Vysoké Mýto

Vysoké Mýto (deutsch Hohenmaut, auch Hohenmauth) ist eine Stadt im Okres Ústí nad Orlicí in Tschechien.

Vysoké Mýto
Vysoké Mýto (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Pardubický kraj
Bezirk: Ústí nad Orlicí
Fläche: 4207 ha
Geographische Lage: 49° 57′ N, 16° 10′ O
Höhe: 284 m n.m.
Einwohner: 12.267 (1. Jan. 2021)[1]
Postleitzahl: 565 41 – 566 01
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 10
Verwaltung
Bürgermeister: Ing. František Jiraský (Stand: 2017)
Adresse: B. Smetany 92
566 32 Vysoké Mýto
Gemeindenummer: 581186
Website: www.vysoke-myto.cz

Geographie

St.-Laurentius-Kirche

Vysoké Mýto liegt etwa 18 km westlich von Wildenschwert (Ústí nad Orlicí) auf einer Höhe von 289 m. Die Stadt ist im Nordwesten durch die Hügel der Vrchů begrenzt, im Südosten befinden sich die Höhen Bučkova kopce und Vinice.

Der Ort liegt an der Mündung des Mühlenbaches (Mlýnský potok) in die Lautschna (Loučná) und im Osten tangiert die Stadt der Nejzbach (Blahovský potok).

Geschichte

Die Gegend um den Fluss Lautschna war bereits in der Steinzeit besiedelt. Seit dem 4. Jahrhundert waren hier Kelten und Germanen ansässig, denen im 9. Jahrhundert Slawen folgten.

Im 11. Jahrhundert ließ Herzog Vratislav II. die Burg Vraclav erbauen, die für zwei Jahrhunderte Verwaltungssitz wurde. 1108 sollen auf der Burg die letzten Vršovci ausgerottet worden sein. Den Handelsweg Trstenická stezka von Böhmen nach Mähren beschützte die Feste Hrutov.

Die Stadt wurde 1262 durch Přemysl Ottokar II. als Königsstadt gegründet und drei Jahre später befestigt. Sie übernahm die Aufgaben der Militärverwaltung, die bis dahin auf der Burg Vraclav erledigt wurden. Im 14. Jahrhundert blühte die Stadt wirtschaftlich auf. Nach der Zerschlagung der Hussiten schlug sich Hohenmaut auf die Seite des Kaisers Sigismund von Luxemburg und erhielt zum Dank zahlreiche Privilegien.

Im Dreißigjährigen Krieg erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen Niedergang. Da sich hier ein militärischer Stützpunkt befand, wurde sie wiederholt angegriffen. Durch Feuersbrünste und die Pest ging die Einwohnerzahl stark zurück, nahm jedoch durch den wirtschaftlichen Aufschwung ab dem 18. Jahrhundert wieder zu.

Hohenmaut-Kasernen

Ende des 19. Jahrhunderts war Hohenmauth Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts. Die Stadt war Garnison des k.u.k. Infanterieregiment Nr. 98 (auch Böhmisches Infanterie Regiment "von Rummer" Nr. 98 seit 1883), der 51. Landwehrinfanteriebrigade (mit dem k.k. Landwehr Infanterie Regiment Nr. 30 seit 1899) und des k.k. Landwehr-Ulanenregiments Nr. 2 (seit 1883).

Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte die Stadt zur neu gegründeten Tschechoslowakei. Vor Beginn des Zweiten Weltkriegs war der Ort ab dem März 1939 im Protektorat Böhmen und Mähren. 1941 wurde hier das Landesschützen-Bataillon 983 aufgestellt. Nach Kriegsende wurde die ansässige deutsche Bevölkerung vertrieben.

Wirtschaft und Verkehr

Im 19. Jahrhundert war Hohenmauth ein Zentrum der Tuchweberei. Heute befindet sich hier der Bushersteller Iveco Czech Republic (ehemals Karosa). Durch die Stadt führt die Eisenbahnstrecke von Chotzen nach Leitomischl und die Fernverkehrsstraße Silnice I/35 (Europastraße 442).

Sehenswürdigkeiten

Marktplatz
Leitomischler Tor
  • Kirche des Hl. Laurentius von 1349 (Kostel sv. Vavřince)
  • Kirche der Hl. Dreifaltigkeit von 1543 (Kostel Nejsvětější Trojice)
  • Pestsäule (1714) auf dem Zentralplatz
  • Altes Rathaus
  • Glockenturm (16. Jahrhundert)
  • Bezirksmuseum (1871)
  • Stadtbefestigungen
    • Erhaltene Teile der Stadtmauer (1265) mit Klosterbastei und Wasserbastei
    • Chotzener Tor (13. Jh.)
    • Prager Tor (13. Jh.) (Pražská brána)
    • Leitomischler Tor (Litomyšlská brána)

Stadtgliederung

Zur Stadt Vysoké Mýto gehören die Ortsteile:

  • Brteč (Bertsch)
  • Choceňské Předměstí (Chotzener Vorstadt)
  • Domoradice (Domoraditz)
  • Knířov (Knirau)
  • Lhůta (Lhuta)
  • Litomyšlské Předměstí (Leitomischler Vorstadt)
  • Pražské Předměstí (Prager Vorstadt)
  • Svařeň (Swarschen)
  • Vanice (Wanitz)
  • Vysoké Mýto – Město (Altstadt)

Söhne und Töchter der Stadt

Alois Vojtěch Šembera

Partnerstädte

Commons: Vysoké Mýto – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
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