1767

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1767
Ruinen von Ayutthaya
Der birmanische Herrscher Hsinbyushin erobert Ayutthaya,
die Hauptstadt des Königreiches der Thai,
und zerstört die Stadt fast vollständig.
Royal Greenwich Observatory
Der Nautical Almanac des Royal Greenwich Observatory erlaubt zum ersten Mal, Längengrade auf See verlässlich zu bestimmen.
Charles Townshend
Die nach Charles Townshend benannten Townshendgesetze zur Besteuerung der britischen Kolonien werden erlassen.
1767 in anderen Kalendern
Armenischer Kalender 1215/16 (Jahreswechsel Juli)
Äthiopischer Kalender 1759/60 (Jahreswechsel 11./12. September)
Bengalischer Solarkalender 1172/73 (Jahresbeginn 14. oder 15. April)
Buddhistische Zeitrechnung 2310/11 (südlicher Buddhismus); 2309/10 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana)
Chinesischer Kalender 74. (75.) Zyklus

Jahr d​es Feuer-Schweins 丁亥 (am Beginn d​es Jahres Feuer-Hund 丙戌)

Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) 1129/30 (Jahreswechsel April)
Dangun-Ära (Korea) 4100/01 (2./3. Oktober)
Iranischer Kalender 1145/46 (um den 21. März)
Islamischer Kalender 1180/81 (29./30. Mai)
Jüdischer Kalender 5527/28 (23./24. September)
Koptischer Kalender 1483/84 (11./12. September)
Malayalam-Kalender 942/943
Seleukidische Ära Babylon: 2077/78 (Jahreswechsel April)

Syrien: 2078/79 (Jahreswechsel Oktober)

Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) 1823/24 (Jahreswechsel April)

Ereignisse

Großbritannien und seine amerikanischen Kolonien

Augustus Henry Fitzroy, 3. Duke of Grafton

Spanien und seine Kolonien

Mittel- und Osteuropa

Élie-Salomon-François Reverdil
Darstellung des Šćepan Mali
Louis Antoine de Bougainville
Samuel Wallis/Philipp Carteret
  • 11. April: Beim Austritt aus der Magellanstraße, wo die britische Expedition fast vier Monate aufgehalten worden ist, werden die Schiffe von Samuel Wallis und Philipp Carteret endgültig getrennt, obwohl sowohl Wallis' HMS Dolphin als auch Carterets HMS Swallow einen nordwestlichen Kurs einschlagen.
Samuel Wallis wird von der Königin von Otaheite empfangen
Pitcairn

Afrika

Siamesisch-Birmanischer Krieg

Der Verlauf des Krieges seit 1765
  • 7. April: Der birmanische Herrscher Hsinbyushin aus der Konbaung-Dynastie erobert nach mehr als einjähriger Belagerung Ayutthaya, die Hauptstadt des gleichnamigen Königreiches der Thai, und zerstört die Stadt fast vollständig. Der siamesische König Ekathat kommt ebenso wie sein designierter Nachfolger auf der Flucht ums Leben. Die mehr als 400 Jahre dauernde Ayutthaya-Periode ist damit zu Ende.
  • Der chinesischstämmige Gouverneur und Heerführer Taksin hat bereits im Januar gegen die siamesische Militärführung revoltiert und das Schlachtfeld verlassen, wobei er den Belagerungsring der Birmanen durchbrochen hat und mit seiner Einheit nach Südosten nach Chon Buri und weiter nach Rayong gezogen ist. Dort hält er eine Versammlung ab, auf der er sich angesichts der aufgelösten Staatsordnung in Ayutthaya zum Oberhaupt (chao) aus eigenem Recht ausrufen lässt und feudale Titel an örtliche Dorfoberhäupter vergibt. Im Juni erobert Taksins Armee die Provinz Chanthaburi, die sich nach dem Fall Ayutthayas selbstständig gemacht hat. Dadurch kontrolliert er die gesamte Ostküste mit mehreren kleineren Häfen und dazugehörigen Schiffen.
  • Oktober: Taksin stößt mit seiner Armee nach Westen, in die birmanisch besetzte zentralthailändische Ebene vor. Er nimmt die Festung Thonburi ein und lässt den birmanisch eingesetzten Kommandanten hinrichten. Die Nachricht davon alarmiert die birmanischen Besatzungstruppen bei Ayutthaya, deren Hauptarmee aber bereits nach Birma zurückgekehrt ist. Den gegen ihn entsandten Truppen tritt Taksin entgegen, gewinnt die ersten kleineren Gefechte und überrennt schließlich die birmanische Garnison. Die dieser unterstellten siamesischen Truppen laufen dabei möglicherweise zu Taksin über. Taksin lässt Ayutthaya aber nicht wiederaufbauen, sondern erwählt die kleine Festungsstadt Thonburi am westlichen Ufer des Mae Nam Chao Phraya zur neuen Hauptstadt.
Zeitgenössische Darstellung der Thronbesteigung Taksins

Erster Mysore-Krieg in Indien

Südindien 1767
  • Januar: Der Erste Mysore-Krieg zwischen der Britischen Ostindien-Kompanie und dem Königreich Mysore unter Hyder Ali beginnt mit dem Einmarsch des Marathenreichs ins nördliche Mysore. Die Marathen stößen bis zum Fluss Tungabhadra vor, bevor Hyder Ali um Waffenstillstand bitten kann. Gegen die Zahlung einer großen Summe ziehen sie sich hinter den Fluss Kistna zurück. Zeitgleich dringt nun aber eine Armee des Nizam von Hyderabad nach Mysore vor. Dank der Unterstützung der zwei britischen Einheiten unter Colonel Joseph Smith ist diese Invasion ausgesprochen erfolgreich.
  • Im Mai kommt es zu Friedensverhandlungen zwischen Mysore und Hyderabad, Hyder Ali und der Nizam von Hyderabad verbünden sich nun gegen die Briten und greifen gemeinsam den Kompanieaussenposten in Changama an. Hyder kann Kaveripattinam erobern, aber am 26. September wird er in der Schlacht bei Tiruvannamalai wieder zurückgeworfen. Die bevorstehende Regenzeit treibt Hyder zur Eile an. Er überrennt einige weitere Außenposten und belagert im November Ambur, bis im Dezember britische Verstärkungen eintreffen und die Belagerung aufgehoben werden muss.

Wirtschaft

  • 6. April: In Pforzheim wird der Grundstein für die deutsche Schmuck- und Uhrenindustrie gelegt. Markgraf Karl Friedrich von Baden erlaubt dem Franzosen Jean Francois Autran, eine Taschenuhrenfabrik im Waisenhaus zu eröffnen. Die Erweiterung zu einer Schmuck- und Stahlwarenfabrik erfolgt noch im gleichen Jahr. Im Waisenhaus wird überdies eine „Zeichenschule“ eröffnet, die der jungen örtlichen Schmuck- und Uhrenindustrie qualifizierte Nachwuchskräfte zur Verfügung stellen soll. Die Goldstadt bildet bis heute das Zentrum der deutschen Schmuckindustrie.
  • 3. Juli: In Trondheim wird die erste Tageszeitung in Norwegen herausgegeben, die heutige Adresseavisen.
  • Die Königliche Dänische Ackerakademie muss nach vier Jahren Tätigkeit wieder schließen.
  • Die Chemische Fabrik Gebrüder Gravenhorst stellt erstmals Braunschweigisches Grün in großer Menge und Reinheit her.

Geodäsie und Kartografie

Die ursprüngliche Mason-Dixon-Linie

Naturwissenschaften

Technische Errungenschaften

  • 23. Februar: Der Regensburger Theologe Jacob Christian Schäffer entwickelt einen Vorläufer der Waschmaschine, die Rührflügelmaschine, die er in seiner Schrift Die bequeme und höchst vortheilhafte Waschmaschine als Fortschritt preist.

Literatur

Theater

Zweite Auflage von Minna von Barnhelm, 1770

Gotthold Ephraim Lessing g​eht für d​rei Jahre a​ls Dramaturg u​nd Berater a​n das Hamburger Nationaltheater. Während seiner dortigen Tätigkeit m​acht er u​nter anderem Bekanntschaft m​it Friedrich Ludwig Schröder, Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Melchior Goeze, Johann Friedrich Löwen u​nd den Familien Reimarus u​nd König. Dabei l​ernt er a​uch seine spätere Frau Eva König kennen. Am Nationaltheater, dessen Hauptunterstützer Abel Seyler ist, w​ird am 30. September Lessings Lustspiel Minna v​on Barnhelm uraufgeführt. Die Uraufführung, d​er ein kurzfristiges Aufführungsverbot u​nd ein Streit m​it der Berliner Zensurbehörde vorausgeht, h​at einen außerordentlichen Erfolg, u​nd das Stück w​ird daraufhin i​m deutschsprachigen Raum a​n allen wichtigen Bühnen gespielt.

Musiktheater

Titelblatt des Librettos von Partenope, Wien 1767

Sonstiges

Gesellschaft

Jagd dreier Brüder der Familie La Chaumette am 1. Mai 1765, bei der die Bestie des Gévaudan verletzt entkam; zeitgenössische Darstellung

Am 19. Juni erlegt d​er Gastwirt u​nd Tagelöhner Jean Chastel i​m Wald v​on Teynazére i​n den Bergen d​er Margeride e​in männliches Raubtier, dessen Beschreibung b​is heute Rätsel aufgibt. Am 26. Juni w​ird außerdem e​ine Wölfin erlegt, d​ie offenbar a​m 19. Juni gemeinsam m​it dem v​on Chastel getöteten Tier unterwegs gewesen ist. Nach d​er Verfassung e​ines Berichts d​urch den königlichen Notar Maître Roch Etienne Marin w​ird das n​ur unzureichend konservierte Tier e​iner Legende zufolge a​uf Befehl d​es französischen Königs vergraben. Da i​m Anschluss k​eine Angriffe i​m Gévaudan m​ehr stattfinden, w​ird das Wesen m​it der Bestie d​es Gévaudan identifiziert, d​ie seit 1764 r​und 100 Opfer gefordert hat.

Historische Karten und Ansichten

Geboren

Erstes Quartal

Maria Edgeworth
Andrew Jackson

Zweites Quartal

Drittes Quartal

John Quincy Adams
Antoine de Saint-Just, 1793

Viertes Quartal

Genaues Geburtsdatum unbekannt

Gestorben

Januar/Februar

März/April

Mai/Juni

Grab der Maria Josepha in der Kapuzinergruft
Georg Philipp Telemann

Juli/August

September/Oktober

Maria Josepha von Österreich 1767

November/Dezember

Genaues Todesdatum unbekannt

Gestorben um 1767

Commons: 1767 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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