Argentinische Literatur
Die argentinische Literatur ist Teil der hispanoamerikanischen Literatur und – unter Einbeziehung der portugiesischsprachigen brasilianischen Literatur – Teil der lateinamerikanischen Literatur. Da die spanischsprachigen Länder Mittel- und Südamerikas sich einem gemeinsamen kulturellen Erbe verpflichtet fühlen (hispanidad), ist die argentinische Literatur immer in diesem Kontext zu sehen. Andererseits gibt es spezifische Besonderheiten der argentinischen Kultur, die eine Betrachtung einer genuin argentinischen Literatur sinnvoll erscheinen lassen: Dazu zählen das Fehlen einer indigenen, präkolumbischen Schriftkultur in Argentinien, sowie der starke europäische, insbesondere französische Einfluss auf die argentinische Kultur seit der Kolonialzeit.
Identitätssuche und Gaucholiteratur (ca. 1820–1910)
Seit der Errichtung des Vizekönigreichs Río de la Plata mit der Hauptstadt Buenos Aires (1776) gewann Argentinien ein eigenes kulturelles Profil. Mangels Verlagen und bildungsbürgerlichem Publikum spielte dabei das sich seit 1801 entwickelnde Zeitungswesen (los papeles públicos) eine zentrale Rolle. Das blieb auch nach der Unabhängigkeit so: literatura verstand sich nicht als Kunst, sondern als essayistische Reflexion und politische Bildungstätigkeit im Rahmen des Aufbaus des neuen Staates und mit der Absicht, das Publikum politisch zu beeinflussen.[1] Die Oberschicht des Landes orientierte sich stark an Europa und nahm kulturelle Strömungen von dort auf. Insbesondere Frankreich und dessen Hauptstadt Paris waren prägend, Französisch wurde zur ersten Bildungssprache. Doch gab es bis etwa 1830 keine herausragenden Autoren und Werke. Allein Juan Cruz Varela publizierte patriotische Lyrik und verfasste in den 1820er Jahren einige klassizistischen Tragödien, die sich am italienischen Vorbild Alfieris orientierten.
Im Verlauf des 19. Jahrhunderts kam es zur Zurückweisung der französisch geprägten Kultur des aufgeklärt-liberalen städtischen Bürgertums durch die Bewegung des Criollismo[2] und zur Suche nach eigener nationaler Identität. Der prototypische Vertreter der heroischen Freiheitsbestrebungen des Argentiniers war der Gaucho, der zur zentralen Figur der argentinischen Literatur und zur Identifikationsfigur der sich auf die Landbevölkerung stützenden brutalen Diktatur des Generals Juan Manuel de Rosas im frühen 19. Jahrhundert wurde.
Soziokultureller Hintergrund der Gaucholiteratur waren mündlich überlieferte Geschichten über die Abenteuer der Rinder- und Pferdehüter der argentinischen Steppe. Ihre weite Verbreitung und ihren populären, volkstümlichen Charakter erhielten sie aber erst, als Gauchos aufgrund veränderter gesellschaftlicher Verhältnisse in ihrer ursprünglichen Lebensform schon nicht mehr existierten. Der Einfluss der Romantik, einer der literarischen Hauptströmungen des 19. Jahrhunderts, führte zur Hinwendung zu den Wurzeln des Volkes und trug unter dem Einfluss der Gedanken Herders zu einer Verklärung und Idealisierung der Vergangenheit bei.
Wegweisend für die Gaucholiteratur wurde Fausto (1866) von Estanislao del Campo, eine Verssatire auf das gleichnamige Werk von Charles Gounod. Ihren Höhepunkt erreichte die Gaucholiteratur des La Plata-Raums jedoch mit dem Versepos El gaucho Martín Fierro (1872/1879) von José Hernández (1834–1886), das als bedeutendstes Werk der lateinamerikanischen Literatur des 19. Jahrhunderts gilt. Mit Martín Fierro – eigentlich eine Folge von typischen Autobiographien – wurde teils in klagendem, teils in stoischem Ton der freie, unabhängige Charakter des Gaucho als Repräsentant des argentinischen Volkscharakters gerühmt.[3] Ein realistisches Bild des Gauchos und der Indios in der Pampa zeichnet der Reisebericht Una excursion a los indios Ranqueles (1870) des Journalisten und Reiseschriftstellers, Generals und späteren Gouverneurs des Gran Chaco, Lucio Victor Manilla (1831–1913). Gauchoromane spielten in der Folgezeit noch bis ins 20. Jahrhundert hinein eine Rolle; erwähnenswert ist der besonders erfolgreiche Roman Don Segundo Sombra (1926; dt.: „Das Buch vom Gaucho Sombra“) von Ricardo Güiraldes.
Während die herrschende Oligarchie sich mit patriotischer Lyrik feiern ließ, stand die erzählende Prosa der Jahrzehnte bis zu Rosas Sturz unter dem Vorzeichen des Kampfes gegen seine Diktatur. In der Erzählung El matadero („Der Schlachthof“, ca. 1838) des romantischen Schriftstellers und Politikers Esteban Echeverría (1805–1851) wird nicht nur der Gaucho-Mythos beschworen und die endlose Weite der argentinischen Pampa als prägend für seinen Charakter und den des argentinischen Menschen dargestellt; zugleich handelt es sich um eine politische Allegorie auf das blutige Rosas-Regime. Echeverría, Juan Bautista Alberdi, Juan María Gutiérrez und andere Literaten schlossen sich zu einem oppositionellen Geheimbund, der Asociación de Mayo, zusammen, welcher der Bewegung des Jungen Deutschlands vergleichbar war; viele seiner Mitglieder mussten nach Montevideo oder Chile emigrieren. Der von Victor Hugo und der europäischen Romantik beeinflusste José Mármol (Cantos de peregrino 1847) musste seinen historischen Roman Amalia – den ersten der La Plata-Region überhaupt – 1851 in Montevideo veröffentlichen.[4]
Ein weiteres wichtiges Thema der Literatur des 19. Jahrhunderts war der Gegensatz zwischen dem modernen, städtischen und dem traditionellen, ländlichen Leben. Es wurde vor allem in dem wortgewaltigen Roman Barbarei und Zivilisation. Das Leben des Facundo Quiroga (1845) des Schriftstellers und Politikers Domingo Faustino Sarmiento (1811–1888) behandelt, der unter Rosas ins Exil gegangen war und in den Jahren 1868–1874 Präsident von Argentinien wurde. Facundo, ein grundlegendes Werk der argentinischen Literatur im 19. Jahrhundert, ist eine romantische Erzählung vom Leben des autokratischen Provinzfürsten (caudillo) Facundo Quiroga und zugleich eine kulturtheoretische Betrachtung über den Gegensatz zwischen ländlicher Barbarei und Rückständigkeit einerseits und zivilisatorischem Fortschritt in der Stadt andererseits. Auch Sarmiento ergriff Partei für Zivilisation und Stadtleben und übte auf literarischem Terrain Kritik am herrschenden Diktator Juan Manuel de Rosas und seiner brutalen Politik den Indios gegenüber. Später verflachte die Realistik und machte einer unpolitischen spätromantischen Literatur Platz.
Auch dünn besiedelte ländliche Regionen wurden zu Zielen der Zuwanderung von Italienern, Spaniern, Deutschen und Juden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in der fruchtbaren Provinz Entre Ríos etwa 170 jüdische Kolonien, die Ackerbau, Viehzucht und Milchwirtschaft betrieben. Alberto Gerchunoff, der erste bedeutende jüdische Autor Lateinamerikas, setzte diesen Gauchos Judíos, den „jüdischen Gauchos“, die meist aus Osteuropa stammten, mit dem gleichnamigen Buch 1910 ein literarisches Denkmal.[5]
Modernismo und Avantgarde (ca. 1880–1930)
Vor der Jahrhundertwende vollzog sich ein grundlegender soziokultureller Wandel. Aufgrund eines starken Zustroms an Einwanderern aus Europa ging der vorherrschend ländliche Charakter Argentiniens verloren; Buenos Aires wurde seit den 1880er Jahren zur Metropole Südamerikas. Wirtschaft und Gesellschaft des Landes erfuhren einen tiefgreifenden Modernisierungsprozess. Damit einher ging eine Entwicklung hin zu einer kosmopolitischen Literatur. Thematisch rückte die Großstadt ins Zentrum der Literatur, so in den Romanen von Lucio Vicente López (1848–1894). Seine Erzählung La gran aldea („Das große Dorf“, 1882), die die bürgerkriegsartigen Wirren und sozialen Kämpfe in Buenos Aires nach dem Sturz des Caudillo Juan Manuel de Rosas in satirischer Überzeichnung und zugleich in nostalgischer Erinnerung an das „alte“ Buenos Aires schildert, produzierte er in schnellen Folgen in Form eines Feuilletons nach dem Vorbild französischer Trivialromane.[6]
Maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung neuer literarischer Formen hatte der aus Nicaragua stammende Rubén Darío (1867–1916), der längere Zeit in Buenos Aires lebte. Sein im Gedichtband Prosas profanas (1896) war von Ästhetizismus und Symbolismus geprägt; er begründete eine völlig neue Ästhetik. Darío gilt als Begründer des Modernismo in seiner lateinamerikanischen Ausprägung.
Der Lyriker, Essayist und Erzähler Leopoldo Lugones (1874–1938), der stark von Darío beeinflusst war, wird oft zu den bedeutendsten Vertretern des Modernismo in Argentinien gerechnet; doch ist er eher als Vorläufer der modernen fantastischen und Science-Fiction-Literatur und der Mikroerzählung bekannt. In seinem Werk herrscht zunächst ein üppiger lyrischer, zunächst halluzinatorischer, später ein objektiver Stil vor.[7] Die Erzählungen des erfolgreichen Bandes La guerra gaucha (1905) über den Guerillakrieg gegen die Spanier 1815–1825 wurden 1941 in Argentinien verfilmt. Als Anarchist und Nationalist unterstützte Lugones den Staatsstreich von 1930. Weitere wichtige Literaten des Modernismo waren die Lyriker Enrique Banchs, Baldomero Fernández Moreno und die in der Schweiz geborene Alfonsina Storni, die mit dem Symbolismus brach und sich feministischen Themen widmete.[8]
Die ab den 1920er Jahren aufkommenden Avantgarde-Bewegungen lassen sich in zwei gegensätzliche Lager einteilen. Die Grupo Florida (Gruppe Florida), benannt nach der damals noch aristokratischen Straße La Florida, huldigte dem Ästhetizismus und forderte die Auflösung traditioneller Syntax und Metrik sowie die Schaffung neuer Ausdrucksweisen. Ihre Haltung wurde vielfach als snobistisch empfunden. Literarische Plattform der Gruppe Florida, die vom spanischen Ultraísmo beeinflusst war, wurde die Zeitschrift Martín Fierro. Die Angehörigen der Gruppe wurden daher auch oft als Martinfierristas bezeichnet. Der Gruppe gehörten u. a. Jorge Luis Borges, Oliverio Girondo, Norah Lange, Raúl González Tuñón und Francisco Luis Bernárdez an.
Im Gegensatz dazu steht die Grupo Boedo (Gruppe Boedo), bezeichnet nach dem Arbeiterviertel Boedo, als Gruppierung politisch aktiver und sozialkritischer Autoren, die vor allem vom russischen Realismus und der Erfahrung der sozialen Kämpfe in den Großstädten sowie der Massaker an den Landarbeitern in Patagonien der 1920er Jahre geprägt waren. Ihr bedeutendster Repräsentant war der Romancier, Dramatiker und Journalist Roberto Arlt (1900–1942). Seine berühmte Kolumne Aguafuertes porteñas, die ab 1928 in der Zeitung El mundo erschien, beschrieb das tägliche Leben in Buenos Aires. Herausragend sind die Romane El juguete rabioso (1926), Los siete locos (1929), Los lanzallamas (1931) und El amor brujo (1932). Die letzten Jahre seines Lebens widmete Arlt ganz dem avantgardistischen Theater, für das er zahlreiche phantastische Stücke schrieb, in denen er das Entwurzelungsgefühl der Städter auf „präexistenzialistische“ Weise quasi zum argentinischen Nationalgefühl stilisierte.[9]
Der ländliche Realismus gelangte im Werk von Juan Laurentino Ortiz (1896–1978) zum Ausdruck. Ortiz verewigte die landschaftlichen Eigenheiten der Savanne in der flachen Flussprovinz Entre Ríos in poetischer Form. Wichtige Vertreter der Gruppe Boedo waren außerdem der in Uruguay geborene, von Rubén Darío und Edgar Allan Poe beeinflusste Horacio Quiroga, in dessen erzählerischem Werk sich modernistische und naturalistische Einflüsse mischen, sowie Roberto Payró, der das Leben der italienischen Einwanderer darstellte.
Kosmopolitismus, Surrealismus und phantastische Literatur (1930–1965)
Das Jahr 1930 mit seiner Militärdiktatur bildete einen deutlichen Einschnitt; Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit griffen um sich, Nicht-Katholiken wurden diskriminiert, während das Land gleichzeitig massiv unter dem Einfluss des Weltwirtschaftskrise litt und die Mittelschichten verarmten. Im Theater der 1920er und 1930er Jahre wurden die Juden aus dem europäischen Osten (rusos) und die aus dem Orient stammenden (turcos) immer wieder als „Typen“ mit ihrem je besonderen hybriden Jargon karikiert.[10] Die Literaten der 1930er und 1940er Jahre erhoben zwar einen kosmopolitischen Anspruch, in dem die Stellung Argentiniens in der Welt thematisiert wurde. Immer weniger Autoren konnten sich allerdings die teuren Europa-Aufenthalte leisten; der Modernismo verlor seine Leitbildfunktion. Victoria Ocampo gründete 1931 die Zeitschrift Sur mit dem Ziel, argentinische Autoren im Ausland bekannt zu machen und umgekehrt neue europäische Strömungen in Argentinien zu verbreiten. Macedonio Fernández gehörte zum Grupo Florida und zum Kreis der vom spanischen Ultraísmo beeinflussten Surrealisten; seine ästhetische Theorie von der Einheit von Kunst und Leben hatte bereits in den 1920er Jahren auf die spätere Aktionskunst und das Werk André Bretons verwiesen.
Im (vor allem europäischen) Ausland bekanntester argentinischer Dichter ist Jorge Luis Borges, der bereits früh viele Jahre in Europa verbrachte. Mit ihm entwickelte sich die phantastische Literatur in eine neue Richtung und gewann suggestive Kraft, die in den Erzählsammlungen Ficciones (1944) und El Aleph (1949) gipfelte. Zusammen mit Adolfo Bioy Casares und Silvina Ocampo schrieb Borges phantastische und kriminalistische Literatur, gemeinsam gaben sie die Krimireihe El séptimo círculo heraus. Ernesto Sabato war ein weiterer Autor, dessen Roman El túnel (1948) in Europa begeistert aufgenommen wurde.
Der Dichter, Dramatiker, Erzähler und Romanautor Leopoldo Marechal unternahm in seinem teils autobiographischen Essayroman Adán Buenosayres (1948) den Versuch einer symbolischen Geschichtsdeutung, der gleich nach seinem Erscheinen Julio Cortázar stark beeindruckte. Er orientierte sich dabei an der aristotelischen Poetik und am platonischen Dialog ebenso wie an Dante. Das erst durch die Neuauflage 1965 weitverbreitete Buch kann als Vorläufer des experimentellen Romans gelten.
In der Lyrik entwickelte sich das Deskriptive und das Nostalgisch-Rückbesinnliche bei Vicente Barbieri, Olga Orozco, León Benarós oder Alfonso Sola Gonzáles. In der Erzählliteratur fanden sich sowohl Vertreter des Idealismus, u. a. María Granata, Adolfo Bioy Casares, Manuel Mujica Láinez als auch des Realismus, u. a. Ernesto L. Castro, Ernesto Sabato, Abelardo Arias.
In den 1950er Jahren formierte sich die Avantgarde neu in der Zeitschrift Poesía Buenos Aires. Julio Cortázar veröffentlichte seine ersten Erzählungen. Später ging er nach Paris. Durch seinen dort entstandenen metafiktionalen, eher dem Surrealismus als dem magischen Realismus zugerechneten Experimentalroman Rayuela (1963) übte er großen Einfluss auf die lateinamerikanischen Autoren des Boom aus, z. B. auf Gabriel García Márquez (Kolumbien), Juan Rulfo (Mexiko) oder Mario Vargas Llosa (Peru). Cortázar grenzt sich durch seinen Kosmopolitismus vom magischen Realismus ab: Seine Schauplätze sind meist in Paris angesiedelt, die Handlung ist düsterer, die Magie – verkörpert durch eine Frauengestalt – pessimistischer, die Form chaotisch bis schizophren. Der Roman gilt als einer der wichtigsten spanischsprachigen Romane des Jahrhunderts und nimmt mit seinen an die hundert Referenzen auf Autoren, Künstler und Philosophen von der Bhagavad Gita über Friedrich Nietzsche bis zu Louis Armstrong in vieler Hinsicht postmoderne Erzählformen vorweg.
In dieser Zeit wurden auch von anderen Autoren schreibtechnische Erneuerungen erprobt. Juan Gelman, neben Borges, Sabato und Casares der letzte von bisher vier argentinischen Cervantespreisträgern, pflegte einen neuen umgangssprachlichen Ton in der Literatur. Insgesamt kam es in den 1960er Jahren zu einer breiten Auffächerung des Spektrums literarischer Stile vom Sozialen über das Existenzielle bis hin zum Phantastischen.
Als Vordenker des Neohumanismus, die neue Überlegungen nach dem Zweiten Weltkrieg anstellen, sind Raúl Gustavo Aguirre, Edgar Bayley und Julio Llinás zu nennen. Zu den Existenzialisten zählen José Isaacson, Julio Arístides und Miguel Ángel Viola. Eine Mittlerstellung zwischen beiden Strömungen mit regionalem Einschlag nahm Alfredo Veirabé, Jaime Dávalos und Alejandro Nicotra ein.
El Boom und die Diktatur (1965–1983)
In den 1960er Jahren kam eine neue, von Sartre und Camus beeinflusste Autorengeneration zum Zuge. Daneben bestimmten weiterhin etablierte Autoren wie Borges, Arlt, Cortázar oder Marechal das Bild eines einsetzenden Literaturbooms, wobei Frauen noch eine begrenzte Rolle spielten. Autoren wie Horacio Salas, Alejandra Pizarnik und Ramón Plaza spürten der metaphysischen Zeit und Historizität nach; andere verarbeiteten die urbanen und sozialen Erschütterungen wie etwa Abelardo Castillo, Marta Traba oder Manuel Puig oder kritisierten ein verkommenes politisches System und seine Eliten wie Marta Lynch, die selbst immer wieder die Nähe verschiedener Machthaber suchte.
Zu den Autoren des Booms seit 1965 gehörten als Vertreter der Lyrik Agustín Tavitiány, Antonio Aliberti, Diana Bellessi und Susana Thenon, in der Epik Osvaldo Soriano, Fernando Sorrentino, Héctor Tizón, Juan José Saer, Rodolfo Fogwill und Hebe Uhart, im Drama Griselda Gambaro, Ricardo Talesnik, der auch als Fernsehregisseur wirkte, Roberto Mario Cossa, der Begründer des Nuevo Realismo, der als Filmregisseur bekannt wurde, Angélica Gorodischer, die Science-Fiction- und Fantasy-Romane schrieb, ferner Carlos Somigliana, Ricardo Halac, Eduardo Pavlovsky, Osvaldo Dragún, Diana Raznovich, Mauricio Kartun, Eduardo Rovner, Susana Torres Molina und Carlos Gorostiza, der nach der Diktatur als Kulturminister amtierte. Rezipiert wurden in dieser Phase u. a. die Werke von Éluard, Eliot, Montale und Neruda.
Auch die Provinz wurde nunmehr gehört. In diesem Zusammenhang sind die Autoren Juan Laurentino Ortiz aus der Provinz Entre Ríos (1896–1978), Luis Franco (1898–1988) aus der Provinz Catamarca, Juan Bautista Zalazar (1922–1994) aus dem argentinischen Nordwesten (Cuentos de Valle Vicioso, 1976), Alberto Alba (1935–1992) aus der Provinz Santiago del Estero, Raúl Dorra, der seit 1976 in Mexiko lebt, aus der Provinz Jujuy und Tomás Eloy Martínez (1934–2010) aus der Provinz Tucumán zu nennen.[11]
In den späten 1970er und frühen 1980er Jahren, die vom Staatsterror der Militärdiktatur geprägt waren, wurden viele Autoren ins Exil getrieben, so Juan Gelman, Antonio di Benedetto (Zama 1956), Alicia Kozameh (die dreieinhalb Jahre im Gefängnis gesessen hatte und das zumindest teilweise ihrer jüdischen Identität zuschrieb, obwohl sie katholisch getauft war), Tununa Mercado, Mempo Giardinelli, Luisa Valenzuela (Como en la guerra 1977), Diana Raznovich, Luisa Futoransky, Cristina Feijóo, Susana Szwarc, Reina Roffé und der Literaturkritiker David Viñas, der sich dem Trend zum magischen Realismus widersetzte und Romane zu historisch-sozialen Themen und Werke zur Sozialgeschichte der argentinischen Literatur verfasst hatte, und Osvaldo Bayer, der sein dreibändiges, von Héctor Olivera verfilmtes Werk La Patagonia rebelde (1972–74) dem Landarbeiteraufstand von 1920 widmete. Der Begründer des „nuevo realismo“ des argentinischen Theaters und Films, Carlos Gorostiza (1920–2016), hatte Arbeitsverbot. Der Romancier und Drehbuchautor Manuel Puig, der nach Mexiko emigrieren musste, demonstrierte die Verbindung von sexueller und politischer Unterdrückung in seinem Roman El beso de la mujer araña (1976) (dt. Der Kuss der Spinnenfrau). Kozameh, die aus einer jüdisch-syrischen Einwandererfamilie stammte, kehrte nach Argentinien zurück und veröffentlichte ihre Erfahrungen im Gefängnis, wurde daraufhin bedroht und lebt heute in den USA.[12]
Der Post-Boom (1983–2000)
Nach dem Ende der Diktatur 1983 kehrten viele Autoren aus dem Ausland zurück und Literatur und Theater erlebten in einer Art kultureller Reaktion auf die Diktatur einen neuen Aufschwung. Einer der Protagonisten der Bewegung des Teatro Abierto war Osvaldo Dragún (1929–1999). In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren ebbte der Boom ab. Dies war nicht zuletzt eine Folge der erneuten Verarmung eines großen Teils der Mittelschichten, bedingt durch die feste Bindung des Peso an den US-Dollar und die daraus resultierende Arbeitslosigkeit. Es kam zu einer kritischen Rückbesinnung auf die vielgestaltigen inneren Verhältnisse Argentiniens: auf die hybridación („Hybridisierung“, Kulturverschmelzung), mestizaje („Mestizisierung“) und heterogeneidad multitemporal („Ungleichzeitigkeit“ – ein Begriff des Kulturkritikers Néstor García Canclini, * 1939). Dabei handelt es sich um einen postmodernen Gegenentwurf zum auf Modernisierung fixierten Danken: Aus dem Scheitern vieler Modernisierungsschübe, dem traditionellen arroganten Zentralismus von Buenos Aires und der kulturellen Abhängigkeit von Europa wurde die Konsequenz gezogen, sich den lokalen Quellen der Kultur, den lange vernachlässigten culturas populares zuzuwenden.
So öffnete sich der Romandiskurs zunehmend der Popkultur: Kitschromane, Trivialfilme, Kinowelt, populäre Psychologie und moderne Massenkultur fanden Eingang in die Erzählliteratur. Von der US-Kriminalliteratur zeigte sich Ricardo Piglia beeinflusst, der 1981 seinen stark verschlüsselten Roman Respiración artificial (dt. „Künstliche Atmung“, 2002) quasi an der Zensur vorbei schmuggelte. Alicia Steimberg, Tochter jüdischer Einwanderer, setzt sich in ihren teils humorvollen Romanen mit dem täglichen sozialen Chaos in Argentinien, mit psychoanalytischen Moden und skurrilen Selbsthilfegruppen, mit sexuellem Missbrauch und ihren autobiographischen Erfahrungen auseinander.[13]
Die Gesamtheit der Alltagserfahrungen, der Zirkus, das Melodrama, der Tango, das Kino, aber auch die Kultur und die Rituale der Landbevölkerung, der Mestizen und Indios rückten in den Fokus der Literatur.[14]
Hinzu traten die überfällige literarische Aufarbeitung der Diktatur und des Schicksals der unter der Diktatur Verschleppten und Verschwundenen, so durch Elsa Osorio (* 1952) und Martín Caparrós (* 1957). Osorios im Jahr 2000 ins Deutsche übersetztes Buch „Mein Name ist Luz“ b(A veinte años, Luz, 1998) befasst sich mit dem Thema der Zwangsadoption in Haft geborener Kinder.[15] In der Dokumentarliteratur (span.: Testimonio) werden diese Themen unter anderem von Alicia Partnoy und Nora Strejilevich (* 1951) behandelt, die selbst Folteropfer waren. Der Psychiater Eduardo Pavlovsky (1933–2015) widmete sich in seinen Stücken dem Thema der vielen „Verschwundenen“. Durch dokumentarische, kritische und essayistische, in viele Sprachen übersetzte Romane wurde María Rosa Lojo bekannt. Eduardo Belgrano Rawson (* 1943) behandelte zeithistorische Stoffe u. a. in einem Roman über die Kubakrise und in Kurzgeschichten über den Malvinen- oder Falklandkrieg. Dieses Thema behandeln auch der Journalist und Menschenrechtsaktivist Edgardo Esteban (* 1962), dessen Text Iluminados por el fuego (1993) von Tristán Bauer verfilmt wurde, und der Autor, Dramatiker (Las Islas, 2011) und Drehbuchautor Carlos Gamerro (* 1962).
Rein quantitativ übertrifft César Aira (* 1949) mit etwa 100 Büchern, meist Romanen und Sammlungen von Kurzgeschichten, alle anderen neueren argentinischen Autoren. Er ist auch als Essayist und Übersetzer, Herausgeber und Lehrbeauftragter tätig. Seit den 1980er Jahren publiziert er jährlich zwei bis fünf Bücher. Beeinflusst ist er vom Surrealismus und Dadaismus, nutzt Techniken des automatischen Schreibens, springt von einem Genre und Thema zum anderen, erfreut sich an Paradoxien, Metaphern und Fantasy und befasst sich sowohl mit der Vergangenheit als auch mit den aktuellen Krisen Argentiniens, wobei er vor der Anlehnung an Telenovelas nicht zurückschreckt.[16] Seine Werke beschäftigen zahlreiche spanischsprachige Literaturwissenschaftler, für die er als ein Erbe Borges’ in etwas verspielter und comicartig-greller Form gilt. Sie werden seit 2003 immer häufiger ins Deutsche übersetzt (z. B. Der Literaturkongress, dt. 2012).
Auch die Lyrikszene erfuhr in den 1980er und 90er Jahren einen Aufschwung, u. a. durch Verlage wie Ediciones del Diego, Siesta, Eloísa Cartonera und Festivals wie das lateinamerikanische Poesiefestival von Buenos Aires Salida al Mar und das 1993 gegründete Internationale Poesiefestival Rosario; doch wuchs die Anzahl und Bedeutung der jungen Erzähler und Romanautoren seit den 1990er Jahren noch schneller.
Als Verfasserin von Kurzgeschichten (En el invierno de las ciudades, 1988), Romanautorin (La Tierra de Fuego, 1998, dt.: Land der Feuer, 1999) und Essayistin erlangte die Soziolinguistin Sylvia Iparraguirre (* 1947) Bekanntheit über die Landesgrenzen hinaus; sie war mit dem Schriftsteller und Theaterautor Abelardo Castillo (1935–2017) verheiratet.
Noch in den 1970er Jahren waren Werke argentinischer Autoren mit Ausnahme der Arbeiten von Jorge Luis Borges, deren Rezeption durch die Popularität des Magischen Realismus gefördert wurde, in Deutschland kaum verbreitet. Auch die Buchmesse 1976 leitete keine grundsätzliche Wende ein. In den 1990er Jahren setzte endlich auch hier mit großer Verspätung die zögerliche Rezeption und Übersetzung der Werke anderer argentinischer Autoren ein, wobei die Berichte über die Folgen der Militärdiktatur eine bedeutende Rolle spielten, so etwa die Erzählungen des heute in Uruguay lebenden Carlos María Domínguez (* 1955) und die Romane der Erfolgsautorin Claudia Piñeiros (* 1960), die die Nachwirkungen der Diktatur in der Wirtschaftskrise und die Abstiegsängste der Mittelschichten aufspürt.
Das 21. Jahrhundert
Während noch immer das Erbe der Diktatur auf dem Land lastete, verschlechterte sich seit 1998 die wirtschaftliche Lage dramatisch. Während Argentinien aufgrund seiner Exporte bis in die 1960er Jahre kaum Armut kannte, geriet durch die Finanzkrise 2001/02 über ein Drittel der Bevölkerung unter die Armutsgrenze. Die Wirtschaftskrise 2002 führte auch zu einem Einbruch des Buchmarktes. Bücher wurden zeitweise unbezahlbar. Es kam zu einer euren Auswanderungswelle nach Südeuropa und in die USA. Zu den in Spanien lebenden Autoren gehört Rodrigo Fresán (* 1963), dessen Werk den Einfluss von Kino, Fernsehen und der US-Literatur zeigt.
Die eher unpolitische Generation der in den 1970er Jahren Geborenen war massiv von Arbeitslosigkeit betroffen. Diese Generation konkurrierte mit den Älteren um die seltenen Stellen im öffentlichen Dienst und reagierte teils mit Zynismus oder hemmungslosem Hedonismus auf die düsteren Zukunftsaussichten. Viele Autoren wie Juan Terranova (* 1975) wandten sich explizit von den Ideologien des 20. Jahrhunderts ab.[17]
In neuester Zeit ist die Entstehung neuer Autorengruppen in der argentinischen „Off-Szene“ bemerkenswert, die sich in Galerien, alten Fabrikhallen, Kulturzentren und Diskotheken versammeln und Laserdrucker, unabhängige Zeitschriften sowie das Internet als Publikationsorgane für ihre oft als respektlos empfundenen Beiträge nutzen. Eine wichtige literarische Form ist die Crónica, die zwischen Sozialreportage und Blog steht. Mikroerzählungen (microcuentos) und Kinderbücher verfasst die aus einer jüdisch-arabischen Familie stammende Ana María Shua.
Neue Erzähler sind z. B. Washington Cucurto, der auch als Lyriker bekannt wurde, Fabián Casas, Félix Bruzzone, Alejandro López, Pedro Mairal und Alan Pauls (* 1959), der auch Drehbücher verfasste. Zur Neo-Phantastik werden die kafkaesken Arbeiten von Samanta Schweblin gezählt, die vielfach ausgezeichnet wurde. Die Tochter polnisch-jüdischer Einwanderer Susana Szwarc bringt in ihren neueren, auch gattungsmäßig hybriden Texten durch Einsprengsel in polnischer und jiddischer Sprache sowie in Guaraní ein nebulös-verschwommenes hybrides „Fremdstimmengewirr“ hervor, das darauf hinweist, dass sich angesichts der Verfolgung und Diskriminierung Identitäten auflösen.[18]
Bücher über historische, zeitgeschichtliche und politische Themen sind in Argentinien nach wie vor beliebt. In Europa wurde der Literaturtheoretiker, Essayist und Romanautor Martín Kohan (* 1967) durch Ciencias Morales (2007, dt. Sittenlehre 2010), eine Analyse der menschenverachtenden Disziplinierung in der Schulen unter der Diktatur bekannt. Auch Martín Caparrós (* 1959) thematisiert in fiktionalen und nicht-fiktionalen Arbeiten die jüngere Vergangenheit. Pablo Ramos (* 1966) behandelt in El orígen de la tristeza (dt. Der Ursprung der Traurigkeit 2007) das Schicksal eines Halbwüchsigen in der Vorstadt unter der Militärdiktatur. Der Roman Wie ein unsichtbares Band (dt. 2013) der Journalistin Inés Garland über Liebe in Zeiten der Diktatur wurde 2010 als bestes argentinisches Jugendbuch prämiert. Mit Edgardo Esteban gab sie 2012 eine Anthologie über den Falklandkrieg heraus. María Sonia Cristoff (* 1965), die durch ihre Reportagen berühmt wurde, verlegte sich auf das Romanschreiben und spürt dem Schicksal der unter der Militärdiktatur in die innere Emigration nach Patagonien gegangenen Menschen nach (Lasst mich da raus, dt. 2015).[19] Das Thema der Diktatur wurde auch von der angesehenen Journalistin Leila Guerriero (* 1967) behandelt, die für Zeitschriften und das Fernsehen arbeitet. Ihre Crónicas über Studenten, die versuchen, die Toten der Diktatur in Massengräbern zu identifizieren, erschienen in deutscher Übersetzung (Strange Fruit: Crónicas 2014). María Cecilia Barbetta (* 1972) kam schon 1996 als Studentin nach Deutschland und schreibt auf Deutsch, ihre von Borges beeinflussten Roman sind jedoch in Buenos Aires in der Zeit ihrer Jugend angesiedelt.
In vielen neueren Veröffentlichungen spiegelt sich der Niedergang des einst reichen Buenos Aires, das für die argentinische Literatur zentral ist, leben doch hier und im Umland ein Drittel der Einwohner des Landes. Das Gefühl, immer wieder der Rückkehr des Populismus ausgeliefert zu sein, macht sich unter den Intellektuellen breit. Migration, Exil, Entwurzelung, Entfremdung werden als Themen immer bedeutsamer.
Buchmarkt
Argentinien ist nach Brasilien und vor Mexiko traditionell das lateinamerikanische Land, das pro Jahr die zweitmeisten Titel produziert. Buenos Aires ist nach wie vor die Metropole der lateinamerikanischen Literatur. Viele argentinische Verlage und rund 80 Prozent der Buchhandlungen (über 700) befinden sich hier. Die jährlich im April stattfindende Buchmesse in Buenos Aires (Feria del Libro) ist ein großes Lesefest, ähnlich der Leipziger Buchmesse. Nur wenige andere Städte wie Mendoza, Rosario, Córdoba, Bariloche oder Mar del Plata besitzen größere Buchhandlungen.
Von 2000 bis 2002 war die Buchproduktion Argentiniens allerdings um etwa 60 Prozent zurückgegangen; seit 2005 erholte sie sich allmählich. 2008 gab es etwa 2200 meist kleine Verlage. 2009 hatte sich die Buchproduktion mit über 20.400 Titeln (einschließlich Nachdrucken), die in fast 500 aktiven Verlagen erschienen, gegenüber 2002 bereits mehr als verdoppelt.[20] Global Players wie Bertelsmann/Random House, Mondadori, Grupo Planeta und Grupo Santillana nutzten jedoch die Krise, um lokale Verlage zu übernehmen.[21] 2015 erschienen schon 28.000 Veröffentlichungen, jedoch gingen 2016 infolge der Inflation die Verkäufe um 40 % zurück.[22]
Argentinien war 2010 Gastland der Frankfurter Buchmesse. Trotz eines großen Programms der Übersetzungsförderung durch das deutsche Außenministerium aus diesem Anlass, das weit über 100 Titel umfasste, haben es argentinische Autoren auch weiterhin schwer, in Deutschland wahrgenommen zu werden. Der Boom lateinamerikanischer Literatur in Europa ist vorerst vorüber. Der literarische Austausch Argentiniens mit den Nachbarländern ist heute keinesfalls intensiver als etwa in den 1970er Jahren. Seit der 2018 wieder aufgeflammten Schuldenkrise ist die argentinische Buchproduktion erneut zurückgegangen.
Literaturpreise
In Argentinien werden zahlreiche Literaturpreise vergeben, so u. a.
- der Premio de la Academia Argentina de Letras (seit 1984)[23]
- der Premio Fondo Nacional de las Artes
- der Premio Konex (seit 1984 alle 10 Jahre für Literatur)
- der Literaturpreis der Stadt Buenos Aires (Premio Único de Poesía de la Municipalidad de la Ciudad de Buenos Aires)
- der Premio Nacional Iniciación de Poesía
- der Argentinische Kritikerpreis.
Literatur
- Florian Müller: Schadensbilanz einer Kulturpolitik. Die argentinische Militärdiktatur von 1976 bis 1983 führte nicht nur gegen Menschen, sondern auch gegen Bücher Krieg, in "Zwischenwelt. Literatur, Widerstand, Exil," Zs. der Theodor Kramer Gesellschaft, Jg. 28, H. 4, Jänner 2012 ISSN 1606-4321 S. 49–52
- Volkmar Hölzer: Argentinische Volksdichtung : ein Beitrag zur hispano-amerikanischen Literaturgeschichte. Velhagen & Klasing, Bielefeld 1912 (Digitalisat)
- Anthologien
- Wilhelm Anton Oerley, Curt Meyer-Clason (Auswahl und Redaktion): Der weisse Sturm und andere argentinische Erzählungen. Buchreihe Geistige Begegnung des Instituts für Auslandsbeziehungen Stuttgart, Bd. 7. Tübingen, Basel: Erdmann Verlag, 1969.
- Erkundungen. 21 Erzähler vom Rio de la Plata. Hg. vom Haus der Kulturen der Welt, Berlin 1993. ISBN 3-353-00960-4.
Weblinks
- Kurzbesprechungen argentinischer Literatur in: Perlentaucher
- Informationen zur Literatur in Argentinien (Argentina online)
- El Sur del Sur (Argentinische Literaturgeschichte auf Spanisch)
- ARGENTORES Seite der Theater- und Filmautoren Argentiniens (auf Spanisch)
- Zeitgenössische Argentinische Literatur (auf Spanisch)
- Josef Oehrlein: Die Eroberer der Sprache. In: FAZ, 1. Oktober 2010.
Einzelnachweise
- Dieter Janik: Die Anfänge einer nationalen literarischen Kultur in Argentinien und Chile: eine kontrastive Studie auf der Grundlage der frühen Periodika (1800-1830). Tübingen 1995, S. 10.
- Diese Bewegung und die Rolle der Immigranten beschreibt der Literaturkritiker Adolfo Prieto (1928–2016) in El discurso criollista en la formación de la Argentina moderna. Buenos Aires 1988, Neuauflage 2006.
- Michael Rössner: Die hispanoamerikanische Literatur. In: Kindlers neues Literatur-Lexikon, Hg. Walter Jens, Bd. 20, München 1996, S. 40 – 56, hier: S. 44 f.
- Michael Rössner (Hrsg.): Lateinamerikanische Literaturgeschichte. 2. Auflage. Stuttgart, Weimar 2002, S. 176 ff.
- Erna Pfeiffer: Schreiben im transkulturellen Raum. Jüdisch-argentinische Autorinnen in Diaspora und Exil. In: Eva Gugenberger, Kathrin Sartingen (Hrsg.): Hybridität – Transkulturalität – Hybridisierung. Wien, Berin 2011, S. 157–192, hier: S. 160.
- Onlineversion auf www.gutenberg.org
- Alfonso Sola González: Itinerario expresivo de Leopoldo Lugones: Del subjetivismo alucinatorio al objetivismo poético. Facultad de Filosofía y Letras de la Universidad Nacional de Cuyo, 1999.
- Vgl. Rössner 1996, S. 46 f.
- Vgl. Rössner 1996, S. 50.
- Erna Pfeiffer, S. 163.
- Einige dieser Autoren sind vertreten in der Anthologie (mit Arbeitsaufgaben für Schüler) von Viviana Pinto de Salem: Cuentos regionales argentinos: Catamarca, Córdoba, Jujuy, Salta, Santiago del Estero y Tucumán. Ediciones Colihue 1983.
- Erna Pfeiffer 2011, S. 180–183.
- Kurzbiographie auf Jewish Women’s Archive
- Birgit Scharlau: Lateinamerika denken: Kulturtheoretische Grenzgänge zwischen Moderne und Postmoderne. 1994, S. 39 f.
- Leonie Meyer-Krentler: Die Diktatur erzählt. ZEIT online, 5. Oktober 2010.
- Pablo Decock: Las figuras paradójicas de César Aira: Un estudio semiótico y axiológico de la estereotipia y la autofiguració. Peter Lang, ISBN 978-3-0353-9978-3.
- Siehe die Anthologie Neues vom Fluss. Hrsg. Von Timo Berger, Verlag Lettrétage, Berlin 2010.
- Erna Pfeiffer, 2011, S. 188.
- E.-Chr. Meier: Aimé Tschiffelys Ritt nach Norden. NZZ, Internationale Ausgabe, 16. September 2015.
- Marco Thomas Bosshard (Hrsg.): Buchmarkt, Buchindustrie und Buchmessen in Deutschland, Spanien und Lateinamerika. Münster 2015, S. 83.
- Timo Berger: Steaks? Tango? Bücher! In: www.jungle-world, 7. Oktober 2010.
- Argentinien auf verlagsherstellung.de (Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig)
- Website der Akademie