Sdolbuniw
Sdolbuniw (ukrainisch Здолбунів; russisch Здолбунов Sdolbunow, polnisch Zdołbunów) ist eine ukrainische Stadt mit etwas mehr als 24.000 Einwohnern.
Sdolbuniw | |||
Здолбунів | |||
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Basisdaten | |||
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Oblast: | Oblast Riwne | ||
Rajon: | Rajon Sdolbuniw | ||
Höhe: | keine Angabe | ||
Fläche: | 12,49 km² | ||
Einwohner: | 24.417 (2004) | ||
Bevölkerungsdichte: | 1.955 Einwohner je km² | ||
Postleitzahlen: | 34706 | ||
Vorwahl: | +380 3652 | ||
Geographische Lage: | 50° 31′ N, 26° 15′ O | ||
KOATUU: | 5622610100 | ||
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt | ||
Bürgermeister: | Ihor Olschewskyj | ||
Adresse: | вул. Приходька 1 35700 м. Здолбунів | ||
Statistische Informationen | |||
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Sdolbuniw liegt in der Oblast Riwne im Nordwesten der Ukraine südlich der Oblasthauptstadt Riwne. Die nächstgrößeren Städte sind Riwne und Ostroh. Im 19. Jahrhundert bekam die Ortschaft durch die heutigen Bahnlinien Kowel–Kosjatyn und Lwiw–Sdolbuniw Anschluss an das Eisenbahnnetz.
Teil der Geschichte Sdolbuniws ist die Ermordung mehrerer hundert jüdischer Männer am 7. August 1941 durch ein Kommando der Einsatzgruppe C.
Im Frühjahr 1942 mussten die Juden der Stadt in Ghettos umziehen. Anfang Oktober des Jahres kündigte der KdS (Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD) die Ermordung der Juden von Sdolbuniw, Mizocz (Misotsch) und Ostróg (Ostroh) an. Der Leiter des deutschen Arbeitsamts in Sdolbuniw, Hans Raabe (1904–1974) wurde informiert, um hinsichtlich des weiteren Arbeitseinsatzes disponieren zu können. Am 12. Oktober drängte Hermann Friedrich Gräbe auf Auskunft, nachdem er gerüchteweise von der Aushebung von Gruben bei Sdolbuniw gehört hatte. Am 13. Oktober bezeugte die Küchenleiterin der Firma Josef Jung den Abschuss von Leuchtraketen über dem Ghetto in Sdolbuniw. Im Verlauf des Tages erschoss ein Kommando der Sicherheitspolizei und des SD außerhalb der Stadt 1500 Juden.[1]
Söhne und Töchter der Stadt
- Vladimír Syrovátka (1908–1973), tschechoslowakischer Kanute[2]
- Mosche Bar’am (1911–1986), israelischer Minister
- Mieczysław Wilczewski (1932–1993), polnischer Radrennfahrer
- Teresa Tutinas (* 1943), polnische Schlagersängerin
- Serhij Dolhanskyj (* 1974), Fußballspieler[3][4]
Weblinks
- Zdołbunów. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 14: Worowo–Żyżyn. Walewskiego, Warschau 1895, S. 541 (polnisch, edu.pl).
Einzelnachweise
- Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas/Stiftung Topographie des Terrors (Hrsg.): Massenerschießungen. Der Holocaust zwischen Ostsee und Schwarzem Meer 1941-1944. 2016, ISBN 978-3-941772-22-9, S. 316.
- Vladimír Syrovátka in der Datenbank von Sports-Reference (englisch)
- Serhii Dolhanskyi, transfermarkt.com
- Долганский Сергей Николаевич, football.odessa.ua