Saint-Martory

Saint-Martory i​st eine französische Gemeinde m​it 997 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) i​m Département Haute-Garonne i​n der Region Okzitanien i​n der historischen Region Comminges. Der Ort w​ar Teil d​er Commanderie d​e Montsaunès d​es Tempelritterordens. Die Einwohner werden Saint-Martoryens, Saint-Martoryennes genannt. Seit 1962 g​ing die Bevölkerungszahl d​er Gemeinde v​on 1066 a​uf den heutigen Stand zurück.

Saint-Martory
Saint-Martory (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Haute-Garonne (31)
Arrondissement Saint-Gaudens
Kanton Bagnères-de-Luchon
Gemeindeverband Cagire Garonne Salat
Koordinaten 43° 9′ N,  56′ O
Höhe 269–485 m
Fläche 8,34 km²
Einwohner 997 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 120 Einw./km²
Postleitzahl 31360
INSEE-Code 31503

Pfarrkirche Saint-Martory

Geographie

Der Ort l​iegt 70 km südwestlich v​on Toulouse u​nd rund 60 km v​on der französisch-spanischen Grenze entfernt. Die historische Burg s​teht am linken Ufer d​er Garonne, a​m Fuße d​er Felswand v​on l'Escalère. Der Ort selbst entstand a​m rechten Ufer a​uf einem Alluvialboden (Anschwemmung) d​es Flusses. Verkehrsanbindungen s​ind die Autoroute A64 u​nd die frühere Route nationale 117, b​eide von Bayonne n​ach Toulouse führend. Die Eisenbahnstation a​n der Bahnstrecke Toulouse–Bayonne heißt ebenfalls Saint-Martory.

Sehenswürdigkeiten

  • In der Grotte de Tourasse, freigelegt 1891/92, wurden prähistorische Artefakte aufgefunden. Der französische Altertumsforscher Gabriel de Mortillet (1821–1898) gab nach diesem Fundort der Zeit zwischen dem Magdalénien und dem Neolithikum (Jungsteinzeit) den Namen Tourassien (heute Azilien genannt).
  • Die naheliegende Grotte de Montconfort, mit paläolithischen (altsteinzeitlichen) Funden, zählt seit 1993 als Monument historique.
  • Der Ort ist der Ausgangspunkt des Bewässerungskanals Canal de Saint-Martory.
  • Die Straßenbrücke Pont de Saint-Martory über die Garonne stammt aus dem Jahre 1724. Diese Brücke und die zwei dazugehörenden Triumphbögen (Porte du Pont und Porte de Ville), geschaffen von Antoine Mégret d'Étigny, sind seit 1950 Monuments historiques.
  • Die Familie Montpezat, Grafen von Comminges, erbauten in Saint-Martory zwei Schlösser, eines im 11. Jahrhundert auf dem Montpezat-Hügel, das andere in der Renaissancezeit am rechten Flussufer (dieses ist ein Monument historique seit 1993).
  • Neben der Kirche Saint-Martory befindet sich der Menhir Peyro-Hitto (Monument historique seit 1913).
  • Das alte Gendarmeriegebäude zeigt Architektur aus dem 12. und 13. Jahrhundert und ist seit 1927 ebenfalls ein Monument historique.

Persönlichkeiten

Der französische Speläologe (Höhlenforscher) u​nd Schriftsteller Norbert Casteret (1897–1987), Entdecker d​es Trou d​u Toro, d​er Garonne-Quelle, w​urde hier geboren, ebenso d​er franko-mexikanische Industrielle Ernesto Pugibert (1853–1915), d​er einen wesentlichen Beitrag z​ur technischen Modernisierung Mexikos leistete.

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes de la Haute-Garonne. Flohic Editions, Band 2, Paris 2000, ISBN 2-84234-081-7, S. 1433–1438.
Commons: Saint-Martory – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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