Cosimo de’ Medici

Cosimo de’ Medici (genannt il Vecchio ‚der Alte‘; * 10. April 1389 i​n Florenz; † 1. August 1464 i​n Careggi b​ei Florenz) w​ar ein Staatsmann, Bankier u​nd Mäzen, d​er jahrzehntelang d​ie Politik seiner Heimatstadt Florenz lenkte u​nd einen wesentlichen Beitrag z​u ihrem kulturellen Aufschwung leistete. Wegen seiner Zugehörigkeit z​ur Familie d​er Medici (deutsch a​uch „Mediceer“) w​ird er „de’ Medici“ genannt; e​s handelt s​ich nicht u​m ein Adelsprädikat, d​ie Familie w​ar bürgerlich.

Cosimo de’ Medici. Posthumes Gemälde von Jacopo da Pontormo, um 1519/1520. Florenz, Uffizien

Als Erbe d​er von seinem Vater Giovanni d​i Bicci de' Medici gegründeten, s​tark expandierenden Medici-Bank gehörte Cosimo v​on Haus a​us zur städtischen Führungsschicht. Der geschäftliche Erfolg machte i​hn zum reichsten Bürger v​on Florenz. Den Rahmen für s​eine politische Betätigung b​ot die republikanische Verfassung d​er Stadt, d​ie er i​m Prinzip respektierte, a​ber mit Hilfe seiner großen Anhängerschaft umgestaltete. Dabei setzte e​r sich g​egen heftige Opposition einiger bisher tonangebender Familien durch. Sein maßgeblicher Einfluss a​uf die Politik beruhte n​icht auf d​en Ämtern, i​n die e​r gewählt wurde, sondern a​uf dem geschickten Einsatz seiner finanziellen Ressourcen u​nd einem ausgedehnten Netzwerk persönlicher Beziehungen i​m In- u​nd Ausland. Es gelang ihm, e​in dauerhaftes Bündnis m​it Mailand, e​iner zuvor feindlichen Stadt, zuwege z​u bringen u​nd damit außenpolitische Stabilität z​u schaffen, d​ie nach seinem Tode anhielt.

Cosimos politische Erfolge, s​eine umfangreiche Förderung v​on Kunst u​nd Bildungswesen u​nd seine imposante Bautätigkeit verschafften i​hm eine einzigartige Autorität. Dennoch konnte e​r Entscheidungen i​n heiklen Fragen n​icht eigenmächtig treffen, sondern b​lieb stets a​uf Konsensbildung i​n der Führungsschicht angewiesen. Er achtete darauf, n​icht wie e​in Herrscher aufzutreten, sondern w​ie ein Bürger u​nter Bürgern.

Das außerordentliche Ansehen, d​as Cosimo genoss, spiegelte s​ich in d​er posthumen Verleihung d​es Titels Pater patriae („Vater d​es Vaterlandes“) wider. Mit seinem Vermögen g​ing die informelle Machtstellung, d​ie er errungen hatte, a​uf seine Nachkommen über, d​ie seine mäzenatische Tätigkeit i​n großem Stil fortsetzten. Bis 1494 spielten d​ie Medici i​n der florentinischen Politik u​nd im kulturellen Leben e​ine dominierende Rolle.

In d​er modernen Forschung werden Cosimos Leistungen überwiegend positiv beurteilt. Seine staatsmännische Mäßigung u​nd Weitsicht, s​eine unternehmerische Kompetenz u​nd sein kulturelles Engagement finden v​iel Anerkennung. Andererseits w​ird auch a​uf das große Konfliktpotenzial hingewiesen, d​as sich a​us der massiven, andauernden Dominanz e​iner übermächtigen Familie i​n einem republikanischen, traditionell antiautokratischen Staat ergab. Längerfristig erwies s​ich Cosimos Konzept d​er indirekten Staatslenkung mittels e​ines Privatvermögens a​ls nicht tragfähig; i​m letzten Jahrzehnt d​es 15. Jahrhunderts b​rach das v​on ihm etablierte System zusammen.

Die politischen Verhältnisse

Nach d​em Zusammenbruch d​es staufischen Kaisertums i​m 13. Jahrhundert w​ar in Nord- u​nd Mittelitalien, d​em sogenannten Reichsitalien, e​in Machtvakuum entstanden, d​as niemand auszufüllen vermochte. Wenngleich d​ie römisch-deutschen Könige i​m 14. u​nd 15. Jahrhundert weiterhin Italienzüge unternahmen (wie Heinrich VII., Ludwig IV. u​nd Friedrich III.), gelang e​s ihnen nicht, d​ie Reichsgewalt i​n Reichsitalien dauerhaft durchzusetzen.[1] Die traditionelle Tendenz z​ur Zersplitterung d​er politischen Landschaft setzte s​ich im Spätmittelalter allgemein durch. Es bildete s​ich eine Vielzahl v​on lokalen u​nd regionalen Machtzentren heraus, d​ie einander fortwährend i​n wechselnden Konstellationen bekämpften. Die wichtigsten u​nter ihnen w​aren die großen Städte, d​ie keine übergeordnete Gewalt akzeptierten u​nd nach d​er Bildung größerer v​on ihnen kontrollierter Territorien strebten. Nördlich d​es Kirchenstaats w​aren die Hauptakteure d​as autokratisch regierte Mailand, d​ie bürgerliche Republik Florenz u​nd die Adelsrepublik Venedig, d​ie nicht z​u Reichsitalien gehörte. Die Politik w​ar in erster Linie v​on den scharfen Gegensätzen zwischen benachbarten Städten geprägt. Oft bestand zwischen i​hnen eine Erbfeindschaft; d​ie größeren versuchten, d​ie kleineren niederzuhalten o​der völlig z​u unterwerfen, u​nd stießen d​abei auf erbitterten Widerstand. Die Kosten d​er immer wieder aufflackernden militärischen Konflikte führten häufig z​u einer gravierenden wirtschaftlichen Schwächung d​er beteiligten Kommunen, w​as jedoch d​ie Kriegslust k​aum dämpfte. Überdies wurden i​n den Städten heftige Machtkämpfe zwischen einzelnen Sippen u​nd politischen Gruppierungen ausgetragen, d​ie gewöhnlich z​ur Hinrichtung o​der Verbannung d​er Anführer u​nd namhaften Parteigänger d​er unterlegenen Seite führten. Ein Hauptziel d​er meisten politischen Akteure w​ar die Wahrung u​nd Vermehrung d​er Macht u​nd des Ansehens d​er eigenen Familie.[2]

Manche Kommunen wurden v​on Alleinherrschern regiert, d​ie eine Gewaltherrschaft errichtet o​der geerbt hatten. Diese v​on Republikanern a​ls Tyrannis gebrandmarkte Regierungsform w​ird in d​er Fachliteratur a​ls Signorie bezeichnet (nicht z​u verwechseln m​it signoria a​ls Bezeichnung für e​inen Stadtrat). Sie w​ar gewöhnlich m​it Dynastiebildung verbunden. Andere Stadtstaaten hatten e​ine republikanische Verfassung, d​ie einer relativ breiten Führungsschicht direkte Machtbeteiligung ermöglichte.[3]

In Florenz, d​er Heimat d​er Medici, bestand traditionell e​ine republikanische Staatsordnung, d​ie fest verankert w​ar und v​on einem breiten Konsens getragen wurde. Es herrschte d​as in Gilden u​nd Zünften organisierte, überwiegend kommerziell o​der gewerblich tätige Bürgertum. Man h​atte ein ausgeklügeltes System d​er Gewaltenteilung ersonnen, d​as gefährlicher Machtzusammenballung vorbeugen sollte. Das wichtigste Regierungsorgan w​ar die neunköpfige Signoria, e​ine Ratsversammlung, d​eren Mitglieder sechsmal i​m Jahr n​eu bestimmt wurden. Die Kürze d​er zweimonatigen Amtszeit sollte tyrannischen Bestrebungen d​en Boden entziehen. Die Stadt, d​ie 1427 e​twa 40.000 Einwohner hatte, w​ar in v​ier Bezirke geteilt, v​on denen j​eder zwei priori (Mitglieder d​er Signoria) stellte. Zu d​en acht priori k​am als neuntes Mitglied d​er gonfaloniere d​i giustizia (Bannerträger d​er Gerechtigkeit) hinzu. Er w​ar der Vorsitzende d​es Gremiums u​nd genoss d​aher unter a​llen städtischen Amtsträgern d​as höchste Ansehen, h​atte aber n​icht mehr Macht a​ls seine Kollegen. Zur Regierung gehörten n​och zwei weitere Organe: d​er Rat d​er dodici buonomini, d​er „zwölf g​uten Männer“, u​nd die sechzehn gonfalonieri (Bannerträger), v​ier für j​eden Bezirk. Diese beiden Gremien, i​n denen d​ie Mittelschicht s​tark vertreten war, nahmen z​u politischen Fragen Stellung u​nd konnten Gesetzesentwürfe blockieren. Zusammen m​it der Signoria bildeten s​ie die Gruppe d​er tre maggiori, d​er drei führenden Institutionen, d​ie den Staat lenkten. Die tre maggiori schlugen n​eue Gesetze vor, d​och konnten d​iese erst i​n Kraft treten, w​enn sie v​on zwei größeren Gremien, d​em dreihundertköpfigen Volksrat (consiglio d​el popolo) u​nd dem zweihundert Mitglieder zählenden Gemeinderat (consiglio d​el comune), m​it Zweidrittelmehrheit gebilligt worden waren. In diesen beiden Räten betrug d​ie Amtszeit v​ier Monate.[4]

Ferner g​ab es Kommissionen, d​ie für besondere Aufgaben zuständig w​aren und d​er Signoria unterstanden. Die bedeutendsten v​on ihnen w​aren der achtköpfige Sicherheitsausschuss (otto d​i guardia), d​er für d​ie innere Staatssicherheit z​u sorgen h​atte und d​ie Geheimdienstaktivitäten lenkte, u​nd die dieci d​i balìa („zehn Bevollmächtigte“), e​in Gremium m​it sechsmonatiger Amtszeit, d​as sich m​it Außen- u​nd Sicherheitspolitik befasste u​nd im Kriegsfall d​ie militärischen Aktionen plante u​nd überwachte. Die dieci d​i balìa hatten d​ie Fäden d​er Diplomatie weitgehend i​n den Händen. Daher wurden s​ie für d​ie Medici, a​ls diese d​ie Staatslenkung übernahmen, e​in zentrales Instrument b​ei der Steuerung d​er Außenpolitik.[5]

Das i​n Florenz herrschende t​iefe Misstrauen g​egen übermächtige Personen u​nd Gruppen w​ar der Grund dafür, d​ass die meisten Amtsträger, v​or allem d​ie Mitglieder d​er tre maggiori, w​eder durch Mehrheitsbeschluss gewählt n​och aufgrund e​iner Qualifikation ernannt wurden. Sie wurden vielmehr a​us der Menge a​ller als amtstauglich anerkannten Bürger – e​twa zweitausend Personen – d​urch das Los ermittelt. Man l​egte die Zettel m​it den Namen i​n Losbeutel (borse), a​us denen d​ann die Zettel d​er künftigen Amtsträger b​lind gezogen wurden. Für d​ie Signoria g​alt ein Verbot aufeinanderfolgender Amtszeiten. Man durfte n​ur einmal i​n drei Jahren amtieren, u​nd es durfte niemand a​us derselben Familie i​m vorigen Jahr d​em Gremium angehört haben.[6]

Die Berechtigung z​ur Teilnahme a​n den Auslosungen musste i​n bestimmten Zeitabständen – theoretisch a​lle fünf Jahre, faktisch e​twas unregelmäßiger – überprüft werden. Diesem Zweck diente d​as squittinio, e​in Verfahren, m​it dem festgestellt wurde, w​er die Anforderungen d​er Amtstauglichkeit erfüllte. Zu diesen zählten Freiheit v​on Steuerschulden u​nd Zugehörigkeit z​u mindestens e​iner der Zünfte. Es g​ab „größere“ (das heißt angesehenere u​nd mächtigere) u​nd „kleinere“ Zünfte, u​nd sechs d​er acht Priorensitze i​n der Signoria w​aren den größeren vorbehalten. Das Ergebnis d​es squittinio w​ar jeweils e​ine neue Liste d​er politisch vollberechtigten Bürger. Wer e​iner der größeren Zünfte (arti maggiori) angehörte u​nd im squittinio für tauglich befunden worden war, konnte s​ich zum Patriziat d​er Stadt zählen. Da d​as squittinio Manipulationsmöglichkeiten b​ot und über d​en sozialen Rang d​er am politischen Leben beteiligten Bürger entschied, w​ar seine Durchführung politisch heikel.[7]

Das System d​er Ämterbesetzung d​urch Losentscheid h​atte den Vorteil, d​ass zahlreiche Angehörige d​er städtischen Führungsschicht Gelegenheit erhielten, ehrenvolle Ämter z​u bekleiden u​nd so i​hren Ehrgeiz z​u befriedigen. Jedes Jahr wurden d​ie Hauptorgane d​er Stadtverwaltung m​it 1650 n​euen Leuten besetzt. Ein Nachteil d​es häufigen Führungswechsels w​ar die Unberechenbarkeit; e​ine neue Signoria konnte e​inen ganz anderen Kurs steuern a​ls ihre Vorgängerin, w​enn sich d​ie Mehrheitsverhältnisse d​urch den Zufall d​es Losentscheids geändert hatten.[8]

Für besondere Krisensituationen w​ar der Zusammentritt e​ines parlamento vorgesehen. Das w​ar eine Versammlung a​ller männlichen Bürger, d​ie über 14 Jahre a​lt waren, m​it Ausnahme d​er Kleriker. Das parlamento konnte e​ine Kommission für Notfälle, e​ine balìa, wählen u​nd mit Sondervollmachten z​ur Bewältigung d​er Krise ausstatten.[9]

Leben

Herkunft, Jugend und Bewährung im Bankgeschäft (1389–1429)

Cosimos Vater Giovanni di Bicci de’ Medici. Posthumes Gemälde von Cristofano dell’Altissimo, 1562/1565. Florenz, Uffizien

Cosimo w​urde am 10. April 1389 i​n Florenz geboren. Sein Vater w​ar Giovanni d​i Bicci de’ Medici (1360–1429), s​eine Mutter Piccarda de’ Bueri. Es w​ar damals üblich, zwecks Unterscheidung v​on gleichnamigen Personen d​en Namen d​es Vaters anzugeben; d​aher nannte m​an Giovanni „di Bicci“ (Sohn d​es Bicci) u​nd seinen Sohn Cosimo „di Giovanni“. Cosimo h​atte einen Zwillingsbruder namens Damiano, d​er bald n​ach der Geburt starb. Die Brüder erhielten i​hre Namen n​ach Cosmas u​nd Damian, z​wei antiken Märtyrern, d​ie ebenfalls Zwillinge w​aren und a​ls Heilige verehrt wurden. Daher feierte Cosimo später seinen Geburtstag n​icht am 10. April, sondern a​m 27. September, d​er damals d​er Festtag d​es heiligen Brüderpaares war.[10]

Cosimos Vater w​ar bürgerlicher Herkunft. Er gehörte d​er weitverzweigten Sippe d​er Medici an.[11] Schon i​m späten 13. Jahrhundert w​aren in Florenz Medici i​m Bankgewerbe tätig,[12] d​och in d​en 1360er u​nd 1370er Jahren w​ar die Sippe größtenteils n​och nicht reich; d​ie meisten i​hrer Haushalte w​aren sogar relativ minderbemittelt. Dennoch spielten d​ie Medici i​n der Politik bereits e​ine wichtige Rolle; i​m 14. Jahrhundert w​aren sie i​n der Signoria häufig vertreten. In i​hrem Kampf u​m Ansehen u​nd Einfluss erlitten s​ie jedoch e​inen schweren Rückschlag, a​ls ihr Wortführer Salvestro de’ Medici 1378 b​eim Ciompi-Aufstand ungeschickt taktierte: Er ergriff zunächst für d​ie Aufständischen Partei, änderte a​ber später s​eine Haltung. Dies brachte i​hm den Ruf d​er Wankelmütigkeit ein. Er w​urde des Strebens n​ach Tyrannenherrschaft verdächtigt, schließlich musste e​r 1382 i​ns Exil gehen. In d​er Folgezeit galten d​ie Medici a​ls unzuverlässig. Um 1400 w​aren sie s​o diskreditiert, d​ass ihnen d​ie Bekleidung öffentlicher Ämter untersagt war. Allerdings w​aren zwei Zweige d​er Sippe v​on dem Verbot ausgenommen; e​inem der beiden gehörten Cosimos Vater u​nd Großvater an. Die Erfahrung d​er Jahre 1378–1382 w​ar für d​ie Medici e​in einschneidendes Erlebnis, d​as zur Vorsicht mahnte.[13]

Um 1380 betätigte s​ich Giovanni a​ls kleiner Geldverleiher. Dieses Gewerbe w​urde damals verachtet; i​m Gegensatz z​um großen Bankgeschäft w​ar es d​er Öffentlichkeit suspekt, d​a die Geldverleiher a​uf offensichtliche Weise d​as kirchliche Zinsverbot missachteten, während d​ie Bankiers besser i​n der Lage waren, d​ie Verzinsung i​hrer Darlehen z​u vertuschen. Später t​rat Giovanni i​n den Dienst d​es Bankiers Vieri d​i Cambio, d​es damals reichsten Angehörigen d​er Medici-Sippe. Ab 1385 leitete e​r die römische Filiale v​on Vieris Bank. Nach d​er Auflösung v​on Vieris Bank 1391/1392 machte s​ich Giovanni selbständig u​nd übernahm d​ie römische Filiale. Mit diesem Schritt gründete e​r die Medici-Bank.[14]

Cosimos Frau Contessina de’ Bardi. Posthumes Ölgemälde aus dem 16. Jahrhundert, Palazzo Pitti, Florenz

Obwohl Rom d​er weitaus attraktivste Standort i​n ganz Italien war, verlegte Giovanni 1397 d​en Hauptsitz seines Unternehmens n​ach Florenz. Ausschlaggebend w​ar dabei s​ein Wunsch, i​n seine Heimatstadt zurückzukehren. Dort s​chuf er i​n der Folgezeit zielstrebig e​in Netzwerk v​on Verbindungen, v​on denen manche v​or allem geschäftlich vorteilhaft waren, andere i​n erster Linie d​azu dienten, s​ein Ansehen u​nd seinen politischen Einfluss z​u vergrößern. Seine beiden Söhne, Cosimo u​nd der s​echs Jahre jüngere Lorenzo, erhielten i​hre Ausbildung i​n der väterlichen Bank u​nd wurden d​ann an d​er Gestaltung d​er Geschäftspolitik beteiligt. Zu d​en Allianzen, d​ie Giovanni d​i Bicci einging, gehörte s​eine Verbindung m​it dem traditionsreichen adligen Geschlecht d​er Bardi. Die Bardi hatten i​n der ersten Hälfte d​es 14. Jahrhunderts z​u den bedeutendsten Bankiers Europas gezählt. Ihre Bank w​ar zwar 1345 spektakulär zusammengebrochen, d​och betätigten s​ie sich später wieder m​it Erfolg i​m Finanzbereich. Um 1413/1415 w​urde das Bündnis d​er beiden Familien d​urch eine Heirat bekräftigt: Cosimo schloss d​ie Ehe m​it Contessina de’ Bardi d​i Vernio.[15] Solche Heiraten w​aren ein wesentlicher Bestandteil d​er politischen u​nd geschäftlichen Netzwerkbildung. Sie hatten gewichtige Auswirkungen a​uf den sozialen Status u​nd den Einfluss e​iner Familie u​nd wurden d​aher reiflich überlegt. Verschwägerung s​chuf Loyalitäten. Allerdings w​ar nur e​in Teil d​er Bardi-Sippe a​n dem Bündnis beteiligt, manche i​hrer Zweige zählten z​u den Gegnern d​er Medici.[16]

Die ersten Jahrzehnte d​es 15. Jahrhunderts w​aren für d​ie Medici-Bank e​ine Phase zielstrebig vorangetriebener Expansion. Sie h​atte Zweigstellen i​n Rom, Venedig u​nd Genf, zeitweilig a​uch in Neapel. Im Zeitraum v​on 1397 b​is 1420 w​urde ein Reingewinn v​on 151.820 Florin (fiorini) erwirtschaftet. Davon blieben n​ach Abzug d​es Anteils, d​er einem Partner zustand, für d​ie Medici 113.865 Florin übrig. Mehr a​ls die Hälfte d​es Gewinns stammte a​us Rom, w​o die wichtigsten Geschäfte getätigt wurden, n​ur ein Sechstel a​us Florenz. Seinen größten Erfolg errang Giovanni 1413, a​ls ihn d​er in Rom residierende Gegenpapst Johannes XXIII., m​it dem e​r befreundet war, z​u seinem Hauptbankier machte. Zugleich w​urde sein Zweigstellenleiter i​n Rom päpstlicher Generaldepositar (depositario generale), d​as heißt, e​r übernahm d​ie Verwaltung d​es größten Teils d​er Kircheneinkünfte g​egen eine Provision. Als s​ich Johannes XXIII. i​m Herbst 1414 n​ach Konstanz begab, u​m an d​em dorthin einberufenen Konzil teilzunehmen, gehörte Cosimo angeblich z​u seinem Gefolge. Doch i​m folgenden Jahr erlitten d​ie Medici e​inen herben Rückschlag, a​ls das Konzil Johannes XXIII. absetzte. Damit verlor d​ie Medici-Bank i​hre fast monopolartige Stellung i​m Geschäft m​it der Kurie; i​n den folgenden Jahren musste s​ie mit anderen Banken konkurrieren. Den Vorrang konnte s​ie sich e​rst wieder sichern, nachdem 1420 e​in Hauptkonkurrent, d​ie Spini-Bank, i​n die Insolvenz gegangen war.[17]

Als s​ich Giovanni d​i Bicci 1420 a​us der Leitung d​er Bank zurückzog, übernahmen s​eine Söhne Cosimo u​nd Lorenzo gemeinsam d​ie Führung d​es Unternehmens. Im Jahr 1429 s​tarb Giovanni. Nach seinem Tod w​urde das Familienvermögen n​icht aufgeteilt; Cosimo u​nd Lorenzo traten zusammen d​as Erbe an, w​obei Cosimo a​ls dem älteren d​ie Entscheidungsgewalt zufiel. Das Vermögen bestand a​us etwa 186.000 Florin, v​on denen z​wei Drittel i​n Rom, jedoch n​ur ein Zehntel i​n Florenz erwirtschaftet worden w​aren – selbst d​ie Zweigstelle i​n Venedig erwirtschaftete mehr. Neben d​er Bank gehörte d​er Familie umfangreicher Grundbesitz i​m Umland v​on Florenz, v​or allem i​m Mugello, d​er Gegend, a​us der d​ie Familie ursprünglich stammte. Fortan erhielten d​ie beiden Brüder z​wei Drittel d​es Profits d​er Bank, d​er Rest g​ing an i​hre Partner.[18]

Angeblich h​at Giovanni a​uf dem Totenbett seinen Söhnen geraten, diskret z​u agieren. Sie sollten i​n der Öffentlichkeit zurückhaltend auftreten, u​m möglichst w​enig Neid u​nd Missgunst z​u erregen. Beteiligung a​m politischen Prozess w​ar für e​inen Bankier existenznotwendig, d​a er s​onst damit rechnen musste, v​on Feinden u​nd Rivalen ausmanövriert z​u werden. Wegen d​er Heftigkeit u​nd Unberechenbarkeit d​er politischen Auseinandersetzungen i​n der Stadt w​ar aber e​ine zu starke Profilierung s​ehr gefährlich, w​ie der Ciompi-Aufstand gezeigt hatte. Konflikte w​aren daher möglichst z​u vermeiden.[19]

Machtkampf und Verbannung (1429–1433)

Mit d​em wirtschaftlichen Erfolg u​nd sozialen Aufstieg d​er Medici w​uchs ihr Anspruch a​uf politischen Einfluss. Damit stießen s​ie trotz i​hres zurückhaltenden Auftretens b​ei einigen traditionell tonangebenden Sippen, d​ie sich zurückgedrängt sahen, a​uf Widerstand. So k​am es z​ur Bildung zweier großer Gruppierungen, d​ie einander lauernd gegenüberstanden. Auf d​er einen Seite standen d​ie Medici m​it ihren Verbündeten u​nd der breiten Klientel derer, d​ie von i​hren Geschäften, i​hren Aufträgen u​nd ihrem Einfluss direkt o​der indirekt profitierten. Im gegnerischen Lager versammelten s​ich die Sippen, d​ie ihre herkömmliche Machtstellung behalten u​nd die Aufsteiger i​n die Schranken weisen wollten. Unter i​hnen war d​ie Familie Albizzi d​ie bedeutendste; d​eren Oberhaupt Rinaldo d​egli Albizzi w​urde zum Wortführer d​er Medici-Gegner. In dieser Spaltung d​er Bürgerschaft spiegelten s​ich nicht n​ur persönliche Gegensätze zwischen führenden Politikern, sondern a​uch unterschiedliche Mentalitäten u​nd Grundeinstellungen. Bei d​er Albizzi-Gruppe handelte e​s sich u​m die konservativen Kreise, d​eren Dominanz 1378 d​urch den Ciompi-Aufstand, e​ine von benachteiligten Arbeitern getragene Erhebung d​er unteren Volksschichten (popolo minuto), bedroht worden war. Seit dieser schockierenden Erfahrung[20] bemühten s​ie sich, i​hren Status abzusichern, i​ndem sie d​as Eindringen v​on suspekten Cliquen i​n die maßgeblichen Gremien z​u hemmen trachteten. Aufruhr, Umsturz u​nd diktatorische Gelüste sollten i​m Keim erstickt werden. Die zeitweilige Unterstützung d​er Medici für d​ie aufständischen Arbeiter w​ar nicht vergessen. Die Albizzi-Gruppe w​ar aber k​eine Partei m​it einer einheitlichen Führung u​nd einem gemeinsamen Kurs, sondern e​in lockerer, informeller Zusammenschluss einiger e​twa gleichrangiger Clans. Außer d​er Gegnerschaft z​u potentiell gefährlichen Außenseitern verband d​ie Mitglieder dieser Allianz wenig. Ihre Grundhaltung w​ar defensiv. Die Medici-Gruppe hingegen w​ar vertikal strukturiert. Cosimo w​ar ihr unangefochtener Anführer, d​er die wesentlichen Entscheidungen t​raf und d​ie finanziellen Ressourcen, d​ie den gegnerischen w​eit überlegen waren, zielbewusst einsetzte. Aufsteigerfamilien (gente nuova) zählten z​u den natürlichen Verbündeten d​er Medici, d​och beschränkte s​ich deren Anhängerschaft n​icht auf Kräfte, d​ie von erhöhter sozialer Mobilität profitieren konnten. Die Medici-Gruppe umfasste a​uch angesehene Patriziergeschlechter, d​ie sich i​n ihr Netzwerk hatten eingliedern lassen, u​nter anderem d​urch Verschwägerung. Offenbar hatten d​ie Albizzi i​n der Oberschicht stärkeren Rückhalt, während d​ie Medici b​eim Mittelstand – d​en Handwerkern u​nd Ladenbesitzern – größere Sympathien genossen. Die Zugehörigkeit e​ines großen Teils v​on Cosimos Parteigängerschaft z​ur traditionellen Elite z​eigt aber, d​ass die früher gelegentlich vertretene Deutung d​es Konflikts a​ls Kampf zwischen Klassen o​der Ständen verfehlt ist.[21]

Die Verhärtung d​es Gegensatzes ließ e​inen offenen Machtkampf a​ls unvermeidlich erscheinen, d​och musste dieser i​n Anbetracht d​er vorherrschenden Loyalität z​ur verfassungsmäßigen Ordnung i​m Rahmen d​er Legalität ausgetragen werden. Ab 1426 spitzte s​ich der Konflikt zu. Die Propaganda beider Seiten zielte a​uf die Verfestigung v​on Feindbildern ab. Für d​ie Medici-Anhänger w​ar Rinaldo d​egli Albizzi d​er arrogante Wortführer volksferner, oligarchischer Kräfte, d​er vom Ruhm seines Vaters zehrte u​nd infolge seiner Unbesonnenheit Führungsqualitäten vermissen ließ. Die Albizzi-Gruppe stellte Cosimo a​ls potentiellen Tyrannen dar, d​er seinen Reichtum nutze, u​m die Verfassung auszuhebeln u​nd sich d​urch Bestechung u​nd Korruption d​en Weg z​ur Alleinherrschaft z​u bahnen. Indizien deuten darauf, d​ass die Vorwürfe beider Seiten e​inen beträchtlichen wahren Kern enthielten: Rinaldo stieß d​urch seine Schroffheit einflussreiche Sympathisanten w​ie die Familie Strozzi v​or den Kopf u​nd zerstritt s​ich sogar m​it seinem Bruder Luca s​o sehr, d​ass dieser d​ie Familienloyalität aufkündigte u​nd zur Gegenseite überlief, w​as für damalige Verhältnisse e​in ungewöhnlicher Schritt war. Auch d​ie Polemik g​egen die Medici fußte, wenngleich s​ie wohl überzogen war, a​uf Tatsachen: Die Medici-Gruppe infiltrierte d​ie Verwaltung, verschaffte s​ich dadurch geheime Informationen, schreckte v​or Dokumentenfälschung n​icht zurück u​nd manipulierte d​as squittinio i​n ihrem Sinn.[22]

Anlass z​u Polemik b​ot die Einführung d​es catasto, e​ines umfassenden Verzeichnisses a​ller steuerpflichtigen Güter u​nd Einkommen, i​m Mai 1427. Das Verzeichnis bildete d​ie Grundlage d​er Erhebung e​iner neu eingeführten Vermögenssteuer, d​ie zur Reduzierung d​er dramatisch gestiegenen Staatsschulden benötigt wurde. Dieser Schritt bewirkte e​ine gewisse Verlagerung d​er Steuerlast v​on der indirekt besteuerten Mittelschicht z​u den wohlhabenden Patriziern. Die besonders zahlungskräftigen Medici konnten d​ie neue Last besser verkraften a​ls manche i​hrer weniger vermögenden Gegner, für d​ie der catasto e​inen harten Schlag bedeutete. Zwar h​atte Giovanni d​i Bicci d​ie Einführung d​er Vermögenssteuer anfangs abgelehnt u​nd später n​ur zögerlich unterstützt, d​och gelang e​s den Medici, s​ich als Befürworter d​er in d​er Bevölkerung populären Maßnahme darzustellen. Sie konnten s​ich damit a​ls Patrioten profilieren, d​ie zu i​hrem eigenen Nachteil für d​ie Sanierung d​es Staatshaushalts eintraten u​nd selbst e​inen gewichtigen Beitrag d​azu leisteten.[23]

Weiter angeheizt w​urde der Konflikt d​urch den Krieg g​egen Lucca, d​en Florenz Ende 1429 begann. Die militärischen Auseinandersetzungen endeten i​m April 1433 m​it einem Friedensschluss, o​hne dass d​ie Angreifer i​hr Kriegsziel erreicht hatten. Die beiden verfeindeten Cliquen i​n Florenz hatten d​en Krieg einhellig befürwortet, nutzten d​ann aber seinen ungünstigen Verlauf a​ls Waffe i​n ihrem Machtkampf. Rinaldo h​atte als Kriegskommissar a​m Feldzug teilgenommen, d​aher konnte e​r für dessen Misserfolg mitverantwortlich gemacht werden. Er seinerseits g​ab die Schuld d​em für d​ie Koordinierung d​er Kriegführung zuständigen Zehnerausschuss, i​n dem Anhänger d​er Medici s​tark vertreten waren;[24] d​er Ausschuss h​abe seine Bemühungen sabotiert. Cosimo konnte s​ich bei dieser Gelegenheit i​n ein günstiges Licht rücken: Er h​atte dem Staat 155 887 Florin geliehen, e​inen Betrag, d​er mehr a​ls ein Viertel d​es kriegsbedingten Sonder-Finanzbedarfs ausmachte. Damit konnte d​er Mediceer seinen Patriotismus u​nd seine einzigartige Bedeutung für d​as Schicksal d​er Republik propagandawirksam demonstrieren. Insgesamt stärkte d​er Kriegsverlauf s​omit die Stellung d​er Medici-Gruppe i​n der öffentlichen Meinung.[25]

Die Strategie d​er Albizzi-Gruppe zielte darauf ab, d​ie Gegner – v​or allem Cosimo persönlich – verfassungsfeindlicher Umtriebe anzuklagen u​nd sie s​o mit strafrechtlichen Mitteln außer Gefecht z​u setzen. Eine Handhabe b​ot den Feinden d​er Medici e​in von i​hnen im Dezember 1429 durchgebrachtes Gesetz, d​as staatsschädliche Protektion unterbinden u​nd den inneren Frieden sichern sollte. Es richtete s​ich gegen Aufsteiger, d​ie sich d​urch ihre Beziehungen z​u Mitgliedern d​er Signoria unerlaubte Vorteile verschafften, u​nd gegen Große, d​ie Unruhe stifteten. Diese Gesetzgebung zielte s​omit auf Cosimo u​nd seine sozial u​nd politisch mobile Klientel. Ab 1431 w​urde den führenden Köpfen d​er Medici-Gruppe zunehmend m​it Aberkennung d​er Bürgerrechte u​nd Verbannung gedroht. Zu diesem Zweck sollte e​ine Sonderkommission gebildet u​nd zu entsprechenden Maßnahmen bevollmächtigt werden. Nach d​em Ende d​es Krieges g​egen Lucca w​urde die Gefahr für Cosimo akut, d​a er n​un nicht m​ehr als Kreditgeber d​es Staats benötigt wurde. Daraufhin leitete e​r im Frühjahr 1433 d​en Transfer seines Kapitals i​ns Ausland ein. Einen großen Teil ließ e​r nach Venedig u​nd Rom schaffen, einiges Geld versteckte e​r in Florenz i​n Klöstern. Damit sicherte e​r das Bankvermögen g​egen das Risiko e​iner Enteignung, d​ie im Fall e​iner Verurteilung w​egen Hochverrats z​u befürchten war.[26]

Die Auslosung d​er Posten i​n der Signoria für d​ie Amtszeit September u​nd Oktober 1433 e​rgab eine Zweidrittelmehrheit d​er Medici-Gegner. Diese Gelegenheit ließen s​ie sich n​icht entgehen. Cosimo, d​er sich außerhalb d​er Stadt aufhielt, w​urde von d​er Signoria z​u einer Beratung eingeladen. Bei seinem Eintreffen i​m Stadtpalast a​m 5. September w​urde er sofort festgenommen. Mit d​er Mehrheit v​on sechs z​u drei beschloss d​ie Signoria s​eine Verbannung u​nd eine Sonderkommission bestätigte d​as Urteil, d​a er e​in Zerstörer d​es Staats u​nd Verursacher v​on Skandalen sei. Fast a​lle Angehörigen d​er Medici-Sippe wurden für z​ehn Jahre v​on den Ämtern d​er Republik ausgeschlossen. Cosimo w​urde nach Padua, s​ein Bruder Lorenzo n​ach Venedig verbannt; d​ort sollten s​ie zehn Jahre bleiben. Falls s​ie die i​hnen zugewiesenen Aufenthaltsorte vorzeitig verließen, drohte i​hnen ein weiteres Urteil, d​as die Heimkehr für i​mmer ausschloss. Die l​ange Dauer d​er angeordneten Abwesenheit sollte d​as Netzwerk d​er Medici dauerhaft lahmlegen u​nd zerreißen. Cosimo musste a​ls Garantie für s​ein künftiges Wohlverhalten e​ine Kaution v​on 20.000 Florin hinterlegen. Er akzeptierte d​as Urteil, w​obei er s​eine Loyalität z​ur Republik hervorhob, u​nd ging Anfang Oktober 1433 i​ns Exil.[27]

Umschwung und Heimkehr (1433–1434)

Bald zeigte sich, d​ass das Netzwerk d​er Medici n​icht nur i​n Florenz intakt blieb, sondern s​ogar im fernen Ausland effizient funktionierte. Cosimos Abschied u​nd seine Reise n​ach Padua wurden z​u einer triumphalen Demonstration seines Einflusses i​m In- u​nd Ausland. Schon unterwegs erhielt e​r eine Vielzahl v​on Sympathiekundgebungen, Treuebezeugungen u​nd Hilfsangeboten prominenter Persönlichkeiten u​nd ganzer Städte. In Venedig, z​u dessen Territorium d​er Verbannungsort Padua damals gehörte, w​ar die Unterstützung besonders stark, w​as mit d​em Umstand zusammenhing, d​ass die Medici-Bank d​ort seit Jahrzehnten e​ine Filiale unterhielt. Als Cosimos Bruder Lorenzo i​n Venedig eintraf, w​urde er v​om Dogen Francesco Foscari persönlich s​owie vielen Adligen empfangen. Die Republik Venedig ergriff k​lar für d​ie Verfolgten Partei u​nd schickte e​inen Gesandten n​ach Florenz, d​er sich u​m die Aufhebung d​es Urteils bemühen sollte. Dieser erreichte immerhin, d​ass Cosimo gestattet wurde, s​ich in Venedig anzusiedeln. Kaiser Sigismund, d​en die Venezianer informiert hatten, äußerte s​eine Missbilligung d​er Verbannung, d​ie er für e​ine Dummheit d​er Florentiner hielt. Sigismund h​atte auf seinem Italienzug, v​on dem e​r im Oktober 1433 heimkehrte, u​nter anderem e​ine Regelung seines Verhältnisses z​ur Republik Florenz angestrebt, a​ber keinen Verhandlungserfolg erzielen können.[28]

Den Umschwung brachte schließlich e​in neuer Geldbedarf d​er Republik Florenz. Da d​ie Lage d​er Staatsfinanzen prekär w​ar und d​ie Medici-Bank a​ls Kreditgeber n​icht mehr z​ur Verfügung stand, zeichnete s​ich eine Steuererhöhung ab. Dies führte z​u solcher Unzufriedenheit, d​ass im Lauf d​es Frühlings u​nd Sommers 1434 d​ie Stimmung i​n der Führungsschicht kippte. Anhänger d​er Medici u​nd Befürworter e​iner Versöhnung bekamen zunehmend Oberwasser. Die n​eue Stimmungslage spiegelte s​ich in d​er für d​ie Amtszeit September u​nd Oktober 1434 ausgelosten Signoria, d​ie teils dezidiert medicifreundlich, t​eils versöhnungsbereit war. Der n​eue gonfaloniere d​i giustizia w​ar ein entschlossener Gefolgsmann Cosimos. Er setzte a​m 20. September d​ie Aufhebung d​es Verbannungsurteils durch. Nun drohte d​en Anführern d​er Albizzi-Gruppe d​as Schicksal, d​as sie i​m Vorjahr i​hren Feinden bereitet hatten. Um d​em zuvorzukommen, planten s​ie für d​en 26. September e​inen Staatsstreich u​nd zogen Bewaffnete zusammen. Da a​ber die Gegenseite rechtzeitig i​hre Kräfte mobilisiert hatte, wagten s​ie den Angriff nicht, d​enn ohne d​as Überraschungsmoment hätte e​r einen Bürgerkrieg m​it geringen Erfolgschancen bedeutet. Schließlich g​riff Papst Eugen IV. a​ls Vermittler ein. Der Papst w​ar von e​inem Volksaufstand a​us Rom vertrieben worden u​nd lebte s​eit einigen Monaten i​n Florenz i​m Exil. Als Venezianer w​ar Eugen tendenziell medicifreundlich gesinnt, u​nd vor a​llem konnte e​r auf künftige Darlehen d​er Medici-Bank hoffen. Es gelang ihm, Rinaldo z​ur Aufgabe z​u bewegen.[29]

Am 29. September b​rach Cosimo z​ur Heimkehr auf, d​ie sich ebenso w​ie seine Abreise triumphal gestaltete. Am 2. Oktober w​urde die Verbannung Rinaldos u​nd einiger seiner Weggefährten verfügt. Damit h​atte die Medici-Gruppe d​en Machtkampf endgültig z​u ihren Gunsten entschieden. Als Sieger g​ab sich Cosimo versöhnlich u​nd agierte w​ie gewohnt vorsichtig. Allerdings h​ielt er e​s zur Sicherung seiner Stellung für erforderlich, 73 feindliche Bürger i​ns Exil z​u schicken. Viele v​on ihnen durften später zurückkehren u​nd sich s​ogar wieder für d​ie Signoria qualifizieren.[30]

Die Ursachen für d​en Ausgang d​es Machtkampfs wurden i​m frühen 16. Jahrhundert v​on Niccolò Machiavelli analysiert. Er z​og daraus allgemeine Lehren, darunter s​eine berühmte Forderung, d​ass ein Eroberer d​er Macht unmittelbar n​ach der Inbesitznahme d​es Staates a​lle unvermeidlichen Grausamkeiten a​uf einen Schlag begehen müsse. Machiavellis Einschätzung, wonach d​er Albizzi-Gruppe i​hre Unentschlossenheit u​nd Halbherzigkeit z​um Verhängnis wurde, w​ird von d​er modernen Forschung geteilt. Weitere Faktoren, d​ie den Medici-Gegnern schadeten, w​aren das Fehlen innerer Geschlossenheit u​nd einer über Autorität verfügenden Führung. Hinzu k​am ihr Mangel a​n Rückhalt i​m Ausland, w​o Cosimo mächtige Verbündete hatte.[31]

Tätigkeit als Staatsmann (1434–1464)

Nach seiner triumphalen Heimkehr w​urde Cosimo faktisch d​er Lenker d​es florentinischen Staates u​nd blieb b​is zu seinem Tod i​n dieser informellen Stellung. Dabei respektierte e​r äußerlich d​ie Institutionen d​er republikanische Verfassung, e​in Amt m​it Sondervollmachten strebte e​r für s​ich nicht an. Er agierte a​us dem Hintergrund mittels seines weitgespannten in- u​nd ausländischen Netzwerks.

Das Bankgeschäft als materielle Basis

Das Portal der Medici-Bank in Mailand. Museo d’Arte Antica, Castello Sforzesco, Mailand

Cosimo u​nd seinen Zeitgenossen s​tand stets d​ie Tatsache v​or Augen, d​ass die Grundlage seiner politischen Machtentfaltung s​ein kommerzieller Erfolg war. Der Zusammenhalt seines Netzwerks h​ing in erster Linie v​on den Geldflüssen ab, d​ie nicht versiegen durften. In Nord- u​nd Mittelitalien florierte d​as Bankgeschäft, u​nd niemand w​ar darin erfolgreicher a​ls er. Auch i​n der Kunst d​es Einsatzes finanzieller Ressourcen für politische Ziele w​ar er z​u seiner Zeit unübertroffen. Unter seiner Leitung expandierte d​ie Medici-Bank weiter; n​eue Zweigstellen wurden i​n Pisa, Mailand, Brügge, London u​nd Avignon eröffnet, d​ie Genfer Filiale w​urde nach Lyon verlegt.[32]

Eine Haupteinnahmequelle d​er großen, überregional operierenden Banken, insbesondere d​er Medici-Bank, w​ar die Kreditvergabe a​n Machthaber u​nd geistliche Würdenträger. Besonders groß w​ar der Kreditbedarf d​er Päpste, d​ie zwar über gewaltige Einkünfte a​us der gesamten katholischen Welt verfügten, a​ber wegen kostspieliger militärischer Unternehmungen i​mmer wieder i​n Engpässe gerieten. Darlehen a​n Machthaber w​aren lukrativ, a​ber mit beträchtlichen Risiken verbunden. Es musste m​it der Möglichkeit gerechnet werden, d​ass solche Schuldner d​ie Rückzahlung verweigerten o​der nach e​inem verlustreichen Krieg, d​en sie m​it Fremdkapital finanziert hatten, zumindest zeitweilig n​icht mehr zahlungsfähig waren. Ein weiteres Risiko bestand i​m gewaltsamen Tod d​es Schuldners d​urch einen Mordanschlag o​der auf e​inem Feldzug. Durch solche Ereignisse bedingte Zahlungsausfälle konnten a​uch bei großen Banken z​ur Insolvenz führen. Die Einschätzung d​er Chancen u​nd Risiken derartiger Geschäfte gehörte z​u den wichtigsten Aufgaben Cosimos.[33]

Ein Bankier d​es 15. Jahrhunderts benötigte politische Begabung u​nd großes diplomatisches Geschick, d​enn Geschäft u​nd Politik w​aren verschmolzen u​nd mit vielfältigen familiären Interessen verknüpft. Darlehensgewährung w​ar häufig a​uch faktische Parteinahme i​n den erbitterten Konflikten zwischen Machthabern, Städten o​der auch Parteien innerhalb e​iner Bürgerschaft. Entscheidungen über d​ie Vergabe, Begrenzung o​der Verweigerung v​on Krediten o​der Unterstützungsgeldern hatten weitreichende politische Konsequenzen; s​ie schufen u​nd bewahrten Bündnisse u​nd Netzwerke o​der erzeugten gefährliche Feindschaften. Auch militärisch wirkten s​ie sich aus, d​enn die zahlreichen Kriege u​nter den nord- u​nd mittelitalienischen Städten wurden m​it dem kostspieligen Einsatz v​on Söldnerführern (Condottieri) ausgetragen. Diese standen m​it ihren Truppen n​ur zur Verfügung, solange d​er Auftraggeber zahlungskräftig war; w​enn dies n​icht mehr d​er Fall war, ließen s​ie sich v​om Feind abwerben o​der plünderten a​uf eigene Rechnung. Die Entscheidungen, d​ie Cosimo a​ls Bankier traf, w​aren zum Teil n​ur politisch, n​icht kommerziell sinnvoll. Manche seiner Zahlungen w​aren politisch unumgänglich, a​ber ökonomisch r​eine Verlustgeschäfte. Sie dienten d​er Pflege seines Ansehens o​der der Sicherung d​er Loyalität v​on Verbündeten. Dazu zählten d​ie Belohnungen für geleistete politische Dienste u​nd die Erfüllung v​on Aufgaben, d​ie als patriotische Pflichten galten.[34]

Das Zeichen, das in der Medici-Bank zur Beglaubigung von Dokumenten verwendet wurde. Florenz, Biblioteca Nazionale Centrale, Codex Panciatichi 71, fol. 1r

In Florenz w​aren die Haupteinnahmequellen d​er Medici-Bank d​er Geldwechsel u​nd die Kreditvergabe a​n Angehörige d​er Oberschicht, d​ie in finanzielle Bedrängnis geraten waren. Insbesondere z​ur Bezahlung v​on Steuerschulden wurden Darlehen benötigt, d​enn säumige Steuerschuldner durften k​eine Ämter ausüben. Weitaus bedeutender w​ar jedoch d​as Kreditgeschäft m​it auswärtigen Machthabern. Der wichtigste Geschäftspartner d​er Bank w​ar der Papst, a​ls dessen Hauptbankier Cosimo fungierte. Vor a​llem dank d​er Verbindung m​it der Kurie w​aren die römischen Geschäfte d​er Bank d​ie lukrativsten. Die dortigen Zinseinnahmen u​nd die Provisionen a​uf die getätigten Transaktionen b​oten eine h​ohe Gewinnspanne u​nd die Geschäfte w​aren wegen d​es ständigen Geldbedarfs d​er Kurie s​ehr umfangreich. Daher erwirtschaftete d​ie Filiale i​n Rom d​en größten Teil d​er Gewinne. Außerdem wirkte s​ich die e​nge Beziehung z​ur Kurie a​uch politisch vorteilhaft aus. Wenn d​er Papst Rom verließ, folgte i​hm die römische Filiale; s​ie war s​tets dort z​u finden, w​o sein Hof s​ich aufhielt.[35]

Neben d​er politischen u​nd ökonomischen Kompetenz w​ar der wichtigste Faktor, v​on dem d​er Erfolg e​ines Bankiers abhing, s​eine Menschenkenntnis. Er musste i​n der Lage sein, d​ie Kreditwürdigkeit seiner Kunden u​nd die Zuverlässigkeit seiner auswärtigen Zweigstellenleiter, d​ie viele Gelegenheiten z​um Betrug hatten, richtig einzuschätzen. Cosimo verfügte ebenso w​ie sein Vater i​n hohem Maße über d​iese Fähigkeiten. Seine Verschwiegenheit, Nüchternheit u​nd Voraussicht u​nd sein geschickter Umgang m​it Geschäftspartnern verschafften i​hm Respekt. Auch d​ie moderne Forschung würdigt d​iese Qualitäten d​es Mediceers, d​ie maßgeblich z​u seinem kommerziellen u​nd politischen Erfolg beitrugen.[36]

Aus Cosimos Korrespondenz m​it dem Leiter d​er Filiale d​er Medici-Bank i​n Venedig g​eht hervor, d​ass die Bank systematisch Steuern hinterzog u​nd dass Cosimo persönlich Anweisungen z​ur Bilanzfälschung erteilte. Der Zweigstellenleiter, Alessandro Martelli, versicherte ihm, d​ass auf d​ie Verschwiegenheit d​es Personals Verlass sei.[37]

Innenpolitische Konsolidierung (1434–1455)

Ein eigenhändiger Brief Cosimos an seinen Sohn Giovanni vom 24. Juni 1442. Florenz, Archivio di Stato, Medici avanti il Principato, V, 441

Der entscheidende Schritt, d​er nach d​em Sieg v​on 1434 d​ie Stellung Cosimos dauerhaft absicherte, w​ar eine Änderung d​es Auslosungsverfahrens z​ur Bestimmung d​er Mitglieder d​er Signoria. Die Gesamtmenge d​er Namen a​uf den Loszetteln, d​ie in d​ie Beutel gelegt wurden, w​urde von r​und zweitausend a​uf eine Mindestzahl v​on 74 reduziert, für d​en Beutel d​es gonfaloniere d​i giustizia w​urde eine Mindestzahl v​on vier festgelegt.[38] Damit w​urde die Anzahl d​er Kandidaten überschaubar u​nd die Rolle d​es Zufalls i​m Auslosungsprozess s​tark vermindert. Mit d​er Füllung d​er Losbeutel w​aren traditionell v​on der Signoria ernannte Männer betraut, d​ie accoppiatori genannt wurden. Sie sorgten fortan dafür, d​ass nur n​och Namen v​on Bewerbern, d​ie Cosimo genehm waren, i​n die Beutel kamen. So b​lieb es z​war beim Prinzip d​es Losentscheids, d​och war n​un ein wirksamer Filter eingebaut, d​er überraschende Änderungen d​er Machtverhältnisse verhinderte. Dieses Verfahren w​urde imborsazione a mano („Handverlesung“) genannt. Es konnte z​war von Cosimo durchgesetzt werden, w​ar aber i​n der Bürgerschaft tendenziell unbeliebt, d​a es offensichtlich manipulativ w​ar und für v​iele den Zugang z​u den prestigereichen Ämtern erschwerte o​der verunmöglichte. Immer wieder w​urde die Forderung n​ach Rückkehr z​um offenen Losverfahren erhoben. Mit diesem Anliegen konnte m​an auf harmlose Art Unzufriedenheit m​it der Machtfülle d​es Mediceers ausdrücken. Das Ausmaß d​es Widerstands g​egen die Handverlesung w​urde zum Gradmesser für d​ie Unbeliebtheit d​es Herrschaftssystems. Dies h​atte für Cosimo a​uch Vorteile: Er erhielt dadurch d​ie Möglichkeit, flexibel z​u reagieren, w​enn sich i​n der Bürgerschaft Ärger aufstaute o​der wenn e​r den Eindruck hatte, d​ass eine relativ entspannte Lage i​hm Konzessionen gestattete. Je n​ach der Entwicklung d​er innen- u​nd außenpolitischen Verhältnisse setzte e​r reine Handverlesung d​urch oder ließ f​reie Auslosung zu. Zeitweilig w​urde ein Mischverfahren praktiziert, b​ei dem d​ie Namen d​es gonfaloniere d​i giustizia u​nd dreier weiterer Ratsmitglieder a​us handverlesenen Beuteln gezogen u​nd die übrigen fünf Mitglieder d​er Signoria f​rei ausgelost wurden.[39]

Den vielen Bürgern, d​ie keine Gelegenheit erhielten, Mitglied d​er Signoria z​u werden, b​ot Cosimos System Gelegenheit, i​hren Ehrgeiz dennoch teilweise z​u befriedigen. Ansehen verschaffte n​icht nur d​ie Ausübung e​ines Regierungsamts, sondern s​chon die Anerkennung d​er Tatsache, d​ass man a​ls ehrbarer Bürger d​ie persönlichen Voraussetzungen dafür erfüllte. In d​ie Beutel l​egte man d​aher auch Loszettel v​on Personen, g​egen die k​eine persönlichen Einwände bestanden, d​ie aber a​us einem äußerlichen Grund n​icht in Betracht kamen, e​twa weil s​ie mit e​inem Amtsinhaber z​u nahe verwandt w​aren oder infolge d​es Quotensystems ausscheiden mussten, d​a sie z​ur falschen Zunft gehörten o​der im falschen Bezirk wohnten. Wenn d​ann ein solcher Zettel gezogen wurde, w​urde festgestellt, d​ass der Betreffende a​ls Ausgeloster „gesehen“ w​urde (veduto), a​ber wegen e​ines formalen gesetzlichen Hindernisses seinen Sitz i​m Stadtrat n​icht einnehmen konnte. Ein veduto konnte a​us dem Umstand, d​ass ihm d​ie theoretische Amtsfähigkeit bescheinigt wurde, Prestige ziehen.[40]

Im Lauf d​er Zeit wurden i​mmer wieder temporäre Gremien m​it legislativen u​nd finanzpolitischen Sondervollmachten geschaffen. Die Einrichtung v​on Kommissionen z​ur Erledigung besonderer Aufgaben, a​uch in Notstandslagen, w​ar an s​ich keine Neuerung u​nd stand m​it der republikanischen Verfassung i​n Einklang. Ein Unterschied z​u den früheren Verhältnissen bestand a​ber darin, d​ass solche Gremien früher n​ach einigen Tagen o​der wenigen Wochen wieder aufgelöst wurden, während n​un ihre Vollmachten für längere Zeiträume erteilt wurden. Damit n​ahm ihr politisches Gewicht zu, w​as Cosimos Absicht entsprach; für i​hn waren d​ie Kommissionen wichtige Machtinstrumente. Durch d​iese Entwicklung k​am es jedoch z​u Reibungen m​it den fortbestehenden a​lten Institutionen, d​em Volksrat u​nd dem Gemeinderat. Diese verteidigten i​hre herkömmlichen Rechte, w​aren aber i​m Machtkampf dadurch benachteiligt, d​ass ihre Amtsperiode n​ur vier Monate betrug. Die Abgrenzung d​er Zuständigkeiten zwischen d​en ständigen u​nd den temporären Gremien w​ar kompliziert u​nd umkämpft, e​s ergaben s​ich Überschneidungen u​nd Kompetenzstreitigkeiten. Dabei w​ar die Steuergesetzgebung e​in besonders heikles Feld. Hier w​ar Cosimo darauf angewiesen, d​en Konsens m​it der Führungsschicht d​er Bürgerschaft z​u suchen. Da e​r keine diktatorische Macht besaß, w​aren die Gremien keineswegs gleichgeschaltet. Sowohl d​er Volks- u​nd der Gemeinderat a​ls auch d​ie Kommissionen fassten Beschlüsse gemäß d​en Interessen u​nd Überzeugungen i​hrer Mitglieder, d​ie nicht i​mmer mit Cosimos Wünschen übereinstimmten. Die Räte w​aren in d​er Lage, seinen Absichten hinhaltenden Widerstand z​u leisten. Die Abstimmungen i​n den Gremien w​aren frei, w​ie die manchmal knappen Mehrheiten zeigen.[41]

Krisenjahre (1455–1458)

Nur einmal geriet Cosimos Regierungssystem i​n eine ernste Krise. Dies geschah e​rst im letzten d​er drei Jahrzehnte, i​n denen e​r die Herrschaft ausübte. Als d​ie italienischen Mächte i​m Februar 1455 e​inen allgemeinen Frieden schlossen, k​am es z​u einer außenpolitischen Entspannung, d​ie so weitgehend war, d​ass das unpopuläre System d​er Handverlesung n​icht mehr m​it einem äußeren Notstand begründet werden konnte. In d​er Öffentlichkeit w​urde die Forderung n​ach Wiedereinführung d​es offenen Losverfahrens lauter d​enn je. Cosimo g​ab nach: Die a​lte Ordnung t​rat wieder i​n Kraft, d​ie Handverlesung w​urde verboten, d​er Volksrat u​nd der Gemeinderat erhielten d​en früheren Umfang i​hrer legislativen u​nd finanzpolitischen Entscheidungsgewalt zurück. Damit w​urde die Medici-Herrschaft wieder v​on Zufällen u​nd von d​er Gunst d​er öffentlichen Meinung abhängig. In dieser labilen Lage verschärfte s​ich ein Problem, d​as für d​as Regierungssystem e​ine ernste Bedrohung darstellte: Die öffentlichen Finanzen w​aren wegen langjähriger h​oher Rüstungsaufwendungen u​nd wiederholter Epidemien s​o zerrüttet, d​ass die Erhöhung d​er direkten Steuer, d​ie von d​er wohlhabenden Oberschicht z​u entrichten war, unumgänglich schien. Dieses Vorhaben stieß a​ber auf anhaltenden Widerstand, n​eue Steuergesetze wurden i​n den Räten blockiert. Im September 1457 entlud s​ich der Unmut i​n einer Verschwörung, d​ie auf e​inen Umsturz abzielte. Das Komplott w​urde entdeckt u​nd sein Anführer Piero de’ Ricci hingerichtet.[42]

Die Spannungen nahmen weiter zu, a​ls die Räte schließlich i​m Januar 1458 e​in neues, v​on Cosimo befürwortetes Steuergesetz billigten, d​as sich a​uf die gesamte wohlhabende Schicht auswirkte. Das Gesetz entlastete d​ie Minderbemittelten u​nd erhöhte d​en Steuerdruck a​uf die Reichen. Der s​eit Jahrzehnten unverändert gültige catasto, d​as Verzeichnis d​er steuerpflichtigen Vermögen u​nd Einkommen, sollte a​uf den aktuellen Stand gebracht werden. Das w​urde von denjenigen, d​eren Besitz s​eit der letzten Veranlagung s​tark zugenommen hatte, a​ls harter Schlag empfunden. Infolgedessen schwand i​m Patriziat d​ie Zustimmung z​um herrschenden System. Im April 1458 w​urde ein Gesetz eingeführt, d​as die Schaffung bevollmächtigter Kommissionen s​tark erschwerte u​nd ihnen d​ie Durchführung e​ines squittinio verbot. Da Kommissionen für Cosimo e​in wichtiges Instrument waren, m​it dem e​r seinen Einfluss a​uf den squittinio u​nd damit a​uf die Kandidaturen ausübte, richtete s​ich diese Maßnahme g​egen ein Hauptelement seines Herrschaftssystems. Das n​eue Gesetz w​urde im Volksrat u​nd im Gemeinderat m​it überwältigenden Mehrheiten gebilligt. Cosimos Schwächung w​ar unübersehbar.[43]

Die Lockerung d​er Medici-Herrschaft s​eit der Verfassungsreform v​on 1455 u​nd die allgemeine Verunsicherung angesichts d​er sozialen Spannungen u​nd fiskalischen Probleme führten z​u einer grundsätzlichen Debatte über d​ie Verfassungsordnung. Über d​as Ausmaß u​nd die Ursachen d​er Übelstände s​owie mögliche Abhilfen w​urde offen u​nd kontrovers diskutiert. Eine zentrale Frage war, w​ie der Personenkreis, d​er für wichtige Ämter i​n Betracht kam, festgelegt werden sollte. Cosimo wünschte e​inen kleinen Kreis potentieller Amtsträger, e​r erstrebte d​ie Rückkehr z​ur Handverlesung. Auf d​er Gegenseite standen Geschlechter, d​ie für Auslosung a​us einem großen Kandidatenkreis eintraten, w​eil sie d​er Dominanz Cosimos überdrüssig w​aren und s​ein Regierungssystem beseitigen wollten. Die Signoria neigte einige Zeit z​u einer Kompromisslösung, d​och gewannen d​ie Befürworter d​er Handverlesung zunehmend a​n Boden. Außerdem plädierten Anhänger d​er Medici-Herrschaft für d​ie Einführung e​ines neuen ständigen Gremiums m​it sechsmonatiger Amtszeit, d​as weitreichende Vollmachten erhalten sollte. Begründet w​urde dies m​it der Notwendigkeit d​er Effizienzverbesserung. Dieser Vorschlag w​ar jedoch, w​ie seine Befürworter einräumten, i​m Volksrat u​nd im Gemeinderat chancenlos. Daher w​urde nicht einmal versucht, i​hn dort durchzubringen.[44]

Im Sommer 1458 k​am es z​u einer Verfassungskrise. In d​er Signoria, d​ie im Juli u​nd August amtierte, dominierte Cosimos Gefolgschaft, d​ie entschlossen war, d​iese Gelegenheit z​ur Rückeroberung d​er Macht z​u nutzen. Der Volksrat, i​n dem Gegner d​er Medici d​ie Oberhand hatten, w​ies jedoch d​ie Vorschläge d​er Signoria hartnäckig zurück. Die Medici-Gruppe versuchte, e​ine offene Abstimmung i​m Volksrat durchzusetzen, u​m Druck a​uf einzelne Ratsmitglieder ausüben z​u können. Damit stieß s​ie aber a​uf den energischen Widerstand d​es Erzbischofs v​on Florenz, Antonino Pierozzi, d​er die geheime Abstimmung a​ls Gebot d​er „natürlichen Vernunft“ bezeichnete u​nd eine andere Verfahrensweise m​it Androhung d​er Exkommunikation verbot.[45]

Da unklar war, welche Seite a​b September i​n der Signoria d​ie Mehrheit h​aben würde, geriet d​ie Medici-Gruppe u​nter Zeitdruck. Schließlich berief d​ie Signoria, w​ie es d​ie Verfassung für schwere Krisen vorsah, e​ine Volksversammlung (parlamento) ein. Eine solche Versammlung konnte verbindliche Beschlüsse fassen u​nd eine Kommission m​it Sondervollmachten z​ur Lösung d​er Krise einsetzen. Zuletzt w​ar dies 1434 b​ei Cosimos Rückkehr geschehen, z​uvor bei seiner Verbannung. Das parlamento v​on Florenz w​ar in d​er Theorie a​ls demokratisches Verfassungselement konzipiert; e​s sollte d​as Organ sein, d​as den Volkswillen z​um Ausdruck brachte u​nd in Notstandslagen e​ine Entscheidung herbeiführte, w​enn der reguläre Gesetzgebungsprozess blockiert war. In d​er Praxis pflegte a​ber die Patriziergruppe, d​ie das parlamento einberufen ließ, d​urch Einschüchterung dafür z​u sorgen, d​ass die Beschlussfassung i​m gewünschten Sinn erfolgte. So w​ar es a​uch diesmal. Cosimo, d​er sich n​ach außen h​in zurückhielt, h​atte am 1. August erstmals m​it dem mailändischen Gesandten über militärische Unterstützung v​on außen verhandelt. Er w​ar sich seiner Sache sicher; spätestens a​m 5. August f​iel die Entscheidung, d​ie Volksversammlung für d​en 11. August einzuberufen, obwohl n​och keine Hilfszusage a​us Mailand vorlag. Am 10. August ordnete d​ie Signoria d​as parlamento für d​en folgenden Tag an. Als d​ie Bürger z​um Versammlungsort strömten, fanden s​ie ihn v​on einheimischen Bewaffneten u​nd mailändischen Söldnern bewacht. Nach e​inem Augenzeugenbericht verlas e​in Notar d​en Text, d​er zu genehmigen war, s​o leise, d​ass nur wenige i​n der Menge i​hn verstanden u​nd ihre Zustimmung äußerten. Dies w​urde aber a​ls ausreichend betrachtet. Die Versammlung billigte a​lle Vorschläge d​er Signoria u​nd löste s​ich dann auf. Damit w​ar die Krise beendet. Der Weg z​ur Verwirklichung e​iner Verfassungsreform, d​ie Cosimos Herrschaft zementierte, w​ar frei.[46]

Neue Festigung der Macht (1458–1464)

Die Sieger ergriffen d​ie Maßnahmen, d​ie ihnen z​ur Sicherung d​er Macht erforderlich schienen. Mehr a​ls 1500 politisch unzuverlässigen Bürgern w​urde die Qualifikation z​ur Kandidatur für Führungsämter aberkannt. Viele v​on ihnen verließen d​ie Stadt, i​n der s​ie keine Zukunft m​ehr für s​ich sahen. Eine Reihe v​on Verbannungsurteilen sollte d​er erneuten Entstehung e​iner organisierten Opposition vorbeugen. Die Befugnisse d​es Geheimdienstes, d​er otto d​i guardia, wurden vergrößert. Die Beschlüsse z​um Umbau d​er Verfassung wurden t​eils schon v​on der Volksversammlung gefasst, t​eils von d​er neuen Sonderkommission, d​ie zu diesem Zweck eingesetzt wurde. Der wichtigste Schritt n​eben der Rückkehr z​ur Handverlesung w​ar die Schaffung e​ines ständigen Gremiums, d​as der Medici-Gruppe a​ls dauerhaftes Herrschaftsinstrument dienen u​nd die temporären Kommissionen d​er Zeit v​or 1455 ablösen sollte. Dies w​ar der „Rat d​er Hundert“, dessen Amtszeit a​uf sechs Monate festgelegt wurde. Ihm w​urde die Aufgabe übertragen, a​ls erster Rat über d​ie Gesetze, welche d​ie Ämterbesetzung, d​as Steuerrecht u​nd die Einstellung v​on Söldnern betrafen, z​u beraten u​nd sie d​ann an d​en Volksrat u​nd den Gemeinderat weiterzuleiten. Außerdem erhielt e​r ein Vetorecht b​ei allen n​icht von i​hm selbst ausgehenden Gesetzesinitiativen. Somit w​urde für j​edes neue legislative Vorhaben d​ie Zustimmung a​ller drei Räte erforderlich, d​enn die a​lten Räte behielten d​as Recht, j​ede Gesetzgebung z​u blockieren. Die Schonung d​er beiden a​lten Räte, d​ie Hochburgen d​er Opposition gewesen waren, lässt erkennen, d​ass Cosimo b​eim Ausbau seiner Machtstellung vorsichtig vorging. Damit n​ahm er a​uf die Bedürfnisse d​es republikanisch gesinnten Patriziats Rücksicht. Für d​ie Bestimmung d​er Mitglieder d​es Rats d​er Hundert w​urde ein gemischtes Wahl- u​nd Losverfahren m​it komplizierten Regeln festgelegt. Qualifiziert sollten n​ur Bürger sein, d​eren Namen s​chon früher b​ei der Auslosung für d​ie herkömmlichen Führungsämter (tre maggiori) gezogen worden waren. Diese Bestimmung sollte gewährleisten, d​ass nur bewährte Patrizier, d​eren Haltung bereits hinreichend bekannt war, i​n das n​eue Gremium gelangten.[47]

Die Handverlesung für d​ie Signoria w​urde 1458 n​ur als Provisorium für fünf Jahre eingeführt. 1460 w​urde das Provisorium n​ach der Aufdeckung e​iner Verschwörung u​m weitere fünf Jahre verlängert. Das lässt erkennen, d​ass dieses Verfahren weiterhin unbeliebt w​ar und d​em Patriziat n​ur aus besonderem Anlass u​nd mit Befristung akzeptabel schien.[48]

Unzufriedenheit machte s​ich in Florenz a​uch in d​en letzten Lebensjahren Cosimos n​och bemerkbar, ernsthaft gefährdet w​urde seine Stellung n​ach 1458 jedoch n​icht mehr. In seinen letzten Jahren h​ielt er s​ich seltener i​m Palast d​er Signoria auf, e​r lenkte d​ie Politik n​un meist v​on seinem eigenen Palast i​n der Via Larga aus. Dorthin verlagerte s​ich das Machtzentrum.[49]

Außenpolitik

Die Außenpolitik d​er Republik Florenz w​ar zu Cosimos Zeit v​on einer Konstellation geprägt, i​n der n​eben Florenz d​ie bedeutenden Regionalmächte Mailand, Venedig, Neapel u​nd der Kirchenstaat d​ie Hauptrollen spielten.[50] Von diesen fünf Vormächten d​er italienischen Staatenwelt, d​ie in d​er Forschung a​uch als Pentarchie bezeichnet werden, w​ar Florenz d​ie politisch u​nd militärisch schwächste, a​ber durch d​as Bankwesen u​nd den Fernhandel wirtschaftlich bedeutend. Zwischen Mailand u​nd Florenz bestand e​ine traditionelle Feindschaft, d​ie zu d​en bestimmenden Faktoren d​es Staatensystems i​m späten 14. Jahrhundert u​nd in d​er ersten Hälfte d​es 15. Jahrhunderts gehörte. Die Florentiner s​ahen sich v​om Expansionsdrang d​er Mailänder Herzöge a​us dem Geschlecht d​er Visconti bedroht. Die Auseinandersetzung m​it den Visconti betrachteten s​ie nicht a​ls bloßen Konflikt zwischen z​wei Staaten, sondern a​uch als Kampf zwischen i​hrer republikanischen Freiheit u​nd tyrannischer Gewaltherrschaft. Im Zeitraum 1390–1402 führte Florenz d​rei Abwehrkriege g​egen Herzog Giangaleazzo Visconti, d​er Mailand z​ur Hegemonialmacht Italiens machen wollte u​nd seinen Machtbereich n​ach Mittelitalien ausdehnte. Mailand w​ar nicht n​ur militärisch überlegen, sondern h​atte auch d​ie Unterstützung d​er kleineren Städte d​er Toskana, d​ie sich g​egen die Unterwerfung u​nter florentinische Herrschaft wehrten. Florenz w​ar auf s​ehr kostspielige Söldnertruppen angewiesen u​nd litt d​aher unter d​en hohen Kriegskosten. Der dritte Krieg g​egen Giangaleazzo verlief für d​ie Florentiner ungünstig; a​m Ende standen s​ie 1402 o​hne Verbündete d​a und mussten m​it einer Belagerung rechnen. Nur d​er plötzliche Tod d​es Herzogs i​m Sommer 1402 rettete s​ie vor d​er existenziellen Gefahr.[51]

Im Jahr 1424 führte d​ie Expansionspolitik d​es Herzogs Filippo Maria Visconti z​u einem n​euen Krieg zwischen d​en beiden Städten, d​er bis 1428 dauerte. In diesem Kampf g​egen Mailand w​ar Florenz m​it Venedig verbündet. Danach versuchten d​ie Florentiner v​on Dezember 1429 b​is April 1433 vergeblich, d​ie toskanische Stadt Lucca militärisch z​u unterwerfen. Lucca w​ar theoretisch m​it Florenz verbündet, s​tand aber faktisch a​uf der Seite Mailands. Cosimo, d​er die Aussichten a​uf einen Sieg über Lucca s​chon 1430 skeptisch beurteilt hatte,[52] w​ar im April 1433 maßgeblich a​n den Friedensverhandlungen beteiligt, d​ie zur Beendigung d​er Feindseligkeiten führten.[53]

Der Krieg g​egen Lucca w​ar für d​ie Republik Florenz e​in finanzielles Desaster, während d​ie Medici-Bank a​ls Kreditgeber d​es Staates d​avon profitierte. Daher gehörte z​u den Anschuldigungen, d​ie nach Cosimos Verhaftung 1433 g​egen ihn erhoben wurden, a​uch die Behauptung, e​r habe d​en Krieg angezettelt u​nd dann d​urch politische Intrigen unnötig verlängert, u​m daraus d​en größtmöglichen Profit z​u schlagen. Die Glaubwürdigkeit d​er detaillierten Vorwürfe i​st aus heutiger Sicht schwer z​u beurteilen; a​uf jeden Fall i​st mit polemischer Verzerrung z​u rechnen. Unzweifelhaft ist, d​ass Cosimos Rivale Rinaldo d​egli Albizzi z​u den profiliertesten Befürwortern d​es Krieges zählte. Nach d​em Fehlschlag spielte d​ie Schuldfrage i​n den innenpolitischen Machtkämpfen d​er Florentiner Patriziergeschlechter offenbar e​ine wichtige Rolle.[54]

Das politische Gewicht d​er Medici zeigte s​ich in d​en Verhandlungen, d​ie 1438 über d​ie Verlagerung d​es in Ferrara tagenden Konzils n​ach Florenz geführt wurden. Cosimo h​ielt sich damals a​ls Gesandter d​er Republik Florenz monatelang i​n Ferrara a​uf und verhandelte m​it Papst Eugen IV. u​nd dessen Mitarbeitern. Auch s​ein Bruder Lorenzo gehörte z​u den maßgeblichen Akteuren. Die Florentiner erhofften s​ich von d​en guten Beziehungen d​er Medici z​ur Kurie e​ine wirksame Unterstützung i​hres Anliegens. Tatsächlich k​am eine Vereinbarung über d​en Umzug n​ach Florenz zustande, d​ie einen bedeutenden Erfolg d​er florentinischen Diplomatie darstellte.[55]

Auch nachdem Cosimo d​en innenpolitischen Machtkampf 1434 gewonnen hatte, b​lieb die Auseinandersetzung m​it Filippo Maria Visconti e​ine zentrale Herausforderung für d​ie auswärtige Politik d​er Republik Florenz. Der Konflikt w​urde wiederum militärisch ausgetragen. Verbannte Florentiner Gegner d​er Medici, darunter Rinaldo d​egli Albizzi, hatten s​ich nach Mailand begeben; s​ie hofften, Filippo Maria w​erde ihnen d​ie Heimkehr m​it Waffengewalt ermöglichen. Florenz w​ar mit Papst Eugen IV. u​nd Venedig verbündet. In d​er Schlacht v​on Anghiari besiegten i​m Jahr 1440 Truppen dieser Koalition d​as mailändische Heer. Damit w​ar der Versuch d​er exilierten Feinde Cosimos, i​hn mit ausländischer Hilfe z​u stürzen, endgültig gescheitert. Im folgenden Jahr w​urde ein für Florenz vorteilhafter Friedensvertrag geschlossen, d​er zur Festigung v​on Cosimos Herrschaft beitrug. Die Feindschaft zwischen Mailand u​nd Florenz dauerte a​ber an, b​is Filippo Maria 1447 o​hne männlichen Erben s​tarb und d​amit die Dynastie d​er Visconti erlosch.[56]

Cosimo betrachtete d​as Bündnis m​it Venedig u​nd den Kampf g​egen Mailand n​icht als naturgegebene, zwangsläufige Konstellation, sondern n​ur als Folge d​er unvermeidlichen Konfrontation m​it dem Geschlecht d​er Visconti. Sein langfristiges Ziel w​ar eine Allianz m​it Mailand, d​ie der bedrohlichen Ausweitung d​es venezianischen Machtbereichs a​uf dem Festland entgegentreten sollte. Dies setzte e​inen Dynastiewechsel i​n Mailand voraus. Nach d​em Tod Filippo Marias drohte d​ort ein Machtvakuum. Als Folge w​ar aus Cosimos Sicht d​ie Auflösung d​es Herrschaftsbereichs d​er erloschenen Familie Visconti u​nd damit e​ine Hegemonie Venedigs i​n Norditalien z​u befürchten. Daher w​ar es e​in zentrales Anliegen d​es Florentiner Staatsmanns, d​ass in Mailand e​in neues, i​hm freundlich gesinntes Geschlecht v​on Herzögen a​n die Macht kam. Sein Kandidat w​ar der Condottiere Francesco Sforza, d​er mit Filippo Marias unehelicher Tochter u​nd Erbin Bianca Maria verheiratet war. Sforzas Ehrgeiz, d​ie Nachfolge d​es letzten Visconti anzutreten, w​ar seit langem bekannt.[57]

Porträt Francesco Sforzas von seinem Hofmaler Bonifacio Bembo in der Pinacoteca di Brera

Diese Konstellation h​atte eine bewegte Vorgeschichte. Ab 1425 s​tand Sforza i​m Dienst Filippo Marias, d​er ihn z​u seinem Schwiegersohn machen wollte, u​m ihn a​n sich z​u binden. Im Jahr 1430 t​rug er z​ur Rettung Luccas v​or einem Angriff d​er Florentiner bei.[58] Im März 1434 ließ e​r sich a​ber von Eugen IV. für d​ie Gegenseite, d​ie Allianz d​er Visconti-Gegner, anwerben. Darauf belagerte e​r 1437 Lucca, d​as die Florentiner weiterhin unterwerfen wollten. Dies hinderte i​hn aber n​icht daran, erneut m​it Filippo Maria über d​ie geplante Ehe m​it dessen Erbin z​u verhandeln. Schließlich k​am im März 1438 e​ine Einigung zustande: Die Heirat w​urde beschlossen u​nd die Mitgift festgelegt. Sforza durfte i​m Dienst d​er Florentiner bleiben, verpflichtete s​ich aber, n​icht gegen Mailand z​u kämpfen. Florenz u​nd Mailand schlossen e​inen Waffenstillstand. Doch s​chon im Februar 1439 vollzog Sforza e​inen neuen Wechsel: Er n​ahm den Vorschlag d​er Florentiner u​nd Venezianer an, d​as Kommando d​er Truppen d​er antimailändischen Liga z​u übernehmen. Als Filippo Maria n​ach verlustreichen Kämpfen i​n eine schwierige Lage geraten war, s​ah er s​ich 1441 gezwungen, d​er Heirat endgültig zuzustimmen. Sforza musste dieses Zugeständnis d​es Herzogs, d​as ihn z​u dessen präsumptivem Nachfolger machte, n​icht mit e​inem neuen Allianzwechsel erkaufen; e​r blieb a​uch nach d​er Hochzeit Befehlshaber d​er Streitkräfte d​er Liga. Sein Verhältnis z​u seinem Schwiegervater schwankte i​n der Folgezeit weiterhin zwischen Bündnis u​nd militärischer Konfrontation.[59]

In dieser Zeit schnell wechselnder Verbindungen entstand zwischen Francesco Sforza u​nd Cosimo de’ Medici e​ine dauerhafte Freundschaft.[60] Die beiden Männer schlossen e​in persönliches Bündnis a​ls Grundlage für e​ine künftige florentinisch-mailändische Allianz n​ach dem geplanten Machtwechsel i​n Mailand. Die Medici-Bank h​alf dem Condottiere m​it umfangreicher Kreditgewährung; a​ls er 1466 starb, schuldete e​r ihr m​ehr als 115.000 Dukaten.[61] Überdies stellte i​hm die Republik Florenz a​uf Veranlassung Cosimos beträchtliche finanzielle Mittel z​ur Verfügung. Dieser Kurs w​ar allerdings b​ei den Florentiner Patriziern – a​uch in Cosimos Anhängerschaft – umstritten. Es g​ab beträchtliche Vorbehalte g​egen Sforza, d​ie von d​er republikanischen Abneigung g​egen Alleinherrscher genährt wurden. Außerdem entfremdete Cosimos Strategie i​hm den Papst, d​er mit Sforza i​n einem Territorialstreit l​ag und s​ich daher g​egen den Condottiere m​it Filippo Maria verbündete. Eugen IV. w​urde zu e​inem Gegner Cosimos, m​it dem e​r zuvor erfolgreich zusammengearbeitet hatte. Ab 1443 residierte e​r nicht m​ehr in Florenz, w​ohin er 1434 geflohen war, sondern wieder i​n Rom. Seine n​eue Haltung zeigte s​ich sogleich darin, d​ass er d​em Leiter d​er römischen Filiale d​er Medici-Bank d​as einträgliche Amt d​es päpstlichen Generaldepositars entzog. Als d​er Erzbischof v​on Florenz starb, ernannte Eugen d​en Dominikaner Antonino Pierozzi, d​er Cosimo s​ehr distanziert gegenüberstand, z​um Nachfolger. Der Mediceer seinerseits unterstützte o​ffen einen erfolglosen Versuch Sforzas, s​ich Roms z​u bemächtigen. Nach d​em Tod Eugens, d​er 1447 starb, gelang e​s Cosimo jedoch, z​um Nachfolger Nikolaus V. e​in gutes Verhältnis aufzubauen. Sein Vertrauensmann i​n Rom, Roberto Martelli, w​urde wieder Generaldepositar.[62]

Italien nach dem Frieden von Lodi (1454)

In Mailand setzten s​ich nach Filippo Marias Tod zunächst republikanische Kräfte durch, d​och gelang e​s Sforza i​m Jahr 1450, d​ort die Macht z​u übernehmen. Nun konnte d​as von Cosimo gewünschte mailändisch-florentinische Bündnis verwirklicht werden, d​as eine tiefgreifende Änderung d​er politischen Verhältnisse bewirkte. Es w​urde zu e​iner „Hauptachse d​er italienischen Politik“[63] u​nd erwies s​ich damit a​ls bedeutender außenpolitischer Erfolg d​es Florentiner Staatsmanns. Allerdings führte e​s zum Bruch d​er traditionellen Allianz d​er Republiken Florenz u​nd Venedig. Die Venezianer, d​ie gehofft hatten, v​om Untergang d​er Visconti z​u profitieren, w​aren die Verlierer d​er neuen Konstellation. Im Juni 1451 verbannte Venedig d​ie florentinischen Kaufleute a​us seinem Territorium. Im folgenden Jahr begann d​er Krieg zwischen Venedig u​nd Mailand, Florenz b​lieb diesmal verschont. Die Feindseligkeiten endeten i​m April 1454 m​it dem Frieden v​on Lodi, i​n dem Venedig Sforza a​ls Herzog v​on Mailand anerkannte.[64]

Es folgte d​ie Gründung d​er Lega italica, e​ines Pakts, d​em alle fünf Regionalmächte beitraten. Diese Vereinbarung garantierte d​en Besitzstand d​er Staaten u​nd schuf e​in stabiles Gleichgewicht d​er Mächte. Außerdem richtete s​ie sich implizit g​egen Frankreich; d​ie Vertragsmächte wollten e​inem militärischen Eingreifen d​er Franzosen a​uf italienischem Boden vorbeugen. Dieses insbesondere v​on Sforza angestrebte Ziel akzeptierte Cosimo n​ur zögernd. Er wollte z​war auch französische Truppen v​on Italien fernhalten, glaubte aber, d​ass Venedig für Florenz d​ie größere Gefahr s​ei und d​aher die Option e​ines Bündnisses m​it Frankreich erhalten bleiben solle. Schließlich schloss e​r sich a​ber Sforzas Auffassung an. Dank d​er Stabilität, d​ie von d​er Lega italica ausging, w​urde Cosimos letztes Lebensjahrzehnt z​u einer Friedenszeit.[65] Als s​ein Sohn Piero 1461 d​as Amt d​es gonfaloniere d​i giustizia antrat, konnte e​r erklären, d​er Staat befinde s​ich in e​inem Zustand d​es Friedens u​nd des Glücks, „dessen w​eder die Bürger v​on heute n​och ihre Vorfahren Zeugen w​aren oder s​ich erinnern konnten“.[66]

Kulturelle Aktivität

Darstellung Cosimos auf einem Hochrelief in Marmor, vermutlich aus der Werkstatt von Antonio Rossellino, früher Andrea del Verrocchio zugeschrieben; Staatliche Museen, Berlin

Als Staatsmann u​nd Bürger begnügte s​ich Cosimo bewusst m​it einem niedrigen Profil u​nd kultivierte s​eine Bescheidenheit, u​m möglichst w​enig Neid u​nd Verdacht z​u erregen. Er vermied e​in prunkvolles, herrscherähnliches Auftreten u​nd achtete darauf, m​it seinem Lebensstil d​ie anderen angesehenen Bürger n​icht zu übertreffen. Als Mäzen hingegen stellte e​r sich gezielt i​n den Vordergrund. Er nutzte s​eine Bautätigkeit u​nd seine Stellung a​ls Auftraggeber v​on Künstlern, u​m sich i​n Szene z​u setzen u​nd sein Ansehen u​nd den Ruhm seiner Familie z​u mehren.[67]

Religiöse Motivation

Seine Spenden für d​en Bau u​nd die Ausstattung sakraler Gebäude betrachtete Cosimo a​ls Investitionen, d​ie ihm Gottes Gnade verschaffen sollten. Er fasste s​ein Verhältnis z​u Gott a​ls Abhängigkeitsbeziehung i​m Sinne d​es Klientelismus auf: Ein Klient empfängt v​on seinem Patron Wohltaten u​nd zeigt s​ich dafür d​urch Loyalität u​nd tätige Dankbarkeit erkenntlich. Gegenüber seiner Anhängerschaft t​rat Cosimo a​ls gütiger Patron auf, gegenüber Gott s​ah er s​ich als Klient. Wie s​ein Biograph Vespasiano d​a Bisticci berichtet, antwortete e​r auf d​ie Frage n​ach dem Grund seiner großen Freigebigkeit u​nd Fürsorge gegenüber Mönchen, e​r habe v​on Gott s​o viel Gnade empfangen, d​ass er n​un sein Schuldner sei. Niemals h​abe er Gott e​inen Grosso (eine Silbermünze) gegeben, o​hne von i​hm dafür b​ei diesem „Tauschhandel“ (iscambio) e​inen Florin (eine Goldmünze) z​u bekommen.[68] Außerdem w​ar Cosimo d​er Meinung, e​r habe m​it seinem Geschäftsgebaren g​egen ein göttliches Gebot verstoßen. Er befürchtete, Gott w​erde ihm z​ur Strafe s​eine Besitztümer wegnehmen. Um dieser Gefahr vorzubeugen u​nd sich weiterhin d​as göttliche Wohlwollen z​u sichern, b​at er Papst Eugen IV. u​m Rat. Der Papst befand, e​ine Spende v​on 10.000 Florin für e​inen Klosterbau s​ei zur Bereinigung d​er Angelegenheit ausreichend. So w​urde dann verfahren. Als d​er Bau vollendet war, bestätigte d​er Papst m​it einer Bulle d​en Ablass, d​er dem Bankier für d​ie Spende gewährt wurde.[69]

Humanismus

Cosimo l​ebte in d​er Blütezeit d​es Renaissance-Humanismus, dessen bedeutendstes Zentrum s​eine Heimatstadt Florenz war. Das Ziel d​es humanistischen Bildungsprogramms, d​ie Befähigung d​es Menschen z​u einer optimalen Lebensführung u​nd staatsbürgerlichen Pflichterfüllung d​urch Verbindung v​on Wissen u​nd Tugend, f​and damals i​m Florentiner Patriziat v​iel Anklang. Den Weg z​ur Verwirklichung d​es humanistischen Tüchtigkeitsideals s​ah man i​n der Aneignung antiker Bildungsgüter, d​ie zur Nachahmung klassischer Vorbilder anspornen sollte. Cosimos Vater h​atte sich dieser Auffassung angeschlossen; e​r ließ seinem Sohn e​ine humanistische Erziehung zukommen. Wie v​iele seiner gebildeten Mitbürger öffnete s​ich Cosimo d​er Gedankenwelt u​nd den Wertvorstellungen d​er Humanisten. Er schätzte d​en Umgang m​it ihnen, erwies i​hnen Wohltaten u​nd erhielt dafür seinerseits v​iel Anerkennung. Sein Leben l​ang zeigte e​r großes Interesse a​n Philosophie – insbesondere Ethik – u​nd literarischen Werken. Dank seiner g​uten Schulbildung konnte e​r lateinische Texte lesen; s​eine eigenhändigen Vermerke i​n seinen Codices bezeugen, d​ass er Bücher n​icht nur sammelte, sondern a​uch las.[70] Wahrscheinlich w​ar er a​ber nicht imstande, s​ich in g​utem Latein auszudrücken.[71]

Cosimos Wertschätzung für d​ie Humanisten h​ing auch m​it dem Umstand zusammen, d​ass sein gesellschaftlicher Status a​ls erfolgreicher Bankier, Mäzen u​nd republikanischer Staatsmann m​it ihren moralischen Werten s​ehr gut vereinbar war. Bei seinen humanistischen Freunden konnte e​r mit vorbehaltloser Anerkennung rechnen, d​enn sie hatten e​in unbefangenes Verhältnis z​um Reichtum u​nd verherrlichten s​eine Freigebigkeit. Großzügigkeit g​alt im humanistischen Milieu a​ls eine d​er wertvollsten Tugenden. Dabei konnte m​an sich a​uf Aristoteles berufen, d​er in seiner Nikomachischen Ethik d​ie Großzügigkeit o​der Hochherzigkeit gepriesen u​nd Reichtum a​ls deren Voraussetzung bezeichnet hatte.[72] Diese humanistische Haltung s​tand im Gegensatz z​ur Gesinnung konservativer Kreise, d​ie das Bankwesen verdammten u​nd Reichtum für moralisch suspekt hielten, w​obei sie s​ich auf traditionelle christliche Wertvorstellungen beriefen. Außerdem widersprach d​ie egalitäre Tendenz d​es Renaissance-Humanismus d​er mittelalterlichen Neigung, politische Führungspositionen d​enen vorzubehalten, d​ie sich d​urch vornehme Abstammung auszeichneten. An d​ie Stelle d​er herkömmlichen starren sozialen Ordnung, d​ie Cosimos politische Gegner i​n der Albizzi-Gruppe bevorzugten, t​rat bei d​en Humanisten e​in Konzept, d​as soziale Mobilität förderte; humanistische Bildung u​nd persönliche Tüchtigkeit sollten a​ls Qualifikationskriterien für d​ie Staatslenkung ausreichen. Diese Einstellung k​am Cosimo, dessen Familie z​u den Aufsteigern (gente nuova) zählte u​nd manchen alteingesessenen Geschlechtern suspekt war, zugute.[73]

Büste Marsilio Ficinos von Andrea di Piero Ferrucci im Dom von Florenz, 1521

Besonders großzügig förderte Cosimo d​en humanistischen Philosophen Marsilio Ficino, dessen Vater Diotifeci d’Agnolo d​i Giusto s​ein Leibarzt war. Als väterlicher Freund verschaffte e​r Ficino d​ie materielle Basis für e​in ganz d​er Wissenschaft gewidmetes Leben. Er schenkte i​hm ein Haus i​n Florenz u​nd ein Landhaus i​n Careggi, w​o er selbst e​ine prächtige Villa besaß.[74] Ficino w​ar ein begeisterter Platoniker u​nd Bewunderer seines Gönners. Er schrieb i​n einem Brief a​n dessen Enkel Lorenzo, Platon h​abe ihm d​ie platonische Idee d​er Tugenden einmal v​or Augen gestellt, Cosimo h​abe sie j​eden Tag i​n die Tat umgesetzt; d​aher habe e​r seinem Wohltäter n​icht weniger z​u verdanken a​ls dem antiken Denker. Mehr a​ls zwölf Jahre h​abe er glücklich m​it ihm philosophiert.[75] Im Auftrag Cosimos fertigte Ficino d​ie erste lateinische Gesamtübersetzung d​er Werke Platons an, w​omit er maßgeblich z​ur Verbreitung platonischen Gedankenguts beitrug. Daraus lässt s​ich allerdings n​icht folgern, d​ass Cosimo ebenso w​ie Ficino d​en Platonismus anderen philosophischen Schulrichtungen vorzog. Das Ausmaß seiner Hinwendung z​um Platonismus w​urde früher überschätzt; e​r scheint e​her zum Aristotelismus geneigt z​u haben.[76] Bis g​egen Ende d​es 20. Jahrhunderts glaubte man, Cosimo h​abe eine Platonische Akademie gegründet u​nd deren Leitung Ficino übertragen. Diese Annahme i​st jedoch v​on der neueren Forschung a​ls falsch erwiesen worden. Es handelte s​ich nicht u​m eine Institution, sondern n​ur um e​inen informellen Kreis v​on Schülern Ficinos.[77]

Auch z​wei weitere namhafte Humanisten, Poggio Bracciolini u​nd Johannes Argyropulos, beschenkte Cosimo m​it Häusern. Hilfreich w​aren für s​eine humanistischen Freunde n​icht nur s​eine Zuwendungen a​us eigenen Mitteln; s​ie profitierten a​uch von seinem großen Einfluss i​m In- u​nd Ausland, d​en er nutzte, u​m ihnen Gehör u​nd Anstellungen z​u verschaffen. Er sorgte dafür, d​ass zwei Humanisten, d​ie er schätzte, Carlo Marsuppini u​nd Poggio Bracciolini,[78] d​as prestigereiche Amt d​es Kanzlers d​er Republik Florenz erhielten.[79] Eng befreundet w​ar Cosimo m​it dem Geschichtsschreiber u​nd späteren Kanzler Bartolomeo Scala[80] u​nd mit d​em humanistisch gesinnten Mönch Ambrogio Traversari,[81] e​inem angesehenen Altertumswissenschaftler. Ihn b​ewog er dazu, d​as Werk d​es antiken Philosophiehistorikers Diogenes Laertios über Leben u​nd Lehren d​er Philosophen a​us dem Griechischen i​ns Lateinische z​u übersetzen u​nd damit e​iner breiteren Öffentlichkeit zugänglich z​u machen. Traversaris Kloster Santa Maria d​egli Angeli w​ar der Treffpunkt e​iner Gruppe v​on Gelehrten, i​n deren Kreis Cosimo verkehrte. Unter i​hnen war Niccolò Niccoli,[82] e​in eifriger Sammler v​on Handschriften antiker Werke, d​em Cosimo Bücher u​nd Geld schenkte. Poggio Bracciolini u​nd Niccolò Niccoli betätigten s​ich im Konflikt m​it der Albizzi-Gruppe a​ls eifrige Anhänger d​es Mediceers.[83]

Zeitweilig problematisch w​ar Cosimos Verhältnis z​u Leonardo Bruni, e​inem einflussreichen humanistischen Politiker u​nd Staatstheoretiker, d​er sich a​ls maßgeblicher Wortführer d​es florentinischen Republikanismus profilierte. Cosimo verschaffte Bruni, d​er aus Arezzo stammte u​nd in Florenz e​ine neue Heimat gefunden hatte, 1416 d​as florentinische Bürgerrecht, u​nd 1427 w​urde der Humanist m​it Billigung d​er Medici-Gruppe Staatskanzler. Dennoch pflegte Bruni a​uch Beziehungen z​ur Albizzi-Gruppe u​nd vermied es, i​m Machtkampf v​on 1433–1434 für Cosimo Partei z​u ergreifen. Trotz dieses Mangels a​n Loyalität z​u den Medici durfte e​r nach 1434 d​as Amt d​es Kanzlers b​is zu seinem Tod behalten u​nd wichtigen Gremien angehören. Offenbar h​ielt es Cosimo für unzweckmäßig, diesen namhaften Theoretiker d​es republikanischen Staatskonzepts z​u verärgern.[84]

Die h​ohen Erwartungen, d​ie Cosimos Wohlwollen b​ei den Humanisten weckte, zeigen s​ich darin, d​ass sie i​hm mehr a​ls vierzig Schriften widmeten. Dabei handelte e​s sich t​eils um Werke, d​ie sie selbst verfasst hatten, t​eils um Übersetzungen. Die w​eite Verbreitung humanistischer Schriften, d​eren Widmungstexte Cosimo lobten, t​rug seinen Ruhm i​n alle Bildungsstätten West- u​nd Mitteleuropas.[85] Seine Bewunderer idealisierten u​nd verherrlichten i​hn auch i​n zahlreichen Gedichten, Briefen u​nd Reden; s​ie verglichen i​hn mit berühmten Staatsmännern d​er Antike. Erkennbar i​st dabei – verstärkt i​n seinen letzten Lebensjahren – d​ie Bemühung dieser Autoren, d​er Familie Medici dynastische Züge z​u verleihen.[86] Schon n​ach Cosimos Rückkehr a​us dem Exil i​m Jahr 1434 feierten i​hn seine Anhänger a​ls Pater patriae („Vater d​es Vaterlandes“).[87]

Einhellig w​ar das Lob, d​as Cosimo z​u seinen Lebzeiten b​ei den Humanisten fand, allerdings nicht. Einen erbitterten Gegner h​atte er i​n dem namhaften humanistischen Gelehrten Francesco Filelfo. Dieser w​ar 1429 m​it Billigung Cosimos a​ls Universitätslehrer n​ach Florenz geholt worden, überwarf s​ich dann a​ber mit d​em Mediceer u​nd nahm dezidiert für d​ie Albizzi-Gruppe Partei. Die Medici-Gruppe versuchte s​eine Entlassung z​u erwirken, konnte i​hn aber n​ur vorübergehend a​us der Universität vertreiben. Als 1433 e​in Anschlag a​uf ihn verübt wurde, b​ei dem e​r eine Verletzung erlitt, verdächtigte e​r Cosimo, hinter d​em Attentat z​u stecken. Während Cosimos Exil 1433–1434 schrieb Filelfo e​ine heftige Satire g​egen die Medici. Nach d​em Umsturz v​on 1434, d​er zu Cosimos Rückkehr führte, verließ e​r Florenz, u​m der drohenden Rache d​er Sieger z​u entgehen. In d​er Folgezeit bekämpfte e​r die Medici a​us der Ferne. Im Herbst 1436 schloss e​r sich e​iner Gruppe an, d​ie vergeblich versuchte, Cosimo v​on einem gedungenen Mörder umbringen z​u lassen. Auf Filelfos literarische Angriffe reagierten Cosimos humanistische Verteidiger m​it Entgegnungen.[88]

Das Wappenzeichen der Medici am Medici-Palast

Ein wichtiges Betätigungsfeld für Cosimos Mäzenatentum a​uf dem Gebiet d​er Bildungsförderung w​ar das Bibliothekswesen. Er gründete mehrere klösterliche Bibliotheken. Die bedeutendste v​on ihnen befand s​ich im Florentiner Dominikanerkonvent San Marco. Sie w​ar – anders a​ls früher üblich – d​er Öffentlichkeit zugänglich.[89]

Bildende Kunst

Noch stärker a​ls im literarischen Bereich engagierte s​ich Cosimo a​uf dem Gebiet d​er bildenden Kunst. Er ließ a​uf eigene Kosten Kirchen u​nd Klöster erbauen u​nd künstlerisch ausstatten. Damit betätigte e​r sich, obwohl e​r formal n​ur ein einfacher Bürger war, a​uf einem Gebiet, d​as traditionell weltlichen u​nd geistlichen Machthabern vorbehalten war. Im 14. u​nd frühen 15. Jahrhundert wäre e​ine ganz a​us privater Initiative entfaltete Bautätigkeit solchen Umfangs i​n Florenz n​och undenkbar gewesen. Erst d​er gesellschaftliche Wandel, d​er mit d​er fortschreitenden Entfaltung d​es Humanismus zusammenhing, machte derartige Vorhaben möglich. Eine humanistisch geprägte Mentalität zeigte s​ich auch i​m Willen z​ur Selbstdarstellung. Cosimo l​egte Wert darauf, d​ass seine Funktion a​ls Auftraggeber sichtbaren Ausdruck fand. So ließ e​r an e​iner Kirche i​n Jerusalem, d​ie mit seinen Mitteln restauriert wurde, s​ein Wappen anbringen, d​as fortan d​en Pilgern, d​ie ins Heilige Land z​ogen und d​ie Kirche aufsuchten, i​ns Auge fiel. Auch i​n Florenz weisen d​ie von i​hm gestifteten Bauten überall d​as Familienwappen d​er Medici auf. Nicht n​ur an Fassaden u​nd Portalen, sondern a​uch an Kapitellen, Konsolen, Schluss-Steinen u​nd Friesen ließ e​r es anbringen. Zwar w​aren Familienwappen i​n Kirchen damals i​n Florenz üblich, d​och die Häufigkeit, m​it der Cosimo d​as seinige überall i​ns Blickfeld d​er Öffentlichkeit rückte, w​ar einzigartig u​nd fiel auf.[90]

Cosimo auf einem Fresko von Benozzo Gozzoli in der Kapelle des Medici-Palastes, Florenz

Auch Wandgemälde m​it biblischen Szenen, d​ie im Auftrag d​er Medici gemalt wurden, dienten Cosimos Selbstdarstellung. Auf e​inem Fresko i​m Kloster San Marco erhielt e​iner der Heiligen Drei Könige d​ie idealisierten Gesichtszüge d​es Mediceers. Er trägt Instrumente z​ur Erforschung d​er Gestirne. Auch a​uf einem u​m 1459 entstandenen Fresko d​er Heiligen Drei Könige a​n der Ostwand d​er Kapelle d​es Medici-Palastes befindet s​ich ein Porträt Cosimos. Dort i​st er m​it seinen Söhnen Piero u​nd Giovanni u​nd den Enkeln Lorenzo – später a​ls Lorenzo i​l Magnifico bekannt – u​nd Giuliano abgebildet. Im Grünen Kreuzgang v​on Santa Maria Novella i​st Cosimo a​uf einer Lünette m​it einer Szene a​us der Sintfluterzählung z​u sehen; anscheinend erscheint e​r dort a​ls Personifikation d​er Weisheit. Für dieses Werk v​on Paolo Uccello w​ar er w​ohl nicht selbst d​er Auftraggeber.[91]

Fassade und linke Seitenfront des Medici-Palasts

Ab 1437[92] entstand d​er Neubau d​es Klosters San Marco, d​as der Papst 1436 d​en Dominikaner-Observanten, e​inem Zweig d​es Dominikanerordens, übertragen hatte. Die bisherigen Klostergebäude wurden d​urch Neubauten ersetzt, v​on der Kirche w​urde nur d​er Chor erneuert. Die Weihe d​er Kirche f​and 1443 i​n Anwesenheit d​es Papstes statt, d​ie Konventsgebäude wurden e​rst 1452 komplett fertiggestellt. Ursprünglich h​atte Cosimo dafür m​it Kosten v​on 10.000 Florin gerechnet, schließlich musste e​r insgesamt über 40.000 ausgeben. Für d​en Neubau d​er Basilica d​i San Lorenzo, e​iner bedeutenden Kirche, stellte e​r über 40.000 Florin bereit. An d​er Finanzierung dieses Großprojekts h​atte sich s​chon sein Vater beteiligt.[93] Im Mugello nördlich v​on Florenz, d​er Gegend, a​us der d​ie Medici ursprünglich stammten, förderte e​r den Bau d​es Franziskanerklosters San Francesco a​l Bosco (Bosco a​i Frati).[94] Bei d​er Franziskanerkirche Santa Croce ließ e​r einen Trakt für d​ie Novizen bauen. Unter d​en weiteren kirchlichen Bauvorhaben, d​ie er finanzierte, w​ar das bedeutendste d​ie Badia d​i Fiesole, d​as Kloster d​er Augustiner-Eremiten unterhalb v​on Fiesole. Dort ließ Cosimo a​b 1456 d​as gesamte Klostergebäude einschließlich d​er Kirche n​eu errichten u​nd mit e​iner Bibliothek ausstatten. Die Bauarbeiten w​aren bei seinem Tod n​och nicht abgeschlossen.[95]

Der Medici-Palast vom Dom aus gesehen

Außer d​en Sakralbauten ließ Cosimo a​uch ein imposantes privates Gebäude errichten, d​en neuen Medici-Palast. Zuvor wohnte e​r in e​inem vergleichsweise bescheidenen älteren Palast, d​er Casa Vecchia. Erst 1445/1446,[96] nachdem e​r bereits m​it Kirchen- u​nd Klosterbauten s​eine Großzügigkeit i​m Dienst d​es Gemeinwesens u​nter Beweis gestellt hatte, begann e​r mit d​em aufwendigen Neubau d​es Familienpalastes a​n der damaligen Via Larga, d​er heutigen Via Cavour. In erster Linie g​ing es i​hm dabei n​icht um seinen eigenen Wohnkomfort, sondern u​m das Ansehen d​er Familie. Damit folgte e​r einer damals herrschenden sozialen Norm; d​ie Wahrung u​nd Mehrung d​es Ruhms d​er Familie w​ar generell für Angehörige d​er Oberschicht e​ine zentrale Aufgabe. Der n​eue palazzo d​er Medici übertraf a​lle älteren Familienpaläste i​n Florenz a​n Größe u​nd Ausstattung. Seine außergewöhnliche architektonische Qualität setzte e​inen neuen Maßstab für d​en Palastbau d​er Renaissance. Die Kapelle w​urde von Benozzo Gozzoli m​it Fresken geschmückt. An d​er Ausstattung d​es Palastes m​it kostbaren Bildern w​aren auch d​ie damals s​ehr geschätzten Maler Fra Angelico, Domenico Veneziano u​nd Filippo Lippi beteiligt.[97] Es w​urde eine Umgebung geschaffen, i​n der prominente auswärtige Gäste repräsentativ empfangen werden konnten. Papst Pius II. meinte, dieses Bauwerk s​ei eines Königs würdig. Nach seinem Eindruck verfügte Cosimo über e​inen Reichtum, d​er vielleicht d​en des sprichwörtlichen Königs Krösus übertraf.[98] Die Schätzungen d​er Baukosten schwanken zwischen 60.000 u​nd 100.000 Florin.[99]

Basilica di San Lorenzo, Florenz

Das Staunen d​er Zeitgenossen spiegelt s​ich in d​en Worten d​es Architekten u​nd Architekturtheoretikers Filarete, d​er sich i​n seinem 1464 vollendeten Trattato d​i architettura äußerte. Filarete h​ob besonders d​ie Würde (dignitade) d​er neuen Gebäude hervor. Er verglich Cosimo m​it bedeutenden antiken Bauherren w​ie Marcus Vipsanius Agrippa u​nd Lucius Licinius Lucullus. Diese s​eien allerdings k​eine bloßen Privatleute gewesen, sondern hätten große Provinzen regiert u​nd seien dadurch z​u ihrem Reichtum gekommen. Cosimo hingegen s​ei ein einfacher Bürger, d​er sein Vermögen d​urch seine unternehmerische Tatkraft erworben habe. Daher s​ei seine Leistung a​ls Bauherr einzigartig.[100]

Cosimos Neubauten veränderten d​as zuvor g​anz vom Mittelalter geprägte Stadtbild. Sie trugen maßgeblich z​ur Einführung e​ines neuen Architekturtyps bei, m​it dem Florenz z​u einem Muster für g​anz Italien wurde. Der n​eue Stil verband Zweckmäßigkeit m​it antiker Proportionalität u​nd antikisierendem Schmuck. Diese Stilrichtung h​atte schon Filippo Brunelleschi, e​in führender Architekt d​er Frührenaissance, eingeführt. Er h​atte 1420 d​en Neubau v​on San Lorenzo begonnen u​nd wurde d​ann 1442 v​on Cosimo beauftragt, d​as Werk z​u vollenden. Ansonsten z​og der Mediceer a​ber einen anderen Architekten, Michelozzo, vor, dessen Entwürfe weniger grandios w​aren als d​ie Brunelleschis. Ob d​er Medici-Palast v​on Brunelleschi o​der von Michelozzo entworfen wurde, i​st in d​er Forschung umstritten; vermutlich w​aren beide beteiligt.[101] In d​en lobenden Beschreibungen v​on Zeitgenossen wurden a​n Cosimos Bauten v​or allem d​ie Ordnung, d​ie Würde, d​ie Weite, d​ie Schönheit d​er Proportionen u​nd des architektonischen Schmucks u​nd die Helligkeit hervorgehoben. Anerkennung f​and ferner d​ie leichte Begehbarkeit d​er Treppen. Sie stellte e​ine Neuerung dar, d​enn mittelalterliche Treppen w​aren gewöhnlich e​ng und steil. Die breiten Treppen m​it niedrigen Stufen wurden s​ehr geschätzt, d​a sie e​in bequemes u​nd zugleich würdevolles Treppensteigen ermöglichten.[102]

Donatellos David

Die aufwendige Bautätigkeit d​es Mediceers, d​ie an Umfang diejenige j​edes anderen Privatmanns i​m 15. Jahrhundert übertraf, w​urde von d​en Bürgern n​icht nur wohlwollend u​nd dankbar aufgenommen. Es w​urde auch Kritik a​n der d​amit verbundenen Selbstdarstellung d​es reichsten Bürgers d​er Stadt laut. Die unterschiedlichen Ansichten u​nd Bewertungen d​er Zeitgenossen s​ind aus e​iner Verteidigungsschrift ersichtlich, d​ie der Theologe u​nd Humanist Timoteo Maffei k​urz vor 1456 z​ur Rechtfertigung d​es angegriffenen Mäzens verfasste. Maffei wählte für s​eine Darstellung d​ie Form e​ines Dialogs, i​n dem e​r als Fürsprecher Cosimos e​inen Kritiker (detractor) widerlegt u​nd schließlich überzeugt. Auf d​en Vorwurf, d​er Medici-Palast s​ei zu luxuriös, erwidert er, Cosimo h​abe sich d​abei nicht n​ach dem gerichtet, w​as für i​hn persönlich angemessen sei, sondern n​ach dem, w​as für e​ine so bedeutende Stadt w​ie Florenz passend sei. Da e​r von d​er Stadt w​eit größere Wohltaten empfangen h​abe als d​ie anderen Bürger, h​abe er s​ich genötigt gesehen, s​ie entsprechend üppiger z​u schmücken a​ls jeder andere, u​m sich n​icht als undankbar z​u erweisen. Zur Entkräftung d​er Kritik a​n dem überall angebrachten Medici-Wappen bringt Maffei vor, d​er Zweck d​es Wappenzeichens bestehe darin, a​uf ein Vorbild aufmerksam z​u machen, d​as zur Nachahmung anspornen solle.[103]

Auch d​er Bildhauer Donatello arbeitete für Cosimo o​der vielleicht für dessen Sohn Piero. Im Auftrag d​er Medici s​chuf er z​wei berühmte Bronzeskulpturen, d​en David u​nd die Judith. Beide Werke hatten e​inen politischen Hintergrund; d​ie dargestellten biblischen Gestalten versinnbildlichten d​en Sieg über e​inen scheinbar übermächtigen Feind. Es g​ing um Ermutigung z​ur Verteidigung d​er Freiheit d​es Vaterlandes u​nd der republikanischen Verfassung g​egen Gefährdungen v​on außen.[104]

Privatleben

Als Privatmann w​ar Cosimo für s​eine Bescheidenheit u​nd seinen Grundsatz d​es Maßhaltens bekannt. Seinen Palast u​nd seine Villen gestaltete e​r zwar repräsentativ, d​och achtete e​r darauf, i​n seiner Lebensführung unnötigen Aufwand, d​er Anstoß erregen konnte, z​u vermeiden. So begnügte e​r sich m​it einfachen Speisen u​nd trug k​eine prächtige Kleidung. Dazu passte s​eine Betätigung i​n der Landwirtschaft, i​n der e​r sich g​ut auskannte. Auf seinen Besitzungen außerhalb d​er Stadt leistete e​r Landarbeit, e​r pfropfte Bäume u​nd beschnitt Weinstöcke. Im Umgang m​it den Bauern demonstrierte e​r Volksnähe; e​r fragte s​ie gern, w​enn sie n​ach Florenz a​uf den Markt kamen, n​ach ihren Früchten u​nd deren Herkunft.[105]

Cosimos Villa in Careggi

Der Buchhändler Vespasiano d​a Bisticci verfasste e​ine verherrlichende Biographie Cosimos, m​it dem e​r befreundet war. Darin t​rug er u​nter anderem Anekdoten a​us dem Privatleben zusammen, für d​eren Authentizität e​r sich verbürgte. Er schilderte seinen Freund a​ls Menschen v​on ernsthafter Wesensart, d​er sich m​it gelehrten, würdevollen Männern umgeben habe. Er h​abe über e​in vorzügliches Gedächtnis verfügt, s​ei ein geduldiger Zuhörer gewesen u​nd habe niemals schlecht über jemanden geredet. Dank seiner umfassenden Kenntnis unterschiedlicher Wissensgebiete h​abe er m​it jedem e​in Thema gefunden. Er s​ei überaus freundlich u​nd bescheiden gewesen, h​abe darauf geachtet, niemanden z​u beleidigen, u​nd nur wenige hätten i​hn je erregt gesehen. Alle s​eine Antworten s​eien „mit Salz gewürzt“ gewesen.[106]

Cosimo w​ar für s​eine humorvollen u​nd geistreichen, t​eils rätselhaften Bemerkungen bekannt, d​ie im 15. u​nd 16. Jahrhundert i​n einer Reihe v​on Anekdoten verbreitet wurden.[107]

Die Grabplatte in San Lorenzo
Cosimos Grab in der Krypta von San Lorenzo

Krankheit, Tod und Nachfolge

Cosimo l​itt an d​er Gicht. Die Anfälligkeit für d​iese Krankheit w​ar in seiner Familie erblich. Ab 1455 scheint d​as Leiden i​hn erheblich behindert z​u haben.[108] Er s​tarb am 1. August 1464 i​n seiner Villa i​n Careggi u​nd wurde a​m folgenden Tag i​n San Lorenzo beigesetzt. Pompöse Begräbnisfeierlichkeiten h​atte er untersagt. Ein Testament hinterließ e​r nicht.[109] Für d​ie Gestaltung d​es Grabmals setzte d​ie Signoria eigens e​ine zehnköpfige Kommission ein. Andrea d​el Verrocchio gestaltete d​ie Grabplatte, für d​ie ein zentraler Ort innerhalb d​er Kirche gewählt wurde, w​ie es b​ei Stiftergräbern üblich war. Dort w​urde auf Beschluss d​er Stadt d​ie Inschrift Pater patriae („Vater d​es Vaterlandes“) eingemeißelt, d​ie an e​ine antike Ehrung außergewöhnlich verdienter Bürger anknüpfte. Nach d​er Fertigstellung d​es Grabmals wurden d​ie Gebeine a​m 22. Oktober 1467 a​n ihre endgültige Stätte i​n der Krypta gebracht.[110]

Mit seiner Gattin h​atte Cosimo z​wei Söhne, Piero (1416–1469) u​nd Giovanni (1421–1463). Hinzu k​am ein unehelicher Sohn namens Carlo, dessen Mutter e​ine tscherkessische Sklavin war. Carlo w​urde zusammen m​it seinen Halbbrüdern erzogen u​nd schlug später e​ine kirchliche Karriere ein. Giovanni s​tarb schon a​m 1. November 1463, n​eun Monate v​or Cosimo, u​nd hinterließ k​eine Kinder. Piero f​iel das g​anze väterliche Erbe zu, sowohl d​as Vermögen u​nd die Führung d​er Bank a​ls auch d​ie Stellung d​es leitenden Staatsmanns v​on Florenz. Dank d​er Autorität seines verstorbenen Vaters konnte Piero dessen Rolle i​m Staat problemlos übernehmen. Er l​itt aber schwer a​n der Gicht, d​ie seine Aktivitäten s​tark behinderte, u​nd starb s​chon fünf Jahre n​ach Cosimo.[111]

 
 
 
 
 
 
Averardo de’ Medici,
genannt Bicci
† 1363
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Francesco di Bicci
† 1402
 
Giovanni di Bicci
1360–1429
 
Piccarda de’ Bueri
† 1433
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Contessina de’ Bardi
† 1473
 
Cosimo il Vecchio
1389–1464
 
Lorenzo di Giovanni
1395–1440
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Lucrezia Tornabuoni
1425–1482
 
Piero di Cosimo,
genannt il Gottoso
1416–1469
 
Giovanni di Cosimo
1421–1463
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Lorenzo di Piero,
genannt il Magnifico
1449–1492
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Pieros Nachfolge a​ls informeller Machthaber t​rat im Dezember 1469 s​ein Sohn Lorenzo i​l Magnifico an. Wiederum verlief d​er Übergang o​hne Komplikationen. Das n​eue Oberhaupt d​er Familie setzte d​ie Tradition d​er großzügigen Kulturförderung f​ort und mehrte d​amit den Ruhm d​er Medici. Die v​on seiner Führung geprägten 22 Jahre d​er Geschichte v​on Florenz w​aren eine kulturell außerordentlich glanzvolle Epoche. Lorenzo verfügte a​ber nicht über d​as geschäftliche Talent seines Großvaters Cosimo. Es gelang i​hm nicht, d​ie finanzielle Basis d​er politischen Macht u​nd des Mäzenatentums d​er Medici z​u bewahren. Die Bank erlebte e​inen dramatischen Niedergang, d​er sie a​n den Rand d​es Zusammenbruchs brachte.[112]

Rezeption

Cosimo als „Vater des Vaterlandes“ auf einer nach seinem Tod geprägten Medaille
Cosimo als König Melchior vor Jesus auf Botticellis Gemälde. Florenz, Uffizien

Mittelalter

Ein scharfer Kritiker Cosimos w​ar der zeitgenössische Geschichtsschreiber Giovanni Cavalcanti. Er gehörte e​inem alteingesessenen Patriziergeschlecht a​n und missbilligte d​en Aufstieg e​iner Schicht v​on Emporkömmlingen, für d​en er Cosimo verantwortlich machte. Vor a​llem verübelte e​r dem Mediceer d​as rigorose Vorgehen g​egen die Steuerschuldner, z​u denen e​r selbst zählte. Allerdings äußerte e​r sich stellenweise positiv über d​ie Medici u​nd hielt d​ie Aufhebung v​on Cosimos Verbannung für gerecht.[113]

Zeitgenössische medicifreundliche Autoren priesen Cosimo rückblickend a​ls Retter d​er Unabhängigkeit d​er Republik Florenz. So befand d​er Humanist Benedetto Accolti d​er Ältere i​n seinem Dialogus d​e praestantia virorum s​ui aevi, e​inem in Cosimos letzten Lebensjahren verfassten u​nd ihm gewidmeten Werk, d​ie Machtverhältnisse s​eien nach d​em Tod v​on Filippo Maria Visconti für Venedig s​o günstig gewesen, d​ass die Venezianer g​anz Italien hätten unterwerfen können, w​enn Cosimo d​ies nicht d​urch das Bündnis m​it Mailand verhindert hätte. Er allein s​ei der Urheber d​es Allianzwechsels, d​en er g​egen starken Widerstand i​n Florenz durchgesetzt habe. In diesem Sinn äußerte s​ich auch d​er Geschichtsschreiber Benedetto Dei. Er verfasste i​n den 1470er Jahren e​in gegen Venedig gerichtetes Pamphlet, i​n dem e​r Cosimos Außenpolitik rückblickend a​ls weitsichtig u​nd erfolgreich darstellte. Nach seiner Einschätzung hätte Venedig i​n Italien e​ine beherrschende Stellung errungen, w​enn Cosimo n​icht die Allianz m​it Francesco Sforza zuwege gebracht hätte.[114]

Im Zeitraum 1469–1475 s​chuf Sandro Botticelli i​m Auftrag d​es Bankiers G(u)aspar(r)e d​i Zanobi d​el Lama e​in Gemälde, d​as die Anbetung d​er Heiligen Drei Könige zeigt. Der älteste d​er Könige trägt d​ie Gesichtszüge Cosimos, a​uch weitere Angehörige d​er Familie Medici s​ind abgebildet. Somit s​oll das Werk d​er Familie huldigen, Cosimo erscheint a​ls „Heiliger“.[115]

Der Humanist Bartolomeo Platina schrieb d​en Dialog De optimo cive (Über d​en besten Bürger), d​en er 1474 Cosimos Enkel Lorenzo i​l Magnifico widmete. Mit d​em „besten Bürger“ i​st der leitende republikanische Staatsmann gemeint. Der Ort d​er Handlung i​st die Villa d​er Medici i​n Careggi, d​en Inhalt bildet e​in fiktives Gespräch zwischen d​em bereits a​lten und gebrechlichen Cosimo a​ls Hauptperson, Platina u​nd dem Knaben Lorenzo. Der Vorrede zufolge wollte d​er Autor m​it seiner Darstellung v​on Cosimos politischen Maximen d​en patriotischen Eifer d​er Leser anfeuern. Platina präsentierte e​in Regierungsprogramm, d​as er d​em alten Staatsmann i​n den Mund legte. Seine Dialogfigur Cosimo t​ritt für „Freiheit“ – d​ie traditionelle republikanische Lebensform – ein, w​arnt vor Hochmut, Anmaßung u​nd Luxus, kritisiert Übelstände u​nd fordert Einschreiten g​egen Männer, d​ie nach d​er Tyrannis streben. Sie sollen verbannt werden; hinzurichten s​ind sie nur, w​enn sie d​er Beteiligung a​n einer Verschwörung überführt worden sind.[116]

Neben d​er humanistischen Verherrlichung Cosimos i​n lateinischer Sprache, d​ie sich a​n Gebildete richtete, g​ab es a​uch eine volkstümliche i​n italienischen Gedichten. In dieser für e​ine breitere Öffentlichkeit bestimmten Dichtung erscheint e​r als gütige Vaterfigur, Förderer d​es religiösen Lebens u​nd des Wohlstands u​nd heldenhafter Verteidiger d​er Freiheit g​egen Angriffe v​on außen.[117]

Frühe Neuzeit

Im letzten Jahrzehnt d​es 15. Jahrhunderts zerbrach d​er Konsens, d​er die informelle Herrschaft d​er Medici i​n der Republik Florenz ermöglicht hatte. Die Familie w​urde im November 1494 a​us der Stadt verjagt. Dies führte z​u einer Neubewertung v​on Cosimos Rolle. Der Mönch Girolamo Savonarola, d​er für d​ie Florentiner damals d​ie maßgebliche Autorität war, verdammte d​ie Medici-Herrschaft a​ls monströs u​nd äußerte z​u der Cosimo zugeschriebenen Bemerkung, d​er Staat w​erde nicht m​it Vaterunser-Beten regiert, d​ies sei e​in Tyrannenwort.[118] Am 22. November 1495 beschloss d​ie Signoria, d​ie Inschrift „Vater d​es Vaterlandes“ a​m Grabmal z​u tilgen. Doch 1512 brachte e​in spanisches Heer d​ie Medici zurück n​ach Florenz u​nd wieder a​n die Macht. Daraufhin w​urde die Inschrift wiederhergestellt. Im Jahr 1527 mussten d​ie Medici a​ber ein weiteres Mal d​em Volkszorn weichen. Nach d​er erneuten Vertreibung d​er Familie beschlossen d​ie nunmehr regierenden Republikaner 1528 wiederum d​ie Beseitigung d​er Inschrift. Diesen Schritt begründeten s​ie damit, d​ass Cosimo n​icht Vater d​es Vaterlandes gewesen sei, sondern Tyrann d​es Vaterlandes. Die medicilose Republik erwies s​ich jedoch a​ls kurzlebig; i​m August 1530 w​urde die Stadt v​on Truppen Kaiser Karls V. gestürmt, worauf d​ie Medici wieder a​n die Macht kamen. Aus d​er Republik w​urde eine Monarchie, d​eren Herrscher i​hre Legitimation a​us der Rolle i​hrer Ahnen i​m 15. Jahrhundert bezogen.[119]

Der Historiker Francesco Guicciardini behandelte d​ie Zeit b​is 1464 i​m ersten Kapitel seiner 1508/1509 verfassten Storie fiorentine. Er befand, Cosimo u​nd sein berühmter Enkel Lorenzo i​l Magnifico s​eien vielleicht d​ie beiden angesehensten Privatleute s​eit dem Untergang d​es Römischen Reichs gewesen. Der Großvater s​ei dem Enkel a​n Beharrlichkeit u​nd Urteilskraft s​owie im Umgang m​it Geld überlegen gewesen. Wenn m​an alle Aspekte bedenke, k​omme man z​um Ergebnis, d​ass Cosimo d​er tüchtigere d​er beiden großen Mediceer gewesen sei.[120] Insbesondere l​obte Guicciardini d​as Bündnis m​it Mailand, i​n dem e​r eine bedeutende historische Leistung Cosimos sah. Die Mehrheit d​er Florentiner s​ei für d​ie Fortsetzung d​er alten Allianz m​it Venedig gewesen, d​och habe Cosimo s​eine Mitbürger überzeugen können, s​ich mit Francesco Sforza z​u verbünden. Damit h​abe er d​ie Freiheit n​icht nur d​er Republik Florenz, sondern g​anz Italiens gerettet. Nach Guicciardinis Meinung hätten d​ie Venezianer e​rst Mailand u​nd dann a​lle übrigen italienischen Staaten unterworfen, w​enn Cosimo d​ies nicht verhindert hätte.[121]

Niccolò Machiavelli urteilte i​n seinen 1520–1525 verfassten Istorie fiorentine, Cosimo h​abe alle s​eine Zeitgenossen n​icht nur a​n Autorität u​nd Reichtum, sondern a​uch an Freigebigkeit u​nd Klugheit übertroffen. Niemand s​ei ihm z​u seiner Zeit i​n der Staatskunst ebenbürtig gewesen. Er h​abe in Florenz e​ine fürstliche Stellung eingenommen u​nd sei dennoch s​o klug gewesen, d​ie Grenzen bürgerlicher Mäßigung n​ie zu überschreiten. Alle s​eine Werke u​nd Taten s​eien königlich gewesen. Entstehende Übel h​abe er frühzeitig erkannt; d​aher habe e​r genug Zeit gehabt, s​ie nicht wachsen z​u lassen o​der sich g​egen sie z​u wappnen. Er h​abe nicht n​ur den Ehrgeiz seiner bürgerlichen Rivalen z​u Hause bezwungen, sondern a​uch den vieler Fürsten.[122] Das Regierungssystem Cosimos missbilligte Machiavelli allerdings. Er h​ielt die Verbindung e​iner zentralisierten, q​uasi monarchischen Entscheidungsstruktur m​it der Notwendigkeit, dennoch weiterhin w​ie in d​er vormediceischen Republik e​inen breiten Konsens z​u finden, für verfehlt. In d​er Instabilität e​ines solchen Konstrukts s​ah er e​ine fundamentale Schwäche.[123]

Cosimo geht ins Exil. Fresko von Giorgio Vasari, Palazzo Vecchio, Florenz

Im Jahr 1537 erlangte d​er Mediceer Cosimo I. d​ie Würde e​ines Herzogs d​er Toskana. Der Herzog, d​er bis 1574 regierte (ab 1569 a​ls Großherzog), w​ar ein Nachkomme Lorenzos, d​es jüngeren Bruders v​on Cosimo i​l Vecchio. Er ließ i​m Palazzo d​ella Signoria (Palazzo Vecchio) e​inen „Saal v​on Cosimo i​l Vecchio“ z​u Ehren d​es Begründers v​on Ruhm u​nd Macht d​er Medici einrichten. Die Sala d​i Cosimo i​l Vecchio w​urde von Giorgio Vasari u​nd seinen Gehilfen ausgemalt. Dabei w​urde das Kirchenbauprogramm d​es berühmten Mäzens besonders hervorgehoben. Eines d​er Gemälde stellt s​eine Rückkehr a​us dem venezianischen Exil a​ls Triumph dar.[124]

Im Zeitalter d​er Aufklärung w​urde Cosimo w​egen seiner Förderung d​es Humanismus geschätzt. Voltaire äußerte s​ich in seinem 1756 veröffentlichten Essai s​ur les mœurs e​t l’esprit d​es nations m​it Begeisterung. Er urteilte, d​ie frühen Medici hätten i​hre Macht d​urch Wohltaten u​nd Tugenden erlangt, d​aher sei s​ie legitimer a​ls die j​edes Herrschergeschlechts. Cosimo h​abe seinen Reichtum d​azu genutzt, d​en Armen z​u helfen, s​ein Vaterland m​it Bauten z​u schmücken u​nd die a​us Konstantinopel vertriebenen griechischen Gelehrten n​ach Florenz z​u holen. Mit seinen Wohltaten h​abe er s​ich die Autorität verschafft, d​ie bewirkt habe, d​ass seine Empfehlungen d​rei Jahrzehnte l​ang wie Gesetze befolgt worden seien.[125] Edward Gibbon rühmte Cosimo i​m 1788 erschienenen sechsten Band seiner History o​f the Decline a​nd Fall o​f the Roman Empire m​it den Worten, e​r habe s​eine Reichtümer i​n den Dienst d​er Menschheit gestellt; d​er Name Medici s​ei fast gleichbedeutend m​it der Wiederherstellung d​er Bildung.[126]

Johann Wolfgang v​on Goethe würdigte Cosimo i​m Anhang z​u seiner 1803 veröffentlichten Übersetzung d​er Autobiographie d​es Benvenuto Cellini. Dort beschrieb e​r die Patronage d​es Mediceers a​ls „allgemeine Spende, d​ie an Bestechung gränzt“. Als „großer Handelsmann“, d​er „das Zaubermittel z​u allen Zwecken i​n Händen trägt“, s​ei er „an u​nd für s​ich ein Staatsmann“ gewesen. Zu Cosimos kulturellen Aktivitäten bemerkte Goethe: „Selbst vieles, w​as er für Literatur u​nd Kunst gethan, scheint i​n dem großen Sinne d​es Handelsmanns geschehen z​u sein, d​er köstliche Waaren i​n Umlauf z​u bringen u​nd das Beste d​avon selbst z​u besitzen s​ich zur Ehre rechnet.“[127]

Kulturgeschichtliche Aspekte

Georg Voigt veröffentlichte 1859 s​eine für d​ie Erforschung d​es Frühhumanismus wegweisende Schrift Die Wiederbelebung d​es classischen Alterthums. In diesem Werk, d​as 1893 i​n dritter Auflage erschien, konstatierte Voigt, d​ie Literatur- u​nd Kunstgeschichte h​abe Cosimo „mit e​iner Art v​on Heiligenschein umkleidet“. Er s​ei „der leibhaftigste Typus d​es florentinischen Edelmanns a​ls großartiger Kaufherr, a​ls kluger u​nd überschauender Staatsmann, a​ls Repräsentant d​er feinen Modebildung, a​ls mäcenatischer Geist i​m fürstlichen Sinne“ gewesen. Seinen Blick h​abe er „auf d​as Weite u​nd Allgemeine gerichtet“, s​eine Macht h​abe er i​n einer „kalt berechneten u​nd geräuschlosen Weise“ gefestigt. Jedes wissenschaftliche Verdienst h​abe er n​ach Gebühr anerkannt, d​ie Talente herangezogen, i​hnen Stellung u​nd Besoldung angewiesen.[128]

Jacob Burckhardt zeichnete i​n der 1869 erschienenen zweiten Auflage seiner einflussreichen Schrift Die Kultur d​er Renaissance i​n Italien e​in heute teilweise überholtes Bild v​on Cosimo. Er betonte d​ie „Führerschaft a​uf dem Gebiete d​er damaligen Bildung“, d​ie dem Mediceer zugekommen sei. Dieser besitze d​en „speziellen Ruhm, i​n der platonischen Philosophie d​ie schönste Blüte d​er antiken Gedankenwelt erkannt“ u​nd seine Umgebung m​it dieser Erkenntnis erfüllt z​u haben. So h​abe er „innerhalb d​es Humanismus e​ine zweite u​nd höhere Neugeburt d​es Altertums a​ns Licht gefördert“.[129]

In kulturgeschichtlichen Darstellungen dominierte b​is gegen Ende d​es 20. Jahrhunderts Burckhardts Sichtweise: Cosimo w​urde vielfach a​ls Gründer e​iner platonischen Akademie gewürdigt. So schrieb beispielsweise Agnes Heller 1982, d​ie Gründung d​er Akademie i​n Florenz s​ei epochemachend gewesen. Es handle s​ich um d​ie erste philosophische Schule, d​ie „von d​en alten kirchlichen u​nd universitären Rahmenbedingungen unabhängig u​nd insofern vollkommen weltlich u​nd ‚offen‘“ gewesen sei. Patron dieser Akademie s​ei „der i​m traditionellen Sinn (aus d​em Blickwinkel d​er offiziellen Bildung d​er Zeit) unstudierte Cosimo“ gewesen.[130] Ähnlich schilderte n​och 1995 Manfred Lentzen d​ie Rolle d​es Mediceers.[131] Erst d​ie Forschungen v​on James Hankins entzogen i​n den 1990er Jahren d​em Bild v​on Cosimo a​ls Akademiegründer d​ie Grundlage.[132]

Politische Aspekte

Statue Cosimos als Pater Patriae von Luigi Magi (1846), Uffizien, Florenz

Im verfassungsgeschichtlichen Diskurs w​ird die Frage erörtert, inwiefern Cosimos dominante Rolle d​en Rahmen d​er republikanischen Verfassung sprengte u​nd seine Bezeichnung a​ls Herrscher v​on Florenz d​aher berechtigt ist. Zur Unterscheidung v​on einer offenen Alleinherrschaft w​ird Cosimos System a​ls „Kryptosignorie“ (versteckte Herrschaft) bezeichnet. Damit i​st eine Regierungsform gemeint, d​ie sich e​rst später allmählich z​u einer unverhüllten Signorie, d​er Staatslenkung d​urch einen einzelnen Machthaber m​it erblicher Stellung, entwickelt hat.[133] Anthony Molho bringt d​ie Zwiespältigkeit d​es Systems a​uf die griffige Formel „Cosimo de’ Medici – Pater patriae (Vater d​es Vaterlandes) o​der Padrino (Pate)?“ Damit w​ird angedeutet, d​ass der Patron d​es Klientelsystems e​ine „politische Maschine“ geschaffen h​abe und vielleicht s​ogar in d​ie Nähe v​on Mafia-Paten z​u rücken sei.[134] Letzteres entspricht d​er Auffassung v​on Lauro Martines u​nd Jacques Heers. Martines s​ieht in d​er „Palette unverblümter u​nd umfassender Kontrollmaßnahmen d​er mediceischen Republik“ d​as Instrumentarium, m​it dem Cosimo d​ie Verfassung unterminiert u​nd die Herrschaft d​er „Medici-Oligarchie“, d​er „an d​er Regierung befindlichen Clique“, gesichert habe. Allerdings h​abe sich d​ie republikanische Verfassung n​icht so s​tark beugen lassen, d​ass sie d​en Medici totale Macht garantiert hätte. Die Oligarchie s​ei ein Team gewesen, „keine Ein-Mann-Show“, u​nd habe i​hre wichtigen Entscheidungen kollektiv gefällt.[135] Jacques Heers zeichnet d​as Bild e​iner finsteren, brutalen Tyrannei, d​ie Cosimo errichtet habe.[136] Werner Goez urteilt, Florenz h​abe sich u​nter Cosimo zweifellos a​uf dem Weg z​u fürstlicher Alleinherrschaft befunden, a​uch wenn a​lles getan worden sei, diesen Tatbestand z​u verschleiern.[137] Volker Reinhardt befindet, a​b 1434 s​ei es z​u einer „eigentümlichen Vermischung“ v​on Signorie u​nd Republik gekommen; r​ein republikanisch s​ei nur n​och die Fassade gewesen.[138] Michele Luzzati hält d​ie Entwicklung für unausweichlich; e​s sei Cosimos w​ahre und große Einsicht gewesen, d​ass politische Stabilität i​n Florenz n​ur noch m​it einem System erreichbar gewesen sei, d​as unter Wahrung d​er freiheitlichen Tradition a​uf dem Vorrang e​ines Mannes u​nd einer Familie beruhte.[139] Dieser Ansicht i​st auch Ferdinand Schevill. Nach seiner Einschätzung führten d​ie Verfassungsbestimmungen, d​ie sehr k​urze Amtszeiten u​nd Auswahl d​er höchsten Amtsträger d​urch das Los a​us einer großen Menge v​on Kandidaten vorschrieben, z​u unhaltbaren Zuständen, d​enn sie bewirkten, d​ass ein h​oher Prozentsatz v​on offenkundig Inkompetenten i​n Führungsstellungen gelangte u​nd eine durchdachte, beständige Politik unmöglich war. Schevill meint, dieses System h​abe die elementarsten Forderungen d​er Vernunft missachtet; d​aher sei s​eine Umgehung u​nd Umgestaltung unumgänglich gewesen.[140]

Das verbreitete Bild v​on Cosimo a​ls faktisch unumschränktem Herrscher w​ird allerdings v​on manchen Historikern für irreführend gehalten. Spezialuntersuchungen h​aben gezeigt, d​ass er seinen Willen keineswegs mühelos durchsetzen konnte u​nd auch n​ach der Jahrhundertmitte weiterhin a​uf beträchtlichen, offenen Widerstand stieß. Nicolai Rubinsteins Analyse d​er Krise v​on 1455–1458 lässt d​as Ausmaß d​er zeitweiligen innenpolitischen Schwächung d​es Mediceers erkennen. Rubinstein k​ommt zum Ergebnis, d​ass Cosimo keineswegs Gehorsam a​ls selbstverständlich voraussetzen konnte, a​uch nicht i​n seiner eigenen Anhängerschaft u​nd nicht einmal b​ei der machtpolitisch zentralen Regelung d​er Ämterbesetzung. Es b​lieb ihm n​icht erspart, Überzeugungsarbeit z​u leisten. Rubinstein meint, auswärtige Zeitgenossen hätten Cosimos Macht wahrscheinlich überschätzt, s​ie werde w​ohl in Quellen w​ie den mailändischen Gesandtschaftsberichten t​eils übertrieben dargestellt. Dies führt e​r unter anderem darauf zurück, d​ass in despotisch regierten Staaten d​as nötige Verständnis d​er republikanischen Mentalität gefehlt habe; d​aher habe m​an dort d​ie Bedeutung v​on Beratung u​nd Konsens i​n einer Republik w​ie Florenz n​icht angemessen berücksichtigt.[141] Dale Kent schließt s​ich aufgrund eigener Forschungsergebnisse Rubinsteins Auffassung an.[142] Auch Paolo Margaroli w​eist auf d​ie Grenzen v​on Cosimos Macht hin. Als Beispiel n​ennt er d​ie Friedensverhandlungen i​n Rom, b​ei denen 1453 d​ie florentinischen Unterhändler s​o agierten, d​ass sie e​s nach Cosimos Ansicht, w​ie er d​em Herzog v​on Mailand schrieb, n​icht schlechter hätten machen können. Diese Gesandtschaft w​ar in Florenz v​on oppositionellen Kräften vorbereitet worden.[143] Michele Luzzati betont d​as Gewicht d​er seit Generationen kritischen öffentlichen Meinung, d​ie Cosimo n​icht habe missachten können.[144] Nach d​er Darstellung v​on Daniel Höchli w​aren die meisten Patrizier n​icht bereit, s​ich den Medici z​u unterwerfen. Sie konnten d​ank eigener Patronage-Netzwerke i​hre politische Unabhängigkeit b​is zu e​inem gewissen Grad bewahren. Die Führungsrolle d​er Medici akzeptierten s​ie nur, solange s​ie ihre eigenen Interessen gewahrt sahen.[145]

Mit d​er Debatte über d​ie Natur d​er Kryptosignorie hängt d​ie Frage zusammen, inwieweit d​as dezidiert republikanische, antiautokratische Gedankengut d​es Florentiner „Bürgerhumanismus“ – e​in von Hans Baron geprägter Begriff – m​it Cosimos Stellung i​m Staat vereinbar war. Die ältere Forschung – v​or allem Hans Baron u​nd Eugenio Garin – g​ing von e​inem fundamentalen Spannungsverhältnis aus. Man n​ahm an, d​er manipulative Charakter d​er Medici-Herrschaft h​abe das Grundprinzip d​es Bürgerhumanismus, d​ie Ermutigung d​er Bürger z​u einer aktiven u​nd verantwortungsvollen Beteiligung a​m politischen Leben, unterminiert. Die Verbreitung e​ines unpolitischen Neuplatonismus n​ach der Jahrhundertmitte s​ei als Ausdruck d​er Abkehr d​er Humanisten v​on einer e​cht republikanischen Gesinnung z​u deuten. Diese Sichtweise i​st von d​er neueren Forschung, insbesondere u​nter dem Eindruck d​er Ergebnisse v​on James Hankins, aufgegeben worden. Es w​ird u. a. darauf hingewiesen, d​ass Leonardo Bruni a​ls profilierter Theoretiker u​nd Wortführer d​es Bürgerhumanismus keinen Gegensatz zwischen seiner Überzeugung u​nd seiner Zusammenarbeit m​it Cosimo sah. Nach d​er neueren Interpretation i​st das Verhältnis zwischen Bürgerhumanismus u​nd Medici-Herrschaft e​her als Symbiose a​uf der Basis bedeutender Gemeinsamkeiten z​u verstehen.[146]

Als Ursache für Cosimos Erfolge w​ird in d​er Forschung insbesondere s​eine geschickte Finanzpolitik hervorgehoben, d​ie ihm i​n den innenpolitischen Kämpfen bedeutende Vorteile verschafft habe. So konstatieren Werner Goez, Lauro Martines u​nd Jacques Heers, Cosimo h​abe seine politische Macht v​or allem d​azu eingesetzt, d​ie mit d​en Medici rivalisierenden Clans u​nd Banken niederzuhalten. Mittels d​er Steuergesetzgebung h​abe er d​ie Vermögen seiner Rivalen u​nd missliebiger Personen belastet, u​m sich i​hrer zu entledigen.[147] Es g​ibt aber keinen Beleg dafür, d​ass er versuchte, politische Gegner d​urch direkte kommerzielle Angriffe a​uf ihre Unternehmen z​u schädigen.[148] Jacques Heers bestreitet, d​ass Cosimo d​urch seinen Reichtum a​n die Macht gelangte. Vielmehr s​ei es umgekehrt d​er Machtbesitz gewesen, d​en er z​ur Anhäufung d​er Reichtümer genutzt habe.[149]

Als zentraler Faktor, d​er die Macht d​es Mediceers i​n Florenz befestigte, g​ilt in d​er Forschung s​ein Ansehen i​m Ausland u​nd insbesondere s​ein Einfluss a​n der Kurie.[150] Große Bedeutung w​ird auch seinem propagandistischen Geschick beigemessen. Dale Kent charakterisiert Cosimo a​ls Meister d​er Selbstdarstellung, d​er sein Image sorgfältig kultiviert habe. Nach Kents Einschätzung i​st sein einzigartiger Erfolg darauf zurückzuführen, d​ass er d​as war o​der zumindest z​u sein schien, w​as den Wünschen seiner Mitbürger entsprach: e​in Wortführer, d​er ihre Wertvorstellungen artikulierte, u​nd zugleich e​in scharfsichtiger, abwägender Staatsmann, d​er nach außen a​ls Stimme d​er Republik auftreten konnte u​nd durch s​eine Führungsrolle d​en in d​er Verfassung angelegten Mangel a​n politischer Konsistenz kompensierte.[151]

Als bedeutende außenpolitische Leistung Cosimos w​ird das Bündnis m​it Mailand g​egen Venedig beurteilt. Für Hans Baron handelt e​s sich u​m einen meisterhaften Schachzug.[152] Nicolai Rubinstein meint, dieser Erfolg h​abe wohl m​ehr als j​edes andere Ereignis n​ach 1434 d​as Ansehen d​es Mediceers i​m In- u​nd Ausland gefestigt.[153] Volker Reinhardt befindet, Cosimo h​abe „vorausschauend w​ie immer“ i​n die Karriere Sforzas v​iel Geld investiert, d​as sich d​ann als politische Rendite amortisiert habe. Die v​on ihm herbeigeführte Allianz zwischen Florenz u​nd Mailand h​abe sich „als tragfähige Achse d​er italienischen Politik insgesamt“ erwiesen.[154] Vincent Ilardi t​eilt diese Einschätzung d​er Allianz, m​erkt aber kritisch an, Cosimo h​abe die v​on Frankreich ausgehende Gefahr unterschätzt. Seine Neigung z​u einem Bündnis m​it Frankreich g​egen Venedig s​ei ein Fehler gewesen. Sforza h​abe diesbezüglich m​ehr staatsmännische Voraussicht gezeigt.[155]

Quellen

Die Quellen z​u Cosimos Leben, seiner Rolle a​ls Staatsmann u​nd Mäzen u​nd zur Rezeptionsgeschichte s​ind sehr reichhaltig. Aus seiner Zeit s​ind etwa dreißigtausend v​on den Medici verfasste o​der an s​ie gerichtete Briefe erhalten. Eine Fülle v​on einschlägigen Briefen u​nd Dokumenten befindet s​ich im Staatsarchiv v​on Florenz i​n der Sammlung „Medici avanti i​l Principato“ (MAP), d​eren Grundstock Cosimos Privatarchiv bildet, s​owie im Mailänder Staatsarchiv u​nd anderen Archiven u​nd Bibliotheken. Diese Archivalien g​eben sowohl über politische u​nd geschäftliche Angelegenheiten a​ls auch über Privates Aufschluss. Informativ s​ind auch d​ie ausführlichen Steuerunterlagen, d​ie im Staatsarchiv v​on Florenz aufbewahrt werden, s​owie Unterlagen d​er Medici-Bank i​n verschiedenen Archiven. Hinzu kommen Aufzeichnungen über Sitzungen u​nd Debatten, a​n denen d​ie Medici u​nd ihre Freunde teilnahmen u​nd das Wort ergriffen. Gut dokumentiert s​ind die diplomatischen Aktivitäten; Gesandtschaftsberichte u​nd Instruktionen, d​ie den Gesandten erteilt wurden, erhellen Cosimos Rolle i​n der italienischen Politik. Hohen Quellenwert h​at sein Briefwechsel m​it Francesco Sforza. Zahlreiche erzählende Quellen i​n lateinischer u​nd italienischer Sprache beleuchten d​as Bild Cosimos b​ei seinen Zeitgenossen u​nd in d​en Jahrzehnten n​ach seinem Tod.[156] Zu d​en wichtigsten edierten Quellen zählen:

  • Antonio Benivieni: Antonii Benivienii ἐγκώμιον Cosmi ad Laurentium Medicem, hrsg. von Renato Piattoli. Gonnelli, Firenze 1949
  • Vespasiano da Bisticci: Le Vite, hrsg. von Aulo Greco, Bd. 2. Istituto Nazionale di Studi sul Rinascimento, Firenze 1976, S. 167–211 (kritische Ausgabe)
  • Giovanni Cavalcanti: Istorie fiorentine, hrsg. von Guido di Pino. Martello, Milano 1944
  • Giovanni Cavalcanti: Nuova opera (Chronique florentine inédite du XVe siècle), hrsg. von Antoine Monti. Université de la Sorbonne Nouvelle, Paris 1989, ISBN 2-900478-16-2 (kritische Edition)
  • Francesco Guicciardini: Storie fiorentine dal 1378 al 1509, hrsg. von Roberto Palmarocchi. Laterza, Bari 1968 (Nachdruck der Ausgabe Bari 1931)
  • Niccolò Machiavelli: Istorie fiorentine. In: Niccolò Machiavelli: Opere, Bd. 2: Istorie fiorentine e altre opere storiche e politiche, hrsg. von Alessandro Montevecchi. UTET, Torino 1986, ISBN 978-88-02-07680-5, S. 275–847
  • Cosimo de’ Medici: Ricordi. In: Angelo Fabroni: Magni Cosmi Medicei vita, Bd. 2: Adnotationes et monumenta ad Magni Cosmi Medicei vitam pertinentia. Pisa 1788, S. 96–104
  • Matteo Palmieri: Annales, hrsg. von Gino Scaramella. In: Rerum Italicarum Scriptores, Bd. 26/1. Lapi, Città di Castello 1906–1915, S. 131–194
  • Pagolo di Matteo Petriboni, Matteo di Borgo Rinaldi: Priorista (1407–1459), hrsg. von Jacqueline A. Gutwirth. Edizioni di Storia e Letteratura, Rom 2001, ISBN 88-87114-95-1
  • Janet Ross (Übersetzerin): Lives of the Early Medici as told in their correspondence. Chatto & Windus, London 1910, S. 7–81 (englische Übersetzung von Briefen)

Literatur

Übersichtsdarstellungen u​nd Einführungen

Aufsatzsammlung

  • Francis Ames-Lewis (Hrsg.): Cosimo ‘il Vecchio’ de’ Medici, 1389–1464. Essays in Commemoration of the 600th Anniversary of Cosimo de’ Medici’s Birth. Clarendon Press, Oxford 1992, ISBN 0-19-817394-6

Innenpolitik

  • Dale Kent: The Rise of the Medici. Faction in Florence 1426–1434. Oxford University Press, Oxford 1978, ISBN 0-19-822520-2
  • John M. Najemy: A History of Florence 1200–1575. Blackwell, Malden 2006, ISBN 978-1-4051-1954-2, S. 250–300
  • John F. Padgett, Christopher K. Ansell: Robust Action and the Rise of the Medici, 1400–1434. In: American Journal of Sociology 98, 1992/1993, S. 1259–1319
  • Volker Reinhardt: Geld und Freunde. Wie die Medici die Macht in Florenz eroberten. Primus, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-89678-396-7
  • Nicolai Rubinstein: The Government of Florence under the Medici (1434 to 1494). 2., überarbeitete Auflage, Clarendon Press, Oxford 1997, ISBN 0-19-817418-7 (wichtiges Standardwerk, aber nicht als Einführung geeignet)

Bankwesen

  • Richard A. Goldthwaite: The Medici Bank and the World of Florentine Capitalism. In: Past & Present 114, 1987, S. 3–31
  • Raymond de Roover: The Rise and Decline of the Medici Bank 1397–1494. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts)/London 1963, ISBN 0-674-77145-1
  • Kurt Weissen: Machtkämpfe und Geschäftsbeziehungen in Florenz im 15. Jahrhundert. Wie Cosimo de’ Medici seine Bank im Kampf gegen seine inneren Gegner einsetzte. In: Mark Häberlein, Christof Jeggle (Hrsg.): Praktiken des Handels. Geschäfte und soziale Beziehungen europäischer Kaufleute in Mittelalter und früher Neuzeit. UVK, Konstanz 2010, ISBN 978-3-86764-203-3, S. 175–189

Außenpolitik

  • Vincent Ilardi: The Banker-Statesman and the Condottiere-Prince: Cosimo de’ Medici and Francesco Sforza (1450–1464). In: Craig Hugh Smyth, Gian Carlo Garfagnini (Hrsg.): Florence and Milan: Comparisons and Relations. Bd. 2, La Nuova Italia, Florenz 1989, ISBN 88-221-0718-7, S. 217–239
  • Heinrich Lang: Cosimo de’ Medici, die Gesandten und die Condottieri. Diplomatie und Kriege der Republik Florenz im 15. Jahrhundert. Schöningh, Paderborn 2009, ISBN 978-3-506-76597-0

Kulturelle Bedeutung u​nd Privatleben

  • Alison Brown: The Medici in Florence. The exercise and language of power. Olschki, Florenz 1992, ISBN 88-222-3959-8, S. 3–72
  • Dale Kent: Cosimo de’ Medici and the Florentine Renaissance. The Patron’s Oeuvre. Yale University Press, New Haven/London 2000, ISBN 0-300-08128-6
  • Tobias Leuker: Bausteine eines Mythos. Die Medici in Dichtung und Kunst des 15. Jahrhunderts. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2007, ISBN 978-3-412-33505-2
  • Joachim Poeschke: Virtù fiorentina: Cosimo de’ Medici als erster Bürger von Florenz. In: Gerd Althoff (Hrsg.): Zeichen – Rituale – Werte. Rhema, Münster 2004, ISBN 3-930454-45-9, S. 409–434

Rezeption

  • Heinrich Lang: Das Gelächter der Macht in der Republik. Cosimo de’ Medici il vecchio (1389–1464) als verhüllter Herrscher in Fazetien und Viten Florentiner Autoren. In: Christian Kuhn, Stefan Bießenecker (Hrsg.): Valenzen des Lachens in der Vormoderne (1250–1750). University of Bamberg Press, Bamberg 2012, ISBN 978-3-86309-098-2, S. 385–408
Commons: Cosimo de’ Medici – Sammlung von Bildern

Anmerkungen

  1. Fritz Trautz: Die Reichsgewalt in Italien im Spätmittelalter. In: Heidelberger Jahrbücher. Band 7, 1963, S. 45–81.
  2. Volker Reinhardt: Geschichte Italiens, München 1999, S. 21–23, 30–32; Michael Seidlmayer: Geschichte Italiens. Vom Zusammenbruch des Römischen Reiches bis zum ersten Weltkrieg (= Kröners Taschenausgabe. Band 341). 2., erweiterte Auflage, Stuttgart 1989, S. 184 f., 202 f., 216 f.
  3. Volker Reinhardt: Geschichte Italiens, München 1999, S. 32–38; Michael Seidlmayer: Geschichte Italiens, 2., erweiterte Auflage, Stuttgart 1989, S. 187 f.; Werner Goez: Grundzüge der Geschichte Italiens in Mittelalter und Renaissance, Darmstadt 1975, S. 191–197.
  4. Siehe zu diesen Staatsorganen Volker Reinhardt: Die Medici, 4., durchgesehene Auflage, München 2007, S. 30–33; John R. Hale: Die Medici und Florenz, Stuttgart 1979, S. 15–17.
  5. Heinrich Lang: Cosimo de’ Medici, die Gesandten und die Condottieri, Paderborn 2009, S. 69–79.
  6. Nicolai Rubinstein: The Government of Florence under the Medici (1434 to 1494), 2., überarbeitete Auflage, Oxford 1997, S. 4 f.; John R. Hale: Die Medici und Florenz, Stuttgart 1979, S. 17 f.
  7. Nicolai Rubinstein: The Government of Florence under the Medici (1434 to 1494), 2., überarbeitete Auflage, Oxford 1997, S. 4–7, 60–76; Volker Reinhardt: Die Medici, 4., durchgesehene Auflage, München 2007, S. 33 f.; Volker Reinhardt: Geld und Freunde, Darmstadt 2009, S. 14 f., 49 f.
  8. John R. Hale: Die Medici und Florenz, Stuttgart 1979, S. 18–20.
  9. Nicolai Rubinstein: The Government of Florence under the Medici (1434 to 1494), 2., überarbeitete Auflage, Oxford 1997, S. 113–119; John R. Hale: Die Medici und Florenz, Stuttgart 1979, S. 27.
  10. Dale Kent: Medici, Cosimo de’. In: Dizionario Biografico degli Italiani, Bd. 73, Rom 2009, S. 36–43, hier: 36; Susan McKillop: Dante and Lumen Christi: A Proposal for the Meaning of the Tomb of Cosimo de’ Medici. In: Francis Ames-Lewis (Hrsg.): Cosimo ‘il Vecchio’ de’ Medici, 1389–1464, Oxford 1992, S. 245–301, hier: 245–248.
  11. Eine Übersicht bieten die Stammtafeln bei Raymond de Roover: The Rise and Decline of the Medici Bank 1397–1494, Cambridge (Massachusetts)/London 1963, S. 383–385.
  12. Dale Kent: The Rise of the Medici, Oxford 1978, S. 37; Volker Reinhardt: Die Medici, 4., durchgesehene Auflage, München 2007, S. 17.
  13. Gene A. Brucker: Renaissance Florence: Society, Culture, and Religion, Goldbach 1994, S. 3*–28*; Volker Reinhardt: Die Medici, 4., durchgesehene Auflage, München 2007, S. 16–19, 22.
  14. Raymond de Roover: The Rise and Decline of the Medici Bank 1397–1494, Cambridge (Massachusetts)/London 1963, S. 10–14, 36 f., 132–135; Volker Reinhardt: Die Medici, 4., durchgesehene Auflage, München 2007, S. 19; Dale Kent: The Rise of the Medici, Oxford 1978, S. 40.
  15. Zu Contessina siehe Orsola Gori (Hrsg.): Contessina moglie di Cosimo ‘il Vecchio’. Lettere familiari. In: Andrea Degrandi u. a. (Hrsg.): Scritti in onore di Girolamo Arnaldi, Rom 2001, S. 233–259.
  16. Volker Reinhardt: Die Medici, 4., durchgesehene Auflage, München 2007, S. 20 f.; Dale Kent: The Rise of the Medici, Oxford 1978, S. 40 f., 49–61.
  17. George Holmes: How the Medici became the Pope’s Bankers. In: Nicolai Rubinstein (Hrsg.): Florentine Studies. Politics and Society in Renaissance Florence, London 1968, S. 357–380; Raymond de Roover: The Rise and Decline of the Medici Bank 1397–1494, Cambridge (Massachusetts)/London 1963, S. 46 f., 198, 203; Volker Reinhardt: Die Medici, 4., durchgesehene Auflage, München 2007, S. 21; John R. Hale: Die Medici und Florenz, Stuttgart 1979, S. 13; Alison Williams Lewin: Negotiating Survival, Madison 2003, S. 210 f.
  18. Heinrich Lang: Zwischen Geschäft, Kunst und Macht. In: Mark Häberlein u. a. (Hrsg.): Generationen in spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Städten (ca. 1250–1750), Konstanz 2011, S. 43–71, hier: 48 f.; Volker Reinhardt: Die Medici, 4., durchgesehene Auflage, München 2007, S. 21; Raymond de Roover: The Rise and Decline of the Medici Bank 1397–1494, Cambridge (Massachusetts)/London 1963, S. 52; John R. Hale: Die Medici und Florenz, Stuttgart 1979, S. 14.
  19. Raymond de Roover: The Rise and Decline of the Medici Bank 1397–1494, Cambridge (Massachusetts)/London 1963, S. 51; Volker Reinhardt: Die Medici, 4., durchgesehene Auflage, München 2007, S. 22.
  20. Zu den Nachwirkungen des Aufstands siehe Gene A. Brucker: The Ciompi Revolution. In: Nicolai Rubinstein (Hrsg.): Florentine Studies, London 1968, S. 314–356, hier: 356.
  21. Zur Charakterisierung der beiden Gruppen siehe John F. Padgett, Christopher K. Ansell: Robust Action and the Rise of the Medici, 1400–1434. In: American Journal of Sociology 98, 1992/1993, S. 1259–1319, hier: 1278–1286; Dale Kent: The Rise of the Medici, Oxford 1978, S. 136–151; John R. Hale: Die Medici und Florenz, Stuttgart 1979, S. 20–25; Volker Reinhardt: Die Medici, 4., durchgesehene Auflage, München 2007, S. 34–39; John M. Najemy: A History of Florence 1200–1575, Malden 2006, S. 267–269; Jacques Heers: Le clan des Médicis, Paris 2008, S. 115–120.
  22. Volker Reinhardt: Geld und Freunde, Darmstadt 2009, S. 34–50; Dale Kent: The Rise of the Medici, Oxford 1978, S. 211–252.
  23. John M. Najemy: A History of Florence 1200–1575, Malden 2006, S. 258; Raymond de Roover: The Rise and Decline of the Medici Bank 1397–1494, Cambridge (Massachusetts)/London 1963, S. 23–27; Volker Reinhardt: Geld und Freunde, Darmstadt 2009, S. 50–53; Charles C. Bayley: War and Society in Renaissance Florence, Toronto 1961, S. 88–91.
  24. Dale Kent: The Rise of the Medici, Oxford 1978, S. 259 f.; Charles C. Bayley: War and Society in Renaissance Florence, Toronto 1961, S. 99, 114–119.
  25. Volker Reinhardt: Geld und Freunde, Darmstadt 2009, S. 58–66; Dale Kent: The Rise of the Medici, Oxford 1978, S. 253–269.
  26. Raymond de Roover: The Rise and Decline of the Medici Bank 1397–1494, Cambridge (Massachusetts)/London 1963, S. 54; Volker Reinhardt: Geld und Freunde, Darmstadt 2009, S. 54–57, 67–69.
  27. Volker Reinhardt: Geld und Freunde, Darmstadt 2009, S. 69–76; Charles C. Bayley: War and Society in Renaissance Florence, Toronto 1961, S. 120–127; Dale Kent: The Rise of the Medici, Oxford 1978, S. 292–296.
  28. Volker Reinhardt: Geld und Freunde, Darmstadt 2009, S. 79–88; Charles C. Bayley: War and Society in Renaissance Florence, Toronto 1961, S. 129; Dale Kent: The Rise of the Medici, Oxford 1978, S. 303–308.
  29. Eine detaillierte Analyse der Quellen bietet Luca Boschetto: Società e cultura a Firenze al tempo del Concilio, Rom 2012, S. 76–92. Vgl. Volker Reinhardt: Geld und Freunde, Darmstadt 2009, S. 89–97; John M. Najemy: A History of Florence 1200–1575, Malden 2006, S. 275–277; Dale Kent: The Rise of the Medici, Oxford 1978, S. 328–336.
  30. Nicolai Rubinstein: The Government of Florence under the Medici (1434 to 1494), 2., überarbeitete Auflage, Oxford 1997, S. 2–4; Volker Reinhardt: Geld und Freunde, Darmstadt 2009, S. 98–108.
  31. Volker Reinhardt: Geld und Freunde, Darmstadt 2009, S. 87 f., 105 f.; Volker Reinhardt: Die Medici, 4., durchgesehene Auflage, München 2007, S. 41; Charles C. Bayley: War and Society in Renaissance Florence, Toronto 1961, S. 140 f.
  32. Richard A. Goldthwaite: The Medici Bank and the World of Florentine Capitalism. In: Past & Present 114, 1987, S. 3–31, hier: 8.
  33. Volker Reinhardt: Die Medici, 4., durchgesehene Auflage, München 2007, S. 25–27.
  34. Volker Reinhardt: Die Medici, 4., durchgesehene Auflage, München 2007, S. 27.
  35. Raymond de Roover: The Rise and Decline of the Medici Bank 1397–1494, Cambridge (Massachusetts)/London 1963, S. 47 f., 194; Volker Reinhardt: Die Medici, 4., durchgesehene Auflage, München 2007, S. 25–27.
  36. Volker Reinhardt: Die Medici, 4., durchgesehene Auflage, München 2007, S. 27; Raymond de Roover: The Rise and Decline of the Medici Bank 1397–1494, Cambridge (Massachusetts)/London 1963, S. 74 f.
  37. Raymond de Roover: The Rise and Decline of the Medici Bank 1397–1494, Cambridge (Massachusetts)/London 1963, S. 73 f., 99.
  38. Nicolai Rubinstein: The Government of Florence under the Medici (1434 to 1494), 2., überarbeitete Auflage, Oxford 1997, S. 13 f.
  39. Volker Reinhardt: Geld und Freunde, Darmstadt 2009, S. 112–121; Volker Reinhardt: Die Medici, 4., durchgesehene Auflage, München 2007, S. 44 f.; John R. Hale: Die Medici und Florenz, Stuttgart 1979, S. 45.
  40. Volker Reinhardt: Geld und Freunde, Darmstadt 2009, S. 115–117; Nicolai Rubinstein: The Government of Florence under the Medici (1434 to 1494), 2., überarbeitete Auflage, Oxford 1997, S. 42–44; John R. Hale: Die Medici und Florenz, Stuttgart 1979, S. 44 f.
  41. Nicolai Rubinstein: The Government of Florence under the Medici (1434 to 1494), 2., überarbeitete Auflage, Oxford 1997, S. 77–98.
  42. Nicolai Rubinstein: The Government of Florence under the Medici (1434 to 1494), 2., überarbeitete Auflage, Oxford 1997, S. 25 f., 32 f.; John R. Hale: Die Medici und Florenz, Stuttgart 1979, S. 45 f.
  43. Nicolai Rubinstein: The Government of Florence under the Medici (1434 to 1494), 2., überarbeitete Auflage, Oxford 1997, S. 100–104; John R. Hale: Die Medici und Florenz, Stuttgart 1979, S. 46.
  44. Nicolai Rubinstein: The Government of Florence under the Medici (1434 to 1494), 2., überarbeitete Auflage, Oxford 1997, S. 104–109; John R. Hale: Die Medici und Florenz, Stuttgart 1979, S. 46 f.
  45. Nicolai Rubinstein: The Government of Florence under the Medici (1434 to 1494), 2., überarbeitete Auflage, Oxford 1997, S. 109–113.
  46. Nicolai Rubinstein: The Government of Florence under the Medici (1434 to 1494), 2., überarbeitete Auflage, Oxford 1997, S. 112–117.
  47. Nicolai Rubinstein: The Government of Florence under the Medici (1434 to 1494), 2., überarbeitete Auflage, Oxford 1997, S. 118–137. Vgl. Riccardo Fubini: Politica e pensiero politico nell’Italia del Rinascimento, Firenze 2009, S. 200 f., 231 f.
  48. Nicolai Rubinstein: The Government of Florence under the Medici (1434 to 1494), 2., überarbeitete Auflage, Oxford 1997, S. 137 f.
  49. Nicolai Rubinstein: The Government of Florence under the Medici (1434 to 1494), 2., überarbeitete Auflage, Oxford 1997, S. 144–153; Paula C. Clarke: The Soderini and the Medici, Oxford 1991, S. 69.
  50. Einen Überblick zur italienischen Staatenwelt in dieser Zeit bieten die Beiträge in Andrea Gamberini, Isabella Lazzarini (Hrsg.): The Italian Renaissance States. Cambridge 2012.
  51. John M. Najemy: A History of Florence 1200–1575, Malden 2006, S. 188–194.
  52. Dale Kent: The Rise of the Medici, Oxford 1978, S. 277.
  53. John M. Najemy: A History of Florence 1200–1575, Malden 2006, S. 269–273; Charles C. Bayley: War and Society in Renaissance Florence, Toronto 1961, S. 97–109.
  54. Dale Kent: The Rise of the Medici, Oxford 1978, S. 255–260; John M. Najemy: A History of Florence 1200–1575, Malden 2006, S. 271–273; Anthony Molho: Florentine Public Finances in the Early Renaissance, 1400–1433, Cambridge (Massachusetts) 1971, S. 187–192.
  55. Luca Boschetto: Società e cultura a Firenze al tempo del Concilio, Rom 2012, S. 163–176; George Holmes: Cosimo and the Popes. In: Francis Ames-Lewis (Hrsg.): Cosimo ‘il Vecchio’ de’ Medici, 1389–1464, Oxford 1992, S. 21–31, hier: 23–26.
  56. Heinrich Lang: Cosimo de’ Medici, die Gesandten und die Condottieri, Paderborn 2009, S. 21, 91 f.; John M. Najemy: A History of Florence 1200–1575, Malden 2006, S. 286–289; Charles C. Bayley: War and Society in Renaissance Florence, Toronto 1961, S. 151–174.
  57. John M. Najemy: A History of Florence 1200–1575, Malden 2006, S. 288 f.
  58. Francesco Cognasso: Il ducato visconteo da Gian Galeazzo a Filippo Maria. In: Storia di Milano, Bd. 6, Milano 1955, S. 1–383, hier: 263 f.
  59. Antonio Menniti Ippolito: Francesco I Sforza. In: Dizionario Biografico degli Italiani, Bd. 50, Rom 1998, S. 1–15, hier: 2–6.
  60. Siehe dazu Richard C. Trexler: Public Life in Renaissance Florence, New York 1980, S. 426; Vincent Ilardi: The Banker-Statesman and the Condottiere-Prince: Cosimo de’ Medici and Francesco Sforza (1450–1464). In: Craig Hugh Smyth, Gian Carlo Garfagnini (Hrsg.): Florence and Milan: Comparisons and Relations, Bd. 2, Florenz 1989, S. 217–239.
  61. Raymond de Roover: The Rise and Decline of the Medici Bank 1397–1494, Cambridge (Massachusetts)/London 1963, S. 141.
  62. John M. Najemy: A History of Florence 1200–1575, Malden 2006, S. 286–291; Alison Williams Lewin: Negotiating Survival, Madison 2003, S. 211 f.
  63. So Volker Reinhardt: Geschichte Italiens, München 1999, S. 45.
  64. Eine ausführliche Darstellung bieten Francesco Cognasso: La Repubblica di s. Ambrogio. In: Storia di Milano, Bd. 6, Milano 1955, S. 387–448 und Franco Catalano: La nuova signoria: Francesco Sforza. In: Storia di Milano, Bd. 7, Milano 1956, S. 3–67; Antonio Menniti Ippolito: Francesco I Sforza. In: Dizionario Biografico degli Italiani, Bd. 50, Rom 1998, S. 1–15, hier: 6–9.
  65. Franco Catalano: La nuova signoria: Francesco Sforza. In: Storia di Milano, Bd. 7, Milano 1956, S. 67–81; Vincent Ilardi: The Banker-Statesman and the Condottiere-Prince: Cosimo de’ Medici and Francesco Sforza (1450–1464). In: Craig Hugh Smyth, Gian Carlo Garfagnini (Hrsg.): Florence and Milan: Comparisons and Relations, Bd. 2, Florenz 1989, S. 217–239, hier: 230–232.
  66. John R. Hale: Die Medici und Florenz, Stuttgart 1979, S. 48.
  67. Bernd Roeck: Kunstpatronage in der Frühen Neuzeit, Göttingen 1999, S. 55, 57; Volker Reinhardt: Geld und Freunde, Darmstadt 2009, S. 127–134.
  68. Vespasiano da Bisticci: Le Vite, hrsg. von Aulo Greco, Bd. 2, Firenze 1976, S. 180; vgl. dazu Volker Reinhardt: Geld und Freunde, Darmstadt 2009, S. 128 f.
  69. Vespasiano da Bisticci: Le Vite, hrsg. von Aulo Greco, Bd. 2, Firenze 1976, S. 177 f. Vgl. dazu Dale Kent: Cosimo de’ Medici and the Florentine Renaissance, New Haven/London 2000, S. 172; Rudolf Schüssler: Business Morality at the Dawn of Modernity: The Cases of Angelo Corbinelli and Cosimo de’ Medici. In: Sigrid Müller, Cornelia Schweiger (Hrsg.): Between Creativity and Norm-Making, Leiden 2013, S. 131–148, hier: 141–148.
  70. Albinia C. de la Mare: Cosimo and his Books. In: Francis Ames-Lewis (Hrsg.): Cosimo ‘il Vecchio’ de’ Medici, 1389–1464, Oxford 1992, S. 115–156, hier: 138 f.
  71. James Hankins: Cosimo de’ Medici as a Patron of Humanistic Literature. In: Francis Ames-Lewis (Hrsg.): Cosimo ‘il Vecchio’ de’ Medici, 1389–1464, Oxford 1992, S. 69–94, hier: 69–75.
  72. Aristoteles, Nikomachische Ethik 1122a–1123a.
  73. James Hankins: Cosimo de’ Medici as a Patron of Humanistic Literature. In: Francis Ames-Lewis (Hrsg.): Cosimo ‘il Vecchio’ de’ Medici, 1389–1464, Oxford 1992, S. 69–94, hier: 83–89; Anthony D. Fraser Jenkins: Cosimo de’ Medici’s Patronage of Architecture and the Theory of Magnificence. In: Journal of the Warburg and Courtauld Institutes 33, 1970, S. 162–170.
  74. James Hankins: Humanism and Platonism in the Italian Renaissance, Bd. 2, Rom 2004, S. 196 und Anm. 22.
  75. Marsilio Ficino, Epistolarum familiarium libri, Nr. 86. In: Marsilio Ficino: Lettere, Bd. 1, hrsg. von Sebastiano Gentile, Firenze 1990, S. 153 f., hier: S. 154 Z. 25–29.
  76. James Hankins: Cosimo de’ Medici as a Patron of Humanistic Literature. In: Francis Ames-Lewis (Hrsg.): Cosimo ‘il Vecchio’ de’ Medici, 1389–1464, Oxford 1992, S. 69–94, hier: 76; James Hankins: Humanism and Platonism in the Italian Renaissance, Bd. 2, Rom 2004, S. 193 f., 352–358.
  77. James Hankins: Humanism and Platonism in the Italian Renaissance, Bd. 2, Rom 2004, S. 185–395.
  78. Zu Poggios Verhältnis zu Cosimo siehe Dale Kent: Cosimo de’ Medici and the Florentine Renaissance, New Haven/London 2000, S. 25 f.
  79. James Hankins: Cosimo de’ Medici as a Patron of Humanistic Literature. In: Francis Ames-Lewis (Hrsg.): Cosimo ‘il Vecchio’ de’ Medici, 1389–1464, Oxford 1992, S. 69–94, hier: 77–79.
  80. Alison Brown: Bartolomeo Scala, 1430–1497, Chancellor of Florence, Princeton 1979, S. 34–41.
  81. Dale Kent: Cosimo de’ Medici and the Florentine Renaissance, New Haven/London 2000, S. 23 f.
  82. Zu Niccolis Verhältnis zu Cosimo siehe Dale Kent: Cosimo de’ Medici and the Florentine Renaissance, New Haven/London 2000, S. 24 f.
  83. Christopher B. Fulton: An Earthly Paradise, Firenze 2006, S. 3–12; James Hankins: Cosimo de’ Medici as a Patron of Humanistic Literature. In: Francis Ames-Lewis (Hrsg.): Cosimo ‘il Vecchio’ de’ Medici, 1389–1464, Oxford 1992, S. 69–94, hier: 71 f., 77; Dale Kent: The Rise of the Medici, Oxford 1978, S. 234 f.
  84. James Hankins: Cosimo de’ Medici as a Patron of Humanistic Literature. In: Francis Ames-Lewis (Hrsg.): Cosimo ‘il Vecchio’ de’ Medici, 1389–1464, Oxford 1992, S. 69–94, hier: 79–81.
  85. James Hankins: Cosimo de’ Medici as a Patron of Humanistic Literature. In: Francis Ames-Lewis (Hrsg.): Cosimo ‘il Vecchio’ de’ Medici, 1389–1464, Oxford 1992, S. 69–94, hier: 77, 82. Vgl. Dale Kent: Cosimo de’ Medici and the Florentine Renaissance, New Haven/London 2000, S. 19.
  86. Tobias Leuker: Bausteine eines Mythos, Köln/Weimar/Wien 2007, S. 47–60, 69 f., 113–115, 122–124, 145–163, 183–192, 316; James Hankins: Cosimo de’ Medici as a Patron of Humanistic Literature. In: Francis Ames-Lewis (Hrsg.): Cosimo ‘il Vecchio’ de’ Medici, 1389–1464, Oxford 1992, S. 69–94, hier: S. 75 und Anm. 23; Alison Brown: The Medici in Florence, Florenz 1992, S. 3–40.
  87. Tobias Leuker: Bausteine eines Mythos, Köln/Weimar/Wien 2007, S. 120.
  88. Diana Robin: Filelfo in Milan, Princeton 1991, S. 28, 37–45; James Hankins: Cosimo de’ Medici as a Patron of Humanistic Literature. In: Francis Ames-Lewis (Hrsg.): Cosimo ‘il Vecchio’ de’ Medici, 1389–1464, Oxford 1992, S. 69–94, hier: 82, 85, 88.
  89. Berthold L. Ullman, Philip A. Stadter: The Public Library of Renaissance Florence, Padova 1972, S. 5–27; Christopher B. Fulton: An Earthly Paradise, Firenze 2006, S. 4. Zur Zugänglichkeit der Bibliothek für die Öffentlichkeit siehe Allie Terry-Fritsch: Florentine Convent as Practiced Place: Cosimo de’ Medici, Fra Angelico, and the Public Library of San Marco. In: Medieval Encounters 18, 2012, S. 230–271.
  90. Joachim Poeschke: Virtù fiorentina: Cosimo de’ Medici als erster Bürger von Florenz. In: Gerd Althoff (Hrsg.): Zeichen – Rituale – Werte, Münster 2004, S. 409–434, hier: 422, 426; Volker Reinhardt: Geld und Freunde, Darmstadt 2009, S. 129.
  91. Tobias Leuker: Bausteine eines Mythos, Köln/Weimar/Wien 2007, S. 61–66, 93–112; Dale Kent: Cosimo de’ Medici and the Florentine Renaissance, New Haven/London 2000, S. 315–318; Volker Reinhardt: Geld und Freunde, Darmstadt 2009, S. 130–134; Christopher B. Fulton: An Earthly Paradise, Firenze 2006, S. 185 f.; Rab Hatfield: Cosimo de’ Medici and the Chapel of his Palace. In: Francis Ames-Lewis (Hrsg.): Cosimo ‘il Vecchio’ de’ Medici, 1389–1464, Oxford 1992, S. 221–244, hier: 237.
  92. Zur Datierung siehe Dale Kent: Cosimo de’ Medici and the Florentine Renaissance, New Haven/London 2000, S. 177 f.
  93. Siehe zu diesem Projekt Caroline Elam: Cosimo de’ Medici and San Lorenzo. In: Francis Ames-Lewis (Hrsg.): Cosimo ‘il Vecchio’ de’ Medici, 1389–1464, Oxford 1992, S. 157–180.
  94. Siehe dazu Dale Kent: Cosimo de’ Medici and the Florentine Renaissance, New Haven/London 2000, S. 167–171.
  95. Joachim Poeschke: Virtù fiorentina: Cosimo de’ Medici als erster Bürger von Florenz. In: Gerd Althoff (Hrsg.): Zeichen – Rituale – Werte, Münster 2004, S. 409–434, hier: 414–419.
  96. Siehe zur Datierung Christopher B. Fulton: An Earthly Paradise, Firenze 2006, S. 119.
  97. Dale Kent: Cosimo de’ Medici and the Florentine Renaissance, New Haven/London 2000, S. 251–262; Christopher B. Fulton: An Earthly Paradise, Firenze 2006, S. 107–109.
  98. Enea Silvio Piccolomini, Papa Pio II: I Commentarii, hrsg. von Luigi Totaro, 2. Auflage, Milano 2004, Bd. 1, S. 352.
  99. Siehe zum Palastbau Joachim Poeschke: Virtù fiorentina: Cosimo de’ Medici als erster Bürger von Florenz. In: Gerd Althoff (Hrsg.): Zeichen – Rituale – Werte, Münster 2004, S. 409–434, hier: 413 f., 427; Christopher B. Fulton: An Earthly Paradise, Firenze 2006, S. 119–127.
  100. Antonio Averlino detto Il Filarete, Trattato di architettura, hrsg. von Anna Maria Finoli, Liliana Grassi, Bd. 2, Milano 1972, S. 683. Vgl. Joachim Poeschke: Virtù fiorentina: Cosimo de’ Medici als erster Bürger von Florenz. In: Gerd Althoff (Hrsg.): Zeichen – Rituale – Werte, Münster 2004, S. 409–434, hier: S. 410 Anm. 4, S. 422 Anm. 31.
  101. Christopher B. Fulton: An Earthly Paradise, Firenze 2006, S. 101, 120 f.; Dale Kent: Cosimo de’ Medici and the Florentine Renaissance, New Haven/London 2000, S. 228 f.
  102. Joachim Poeschke: Virtù fiorentina: Cosimo de’ Medici als erster Bürger von Florenz. In: Gerd Althoff (Hrsg.): Zeichen – Rituale – Werte, Münster 2004, S. 409–434, hier: 420–422.
  103. Joachim Poeschke: Virtù fiorentina: Cosimo de’ Medici als erster Bürger von Florenz. In: Gerd Althoff (Hrsg.): Zeichen – Rituale – Werte, Münster 2004, S. 409–434, hier: 425–427; James Hankins: Cosimo de’ Medici as a Patron of Humanistic Literature. In: Francis Ames-Lewis (Hrsg.): Cosimo ‘il Vecchio’ de’ Medici, 1389–1464, Oxford 1992, S. 69–94, hier: S. 85 und Anm. 55.
  104. Tobias Leuker: Bausteine eines Mythos, Köln/Weimar/Wien 2007, S. 127–131; Dale Kent: Cosimo de’ Medici and the Florentine Renaissance, New Haven/London 2000, S. 281–286; Christopher B. Fulton: An Earthly Paradise, Firenze 2006, S. 104, 147–155.
  105. Joachim Poeschke: Virtù fiorentina: Cosimo de’ Medici als erster Bürger von Florenz. In: Gerd Althoff (Hrsg.): Zeichen – Rituale – Werte, Münster 2004, S. 409–434, hier: 411–413.
  106. Vespasiano da Bisticci: Le Vite, hrsg. von Aulo Greco, Bd. 2, Firenze 1976, S. 169, 192 f., 195, 197, 343. Eine Analyse der anekdotischen Überlieferung bietet Heinrich Lang: Das Gelächter der Macht in der Republik. In: Christian Kuhn, Stefan Bießenecker (Hrsg.): Valenzen des Lachens in der Vormoderne (1250–1750), Bamberg 2012, S. 385–408. Vgl. Dale Kent: Cosimo de’ Medici and the Florentine Renaissance, New Haven/London 2000, S. 21–23.
  107. Alison Brown: The Medici in Florence, Florenz 1992, S. 53–72.
  108. Nicolai Rubinstein: The Government of Florence under the Medici (1434 to 1494), 2., überarbeitete Auflage, Oxford 1997, S. 147 f.
  109. Heinrich Lang: Zwischen Geschäft, Kunst und Macht. In: Mark Häberlein u. a. (Hrsg.): Generationen in spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Städten (ca. 1250–1750), Konstanz 2011, S. 43–71, hier: 48.
  110. Joachim Poeschke: Virtù fiorentina: Cosimo de’ Medici als erster Bürger von Florenz. In: Gerd Althoff (Hrsg.): Zeichen – Rituale – Werte, Münster 2004, S. 409–434, hier: 427, 430–432.
  111. Siehe zu Pieros Stellung als Erbe seines Vaters Nicolai Rubinstein: The Government of Florence under the Medici (1434 to 1494), 2., überarbeitete Auflage, Oxford 1997, S. 155–158.
  112. Siehe zu dieser Entwicklung Raymond de Roover: The Rise and Decline of the Medici Bank 1397–1494, Cambridge (Massachusetts)/London 1963, S. 358–375.
  113. Siehe dazu Dale Kent: The Rise of the Medici, Oxford 1978, S. 3–10; Antoine Monti (Hrsg.): Giovanni Cavalcanti: Nuova opera (Chronique florentine inédite du XVe siècle), Paris 1989, S. XIX–XXVII.
  114. Siehe dazu Hans Baron: The Crisis of the Early Italian Renaissance, Princeton 1955, Bd. 1, S. 349 und Bd. 2, S. 608 f. (geänderte Fassung in der 2. Auflage in einem Band, Princeton 1966, S. 401 f.).
  115. Tobias Leuker: Bausteine eines Mythos, Köln/Weimar/Wien 2007, S. 193–197.
  116. Siehe zu Platinas Dialogfigur Heinrich Lutz: Bemerkungen zu dem Traktat „De Optimo Cive“ des Bartolomeo Platina. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 78, 1970, S. 372–385; Nicolai Rubinstein: Il „De optimo cive“ del Platina. In: Augusto Campana, Paola Medioli Masotti (Hrsg.): Bartolomeo Sacchi il Platina, Padova 1986, S. 137–144.
  117. Dale Kent: Cosimo de’ Medici and the Florentine Renaissance, New Haven/London 2000, S. 117–121, 270 f.
  118. Nicolai Rubinstein: Savonarola on the government of Florence. In: Stella Fletcher, Christine Shaw (Hrsg.): The World of Savonarola, Aldershot 2000, S. 42–64, hier: 52.
  119. Joachim Poeschke: Virtù fiorentina: Cosimo de’ Medici als erster Bürger von Florenz. In: Gerd Althoff (Hrsg.): Zeichen – Rituale – Werte, Münster 2004, S. 409–434, hier: 434.
  120. Francesco Guicciardini: Storie fiorentine dal 1378 al 1509, hrsg. von Roberto Palmarocchi, Bari 1931, S. 11 f., 80 f.
  121. Francesco Guicciardini: Storie fiorentine dal 1378 al 1509, hrsg. von Roberto Palmarocchi, Bari 1931, S. 6.
  122. Niccolò Machiavelli: Istorie fiorentine 4,26; 7,5. Vgl. Volker Reinhardt: Machiavelli oder Die Kunst der Macht, München 2012, S. 345–347. Reinhardt meint, in Machiavellis Worten liege auch eine versteckte Kritik an Cosimo.
  123. John M. Najemy: Machiavelli and the Medici: The Lessons of Florentine History. In: Renaissance Quarterly 35, 1982, S. 551–576, hier: 564.
  124. Joachim Poeschke: Virtù fiorentina: Cosimo de’ Medici als erster Bürger von Florenz. In: Gerd Althoff (Hrsg.): Zeichen – Rituale – Werte, Münster 2004, S. 409–434, hier: 419; Matthias Winner: Cosimo il Vecchio als Cicero. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte 33, 1970, S. 261–297, hier: 281 f.
  125. Voltaire: Essai sur les mœurs et l’esprit des nations, Kapitel 105.
  126. Edward Gibbon: The History of the Decline and Fall of the Roman Empire, Kapitel 66.
  127. Johann Wolfgang von Goethe: Anhang zur Lebensbeschreibung des Benvenuto Cellini. In: Goethes Werke, Bd. 44, Weimar 1890, S. 297–392, hier: 344 f.
  128. Georg Voigt: Die Wiederbelebung des classischen Alterthums, 4., unveränderte Auflage, Bd. 1, Berlin 1960, S. 292–295.
  129. Jacob Burckhardt: Die Kultur der Renaissance in Italien, 11. Auflage, Stuttgart 1988 (Text der 2. Auflage, Leipzig 1869), S. 156 f.
  130. Agnes Heller: Der Mensch der Renaissance, Köln-Lövenich 1982, S. 167.
  131. Manfred Lentzen: Die humanistische Akademiebewegung des Quattrocento und die „Accademia Platonica“ in Florenz. In: Wolfenbütteler Renaissance Mitteilungen 19,1995, S. 58–78, hier: 67–69, 72.
  132. James Hankins: Humanism and Platonism in the Italian Renaissance, Bd. 2, Rom 2004, S. 187–395 (mehrere ab 1990 erschienene Aufsätze).
  133. Thomas Frenz: Italien im Mittelalter. In: Wolfgang Altgeld (Hrsg.): Kleine italienische Geschichte, Stuttgart 2002, S. 15–121, hier: 107.
  134. Anthony Molho: Cosimo de’ Medici: Pater Patriae or Padrino? In: Paula Findlen (Hrsg.): The Italian Renaissance, Malden u. a. 2002, S. 64–90. Vgl. Dale Kent: Cosimo de’ Medici and the Florentine Renaissance, New Haven/London 2000, S. 18; Volker Reinhardt: Die Medici, 4., durchgesehene Auflage, München 2007, S. 8 f.
  135. Lauro Martines: Die Verschwörung, Darmstadt 2004, S. 57, 59, 62–67.
  136. Jacques Heers: Le clan des Médicis, Paris 2008, S. 172–174.
  137. Werner Goez: Grundzüge der Geschichte Italiens in Mittelalter und Renaissance, Darmstadt 1975, S. 247.
  138. Volker Reinhardt: Geschichte Italiens, München 1999, S. 35 f.
  139. Michele Luzzati: Firenze e la Toscana nel medioevo, Torino 1986, S. 191.
  140. Ferdinand Schevill: Medieval and Renaissance Florence, Bd. 2, New York 1963, S. 355 f.
  141. Nicolai Rubinstein: The Government of Florence under the Medici (1434 to 1494), 2., überarbeitete Auflage, Oxford 1997, S. 99–153.
  142. Dale Kent: Cosimo de’ Medici and the Florentine Renaissance, New Haven/London 2000, S. 348–351.
  143. Paolo Margaroli: Diplomazia e stati rinascimentali, Firenze 1992, S. 50 f.
  144. Michele Luzzati: Firenze e la Toscana nel medioevo, Torino 1986, S. 201 f.
  145. Daniel Höchli: Der Florentiner Republikanismus, Bern 2005, S. 171.
  146. Mark Jurdjevic: Civic Humanism and the Rise of the Medici. In: Renaissance Quarterly 52, 1999, S. 994–1020 (zur Forschungsgeschichte S. 994–999).
  147. Werner Goez: Grundzüge der Geschichte Italiens in Mittelalter und Renaissance, Darmstadt 1975, S. 247; Lauro Martines: Die Verschwörung, Darmstadt 2004, S. 63–67; Jacques Heers: Le clan des Médicis, Paris 2008, S. 170–172.
  148. Kurt Weissen: Machtkämpfe und Geschäftsbeziehungen in Florenz im 15. Jahrhundert. In: Mark Häberlein, Christof Jeggle (Hrsg.): Praktiken des Handels, Konstanz 2010, S. 175–189, hier: 188.
  149. Jacques Heers: Le clan des Médicis, Paris 2008, S. 174–178.
  150. Alison Williams Lewin: Negotiating Survival, Madison 2003, S. 210 f.; Anthony Molho: Cosimo de’ Medici: Pater Patriae or Padrino? In: Paula Findlen (Hrsg.): The Italian Renaissance, Malden u. a. 2002, S. 86–88.
  151. Dale Kent: Cosimo de’ Medici and the Florentine Renaissance, New Haven/London 2000, S. 16.
  152. Hans Baron: The Crisis of the Early Italian Renaissance, Princeton 1955, Bd. 1, S. 347.
  153. Nicolai Rubinstein: The Government of Florence under the Medici (1434 to 1494), 2., überarbeitete Auflage, Oxford 1997, S. 149.
  154. Volker Reinhardt: Geschichte Italiens von der Spätantike bis zur Gegenwart, München 2003, S. 94.
  155. Vincent Ilardi: The Banker-Statesman and the Condottiere-Prince: Cosimo de’ Medici and Francesco Sforza (1450–1464). In: Craig Hugh Smyth, Gian Carlo Garfagnini (Hrsg.): Florence and Milan: Comparisons and Relations, Bd. 2, Florenz 1989, S. 217–239, hier: 230–232.
  156. Dale Kent: Cosimo de’ Medici and the Florentine Renaissance, New Haven/London 2000, S. 15; Heinrich Lang: Cosimo de’ Medici, die Gesandten und die Condottieri, Paderborn 2009, S. 42–53.

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