Schloss Halbturn
Das Schloss Halbturn ist eine barocke Schlossanlage in Halbturn im burgenländischen Bezirk Neusiedl am See, östlich des Neusiedlersees.
Schloss Halbturn | ||
---|---|---|
Schloss Halbturn | ||
Staat | Österreich (AT) | |
Ort | Halbturn | |
Entstehungszeit | 1701–1711 | |
Erhaltungszustand | Erhalten oder wesentliche Teile erhalten | |
Geographische Lage | 47° 52′ N, 16° 58′ O | |
Höhenlage | 133 m ü. A. | |
|
Geschichte
Das Schloss wurde 1701 bis 1711 von Johann Lucas von Hildebrandt als Jagdschloss für Kaiser Karl VI. erbaut. Unter seiner Tochter Maria Theresia wurde es vom Hofbaumeister Franz Anton Hillebrandt umgebaut und wurde der Sommersitz von Albert von Sachsen-Teschen und Erzherzogin Marie Christine als Statthalter in Ungarn. Aus dieser Zeit stammen auch Fresken von Franz Anton Maulbertsch, darunter das Deckenfresko “Allegorie der Zeit und des Lichtes”, das als Hochzeitsgeschenk für Erzherzogin Marie Christine 1765 angefertigt wurde.
1945 wurde das Schloss von sowjetrussischen Besatzungssoldaten geplündert, 1949 brannte es ab, wobei nur der Mittelteil des Hauptgebäudes gerettet werden konnte. Erst nach und nach erfolgte die Rekonstruktion.
Das Schloss kam 1955 als nachgelassenes Erbe von Albrecht von Österreich-Teschen, dem Bruder seiner Mutter Maria Alice, in den Besitz von Baron Paul Waldbott-Bassenheim, der es an die Landesregierung verpachtet hatte. Der Betrieb inklusive Weinbau und Weinkellerei wird seit dem Tod Waldbott-Bassenheims 2008 von dessen Neffen und Adoptivsohn Markus Königsegg-Aulendorf, und dessen Gattin Philippa, geborene Waldburg-Zeil-Hohenems bewirtschaftet. Die Räume im Schloss werden auch als Ausstellungsort und für die Halbturner Schlosskonzerte genutzt. Das Schloss steht unter Denkmalschutz und wird in der Österreichischen Kulturgüterliste (laut Haager Abkommen) geführt.
Gartenanlage
Die barocke Gestaltung des Parks geht auf die Erbauungsphase Karls VI. um 1737 zurück.[1][2] Diese blieb bis in das 19. Jahrhundert weitgehend unverändert, erhalten sind davon Reste im Broderieparterre vor der Südfassade. Die heutige Konzeption ist ein Englischer Garten, um 1900 unter Erzherzog Friedrich (1856–1936) vom seinerzeitigen Gartendirektor von Schloss Schönbrunn, Anton Umlauft, maßgeblich gestaltet. Der Park gehört zu den bedeutendsten gartenarchitektonischen Denkmalen Österreichs und steht als solcher explizit unter Denkmalschutz (Nr. 3 im Anhang zu § 1 Abs. 12 DMSG).
Am Rand des Parks steht auch die Pfarrkirche Halbturn.
Galerie
- Schloss Halbturn (1905)
- Überrest eines formalen Gartenparterres mit rekonstruierten Hecken
- Westliches Einfahrtstor
- Deckenfresko im Mittelsaal
Literatur
- roetzer's kulturführer. Halbturn. Das Schloß der lichterfüllten Lebensfreude, ISBN 3853743498.
Weblinks
- Homepage von Schloss Halbturn
- Schloss Halbturn. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl
- Eintrag zu Schloss Halbturn im Austria-Forum (im Heimatlexikon)
Einzelnachweise
- Eva Berger: Historische Gärten Österreichs: Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930. Band 1 Niederösterreich, Burgenland. Böhlau Verlag, Wien 2002, ISBN 978-3-205-99305-6, Halbturn, Schloßpark, S. 688 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Barockjuwel Schloss Halbturn: Schlosspark. schlosshalbturn.com, abgerufen 21. November 2015.