Feldhandball-Weltmeisterschaft der Männer 1938

Die 1. Feldhandball-Weltmeisterschaft der Männer fand vom 7. bis 10. Juli 1938 im Deutschen Reich unter Federführung der International Amateur Handball Federation (IAHF) statt. Weltmeister wurde die Mannschaft des Deutschen Reichs, die alle ihre Spiele gewinnen konnte.

Ehrenpreis von Adolf Hitler für den Sieger,
Bronzeplastik des Berliner Bildhauers Otto Schnitzer[1]

Es nahmen zehn Mannschaften teil, die alle aus Europa stammten: Dänemark, Deutschland, Luxemburg, die Niederlande, Polen, Rumänien, Schweden, die Schweiz, die Tschechoslowakei und Ungarn. Es war die einzige WM ohne Österreich, da es seit dem „Anschluss“ im März des Jahres Teil des Deutschen Reichs war. Österreich war auch ursprünglich als Austragungsort vorgesehen. Letztendlich wurde die Weltmeisterschaft aber in der Berliner Umgebung ausgetragen. Das Finale fand im Berliner Olympiastadion statt.[2] Gespielt wurde im K.-o.-System. Deutschland trat de facto mit zwei Mannschaften an. Aus der Mannschaft, die in Leipzig das Viertelfinale bestritt, wurde niemand im Halbfinale und mit Eifler, Klingler und Zimmermann nur drei Spieler im Finale in Berlin eingesetzt, dafür bestritten aus dem Berliner Kader mit Braselmann, Hansen und Hübner drei Spieler nur das Halbfinale. Keiner der 22 deutschen Spieler bestritt alle drei WM-Spiele.

Bester Torschütze wurde Günter Ortmann (Deutschland) mit 13 Treffern.

Spielplan

Quelle:[3]

  Vorrunde Zwischenrunde Halbfinale Finale
                             
 Deutsches Reich NS Deutsches Reich 19            
 Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei 6  
 Deutsches Reich NS Deutsches Reich 14
   Ungarn 1918 Ungarn 3  
 Ungarn 1918 Ungarn 10
 Danemark Dänemark 6  
 Deutsches Reich NS Deutsches Reich 23
   Schweiz Schweiz 0
 Schweiz Schweiz 9    
 
 Polen 1928 Polen 2        
 Schweiz Schweiz 5
   Schweden Schweden 2  
 Schweden Schweden 8
Spiel um Platz 3
 Niederlande Niederlande 4  
 Schweden Schweden 7
 Ungarn 1918 Ungarn 10
   Rumänien Konigreich Rumänien 6  
 Rumänien Konigreich Rumänien 12  Schweden Schweden 2
 Luxemburg Luxemburg 6  

Vorrunde

In der Vorrunde gab es fünf Spielpaarungen, aus denen drei Sieger direkt ins Halbfinale einzogen (Deutschland, die Schweiz, Ungarn), während zwei weitere Sieger (Rumänien und Schweden) ein Zwischenrundenspiel austragen mussten:

Datum[4] Ort Ergebnis[5] Schiedsrichter Zuschauer
7. Juli 1938Leipzig Deutsches Reich NS Deutsches Reich19:6 (12:3) Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei Rumänien Konigreich Schuschnig (Rumänien)10.000
7. Juli 1938Weißenfels Schweiz Schweiz09:2 0(6:0) Polen 1928 Polen Deutsches Reich NS Müller (Deutsches Reich)04.000
7. Juli 1938Dessau Ungarn 1918 Ungarn10:6 0(4:2) Danemark Dänemark Deutsches Reich NS Schwinitzky (Deutsches Reich)05.000
7. Juli 1938Magdeburg Rumänien Konigreich Rumänien12:6 0(7:2) Luxemburg Luxemburg Deutsches Reich NS Lanz (Deutsches Reich)04.000
05.000[6]
7. Juli 1938Magdeburg Schweden Schweden08:4 0(4:2) Niederlande Niederlande Deutsches Reich NS Stühmer (Deutsches Reich)

Zwischenrunde

Datum[5] Ort Ergebnis[7] (Anmerkungen) Zuschauer
8. Juli 1938Magdeburg, Polizeisportplatz Rumänien Konigreich Rumänien6:7 (3:3) Schweden Schweden 4.000

Sieger Schweden kam ebenfalls ins Halbfinale. Verlierer Rumänien erhielt Platz 5.

Trostrunde

  Ausscheidungsspiel Halbfinale Platzierungsspiele
                     
          Spiel um Platz 5 und 10
 Rumänien Konigreich Rumänien 12
 Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei 6  Luxemburg Luxemburg 6
 Danemark Dänemark 5    
Spiel um Platz 6 und 7
 Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei 12
   Polen 1928 Polen 10
 Niederlande Niederlande 9
 
 Luxemburg Luxemburg 3  
 Polen 1928 Polen 12 Spiel um Platz 8 und 9
     Niederlande Niederlande 5    Danemark Dänemark 9
 Niederlande Niederlande 3

Die fünf Verlierer der Vorrunde spielten in einer Trostrunde um die Plätze 6 bis 10. Hier gab es zunächst ein Ausscheidungsspiel zwischen den Niederlanden und Luxemburg, das als Verlierer Platz 10 erhielt.

Datum[7] Ort Ergebnis[8] (Anmerkungen) Zuschauer
Ausscheidungsspiel[5][7]
8. Juli 1938Magdeburg, Polizeisportplatz Luxemburg Luxemburg03:90 (0:5) Niederlande Niederlande [9]4.000
Halbfinale
9. Juli 1938Berlin Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei06:50 (2:2) Danemark Dänemark
9. Juli 1938Berlin Polen 1928 Polen12:50 (5:1) Niederlande Niederlande [10]
Platzierungsspiele
10. Juli 1938Berlin, Tiergartensportplatz Luxemburg Luxemburg06:12 (3:5) Rumänien Konigreich Rumänien (Spiel um Platz 5 und 10)[9]
10. Juli 1938Berlin, Tiergartensportplatz Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei12:10 (5:7) Polen 1928 Polen (Spiel um Platz 6 und 7)
10. Juli 1938Berlin, Tiergartensportplatz Danemark Dänemark09:30 (3:3) Niederlande Niederlande (Spiel um Platz 8 und 9)

Die anderen vier Mannschaften spielten in zwei Halbfinals, Kleinem und Großem Finale um die Plätze 6 bis 9.

Halbfinale

Datum[7] Ort Ergebnis[8] (Anmerkungen) Zuschauer
9. Juli 1938Berlin Deutsches Reich NS Deutsches Reich14:3 (5:3) Ungarn 1918 Ungarn Tore: Theilig (7), Ortmann (5), Brüntgens, Hübner9.000
9. Juli 1938Berlin Schweiz Schweiz05:2 (2:1) Schweden Schweden [10]

Finale

Datum[7] Ort Ergebnis[8] (Anmerkungen) Zuschauer
Spiel um den dritten Platz
10. Juli 1938Berlin, Olympiastadion Ungarn 1918 Ungarn10:2 0(4:2) Schweden Schweden
Finale
10. Juli 1938Berlin, Olympiastadion Deutsches Reich NS Deutsches Reich23:0 (12:0) Schweiz Schweiz Tore: Ortmann (8), Theilig (5), Klingler (4), Brüntgens (3), Zimmermann (2), Hammerich30.000

Abschlussplatzierungen

Rang Team Sp. S U N Tore Diff.
Deutsches Reich NS Deutsches Reich 330056:90+ 47
Schweiz Schweiz 320114:27 13
Ungarn 1918 Ungarn 320123:22+ 01
04. Schweden Schweden 420219:25 06
05. Rumänien Konigreich Rumänien 320130:19+ 11
06. Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei 320124:34 10
07. Polen 1928 Polen 310224:26 02
08. Danemark Dänemark 310220:19+ 01
09. Niederlande Niederlande 410321:32 11
10. Luxemburg Luxemburg 300315:33 18

Kader

Die Weltmeistermannschaft 1938: Deutschland

Die Vizeweltmeistermannschaft 1938: Schweiz

Luxemburg

Quelle:[13]

Quellen

  • IHF-Archiv (Der Name des Reichstrainers ist dort falsch geschrieben). (PDF-Datei; 89 kB)

Einzelnachweise

  1. Der Ehrenpreis Adolf Hitlers für die Handball-Weltmeisterschaft. In: Paul Faber (Hrsg.): Obermosel-Zeitung. Band 58, Nr. 156, 8. Juli 1938, ZDB-ID 629622-1, S. 7 (Online Bibliothèque nationale de Luxembourg [abgerufen am 18. März 2020]).
  2. www.dhf.dk: Dansk håndbolds historie (Memento vom 3. August 2012 im Internet Archive), abgerufen am 3. Januar 2014
  3. Um die Handball-Weltmeisterschaft. Luxemburg nimmt auch daran teil. In: Escher Tageblatt. Nr. 153. Verlag der Luxemburger Genossenschaftsdruckerei, 5. Juli 1938, OCLC 643151711, ZDB-ID 629612-9, S. 8 (Online Bibliothèque nationale de Luxembourg [abgerufen am 18. März 2020]).
  4. Heute beginnt die Weltmeisterschaft der Handballer. In: Sport-Tagblatt vom 7. Juli 1938, S. 1 (online (Memento vom 17. Mai 2016 im Internet Archive)).
  5. Die Handball-Weltmeisterschaft. In: Sport-Tagblatt vom 8. Juli 1938, S. 3 (online@1@2Vorlage:Toter Link/anno.onb.ac.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ).
  6. Ueber die Weltmeisterschaftsspiele. In: Luxemburger Wort. Band 91, Nr. 190 & 191. Saint-Paul Luxembourg, 9. Juli 1938, OCLC 645097830, ZDB-ID 2421054-7, S. 6 (Online Bibliothèque nationale de Luxembourg [abgerufen am 18. März 2020]).
  7. Die Handball-Weltmeisterschaft. In: Sport-Tagblatt vom 9. Juli 1938, S. 4 (online@1@2Vorlage:Toter Link/anno.onb.ac.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ).
  8. Deutschland ist Handball-Weltmeister. In: Sport-Tagblatt vom 11. Juli 1938, S. 2 (online (Memento vom 17. Mai 2016 im Internet Archive)).
  9. Von der Weltmeisterschaft. In: Luxemburger Wort. Band 91, Nr. 193. Saint-Paul Luxembourg, 12. Juli 1938, OCLC 645097830, ZDB-ID 2421054-7, S. 6 (Online Bibliothèque nationale de Luxembourg [abgerufen am 18. März 2020]).
  10. Deutschland in der Schlußrunde. In: Reichspost vom 10. Juli 1938, S. 15 (online (Memento vom 17. Mai 2016 im Internet Archive)).
  11. Handball-Weltmeisterschaft. In: Schweizer Illustrierte Zeitung. Nr. 28, 13. Juli 1938, ZDB-ID 1089443-3, S. 876.
  12. Peter Baer & Michael Wobmann: 3. Die 1. Weltmeisterschaft im Feldhandball 1938. In: ETH Zürich (Hrsg.): Die Geschichte des Schweizer Handballs: Vom Ursprung bis 1945 (= Die Geschichte des Schweizer Handballs. Nr. 1). Zürich 1991, S. 48 (online [PDF; 108,0 MB; abgerufen am 6. April 2021]).
  13. Handball. In: Paul Faber (Hrsg.): Obermosel-Zeitung. Band 58, Nr. 153, 5. Juli 1938, ZDB-ID 629622-1, S. 4 (Online Bibliothèque nationale de Luxembourg [abgerufen am 18. März 2020]).
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