Liste der Stolpersteine in Eisenhüttenstadt

Die Liste d​er Stolpersteine i​n Eisenhüttenstadt enthält d​ie Stolpersteine, d​ie in d​er brandenburgischen Stadt Eisenhüttenstadt verlegt worden sind. Sie befinden s​ich im Stadtteil Fürstenberg (Oder). Stolpersteine erinnern a​n das Schicksal d​er Menschen, d​ie von d​en Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben o​der in d​en Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden v​on Gunter Demnig konzipiert u​nd verlegt. Sie liegen i​m Regelfall v​or dem letzten selbstgewählten Wohnsitz d​es Opfers.

Stolpersteine für das Ehepaar Fellert

Die Verlegung i​n Eisenhüttenstadt erfolgte a​m 28. Juli 2005.

Stolpersteine

In Eisenhüttenstadt wurden z​wei Stolpersteine a​n einer Adresse verlegt.

Stolperstein Inschrift Verlegeort Name, Leben
EMMA FELLERT
JG. 1894
ERMORDET 13.2.1945
IN
FÜRSTENBERG/ODER
Königstraße 61
Emma Fellert, geborene Stutius, wurde am 17. November 1894 geboren. Sie war mit dem Händler Siegfried Fellert verheiratet. Das Paar blieb kinderlos. Emma Fellert war christlich, dies schütze ihren Mann vor der ersten Deportation, allerdings wurde das Paar in der Prinz-Carolath-Straße 10 zwangseinquartiert. Sie wurden an die Nazis verraten, 1945 entdeckt und von einem Standgericht zum Tode verurteilt. Emma Fellert wurde zusammen mit ihrem Mann und zwei weiteren Opfern am 13. Februar 1945 erschossen. Wo genau, ist unklar, entweder in einem kleinen Wäldchen unweit des Bahnhofes oder im Lager Stalag III B, wo ihre Leichen gefunden wurden.[1][2]
HIER GEBOREN
SIEGFRIED FELLERT
JG. 1889
ERMORDET 13.2.1945
IN
FÜRSTENBERG/ODER
Königstraße 61
Siegfried Fellert wurde am 24. Januar 1889 in Fürstenberg (Oder) geboren. Seine Eltern waren Boas Max Fellert und Eugenie, geborene Levy. Er hatte vier Brüder, darunter Albert Abraham, Kurt und Werner. Siegfried Fellert war mit Emma, geborene Stutius verheiratet. Fellert war Händler und Mitglied der SPD. Durch seine nichtjüdische Ehefrau war er geschützt und wurde nicht, wie alle anderen Juden von Fürstenberg deportiert. Seine Frau und er wurden in der Prinz-Carolath-Straße 10 zwangseinquartiert. Das Paar wurde an die Nazis verraten und dort kurz vor Kriegsende entdeckt. Sie wurden von einem deutschen Standgericht zum Tode verurteilt. Siegfried Fellert wurde am 13. Februar 1945 zusammen mit seiner Frau und zwei weiteren Personen erschossen. Wo genau, ist unklar, entweder in einem kleinen Wäldchen unweit des Bahnhofes oder im Lager Stalag III B, wo ihre Leichen gefunden wurden.[3]

Die Prinz-Carolath-Straße w​urde 1946 i​n Fellert-Straße umbenannt.

Stolpersteine für Familie Fellert in Frankfurt (Oder)
Auch seine Brüder waren Mitglieder in Parteien. Zumindest zwei von ihnen überlebten die Shoah ebenfalls nicht. Kurt Martin Fellert wurde mit seiner Frau und seinen beiden Kindern ins Warschauer Ghetto deportiert, ebenfalls dorthin deportiert wurde auch Albert Abraham. Stolpersteine in Frankfurt (Oder) erinnern an das Schicksal von Kurt Martin Fellert und seiner Familie.[4]

Verlegung

  • 28. Juli 2005
  • Chronik der Stolpersteinverlegungen auf der Website des Projekts von Gunter Demnig

Einzelnachweise

  1. Jörn Schütrumpf: „Wo einst nur Sand und Kiefern waren…“ >Vergangenheitsbewältigung< im Eisenhüttenkombinat Ost In: Deutsches Historisches Museum, abgerufen am 3. Januar 2021
  2. Synagogen in Brandenburg - Eisenhüttenstadt In: uni-potsdam.de, abgerufen am 3. Januar 2021
  3. Hendrik Pytel: Ein Fellert zurück in Fürstenberg In: Märkische Oder-Zeitung, 27. Juni 2017, abgerufen am 3. Januar 2021
  4. Dana Gierke: I Schicksale: Familie Kurt Fellert In: juedischesvirtuellesfrankfurt.de, abgerufen am 3. Januar 2021
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