Liste der Stolpersteine in Teltow

Diese Liste d​er Stolpersteine i​n Teltow enthält d​ie Stolpersteine, d​ie im Rahmen d​es gleichnamigen Kunstprojekts v​on Gunter Demnig i​n der Stadt Teltow i​m brandenburgischen Landkreis Potsdam-Mittelmark verlegt wurden. Auf d​er Oberseite d​er Betonquader m​it zehn Zentimeter Kantenlänge i​st eine Messingtafel verankert, d​ie Auskunft über Namen, Geburtsjahr u​nd Schicksal d​er Personen gibt, d​erer gedacht werden soll. Die Steine s​ind in d​en Bürgersteig v​or den ehemaligen Wohnhäusern d​er Opfer d​er nationalsozialistischen Gewaltherrschaft eingelassen. Mit i​hnen soll Opfern d​es Nationalsozialismus gedacht werden, d​ie in Teltow lebten u​nd wirkten.

Stolpersteine für zwölf Men­schen der Familien David, Drey­fuss und Glaser, die flüchten konnten, elf von ihnen überlebten.

Verlegte Stolpersteine

In Teltow wurden 26 Stolpersteine a​n acht Orten verlegt.

Stolperstein Inschrift Verlegeort Name, Leben
HIER LEBTE
MARTIN BAUMANN
JG. 1881
VERHAFTET 1940
SACHSENHAUSEN
ERMORDET 30.6.1941
DACHAU
Kleiststraße 13
Martin Baumann war Leiter einer Kartoffelflockenfabrik aus Müncheberg[1]
HIER WOHNTE
ANNA BINEK
GEB. PAWLIK
JG. 1886
IM WIDERSTAND / KPD
'SCHUTZHAFT' 1933
FRAUENGEFÄNGNIS BERLIN
ENTLASSEN/ÜBERLEBT
Sigridshorst,
Gunterstraße 16
Anna Binek geb. Pawlik
HIER WOHNTE
STANISLAUS BINEK
JG. 1880
IM WIDERSTAND / KPD
'SCHUTZHAFT' 1933
ORANIENBURG
1933 SONNENBURG
ENTLASSEN / ÜBERLEBT
Sigridshorst,
Gunterstraße 16
Stanislaus Binek
HIER WOHNTE
GEORG DAVID
JG. 1870
FLUCHT 1939
USA
ÜBERLEBT
Max-Sabersky-Allee 4
Georg David
HIER WOHNTE
DR. HEINZ DAVID
JG. 1903
FLUCHT 1936
USA
ÜBERLEBT
Max-Sabersky-Allee 4
Heinz David
HIER WOHNTE
WERNER DAVID
JG. 1909
FLUCHT 1937
USA
ÜBERLEBT
Max-Sabersky-Allee 4
Werner David
HIER WOHNTE
ALFRED DREYFUSS
JG. 1876
VERHAFTET 1933
GEFÄNGNIS BERLIN
FLUCHT 1940
USA
TOT 1940
AN DEN FOLGEN
DER FLUCHT
Max-Sabersky-Allee 4
Alfred Dreyfuss
HIER WOHNTE
ERNST DREYFUSS
JG. 1913
FLUCHT 1938
USA
ÜBERLEBT
Max-Sabersky-Allee 4
Ernst Dreyfuss
HIER WOHNTE
FRITZ DREYFUSS
JG. 1910
FLUCHT 1938
ENGLAND
ÜBERLEBT
Max-Sabersky-Allee 4
Fritz Dreyfuss
HIER WOHNTE
GERTRUD DREYFUSS
GEB. BURSCH
JG. 1885
FLUCHT 1940
USA
ÜBERLEBT
Max-Sabersky-Allee 4
Gertrud Dreyfuss geb. Bursch
HIER WOHNTE
HANS DREYFUSS
JG. 1921
KINDERTRANSPORT 1939
ENGLAND
ÜBERLEBT
Max-Sabersky-Allee 4
Hans Dreyfuss
HIER WOHNTE
AUGUST FÖRSTER
JG. 1890
IM WIDERSTAND / KPD
'SCHUTZHAFT' 1933
ORANIENBURG
VEHAFTET 1937
'HOCHVERRT'
ZUCHTHAUS LUCKAU
ENTLASSEN 30.7.1939
Sigridshorst,
Gunterstraße 16
August Förster
HIER WOHNTE
CURT GLASER
JG. 1873
FLUCHT 1941
USA
ÜBERLEBT
Max-Sabersky-Allee 4
Curt Glaser
HIER WOHNTE
GÜNTER SIEGFRIED
GLASER
JG. 1917
FLUCHT 1939
USA
ÜBERLEBT
Max-Sabersky-Allee 4
Günter Siegfried Glaser
HIER WOHNTE
HANS BERNHARD
GLASER
JG. 1905
VERHAFTET NOV. 1938
GEFÄNGNIS POTSDAM
ENTLASSEN 1938
FLUCHT 1938
USA
ÜBERLEBT
Max-Sabersky-Allee 4
Hans Bernhard Glaser
HIER WOHNTE
HEDWIG GLASER
GEB. BURSCH
JG. 1882
FLUCHT 1941
USA
ÜBERLEBT
Max-Sabersky-Allee 4
Hedwig Glaser geb. Bursch
HIER LEBTE
ERNESTINE GUMPERT
GEB. HEIDEMANN
JG. 1881
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
ERMORDET 1944 IN
AUSCHWITZ
Potsdamer Straße 65
Ernestine Gumpert geb. Heidemann
HIER WOHNTE
ANDREAS MÜLLER
JG. 1906
IM WIDERSTAND / KPD
'SCHUTZHAFT' 1933
ORANIENBURG
ENTLASSEN / ÜBERLEBT
Sigridshorst,
Gunterstraße 16
Andreas Müller
HIER WOHNTE
AUGUSTE NEUMANN
GEB. GRETT
JG. 1902
VERHAFTET 30.5.1944
'HOCHVERRAT'
GEFÄNGNIS MOABIT
FRAUENGEFÄNGNIS
BERLIN UND COTTBUS
TOT 8.2.1945
Sigridshorst,
Gunterstraße 16
Auguste Neumann geb. Grett
HIER WOHNTE
LUDWIG NIEDERMAIER
JG. 1906
IM WIDERSTAND / KPD
'SCHUTZHAFT' 1933
GEFÄNGNIS MOABIT
GEFÄNGNIS PLÖTZENSEE
ORANIENBURG
ENTLASSEN / ÜBERLEBT
Sigridshorst,
Gunterstraße 16
Ludwig Niedermaier
HIER WOHNTE
OSKAR POLLNER
JG. 1885
IM WIDERSTAND / SPD
VERHAFTET 22.8.1944
AKTION 'GITTER'
SACHSENHAUSEN
ERMORDET
Alsterstraße 7
Oskar Pollner
HIER WOHNTE
EWALD THIEKE
JG. 1901
SEIT 1914 MEHRERE
HEILANSTALTEN
'VERLEGT' 29.8.1940
LANDES-PFLEGEANSTALT
BRANDENBURG
ERMORDET 29.8.1940
AKTION T4
Bäckerstraße 4
Ewald Thieke
HIER WOHNTE
FRITZ THIEKE
JG. 1894
IM WIDERSTAND / KPD
'SCHUTZHAFT' 1933
ORANIENBURG
ENTLASSEN / ÜBERLEBT
Bäckerstraße 4
Fritz Thieke
HIER WOHNTE
DR. ERNST VALENTIN
JG. 1874
FLUCHT 1939
BRASILIEN
ÜBERLEBT
Teltower Straße 20
Dr. Ernst Valentin[2]
HIER WOHNTE
EMMA WALHSDORF
JG. 1883
SEIT 1902 MEHRERE
HEILANSTALTEN
'VERLEGT' 4.7.1940
LANDES-PFLEGEANSTALT
BRANDENBURG
ERMORDET 4.7.1940
AKTION T4
Breite Straße 30
Emma Wahlsdorf
HIER WOHNTE
WALTER ZEHDEN
JG. 1882
VERHAFTET NOV. 1938
SACHSENHAUSEN
ENTLASSEN DEZ. 1938
TOT 5.12.1941
Kleiststraße 13
Walter Zehden

Verlegungen

  • 7. Oktober 2011: Kleiststraße 13, Potsdamer Straße 68, Teltower Straße 20[3]
  • 14. Oktober 2011: Max-Sabersky-Allee 4 (ohne Gunter Demnig)[4]
  • 28. November 2013: Alsterstraße 7, Bäckerstraße 4, Breite Straße 30, Gunterstraße 16 (Sigridshorst)[5]
Commons: Stolpersteine in Teltow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Gunter Demnig: Stolpersteine. Hier wohnte 1933–1945. Ein Kunstprojekt für Europa von Gunter Demnig. Abgerufen am 7. Januar 2021.

Einzelnachweise

  1. Potsdamer Neueste Nachrichten: Zu Tränen gerührt, abgerufen am 14. Februar 2021
  2. Kirsten Graulich: Tief bewegte Nachfahren. In: Potsdamer Neueste Nachrichten. 6. Oktober 2011, abgerufen am 29. Januar 2021.
  3. Potsdamer Neueste Nachrichten: Vier Mal vier Stolpersteine für Teltow Gedenken an jüdische Opfer des NS-Regimes, abgerufen am 14. Februar 2021
  4. Potsdamer Neueste Nachrichten: Dank vom Museum aus Washington Weitere zwölf Stolpersteine verlegt, abgerufen am 14. Februar 2021
  5. Potsdamer Neueste Nachrichten: Schicksale und Stolpersteine, abgerufen am 14. Februar 2021
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