari. Den Titel holte sich erneut Fangio auf Mercedes-Benz.
1956
Fangio und Enzo Ferrari, dessen Team mit den modifizierten Lancias des Vorjahres antrat, was wie eine Traumkombination klang, entpuppte sich als erfolgreiches, aber konfliktträchtiges Zusammentreffen zweier Sturschädel. Nach erfolgreichem Titelgewinn, auch dank der großzügigen Geste von Peter Collins, der Fangio im entscheidenden Rennen sein Auto überließ, endete diese Verbindung schon nach einem Jahr.
1957
Bislang hatte Fangio zwar schon mehrere Siege auf Maserati errungen, aber noch keinen Titel. Das änderte sich in diesem Jahr, und Fangio feierte seinen fünften Weltmeistertitel. Allerdings gaben die englischen Teams, allen voran Vanwall mit Stirling Moss ein deutliches Lebenszeichen von sich.
1958
Nach dem Rücktritt Fangios zu Saisonmitte wurden die Karten neu gemischt. Ferrari, mit dem Briten Mike Hawthorn gegen Vanwall, mit dem ewigen WM-Zweiten Stirling Moss lautete das Duell um den Titel. Am Ende genügten Hawthorn ein Sieg und vier zweite Plätze, Moss musste sich erneut mit dem zweiten Platz zufriedengeben. Einige Todesfälle in der Saison ließen Hawthorn nach dem Titelgewinn zurücktreten. Immerhin errang Vanwall den erstmals ausgeschriebenen Konstrukteurstitel, trat aber ebenfalls zurück.
1959
„Die Pferde gehören vor den Wagen“, gemäß dieser Philosophie hatten fast alle Teams bisher den Motor vor dem Fahrer platziert. (Eine Ausnahme war Auto Union in den 1930ern). Das Team Cooper, das 1958 schon zwei Siege errungen hatte, hatte es gezeigt: die Zukunft gehörte den Mittelmotorwagen, bei denen der Motor hinter dem Fahrer angebracht wurde. Ferrari hing weiterhin der alten Philosophie an und gewann nur auf Hochgeschwindigkeitsstrecken. Etwas überraschend holte sich der Australier Jack Brabham im Cooper den Titel.
1960
War der Titel Jack Brabhams im Vorjahr noch als glücklicher Zufall ausgelegt worden, so zeigte er es in diesem Jahr der Konkurrenz. Mit einer eindrucksvollen Siegesserie konnte er in seinem Cooper den Titel verteidigen. Einzig Lotus mit dem extrem leichten Lotus 18 konnte ihm Paroli bieten.
1961
Ein neues Reglement, das auch aufgrund einiger tödlicher Unfälle eine Tempodrosselung erreichen sollte, senkte den Hubraum auf 1500 cm³. Ferrari hatte sich am besten darauf eingestellt und setzte endlich auch auf das Konzept des Mittelmotorwagens. Es war das Jahr des berühmten Ferrari 156 „Sharknose“ (auf deutsch „Hai“, so genannt wegen seiner Öffnungen vorne). Die Ferrari-Fahrer Wolfgang Graf Berghe von Trips und Phil Hill kämpften um den Titel, bis der Tod von Trips' in Monza das Duell auf tragische Weise entschied.
1962
Die britischen Teams hatten aus dem Debakel des Vorjahrs gelernt und sich auf die neue Formel gut eingestellt. Interne Streitigkeiten bei Ferrari, die zum Rückzug des Rennleiters und des Chefingenieurs führten, senkten die Siegeschancen der Italiener auf Null. Zum Kampf um den Titel entwickelte sich das Duell zwischen Graham Hill auf B.R.M. und Jim Clark auf Lotus.
1963
Im Vorjahr war Jim Clark mit dem Lotus noch zu unzuverlässig, in diesem Jahr dominierte er die Weltmeisterschaft. Neu am Lotus ist das Monocoque, das den bisherigen Gitterrohrrahmen ersetzte. Mit sieben Siegen in zehn Rennen feierte er einen souveränen Titelgewinn.
1964
Sah es zunächst nach einer erfolgreichen Titelverteidigung für Jim Clark und Lotus aus, so scheiterte er an der mangelnden Zuverlässigkeit seines Wagens. Es war überhaupt eine ausgeglichene Saison, mit B.R.M., Lotus, Ferrari und dem neuen Brabham-Team siegten vier verschiedene Marken. Am Ende konnte John Surtees auf Ferrari den Titel einheimsen.
1965
Das letzte Jahr der 1500-cm³-Formel brachte kaum technische Neuerungen, dafür mit Jackie Stewart und Jochen Rindt zwei neue Spitzenfahrer. Wie schon zwei Jahre zuvor, gehörte die Saison wieder Jim Clark im Lotus, der sechs Mal ganz oben auf dem Podest stand.
1966
Obwohl das neue 3000-cm³-Reglement seit längerem bekannt war, waren viele Teams nicht darauf vorbereitet. Der Motorenhersteller Maserati, der Cooper versorgte, hatte sogar einen Motor aus den 1950er Jahren ausgemottet und aufgefrischt. B.R.M. und Lotus erwiesen sich als zu unzuverlässig, und so ging der Titel zum dritten Mal an Jack Brabham, diesmal im eigenen Team. Bis heute blieb er der einzige, dem dies gelang.
1967
Das letzte Jahr mit spoilerlosen Autos. Mit dem Motorenhersteller Ford-Cosworth holte sich Lotus einen starken Partner, der die Formel 1 bis in die 1980er Jahre beherrschen wird. Jim Clark im Lotus gegen die Brabhams war das Duell vieler Rennen des Jahres 1967. Am Ende hatte Brabham die Nase vorn, allerdings nicht der Teamchef Jack Brabham, sondern der ruhige Neuseeländer Denis Hulme.
1968
In diesem Jahr begannen die Teams, Front- und Heckflügel auf ihre Wagen zu montieren, allerdings noch auf langen Stangen. Viele rechneten in diesem Jahr mit dem dritten Titel Clarks, dann kam die Hiobsbotschaft aus Hockenheim: Clark war bei einem Formel-2-Rennen tödlich verunglückt. Somit war der Weg frei für Graham Hill, der auf Lotus seinen zweiten Titel feiern konnte.
1969
Nach einigen Zwischenfällen mit Spoilern werden diese auf das heute noch übliche Maß gestutzt. Außerdem experimentieren einige Teams mit allradgetriebenen Fahrzeugen, sämtliche Versuche scheitern. Der Titel in diesem Jahr ging überlegen an den Schotten Jackie Stewart, dessen Teamchef Ken Tyrrell auf französische Matra-Wagen setzt, angetrieben (wie alle ersten zehn der Fahrer-WM) vom Ford-Cosworth-Motor.
1970
Colin Chapman, Teamchef von Lotus präsentiert erneut eine technische Revolution: den Lotus 72, in Keilform, mit den Kühlern an der Seite. Auch Ken Tyrrell begann nach der Trennung von Matra mit dem Bau eigener Rennwagen, den Tyrrells. Die Saison gehörte allerdings Jochen Rindt auf Lotus. Tragischerweise verunglückte er beim Training in Monza tödlich, in den verbleibenden Rennen konnte ihn kein Fahrer mehr einholen, auch nicht sein schärfster Verfolger Jacky Ickx im Ferrari. So wurde Rindt der erste und bislang einzige posthume Weltmeister der Formel-1-Geschichte.
1971
Der neue Tyrrell und dessen Fahrer Jackie Stewart erwiesen sich in diesem Jahr als erfolgreich. In überlegener Weise gewannen sie ihren zweiten Weltmeistertitel. Eine Neuerung an den Wagen stellten die Slicks dar, profillose Reifen.
1972
Wieder wurde es nichts mit einer erfolgreichen Titelverteidigung in der Formel 1, es wäre die erste seit Jack Brabham 1960 gewesen. Ein Magengeschwür beeinträchtigte Jackie Stewart erheblich. Der Brasilianer Emerson Fittipaldi auf Lotus schnappte ihm den Titel weg. Mit 25 Jahren war er bis zu Alonsos Triumph 2005 der jüngste Weltmeister der Geschichte.
1973
Ungerade Jahre sind „Stewart-Jahre“, gemäß dieser Weisheit konnte der Schotte nach 1969 und 1971 seinen dritten Titel feiern. Die beiden Lotus von Fittipaldi und Peterson konnte ihn nur beschränkt fordern. Am Ende der Saison trat dann Stewart, der bis dahin nach Siegen erfolgreichste Fahrer, zurück, durch den Tod seines Teamkollegen Cevert ein Rennen früher als geplant.
1974
Nach dem Rücktritt Stewarts hatten viele Fahrer Titelambitionen. Clay Regazzoni und Niki Lauda im Ferrari, Jody Scheckter im Tyrrell oder Ronnie Peterson im Lotus. Weltmeister wurde jedoch erneut Emerson Fittipaldi, der zu McLaren gewechselt war und so dem Team des 1970 tödlich verunglückten Bruce McLaren zu dessen erstem Titel verhalf.
1975
Seit elf Jahren hatte Enzo Ferrari auf einen Titel warten müssen. 1975 war es endlich wieder soweit. Mit dem neuen Ferrari 312T mit quer eingebautem Getriebe holte der Österreicher Niki Lauda seinen ersten Weltmeistertitel.
1976
Zunächst sah alles nach einer erfolgreichen Titelverteidigung für Lauda im Ferrari aus, doch sein fürchterlicher Unfall am Nürburgring, den er nur knapp überlebte, und diverse FIA-Urteile brachten die Wende. Im völlig verregneten Schlussrennen in Japan stellte Lauda wegen Sicherheitsbedenken seinen Wagen ab und der frühere Hesketh-Pilot James Hunt konnte auf McLaren mit einem dritten Platz – nach einem Überholmanöver gegen Alan Jones in der letzten Runde – den WM-Sieg erringen. Das auffälligste Auto des Jahres war der sechsrädrige Tyrrell P34.
1977
Das Überraschungsteam des Jahres war Walter Wolf Racing, dessen Fahrer Jody Scheckter das Kunststück zuwege brachte, das erste Rennen des neuen Autos zu gewinnen. Im Kampf um den Titel setzte sich dennoch erneut Niki Lauda auf Ferrari durch. Lauda beendete nach Sicherstellung des WM-Titels die Saison jedoch nicht, weil Enzo Ferrari ihm die Vertragskündigung übelnahm und ihn für die letzten Rennen durch Gilles Villeneuve ersetzte.
1978
Dem genialen Lotus-Teamchef Colin Chapman gelang 1978 mit dem Lotus 79, einer verbesserten Version des Lotus 78, erneut ein großer Wurf. Umgedrehte Flügel an den Seiten pressten den Wagen an den Boden und ermöglichten höhere Kurvengeschwindigkeiten. Der US-Amerikaner Mario Andretti gewann den Titel, der allerdings durch den Tod seines Teamkollegen Ronnie Peterson in Monza getrübt wurde.
1979
Der technische Vorsprung von Lotus war in diesem Jahr dahin. Andere Teams wie Ferrari, Williams und Ligier kopierten Chapmans Ideen. Das Team des Jahres war Ferrari: mit dem ruhigen Jody Scheckter und dem ungestümen Gilles Villeneuve erreichten sie Platz eins und zwei der Fahrer-WM. Mit dem Sieg des turbogetriebenen Renault in Frankreich und mehreren Erfolgen für Williams blitzte das erste Mal die Zukunft der Formel 1 auf.
1980
Das Jahr ist geprägt von Streitigkeiten zwischen den Teams und der Rennorganisation. Ein Grand Prix (in Spanien) wird sogar annulliert. Im sportlichen Bereich sind die stärksten Teams Ligier, Brabham und Renault, an der Spitze steht jedoch der Australier Alan Jones im Williams.
1981
Neben Renault schwenkt auch Ferrari auf die Turbotechnik, die jedoch noch zu unausgereift ist: nur zweimal gewinnt Gilles Villeneuve, sein Sieg in Spanien zählt jedoch zu den besten Leistungen eines GP-Fahrers. Um den Sieg stritten Brabham und Williams, der Titel ging letztlich an den Brasilianer Nelson Piquet (Brabham), einen Punkt vor Carlos Reutemann (Williams).
1982
Die Tragödie kehrte bei Ferrari ein: Gilles Villeneuve starb in Belgien und Didier Pironi musste nach einem schweren Trainingsunfall in Hockenheim seine Karriere beenden. So wurde 1982 ausgeglichen wie keine andere Saison, 16 Rennen sahen elf verschiedene Sieger. Ein einziger Sieg reichte Keke Rosberg auf Williams zum Titel.
1983
Im Jahr 1983 entschied sich das Duell der Turbos gegen die herkömmlichen Saugmotoren endgültig zugunsten der Turbos. Nelson Piquet im von BMW angetriebenen Brabham wurde nach hartem Kampf mit Alain Prost im Turbo-Vorreiter-Team Renault erster Turboweltmeister der Formel-1-Geschichte.
1984
Tankstopps wurden verboten und die Spritmenge begrenzt, es siegte nicht mehr der schnellste Fahrer, sondern der, der mit dem Benzin am besten haushalten konnte. McLaren konnte sich am besten darauf einstellen. Drei Jahre nach seinem Rücktritt war Niki Lauda 1982 zurückgekehrt und gewann am Ende der Saison mit 0,5 Punkten Vorsprung auf seinen Teamkollegen Alain Prost seinen dritten Weltmeistertitel. Im Regen von Monaco ließ ein junger Fahrer erstmals sein Talent aufblitzen: Ayrton Senna. Aber auch ein anderer, Stefan Bellof, zeigte sein Können auf eindrucksvolle Art und Weise.
1985
Hatte Alain Prost 1983 und 1984 den Titel durch Ungeschick und Pech verloren, so konnte er 1985 endgültig triumphieren und auf McLaren Weltmeister werden. Alboreto im Ferrari und Senna im Lotus konnten ihn nicht fordern.
1986
Was keinem Fahrer seit Jack Brabham 1960 gelungen war, schaffte Prost 1986: die erfolgreiche Titelverteidigung. Er profitierte dabei allerdings vom Pech seiner Rivalen Nigel Mansell und Nelson Piquet im Williams.
1987
Was sich im Vorjahr schon angedeutet hatte, wurde 1987 Realität. Das beste Team des Jahres war Williams mit dem Honda-Turbo. Allerdings waren die Fahrer Piquet und Mansell arg zerstritten. Am Ende errang Piquet seinen dritten Weltmeistertitel.
1988
Motorenhersteller Honda war von Williams zu McLaren gewechselt, mit eindeutigem Ergebnis: 16 Rennen und 15 McLaren-Siege. Durch den Zweikampf der Erzrivalen Alain Prost und Ayrton Senna wurde die Saison dennoch spannend. Den einzigen Nicht-McLaren-Sieg feierte Gerhard Berger im Ferrari in Monza, vier Wochen nach dem Tod Enzo Ferraris.
1989
Turbomotoren wurden wegen der gewaltigen Leistungen verboten (für Trainingsmotoren wurden über 1400 PS kolportiert) und Saugmotoren durften ab sofort 3500 cm³ haben. Dennoch ging der Zweikampf der McLaren-Teamkollegen Prost und Senna weiter. Beim vorletzten Saisonrennen verwickelte Prost Senna in eine Kollision und feierte seinen dritten Weltmeistertitel.
1990
Ferrari war erfolgshungrig und hatte Weltmeister Prost engagiert. Bis zuletzt ist die WM zwischen ihm und Senna auf McLaren offen. Beim vorletzten Saisonrennen kam es zur Rache Sennas, er drängte Prost von der Strecke und bescherte sich damit neben einer strengen Verwarnung den zweiten Weltmeistertitel.
1991
Ferrari war nicht mehr konkurrenzfähig. Prost verglich das Fahrverhalten mit dem eines Lastwagens und wurde darauf von Ferrari entlassen. Ayrton Senna im McLaren verteidigte seinen Titel trotz heftiger Gegenwehr von Mansell im Williams erfolgreich. Legendäres Debüt von Michael Schumacher in Spa.
1992
Es war das Jahr des Briten Nigel Mansell im überlegenen Williams. Neun Saisonsiege in 16 Rennen sind damals Rekord und bescherten ihm seinen langverdienten Titel. Erstmals seit langem fuhr auch ein junger Deutscher nach ganz oben auf das Siegespodest: Michael Schumacher.
1993
Für 1993 hatte sich Prost den Nummer-1-Sitz im überlegenen Williams gesichert und niemand konnte ihm seinen vierten Weltmeistertitel streitig machen. Am Ende der Saison trat er mit 4 Titeln und 51 Siegen, so viel wie kein anderer damals, zurück.
1994
Ayrton Senna im Williams war erklärter Favorit auf den Weltmeistertitel 1994. Da passierte die Tragödie: Er verunglückte in Imola ebenso wie Roland Ratzenberger tödlich. Weltmeister wurde allerdings nicht sein Teamkollege Damon Hill, sondern Michael Schumacher im Benetton, trotz einer Sperre wegen nicht beachteter schwarzer Flaggen und illegaler Veränderungen am Auto.
1995
Nach dem Fiasko in Imola wird der Hubraum auf 3 Liter reduziert. Schumacher im Benetton, dieses Jahr mit Renault-Motor gegen Damon Hill im Williams, das Duell des Vorjahres ging weiter. Am Ende konnte der Deutsche überlegen seinen zweiten Titel feiern.
1996
17 Jahre waren seit Ferraris letztem Fahrertitel vergangen, nun holte man den Weltmeister Schumacher ins Team. Der Wagen war jedoch zu langsam und unzuverlässig, sodass mehr als Achtungserfolge nicht möglich waren. Williams beherrschte die Saison und Damon Hill wurde vor Jacques Villeneuve Weltmeister.
1997
Damon Hill war zu Arrows gewechselt, und so war der Weg frei für den Williams-Piloten Jacques Villeneuve. Ein verzweifelter Versuch, diesen im Kampf um den Titel von der Strecke zu rammen, endet für Michael Schumacher mit dem Verlust aller Punkte und des Vize-Weltmeistertitels.
1998
Nach dem Rückzug des Motorenlieferanten Renault kann Williams nicht an seine früheren Leistungen anschließen, auch Ferrari ist noch zu schwach. So kommt es zum Comeback des dominanten Teams der 1980er Jahre in Verbindung mit dem dominanten Motor der 1930er- und frühen 1950er-Jahre, die Kombination McLaren-Mercedes-Benz war die beste des Jahres 1998. Mika Häkkinen feierte seinen ersten Titel.
1999
Endlich schien Ferrari stark genug, mit Schumacher nach langem Warten wieder den Titel zu holen, da brach er sich bei einem Unfall in Silverstone das Bein. Ferrari gewann zwar den Konstrukteurstitel, der prestigeträchtigere Fahrertitel ging aber erneut an Mika Häkkinen im McLaren. Der Finne fuhr dieses Jahr aber nicht so souverän wie im letzten Jahr. Nicht zuletzt deshalb hatte Ferrari-Fahrer Nr. 2, der Nordire Eddie Irvine, bis zum letzten Rennen noch WM-Chancen.
2000
Nach 21 Jahren hatte die Durststrecke für Ferrari ein Ende. Michael Schumacher gewann seinen dritten Titel, seinen ersten für das italienische Team. Häkkinen musste sich mit Rang zwei begnügen, die Bilder der roten Perücken des Ferrari-Teams gingen um die Welt.
2001
Zum vierten Saisonlauf wurde die Traktionskontrolle wieder eingeführt. Die Weltmeisterschaft konnte Schumacher dank seines fahrerischen Könnens und der Zuverlässigkeit seines Ferrari in fulminanter Weise im fünften Rennen vor Saisonende verteidigen. Sein langjähriger Rivale Mika Häkkinen konnte ihm nicht zuletzt wegen seines anfälligen McLaren-Mercedes kein Paroli bieten. Schumachers Überlegenheit gegenüber Häkkinen ergibt sich auch in den Trainingsduellen (15:2 für Schumacher). Neben der Fahrermeisterschaft konnte Ferrari auch die Konstrukteurswertung für sich entscheiden.
2002
Mit Hilfe der schier unglaublichen Zuverlässigkeit seines Ferraris (17 Podiumsplätze in ebenso vielen Rennen) dominierte Michael Schumacher die Saison 2002 vollständig. Mit seinem fünften Titel stellte er den Rekord Fangios ein. Teamkollege Rubens Barrichello macht mit Gesamtrang 2, 4 Siegen und 10 Podiumsplätzen die Dominanz von Ferrari perfekt, das Team gewinnt exakt die Hälfte aller insgesamt zu vergebenden Punkte.
2003
Eine wichtige Regeländerung in dieser Saison war eine Veränderung des Punktesystems (10-8-6-5-4-3-2-1), welche den zweiten Platz aufwerten und somit eine zu vorzeitige WM-Entscheidung verhindern sollte. Das wiedergegründete Renault-Team kehrte in die Formel 1 zurück. Junge Fahrer wie Kimi Räikkönen und Juan Pablo Montoya rüttelten kräftig am Thron Michael Schumachers. Am Ende behielt dieser aber knapp die Oberhand vor Kimi Räikkönen und konnte Titel Nummer Sechs erlangen.
2004
Hatte man vor Saisonbeginn mit einer ausgeglichenen Saison gerechnet, so dominierte Michael Schumacher auf Ferrari vollständig und konnte 13 von 18 Rennen gewinnen. Hinter Ferrari konnten sich die neuen Teams BAR und Renault vor Williams und McLaren in der Konstrukteurs-WM durchsetzen.
2005
Die Weltmeisterschaft entwickelte sich zum Duell zwischen dem Spanier Fernando Alonso auf Renault und dem Finnen Kimi Räikkönen auf McLaren, das der Spanier letztlich vor allem dank der Unzuverlässigkeit des McLarens für sich entscheiden konnte. Michael Schumacher, der Dominator der letzten Jahre, konnte in die WM-Entscheidung nicht eingreifen und gewann nur ein einziges Rennen, den Skandal-Grand-Prix in Indianapolis.
2006
Die Saison wurde ab Mitte des Jahres spannend. Zu diesem Zeitpunkt startete Michael Schumacher seine Aufholjagd auf Fernando Alonso. Am 10. September verkündete Schumacher seinen schon seit längerer Zeit erwarteten Rücktritt. Im vorletzten Rennen der Saison erlitt er allerdings, bei Punktegleichstand, einen Motorschaden und somit war sein Traum geplatzt – Alonso wurde zum zweiten Mal Weltmeister.
2007
Mit Lewis Hamilton führte lange Zeit ein Formel-1-Neuling in der Fahrerwertung vor seinem McLaren-Mercedes-Teamkollegen und amtierenden Weltmeister Fernando Alonso sowie Kimi Räikkönen im Ferrari. Erst im letzten Rennen setzte sich der bis dahin drittplatzierte Finne Kimi Räikkönen an die Spitze und holte seinen ersten WM-Titel mit jeweils einem Punkt Vorsprung auf Lewis Hamilton und Fernando Alonso. Ferrari gelang es in den letzten drei Rennen besser als McLaren-Mercedes abzuschneiden, um sich dennoch die nicht mehr erreichbar geglaubte Konstrukteursweltmeisterschaft zu sichern. Aufgrund der Spionageaffäre wurden McLaren-Mercedes alle Punkte für die Konstrukteurs-WM aberkannt.
2008
Die Saison wurde wie im Jahr zuvor von McLaren-Mercedes, Ferrari und zum ersten Mal auch von dem von BMW übernommenen Sauber-Team dominiert. Nach mehreren Weltmeisterschaftsführungswechseln fiel die Fahrerentscheidung erst in den letzten Sekunden des letzten Rennens, diesmal allerdings für Lewis Hamilton, der in der letzten Kurve Felipe Massa zum Vize-Weltmeister machte. Die Konstrukteursweltmeisterschaft gewann wie 2007 Ferrari. BMW-Sauber wurde Dritter. Als jüngster Sieger eines Formel-1-Grand-Prix machte in Monza der damals 21-jährige Sebastian Vettel im unterlegenen Toro Rosso auf sich aufmerksam.
2009
Durch ein deutlich verändertes technisches Reglement wird das Feld deutlich durcheinandergemischt, die etablierten Teams spielten vor allem zu Saisonbeginn nur eine Nebenrolle. Das von Ross Brawn übernommene und in Brawn GP umbenannte Honda Racing F1 dominierte die erste Saisonhälfte und fuhr in sieben Rennen sechs Siege ein. In der zweiten Saisonhälfte wurde die Leistung des Teams jedoch schwächer und es konnten nur noch unregelmäßig Erfolge gefeiert werden. Dennoch führte Jenson Button nach jedem Wertungslauf die Weltmeisterschaft an und wurde bereits im vorletzten Rennen Weltmeister. Zweiter wurde der Deutsche Sebastian Vettel in einem Wagen von Red Bull Racing. Dritter wurde Buttons Teamkollege Rubens Barrichello. Die Saison war vor allem wegen ihrer Unwägbarkeit interessant. BMW Sauber und Toyota beendeten nach dem letzten Rennen in Abu Dhabi ihr Formel-1-Engagement.
2010
Die wichtigsten Regeländerungen waren ein Tankverbot während des Rennens sowie ein stark verändertes Punktesystem (25-18-15-12-10-8-6-4-2-1). Vor allem Letzteres sollte sich im Verlauf der Saison noch deutlich auswirken. Brawn GP war nach nur einer Saison von Mercedes GP übernommen worden. Damit kehrte Mercedes nach Jahrzehnten wieder mit einem eigenen Team in die Formel 1 zurück. Die Erfolge der Vorsaison konnten jedoch nicht wiederholt werden, trotz der Verpflichtung von Michael Schumacher, der nach drei Jahren sein Comeback in der Formel 1 feierte. Die Saison wurde von fünf Fahrern dominiert: Fernando Alonso, Mark Webber, Sebastian Vettel, Lewis Hamilton und Jenson Button. Lange Zeit hatten alle fünf Fahrer Titelchancen. Selbst vor dem letzten Rennen in Abu Dhabi hatten noch alle bis auf Button Chancen auf den Titel. Alonso hatte zu diesem Zeitpunkt die besten Aussichten. Am Ende wurde jedoch Vettel Weltmeister, obwohl er in der gesamten Saison bis dahin die Gesamtwertung nicht angeführt hatte. Er löste damit Hamilton als jüngsten Weltmeister ab. Red Bull wurde bereits ein Rennen vor Saisonende erstmals Konstrukteursweltmeister.
2011
In der Saison 2011 kam zum ersten Mal das Drag Reduction System (kurz DRS) zum Einsatz. Sebastian Vettel und sein Team Red Bull Racing mit zweitem Fahrer Mark Webber konnten ihre Titel überlegen verteidigen. Bereits nach dem Grand Prix von Japan (fünftletztes Rennen der Saison) hatte Vettel den Weltmeistertitel sicher, der Konstrukteurstitel folgte im anschließenden Grand Prix von Korea. Durch seine Titelverteidigung wurde Vettel mit 24 Jahren zum jüngsten Doppelweltmeister aller Zeiten.
2012
Das Erscheinungsbild der meisten Fahrzeuge der Saison 2012 war geprägt vom sogenannten Nasenhöcker, der auf eine Herabsetzung der Maximalhöhe der Nase zurückzuführen war. Lediglich der McLaren MP4-27 und der Marussia MR01 kamen ohne diesen Höcker aus.
Zu Beginn der Saison war das Kräfteverhältnis zwischen den Teams noch nicht erkennbar. In den ersten sieben Rennen gewann immer ein anderer Fahrer – ein Novum in der Formel 1. Im weiteren Verlauf der Saison kristallisierten sich Sebastian Vettel und Fernando Alonso als Titelanwärter heraus.
Die Konstrukteursmeisterschaft sicherte sich ein Rennen vor Schluss erneut Red Bull Racing, während die Fahrermeisterschaft erst im letzten Rennen entschieden wurde. Diese entschied Sebastian Vettel für sich und wurde im Alter von 25 Jahren der jüngste Formel-1-Fahrer, der drei Titel gewann.
2013
Zu Beginn der Saison waren Sebastian Vettel und Fernando Alonso erneut die Titelanwärter. Ab der Sommerpause nach dem Großen Preis von Ungarn begann Vettel allerdings eine Siegesserie, die bis zum Ende der Saison anhielt. Er siegte neunmal in Folge, was den Rekord von Michael Schumacher aus der Saison 2004 ablöste, und zog mit Alberto Ascari gleich, der ebenfalls neunmal hintereinander gewann, allerdings saisonübergreifend. Vettel siegte in dieser Saison 13 mal, was einen Rekord von Schumacher egalisierte. Vettel sicherte sich vier Rennen vor Saisonende seinen vierten Meistertitel, sowie Red Bull Racing den Konstrukteurstitel.
2014
Der Brite Lewis Hamilton wurde zum zweiten Mal nach 2008 Fahrerweltmeister. Die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft gewann mit Mercedes zum ersten Mal seit Vergabe des Titels 1958 ein deutscher Rennstall.
2015
Der Brite Lewis Hamilton wurde zum dritten Mal nach 2008 und 2014 Fahrerweltmeister, das Mercedes-Team zum zweiten Mal nach 2014 Konstrukteursweltmeister.
2016
Der Deutsche Nico Rosberg wurde zum ersten Mal Fahrerweltmeister, das Mercedes-Team zum dritten Mal nach 2014 und 2015 Konstrukteursweltmeister.
2017
Lewis Hamilton wurde zum vierten Mal Fahrerweltmeister, das Mercedes-Team zum vierten Mal nacheinander Konstrukteursweltmeister.
2018
Sowohl Lewis Hamilton als Fahrerweltmeister als auch das Mercedes-Team konnten ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigen.
2019
Lewis Hamilton wurde zum sechsten Mal Fahrerweltmeister, das Mercedes-Team zum sechsten Mal nacheinander Konstrukteursweltmeister.
2020
Sowohl Lewis Hamilton als Fahrerweltmeister als auch das Mercedes-Team konnten ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigen.