Cobaltlotharmeyerit
Cobaltlotharmeyerit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“. Er kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ca(Co,Fe,Ni)2(AsO4)2(OH,H2O)2[1] und ist damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Calcium-Cobalt-Eisen-Nickel-Arsenat mit einem variablen Anteil an zusätzlichen Hydroxidionen.
Cobaltlotharmeyerit | |
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Allgemeines und Klassifikation | |
Andere Namen |
IMA 1997-027 |
Chemische Formel | |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Phosphate, Arsenate, Vanadate |
System-Nr. nach Strunz und nach Dana |
8.CG.15 (8. Auflage: VII/C.31) 37.01.06.03 |
Ähnliche Minerale | Lotharmeyerit, Manganlotharmeyerit[3] |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | monoklin |
Kristallklasse; Symbol | monoklin-prismatisch; 2/m |
Raumgruppe | C2/m (Nr. 12) |
Gitterparameter | a = 9,024 Å; b = 6,230 Å; c = 7,421 Å β = 115,15°[1] |
Formeleinheiten | Z = 2[1] |
Häufige Kristallflächen | {101}, {102}, {111}[1] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 4,5 |
Dichte (g/cm3) | 4,13 (berechnet) |
Spaltbarkeit | keine |
Bruch; Tenazität | nicht angegeben; nicht angegeben |
Farbe | braun |
Strichfarbe | hellbraun |
Transparenz | durchsichtig |
Glanz | Glasglanz |
Kristalloptik | |
Brechungsindizes | nα = 1,78[1] nβ = 1,79[1] nγ = 1,85[1] |
Doppelbrechung | δ = 0,070[1] |
Optischer Charakter | zweiachsig positiv[1] |
Achsenwinkel | 2V = 48° (gemessen); 2V = 46° (berechnet)[1][3] |
Pleochroismus | stark von X = gelb über Y = braun nach Z = blassgelb[1] |
Weitere Eigenschaften | |
Chemisches Verhalten | langsam löslich in warmer, verdünnter Salzsäure ohne Aufbrausen |
Cobaltlotharmeyerit entwickelt an seiner Typlokalität lattige Kristalle, die zu fächerförmigen Aggregaten verwachsen sind, sowie mikrokristalline Krusten. Beschrieben werden ferner Aggregate aus sehr kleinen (< 20 µm) Cobaltlotharmeyeritkristallen, die häufig gitterförmige Gerüste von 50–100 µm Dicke und einigen Zentimetern Länge bilden, welche aus senkrecht zueinander arrangierten Kriställchen bestehen und offensichtlich Pseudomorphosen nach Skutterudit und/oder Nickelskutterudit darstellen. Die Typlokalität des Minerals sind Halden im 4,8 km südwestlich des Stadtzentrums von Schneeberg im sächsischen Erzgebirgskreis liegenden Bergbaubezirk „Am Roten Berg“, wo in früheren Zeiten Hämatiterz abgebaut worden ist.[1]
Etymologie und Geschichte
In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre wurden auf dem Gebiet der alten Eisensteingrube am Roten Berg in Schneeberg mehrere Vertreter der Tsumcoritgruppe entdeckt, deren Unterscheidung nach äußeren Kennzeichen praktisch unmöglich war. Röntgendiffraktometrische Untersuchungen lieferten nahezu identische Diagramme und die EDX-Analysen ließen nur teilweise eindeutige Aussagen zu. Zuverlässige Zuordnungen sind in den meisten Fällen nur über Mikrosondenanalysen im wellenlängendispersiven Modus möglich.[4] Infolgedessen bedurfte es umfangreicher Untersuchungen, ehe der International Mineralogical Association (IMA) eine neue Mineralphase vorgelegt werden konnte, welche diese im Jahre 1997 anerkannte. Im Jahre 1999 wurde das Mineral von einem internationalen Wissenschaftlerteam um den deutschen Chemiker Werner Krause sowie Herta Effenberger, Heinz-Jürgen Bernhardt und Mirko Martin im deutschen Wissenschaftsmagazin „Neues Jahrbuch für Mineralogie, Monatshefte“ als Cobaltlotharmeyerit beschrieben. Die Autoren benannten das Mineral aufgrund seiner Verwandtschaft mit Lotharmeyerit und der Dominanz von Cobalt auf der Me(2)-Position.
Das Typmaterial für Cobaltlotharmeyerit wird unter den Katalognummern 79273 (Holotyp) und 79274 (Cotyp) am Standort „c 7,5“ in der Mineralogischen Sammlung der Technischen Universität Bergakademie Freiberg in Freiberg in Deutschland aufbewahrt.[1][5]
Klassifikation
Die aktuelle Klassifikation der International Mineralogical Association (IMA) zählt den Cobaltlotharmeyerit zur Tsumcoritgruppe mit der allgemeinen Formel Me(1)Me(2)2(XO4)2(OH,H2O)2,[6] in der Me(1), Me(2) und X unterschiedliche Positionen in der Struktur der Minerale der Tsumcoritgruppe mit Me(1) = Pb2+, Ca2+, Na+, K+ und Bi3+; Me(2) = Fe3+, Mn3+, Cu2+, Zn2+, Co2+, Ni2+, Mg2+ und Al3+ und X = As5+, P5+, V5+ und S6+ repräsentieren. Zur Tsumcoritgruppe gehören neben Cobaltlotharmeyerit noch Cabalzarit, Cobalttsumcorit, Ferrilotharmeyerit, Gartrellit, Helmutwinklerit, Kaliochalcit, Krettnichit, Lotharmeyerit, Lukrahnit, Manganlotharmeyerit, Mawbyit, Mounanait, Natrochalcit, Nickellotharmeyerit, Nickelschneebergit, Nickeltsumcorit, Phosphogartrellit, Rappoldit, Schneebergit, Thometzekit, Tsumcorit, Yancowinnait und Zinkgartrellit. Cobaltlotharmeyerit bildet zusammen mit Lotharmeyerit (Me(2) = Zn), Cabalzarit (Mg), Ferrilotharmeyerit (Fe3+), Manganlotharmeyerit (Mn) und Nickellotharmeyerit (Ni) die „Lotharmeyerit-Untergruppe“.
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Cobaltlotharmeyerit zur Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort zur Abteilung der „Wasserhaltigen Phosphate ohne fremde Anionen“, wo er zusammen mit Cabalzarit, Cobalttsumcorit, Ferrilotharmeyerit, Gartrellit, Helmutwinklerit, Krettnichit, Lotharmeyerit, Lukrahnit, Manganlotharmeyerit, Mawbyit, Mounanait, Nickellotharmeyerit, Nickelschneebergit, Phosphogartrellit, Rappoldit, Schneebergit, Thometzekit, Tsumcorit und Zinkgartrellit die „Tsumcorit-Gartrellit-Gruppe“ mit der System-Nr. VII/C.31 bildete.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Cobaltlotharmeyerit ebenfalls in die Abteilung der „Phosphate usw. ohne zusätzliche Anionen; mit H2O“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Größe der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhältnis von Phosphat-, Arsenat- bzw. Vanadat-Komplex zum Kristallwassergehalt, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit großen und mittelgroßen Kationen; RO4 : H2O = 1 : 1“ zu finden ist, wo es zusammen mit Cabalzarit, Cobalttsumcorit, Ferrilotharmeyerit, Krettnichit, Lotharmeyerit, Manganlotharmeyerit, Mawbyit, Mounanait, Nickellotharmeyerit, Nickelschneebergit, Schneebergit, Thometzekit und Tsumcorit die „Tsumcoritgruppe“ mit der System-Nr. 8.CG.15 bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Cobaltlotharmeyerit in die Klasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort in die Abteilung der „Phosphatminerale“ ein. Hier ist er zusammen mit Lotharmeyerit, Ferrilotharmeyerit und Nickellotharmeyerit in der „Lotharmeyerit-Reihe“ mit der System-Nr. 37.01.06 innerhalb der Unterabteilung der „Wasserfreien sauren Phosphate etc., mit verschiedenen Formeln“ zu finden.
Chemismus
Sechzehn Mikrosondenanalysen an Cobaltlotharmeyerit ergaben Mittelwerte von 12,18 % CaO; 5,76 % NiO; 15,70 % CoO; 11,53 % Fe2O3; 49,36 % As2O5 und 6,39 % H2O (berechnet) sowie kleinere Mengen (< 0,05 Gew.-%) an CuO, PbO, Bi2O3 und SO3. Auf der Basis von zehn Sauerstoffatomen errechnete sich aus ihnen die empirische Formel Ca1,01(Co0,97Fe3+0,67Ni0,36)Σ=2,00(AsO4)2,00·[(OH)0,69(H2O)1,31]Σ=2,00, welche zu Ca(Co,Fe3+,Ni)(AsO4)2(OH,H2O)2 idealisiert wurde.[1] In den Kristallen ist eine Mischkristallbildung unter Einbeziehung von Co, Fe3+ und Ni weit verbreitet. Das Fe/Ni-Verhältnis im Cobaltlotharmeyerit ist zumeist > 1, jedoch wurden auch Kristalle mit Fe/Ni < 1 gefunden. Der Ladungsausgleich wird durch heterovalente Austauschmechanismen mit einer gekoppelten Substitution unter Einbeziehung von OH/H2O-Gruppen gemäß dem folgenden Schema erreicht: [(Co,Ni)2+(H2O)]2+ ↔ [Fe3+(OH)−]2+.
Von besonderem Interesse ist die Substitution von Ca durch Bi3+, wobei die höchsten gemessenen Gehalte 19 Gew.-% Bi2O3 betragen. Cobaltlotharmeyerit war der erste Vertreter der Tsumcoritgruppe mit einem dreiwertigen Kation auf der Me(1)-Position. Zwei Austauschmechanismen, die zwei- und dreiwertige Kationen auf der Me(1)-Position einbeziehen, führen zum Ladungsausgleich: [Ca2+(H2O)0]2+ ↔ [Bi3+(OH)−]2+ und [Ca2+Me(2)3+]5+ ↔ [Bi3+Me(2)2+]5+. Der zweite Mechanismus wird durch chemische Analysen unterstützt, da Bi-haltige Vertreter offensichtlich weniger Fe3+ enthalten als Bi-freie Proben. Dieses kompensiert die erhöhte Ladung auf der Me(1)-Position und resultiert in einem mehr oder weniger unbeeinflussten OH/H2O-Verhältnis. Das Bi-Endglied Schneebergit mit der Formel Bi(Co,Ni)(AsO4)2(OH,H2O)2 ist deshalb eisenfrei.[1]
Cobaltlotharmeyerit stellt das Co-dominante Analogon zum Zn-dominierten Lotharmeyerit dar. Er ist auch das entsprechende Analogon zum Mg-dominierten Cabalzarit, zum Fe3+-dominiertem Ferrilotharmeyerit, zum Mn3+-dominierten Manganlotharmeyerit und zum Ni-dominierten Nickellotharmeyerit. Cobaltlotharmeyerit ist ferner auch das Ca-dominierte Analogon zum Bi-dominierten Schneebergit, mit dem er eine vollständige Mischkristallreihe bildet.[1][7]
Kristallstruktur
Cobaltlotharmeyerit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe C2/m (Raumgruppen-Nr. 12) mit den Gitterparametern a = 9,024 Å; b = 6,230 Å; c = 7,421 Å und β = 115,15° sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]
Die Kristallstruktur des Cobaltlotharmeyerits ist identisch mit der Struktur der anderen Vertreter der Tsumcoritgruppe. Die Me(2)Φ6-Oktaeder (Φ: O2−, OH−, H2O) besitzen gemeinsame Kanten und sind zu in Richtung der b-Achse [010] gestreckten Ketten angeordnet. Diese Ketten sind durch gemeinsame Ecken mit AsO4-Tetraedern miteinander verknüpft und bilden dadurch Schichten mit der Zusammensetzung Me(2)(AsO4)(OH,H2O), die parallel (001) angeordnet sind. Die Topologie dieser Schicht ist identisch mit der im Natrochalcit, NaCu2(SO4)2(H3O2). Die Ca2+-Kationen befinden sich zwischen den Schichten und sorgen für die Verbindung zwischen den Schichten in Richtung der a-Achse [100].[8]
Cobaltlotharmeyerit ist isotyp (isostrukturell) zu den monoklinen Vertretern der Tsumcoritgruppe wie Tsumcorit und Natrochalcit und den anderen, oben genannten Vertretern der Lotharmeyerit-Untergruppe.
Eigenschaften
Morphologie
Cobaltlotharmeyerit entwickelt im Material aus dem Grubenrevier „Am Roten Berg“ dünntafelig-spießförmige, nach der b-Achse [010] gestreckte Kristalle mit Größen < 1 mm, die zu millimetergroßen, fächerförmigen bis radial aufgebauten Aggregaten zusammentreten.[1][9] Sie bilden häufig gitterförmige Gerüste aus senkrecht zueinander arrangierten Kriställchen. Diese Gerüste weisen Dimensionen von 50–100 µm Dicke und einigen Zentimetern Länge auf und bestehen offensichtlich aus Pseudomorphosen nach Skutterudit- und/oder Nickelskutterudit-Skelettkristallen.[1] Auch federförmig aggregierte Skelettkristalle von gediegen Wismut werden durch Cobaltlotharmeyerit pseudomorphosiert. An den Kristallen lassen sich die Flächenformen {101} und {102} identifizieren. Die terminierenden Flächen im spießförmigen Endflächenbereich der Kristalle gehören wahrscheinlich zur Form {111}.[1]
Anfang der 1990er Jahre auf dem „Gang 2“ in Bou Azzer, Marokko, gefundene Cobaltlotharmeyerit-Kristalle bilden freistehende, nach [010] gestreckte Kristalle, die zu büscheligen, spindelförmigen oder lanzettartigen, mitunter auch rosettenförmigen Aggregaten von ca. 0,1 mm Größe zusammentreten. Rechteckig erscheinende Plättchen bilden ferner kugelige Aggregate von maximal 1 mm Durchmesser. Im April/Mai 2002 auf demselben Gang geborgene Kristalle stellen die weltbesten Vertreter dieser Mineralart dar und treten in Form von leicht konvexen Blättchen auf, die entweder freistehende Kristalle oder Aggregate bis zu 3 mm Durchmesser bilden. Aus dem „Tagebau Aghbar“ im Revier Bou Azzer wurden igelförmige und blätterige Aggregate bis zu 0,5 mm bekannt.[10]
Physikalische und chemische Eigenschaften
Die Kristalle des Cobaltlotharmeyerits sind braun[1], sie können aber nach anderen Angaben in Abhängigkeit von Kristallgröße und der Besetzung der Me(2)-Position alle Brauntöne (hellbraun, rotbraun, braunorangefarben, dunkel braunrot) annehmen.[4][9][10] Ihre Strichfarbe ist dagegen immer hellbraun.[1] Die Oberflächen der durchsichtigen Kristalle weisen einen glasartigen Glanz[1] auf, was gut mit den Werten für die Lichtbrechung übereinstimmt. An den Kristallen des Coballotharmeyerits wurden hohe Werte für die Lichtbrechung (nα = 1,78; nβ = 1,79 nγ = 1,85) und ein sehr hoher Wert für die Doppelbrechung (δ = 0,070) identifiziert.[1] Unter dem Mikroskop zeigt das Mineral im durchfallenden Licht einen starken Pleochroismus von X = gelb über Y = braun nach Z = blassgelb.[1]
Cobaltlotharmeyerit besitzt keine Spaltbarkeit, Angaben zu Bruch und Tenazität fehlen.[1] Mit einer Mohshärte von 4,5[1] gehört das Mineral zu den mittelharten Mineralen, steht damit zwischen den Referenzmineralen Fluorit (Härte 4) und Apatit (Härte 5) und lässt sich wie diese mehr (Fluorit) oder weniger (Apatit) leicht mit dem Taschenmesser ritzen. Die berechnete Dichte für Cobaltlotharmeyerit beträgt 4,13 g/cm³.[1] Das Mineral fluoresziert weder im lang- oder im kurzwelligen UV-Licht.
Cobaltlotharmeyerit ist nur langsam in warmer, verdünnter Salzsäure, HCl, ohne Aufbrausen löslich.[1]
Bildung und Fundorte
Cobaltlotharmeyerit ist ein typisches Sekundärmineral, welches sich wie die meisten Vertreter der Tsumcoritgruppe in der Oxidationszone von arsenreichen polymetallischen Buntmetall-Lagerstätten bildet. Zersetzter Anhydrit lieferte das zur Mineralbildung nötige Calcium, Bismut stammt aus der Verwitterung von gediegenem Wismut, Co, Fe3+ und Ni wurden bei der Auflösung von Mineralen der Skutterudit-Nickelskutterudit-Mischkristallreihe bereitgestellt.[4]
Die Typlokalität des Cobaltlotharmeyerits ist das Grubenrevier „Am Roten Berg“ bei Schneeberg, Erzgebirge, Sachsen, Deutschland.[1] Parageneseminerale sind gelber Bariopharmakosiderit, Arseniosiderit, Olivenit, Zeunerit, Co-haltiger Mawbyit, Tsumcorit, Cobalttsumcorit, Rooseveltit, Waylandit, Skorodit und Quarz.
Als sehr seltene Mineralbildung konnte Cobaltlotharmeyerit bisher (Stand 2018) erst von zehn Fundstellen an zwei Orten beschrieben werden.[11][12] Neben der Typlokalität des Grubenfeldes „Am Roten Berg“ sind dies die Gruben „St. Daniel“, „Rappold“, „Güldener Falk“ und „Sauschwart“, alle in Schneeberg-Neustädtel, sowie der „Pucherschacht“ im Schneeberger Grubenfeld „Wolfgang Maaßen“.[1][13][12] Am „Pucherschacht“ wird Cobaltlotharmeyerit von Ferrilotharmeyerit und Nickellotharmeyerit begleitet, in der Grube „Daniel“ u. a. von Roselith, in der Grube „Rappold“ u. a. von Cobalttsumcorit.
Der zweite Fundort ist das Bergbaurevier von Bou Azzer bei Taznakht (Tazenakht), Provinz Ouarzazate in der Region Drâa-Tafilalet im Süden Marokkos. Zuerst fand sich Cobaltlotharmeyerit hier im „Gang 2“ bei Bou Azzer[14], wo er von Roselith, „Roselith-beta“, Sphaerocobaltit, Dolomit, Cobaltaustinit und Pikropharmakolith sowie Calcit und Quarz begleitet wird. Ferner in der „Aghbar Mine“ und im Tagebau Aghbar, hier zusammen mit blassrosa Dolomit, dunkelgrünem Cobaltaustinit und cobalthaltigem Talmessit sowie mit Erythrin, Wendwilsonit und Mansfieldit. Schließlich auch aus dem „Gang No. 52“ in Aït Ahmane – hier als manganhaltige Varietät zusammen mit Talmessit.[10][12][3]
Vorkommen von Cobaltlotharmeyerit in Österreich oder in der Schweiz sind damit nicht bekannt.[12]
Verwendung
Aufgrund seiner Seltenheit ist Cobaltlotharmeyerit nur für den Mineralsammler interessant.
Siehe auch
Literatur
- Werner Krause, Herta Effenberger, Heinz-Jürgen Bernhardt, Mirko Martin: Cobaltlotharmeyerite, Ca(Co,Fe,Ni)2(AsO4)2(OH,H2O)2, a new mineral from Schneeberg, Germany. In: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Monatshefte. Band 1999, Nr. 11, 1999, S. 505–517.
Weblinks
- Mineralienatlas: Cobaltlotharmeyerit (Wiki)
- Mindat – Cobaltlotharmeyerit (englisch)
- Webmineral – Cobaltlotharmeyerit (englisch)
- American-Mineralogist-Crystal-Structure-Database – Cobaltlotharmeyerit (englisch)
Einzelnachweise
- Werner Krause, Herta Effenberger, Heinz-Jürgen Bernhardt, Mirko Martin: Cobaltlotharmeyerite, Ca(Co,Fe,Ni)2(AsO4)2(OH,H2O)2, a new mineral from Schneeberg, Germany. In: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Monatshefte. Band 1999, Nr. 11, 1999, S. 505–517.
- Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 485.
- Mindat – Cobaltlotharmeyerit
- Fritz Schlegel: Neufunde aus dem Bergrevier Schneeberg/Sachsen, 1995–99 (I). In: Lapis. Band 25, Nr. 2, 2000, S. 31–38.
- Typmineral-Katalog Deutschland – Aufbewahrung der Holotyp- und Cotypstufe Cobaltlotharmeyerit
- Werner Krause, Klaus Belendorff, Heinz-Jürgen Bernhardt, Catherine McCammon, Herta Effenberger, Werner Mikenda: Crystal chemistry of the tsumcorite-group minerals. New data on ferrilotharmeyerite, tsumcorite, thometzekite, mounanaite, helmutwinklerite, and a redefinition of gartrellite. In: European Journal of Mineralogy. Band 10, 1998, S. 179–206, doi:10.1127/ejm/10/2/0179.
- Werner Krause, Heinz Jürgen Bernhardt, Herta Effenberger, Thomas Witzke: Schneebergite and nickelschneebergite from Schneeberg, Saxony, Germany: the first Bi-bearing members of the tsumcorite group. In: European Journal of Mineralogy. Band 14, 2002, S. 115–126, doi:10.1127/0935-1221/02/0014-0115.
- Joël Brugger, Sergey V. Krivovichev, Uwe Kolitsch, Nicolas Meisser, Michael Andrut, Stefan Ansermet, Peter C. Burns: Description and crystal structure of manganlotharmeyerite, Ca(Mn3+,◻,Mg)2{AsO4,[AsO2(OH)2]}2(OH,H2O)2 from the Starlera Mn deposit, Swiss Alps, and a redefinition of lotharmeyerite. In: The Canadian Mineralogist. Band 40, Nr. 4, 2002, S. 1597–1608, doi:10.2113/gscanmin.40.6.1597 (rruff.info [PDF; 1,1 MB; abgerufen am 20. Februar 2018]).
- Stefan Weiß: Cobaltlotharmeyerit. In: Lapis. Band 25, Nr. 2, 2000, S. 34.
- Georges Favreau, Jacques Emile Dietrich: Die Mineralien von Bou Azzer. In: Lapis. Band 31, Nr. 7–8, 2006, S. 49, 51, 54.
- Mindat – Anzahl der Fundorte für Cobaltlotharmeyerit
- Fundortliste für Cobaltlotharmeyerit beim Mineralienatlas und bei Mindat
- Stefan Weiß: Von Brendelit bis Schlegelit : Schneeberger Erstbeschreibungen 1998–2003. In: Lapis. Band 30, Nr. 7–8, 2005, S. 67–68.
- Halil Sarp, Georges Favreau: Seconde occurrence du nouveau minéral cobaltlotharmeyerite Ca(Co,Fe,Ni)2[AsO4]2(OH,H2O)2. In: Archives des sciences et compte rendu des séances de la Société / édités par la Société de physique et d'histoire naturelle de Genève. Band 53, Nr. 1, 2000, S. 49–54.