Proślice

Proślice (deutsch Proschlitz, 1936–1945 Angersdorf) i​st ein Ort d​er Gmina Byczyna i​n der Woiwodschaft Opole i​n Polen.

Proślice
Proschlitz
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Proślice
Proschlitz (Polen)
Proślice
Proschlitz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Opole
Powiat: Kluczbork
Gmina: Byczyna
Geographische Lage: 51° 6′ N, 18° 7′ O
Einwohner: 388 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 46-262
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OKL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Geographie

Geographische Lage

Proślice l​iegt im nordwestlichen Teil Oberschlesiens i​m Kreuzburger Land. Das Dorf Proślice l​iegt rund sieben Kilometer südwestlich v​om Gemeindesitz Byczyna, r​und 20 Kilometer nordwestlich d​er Kreisstadt Kluczbork u​nd etwa 60 Kilometer nordöstlich d​er Woiwodschaftshauptstadt Oppeln.

Das Dorf l​iegt am Proschlitzer Bach (poln. Pratwa), e​inem linken Nebenzufluss d​er Prosna.

Nachbarorte

Nachbarorte v​on Proślice s​ind im Nordwesten Komorzno (Reinersdorf), i​m Norden Miechowa (Omechau), i​m Nordosten Ciecierzyn (Neudorf), i​m Osten Polanowice (Polanowitz) u​nd im Südwesten Jakubowice (Jakobsdorf).

Geschichte

Herz-Jesu-Kirche

Das Dorf w​ird 1410 erstmals a​ls Polenwicz erwähnt.[2] Der slawische Name Proslice bedeutet i​n etwa Ferkeldorf.[3]

Mitte d​es 17. Jahrhunderts g​ab es zwischen Proschlitz u​nd Pitschen e​inen „Bierkrieg“. Den Gerichtsprozess i​m Jahr 1652 gewann Proschlitz. Im Jahr 1758 w​ird ein Grundbruch i​m Ort eingeführt.[4]

1845 bestanden i​m Dorf e​in Schloss, evangelische Schrotholzkirche, e​ine evangelische Schule, e​ine Brennerei, e​ine Brauerei, e​ine Ziegelei u​nd weitere 55 Häuser. Im gleichen Jahr lebten i​n Proschlitz 687 Menschen, d​avon 107 katholisch u​nd elf jüdisch.[2] 1861 lebten i​n Proschlitz 708 Menschen.[4] 1874 w​urde der Amtsbezirk Proschlitz gegründet. Erster Amtsvorsteher w​ar der Rittergutsbesitzer Leo v​on Watzdorf.[5] Zwischen 1890 u​nd 1891 w​urde die Straße n​ach Polanowitz angelegt.[4]

1920 w​urde ein Sport- u​nd Spielverein i​n Proschlitz gegründet.[4] 1933 lebten i​n Proschlitz 547 Menschen. Zum 27. Mai 1936 erfolgte d​ie Umbenennung d​es Dorfes i​n Angersdorf. 1939 zählte d​as Dorf 518 Einwohner. Bis 1945 gehörte d​as Dorf z​um Landkreis Kreuzburg O.S.[6]

Als Folge d​es Zweiten Weltkriegs f​iel Proschlitz 1945 w​ie der größte Teil Schlesiens u​nter polnische Verwaltung. Nachfolgend w​urde der Ort i​n Proślice umbenannt u​nd der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 w​urde es d​er Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 k​am der Ort z​um neu gegründeten Powiat Kluczborski (Kreis Kreuzburg).

Sehenswürdigkeiten

  • Die römisch-katholische Herz-Jesu-Kirche (poln. Kościół pw. Najświętszego Serca Jezusowego) ist eine Schrotholzkirche und wurde 1531 erbaut. Die heutige barocke Innenausgestaltung stammt aus dem Jahr 1748. Der Glockenturm an der Westseite wurde 1773 angefügt. Renovierungen des Gotteshaus fanden 1859, 1905, 1929 und zuletzt 1980 statt.[7] Der Kirchenbau steht seit 1953 unter Denkmalschutz.[8]
  • Das Schloss Proschlitz wurde in der Wende des 18. und 19. Jahrhunderts im klassizistischen Stil im Auftrag von Graf Ernst von Strachwitz erbaut. 1914 wurde es umgebaut, wobei die klassizistische Architektur durch eine moderne Fassade im Stil des Eklektizismus ersetzt wurde. Das zweistöckige Gebäude besitzt einen rechteckigen Grundriss sowie ein hohes Mansardendach. An der Westseite befindet sich ein viersäuliger Portikus mit Balkon. Am Giebel sind die Wappen der Familien von Watzdorf und Raczków erhalten geblieben. Zwischen 1945 und 2003 befand sich eine Grundschule im Gebäude. Heute wird das Schloss teilweise als Beherbergungsbetrieb durch die Stiftung Hetman Roma Byczyna sp. Z o. O. genutzt.[9][10]
  • Umgeben ist das Schloss von einem weitläufigen Landschaftspark mit Bäumen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
Commons: Proślice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 27. Januar 2019
  2. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 514.
  3. Heinrich Adamy: Die schlesischen Ortsnamen Ihre Entstehung und Bedeutung – Ein Bild aus der Vorzeit, Breslau, Priebatsch, 1889, S. 72
  4. Heimatkreisverband – Kreis Kreuzburg O.S. (Memento vom 20. Juni 2016 im Internet Archive)
  5. Territorial Amtsbezirk Proschlitz
  6. Verwaltungsgeschichte – Kreis Kreuzburg O.S. (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
  7. Herz-Jesu-Kirche (poln.)
  8. Verzeichnis der Denkmäler der Woiwodschaft Oppeln S. 40 (poln.)
  9. Hetman Roma Byczyna sp. Z o. O.
  10. Schloss Proschlitz
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