Liste der Baudenkmäler in Ramersdorf

Auf dieser Seite sind die Baudenkmäler im Münchner Stadtteil Ramersdorf (München) im Stadtbezirk 16 Ramersdorf-Perlach aufgelistet. Zu diesen Baudenkmälern gibt es auch eine Bildersammlung und ein Fotoalbum mit ausgewählten Bildern. Diese Liste ist Teil der Liste der Baudenkmäler in München. Grundlage ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt und aktualisiert wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde. [Anm. 1]

Ensembles

  • Ortskern Ramersdorf. Das im frühen 11. Jahrhundert erstmals erwähnte Dorf besitzt mit der Wallfahrtskirche Maria Ramersdorf (15. Jh.), dem Mesnerhaus (15. Jh.), dem ehem. kurfürstlichen Jagdhaus (18. Jh.) und dem Kirchhof mit Kapelle und Mauer (17. Jh.) eine bemerkenswert geschlossene Baugruppe von großer historischer und städtebaulicher Bedeutung, die mit dem im 17. Jahrhundert gegründeten und im 19. Jahrhundert umgestalteten Alten Wirt und den ländlich-vorstädtischen Häusern der späten Gründerzeit malerisch zusammen gesehen werden kann. (E-1-62-000-55)
Mustersiedlung Ramersdorf
  • Mustersiedlung Ramersdorf. Angelegt 1934 in Verbindung mit der Deutschen Siedlungsausstellung nach Entwurf von Guido Harbers. In sich geschlossener Bereich mit z. T. durch Grünstreifen getrennten Reihen von Einzel- und Doppelhäusern sowie zweigeschossigen Reihenhäusern. In Situierung – von der Stadt getrennt – und Begrünung der Gartenstadtbewegung verpflichtet, einerseits auf den Ortskern Ramersdorf mit seinem hohen Kirchturm ausgerichtet und damit der Großstadtlandschaft verbunden, andererseits durch Anger und Kirche als Gemeinschaft strukturiert. (E-1-62-000-56)
Zusätzlich zu den im Jahr 1934 errichteten Häusern sind etliche weitere Häuser als Bestandteil des Ensembles Mustersiedlung Ramersdorf in der Denkmalliste eingetragen. Über die Schutzwürdigkeit eines in den 1950er Jahren errichteten Hauses in der Hohenaschauer Straße kam es 2017 zu einem Rechtsstreit.[1]
  • Wohnanlagen am Loehleplatz. Malerische Gruppe von Wohnbauten, 1907 bis 1927, durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen, für den Verein für Verbesserung der Wohnungsverhältnisse in München (Heute: Gemeinnütziger Wohnungsverein München 1899 e.V.) unter der Führung von Johann Mund und unter Beteiligung von Richard Fuchs, Hans Wagner, Liebergesell und Lehmann errichtet. Die Bebauung ist, dem Grundgedanken des wenig vorher in Kraft getretenen Staffelbauplans Theodor Fischers entsprechend, von der viergeschossigen an der Rosenheimer Straße als Ausfallstraße zur zwei-, ja eingeschossigen an der Weißkopfstraße herabgestaffelt. Durch die Ausgestaltung der Eckbauten an der Mündung der Maria-Lehner-Straße wird auch städtebaulich ein Zugang zu den Straßen- und Platzräumen im Innern der Anlage geschaffen. Die Baukörper sind, besonders soweit sie aus dem Anfang der Bautätigkeit noch vor dem Ersten Weltkrieg stammen, selbst bei bescheidenen Ausmaßen reich gegliedert und dabei sowohl symmetrisch wie asymmetrisch zusammengeordnet. Damit wird die um einen Hof geschlossene Blockbebauung ebenso aufgelockert wie die Folgen von Reihenhäusern – ein Musterbeispiel malerischen Städtebaus im gesamten wie im Einzelnen, ausgerichtet auf die Ramersdorfer Kirche als Blickziel. Der Stilwandel zur Nachkriegsarchitektur wird, besonders bei den jüngeren Bauten an der Rosenheimer Straße, spürbar, bleibt jedoch im vorgegebenen Rahmen. (E-1-62-000-30)

Einzelbauwerke

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Aribonenstraße 7
(Standort)
Mesnerhaus zweigeschossig, im Kern spätgotisch, mit gewölbtem Durchgang zum Kirchhof, um 1400/30. D-1-62-000-395
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Aribonenstraße 7
(Standort)
Kennedy-Brünnlein Brunnentrog und Aufbau mit Reliefbildnis, roter Marmor, neuklassizistisch, 1927. D-1-62-000-396
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Aribonenstraße 9
(Standort)
Katholische Pfarrkirche St. Maria Wallfahrtskirche des 15. Jahrhunderts, Wandpfeilerkirche mit eingezogenem Chor, 1675 barockisiert, gotischer Turm mit barockem Helm; mit Ausstattung.

Kirchhof m​it Kirchhofmauer u​nd Kapelle, 17. Jahrhundert, überlebensgroße Figur kreuztragender Christus, spätes 15. Jahrhundert. Im Ortskern v​on Ramersdorf.

D-1-62-000-397
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Aribonenstraße 11
(Standort)
Benefiziatenhaus ehemaliges kurfürstliches Jagdhaus, zweigeschossig mit Walmdach, 18. Jahrhundert D-1-62-000-398
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Aribonenstraße 14
(Standort)
Mietshaus Neurokoko, dreigeschossig, um 1900. D-1-62-000-399
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Aribonenstraße 20
(Standort)
Wohnhaus eingeschossig, mit Zwerchhaus, Giebelfeld mit hölzernem Zierwerk, 2. Hälfte 19. Jahrhundert D-1-62-000-400
Aribonenstraße 22
(Standort)
Wohnhaus Neurenaissance, dreigeschossig, Ende 19. Jahrhundert; mit zwei Hausfiguren (Jesus und Maria). D-1-62-000-401
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Bad-Schachener-Straße 28
(Standort)
Evangelisch-lutherische Rogatekirche Pfarrkirche, städtebaulich markante, einheitlich in Sichtziegelmauerwerk gestaltete Baugruppe mit Flach- und Satteldach, bestehend aus Kirche, Gemeindehaus und Pfarrwohnung, die zusammen mit dem hohen Turm als Geviert um einen gegen die Straße abgeschlossenen Hof angeordnet sind, längsgerichteter Kirchenraum mit vier sich nach oben verjüngenden Betonstützen, baldachinähnlicher, die Außenwände nicht berührender Decke und mit umlaufendem Fensterband; sämtlich von Werner Eichberg, 1963/64; mit Ausstattung. D-1-62-000-7921
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Führichstraße 53
(Standort)
Volksschule historisierender Gruppenbau, 1915–18 von Robert Rehlen; Erweiterung an der Kirchseeoner Straße von Hermann Leitenstorfer, 1933; zugehörig: Brunnenbecken (Muschelkalk) mit Bronzefiguren Spielende Bären von Emil Manz, im Schulhof. D-1-62-000-7801
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Hohenaschauer Straße 3
(Standort)
Evangelisch-lutherische Gustav-Adolf-Kirche Pfarrkirche, weiß verputzter, giebelständiger Satteldachbau mit hohem giebelseitigem Turm und offener Holzvorhalle an der Fassade, Saalbau mit Rechteckchor, hölzerner Flachdecke und dreiseitig umlaufenden Emporen, von Guido Harbers, 1934/35; mit Ausstattung D-1-62-000-2755
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Karl-Preis-Platz
(Standort)
Brunnen mit Steinfigur Melusine, 1939 von Adolf Rothenburger. Skulptur: der Blockwalzer, 1929 von Fritz Koelle. D-1-62-000-3239
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Ramersdorfer Straße 6
(Standort)
Katholisches Pfarrhaus zweigeschossiger Walmdachbau mit Zwerchgiebel, Erker, Dachgauben und Madonnenmosaik, von Max Ostenrieder, 1906. D-1-62-000-5657
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Rosenheimer Straße 214/216/218/220
(Standort)
Mietshausanlage 1925–27 von Eduard Thon; mit Wageneggerstraße 1/3/5; vgl. Rosenheimer Straße 222/224/226/228. D-1-62-000-5952
Rosenheimer Straße 222/224/226/228
(Standort)
Mietshausanlage mit Eckausbildung zur Wilramstraße, 1925–27 von Eduard Thon; mit Wilramstraße 57/59/61/63; symmetrisch gruppiert und gleichartig zu Rosenheimer Straße 214/216/218/220. D-1-62-000-5953
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Ständlerstraße 20
(Standort)
Straßenbahnhauptwerkstätte nördliche Werkshallen in Stahlbeton, mit vorgelagertem Wohngebäude (Beschaffungsstelle), 1918 als Kriegsmetallwerk von Karl Stöhr errichtet, 1926 von Fritz Beblo und Karl Meitinger als Straßenbahnwerkstättenanlage ausgebaut. Nach Kriegszerstörungen Dachaufbauten erneuert. Seit 2007 Ausstellungsräume des MVG Museums. D-1-62-000-6618
Wageneggerstraße 1/3/5
(Standort)
Teil einer Wohnanlage 1925–27 von Eduard Thon; siehe Rosenheimer Straße 214/216/218/220 D-1-62-000-5952
Wilramstraße 57/59/61/63
(Standort)
Teil einer Wohnanlage 1925–27 von Eduard Thon; siehe Rosenheimer Straße 222/224/ 226/228. D-1-62-000-5953
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Ehemalige Baudenkmäler

In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren.

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Aribonenstraße 6
(Standort)
Gasthof Alter Wirt im Kern wohl Bauern- und Gasthaus des 19. Jahrhunderts, mit Wirtsgarten; nach starker Erneuerung 2013 aus der Denkmalliste gestrichen worden[2] D-1-62-000-394

Anmerkungen

  1. Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht. Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmäler sein, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.

Literatur

  • Heinrich Habel, Helga Hiemen: München. In: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.): Denkmäler in Bayern – Regierungsbezirke. 3. verbesserte und erweiterte Auflage. Band I.1. R. Oldenbourg Verlag, München 1991, ISBN 3-486-52399-6.

Einzelnachweise

  1. John Schneider: Mustersiedlung in Ramersdorf: Denkmalschutz oder nicht? Eigentümerin will abreißen. In: www.abendzeitung-muenchen.de. 4. Dezember 2017, abgerufen am 14. März 2018.
  2. 1908-2008 Nachqualifizierung und Revision der Denkmalliste – hier Ensembles Landeshauptstadt München; ehem. Ortskerne (PDF; 2,7 MB) Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege. Herr Dr. Irlinger Abteilungsleiter Z, Denkmalerfassung und -erforschung, Frau Dr. Heckmann-von Wehren Referatsleiterin ZI, Bayerische Denkmallisie und Denkmaltopographie. RatsInformationsSystem der Stadt München; Abgerufen am 11. Oktober 2016.
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