Bahnhof Hilden
Der Bahnhof Hilden ist eine von zwei Bahnstationen in der nordrhein-westfälischen Stadt Hilden im Kreis Mettmann. Die zweite ist Hilden Süd. Er liegt sowohl an der heute nur noch im Personenverkehr betriebenen Bahnstrecke Düsseldorf – Solingen als auch an der heute nur noch im Güterverkehr betriebenen Bahnstrecke Troisdorf – Mülheim-Speldorf, während der Haltepunkt Hilden Süd ausschließlich an der Bahnstrecke Düsseldorf – Solingen liegt. Im Personenverkehr werden beide Stationen von der Linie S 1 der S-Bahn Rhein-Ruhr bedient. Der Bahnhof Hilden befindet sich etwa 10 km südöstlich von Düsseldorf Hauptbahnhof und etwa 7 km westlich von Solingen Hauptbahnhof. Er ist wie die meisten anderen Bahnstationen im Kreis Mettmann vor allem für Berufspendler in die Stadt Düsseldorf von Bedeutung.
Hilden | |
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Bahnsteig der S 1 | |
Daten | |
Lage im Netz | Trennungsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 2[1] |
Abkürzung | KHI |
IBNR | 8000388 |
Preisklasse | 4[2] |
Eröffnung | 18. November 1874 |
Profil auf Bahnhof.de | Hilden-1033754 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Hilden |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 10′ 2″ N, 6° 55′ 21″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen |
Lage und Aufbau
Der Bahnhof Hilden befindet sich am westlichen Rand der Innenstadt. Er hat vier Durchgangsgleise. Die östlichen Gleise 4 und 5 sind die Durchgangsgleise der Güterzuglinie Troisdorf – Opladen – Hilden – Düsseldorf-Eller – Mülheim-Speldorf und haben keinen Bahnsteig. Die westlichen Gleise 1 und 3 liegen an der von S-Bahn-Zügen der Linien S 1 und S 7 befahrenen Bahnstrecke Düsseldorf – Solingen und haben einen Mittelbahnsteig, der über eine Treppe und barrierefrei über Aufzüge erreichbar ist. Bis zur Einstellung des Personenverkehrs zwischen Hilden und Opladen im Jahr 1983 – zuvor schon für sehr viele Jahre nur noch 3 Zugpaare montags bis freitags – hielten auch die Züge dieser Linie am einzigen vorhandenen Bahnsteig. Sie wurden über zwei Verbindungsgleise am Südkopf des Bahnhofs auf die Strecke von/nach Opladen geleitet. Eine Verbindung zwischen den Gleisen 1 und 4 ist heute noch vorhanden, die zweite Verbindung die die Gleise 3 und 5 mit höhengleicher Kreuzung des Gleises 4 verband, wurde nach Einstellung des Personenverkehrs abgebaut. Das Gleis 2 existiert nicht mehr, es befand sich ursprünglich am nördlichen Ende des Bahnsteiges und diente zuletzt als Wendegleis für die Züge Hilden – Opladen. Auf der Südseite des Bahnhofs überquert die Bahnstrecke Düsseldorf – Solingen die Güterzuglinie Troisdorf – Opladen – Hilden – Düsseldorf-Eller – Mülheim-Speldorf auf einem Überwerfungsbauwerk.
Das Empfangsgebäude aus dem Eröffnungsjahr 1874 befindet sich am Ostausgang des Bahnhofs auf der der Stadt zugewandten Seite. Es steht unter Denkmalschutz und wird heute als Gaststätte genutzt. Der Bahnhof verfügt über zwei Ausgänge, nach Westen in die Otto-Hahn-Straße und nach Osten in die Bahnhofsallee.
Das Stellwerk des Bahnhofs, ein Relaisstellwerk der Bauform "Sp Dr L60" aus dem Jahr 1979 befindet sich am Nordkopf des Bahnhofs. Bis zu dessen Inbetriebnahme gab es zwei elektromechanische Brückenstellwerke am Nordkopf sowie am südlichen Ende des Bahnsteigs, die sofort nach Inbetriebnahme des Relaisstellwerks abgebrochen wurden.
Am westlichen Zugang verfügt der Bahnhof über Park-and-ride- und Bike-and-Ride-Anlagen.
Am Empfangsgebäude befindet sich die Bushaltestelle Hilden S der Buslinien O 3 und 784. Sie verfügt über Haltestellen mit DFI-Anzeigen und barrierefreien Bussteigen.[4] Die Buslinie 783 hält an der Bushaltestelle Hilden S Westseite in der Otto-Hahn-Straße.
Geschichte
Die Bahnstrecke Troisdorf – Opladen – Hilden – Düsseldorf-Eller – Mülheim-Speldorf und mit ihr der Bahnhof Hilden wurde von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft am 18. November 1874 eröffnet.[5] Zuvor war seit dem 20. Dezember 1845 der 4 km weiter westlich gelegene Bahnhof Benrath an der Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft die Bahnstation für Hilden. Beide Strecken verlaufen weitgehend parallel, was eine Folge der Konkurrenz privater Eisenbahngesellschaften im 19. Jahrhundert war. Im Zuge von Bismarcks Verstaatlichungspolitik wurden sowohl die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft als auch die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft mit Wirkung vom 1. April 1881 verstaatlicht. Die einheitliche Betriebsführung durch den Staat führte dazu, dass die durch Hilden führende Bahnstrecke Troisdorf – Mülheim-Speldorf primär zu einer wichtigen Güterzugachse mit unbedeutendem und später ganz eingestelltem Personenverkehr wurde. Der elektrische Betrieb auf dieser Strecke wurde zum Fahrplanwechsel am 27. Mai 1962 aufgenommen.[6]
Nur 6 km weiter östlich eröffnete die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft am 25. September 1867 mit der Bahnstrecke Gruiten – Köln-Deutz eine weitere Nord-Süd-Strecke, welche das heutige Wuppertal mit Köln verbindet.[7] Vom damaligen Bahnhof Ohligs-Wald (später Solingen-Ohligs, heute Solingen Hbf) aus wurde zeitgleich eine Stichstrecke nach Solingen Weyersberg eröffnet.[8]
Am 1. Oktober 1891 wurde zusammen mit dem ersten Düsseldorfer Hauptbahnhof auch eine neue Bahnstrecke von dort zum Bahnhof Eller an der Strecke Bahnstrecke Troisdorf – Opladen – Hilden – Düsseldorf-Eller – Mülheim-Speldorf eröffnet, so dass eine durchgehende Bahnverbindung zwischen Düsseldorf Hbf und Hilden bestand.[9] Mit der Inbetriebnahme der Bahnstrecke Hilden – Ohligs-Wald am 3. Januar 1894 wurde diese über Ohligs-Wald zum damaligen Solinger Hauptbahnhof verlängert.[10] Mit der Inbetriebnahme der Müngstener Brücke am 15. Juli 1897 erfolgte eine weitere Verlängerung über Remscheid bis Lennep.[11] Die Züge der Linie Düsseldorf Hbf – Remscheid-Lennep – Wuppertal-Vohwinkel mussten bis 1979 im Abschnitt Düsseldorf-Eller – Hilden die stark belastete Güterzuglinie Troisdorf – Opladen – Hilden – Düsseldorf-Eller – Mülheim-Speldorf mit benutzen, was häufig zu Verspätungen führte. Im Zuge der baulichen Vorbereitung für die Aufnahme des S-Bahn-Betriebes am 28. September 1980 wurde der Abschnitt Düsseldorf-Eller – Hilden auf 4 Gleise erweitert. Die Inbetriebnahme erfolgte am 30. Juli 1979.[12] Zeitgleich mit der Betriebsaufnahme der S 7 bis Solingen-Ohligs erfolgte am 28. September 1980 auch die Inbetriebnahme des elektrischen Betriebes zwischen Hilden und Solingen-Ohligs.[13]
Mit der Inbetriebnahme des S-Bahn-Verkehrs am 28. September 1980 wurde der Bahnhof zunächst durch die Linie S 7 Düsseldorf Flughafen – Düsseldorf Hbf – Hilden – Solingen-Ohligs bedient, in den nachfolgenden Jahren in der Hauptverkehrszeit ergänzt durch einzelne Fahrten der Linie S1 Dortmund Hbf – Duisburg Hbf – Düsseldorf Hbf die über Düsseldorf Hbf hinaus verlängert wurden bis/ab Hilden oder Solingen-Ohligs. Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2009 wurde das Netz der S-Bahn Rhein-Ruhr überarbeitet. Die S 7 entfiel, ihre Aufgaben wurden von zwei anderen S-Bahn-Linien übernommen. Ihr Nordast (Düsseldorf-Flughafen Terminal – Düsseldorf Hbf) fiel der S 11 und ihr Südast (Düsseldorf Hbf – Solingen Hbf) fiel der S 1 zu. Seitdem wird der Bahnhof Hilden von der Linie S 1 bedient. Die Liniennummer S 7 wird seit dem 15. Dezember 2013 für die dieselbetriebene Linie Solingen Hbf – Remscheid-Lennep – Wuppertal Hbf verwendet, deren Züge montags bis freitags in der Hauptverkehrszeit je Richtung zwei Mal bis und ab Düsseldorf Hbf verkehren und dabei auch am Bahnhof Hilden halten.
Bedienung
Der Bahnhof Hilden wird alle 20 Minuten von der Linie S 1 der S-Bahn Rhein-Ruhr bedient. Am Bahnhof bestehen Umsteigemöglichkeiten zu den Buslinien O 3, 783 and 784 der Rheinbahn. Sie verkehren allesamt alle 20 Minuten.
Linie | Verlauf | Takt |
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S 1 | Solingen Hbf – SG-Vogelpark – Hilden Süd – Hilden – D-Eller – D-Eller Mitte – D-Oberbilk – D-Volksgarten – Düsseldorf Hbf – D-Wehrhahn – D-Zoo – D-Derendorf – D-Unterrath – D-Flughafen – Angermund – DU-Rahm – DU-Großenbaum – DU-Buchholz – DU-Schlenk – Duisburg Hbf – MH-Styrum – Mülheim (Ruhr) Hbf – E-Frohnhausen – Essen West – Essen Hbf – E-Steele – E-Steele Ost – E-Eiberg – Wattenscheid-Höntrop – BO-Ehrenfeld – Bochum Hbf – BO-Langendreer West – BO-Langendreer – DO-Kley – DO-Oespel – DO-Universität – DO-Dorstfeld Süd – DO-Dorstfeld – Dortmund Hbf Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021 | 30 min 20 min (Solingen–Duisburg wochentags) 15 min (Essen–Dortmund wochentags) |
S 7 | Der Müngstener: RS-Lennep – Remscheid Hbf – RS-Güldenwerth – Solingen Mitte – SG-Grünewald – Solingen Hbf – Hilden – D-Eller Mitte – Düsseldorf Hbf Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021 | einzelne Fahrten zur HVZ |
783 | Hilden-Dorotheenheim – Hilden-Kleinhülsen – Hilden Westseite – Hilden-Fritz-Gessard-Platz – Hilden-Gabelung – Solingen-Vogelpark – Solingen Hbf. | |
784 | (Düsseldorf-Urdenbach) – Düsseldorf-Benrath – Hilden – Hilden, Gabelung – Haan Bahnhof – Haan Markt – Wuppertal-Vohwinkel Schwebebahn – Wuppertal-Vohwinkel Bf | |
O 3 | Hilden Nord, Köbener Straße – Hilden-Kleef, Verwaltungsinstitut – Nordfriedhof – Hilden – Fritz-Gessard-Platz – Gewerbepark Süd – Hilden-Erika-Siedlung |
Am Haltepunkt Hilden Süd wird die S-Bahn-Linie S 1 mit den anderen Hildener Buslinien verknüpft. Die Buslinien dort verkehren auch in die Kreisstadt Mettmann, sowie Erkrath, Hochdahl und Langenfeld.[14]
Planungen
Die Stadt Hilden plant die Übersichtlichkeit beider Bahnstationen durch Wegweisung zu verbessern. Außerdem möchte sie den Bahnhofsvorplatz des Bahnhofs Hilden umgestalten.[4]
Siehe auch
Weblinks
NRWbahnarchiv von André Joost:
Einzelnachweise
- Gleise in Serviceeinrichtungen Hilden (PDF) Deutsche Bahn. Abgerufen am 24. Januar 2016.
- Bahnhofskategorieliste (gültig ab 1. Januar 2016). (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) DB Station&Service, 1. Dezember 2015, archiviert vom Original am 2. Januar 2016; abgerufen am 24. Januar 2016.
- Abfrage der Kursbuchstrecke 450.1 bei der Deutschen Bahn.
- Nahverkehrsplan Kreis Mettmann
- NRW-Bahnarchiv, Strecke Mülheim-Speldorf – Niederlahnstein
- NRW-Bahnarchiv, Strecke Mülheim-Speldorf – Niederlahnstein
- NRW-Bahnarchiv, Strecke Gruiten – Köln-Mülheim
- NRW-Bahnarchiv, Strecke Solingen Hbf – Remscheid Hbf
- NRW-Bahnarchiv, Strecke Düsseldorf Hbf – Düsseldorf-Eller
- NRW-Bahnarchiv, Strecke Hilden – Solingen Hbf
- NRW-Bahnarchiv, Strecke Solingen Hbf – Remscheid Hbf
- NRW-Bahnarchiv, Strecke Düsseldorf-Eller – Hilden
- NRW-Bahnarchiv, Strecke Hilden – Solingen Hbf
- Linienplan VRR:Erkrath/Haan/Hilden