1000-km-Rennen von Paris 1972

Das zwölfte 1000-km-Rennen von Paris, auch Paris 1000 Kilometres, fand am 15. Oktober 1972 auf der Rennstrecke von Rouen-les-Essarts statt. Das Rennen war der 12. Wertungslauf der Spanischen Rundstrecken-Meisterschaft dieses Jahres.

Die Rennstrecke von Rouen-les-Essarts 1972
Lola T290

Das Rennen

Erhebliche Sicherheitsmängel am Autodrome de Linas-Montlhéry bewogen die Veranstalter des 1000-km-Rennens die angestammte Rennpiste der Veranstaltung zu verlassen und nach Rouen zu wechseln. Die Strecke im Département Seine-Maritime war in den Jahren davor jedoch ebenfalls in die Kritik geraten. Am 27. Juni 1971 fand das letzte Formel-2-Rennen auf der 6,5 km langen Streckenvariante statt. Sie war zuletzt durch zwei temporäre Schikanen in den Kurven Grésil und Paradis (kurz vor Start und Ziel) leicht entschärft worden. Die neue Normandie-Autobahn A13 durchschnitt danach aber diese Strecke im letzten Drittel; der 1956 hinzugefügte Teil fiel nach Beginn der Bauarbeiten deshalb wieder weg. Die bis 1954 verwendete Tangente Chemin de l'Etoile konnte allerdings nicht erneut in die Strecke integriert werden, weil sie zum Teil inzwischen als Zufahrtsweg zum Fahrerlager und zu den Parkplätzen diente. Deshalb baute man erstmals ein permanentes Streckenstück, das nur für die Rennveranstaltungen und nicht als öffentliche Straße genutzt wurde.

Diese Sektion namens Forêt verlief im Wald zwischen dem alten Chemin de l'Etoile und der neuen Autobahn, bestand aus einer S-Kurven-Kombination und einer langen Geraden und mündete an der Paradis-Rechtskurve wieder in den bisherigen Streckenverlauf. Die Rundenlänge betrug nun 5,543 km. Teilweise wurden die Fahrbahnbeläge und Leitplanken erneuert, außerdem für 1,7 Millionen Francs Zeitnehmerturm, Boxen und Fahrerlager umgebaut und erweitert. Finanziert wurden diese Maßnahmen vom Generalrat des Départements Seine-Maritime und vom Automobilclub der Normandie. Am 25. Juli 1972 fand das erste Formel-2-Rennen auf dem neuen Kurs statt, das der Brasilianer Emerson Fittipaldi im Lotus 69 gewann.

Das 1000-km-Rennen war die zweite Veranstaltung nach dem Umbau. In diesem Jahr zählte das Rennen zur Spanischen Rundstrecken-Meisterschaft und damit wieder zu einem internationalen Wettbewerb. Das Rennen wurde von der französischen Lola T280-Besatzung Gérard Larrousse und Jean-Pierre Beltoise beherrscht. Schon im Training war das Duo zwei Sekunden schneller als die Konkurrenz gewesen. Im Rennen konnte ihnen nur der Scuderia Filipinetti-Lola T290 von Jean-Louis Lafosse und Jacques Coulon folgen und hatte im Ziel eine Runde Rückstand auf das Siegerteam.

Ergebnisse

Schlussklassement

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 S 3.0 1 Schweiz Ecurie Bonnier Frankreich Gérard Larrousse
Frankreich Jean-Pierre Beltoise
Lola T280/2 181
2 S 2.0 5 Schweiz Antar-Flint-Filipinetti Frankreich Jean-Louis Lafosse
Frankreich Jacques Coulon
Lola T290 180
3 S 2.0 11 Vereinigtes Konigreich John Bridges
Frankreich Jean-Pierre Jaussaud
Chevron B19/21 177
4 S 2.0 10 Vereinigtes Konigreich Red Rose Montjuich Tergal Racing Spanien 1945 José Juncadella
Vereinigtes Konigreich John Hine
Chevron B21 171
5 S 2.0 6 Frankreich Claude Swietlik
Frankreich René Bayard
Lola T290 167
6 S 2.0 19 Vereinigtes Konigreich Brian Robinson
Frankreich François Laccarrau
Lola T290 165
7 GT 25 Vereinigtes Konigreich John Fitzpatrick
Deutschland Erwin Kremer
Porsche 911S 160
8 GT 27 Schweiz Claude Haldi
Frankreich Raymond Touroul
Porsche 911S 158
9 GT 24 Vereinigte Staaten North American Racing Team Frankreich Jean-Pierre Jarier
Frankreich Jacques Laffite
Ferrari 365 GTB/4 156
10 GT 22 Frankreich Charles Pozzi Frankreich Jean-Claude Andruet
Frankreich Claude Ballot-Léna
Ferrari 365 GTB/4 144
11 GT 23 Frankreich Charles Pozzi Frankreich François Migault
Frankreich Daniël Rouveyran
Ferrari 365 GTB/4 143
Nicht klassiert
12 S 2.0 14 Italien Eris Tondelli
Italien Mauro Formento
Chevron B19 5
Disqualifiziert
13 S 2.0 33 Vereinigtes Konigreich Martin Raymond
Frankreich Hervé LeGuellec
Chevron B21
Ausgefallen
14 S 2.0 32 Frankreich Philippe Farjon
Vereinigtes Konigreich Peter Humble
Chevron B19 127
15 S 2.0 16 Italien Arturo Merzario
Italien Gianfranco Palazzoli
Abarth Osella SE-021 127
16 S 2.0 31 Vereinigtes Konigreich Trevor Twaites
Irland Brendan McInerney
Chevron B21 111
17 S 2.0 9 Vereinigtes Konigreich Canon Racing Frankreich Bob Wollek
Frankreich Jean-Pierre Jabouille
Chevron B21 101
18 S 2.0 12 Vereinigtes Konigreich Kodak Racing Team Frankreich René Ligonnet
Vereinigtes Konigreich Barrie Smith
Lola T290
19 GT 20 Frankreich Ecurie Franco Britannic Italien Alvaro Valtellina
Italien Ugo Locatelli
De Tomaso Pantera
20 S 2.0 7 Portugal Mário de Araújo Cabral
Frankreich Alain Serpaggi
Lola T290 35
21 S 2.0 18 Vereinigtes Konigreich John Gray
Vereinigtes Konigreich Peter Gaydon
Chevron B21 17
22 S 2.0 15 Vereinigtes Konigreich Brian Martin
Vereinigtes Konigreich David Purley
Martin BM9 16
23 GT 21 Italien Valtellina Racing Frankreich Jean Vinatier
Frankreich Guy Chasseuil
De Tomaso Pantera 12
24 S 2.0 17 Vereinigtes Konigreich John Lepp
Vereinigtes Konigreich George Silverwood
Chevron B21 9
25 S 2.0 8 Vereinigtes Konigreich Peter Smith Vereinigtes Konigreich Peter Smith
Frankreich Philippe de Henning
Chevron B21 9
26 S 3.0 2 Deutschland Reinhold Joest Deutschland Reinhold Joest
Italien Mario Casoni
Porsche 908/03 2

Nur in der Meldeliste

Zu diesem Rennen sind keine weiteren Meldungen bekannt.

Klassensieger

Klasse Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
S 3.0 Frankreich Gérard Larrousse Frankreich Jean-Pierre Beltoise Lola T280/2 Gesamtsieg
S 2.0 Frankreich Jean-Louis Lafosse Frankreich Jacques Coulon Lola T290 Rang 2
GT Vereinigtes Konigreich John Fitzpatrick Deutschland Erwin Kremer Porsche 911S Rang 7

Renndaten

  • Gemeldet: 26
  • Gestartet: 26
  • Gewertet: 11
  • Rennklassen: 3
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: unbekannt
  • Streckenlänge: 5,543 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 6:04:24,920 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 181
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 1003,283 km
  • Siegerschnitt: 165,187 km/h
  • Pole Position: Gérard Larrousse – Lola T280/2 (#1) – 1:49,100
  • Schnellste Rennrunde: Gérard Larrousse – Lola T280/2 (#1) – 1:47,540 – 185,626 km/h
  • Rennserie: 12. Lauf der Spanischen Rundstrecken-Meisterschaft 1972

Literatur

  • Peter Higham: The Guinness Guide to international Motor Racing. A Complete Reference from Formula One to Touring Cars. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.
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