Hombrechtikon
Hombrechtikon ist eine politische Gemeinde in der Schweiz. Sie liegt am oberen rechten Zürichseeufer im Bezirk Meilen im Kanton Zürich. Die Nachbargemeinden sind Grüningen, Wolfhausen und Bubikon. Im Norden liegt der Übergang vom Zürichsee zum Glatttal im Zürcher Oberland. Zu Hombrechtikon gehören die am Zürichsee gelegene Ortschaft Feldbach ZH sowie die Weiler Uetzikon, Dändlikon, Herrgass, Lutikon, Lützelsee und Schirmensee. Mundartname: Humbrächtike[5]
Hombrechtikon | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Zürich (ZH) |
Bezirk: | Meilen |
BFS-Nr.: | 0153 |
Postleitzahl: | 8627 Grüningen 8634 Hombrechtikon 8714 Feldbach |
Koordinaten: | 700818 / 234488 |
Höhe: | 464 m ü. M. |
Höhenbereich: | 406–582 m ü. M.[1] |
Fläche: | 12,18 km²[2] |
Einwohner: | 8815 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 636 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 20,6 % (31. Dezember 2020)[4] |
Gemeindepräsident: | Rainer Odermatt (FDP) |
Website: | www.hombrechtikon.ch |
Lage der Gemeinde | |
Geografie
Die Fläche der Gemeinde beträgt 1220 ha, davon entfallen 61 % auf Landwirtschaft, 15 % auf Wald und 14 % auf Siedlung. Der Ort Feldbach liegt am See, wo auch der Bahnhof der SBB steht. Das eigentliche Dorf thront über dem See auf dem Rücken des Pfannenstiels. Auf einer Hochebene in einer Mulde des Pfannenstiels liegt auf dem Gemeindegebiet oberhalb des Dorfes die geschützte Moorlandschaft mit dem Ütziker Ried und dem Lützelsee. – Mundartlicher Name: Humbrächtike[6].
Geschichte
Ein Steinbeilfund in der Fromatt aus der Jungsteinzeit (ca. 4500 v. Chr.) lässt darauf schliessen, dass die Gegend der heutigen Gemeinde bereits damals von Menschen durchstreift wurde. Die ältesten Siedlungsspuren hinterliessen die Pfahlbauer um 3800 v. Chr. bei Feldbach (Seegubel) am Zürichsee.
Urkundlich wurde der Name hunbrestinchon erstmals 1194 erwähnt. Der Name geht zurück auf einen alemannischen Sippengründer namens Humbracht. Der Name Hombrechtikon bedeutet also zusammen mit der Endsilbe -ikon: Der Hof des Humbracht.
Die einzelnen Weiler und Aussenwachten wechselten immer wieder die Besitzer. Angefangen mit dem Kloster St. Gallen, dem Kloster Einsiedeln, der Inselpfarrei Ufenau, den Habsburgern und schliesslich 1408 der Stadt Zürich. Ab 1831 gehörte Hombrechtikon zum Oberamt Meilen, dem heutigen Bezirk Meilen.[7]
Politik
Wappen
Blasonierung: „In Rot eine gebundene goldene sechzehnährige Garbe.“
Das heutige Wappen soll vermutlich daran erinnern, dass Hombrechtikon vor der Reformationszeit an die katholische Kirche Abgaben leisten musste. Die älteste bekannte Darstellung des Wappens ist am Kirchturm der Kirche von Hombrechtikon zu sehen und stammt aus dem Jahr 1676.
Bevölkerung[8]
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1634 | 617 |
1772 | 1501 |
1850 | 2649 |
1900 | 2292 |
1950 | 3079 |
1970 | 4589 |
1990 | 6865 |
2000 | 7246 |
2010 | 7957 |
2015 | 8463 |
2017 | 8801 |
2021 | 9006 |
Der Ausländeranteil beträgt 20,4 %.
- Religion: 32,5 % reformiert, 26,6 % römisch-katholisch.
Sehenswürdigkeiten
- Reformierte Kirche, in der heutigen Form eine 1758–59 von Jakob Grubenmann neu erbaute Rokokokirche. Der Turm stammt von einer spätgotischen Vorgängerkirche.
- Katholische Kirche St. Niklaus, 1968–1969 von Architekt Walter Moser erbaut, nimmt aussen die Formensprache von Le Corbusiers Kirche Notre-Dame-du-Haut auf und ist wie diese auf leicht erhöhtem Gelände erbaut.
- Land- und Bauernhäuser in verschiedenen Aussenweilern, insbesondere in Schirmensee (ehemaliges Gasthaus Rössli), in Feldbach (spätgotisch-barocke Häusergruppe der Fam. Bühler), Lützelsee (Haus Menzi, repräsentativer Riegelbau um 1680), Lutikon (Haus Egli, schön bemaltes Riegelhaus von 1665–1666) und Langenried (Haus Dändliker, 1683)
- Dorfmuseum Stricklerhuus
Infrastruktur
Verkehr
Die Gemeinde Hombrechtikon ist sowohl im Individual- als auch im öffentlichen Personennahverkehr bestens erreichbar.
Öffentlich
Die Station Feldbach[9] an der Rechtsufrigen Zürichseebahn wird halbstündlich von der S-Bahn Zürich angefahren: Die Gemeinde Hombrechtikon ist sowohl im Individual- als auch im öffentlichen Personennahverkehr bestens erreichbar. Über die Anschlussstelle Rüti/Hombrechtikon der Oberlandautobahn (A53) ist sie mit dem Autobahnnetz verbunden. Die Station Feldbach[10] an der Rechtsufrigen Zürichseebahn wird halbstündlich von der S-Bahn Zürich angefahren:
- S 7 Winterthur – Kloten – Zürich HB – Stadelhofen – Meilen – Rapperswil
Es existieren folgende Buslinien, die durch die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland (VZO) bedient werden:
- 880 Bahnhof Rüti — Bad Kämmoos — Bubikon — Wolfhausen — Hombrechtikon — Stäfa Frohberg
- 955 Bahnhof Stäfa — Laubisrüti — Hombrechtikon Post
- 970 Hombrechtikon Post — Eichtal — Bahnhof Feldbach
Individualverkehr
Im Treffpunkt Hombrechtikon der Hauptstrassen 336 Hombrechtikon-Rüti und 339 Feldbach ZH-Hombrechtnikon-Oetwil am See-Uster-Illnau hat Hombrechtikon auch Nebenstrassen zu den Nachbarn Stäfa, Grüningen und Kempraten-Rapperswil SG. Nächstgelegene Anschlüsse an die Oberlandautobahn A15 sind die Nummern 11 Rüti und 12 Rapperswil.
Abwasserreinigung
Das Hombrechtiker Abwasser wird auf dem Feldbacher Horn zusammen mit dem Abwasser von Teilgebieten der Stadt Rapperswil-Jona SG am Feldbach, vor seiner Mündung in den See in der ARA Hombrechtikon-Seewis gereinigt.[11]
Sport
Hombrechtikon hat mit den umliegenden Gemeinden zusammen ein umfassendes sportliches Angebot.
Handball
Aufgrund des regionalen Booms besuchen viele junge Hombrechtiker den Handball-Schulsport oder gehen regelmässig in Trainings beim HC GS Stäfa, der in Sachen Nachwuchsabteilung national eine nennenswerte Rolle spielt. Die Erste Mannschaft ist in der Nationalliga (NL) vertreten.
Turnen
Der grösste Sportverein in Hombrechtikon ist der Turnverein TV Hombrechtikon mit seinen Sektionen. Von den insgesamt 450 Aktiven turnen 200 in den Jugendgruppen.
Kunstradfahren
Die Randsportart ist in Hombrechtikon sehr stark ausgeprägt. Neben vielen nationalen Erfolgen feiern die Sportler des ATB Hombrechtikon internationale Erfolge (dritter Rang WM 2005 und 2006).
Persönlichkeiten
- Heinrich Bosshard von Rümikon (1748–1815), Bauer, Laienprediger und Geodät
- Johann Heinrich Staub (1781–1854), Textilindustrieller
- Gottlieb Bodmer (1804–1837), Porträtmaler und Lithograf
- Dorothea Trudel (1813–1862), pietistische Heilerin
- Felix Heusser (1817–1875), Landarzt und Chirurg
- Johann Friedrich Dändliker (1821–1900), Pietist und Vorsteher des Diakonie-Hauses in Bern
- Alice Wegmann-Dändliker (1850–1909), Schriftstellerin
- Amalie Halter-Zollinger (1892–1985), Mundartdichterin
- Paul Speck (1896–1966), Keramiker, Bildhauer und Plastiker
- Constantin Polastri (1933–2009), Kunstmaler
- Romeo Borbach (* 1938), Jazzmusiker
- Hans Ledermann (* 1957), Radrennfahrer
- Cecilia Bartoli (* 1966), Opernsängerin
- Thomas Frischknecht (* 1970), Mountainbike-Weltmeister und Olympia-Silbermedaillengewinner
Literatur
- Hermann Fietz: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Band II: Die Bezirke Bülach, Dielsdorf, Hinwil, Horgen und Meilen. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 15). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1943. DNB 365803049.
- Christine Barraud Wiener: Hombrechtikon. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Weblinks
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Heinz Gallmann: Zürichdeutsches Wörterbuch. Hrsg.: Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen in allg. verständl. Darstellung, betreut vom Verein Schweizerdeutsch. 1. Auflage. Band III Zürichdeutsches Wörterbuch. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S. 669.
- Heinz Gallmann: Zürichdeutsches Wörterbuch. Hrsg.: Grammatiken und Wörterbücher in allgemein verständlicher Darstellung, betreut vom Verein Schweizerdeutsch. 1. Auflage. Band III Zürichdeutsches Wörterbuch. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S. 668.
- Geschichte Hombrechtikons (PDF; 428 kB)
- Zahlen/Fakten Hombrechtikon. Abgerufen am 12. April 2021.
- https://www.schienenverkehr-schweiz.ch/Bahnhof/Feldbach
- https://www.schienenverkehr-schweiz.ch/Bahnhof/Feldbach
- Kanton Zürich, Baudirektion: ARA Hombrechtikon-Seewis, Hombrechtikon. In: Kanton Zürich online. Kanton Zürich, Baudirektion AWEL, Sektion Abwasserreinigungsanlagen, 2020, abgerufen am 24. Februar 2022.