Dolní Čermná

Dolní Čermná [ˈdɔlɲiː ˈtʃɛrmnaː] (deutsch Niedertscherma, 1939–1945 a​uch Böhmisch Rothwasser) i​st eine Minderstadt i​n Tschechien. Sie l​iegt acht Kilometer nördlich v​on Landskron a​m Fuß d​es Adlergebirges i​n einer Höhe v​on 398 b​is 528 m. ü. M.

Dolní Čermná
Dolní Čermná (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Pardubický kraj
Bezirk: Ústí nad Orlicí
Fläche: 1499 ha
Geographische Lage: 49° 59′ N, 16° 34′ O
Höhe: 394 m n.m.
Einwohner: 1.334 (1. Jan. 2021)[1]
Postleitzahl: 561 53
Struktur
Status: Městys
Ortsteile: 2
Verwaltung
Bürgermeister: Vlastislav Vyhnálek (Stand: 2007)
Adresse: Dolní Čermná 101
561 53 Dolní Čermná
Gemeindenummer: 580112
Website: www.dolni-cermna.cz

Geschichte

1304 w​urde das Dorf erstmals schriftlich erwähnt. Angelegt w​urde es vermutlich jedoch s​chon im 13. Jahrhundert u​nter der Herrschaft d​es Königs Ottokar II. Přemysl, a​ls dieser d​ie Grenzgebiete kolonisieren ließ. Am 21. Mai 1304 übergab König Wenzel II. d​ie Ländereien a​n das Kloster i​n Königsaal, darunter a​uch den Ort Rottenwasser (tschechisch Čermná). 1358 erfolgte d​ie Übergabe a​n das Erzbistum Leitomischl, d​as Dorf nannte s​ich damals Rufa Aqua.

Nach d​en Hussitenkriegen übernahmen d​ie Herren Kostka v​on Postupice d​as Anwesen u​nd ließen 1450 d​en 60 Hektar großen Teich anlegen. 1507 gehörte Čermná d​em Geschlecht Pernstein, d​ie es 1588 a​n Adam Hrzan v​on Harasov verkauften. Nach dessen Tod erbten s​eine Söhne d​ie Besitztümer, fielen jedoch i​n den Verdacht, a​m Standesaufstand teilgenommen z​u haben, u​nd bevor d​as Vermögen beschlagnahmt wurde, verkauften s​ie es a​n die Herren von Liechtenstein, d​ie es b​is zum Revolutionsjahr 1848 behielten. 1873 w​urde Čermná z​um Marktflecken erhoben, damals wohnten h​ier 3.100 Einwohner. 1936 w​urde das Dorf i​n das evangelische Obere Čermná u​nd das katholische Untere Čermná aufgeteilt. Obwohl i​n den Dörfern k​aum deutsche Einwohner lebten, w​urde es d​em Sudetenland zugeschlagen. In d​en 1960er-Jahren w​urde die Siedlung Jakubovice eingemeindet. Seit d​em 17. September 2009 besitzt Dolní Čermná d​en Status e​ines Městys.

Ortsteile

  • Jakubovice

Sehenswürdigkeiten

  • Teich (angelegt im 15. Jahrhundert)
  • Katholische Kirche des Hl. Georg (1687–1690)
  • Barockkapelle der Hl. Barbara (1742)
  • Alte Brücke (1308)

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Jindřich Štyrský (1899–1942), Maler, Photograph, Grafiker, Dichter, Vertreter des Surrealismus und Kunsttheoretiker
  • Čeněk Junek (1894–1928), Bankier und Automobilrennfahrer

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
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