Michael Hayböck

Michael Hayböck (* 5. März 1991 in Linz) ist ein österreichischer Skispringer. Seine bisher größten sportlichen Erfolge waren die Silbermedaillen in den Mannschaftswettbewerben der Herren bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi und bei den Weltmeisterschaften 2015 in Falun und 2019 in Seefeld in Tirol sowie mit der Mixed-Mannschaft bei den Weltmeisterschaften 2017 in Lahti.

Michael Hayböck

Michael Hayböck bei der Sporthilfe-Gala 2017

Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 5. März 1991 (30 Jahre)
Geburtsort Linz, Österreich
Größe 182 cm
Gewicht 65 kg
Beruf Heeresleistungssportler
Karriere
Verein UVB Hinzenbach
Nationalkader seit 2006
Pers. Bestweite 245,5 m (Planica, 11. Dezember 2020)
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 0 × 1 × 0 ×
WM-Medaillen 0 × 3 × 2 ×
SFWM-Medaillen 0 × 0 × 1 ×
JWM-Medaillen 4 × 0 × 0 ×
Nationale Medaillen 7 × 7 × 4 ×
 Olympische Winterspiele
Silber 2014 Sotschi Mannschaft
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Silber 2015 Falun Mannschaft
Silber 2017 Lahti Mixed-Team
Bronze 2017 Lahti Mannschaft
Silber 2019 Seefeld Mannschaft
Bronze 2021 Oberstdorf Mixed-Team
 Skiflug-Weltmeisterschaften
Bronze Bad Mitterndorf 2016 Mannschaft
 Nordische Junioren-Ski-WM
Gold 2009 Štrbské Pleso Mannschaft
Gold 2010 Hinterzarten Normalschanze
Gold 2010 Hinterzarten Mannschaft
Gold 2011 Otepää Mannschaft
 Österreichische Meisterschaften
Silber 2011 Hinzenbach Mannschaft
Silber 2011 Bischofshofen Großschanze
Bronze 2012 Ramsau Mannschaft
Gold 2013 Villach Mannschaft
Silber 2014 Stams Normalschanze
Bronze 2014 Innsbruck Großschanze
Gold 2015 Tschagguns Normalschanze
Silber 2015 Innsbruck Großschanze
Silber 2016 Villach Normalschanze
Gold 2016 Villach Mannschaft
Gold 2016 Bischofshofen Großschanze
Bronze 2017 Eisenerz Mannschaft
Bronze 2017 Bischofshofen Großschanze
Gold 2018 Villach Normalschanze
Gold 2018 Bischofshofen Großschanze
Gold 2019 Hinzenbach Normalschanze
Silber 2019 Bischofshofen Großschanze
Silber 2020 Bischofshofen Großschanze
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debüt im Weltcup 3. Jänner 2010
 Weltcupsiege (Einzel) 05  (Details)
 Weltcupsiege (Team) 05  (Details)
 Gesamtweltcup 04. (2015/16)
 Skiflug-Weltcup 06. (2016/17)
 Vierschanzentournee 02. (2014/15)
 Raw Air 12. (2017)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 5 7 9
 Skifliegen 0 0 1
 Teamspringen 5 7 13
Skisprung-Grand-Prix
 Grand-Prix-Siege (Team) 02  (Details)
 Gesamtwertung Grand Prix 09. (2014)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 0 0 2
 Teamspringen 1 0 1
 Mixed-Teamspringen 1 0 1
Skisprung-Continental-Cup (COC)
 Debüt im COC 20. September 2008
 COC-Siege (Einzel) 11  (Details)
 Gesamtwertung COC 02. (2009/10)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 11 4 10
letzte Änderung: 26. Februar 2022

Werdegang

Hayböck startet für den Verein UVB Hinzenbach. Im Jahr 2000 begann er mit dem Skispringen.[1] In den Saisons 2002/03 und 2003/04 gewann er jeweils die Landescup-Gesamtwertung, 2003/04 erreichte er zudem den 2. Platz im Austriacup. Bei den Staatsmeisterschaften 2004 in Bischofshofen erreichte er in der Nordischen Kombination und im Skispringen jeweils den 2. Platz. Die Gesamtwertung des FIS-Schüler-Cup 2005 konnte er mit der Mannschaft gewinnen, im Einzel kam er auf den 4. Platz. 2006 wurde er in den B-Kader aufgenommen. Damit startete er erstmals bei FIS-Rennen im Erwachsenenbereich. Am 20. September 2008 startete er in Villach erstmals im Skisprung-Continental-Cup. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2009 in Štrbské Pleso gewann er mit der Mannschaft Gold und wurde im Einzel Siebenter. Im August 2009 sprang er erstmals im Sommer-Grand-Prix. In Hakuba erreichte er in beiden Springen den 12. Platz. Damit gewann er insgesamt 44 Punkte und damit 40. Platz in der Gesamtwertung.

Bei der Vierschanzentournee 2009/10 startete Hayböck in Innsbruck im Rahmen der nationalen Gruppe, konnte sich für das Springen qualifizieren und erreichte mit einem starken Sprung im ersten Durchgang auch das Finale. In Bischofshofen ging er danach auch an den Start, schied aber im ersten Durchgang im Duell gegen Pascal Bodmer aus. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2010 im deutschen Hinterzarten konnte er sich die Goldmedaillen im Einzelwettbewerb und im Team von der Normalschanze sichern. Beim Weltcupspringen in Willingen erreichte er mit der österreichischen Mannschaft den 3. Rang. Seine beste Einzelplatzierung im Rahmen des Weltcups ist ein 6. Rang ebenfalls in Willingen 2010.

Bei der Vierschanzentournee 2010/11 sprang er mit seinem älteren Bruder Stefan zum ersten Mal gemeinsam im Weltcup.

Am 16. Jänner 2014 erreichte er beim Springen in Wisła den ersten Podestplatz seiner Karriere und wurde Dritter.[2] Bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi erreichte er im Teambewerb zusammen mit Thomas Morgenstern, Gregor Schlierenzauer und Thomas Diethart den 2. Platz und auf der Normalschanze den fünften Platz.

Am 6. Jänner 2015 gewann er bei der Vierschanzentournee in Bischofshofen sein erstes Weltcupspringen und wurde in der Gesamtwertung Zweiter. In Innsbruck hatte er zuvor mit 138 Metern einen Schanzenrekord aufgestellt. Obwohl Hayböck bei diesem Sprung mit der Hand den Schnee berührte, wurde der Sprung von den Sprungrichtern als gestanden gewertet und der Schanzenrekord somit legitim.

Auf den nächsten Weltcup-Sieg musste Hayböck dann mehr als ein Jahr warten. Dafür gelangen ihm im Februar 2016 gleich drei Siege in Serie: In den Bewerben auf der Groß- und der Normalschanze in Lahti sowie auf der Großschanze in Kuopio.

Im Oktober 2017 verletzte Hayböck sich im Rahmen der Trainingsvorbereitungen auf die neue Saison in Zypern.[3] Bei den Weltmeisterschaften 2019 in Seefeld in Tirol gewann er mit seinen Mannschaftskameraden Philipp Aschenwald, Daniel Huber und Stefan Kraft die Silbermedaille im Mannschaftsspringen. In den Einzelwettbewerben wurde er 14. von der Groß- und Neunter von der Normalschanze.

Am 28. Februar 2021 gewann er bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften in Oberstdorf gemeinsam mit Marita Kramer, Daniela Iraschko-Stolz und Stefan Kraft die Bronzemedaille im Mixed-Teambewerb.[4]

In der Vorbereitung auf die Saison 2021/22 zog sich Hayböck beim Fußballspielen einen Riss des vorderen Syndesmosebandes und ein Knochenmarködem zu, weshalb er die ersten Wochen des Grand Prix 2021 sowie einige Trainingseinheiten verpasste.[5]

Persönliches

Hayböck besuchte ab 2005 das Skigymnasium Stams und absolvierte 2010 die Matura mit Auszeichnung. Seit Juli 2010 ist er Heeresleistungssportler.[1] Sein älterer Bruder Stefan war ebenfalls Skispringer.

Erfolge

Weltcupsiege im Einzel

Nr.DatumOrtTyp
1.6. Jänner 2015Osterreich BischofshofenGroßschanze
2.19. Februar 2016Finnland LahtiGroßschanze
3.21. Februar 2016Finnland LahtiNormalschanze
4.23. Februar 2016Finnland KuopioGroßschanze
5.17. Dezember 2016Schweiz EngelbergGroßschanze

Weltcupsiege im Team

Nr.DatumOrtTyp
1.1. März 2014Finnland LahtiGroßschanze
2.11. März 2017Norwegen OsloGroßschanze
3.9. Februar 2019Finnland LahtiGroßschanze
4.21. November 2020Polen WisłaGroßschanze
5.16. Jänner 2021Polen ZakopaneGroßschanze

Grand-Prix-Siege im Team

Nr.DatumOrtTyp
1.6. August 2011Deutschland HinterzartenNormalschanze
2.18. August 2012Deutschland HinterzartenNormalschanze
Mixed-Team

Continental-Cup-Siege im Einzel

Nr.DatumOrtTyp
01.28. Dezember 2009Schweiz EngelbergNormalschanze
02.16. Jänner 2010Deutschland Titisee-NeustadtGroßschanze
03.12. März 2011Polen WisłaGroßschanze
04.28. November 2011Finnland RovaniemiGroßschanze
05.13. Dezember 2011Kasachstan AlmatyGroßschanze
06.14. Dezember 2011Kasachstan AlmatyGroßschanze
07.5. Februar 2012Deutschland BrotterodeGroßschanze
08.14. Dezember 2013Norwegen RenaNormalschanze
09.20. Dezember 2013Finnland LahtiGroßschanze
10.21. Dezember 2013Finnland LahtiGroßschanze
11.26. Februar 2022Slowenien PlanicaGroßschanze

Statistik

Weltcup-Platzierungen

SaisonPlatzPunkte
2009/1049.0054
2010/1156.0028
2011/1242.0070
2012/1334.0163
2013/1414.0439
2014/1505.1157
2015/1604.1301
2016/1707.0814
2017/1823.0245
2018/1927.0228
2019/2022.0350
2020/2118.0347

Grand-Prix-Platzierungen

SaisonPlatzPunkte
200940.044
201118.154
201221.099
201378.009
201409.201
201564.022
201610.217
201765.013
201839.047
201945.032
202175.008

Vierschanzentournee-Platzierungen

SaisonPlatzPunkte
2009/1044.0313,6
2010/11400410,7
2011/1243.0336,9
2012/1328.0706,8
2013/1409.0906,8
2014/1502.1100,7
2015/1603.1081,6
2016/1719.0844,8
2017/1814.0948,1
2018/1926.0746,7
2019/2018.0990,6
2020/2124.0733,4
2021/2239.0512,5

Schanzenrekorde

OrtLandWeiteaufgestellt amRekord bis
InnsbruckOsterreich Österreich138,0 m
(HS: 130 m)
4. Jänner 2015aktuell
TrondheimNorwegen Norwegen143,0 m
(HS: 140 m)
12. März 201515. März 2018
PlanicaSlowenien Slowenien241,5 m
(HS: 225 m)
20. März 201520. März 2015
Commons: Michael Hayböck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Über mich. Michael Hayböck, abgerufen am 12. Januar 2019.
  2. Andreas Wellinger mit erstem Weltcupsieg. 16. Januar 2014. Auf Berkutschi.com, abgerufen am 12. Januar 2019.
  3. Marco Ries: Michael Hayböck verletzt sich beim Training auf Zypern. 17. Oktober 2017. Auf Skispringen.com, abgerufen am 12. Januar 2019.
  4. ÖSV-Skisprungteam holt Mixed-Bronze mit gemischten Gefühlen. Abgerufen am 22. März 2021 (österreichisches Deutsch).
  5. Luis Holuch: Michael Hayböck erleidet Syndesmosebandriss. In: skispringen.com. 1. Juli 2021, abgerufen am 1. Juli 2021.
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