Männedorf
Männedorf (Mänidorf im lokalen Zürichdeutsch[5]) ist eine politische Gemeinde in der Schweiz. Sie liegt am rechten Zürichseeufer – der sogenannten Goldküste – und gehört zum Bezirk Meilen im Kanton Zürich.
Männedorf | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Zürich (ZH) |
Bezirk: | Meilen |
BFS-Nr.: | 0155 |
Postleitzahl: | 8708 |
Koordinaten: | 694844 / 234605 |
Höhe: | 419 m ü. M. |
Höhenbereich: | 406–662 m ü. M.[1] |
Fläche: | 4,77 km²[2] |
Einwohner: | [3] 11'397 (31. Dezember 2020) |
Einwohnerdichte: | 2389 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 20,1 % (31. Dezember 2020)[4] |
Gemeindepräsident: | André Thouvenin (FDP) |
Website: | www.maennedorf.ch |
Männedorf | |
Lage der Gemeinde | |
Weitere Karten |
Geographie
Die Fläche beträgt 478 ha, davon sind 34 % Landwirtschaft, 34 % Siedlungen, 25 % Wald, 6 % Gewässer. Die Gemeinde erstreckt sich am südlichen Abhang des Pfannenstiels vom rechten Zürichseeufer bis zum Stäfner Türli. Das Seeufer liegt auf 406 Metern über Meer, der Stollen auf 661 Metern. Die Gemeinde liegt auf Terrassen, die parallel zum Pfannenstilrücken verlaufen. Das ursprünglich kleine landwirtschaftlich geprägte Dorf am Seeufer hat sich seit dem Bau der Eisenbahn stark gewandelt und den Berg hinauf ausgedehnt. Dank der Planung einer Autobahn, für die das Strassenamt Grundstücke kaufte, ist der obere Teil von Männedorf heute ein Naherholungsgebiet. Männedorf ist Bestandteil der städtischen Agglomeration der Stadt Zürich und zürichwärts mit dieser einigermassen verwachsen.
Geschichte
Wie die übrigen Seegemeinden war Männedorf bereits in der Steinzeit besiedelt, was Funde am Seeufer belegen. Ein eisenzeitliches Grab wurde auf dem Ausläufer des Pfannenstiels gefunden. Aus der Römerzeit sind nur einige wenige Münzfunde belegt. Das Gebiet von Männedorf wurde damals von der Römerstrasse nach Zürich und Rapperswil gekreuzt.
Mittelalter
Die Besiedlung durch die Alemannen erfolgte wohl im 7. oder 8. Jahrhundert. Die Ortsnamen lassen Rückschlüsse auf die Gründungszeit zu. (Dörfer, deren Namen auf -ingen enden, werden dem Übergang vom 6. zum 7. Jahrhundert zugeordnet. Orte mit der Endung -ikon verweisen auf den Übergang vom 7. zum 8. Jahrhundert. Endungen mit -wil verwendeten die Alemannen im 8. bis 9. Jahrhundert.) Männedorf gehört offensichtlich keiner dieser Gruppen an. Der Name des Dorfes wird mit dem Alemannischen Adligen Manno in Verbindung gebracht. Die Bewohner des Gebietes nannten das Dorf dann «Dorf des Manno», der Einfachheit halber danach «Mannodorf» und schlussendlich «Mänidorf», wie es auch heute noch von den Alteingesessenen genannt wird. Die Änderung des Namens Manno auf Mäni lässt auf das Lateinische schliessen, das im Genitiv ebenfalls die Endung -i gebraucht. Das verdoppelte n im Ortsnamen wurde erst mit dem dritten Poststempel 1855 eingeführt.[6][7]
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 933 auf einer Schenkungsurkunde an das Kloster St. Gallen betreffend der Ruppertsmatt,[8] welche heute auf dem Ortsplan nicht mehr ausgewiesen wird, respektive nach der angrenzenden auf Üetiker Gebiet liegenden Oberstmatt benannt wird. Geschrieben ist das Dokument auf der damaligen Amtssprache Latein. Ein gewisser Ruodpert soll es mit Hilfe seines Vogtes Notker verfasst haben. Geschrieben wurde der Text von Chunibert, der sich ein Subdiakon nennt. Unterschrieben ist die Urkunde von 35 Personen. Am Ende des Dokuments nennt der Verfasser die Jahreszahl sowie «..., 6. Induktion, im 13. Jahr der Herrschaft des Kaiser Heinrich unter dem Grafen Bernhard in den Tagen des Iden des Augusts.»
Frühe Neuzeit
Das ursprünglich von Fischern, Bauern und Winzern bewohnte Dorf gehörte dem Kloster Pfäfers. Aus finanziellen Gründen wurde es später an die Gotteshausleute von Einsiedeln verkauft. Von 1405 bis 1798 war es eine Zürcher Obervogtei, wovon das Untervogthaus im Dorfkern zeugt. Der Untervogt wurde aus der Bevölkerung gewählt und war das höchste Amt, das ein Landbewohner erreichen konnte. Die Zehntenpflicht gegenüber Einsiedeln blieb jedoch bestehen und der Zehnten musste auf Kosten des Meiers per Schiff ans Statthalteramt in Pfäffikon geliefert werden. Nur wenn es zwei Fuhren gab, übernahm das Kloster die Kosten für die zweite Fahrt. Einsiedeln war auch für die Besoldung des (reformierten) Pfarrers zuständig, was immer wieder zu Unstimmigkeiten führte, da der Einsiedler Abt bei der Festlegung des Lohns von einem zölibatären Priester ausging, während die reformierten Pfarrer Frau und Kinder zu ernähren hatten.
Neuzeit
Das internationale Knabeninternat «zum Felsenhof» unter Leitung von Friedrich Staub sorgte im 19. Jahrhundert gemäss dem Chronisten nicht nur für einen guten Ruf, sondern auch für ziemliches Aufsehen im Dorf, zählten zu seinen Zöglingen auch Russen, Brasilianer.[9]
Nach dem Bau der Eisenbahn Zürich–Meilen–Rapperswil im Jahre 1894 begann ein wirtschaftlicher Aufschwung. Manche Handwerks- und Industriebetriebe wie Orgelbau, Feinmechanik und Alarmtechnik etablierten sich. In der ehemaligen Büromöbelfabrik sind heute die Gemeindewerke untergebracht. Auch die Gerberei Staub, Unterlieferant der Transmissionsriemen für Sulzer, und Seidenweberei Brunner bestehen heute nicht mehr. Brunner hatte seinerzeit (nach der Kreispostdirektion und dem Regierungsrat) das dritte Telefon im Kanton. Dem bäuerlichen Leben entsprechend gab es eine Mühle in der Tiefenau, eine Schmiede und einige kleine Ziegeleien für den örtlichen Bedarf, wovon eine auf dem heutigen Areal des Strandbades stand. Einer Seidenraupenzucht im Widenbad war kein kommerzieller Erfolg beschieden.
Die Büromöbelfabrik Grob im Höchsteg stellte ihren Betrieb 1977 ein; in ihren Räumlichkeiten ist heute der Werkhof der Gemeinde untergebracht. Die Kaltwalzmaschinenfabrik an der Rohrgasse wurde 1962 vom damals 69-jährigen Ernst Grob gegründet. Die Gerberei Staub produzierte nach einem verheerenden Grossband unter dem Namen Blue Max noch Treibriemen für eine Winterthurer Maschinenfabrik; heute ist dort die Tecan AG. 1918 wurde die «Schweizer Getränke AG» gegründet, die 1931 nach Obermeilen umzog.
Wappen
- In Gold ein steigender schwarzer Fischotter, einen blauen Fisch verschlingend.
Das Männedorfer Gemeindewappen stammt ursprünglich von Eberhard von Ottikon, der im 15. Jahrhundert als Obervogt von Männedorf amtete. Im Lauf der Geschichte zeigte das Wappen anstelle des Fischotters auch einen Biber, ein Eichhörnchen und einen Löwen. 1930 wurde das Original aus dem 15. Jahrhundert als offizielles Wappen bestimmt.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1799 | 2 166 |
1850 | 2 382 |
1900 | 2 902 |
1950 | 4 396 |
2000 | 8 348 |
2009 | 10 000[10] |
2011 | 10 434[11] |
- Bevölkerungsdichte: 2197.3 Einw./km2
- Anzahl Privathaushalte: 3715 (Stand: 2000)
- Ausländeranteil: 18,8 %.[12]
Schulen
Primarschule
Die Primarschule Männedorf war ursprünglich zweigeteilt. Sie bestand aus der Schule im Dorf und einer zweiten auf Dorf. Im Dorf wurden die Kinder in der Gemeindestube (Gasthaus Löwen am See, heutiges Altersasyl) unterrichtet. Da diese zu klein war, wurde 1808 an der Brunngasse Land gekauft. Für den Bau des Schulhauses Brunngasse reichte das Gelde jedoch erst 1819.[13] Auf Dorf gab es an der Ecke Auf-Dorf-Strasse/Schuelerrain ein Schulhaus. Mit dem Bau des Zentralschulhauses auf Blatten wurde die Schule 1835 vereinigt und die beiden Schulhäuschen im Dorf und auf Dorf als heute noch bestehende Wohnhäuser verkauft. Das Primarschulhaus mit Bibliothek unterhalb der katholischen Kirche kam 1898 dazu, ergänzt ab 1950 durch das dazwischenliegende alte Sekundarschulhaus.
Sekundarschule
Im September 1833 wurde durch den damaligen Grossen Rat (Kantonsrat) das Gesetz betreffend die höheren Volksschulen erlassen. Dieses sah für Uetikon, Oetwil und Männedorf einen Sekundarschulkreis vor. Die am 18. November 1833 gewählte 13-köpfige Sekundarschulpflege bezeichnete am 11. April 1834 Männedorf als Schulort. Der erste Jahreskurs begann am 15. Juni 1835 bei Lehrer Johann Jakob Bär im Männedörfler Zentralschulhaus. Die Schülerzahlen verteilten sich zu rund 70 % auf Männedorf, 20 % Uetikon und 10 % Oetwil. Das Schulgeld wurde mit Gesetz vom 22. Dezember 1872 abgeschafft. Anfang September 1875 konnte östlich des Zentralschulhauses das (alte) Sekundarschulhaus Männedorf bezogen werden. 1876 wurde eine zweite und 1898 eine dritte Klasse eröffnet, nachdem die lange bei 40 liegende Schülerzahl auf 90 angestiegen war.[14]
Nachdem in Uetikon ein Gemeindehaus mit Schulräumen erstellt worden war, beantragte 1905 die Schulpflege Uetikon, dass Uetikon von der Kreissekundarschule Männedorf-Uetikon-Oetwil getrennt werde, was per 30. April 1908 geschah. Daraufhin wurde die 3. Lehrstelle wieder gestrichen. Der Sekundarschulkreis wurde 1926 per Gesetz aufgehoben. Oetwil und Männedorf bildeten daraufhin einen Zweckverband. 1938 wurde die Sekundarschule mit der Primarschule vereinigt. Zu diesem Zeitpunkt wurde sie von 66 Kindern aus dem Dorf und 6 aus Oetwil besucht.[14]
1950 bezog die Sekundarschule das (neue) Sekundarschulhaus auf Blatten, das 1957/58 durch eine grosse Turnhalle an Stelle der Schulscheune ergänzt wurde.[14] Das alte Sekundarschulhaus diente fortan der Primarschule als drittes Schulgebäude.
Politik
Die Einführung des Proporzwahlrechts auf Kantonsebene führte ab 1917 zur Gründung von Lokalparteien. Sofort formierten sich die Freisinnigen und die Sozialdemokraten, zwei Jahre später die Evangelische Volkspartei. Ab 1920 gab es für sechs Jahre eine Gewerbepartei. Die Christlichsoziale Partei wurde 1928 gegründet. Während des Krieges entstand 1942 eine Ortsgruppe der Demokratischen Partei, die jedoch bald wieder verschwand. Erst 1951 organisierte sich die Bauernpartei.
Bei den Nationalratswahlen 2019 betrugen die Wähleranteile in Männedorf: SVP 23,6 %, FDP 17,4 %, glp 17,1 %, Grüne 14,0 %, SP 13,5 %, CVP 5,2 %, EVP 3,4 %, EDU 2,4 %, BDP 1,4 %.[15]
Infrastruktur
Wirtschaft
Männedorf hat ein Hallenbad, mehrere Altersheime, ein Kino, mehrere Hotels und das kantonale Kinderheim Brüschhalde (ehemaliges Waisenhaus). Neben einigen Industriebetrieben und einem aktiven Gewerbe bieten auch die letzten Landwirtschaftsbetriebe Auskommen. In Männedorf befindet sich der Schweizer Sitz des Tiroler Unternehmens D. Swarovski.
Entsorgung
Abwasser
Das Männedorfer Abwasser wird in der ARA Weiern, zwischen Seestrasse und Hafen gereinigt.[16]
Tourismus
Im Bereich Tourismus ist die Zellersche Anstalt, gegründet von Gesundbeterin Dorothea Trudel,[17] heute Bibel- und Erholungsheim, zu nennen. An Stelle des Schlammbades im Widenbad und einer Badeanstalt im «Laubsägelistil» bei der Pfrunderhaab betreibt die Gemeinde heute das Hallenbad in der Halden und das Strandbad am See im Ausserfeld, das ursprünglich ein privater Betrieb war.
Verkehr
Männedorf verfügt über ein gut ausgebautes Strassennetz. Die Seestrasse, die Bergstrasse und die Tram-, Aufdorf- bzw. Allenbergstrasse sind als Staatsstrassen Hauptträger des motorisierten Verkehrs und gewährleisten die Verbindungen zu den Nachbargemeinden, die bergseits verlaufenden Nebenstrassen die Anbindung der Zürcher Oberländer Orte Oetwil am See, und Esslingen-Egg ZH ennet dem Pfannenstiel.
Der öffentliche Verkehr wird von der Zürichsee-Schiffahrtsgesellschaft (ZSG) mit Schiffsverbindung nach Wädenswil, von den Verkehrsbetrieben Zürichsee und Oberland (VZO), mit Autobusverbindung nach Uster und Wetzikon als Nachfolgebetrieb der Wetzikon-Meilen-Bahn (mit Station im Auf Dorf), und den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) getragen. Die rechtsufrige Zürichseebahn (Zürich–Meilen–Rapperswil) gilt als Vorläuferin der S-Bahn Zürich, die Männedorf heute mit der S 7 Winterthur – Kloten – Zürich HB – Stadelhofen – Meilen – Rapperswil anbindet. In den 1960er-Jahren erhielt sie eigens vom Kanton Zürich finanzierte RABDe 12/12-Triebzüge (Mirage) und den sogenannten starren Fahrplan (heute Taktfahrplan). Auf der Linie wurden als Vorläufer der S-Bahn ab 1968 der Halbstundentakt und die Selbstkontrolle getestet und rund 25 Jahre später auf den gesamtschweizerischen Regionalverkehr ausgedehnt. Als Kuriosität verkehrte von 1948 bis 1950 auf Initiative und Rechnung des Verkehrsvereins eine als Ortsbahn oder Tram bezeichnete Busverbindung von der Bahnstation zum Strandbad mit einem Jeep-Sattelschlepper.
Der Flughafen kann von Männedorf aus in rund 30 Minuten per Bahn oder Auto erreicht werden. Ein Teil der Bevölkerung ist seit Oktober 2003 jeweils von 06.00 bis 07.00 Uhr vom Fluglärm durch Südanflüge betroffen.
Kultur
Das kulturelle Leben der Gemeinde entspringt mehrheitlich privater Initiative. Neben den alten Zürcher Bräuchen wie Schulsilvester, Räbenlichter-Umzügen und Schübligziischtig (belegt bis in die 1980er-Jahre) wurde die Fasnacht von verschiedenen Vereinen am Überleben gehalten, so etwa vom Fussballclub, später vom Familienclub und der katholischen Kirche.
Die Lesegesellschaft erlebte ihre Blütezeit im 19. Jahrhundert, in dem sie den Anstoss für die Einführung der Wasserversorgung gab. Als Nachfolger organisiert der Kulturkreis regelmässig Konzerte und Lesungen.
Oberhalb Männedorfs liegt auf einer Terrasse des Pfannenstiels die älteste Schweizer Evangelische Akademie Boldern. Seit 1947 finden hier Tagungen zu christlichen und sozialen Themen statt.[18]
Am 20. März 2009 wurde in einer ehemaligen Scheune die Kunstgalerie Kulturschüür eröffnet. Sie kann für private Anlässe gemietet werden. Lokale und regionale Künstler können dort ihre Werke ausstellen. In der ehemaligen Turnhalle des Schulhauses Blatten, der Aula, finden Konzerte statt.
Die Gemeinde organisiert jährlich einen Projektwettbewerb für die Gestaltung des Aufdorf-Kreisverkehrs. Dabei entfernt man im Dezember die vorherige Gestaltung und ersetzt diese durch einen hohen Tannenbaum, der dann für Weihnachten geschmückt wird.
Handwerk
Bekannt ist die seit 1864 hier ansässige Firma Orgelbau Kuhn, das grösste schweizerische Orgelbauunternehmen. Durch Neubauten und Restaurierungen hat es sich weltweit einen Namen gemacht.
Während rund 30 Jahren war im Ausserfeld die Firma «Cerberus» ansässig. Das zum Elektrowatt-Konzern gehörende Unternehmen war der Weltmarktführer im Brandschutz, bevor es von Siemens übernommen und mit Staefa Control Systems und Landis & Gyr zu Siemens Building Technologies vereinigt und nach Zug verlegt wurde.[19]
Gesundheitswesen
Männedorf ist Standort des Spitals Männedorf. Es wurde 1883, damals noch unter dem Namen Kreisasyl resp. Kreisspital gegründet. Der Betrieb mit ursprünglich neun Betten entwickelte sich im Laufe der Jahre (1920: 100 Betten, 1955: 200 Betten, 2012: 160 Betten) zum modernen Schwerpunktspital des Bezirks.[20] Im Jahre 2012 wurde das Kreisspital von einem Zweckverband in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, wobei die bisherigen Trägergemeinden (ohne Oetwil) die neuen Aktionäre sind und ein Aktionärsbindungsvertrag einen Verkauf an Private de facto verhindert.[21]
Überdurchschnittlich dicht sind in Männedorf Alters- und Pflegeheime angesiedelt. Dazu gehören das kommunale Alters- und Pflegeheim Allmendhof auf der Allmend, das sich aus dem 1819 gegründeten Armenhaus entwickelt hat. Das kleine Altersheim Seerose im alten «Löwen» im Dorf, gehört zur Bethesda Alterszentren AG. Zuvor wurde sie von einem Verein geführt, nachdem die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde den Betrieb einstellen wollte. Das Altersheim Emmaus ist ein Betrieb des Bibelheims in der Schwerzi, das dort auch Alterswohnungen betreibt. Während das Alters- und Pflegeheim Sunnmatt von einer privaten Stiftung getragen wird, ist der Betrieb in der Villa Alma eine private Initiative. Neben diesen Heimen gibt es zwei Siedlungen der Stiftung für Alterswohnungen, eine in der Halden, die andere auf der Allmend.
Die Kinderstation Brüschhalde ist eine Einrichtung des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes des Kantons Zürich zur psychiatrischen Abklärung und Behandlung von Kindern und Jugendlichen.
Kirchen
Am 31. Dezember 2011 gehörten 40,4 % der Bevölkerung zur evangelisch-reformierten Kirche und 26,1 % zur römisch-katholischen Kirche.[11] Die katholische Kirche St. Stephan ist der älteste katholische Kirchbau des rechten Zürichseeufers; erbaut wurde sie vom Architekten August Hardegger in den Jahren 1892–1893.
Zur lokalen Sektion der Evangelischen Allianz gehören die Evangelisch-reformierte Kirche, die Evangelisch-methodistische Kirche, das Bibelheim Männedorf (Gründerin Dorothea Trudel) und die Christliche Gemeinde Männedorf.[22]
Persönlichkeiten
- Edi Bär (1913–2008), Volksmusiker
- Caspar Brennwald (1838–1899), Mitbegründer des heutigen DKSH-Konzerns
- Zarli Carigiet (1907–1981), Schauspieler und Kabarettist
- Stefan Flückiger (* 1958), Diplomat, in Männedorf geboren
- Elmar Frey (* 1964), Schlagzeuger und Komponist, in Männedorf geboren
- Lukas Gschwend (* 1967), Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer
- Thomas Gulich (* 1961), Manager, Unternehmer und ehemaliger Sportfunktionär
- Franz Hohler (* 1943), Kabarettist, wohnte in den 1960er-Jahren in Männedorf und schrieb eine gleichnamige Kurzgeschichte[23]
- Barbara Keller-Inhelder (* 1968), Politikerin und Nationalrätin, in Männedorf geboren
- Ulrich Luz (1938–2019), Theologe und Hochschullehrer
- Magdalena Martullo-Blocher (* 1969), Unternehmerin und Politikerin (SVP), in Männedorf geboren
- Ernst Müller (1891–1990), Forstwirt und Staatsbeamter
- Gerhard Müller (1915–1985), Ingenieur, Erfinder des Skilifts
- Adolf Muschg (* 1934), Schriftsteller und Literaturwissenschaftler, wohnt seit 1991 im Hasenacker
- Atsumu Ōmura (* 1942), Klimatologe, wohnhaft in Männedorf
- Kurt Pahlen (1907–2003), Dirigent, Komponist und Musikwissenschaftler
- Oliver Rihs (* 1971), Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent
- Seraina Rohrer (* 1977), Filmwissenschaftlerin
- Ernst Solèr (1960–2008), Redaktor, Schriftsteller, Krimi-Autor
- Anne Spoerry (1918–1999), Ärztin im KZ Ravensbrück und in Kenia.
- Emil Staub (1867–1929), Fabrikant und Mäzen von Othmar Schoeck
- Friedrich Staub (1826–1896), Philologe und 1850 bis 1858 Besitzer des Knabenerziehungsinstitutes zum Felsenhof, Begründer des Schweizerischen Idiotikons
- Roger Stein (* 1975), Autor, Komponist, Musiker (Gruppe Wortfront)
- Gunta Stölzl (1897–1983), Textilgestalterin; sie war die erste Meisterin des Bauhauses. In Männedorf fand sie ihre letzte Ruhestätte.
- Marc Sway (* 1979), Musiker, in Männedorf aufgewachsen
- Kaspar Wetli (1822–1889), Kantonsingenieur, Eisenbahnpionier und Initiant für die Eisenbahnstrecke über Männedorf
Sehenswürdigkeiten
Galerie
- Im Ortskern von Männedorf
- Männedorf im Winter
- Flugaufnahme Walter Mittelholzers von Männedorf
- Schiffsanlegestelle Männedorf
- Männedorf vom Zürichsee aus gesehen
Literatur
- Carl Bindeschedler: Geschichte der Gemeinde Männedorf. Stäfa 1927.
- Hans-Rudolf Galliker: Wie mit Napoleon die Zukunft begann. Th. Gut Verlag, Stäfa 2005, ISBN 978-3-85717-171-0.
- Hans-Rudolf Galliker: Reben, Leder und Hightech. Th. Gut Verlag, Stäfa 2006, ISBN 978-3-85717-178-9.
- Hans-Rudolf Galliker: Von den Freuden und Wehen des Zusammenlebens. Th. Gut Verlag, Stäfa 2007, ISBN 978-3-85717-187-1.
- Hans-Rudolf Galliker: Manno, Abt und Untervogt Th. Gut Verlag, Stäfa 2008, ISBN 978-3-85717-192-5.
- Hans-Rudolf Galliker: Historische Momentaufnahmen. Th. Gut Verlag, Stäfa 2009, ISBN 978-3-85717-205-2.
- Ernst Ötiker: Aus der Geschichte von Männedorf. In: Der Stammbaum. Gewerbebank, Männedorf 1978.
- Etienne Ruedin: Mänidorf, es Läsibuech. Eigenverlag, 1990.
- Peter Ziegler: Männedorf. Gemeindeverwaltung, Männedorf 1975, DNB 208368337.
- Hermann Fietz: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Band II: Die Bezirke Bülach, Dielsdorf, Hinwil, Horgen und Meilen. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 15). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1943. DNB 365803049.
Weblinks
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Heinz Gallmann: Zürichdeutsches Wörterbuch. 1. Auflage. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S. 669.
- Davor verwendete man wie auch an anderen Orten häufig ein überstrichenes n, was eine Betonung bedeutete. Die Postablage von 1826 und das 1839 eröffnete Postbüro schrieben sich noch «Mänedorf».
- Karl Gebert, Hansjörg Vogt: Poststellenchronik Schweiz. Vaglio, 2011, S. 105.
- StiASG, Urk. IV 485. Online auf e-chartae, abgerufen am 25. Juni 2020.
- Bindschedler (1927)
- Am 1. April, gemäss NZZ, 4. April 2009.
- http://www.statistik.zh.ch/internet/justiz_inneres/statistik/de/aktuell/mitteilungen/2012/bev_2011.html (abgerufen am 27. Februar 2012).
- Statistisches Amt des Kantons Zürich – Datenbank (Gemeindeporträts). abgerufen am 16. Januar 2014
- Etienne Ruedin: 200 Jahre Allmendhof : vom Armenhaus 1819 zum Alters und Pflegeheim 2019. Aketi, 2019: Bandeko Benziger.
- Peter Ziegler: Männedorf : Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Männedorf, 1975: Gemeinde Männedorf.
- Wahlen 2019. Abgerufen am 1. August 2020.
- Kanton Zürich, Baudirektion: ARA Männedorf, Männedorf. In: Kanton Zürich online. Kanton Zürich, Gesundheitsdieektion AAWEL Sektion Abwasserreinigungsanlagen, 2020, abgerufen am 26. Februar 2022.
- Über Uns. Gründung. Bibelheim Männedorf, abgerufen am 19. Januar 2019.
- http://www.boldern.ch/
- Anzeiger von Uster, 2. April 2019, S. 23.
- Zürichsee-Zeitung, 6. Juli 2012.
- mündliche Angaben Gesundheitsvorsteherin Gemeinderat Männedorf
- http://www.each.ch/ea-m%C3%A4nnedorf.html (abgerufen am 27. Februar 2012).
- Text "Männedorf" (Franz Hohler)