Edward Augustus, Duke of Kent and Strathearn
Prince Edward Augustus, Duke of Kent and Strathearn KG PC KP GCB GCH (* 2. November 1767 in London; † 23. Januar 1820 in Sidmouth, Devon) war der vierte Sohn von König Georg III. von Großbritannien, Irland und Hannover, und von Königin Charlotte. Er war der Vater Königin Victorias und entstammte dem Haus Hannover.
Militärische Laufbahn
Edward wurde 1767 im Buckingham Palace als Edward Augustus von Hannover geboren, 1799 erhielt er den Titel Duke of Kent and Strathearn. Ab 1785 diente er in der Armee. Seine militärische Ausbildung erhielt er im Kurfürstentum Hannover und in der Schweiz.
Nach einem Kommando in Gibraltar wurde er 1791 in Nordamerika stationiert. Zuletzt war er dort ab 1791 Oberbefehlshaber aller britischen Truppen in Kanada mit Sitz in Halifax, das er zur Festung ausbauen ließ. Wegen seiner extremen Anforderungen an die Disziplin der Truppen war er bei diesen sehr unbeliebt. Im Anschluss daran war er für einige Jahre ab 1802 in Gibraltar stationiert. Dort sollte er als Gouverneur die Disziplin der stationierten Truppen wiederherstellen. Er überzog dies aber derart, dass die Einheiten meuterten. Daraufhin wurde Edward Augustus auch dort abgezogen, blieb aber formal bis zu seinem Tode weiter Gouverneur. Als Entschädigung wurde er gleichzeitig zum Feldmarschall befördert.
Heirat
Edward Augustus blieb unverheiratet, bis die Frage der britischen Thronfolge im November 1817 durch den Tod der Enkelin von König Georg III., Charlotte Auguste, die zu der Zeit an zweiter Stelle der Thronfolge stand, wieder offen war. Der Thronfolger Georg selbst hatte keine weiteren Kinder, sein Bruder Wilhelm und die weiteren Geschwister hatten ebenfalls keine legitimen Nachkommen. Edward hatte bis dahin jahrelang mit seiner französischen Geliebten Julie de Saint-Laurent zusammengelebt. Er dachte jedoch schon lange über eine Eheschließung mit einer passenden Kandidatin nach, um seine angespannte finanzielle Lage zu verbessern.
Am 29. Mai 1818 heiratete Edward in Coburg die verwitwete Fürstin Victoire von Leiningen, geborene Prinzessin von Sachsen-Coburg, die bereits zwei Kinder hatte. Beide wohnten 1818/19 in einem Palais der Fürsten von Leiningen, dem Thalheimschen Haus in Eberbach am Neckar. Am 24. Mai 1819 wurde das einzige Kind aus dieser Verbindung, Alexandrina Victoria, geboren. Zu diesem Ereignis war das Paar eigens nach Großbritannien gereist, da Edward Wert darauf legte, dass das Kind – als wahrscheinlicher Thronfolger – in Großbritannien geboren würde. Für diese Reise und die standesgemäße Ausstattung der Räume im Kensington Palace, wo das Kind schließlich zur Welt kam, verschuldete sich der Duke noch tiefer.
Das Ehepaar lebte bis zum Tode des Dukes, der im Jahre 1820 an einer Lungenentzündung starb, in Sidmouth an der Küste von Devon relativ bescheiden. Grund hierfür war die Tatsache, dass der Duke erhebliche finanzielle Verbindlichkeiten hatte, da das Parlament entgegen seinen Erwartungen auch nach seiner Eheschließung seine Apanage nicht erhöht hatte. Seine Schulden sollten erst 1839, lange nach seinem Tode, von seiner Tochter vollständig beglichen werden (jeder Zahlungsempfänger erhielt außerdem einen silbernen Teller von Victoria).
Zwar starb Edward vor seinem Vater und seinen drei älteren Brüdern, da aber keiner von ihnen legitime Nachkommen hatte, wurde seine Tochter Victoria nach dem Tod Wilhelms IV. Königin.
Ahnentafel
Ehrungen
Nach ihm sind Prince Edward Island in Kanada und die Prinz-Edward-Insel in Südafrika benannt.
Siehe auch
Weblinks
- Prince Edward, Duke of Kent bei blupete.com (englisch)
- Edward Augustus Hanover, 1st Duke of Kent auf thepeerage.com (englisch)