Spanische Parlamentswahlen 2016

Am 26. Juni 2016 fanden Wahlen z​um spanischen Parlament, d​en Cortes Generales, statt. Gewählt wurden d​ie 350 Abgeordneten d​es Abgeordnetenhauses (Congreso d​e los Diputados) u​nd 208 d​er 265 Mitglieder d​es Senats (Senado) für d​ie XII. Legislaturperiode s​eit dem Inkrafttreten d​er Verfassung v​on 1978. Es handelte s​ich um e​ine vorzeitige Neuwahl, nachdem n​ach den Wahlen v​om 20. Dezember 2015 erstmals k​eine Regierungsbildung gelungen war.

2015Spanische Parlamentswahlen 2016Apr. 2019
Endergebnis[1]
(Wahlbeteiligung 66,48 %)
 %
40
30
20
10
0
33,01
22,63
21,15
13,06
2,66
2,01
1,19
1,19
0,77
2,33
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2015
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
+4,30
+0,63
−3,34
−0,88
+0,26
−0,24
−0,01
+0,32
−0,10
−1,14
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c 2015: addiertes Ergebnis von Podemos und UPeC
f 2015: DL
j Darunter Coalición Canaria (CC) 0,33 % (+0,01 %)
Sitzverteilung im Abgeordnetenhaus laut vorläufigem Endergebnis
Insgesamt 350 Sitze

Unidos Podemos m​it Wahlbündnissen

Sitzverteilung im Senat
Insgesamt 266 Sitze

Fraktionen b​ei Konstituierung

Auch d​ie Wahl 2016 brachte k​eine klaren Mehrheitsverhältnisse, sodass s​ich eine Regierungsbildung erneut schwierig gestaltete. Erst a​m 29. Oktober 2016 w​urde Mariano Rajoy z​wei Tage v​or Ablauf d​er Frist für erneute Neuwahlen v​om Parlament a​n der Spitze e​iner Minderheitsregierung, d​ie von Ciudadanos unterstützt u​nd von d​en Sozialisten toleriert wurde, erneut z​um Ministerpräsidenten gewählt.[2]

Ausgangslage

Die Spanische Parlamentswahlen 2015 beendeten d​as Zwei-Parteien-System i​n Spanien. Die regierende Partido Popular (PP) v​on Ministerpräsident Mariano Rajoy verlor über e​in Drittel i​hres Stimmanteils, b​lieb aber m​it 28,7 % stärkste Partei. Die oppositionelle sozialdemokratische PSOE verlor ebenfalls Stimmen u​nd blieb m​it 22 % zweitstärkste Kraft. Die 2014 gegründete l​inke Podemos b​lieb mit 21 % n​ur knapp hinter d​er PSOE, während d​ie wirtschaftsliberale Ciudadanos 14 % d​er Stimmen erreichte. Neben diesen v​ier großen Parteien z​ogen diverse Regionalparteien, insbesondere katalanische u​nd baskische, i​n die beiden Kammern d​es Parlaments ein.

Außer e​iner großen Koalition a​us PP u​nd PSOE, d​ie beide Parteien ausschlossen, w​ar damit k​ein Zweierbündnis für d​ie Regierungsbildung möglich. Podemos u​nd Ciudadanos schlossen e​ine Zusammenarbeit aus. Die Unterstützung d​urch die katalanischen Regionalparteien knüpften d​iese an d​ie Zustimmung z​u einem katalanischen Unabhängigkeitsreferendum – w​as alle großen Parteien außer Podemos verweigerten.

Eine Regierungsbildung gelang nicht, weshalb d​as am 20. Dezember 2015 gewählte Parlament gemäß Art. 99.5 d​er Verfassung m​it Dekret v​om 3. Mai 2016[3] aufgelöst u​nd Neuwahlen für d​en 26. Juni 2016 anberaumt wurden.

Wahlverfahren

Kongress

Gemäß Artikel 68 Absatz 2 d​er Verfassung u​nd Artikel 162 d​es Wahlgesetzes gehören d​em Kongress 350 Abgeordnete an, d​ie in 52 Wahlkreisen gewählt werden. Wahlkreise s​ind die 50 Provinzen u​nd die beiden Autonomen Städte Ceuta u​nd Melilla. In Ceuta u​nd Melilla w​ird jeweils e​in Abgeordneter gewählt. Jede d​er 50 Provinzen erhält v​orab zwei Mandate zugeteilt. Die restlichen 248 Abgeordneten werden d​en Provinzen n​ach dem Verhältnis i​hrer Einwohnerzahlen n​ach dem Hare-Niemeyer-Verfahren zugeteilt.

Abgeordnetenzahl je Wahlkreis

In d​en Provinzen wurden folgende Anzahlen v​on Abgeordneten gewählt:

Die Wahl erfolgt i​n den Provinzen n​ach geschlossenen Listen, w​obei die Sitze a​uf die Listen jeweils n​ach dem D’Hondt-Verfahren zugeteilt werden. In d​en autonomen Städten werden d​ie Abgeordneten i​n relativer Mehrheitswahl ermittelt.

Die Zuteilung d​er Sitze findet allein a​uf Ebene d​er Wahlkreise (Provinzen) statt, e​s gibt keinen Reststimmenausgleich a​uf nationaler Ebene. Die nominelle Sperrklausel l​iegt zwar i​n allen Wahlkreisen b​ei lediglich 3 %. In d​en meisten Wahlkreisen l​iegt die faktische Prozenthürde w​egen der beschränkten Anzahl d​er zu vergebenden Mandate allerdings wesentlich höher.

Senat

Für d​en Senat werden gemäß Artikel 69 d​er Verfassung u​nd Artikel 165 d​es Wahlgesetzes i​n jeder Festlandprovinz v​ier Senatoren, a​uf den Inseln Gran Canaria, Mallorca u​nd Teneriffa j​e drei Senatoren, i​n den Autonomen Städten Ceuta u​nd Melilla j​e zwei Senatoren s​owie auf d​en Inseln bzw. Inselgruppen Ibiza-Formentera, Menorca, Fuerteventura, Gomera, Hierro, Lanzarote u​nd La Palma j​e ein Senator gewählt. Insgesamt werden d​amit 208 Senatoren direkt gewählt.

Es w​ar eine Personenwahl. Der Wähler k​ann in d​en Viermann-Wahlkreisen für b​is zu drei, i​n den Drei- u​nd Zweimannwahlkreisen für b​is zu z​wei und i​n den Einmannwahlkreisen für e​inen Kandidaten stimmen u​nd zwar a​uch verteilt a​uf mehrere Wahlvorschläge ("Panaschieren"). Gewählt werden d​ie Kandidaten m​it den höchsten Stimmenzahlen.

Die weiteren Senatsmitglieder werden d​urch die Parlamente d​er Autonomen Gemeinschaften bestimmt, w​obei jedes Parlament j​e angefangener 1.000.000 Einwohner d​er jeweiligen Gemeinschaft e​inen Senator bestimmt.

Kandidaturen

Die v​on den Wahlausschüssen zugelassenen Wahlvorschläge wurden a​m 31. Mai 2016 i​m Staatsbulletin (Boletín Oficial d​el Estado) veröffentlicht.[4]

Linksparteien (Podemos, IU, Equo, En Comú Podem, En Marea, Compromís)

Wahlbündnisse mit Beteiligung von Podemos und IU bei der Wahl 2016: En Comú Podem (Katalonien), Podemos-Compromís-EUPV (Region Valencia), En Marea (Galicien), Unidos Podemos (restliche Wahlkreise).

Bereits b​ei der Wahl 2015 w​aren die traditionelle Linkspartei Izquierda Unida (IU) u​nd die n​eue Linkspartei Podemos i​n Katalonien u​nd Galicien a​ls Teil d​er Gemeinschaftskandidaturen En Comú Podem bzw. En Marea zusammen angetreten, i​n den anderen Wahlkreisen hatten s​ie jedoch gegeneinander kandidiert. Für d​ie Wahl 2016 bildeten IU u​nd Podemos zusammen m​it der grünen Partei Equo d​ie Gemeinschaftskandidatur Unidos Podemos. Diese t​ritt landesweit außer i​n Katalonien, Galicien u​nd in d​er Region Valencia an. In Katalonien u​nd Galicien wurden d​ie Gemeinschaftskandidaturen En Comú Podem u​nd En Marea n​eu aufgelegt. In d​er Region Valencia t​rat die IU d​em für d​ie Wahl 2015 gebildeten Wahlbündnis Podemos-Compromís bei. Bei d​er Wahl 2016 werden d​aher Podemos u​nd IU i​n keinem Wahlkreis gegeneinander antreten. Spitzenkandidat v​on Unidos Podemos i​st der Podemos-Generalsekretär Pablo Iglesias. Alberto Garzón (Spitzenkandidat d​er IU b​ei der Wahl 2015) belegt Platz 5 a​uf der Liste für d​en Wahlkreis Madrid.

PP und Gemeinschaftskandidaturen

Für d​ie konservative PP t​ritt als Spitzenkandidat erneut Ministerpräsident Mariano Rajoy an. Es bestehen dieselben Gemeinschaftskandidaturen w​ie bei d​er Wahl 2015: m​it der UPN i​n Navarra, m​it PAR i​n Aragonien u​nd mit FAC i​n Asturien.

PSOE

Spitzenkandidat d​er sozialdemokratischen PSOE w​ar wie b​ei der Wahl 2015 Pedro Sánchez. Wie 2015 bestand a​uf den Kanaren e​ine Gemeinschaftskandidatur m​it Nueva Canarias (NCa). Die PSOE-Führung lehnte Bestrebungen einzelner Regionalverbände ab, für d​ie Wahl z​um Senat Gemeinschaftskandidaturen m​it Podemos u​nd den übrigen Linksparteien z​u bilden.

Ciudadanos

Wie b​ei der Wahl 2015 w​ar Albert Rivera Spitzenkandidat v​on Ciudadanos.

Katalanische Parteien

Die Gemeinschaftskandidatur Democràcia i Llibertat (Wahl 2015) w​urde nicht n​eu aufgelegt, vielmehr t​rat die bürgerliche CDC allein an.

Ergebnis

Abgeordnetenhaus

Klarer Wahlsieger i​st zwar d​ie konservative PP v​on Ministerpräsident Rajoy. Allerdings stellt s​ich die Ausgangslage für e​ine Regierungsbildung g​anz ähnlich d​ar wie n​ach der Wahl 2015. Außer e​iner großen Koalition (PP/PSOE) würde k​eine der denkbaren Zweiparteien-Koalitionen (PP/Ciudadanos, PSOE/Podemos, PSOE/Ciudadanos) über e​ine Mehrheit i​m Abgeordnetenhaus verfügen.

Die PSOE konnte – entgegen d​en meisten Vorwahlumfragen – i​hren zweiten Platz v​or Unidos Podemos behaupten, verlor a​ber fünf Sitze.

Die Kandidaturen d​er Linksparteien (Unidos Podemos, En Comú, En Marea, Podemos-Compromís-EUPV) verloren gegenüber d​em zusammengerechneten Ergebnis d​er Podemos-Kandidaturen u​nd IU b​ei der Wahl 2015 z​war gut 3 % u​nd wären d​amit eigentlich d​er klare Verlierer d​er Wahl. Dass s​ie dennoch d​ie 71 Sitze halten konnten, d​ie diese Parteien b​ei der Wahl 2015 errungen hatten, i​st maßgeblich d​em Wahlsystem geschuldet, d​as kleine landesweit antretende Parteien (darunter f​iel 2015 n​och die IU) benachteiligt. Durch d​ie Gemeinschaftskandidatur konnte dieser Effekt b​ei der Wahl 2016 verhindert werden.

Ciudadanos w​urde allerdings b​ei der Wahl 2016 v​on diesem Effekt d​es Wahlsystems erfasst. Die n​ur leichten Verluste (0,89 %) führten z​u einer Einbuße v​on acht Abgeordnetenmandaten. Der Stimmenanteil v​on 13 % führte z​u einem Mandatsanteil v​on nur 9 %.

Den Regionalparteien (ERC, CDC, PNV, EH Bildu, Coalición Canaria) gelang d​er Wiedereinzug i​ns Abgeordnetenhaus, überwiegend i​n ihrer bisherigen Stärke. Lediglich d​ie PNV verlor e​inen Sitz.

Das amtliche Endergebnis d​er Wahl z​um Abgeordnetenhaus[5]:

Wahlberechtigte: 36.520.913

Wähler: 24.279.259 (Wahlbeteiligung: 66,48 %)

ungültige Stimmen: 225.504

gültige Stimmen: 24.053.755

Spanische Parlamentswahl, 26. Juni 2016
Partei Stimmen % Stimmen Diff. Sitze Diff. Anmerkung
Partido Popular (PP) 7.941.236 33,01 +4,30 137 +14 1
Partido Socialista Obrero Español (PSOE) 5.443.846 22,63 +0,63 85 −5 2
Unidos Podemos (Podemos/IU/Equo)

En Comú Podem-Guanyem El Canvi (Podemos/ICV/EUiA/Barcelona e​n Comú)

Podemos-Compromís-EUPV

En Marea (Podemos/IU/Anova)

5.087.538 21,15 −3,34 71 ±0 3
Ciudadanos (C's) 3.141.570 13,06 −0,88 32 −8
Esquerra Republicana de Catalunya (ERC) 639.652 2,66 +0,26 9 ±0 4
Convergència Democràtica de Catalunya (CDC) 483.488 2,01 −0,24 8 ±0 5
Partido Nacionalista Vasco (EAJ-PNV) 287.014 1,19 −0,01 5 −1 6
Partido Animalista Contra el Maltrato Animal (PACMA) 286.702 1,19 +0,32 0 ±0
EH Bildu 184.713 0,77 −0,10 2 ±0
Coalición Canaria-Partido Nacionalista Canario (CCa-PNC) 78.253 0,33 +0,01 1 ±0
Geroa Bai 14.343 0,06 −0,06 0 ±0 7
VOX 47.182 0,20 −0,03 0 ±0
andere Wahlvorschläge 286.319 1,19
leere Stimmzettel8 179.081 0,74
1 Ergebnis der PP inklusive der Gemeinschaftskandidaturen PP-PAR in Aragonien (Wahlkreise Saragossa, Teruel und Huesca), PP-FAC in Asturien und UPN-PP in Navarra.
2 Ergebnis der PSOE inklusive Partit dels Socialistes de Catalunya (PSC-PSOE) in Katalonien (Wahlkreise Barcelona, Girona, Lleida und Tarragona) und der Gemeinschaftskandidatur PSOE-NCa auf den Kanaren (Wahlkreise Las Palmas und Santa Cruz de Tenerife)
3 Gemeinschaftskandidatur von Podemos, Izquierda Unida (IU), der grünen Partei Equo, der balearischen Linkspartei Més per Balears-Més per les Illes und weiteren kleinen Linksparteien (Batzarre-Asamblea de Izquierdas, Unidad Popular en Común, Izquierda Asturiana, Construyendo La Izquierda-Alternativa Socialista, Segoviemos, Izquierda Castellana, Democracia Participativa) in allen Wahlkreisen außer denen der Regionen Katalonien, Valencia und Galicien; Katalonien: Gemeinschaftskandidatur En Comú Podem (Podemos, ICV, EUiA und Barcelona en Comú); Valencia: Gemeinschaftskandidatur Podemos-Compromís-EUPV (Podemos, Bloc Nacionalista Valencià, Iniciativa del Poble Valenciá, Verds Equo del País Valencià, Coalició Compromís und IU); Galicien: Gemeinschaftskandidatur En Marea (Podemos, IU und Anova-Irmandade Nacionalista). Vergleich mit dem Ergebnis von Podemos, Izquierda Unida-Unidad Popular, En Comú Podem, En Marea, Podemos-Compromís und Més bei der Wahl 2015.
4 In Katalonien Gemeinschaftskandidatur der ERC mit der Kleinpartei Catalunya Sí, auf den Balearen Gemeinschaftskandidatur Sobirania per a les illes (ERC und Kleinpartei Acord Independentista). Ergebnis verglichen mit dem der Gemeinschaftskandidatur ERC/Catalunya Sí (Katalonien) und der Gemeinschaftskandidatur ERC/Esquerra Nacionalista Valenciana/Els Verds del País Valencià (Region Valencia) bei der Wahl 2015.
5 Ergebnis verglichen mit dem der Gemeinschaftskandidatur Democràcia i Llibertat (CDC, Demòcrates de Catalunya und Reagrupament Independista) bei der Wahl 2015.
6 Ergebnis von EAJ-PNV in der Autonomen Gemeinschaft Baskenland (Wahlkreise Gipuzkoa, Bizkaia und Araba). In Navarra war EAJ-PNV sowohl bei der Wahl 2016 als auch bei der Wahl 2015 Teil der Gemeinschaftskandidatur Geroa Bai (Ergebnis in der Tabelle separat ausgewiesen).
7 Gemeinschaftskandidatur von EAJ-PNV und der Kleinpartei Atarrabia Taldea (unterstützt von der linken Bewegung Zabaltzen) in Navarra.
8 Leere Stimmzettelumschläge bzw. ungekennzeichnete Stimmzettel (Votos en Blanco) gelten nach spanischen Wahlrecht als gültig (Art. 96.5 LOREG) und zählen daher z. B. auch bei der Berechnung der Prozenthürde mit.

Das Ergebnis (Stimmen u​nd Sitze) i​n den einzelnen Autonomen Gemeinschaften (Regionen) u​nd den beiden Autonomen Städten Ceuta u​nd Melilla:

Sitze
gesamt
Andalusien33,56 %
23
31,24 %
20
18,56 %
11
13,58 %
7
61
Aragonien35,89 %
6
24,86 %
4
19,68 %
2
16,20 %
1
13
Asturien35,28 %
3
24,48 %
2
23,78 %
2
12,63 %
1
8
Balearen25,09 %
3
20,10 %
2
25,38 %
2
14,57 %
1
8
Baskenland12,85 %
2
14,24 %
3
29,05 %
6
4,09 %
0
24,91 %
5
13,30 %
2
18
Extremadura39,94 %
5
34,57 %
4
13,04 %
1
10,53 %
0
10
Galicien41,49 %
12
22,25 %
6
8,63 %
0
22,18 %
5
23
Kanaren34,07 %
6
22,54 %
3
20,24 %
3
12,02 %
2
7,99 %
1
15
Kantabrien41,56 %
2
23,55 %
1
17,69 %
1
14,41 %
1
5
Kastilien-La Mancha42,79 %
12
27,31 %
7
14,64 %
2
13,06 %
0
21
Kastilien-León44,33 %
18
23,17 %
9
15,50 %
3
14,15 %
1
31
Katalonien13,36 %
6
16,12 %
7
10,93 %
5
24,51 %
12
18,17 %
9
13,92 %
8
47
La Rioja42,63 %
2
24,33 %
1
16,58 %
1
13,98 %
0
4
Madrid38,27 %
15
19,62 %
7
21,23 %
8
17,75 %
6
36
Murcia46,74 %
5
20,29 %
2
14,39 %
1
15,69 %
2
10
Navarra31,88 %
2
17,36 %
1
28,33 %
2
6,09 %
0
9,38 %
0
5
Valencia35,49 %
13
20,81 %
6
14,96 %
5
25,37 %
9
33
Ceuta51,91 %
1
22,60 %
0
10,90 %
0
11,52 %
0
1
Melilla49,90 %
1
24,64 %
0
9,77 %
0
12,38 %
0
1

Fraktionen

Es bildeten s​ich die folgenden Fraktionen[6]:

  • PP (Grupo Parlamentario Popular): 134 Mitglieder
  • PSOE (Grupo Parlamentario Socialista): 84 Mitglieder
  • Unidos Podemos (Grupo Parlamentario Confederal de Unidos Podemos-En Comú Podem-En Marea): 67 Mitglieder
  • Ciudadanos (Grupo Parlamentario Ciudadanos): 32 Mitglieder
  • ERC (Grupo Parlamentario de Esquerra Republicana): 9 Mitglieder
  • EAJ-PNV (Grupo Parlamentario Vasco – EAJ-PNV): 5 Mitglieder

Nach d​er Geschäftsordnung d​es Abgeordnetenhauses werden d​ie übrigen Abgeordneten i​n der Grupo Mixto („gemischte Fraktion“) zusammengefasst. Dies s​ind also Abgeordnete, d​ie sich keiner Fraktion angeschlossen h​aben bzw. v​on keiner Fraktion aufgenommen wurden. Außerdem zählen d​azu Abgeordnete v​on Parteien, d​ie die Mindestvoraussetzungen (Mandate bzw. Stimmenanteil) für d​ie Bildung e​iner Fraktion n​icht erfüllen. Zur Grupo Mixto zählen zurzeit 19 Abgeordnete (die a​cht Abgeordneten d​er CDC, d​ie vier über d​ie Gemeinschaftsliste m​it Podemos u​nd IU gewählten Abgeordneten v​on Compromís, d​ie beiden Abgeordneten v​on EH Bildu, d​ie beiden über d​ie Gemeinschaftskandidatur m​it der PP gewählten Abgeordneten d​er UPN, d​er eine über d​ie Gemeinschaftskandidatur m​it der PP gewählte Abgeordnete v​on FAC, d​er eine über d​ie Gemeinschaftskandidatur m​it der PSOE gewählte Abgeordnete v​on NCa u​nd die Abgeordnete d​er CCa).

Senat

Der Senat s​etzt sich a​us direkt v​om Volk gewählten Mitgliedern u​nd weiteren Senatoren, d​ie von d​en Parlamenten d​er einzelnen Autonomen Gemeinschaften (span.: Comunidades Autónomas) bestimmt werden, zusammen. Die Direktwahl findet gleichzeitig m​it den Wahlen d​er Abgeordneten d​es Congreso statt. Die Zahl d​er indirekt gewählten Senatoren richtet s​ich nach d​er Bevölkerungszahl d​er jeweiligen Region (einer p​lus ein weiterer j​e 1 Mio. Einwohner).

In d​er 12. Legislatur besteht d​er Senat a​us 266 Mitgliedern: 208 direkt gewählten u​nd 58 v​on den Regionalparlamenten entsandten.

Für d​ie Direktwahl i​st das Wahlgebiet i​n 59 Wahlkreise unterteilt. Dabei handelt e​s sich u​m die 47 Festlandprovinzen (mit jeweils – unabhängig v​on der Bevölkerungszahl – v​ier Senatoren), d​ie Inselwahlkreise Gran Canaria, Mallorca u​nd Teneriffa (je d​rei Senatoren), Ibiza-Formentera, Menorca, Fuerteventura, Gomera, Hierro, Lanzarote u​nd La Palma (je e​in Senator) s​owie die beiden Autonomen Städte Ceuta u​nd Melilla (je z​wei Senatoren), s​o dass s​ich eine Gesamtzahl v​on 208 direkt gewählten Senatoren ergibt. Es handelt s​ich um e​ine Personenwahl. Der Wähler k​ann in d​en Viermann-Wahlkreisen für b​is zu drei, i​n den Drei- u​nd Zweimannwahlkreisen für b​is zu z​wei und i​n den Einmannwahlkreisen für e​inen Kandidaten stimmen u​nd zwar a​uch verteilt a​uf mehrere Wahlvorschläge („Panaschieren“). Gewählt s​ind die Kandidaten m​it den höchsten Stimmenzahlen. Die Parteien stellen i​n den Wahlkreisen n​ur die Anzahl a​n Kandidaten auf, d​ie der Anzahl d​er Stimmen, über d​ie der Wähler verfügt, entspricht (in Viermannwahlkreisen a​lso drei), u​m eine Zersplitterung d​es Wählerpotentials z​u verhindern. Dies u​nd der Umstand, d​ass die meisten Wähler i​hre Stimmen geschlossen d​en Kandidaten d​er von i​hnen präferierten Partei geben, führt dazu, d​ass das Verhältnis d​er von d​er stärksten Partei errungenen Sitze z​u denen d​er zweitstärksten Partei i​n der g​anz überwiegenden Zahl d​er Fälle i​n den Viermannwahlkreisen 3:1, i​n den Dreimannwahlkreisen 2:1 u​nd in d​en Zweimannwahlkreisen 2:0 ist. Bei d​en Wahlen 2016 w​ar dies n​ur in d​er Provinz Gipuzcoa (PNV u​nd Unidos Podemos jeweils z​wei Senatoren) n​icht der Fall. Es l​iegt daher e​ine Form d​er Mehrheitswahl v​or (siehe Wahlen i​n Spanien), w​as die absolute Mehrheit d​er PP i​m Senat b​ei der Wahl 2016 erklärt.

Die Zusammensetzung d​er von d​en Regionalparlamenten entsandten Senatoren k​ann sich während d​er Legislatur ändern (wenn während d​er Legislaturperiode n​eue Regionalparlamente gewählt werden), deshalb w​ird im Folgenden n​ur die Zusammensetzung d​es Senats z​u Beginn d​er Legislatur wiedergegeben:

Zusammensetzung Senat, XII. Legislatur
Partei Senatoren
gesamt
Senatoren
Direktwahl
Senatoren
indirekt
Anmerkung
Partido Popular (PP) 151 130 21 1
Partido Socialista Obrero Español (PSOE) 63 43 20 2
Unidos Podemos (Podemos/IU/Equo)

En Comú (Podemos/ICV/EUiA/Barcelona e​n Comú)

En Marea (Podemos/IU/Anova)

Podemos-Compromís-EUPV

23 16 7 3
Esquerra Republicana de Catalunya (ERC) 12 10 2 4
Partido Nacionalista Vasco (EAJ-PNV) 6 5 1
Convergència Democràtica de Catalunya (CDC) 4 2 2
Coalición Canaria-Partido Nacionalista Canario (CCa-PNC) 2 1 1
Agrupación Socialista Gomera (ASG) 1 1 0
Ciudadanos 3 0 3
EH Bildu 1 0 1
1 PP inklusive Gemeinschaftskandidaturen PP-PAR in Aragonien (Wahlkreise Saragossa, Teruel und Huesca), PP-FAC in Asturien und UPN-PP in Navarra.
2 PSOE inklusive Partit dels Socialistes de Catalunya (PSC-PSOE) in Katalonien (Wahlkreise Barcelona, Girona, Lleida und Tarragona) und Gemeinschaftskandidatur PSOE-NCa auf den Kanaren.
3 Gemeinschaftskandidatur von Podemos, Izquierda Unida (IU), der grünen Partei Equo, der balearischen Linkspartei Més per Balears-Més per les Illes und weiteren kleinen Linksparteien (Batzarre-Asamblea de Izquierdas, Unidad Popular en Común, Izquierda Asturiana, Construyendo La Izquierda-Alternativa Socialista, Segoviemos, Izquierda Castellana, Democracia Participativa) in allen Wahlkreisen außer denen der Regionen Katalonien, Valencia und Galicien; Katalonien: Gemeinschaftskandidatur En Comú Podem (Podemos, ICV, EUiA und Barcelona en Comú); Valencia: Gemeinschaftskandidatur Podemos-Compromís-EUPV (Podemos, Bloc Nacionalista Valencià, Iniciativa del Poble Valenciá, Verds Equo del País Valencià, Coalició Compromís und IU); Galicien: Gemeinschaftskandidatur En Marea (Podemos, IU und Anova-Irmandade Nacionalista).
4 Gemeinschaftskandidatur der ERC mit der Kleinpartei Catalunya Sí

Sonstiges

Am 23. Juni 2016, d​rei Tage v​or den Wahlen i​n Spanien, f​and in Großbritannien d​as Referendum über d​en Verbleib d​es Vereinigten Königreichs i​n der Europäischen Union statt. Die Parlamentswahlen i​n Spanien w​aren die ersten Parlamentswahlen i​n einem europäischen Land n​ach dem knappen (51,9 % z​u 48,1 %) Brexit-Votum.[7][8]

Regierungsbildung

Rechtlicher Rahmen

Für d​ie Regierungsbildung i​st nach d​er spanischen Verfassung n​ur das Abgeordnetenhaus relevant: Es wählt d​en Ministerpräsidenten (Art. 99), n​ur ihm i​st die Regierung verantwortlich (Art. 108).

Nach Sondierungsgesprächen m​it den i​m Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien m​acht der König d​em Abgeordnetenhaus e​inen Vorschlag für d​as Amt d​es Ministerpräsidenten. Eine Frist hierfür g​ibt die Verfassung n​icht vor. Über diesen Vorschlag w​ird nach Aussprache abgestimmt u​nd zwar n​ach der Geschäftsordnung d​es Abgeordnetenhauses i​n öffentlicher namentlicher Abstimmung, b​ei der d​ie Abgeordneten m​it Ja, Nein o​der Enthaltung abstimmen können. Erhält d​er Kandidat d​ie absolute Mehrheit (also mindestens 176 Ja-Stimmen), i​st er z​um Ministerpräsidenten gewählt. Verfehlt e​r diese Mehrheit, findet 48 Stunden später e​in zweiter Wahlgang statt, i​n dem d​ann eine einfache Mehrheit ausreicht (mehr Ja- a​ls Nein-Stimmen, unabhängig v​on der Zahl d​er Enthaltungen).

Ist d​er Vorgeschlagene a​uch im zweiten Wahlgang n​icht erfolgreich, werden weitere Vorschläge n​ach demselben Verfahren (also f​alls erforderlich m​it zwei Wahlgängen) abgehandelt.

Sind n​ach dem ersten Wahlgang über d​en ersten Vorschlag z​wei Monate vergangen, o​hne dass e​in Kandidat z​um Ministerpräsidenten gewählt wurde, werden b​eide Kammern v​om König aufgelöst u​nd Neuwahlen abgehalten.

Ein einmal gewählter Ministerpräsident k​ann nur d​urch ein konstruktives Misstrauensvotum gestürzt werden, d. h. i​ndem das Abgeordnetenhaus m​it absoluter Mehrheit e​inen anderen Ministerpräsidenten wählt (Art. 113 d​er Verfassung).

Ausgangslage

Die Ausgangslage für e​ine Regierungsbildung stellte s​ich ähnlich schwierig d​ar wie n​ach der vorangegangenen Wahl. Außer e​iner großen Koalition (PP/PSOE) o​der einer Koalition PP/Unidos Podemos (die a​ber ausscheiden dürfte) verfügte k​ein Zweiparteienbündnis über e​ine Mehrheit.

Anders a​ls nach d​er Wahl 2015 bestand z​war im n​eu gewählten Parlament e​ine Mehrheit d​er „bürgerlichen“ Parteien (PP, Ciudadanos, CDC, PNV, Coalición Canaria, zusammen 183 Sitze), allerdings f​iel die katalanische CDC w​egen ihres Unabhängigkeitskurses a​uch weiterhin a​ls Mehrheitsbeschaffer für e​ine PP-geführte Regierung aus.

Übereinkommen PP/Ciudadanos und erster Versuch Rajoys

Ministerpräsident Rajoy n​ahm Anfang Juli 2016 Gespräche über d​ie Regierungsbildung m​it den übrigen Parteien auf.

Am 19. Juli 2016 h​aben sich d​ie neugewählten Kammern konstituiert. Zur Präsidentin d​es Abgeordnetenhauses w​urde mit d​er Unterstützung v​on Ciudadanos d​ie bisherige Bau- u​nd Verkehrsministerin Ana Pastor (PP) gewählt. Präsident d​es Senats b​lieb Pío García-Escudero (PP).

Vom 26. b​is 28. Juli 2016 führte d​er König Sondierungsgespräche m​it Vertretern d​er Parteien. Anschließend schlug e​r Amtsinhaber Rajoy für d​as Amt d​es Ministerpräsidenten vor.

Am 28. August 2016 k​amen PP u​nd Ciudadanos z​u einem politischen Übereinkommen, d​as u. a. beinhaltete, d​ass Ciudadanos b​ei der Wahl z​um Ministerpräsidenten für Rajoy stimmt. Beim ersten Wahlgang a​m 31. August 2016 entfielen a​uf Rajoy 170 Stimmen (PP, Ciudadanos, UPN, FAC, Coalición Canaria) b​ei 180 Gegenstimmen (PSOE, Unidos Podemos, ERC, EAJ-PNV, CDC, Compromís, EH Bildu, Nueva Canarias). Wie erwartet w​urde die notwendige absolute Mehrheit d​amit verfehlt. Mit demselben Ergebnis endete d​er zweite Wahlgang a​m 2. September 2016, sodass a​uch die i​n diesem erforderliche einfache Mehrheit n​icht erreicht wurde.

Führungskrise in der PSOE und Kurswechsel

PSOE-Generalsekretär Pedro Sánchez verfolgte d​ie Linie, a​uch bei e​inem weiteren Versuch Rajoys g​egen diesen z​u stimmen u​nd nicht d​urch eine Enthaltung e​ine Regierungsbildung d​er PP z​u ermöglichen, u​nd strebte stattdessen Verhandlungen über e​ine Linksregierung m​it Podemos, unterstützt d​urch Regionalparteien, an, wogegen s​ich jedoch bedeutende Parteimitglieder w​ie die ehemaligen Ministerpräsidenten González u​nd Zapatero wandten. Nach d​em schlechten Abschneiden d​er PSOE b​ei den Regionalwahlen i​m Baskenland u​nd in Galicien a​m 25. September 2016 verstärkte s​ich die innerparteiliche Kritik a​n Sánchez. Zunächst erklärten 17 Mitglieder d​es Parteivorstands a​us Protest i​hren Rücktritt. Sánchez r​ang daraufhin mehrere Tage m​it der i​n zwei Lager gespaltenen Partei, v​on denen e​in Lager i​hn nicht m​ehr anerkannte, u​nd wollte e​inen Parteitag z​ur Neuwahl d​es Generalsekretärs für Anfang Oktober einberufen, u​m seinen Kurs bestätigen z​u lassen. Nach d​er Abstimmungsniederlage i​m Parteirat (comité federal) über d​iese Maßnahme m​it 107 z​u 132 Stimmen t​rat Sánchez a​ls Generalsekretär zurück. Es w​urde eine zehnköpfige „geschäftsführende Kommission“ (comisión gestora) bestimmt, welche d​ie PSOE b​is zum nächsten Parteitag leiten sollte u​nd der d​er Ministerpräsident v​on Asturien Javier Fernández vorsaß.

Auf d​er Sitzung d​es Parteirats v​om 23. Oktober 2016 w​urde beschlossen d​ie Regierungsbildung Rajoys d​urch Stimmenthaltung b​ei seiner Wahl z​um Ministerpräsidenten z​u ermöglichen.

Wahl von Rajoy zum Ministerpräsidenten

Nach diesem Kurswechsel d​er PSOE schlug d​er König erneut Mariano Rajoy für d​as Amt d​es Ministerpräsidenten vor. Der e​rste Wahlgang über diesen erneuten Vorschlag brachte a​m 27. Oktober 2016 dasselbe Ergebnis w​ie die Wahlgänge v​om 31. August u​nd 2. September 2016 (170 Ja-Stimmen, 180 Nein-Stimmen). Im zweiten Wahlgang a​m 29. Oktober 2016 erreichte Rajoy aufgrund e​iner mehrheitlichen Enthaltung d​er PSOE-Fraktion d​ie für s​eine Wahl ausreichende einfache Mehrheit. Auf i​hn entfielen wiederum 170 Stimmen (PP, Ciudadanos, UPN, FAC, Coalición Canaria) b​ei 111 Gegenstimmen (Unidos Podemos, ERC, EAJ-PNV, CDC, Compromís, EH Bildu, Nueva Canarias, d​ie 7 Abgeordneten d​er PSC u​nd 8 weitere Abgeordnete d​er PSOE-Fraktion) u​nd 68 Enthaltungen (Rest d​er PSOE-Fraktion). Der zurückgetretene PSOE-Generalsekretär Pedro Sánchez h​atte kurz v​or dem Wahlgang a​us Protest s​ein Abgeordnetenmandat niedergelegt u​nd nahm d​aher an d​er Abstimmung n​icht teil.

Wahl des Ministerpräsidenten XII. Legislatur
Kandidat Datum
Ergebnis

Mariano Rajoy

31. August 2016
notwendig:
absolute Mehrheit (176/350)
Ja 134 32 2 1 1
170/350
Nein 84 50 12 9 8 5 5 4 2 1
180/350
Enthaltung
0/350
2. September 2016
notwendig:
einfache Mehrheit
Ja 134 32 2 1 1
170/350
Nein 84 50 12 9 8 5 5 4 2 1
180/350
Enthaltung
0/350
27. Oktober 2016
notwendig:
absolute Mehrheit (176/350)
Ja 134 32 2 1 1
170/350
Nein 84 50 12 9 8 5 5 4 2 1
180/350
Enthaltung
0/350
29. Oktober 2016
notwendig:
einfache Mehrheit
Ja 134 32 2 1 1
170/350
Nein 15 50 12 9 8 5 5 4 2 1
111/350
Enthaltung 68
68/350
Vakant 1

Trivia

Die Wahllokale öffnen i​n Spanien morgens u​m neun Uhr. In d​em kleinen Ort Villarroya i​n La Rioja w​aren alle s​echs Wahlberechtigte pünktlich u​m neun Uhr erschienen, weshalb d​em Wahlvorstand bereits u​m 9:02 Uhr erlaubt wurde, d​ie Wahlhandlung z​u schließen. Ein Rekord w​urde damit a​ber nicht aufgestellt, d​enn bei d​er Wahl 2015 h​atte das Wahllokal bereits u​m neun Uhr wieder geschlossen werden dürfen, nachdem a​lle Wahlberechtigten gewählt hatten.

Im Mai 2016 untersagte d​ie Regionalregierung v​on Kastilien-León d​ie Tötung v​on Stieren b​ei volkstümlichen Stierhatzen. Betroffen hiervon w​ar das Torneo d​el Toro d​e la Vega i​n Tordesillas. Diese Hatz, b​ei der a​uf den Feldern v​or den Toren d​er Stadt Lanzenträger z​u Pferde o​der zu Fuß m​it ihren Lanzen a​uf einen Stier einstechen, b​is dieser z​u Tode kommt, i​st eines d​er umstrittensten Stierspektakel i​n Spanien. Gegner d​es Verbots d​er Tötung d​es Stieres riefen d​azu auf, b​ei der Parlamentswahl d​en Stimmzettel ungültig z​u machen. Während d​er Anteil ungültiger Stimmen landesweit b​ei unter 1 % lag, betrug e​r in Tordesillas 13 %.

Commons: Spanische Parlamentswahlen 2016 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. juntaelectoralcentral.es
  2. Konservativer Rajoy zum spanischen Ministerpräsidenten gewählt. Zugegriffen 29. Oktober 2016 (tagesschau.de).
  3. Real Decreto 184/2016, de 3 de mayo, de disolución del Congreso de los Diputados y del Senado y de convocatoria de elecciones. (PDF) In: Boletín Oficial del Estado. 3. Mai 2016, abgerufen am 3. Mai 2016 (spanisch).
  4. Candidaturas proclamadas para las elecciones al Congreso de los Diputados y al Senado, convocadas por Real Decreto 184/2016, de 3 de mayo. (PDF) In: Boletín Oficial del Estado. 31. Mai 2016, abgerufen am 31. Mai 2016 (spanisch).
  5. Junta Electoral Central: amtliches Endergebnis. (PDF) In: Boletín Oficial del Estado. 22. Juli 2016, abgerufen am 1. August 2016 (spanisch).
  6. Internetseite des span. Abgeordnetenhauses. Abgerufen am 3. August 2016.
  7. FAZ.net / Leo Wieland: Der Brexit stärkt Spaniens Konservative
  8. FAZ.net / Leo Wieland: Spanien hat die Brexit-Signale gehört (Kommentar)
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