Pravoslav Sovak
Pravoslav Sovak (* 30. August 1926 als Pravoslav Sovák in Vysoké Mýto,[1] Tschechoslowakei) ist ein Bildender Künstler und freier Grafiker, der heute in der Schweiz lebt und arbeitet.
Leben und Wirken
Sovak besuchte nach dem Abitur eine private Kunstschule und studierte anschließend an der Hochschule für Angewandte Kunst in Prag. 1947 wurde er Assistent an der Palacky-Universität in der Fakultät für Kunsterziehung. In den 1950er Jahren perfektionierte er seine grafischen Techniken und legte seinen Schwerpunkt auf schwarz-weiß-Radierungen. Seine ersten erfolgreichen Ausstellungen fanden in Prag, Wien und Klagenfurt statt.
In den 1960er Jahren erfolgte eine Hinwendung zur Farbe. Pravoslav Sovak malte und entwarf Bühnenbilder- und Kostüme für die Prager Theater und Filmstudios. Nach dem Prager Frühling 1968 verließ er die Tschechoslowakei, übersiedelte in die Schweiz und wurde Dozent in Zürich. Es folgte eine rege Ausstellungstätigkeit in West-Europa und den USA. 1975 erfolgte der Ruf nach Köln als Professor für Freie Grafik an die Fachhochschule für Kunst und Design, die 1971 aus den Kölner Werkschulen hervorgegangen war. Sovak dozierte an der Fachhochschule für Kunst und Design bis zur Schließung der Abteilungen für "Freie Kunst" (mit Gründung der Kunsthochschule für Medien Köln 2001). 1987 wurde Sovak Schweizer Staatsbürger. Schüler der Sovak-Klasse waren u. a. Jiří Georg Dokoupil, Erik Offermann und Volker Saul.
Im Jahr 2016 würdigte die Kunsthalle Mannheim das grafische Werk von Sovak in einer großangelegten Ausstellung, in der Landschaften und Reiseimpressionen mit collagierenden und aquarellierenden Elementen zu sehen waren.[2]
Grafik 1959–1964
- Street (1959), drypoint
- Ironworks – Panorama (1959), drypoint
- Hommage à Franz Kafka (1961), etching, drypoint, laquer, textile, paper
- Mirror-portrait I (1964), combined technique
Grafik 1969–1985
- Lightness (1969), color etching, aquatint, photogravure
- Spring, cycle Indirect messages (1970–1972), combined technique
- Gallery (1977), combined technique
- A.G. (1985), combined technique
80. – 90. Jahre
- Brâncuși II (1986–1991), combined technique
- Legendary cliffs (1983–1985), combined technique
- Big walls (1987–1991), combined technique
- Desert walls – Purple (1981–1998), combined technique
Ausstellungen (Auswahl)
- 1970: Print-Club, Philadelphia, New York und California
- 1971: Kunst und Politik, Kunsthalle Basel, Kunstvereine in Frankfurt und Karlsruhe
- 1972: Indirect Messages New York, -MOMA-
- 1974: Retrospektive Kölnischer Kunstverein
- 1975–85: Exhibitions in London, Paris, New York, Philadelphia.
- 2007: Leopold-Hoesch-Museum, Düren
- 2007: Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Regensburg
- 2007: Staatliches Russisches Museum, St. Petersburg
- 2016: Kunsthaus Zug
- 2016: Kunsthalle Mannheim
Literatur
- Hans-Peter Riese (Hrsg.): Pravoslav Sovak. Wienand, Köln 2007, ISBN 978-3-87909-905-4.
- Pravoslav Sovak, der unbekannte Meister, in: Du: die Zeitschrift der Kultur, Nr. 850, Du Kulturmedien, Zürich, Oktober 2014, ISSN 0012-6837, ISBN 978-3-905931-46-4 (die ganze Nummer online).
Weblinks
- Website von Pravoslav Sovak
- Susanne Friedli: Sovak, Pravoslav. In: Sikart (Stand: 2008)
- Literatur von und über Pravoslav Sovak in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Biographie von Pravoslav Sovak in Du die Zeitschrift der Kultur, Nr. 850, Du Kulturmedien, Zürich, Oktober 2014, ISSN 0012-6837, ISBN 978-3-905931-46-4.
Einzelnachweise
- Biografie von Pravoslav Sovak. Abgerufen am 9. November 2014.
- Stuttgarter Zeitung, 1. September 2016, Seite 28.