Berkholz-Meyenburg
Berkholz-Meyenburg ist eine Gemeinde im Südosten des Landkreises Uckermark in Brandenburg (Deutschland). Sie wird vom Amt Oder-Welse mit Sitz in Pinnow verwaltet.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Uckermark | |
Amt: | Oder-Welse | |
Höhe: | 25 m ü. NHN | |
Fläche: | 11,76 km2 | |
Einwohner: | 1256 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 107 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 16306 | |
Vorwahl: | 03332 | |
Kfz-Kennzeichen: | UM, ANG, PZ, SDT, TP | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 73 032 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Gutshof 1 16278 Pinnow | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Gerd Regler (FDP) | |
Lage der Gemeinde Berkholz-Meyenburg im Landkreis Uckermark | ||
Geografie
Die Gemeinde Berkholz-Meyenburg befindet sich im östlichen Teil des Amtes Oder-Welse und grenzt im Westen an die Gemeinde Mark Landin sowie im Osten, Süden und Norden an die Industriestadt Schwedt/Oder. Südlich der Gemeinde verläuft die Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße am Rande des Nationalparkes Unteres Odertal.
Gemeindegliederung
Berkholz-Meyenburg besteht aus den bewohnten Gemeindeteilen Berkholz und Meyenburg.[2]
Geschichte
Berkholz und Meyenburg gehörten seit 1817 zum Kreis Angermünde in der preußischen Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Angermünde im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder). Am 1. April 1974 erfolgte der Zusammenschluss von Berkholz und Meyenburg. Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Uckermark.
Berkholz
Das Dorf Berkholz wurde 1354 zum erstmals urkundlich unter dem Namen „Bergholt“ erwähnt und nach dem „Birkenhölz“ benannt. Der Ort ist eine Gründung aus der askanischen Kolonisationszeit. In den Jahren 1354/55 wurde Berkholz pommerisch. Der Lehnsträger des Ortes Pflillipus Balkenberg wurde 1432 erstmals namentlich aufgeführt. 1481 ging der Besitz an die Grafen von Hohenstein, 1492 an die von Stegelitz zu Criewen über.[3]
Meyenburg
Der erste Nachweis für Meyenburg (zur Miewenburgk) findet sich im Jahr 1578. Im Jahre 1652 tauchte der Name Meydeburgk und 1661 Meyenburgk auf. 1578 wird der Graf von Hohenstein erwähnt. 1648 setzte der Schäfer zu Meyenburg die öde und wüste Schäferei wieder instand. 1653 gab es drei Kossätenstellen, von denen zwei wüst waren. Im Jahre 1840 hatten Dorf und Rittergut 15 Wohnhäuser. 1879 gehörte das kreistagsfähige Rittergut dem Landrat von Colmar. Die Größe wird im Generaladressbuch der Gutsbesitzer für Brandenburg mit 361 ha angegeben.[4] Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehört das Gut dem damaligen Leutnant Christoph von Colmar-Zützen.[5] Im Jahre 1931 waren im Ort 16 bewohnte Häuser.[3]
Bevölkerungsentwicklung
Berkholz | 1774 | 1801 | 1817 | 1840 | 1925 | 1939 | 1946 | 1964 | 1971 |
Einwohner | 196 | 241 | 239 | 328 | 383 | 289 | 516 | 352 | 374 |
Meyenburg | 1774 | 1801 | 1817 | 1840 | 1925 | 1939 | 1946 | 1964 | 1971 |
Einwohner | 79 | 100 | 105 | 149 | 118 | 141 | 173 | 162 | 134 |
Berkholz-Meyenburg | 1981 | 1990 | 2000 | 2005 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 |
Einwohner | 379 | 340 | 1129 | 1221 | 1279 | 1279 | 1266 | 1268 | 1289 | 1257 | 1254 | 1226 | 1230 | 1245 | 1256 |
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[3][6][7][8]: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Berkholz-Meyenburg besteht aus 10 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister.
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
---|---|---|
FDP | 66,5 % | 7 |
CDU | 14,1 % | 1 |
AfD | % | 9,81 |
Einzelbewerber Gerhard Dyrba | % | 9,61 |
(Stand: Kommunalwahl am 26. Mai 2019)[9]
Bürgermeister
- seit 1998: Gerd Regler (FDP)[10]
Regler wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 100,0 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[11] gewählt.[12]
Wappen
Das Wappen wurde am 6. Mai 2004 genehmigt.
Blasonierung: „Im Schildhaupt durch zwei Spitzen von Grün und Gold geteilt, darunter über einem grünen Berg schräggekreuzt zwei grüne Birkenblätter mit zwei nach außen gekehrten Blütenständen.“[13]
Sehenswürdigkeiten
Die Kirche im Gemeindeteil Berkholz (Kirchstraße 6) wird in der Landesdenkmalliste Brandenburgs als Baudenkmal geführt[14]. Sie wurde nach einem Brand der alten Kirche 1887 errichtet. Aus diesem Jahr stammen auch die Einrichtungsgegenstände und die Glocke. Das Kirchenschiff entstand jedoch unter Verwendung von Feldsteinquadern des Vorgängerbaus, welcher aus dem 13. Jahrhundert stammt. Die Kirche ist gekennzeichnet durch eine schlichte Innenausstattung, auffallend dagegen sind die Bleiglasfenster. Es handelt sich um eine einschiffige Backsteinkirche mit vorgesetztem quadratischen Turm an der Westseite.
Wirtschaft und Infrastruktur
Zwischen dem Gemeindeteil Berkholz und dem Schwedter Ortsteil Heinersdorf befindet sich das Rohöltanklager für die PCK Raffinerie GmbH in Schwedt/Oder. Hier liegt der Endpunkt einer über 3.000 km langen Erdöl-Pipeline aus Russland. Ein großes Gewerbegebiet von 20 ha im Bereich des Gemeindeteiles Meyenburg befindet sich im Süden der Gemeinde. Im Ort sind diverse Unternehmen von lokaler bis regionaler Bedeutung ansässig.
Verkehr
Berkholz-Meyenburg liegt an der Landesstraße L 284 zwischen der Bundesstraße 2 südlich von Pinnow und Schwedt.
In der Nachbargemeinde Pinnow sowie in der Stadt Schwedt/Oder befinden sich Bahnhöfe der Regional-Express-Linie RE 3 Schwedt – Berlin–Lutherstadt Wittenberg.
Freizeit und Sport
- Bowlingcenter
Literatur
- Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil VIII, Uckermark, Weimar 1986, ISBN 3-7400-0042-2
Weblinks
Einzelnachweise
- Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2020 (PDF-Datei; 950 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).
- Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Berkholz-Meyenburg
- Historie Berkholz-Meyenburg
- P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 6–7, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 6. November 2021]).
- Walter v. Hueck, Klaus Freiherr von Andrian-Werburg, Uta v. Delius, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / B (Briefadel/ nach 1400 nobilitiert) 1993. In: Deutsches Adelsarchiv e. V. (Hrsg.): Genealogisches Handbuch des Adels GHdA von 1951 bis 2014. XX der Reihe B, Nr. 104. C. A. Starke, 1993, ISBN 978-3-7980-0700-0, ISSN 0435-2408, S. 59–60 (d-nb.info [abgerufen am 6. November 2021]).
- Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Uckermark. S. 14–17
- Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
- Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Uckermark (Memento des Originals vom 15. April 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
- Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
- Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Uckermark (PDF) Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum