Vierschanzentournee 2017/18
Die 66. Vierschanzentournee 2017/18 war eine Reihe von Skisprungwettkämpfen, welche als Teil des Skisprung-Weltcups 2017/18 zwischen dem 29. Dezember 2017 und dem 6. Januar 2018 stattfanden.[1][2] Die Tournee wurde von der FIS organisiert. Die Wettkampfstätten waren wie in jedem Jahr die Skisprungschanzen von Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen. Wie bei allen Weltcupspringen gab es auch für die vier Tourneeetappen Weltcuppunkte.
66. Vierschanzentournee | ||
Sieger | ||
Tourneesieger | Kamil Stoch | |
Oberstdorf | Kamil Stoch | |
Garmisch-Partenkirchen | Kamil Stoch | |
Innsbruck | Kamil Stoch | |
Bischofshofen | Kamil Stoch | |
Wettbewerbe | ||
Austragungsorte | 4 | |
Einzelwettbewerbe | 4 | |
Teilnehmer | ||
Nationen | 18 | |
Sportler | 83 | |
← 2016/17 | 2018/19 → |
Titelverteidiger Kamil Stoch gewann erneut die Tournee, nachdem er bei allen vier Springen siegreich war und damit den Erfolg von Sven Hannawald wiederholte, der 2001/02 als erster Springer alle vier Tourneespringen gewonnen hatte.
Vorfeld
Gesamtweltcupstand vor der Vierschanzentournee
Rang | Name | Punkte |
---|---|---|
1. | Richard Freitag | 550 |
2. | Andreas Wellinger | 399 |
3. | Daniel-André Tande | 356 |
4. | Kamil Stoch | 323 |
5. | Stefan Kraft | 292 |
6. | Johann André Forfang | 255 |
7. | Junshirō Kobayashi | 244 |
8. | Markus Eisenbichler | 207 |
9. | Jernej Damjan | 177 |
10. | Robert Johansson | 175 |
Piotr Żyła | 175 |
Teilnehmende Nationen und nominierte Athleten
Die Anzahl der Athleten, die die Nationen an den Start schicken dürfen, ist abhängig von den zuvor erzielten Saisonergebnissen. Zusätzlich schicken die austragenden Nationen Deutschland (in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen) und Österreich (in Innsbruck und Bischofshofen) eine nationale Gruppe von jeweils sechs Athleten an den Start. Folgende 83 Skispringer wurden nominiert:
Austragungsorte
Oberstdorf
Audi Arena Oberstdorf (Große Schattenbergschanze, HS137)
Die Qualifikation für das Auftaktspringen der 66. Vierschanzentournee in Oberstdorf fand am 29. Dezember 2017 statt. Richard Freitag gewann diese vor Junshirō Kobayashi und Stefan Kraft.
Der Wettkampf fand am 30. Dezember 2017 statt.[3]
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Garmisch-Partenkirchen
Große Olympiaschanze (HS140)
Die Qualifikation für das zweite Springen in Garmisch-Partenkirchen, das sogenannte Neujahrsspringen, fand am 31. Dezember 2017 statt. Diese gewann Johann André Forfang vor Dawid Kubacki und Stefan Hula.
Am 1. Januar 2018 wurde der Wettkampf ausgetragen.
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Rang | Name | Punkte |
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1 | Kamil Stoch | 563,1 |
2 | Richard Freitag | 551,3 |
3 | Dawid Kubacki | 530,8 |
4 | Junshirō Kobayashi | 526,3 |
5 | Anders Fannemel | 525,5 |
6 | Johann André Forfang | 518,7 |
7 | Andreas Wellinger | 515,2 |
8 | Markus Eisenbichler | 513,2 |
9 | Tilen Bartol | 510,6 |
10 | Karl Geiger | 509,3 |
Innsbruck
Bergiselschanze (HS130)
Die Qualifikation für das dritte Springen in Innsbruck fand am 3. Januar 2018 statt. Ein Tag zuvor gab das französische Team bekannt, dass dessen Skispringer Jonathan Learoyd und Vincent Descombes Sevoie in der zweiten Hälfte der Vierschanzentournee nicht mehr antreten werden.[4] In der Qualifikation belegten Gregor Deschwanden und Antti Aalto punktgleich den 50. Platz. Nach einer nur für KO-Springen gültigen Regel qualifizierte sich der Springer mit der höheren Startnummer (Deschwanden) für den Wettkampf am folgenden Tag. Das US-amerikanische Team, bestehend aus Michael Glasder, Kevin Bickner und William Rhoads, das ab Innsbruck an der Tournee teilnehmen wollte, musste kurzfristig seinen Start in der Qualifikation absagen, da sein Gepäck inklusive Ski bei der Anreise per Flugzeug fehlgeleitet wurde.
Am 4. Januar 2018 wurde der Wettkampf ausgetragen. Diesen gewann als dritten Wettbewerb in Folge Kamil Stoch, vor Daniel-André Tande und Andreas Wellinger. Richard Freitag, der bis Innsbruck als größter Konkurrent von Stoch auf dem zweiten Platz der Gesamtwertung gelegen hatte, stürzte bei der Landung seines Sprungs auf 130 m im ersten Durchgang und wurde wegen starker Hüftschmerzen ins Krankenhaus gefahren. Nach dem Sturz übten Bundestrainer Werner Schuster und Horst Hüttel, sportlicher Leiter des DSV, starke Kritik am Technischen Delegierten der FIS, Geir Steinar Loeng, der angesichts der Witterungsverhältnisse erneut eine zu lange Anlauflänge gewählt habe, nachdem bereits Svenja Würth beim Weltcup der Damen in Hinterzarten wenige Wochen zuvor aus gleichen Grund schwer gestürzt war.[5][6] Einen Tag später gab Freitag in Absprache mit dem deutschen Mannschaftsarzt Mark Dorfmüller bekannt, auf einen Start in Bischofshofen zu verzichten.[7]
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Rang | Name | Punkte |
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1. | Kamil Stoch | 833,2 |
2. | Andreas Wellinger | 768,7 |
3. | Junshirō Kobayashi | 765,7 |
4. | Daniel-André Tande | 749,7 |
5. | Dawid Kubacki | 749,7 |
6. | Markus Eisenbichler | 749,3 |
7. | Anders Fannemel | 748,9 |
8. | Jernej Damjan | 744,2 |
9. | Robert Johansson | 741,2 |
10. | Karl Geiger | 739,9 |
Bischofshofen
Paul-Außerleitner-Schanze (HS140)
Die Qualifikation für das abschließende, vierte Springen in Bischofshofen, traditionell auch Dreikönigsspringen genannt, fand am 5. Januar 2018 statt. Am 6. Januar 2018 wurde der Wettkampf ausgetragen.
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Tournee-Endstand
Übersicht
Datum | Ort | Schanze | Anmerkung | Sieger | Zweiter | Dritter | Gesamtführender |
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30.12.2017 | Oberstdorf | Schattenbergschanze HS137 | Nacht | Kamil Stoch | Richard Freitag | Dawid Kubacki | Kamil Stoch |
01.01.2018 | Garmisch-Partenkirchen | Große Olympiaschanze HS142 | Kamil Stoch | Richard Freitag | Anders Fannemel | ||
04.01.2018 | Innsbruck | Bergiselschanze HS130 | Kamil Stoch | Daniel-André Tande | Andreas Wellinger | ||
06.01.2018 | Bischofshofen | Paul-Außerleitner-Schanze HS142 | Nacht | Kamil Stoch | Anders Fannemel | Andreas Wellinger | |
Gesamtwertung: | Kamil Stoch | Andreas Wellinger | Anders Fannemel |
Gesamtwertung der 66. Vierschanzentournee
Nach allen vier Springen werden die Punkte der Springer aus allen vier Springen addiert. Der Springer mit der höchsten Punktzahl ist der Gesamtsieger der Tournee.
Gesamtweltcupstand nach der Vierschanzentournee
Rang | Name | Punkte |
---|---|---|
1. | Kamil Stoch | 723 |
2. | Richard Freitag | 711 |
3. | Andreas Wellinger | 569 |
4. | Daniel-André Tande | 485 |
5. | Junshirō Kobayashi | 410 |
6. | Stefan Kraft | 399 |
7. | Anders Fannemel | 360 |
8. | Johann André Forfang | 352 |
9. | Markus Eisenbichler | 312 |
10. | Robert Johansson | 294 |
Sonstiges
Erstmals wurde bei der Tournee ein High-Speed-Kamera- und Chip-System an den Sprungski verwendet, um für Zuschauer und Athleten exaktere Daten zur Qualität des Absprungs der Skispringer aufarbeiten zu können.[8]
Einzelnachweise
- Vorläufige Skisprung-Kalender 2017/2018 vorgestellt. In: skispringen.com, 7. April 2017. Abgerufen am 13. Mai 2017.
- Vorläufiger Kalender für 2017/18 veröffentlicht. In: neujahrsskispringen.de, 10. April 2017. Abgerufen am 13. Mai 2017.
- Ergebnisse des Eröffnungsspringens in Oberstdorf vom 30. Dezember 2017. FIS-SKI, 30. Dezember 2017, abgerufen am 30. Dezember 2017.
- Französisches Team steigt aus Vierschanzentournee aus, auf n-tv.de, vom 2. Januar 2018.
- Vierschanzentournee, Innsbruck: Richard Freitag stürzt in Durchgang eins, Kritik nach Sturz-Drama um Freitag, auf sport1.de, vom 4. Januar 2018. Abgerufen am 4. Januar 2018.
- Richard Freitag bei der Vierschanzentournee: Schwere Vorwürfe an die Jury, auf sueddeutsche.de, vom 4. Januar 2018. Abgerufen am 4. Januar 2018.
- Richard Freitag in Bischofshofen nicht am Start, auf berkutschi.com, vom 5. Januar 2018. Abgerufen am 5. Januar 2018.
- High-Speed-Kameras und Chip: Neuerungen bei der Vierschanzentournee, auf skispringen.com, vom 28. Dezember 2017. Abgerufen am 8. Januar 2018.