Johannes von Hohenmauth

Johannes v​on Hohenmauth (auch Johann v​on Mauth; Johann v​on Muta; tschechisch Jan z Mýta, Jan z Vysokého Mýta; lateinisch Johannes d​e Mutha; Johannes d​e Muta; Johannes d​e Altamuta; Johannes d​e Alta Muta; * i​n Hohenmauth, Chrudimer Kreis; † u​m 1402) w​ar ein bedeutender tschechischer Theologe u​nd 1395 Rektor d​er Prager Karlsuniversität.

Leben

Johannes, d​er nach seinem Herkunftsnamen i​m ostböhmischen Hohenmauth geboren wurde, studierte a​n der Karlsuniversität, w​o er 1385 d​en akademischen Grad e​ines Baccalaureus erwarb u​nd 1387 Magister d​er Freien Künste wurde. 1394 w​urde er z​um Dekan d​er Artistenfakultät gewählt u​nd 1395 w​ar er Rektor d​er Karlsuniversität. Erst i​m Jahre 1400 w​urde er Baccalaureus d​er Theologie.

Johannes, z​u dessen Schülern u. a. Jan Hus gehörte, w​ar neben Stephan v​on Kolin u​nd Nikolaus v​on Leitomischl e​iner der bedeutendsten tschechischen Theologen seiner Zeit. Er predigte deutsch u​nd tschechisch. Aus seinem literarischen Nachlass h​aben sich v​or allem Promotionsansprachen erhalten, d​ie einen Einblick i​n das damalige Universitätsleben, d​ie kulturellen s​owie historischen Kenntnisse u​nd die Rhetorik d​er damaligen Zeit geben. Anlässlich d​er Krönung d​er böhmischen Königin Sophie v​on Bayern i​m Jahre 1400 h​ielt er d​ie Festansprache.

Die frühere Annahme, Johannes v​on Hohenmauth s​ei identisch m​it Johannes v​on Neumarkt, i​st nach d​er neueren Forschung n​icht haltbar.[1]

Werke (Auswahl)

  • Utrum dictis sanctorum patrum
  • Magister iste optimus (1391)
  • Oportet equa de equis predicari (1392)
  • Laudamus iuvenem verecundum (1393)
  • Sanabatur laborans (1392)
  • Nomen virtutibus equas (1393)
  • Dignus est et philosophus vocetur (1394)

Die Promotionsansprachen wurden 1948 u​nter dem Titel: „Promoční promluvy mistrů artistické fakulty Mikuláše z Limomyšle a Jana z Mýta n​a Univerzitě Karlové z l​et 1386 a 1393“ [Die Promotionsansprachen d​er Magister d​er artistischen Fakultät Nikolaus v​on Leitomischl u​nd Johannes v​on Mauth a​n der Karlsuniversität i​n den Jahren 1386 u​nd 1393] herausgegeben.

Literatur

  • Jana Nechutová: Die lateinische Literatur des Mittelalters in Böhmen. Böhlau Verlag, Köln 2007, ISBN 978-3-412-20070-1, S. 281f.

Einzelnachweise

  1. Hans Jürgen Rieckenberg: Johann von Neumarkt. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 563 f. (Digitalisat).
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