Samuel Wallis
Samuel Wallis (* 23. April 1728 in Camelford, Cornwall; † 21. Januar 1795 in London) war ein britischer Marineoffizier und Weltumsegler. Er gilt als Entdecker Tahitis und mehrerer anderer Inseln im Südpazifik.
Leben
Geboren als Sohn eines niederen Landadeligen mit einigen wenigen Hektar Grundbesitz nahe Camelford in Cornwall, ging Samuel Wallis 1744 als Midshipman zur Royal Navy. Er diente im Britisch-Französischen-Krieg 1744–1749 und wurde kurz nach dem Frieden von Aachen (1748) zum Lieutenant befördert.
Nach dem erneuten Kriegsausbruch zwischen Großbritannien und Frankreich im Jahr 1756 (Siebenjähriger Krieg) versetzte man Wallis auf das Linienschiff Invincible. Im Juni desselben Jahres erhielt er sein erstes eigenständiges Kommando als Commander einer Sloop. Ab April 1757 war er Captain einer Fregatte mit 20 Kanonen in nordamerikanischen Gewässern. Nach 18 Monaten Dienst erhielt Wallis das Kommando über das 60-Kanonen-Kriegsschiff Prince of Orange. Nach dem Frieden von Paris 1763 wurde er, wie viele andere Marineoffiziere auch, auf Halbsold gesetzt.
Nach drei Jahren, über die in seiner Biographie wenig bekannt ist, wurde Wallis 1766 wieder in den aktiven Dienst berufen und erhielt das Kommando über die Dolphin. Er hatte den Auftrag, zusammen mit der Swallow unter dem Kommando von Philip Carteret, dem späteren Entdecker der Insel Pitcairn, in die Magellanstraße zu segeln und anschließend die Welt zu umrunden.
Im Februar 1766 stachen die Schiffe in See. Als zweiter Offizier unter Wallis diente Tobias Furneaux, der später James Cook auf seinen Reisen in den Südpazifik begleiten sollte. Während der Atlantiküberquerung blieben die Schiffe zusammen, bei der Ausfahrt aus der Magellanstraße aber verloren sich Wallis und Carteret aus den Augen. Die Dolphin segelte nordwestlich weiter in den Südpazifik. Wallis entdeckte am 18. Juni 1767 Tahiti für Europa und taufte die Insel zu Ehren des britischen Königs King George Island. Samuel Wallis gilt auch als Entdecker der Insel Pinaki, der Inseln Nukutavake, Vairaatea, Paraoa, Manuhangi und Nengonengo im Tuamotu-Archipel sowie von Meetia, dem östlichsten Eiland der Gesellschaftsinseln. Auf der Rückfahrt über Batavia entdeckte Wallis noch die Inseln Howe, Tapuaemanu, Mopihaa und Fenua Ura. Nach einem Zwischenaufenthalt in Batavia, bei dem ein Teil seiner Mannschaft an Infektionskrankheiten starb, segelte er über das Kap der Guten Hoffnung zurück nach England und hatte damit die Erde einmal umrundet.
Als ihm das Kommando über die Endeavour zu Gunsten von James Cook verweigert wurde, zog er sich ins Privatleben zurück. 1780 wurde er noch einmal in den aktiven Dienst zurückgerufen. Als Sinekure teilte man ihm zwei Jahre später den Posten eines „extra naval commissioners“ zu. Wallis starb am 21. Januar 1795 in London.
Literatur
- Sammlung der besten Reisebeschreibungen. 5. Band: Reise um die Welt, von Samuel Wallis, Esq; Befehlshaber des englischen Schiffes Dolphin in den Jahren 1766, 767 und 768. Joseph Georg Traßler & Co., Troppau 1785, Digitalisat .
Sonstiges
- Nach Wallis ist das heute französische Überseegebiet Wallis und Futuna, nordöstlich der Fidschiinseln benannt.
Weblinks
- Weitere Informationen über Samuel Wallis (englisch)
- Über Wallis: http://www.nzetc.org/tm/scholarly/tei-BucIntr-t1-body-d5-d9.html#name-150153-mention