Liste bedeutender Soziologen
Dies ist eine Liste bedeutender Soziologen, die als Repräsentanten das Fach Soziologie vertreten und durch originelle Beiträge bereichert haben. Sachbeiträge zur Soziologie siehe auf der Liste bahnbrechender soziologischer Publikationen; allgemein ist auf das Portal:Soziologie zu verweisen.
A
- Theodor W. Adorno (1903–1969), herausragender Vertreter der Kritischen Theorie, von 1963 bis 1967 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- Jens Alber (* 1947), betreibt empirische Forschung über Sozialpolitik und Sozialstrukturen.
- Hans Albert (* 1921), führender Vertreter des Kritischen Rationalismus.
- Jutta Allmendinger (* 1956), Bildungs- und Arbeitsmarktforscherin, als erste Frau von 1999 bis 2002 Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- Margaret S. Archer (* 1943), britische Kultursoziologin mit internationalem Renommee, von 1986 bis 1990 Präsidentin der International Sociological Association.
- Raymond Aron (1905–1983), wichtigster französischer Soziologe in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg.
B
- Dirk Baecker (* 1955), Wirtschafts-, Organisations- und Kultursoziologe in der Tradition der Luhmannschen Systemtheorie mit originären Arbeiten zur Management- und Kulturtheorie
- Hans Paul Bahrdt (1918–1994), Vertreter der ersten Generation der westdeutschen Nachkriegssoziologie mit Forschungsschwerpunkten in der Industrie- und Stadtsoziologie
- Jean Baudrillard (1929–2007), international angesehener Vertreter des postmodernen Denkens
- Zygmunt Bauman (1925–2017), mit hohen Preisen ausgezeichneter Theoretiker der Postmoderne
- Ulrich Beck (1944–2015), Analytiker der Risikogesellschaft und Theoretiker der Zweiten Moderne
- Howard S. Becker (* 1928), international anerkannter Kriminal- und Kunstsoziologe
- Regina Becker-Schmidt (* 1937), Adorno-Schülerin mit den Arbeitsschwerpunkten kritische Gesellschaftstheorie und Geschlechterforschung
- Jens Beckert (* 1967), wirtschaftssoziologisch orientierter Theoretiker der gesellschaftlichen Einbettung von Märkten, ökonomischen Handlungen und Institutionen und Träger des Leibniz-Preises.
- Daniel Bell (1919–2011), führender Theoretiker der postindustriellen Gesellschaft
- Reinhard Bendix (1916–1991), deutsch-amerikanischer Soziologe in der Tradition Max Webers
- Johannes Berger, Wirtschaftssoziologe mit originellen Beiträgen zur Moralischen und Politischen Ökonomie
- Peter L. Berger (1929–2017), führender Vertreter des Sozialkonstruktivismus
- Peter Blau (1918–2002), Organisationssoziologe und bekanntester Vertreter der Theorie des Tausches (Exchange Theory)
- Herbert Blumer (1900–1987), prägte den Begriff des symbolischen Interaktionismus
- Luc Boltanski (* 1940), französischer Soziologe und Sozialkritiker, der eine einflussreiche Untersuchung zum „neuen Geist des Kapitalismus“ vorlegte
- Karl Martin Bolte (1925–2011), einflussreicher Soziologe der deutschen Nachkriegsgeneration, Analytiker von Gesellschafts- und Arbeitsmarktstrukturen, von 1974 bis 1978 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
- Tom B. Bottomore (1920–1992), Klassen- und Gesellschaftstheoretiker in der Tradition des westlichen Marxismus, von 1974 bis 1978 Präsident der International Sociological Association
- Raymond Boudon (1934–2013), Vertreter des methodologischen Individualismus
- Célestin Bouglé (1870–1940), französischer Soziologe und enger Mitarbeiter Emile Durkheims; verknüpfte in seinem Klassiker Les idées égalitaires Georg Simmels Analysen zur sozialen Differenzierung mit Durkheims sozialer Morphologie.
- Pierre Bourdieu (1930–2002), herausragender Vertreter einer Soziologie der Praxis und des sozialen Habitus
- Heinz Bude (* 1954), einer der führenden Vertreter der zeitgenössischen deutschen Soziologie mit öffentlicher Wirksamkeit
- Michael Burawoy (* 1947), einer der führenden Theoretiker in der marxistischen Labour Process Debate, seit 2010 Präsident der International Sociological Association
- Nicole Burzan (* 1971), war von 2017 bis 2019 Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
C
- Roger Caillois (1913–1978), französischer Soziologe, Mitbegründer des Collège de Sociologie.
- Robert Castel (1933–2013), Vertreter der soziologischen Exklusionsforschung.
- Aaron Victor Cicourel (* 1928), einer der Hauptvertreter der Ethnomethodologie mit einem grundlegenden Werk (Method and Measurement in Sociology) für die sozialwissenschaftliche Methodenlehre.
- Dieter Claessens (1921–1997), Vertreter einer anthropologisch orientierten Soziologie.
- Lars Clausen (1935–2010), Pionier der deutschen Katastrophensoziologie, von 1993 bis 1994 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- Albert K. Cohen (1918–2014), Begründer der kriminalsoziologischen Subkultur-Theorie.
- James Samuel Coleman (1926–1995), herausragender Theoretiker der nordamerikanischen Soziologie.
- Auguste Comte (1798–1857), Mitbegründer und Namensgeber der Soziologie.
- Charles Cooley (1864–1929), Pionier der nordamerikanischen Soziologie, der das Konzept "The Looking Glass Self" entwickelte.
- Lewis Coser (1913–2003), Konfliktsoziologe mit strukturfunktionalistischem Theorieansatz.
- Colin Crouch (* 1944), Analytiker und Kritiker des Neoliberalismus und der Postdemokratie.
- Michel Crozier (1922–2013), bekanntester französischer Vertreter der Organisationssoziologie.
D
- Ralf Dahrendorf (1929–2009), herausragender Vertreter der ersten Generation deutscher Nachkriegssoziologie, von 1967 bis 1970 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- Kingsley Davis (1908–1997), Klassiker der Demografie, prägte den Begriff Bevölkerungsexplosion.
- Georges Davy (1883–1976), französischer Soziologe, Arbeiten zu archaischen Vertragsformen
- Christoph Deutschmann (1946), Wirtschaftssoziologe mit originären Beiträgen zur neueren Kapitalismusdiskussion.
- Klaus Dörre (* 1957), kapitalismuskritischer Prekaritätsforscher und Gewerkschaftssoziologe.
- Émile Durkheim (1858–1917), erster französischer Lehrstuhl-Inhaber für das Fach Soziologie, Begründer der empirischen Soziologie und der Durkheim-Schule.
E
- Shmuel N. Eisenstadt (1923–2010), israelischer Soziologe mit bedeutenden Beiträgen zur Kultur- und Modernisierungstheorie.
- Norbert Elias (1897–1990) Begründer der Figurationssoziologie.
- Jon Elster (* 1940), einer der wichtigsten Vertreter der Theorie der rationalen Entscheidung (Rational Choice-Theorie).
- Friedrich Engels (1820–1895), entwickelte gemeinsam mit Karl Marx die heute als Marxismus bezeichnete soziale Gesellschafts- und Wirtschaftstheorie.
- Gøsta Esping-Andersen (* 1947), hervorgetreten durch international vergleichende Forschungen zum Wohlfahrtsstaat.
- Hartmut Esser (* 1943), Vertreter deutscher Gegenwartssoziologie mit theoretischen Arbeiten in der Tradition des Kritischen Rationalismus.
- Amitai Etzioni (* 1929), amerikanischer Gesellschaftstheoretiker deutscher Herkunft mit wichtigen Arbeiten über den Kommunitarismus.
F
- Orlando Fals Borda (1925–2008), kolumbianischer Soziologe, Mitbegründer der ersten soziologische Fakultät Lateinamerikas.
- Adam Ferguson (1723–1816), Mitbegründer der Soziologie, der die Klassenunterschiede aus den Eigentumsverhältnissen der bürgerlichen Gesellschaft begründete.
- Michel Foucault (1926–1984), dem Poststrukturalismus zuzurechnender Philosoph und Soziologe mit weltweiter Rezeption seiner Werke.
- Hans Freyer (1887–1969), führender Vertreter der gleichgeschalteten Soziologie im Nationalsozialismus, von 1933 bis 1946 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- Gilberto Freyre (1900–1987), bedeutendster Soziologe Südamerikas.
- Ludwig von Friedeburg (1924–2010), Industrie- und Bildungssoziologe, Direktor des Instituts für Sozialforschung, von 1969 bis 1975 Hessischer Kultusminister.
- Georges Friedmann (1902–1977), international anerkannter französischer Arbeitssoziologe, von 1956 bis 1959 Präsident der International Sociological Association.
- Friedrich Fürstenberg (* 1930), vornehmlich mit vielfach rezipierten Arbeiten zur Industrie- und Religionssoziologie hervorgetreten.
G
- Harold Garfinkel (1917–2011), Begründer der Ethnomethodologie.
- Arnold Gehlen (1904–1976), Hauptvertreter der Philosophischen Anthropologie.
- Theodor Geiger (1891–1952), Begründer der Soziologe (Schichtungssoziologie) in Deutschland.
- Anthony Giddens (* 1938), als Begründer der Strukturationstheorie einer der namhaftesten zeitgenössischen Theoretiker in der Soziologie.
- Erving Goffman (1922–1982), herausragender Vertreter der Interaktions-Theorie.
- John Harry Goldthorpe (1935), britischer Gesellschaftsanalytiker und Klassentheoretiker.
- Johan Goudsblom (1932–2020), Vertreter der Figurationssoziologie in der Nachfolge Norbert Elias'.
- Alvin W. Gouldner (1920–1980), einflussreicher amerikanischer Vertreter einer kritischen Soziologie in der Tradition von C. Wright Mills und der Frankfurter Schule.
- Mark Granovetter (* 1943), gilt als einer der Begründer soziologischer Netzwerktheorie; sein Aufsatz zur Bedeutung schwacher Verbindungen in Netzwerken gehört zu den meistzitierten Aufsätzen der Soziologie.
- Ludwig Gumplowicz (1838–1909), einer der Gründerväter der Soziologie.
H
- Jürgen Habermas (* 1929), international bekanntester zeitgenössischer deutscher Soziologe und Philosoph.
- Maurice Halbwachs (1877–1945), mit Marcel Mauss bekanntester Vertreter der Durkheim-Schule.
- Hartmut Häußermann (1943–2011), führender deutscher Stadtsoziologe.
- Michael Hartmann (* 1952), führender deutscher Elitesoziologe
- Frigga Haug (* 1937), Vertreterin der feministischen Soziologie in Deutschland.
- Arnold Hauser (1892–1978), international anerkannter Vertreter der Kunstsoziologie in der Tradition von Georg Lukács.
- Eduard Heimann (1889–1967), wichtiger Vertreter der Wirtschaftssoziologie.
- George C. Homans (1910–1989), Begründer der Rational Choice-Theorie.
- Max Horkheimer (1895–1973), herausragender Vertreter der Kritischen Theorie.
- Stefan Hradil (* 1946), namhafter Vertreter der Sozialstrukturforschung, von 1995 bis 1998 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- Klaus Hurrelmann (* 1944), führender zeitgenössischer Vertreter der Sozialisationsforschung in Deutschland.
I
- Ronald Inglehart (1934–2021), entwickelte eine Theorie des Wertewandels und Gründer des World Values Surveys.
- Gunther Ipsen (1899–1984), Vertreter der gleichgeschalteten Soziologie im Nationalsozialismus.
- Joachim Israel (1920–2001), international beachteter Theoretiker einer philosophisch fundierten Soziologie.
J
- Marie Jahoda (1907–2001), eigentlich Sozialpsychologin, mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichnete Mitautorin des soziologischen Klassikers Die Arbeitslosen von Marienthal.
- Hans Joas (* 1948), erwarb sich internationales Renommee mit seinen Arbeiten zum amerikanischen Pragmatismus und der Soziologie des Krieges.
K
- Dirk Kaesler (* 1944), zeitgenössischer deutscher Soziologe, mit Arbeiten zur Theoriegeschichte der Soziologie und ihren Klassikern hervorgetreten.
- Erich von Kahler (1885–1970), bedeutender Kultursoziologe.
- Franz-Xaver Kaufmann (* 1932), führender Analyst und Empiriker der Sozialpolitik und des Sozialstaates.
- Jean-Claude Kaufmann (* 1948), bedeutender Vertreter einer verstehenden Soziologie der Alltagserscheinungen.
- Clyde Kluckhohn (1905–1960), international bedeutender Kultursoziologe.
- René König (1906–1992), herausragender Vertreter der ersten Generation deutscher Nachkriegssoziologie und Begründer der Kölner Schule, von 1962 bis 1966 Präsident der International Sociological Association.
- Siegfried Kracauer (1889–1966), Begründer der Angestellten- und der Filmsoziologie.
L
- Siegfried Landshut (1897–1968), emigrierter deutsch-jüdischer Soziologe. Entdecker und Herausgeber der Frühschriften von Karl Marx.
- Bruno Latour (* 1947), einer der Begründer der Akteur-Netzwerk-Theorie.
- Paul Lazarsfeld (1901–1976), Begründer der modernen empirischen Sozialforschung.
- Emil Lederer (1882–1939), früher Vertreter der Klassenstrukturanalyse.
- Wolf Lepenies (* 1941), zeitgenössischer deutscher Soziologe, mit vielfachen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet.
- M. Rainer Lepsius (1928–2014), deutscher Soziologe und Mitherausgeber der Max-Weber-Gesamtausgabe, von 1971 bis 1974 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- Stephan Lessenich (* 1965), forscht zur Theorie des Sozialstaates, von 2013 bis 2016 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- Claude Lévi-Strauss (1908–2009), Begründer des ethnologischen Strukturalismus und früher Vertreter einer Ethnosoziologie.
- Siegwart Lindenberg (* 1941), Begründer des RREEMM-Modells und des Konzepts der sozialen Produktionsfunktionen.
- Seymour Martin Lipset (1922–2006) international bedeutender Vertreter der Politischen Soziologe.
- David Lockwood (1929–2014), britischer Klassen- und Konflikttheoretiker sowie Empiriker der gesellschaftlichen Stratifikation Großbritanniens.
- Martina Löw (* 1965), Raum- und Stadtsoziologin, von 2011 bis 2013 Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- Leo Löwenthal (1900–1993), der Frankfurter Schule zugehöriger Literatursoziologe.
- Thomas Luckmann (1927–2016), Vertreter des Sozialkonstruktivismus.
- Niklas Luhmann (1927–1998), neben Talcott Parsons herausragendster Begründer der soziologischen Systemtheorie.
- Georg Lukács (1885–1971), hegelianisch-marxistischer Philosoph und schulbildender Literatursoziologe.
- Burkart Lutz (1925–2013), Nestor der deutschen Industriesoziologie mit wegweisenden Arbeiten zur Soziologie des Arbeitsmarktes, von 1983 bis 1986 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- Helen M. Lynd (1886–1982), Mitbegründerin der Stadtsoziologie.
- Robert S. Lynd (1892–1970), Begründer der Stadtsoziologie.
M
- Bronisław Malinowski (1884–1942), international anerkannter und schulbildender Sozial- und Kulturanthropologe.
- Michael Mann (* 1942), historischer Soziologe, der mit seiner mehrbändigen Geschichte der Macht internationales Renommee erwarb.
- Karl Mannheim (1893–1947), international bedeutender Vertreter der Wissenssoziologie.
- Herbert Marcuse (1898–1979), herausragender Vertreter der Kritischen Theorie, Mentor und Inspirator der Studentenbewegung der 1960er Jahre.
- Thomas H. Marshall (1893–1981), einer der frühen sozialwissenschaftlichen Theoretiker der (zivilen, politischen, sozialen und industriellen) Bürgerrechte, von 1959 bis 1962 Präsident der International Sociological Association.
- Karl Marx (1818–1883), als Philosoph, Ökonom und Soziologe ein vielseitiger Anreger gesellschaftsbezogener Wissenschaften und politisch-revolutionärer Praxis.
- Joachim Matthes (1930–2009), Religions- und Kultursoziologe, von 1979 bis 1982 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- Andrea Maurer (* 1962), namhafte Wirtschaftssoziologin.
- Marcel Mauss (1872–1950), herausragender Vertreter der Durkheim-Schule.
- Renate Mayntz (* 1929), deutsche Organisationssoziologin und Gründungs-Direktorin des Kölner Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung.
- Elton Mayo (1880–1949), als langjähriger Professor an der Harvard Business School Mitbegründer und Hauptvertreter der nordamerikanischen Betriebssoziologie, berühmt geworden durch die von ihm geleiteten Untersuchungen in den Hawthorne-Werken.
- George Herbert Mead (1863–1931), Begründer des Symbolischen Interaktionismus.
- Margaret Mead (1901–1978), eine der entschiedensten Vertreterinnen des Kulturrelativismus.
- Robert K. Merton (1910–2003), herausragender Vertreter der strukturfunktionalistischen Theorieströmung in der nordamerikanischen Soziologie.
- Robert Michels (1876–1936), Begründer der Politischen Soziologie, formulierte das eherne Gesetz der Oligarchie.
- Gertraude Mikl-Horke (* 1944), österreichische Arbeits- und Wirtschaftssoziologin.
- Charles Wright Mills (1916–1962), Klassiker der kritischen nordamerikanischen Soziologie.
- Jacob L. Moreno (1889–1974), Begründer der Soziometrie.
- Gaetano Mosca (1858–1941), italienischer Elitetheoretiker.
- Hans-Peter Müller (* 1951), international anerkannter Soziologe mit innovativen Beiträgen zur Sozialstruktur- und Lebensstil-Forschung.
- Walther Müller-Jentsch (* 1935), Industrie- und Organisationssoziologe, ausgewiesener Analytiker der Industriellen Beziehungen.
- Richard Münch (* 1945), als Theoretiker der Moderne in der Tradition von Talcott Parsons zugleich vehementer Kritiker der Luhmannschen Theorie der funktionalen Differenzierung.
N
- Oliver Nachtwey (* 1975), deutscher Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaftler mit innovativen Beiträgen zum sozialstrukturellen Wandel.
- Armin Nassehi (* 1960), öffentlich wirkender Gesellschaftstheoretiker mit systemtheoretischer Fundierung.
- Sighard Neckel (* 1956), origineller Kultursoziologe und Gesellschaftsanalytiker.
- Oskar Negt (* 1934), Vertreter einer kritischen deutschen Gegenwartssoziologie.
- Otto Neuloh (1902–1993), Vertreter der Arbeits-, Betriebs- und Berufssoziologie.
O
- Ulrich Oevermann (1940–2021), Begründer der objektiven Hermeneutik.
- Claus Offe (* 1940), unorthodoxer Vertreter der Nachfolgegeneration der Frankfurter Schule.
- William F. Ogburn (1886–1959), früher Theoretiker des sozialen Wandels mit dem Theorem der Technik als Schrittmacher und der verzögerten kulturellen Anpassung (cultural lag).
- Mancur Olson (1932–1998), Theoretiker einer weltweit rezipierten Anwendung der Theorie der rationalen Entscheidung auf das kollektive Verhalten.
- Karl-Dieter Opp (* 1937), Vertreter der individualistischen Soziologie, der u. a. die Theorien zum Abweichenden Verhalten weiterentwickelte.
- Franz Oppenheimer (1864–1943), erster deutscher Lehrstuhl-Inhaber für das Fach Soziologie, Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Soziologie sowie Schöpfer einer originellen Staatstheorie und eines liberalen Sozialismus.
P
- Vilfredo Pareto (1848–1923), Klassiker der Politischen und Wirtschaftssoziologie.
- Robert Ezra Park (1864–1944), Begründer der Chicagoer Schule der Soziologie.
- Talcott Parsons (1902–1979), international herausragender Soziologe der Nachkriegsjahrzehnte, Begründer der Soziologischen Systemtheorie.
- Charles Perrow (1925–2019), amerikanischer Organisationstheoretiker mit innovativen Beiträgen zur Katastrophensoziologie.
- Theo Pirker (1922–1995), Pionier der deutschen Industriesoziologie.
- Helmuth Plessner (1892–1985), Hauptvertreter der philosophischen Anthropologie, von 1955 bis 1959 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- Friedrich Pollock (1894–1970), Mitbegründer des Instituts für Sozialforschung in Frankfurt am Main und Autor der ersten Automationsstudie im Nachkriegsdeutschland.
- Heinrich Popitz (1925–2002), deutscher Nachkriegssoziologe, Leiter der frühen industriesoziologischen Forschungsprojekte über Arbeit und Arbeiterbewußtsein in der mitbestimmten Montanindustrie.
- Robert Putnam (* 1941), international bedeutender Vertreter der Sozialkapitaltheorie.
Q
- Adolphe Quetelet (1796–1874), erster namhafter Sozialstatistiker, der sich der Untersuchung statistischer Zusammenhänge widmete.
R
- Alfred Radcliffe-Brown (1881–1955), Mitbegründer des Strukturfunktionalismus.
- Andreas Reckwitz (* 1970), Kultursoziologe mit originären Arbeiten zur Kreativität und Subjektivität und Träger des Leibniz-Preises.
- Karl-Siegbert Rehberg (* 1943), Kultursoziologe und Herausgeber der Arnold-Gehlen-Gesamtausgabe, von 2003 bis 2006 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- David Riesman (1909–2002), Hauptautor von The Lonely Crowd (Die einsame Masse), der erste soziologische Weltbestseller.
- Jürgen Ritsert (* 1935), ausgewiesener Soziologe für Gesellschaftstheorie und Logik der Sozialwissenschaften in der Nachfolge der Frankfurter Schule.
- Stein Rokkan (1921–1979), als norwegischer politischer Soziologe hervorgetreten mit einem Makromodell der politischen Entwicklung Europas.
- Hartmut Rosa (* 1965), beeinflusste mit seiner Habilitationsschrift Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne maßgeblich die Forschungsfelder Zeitsoziologie und Postwachstumsgesellschaften.
- Eugen Rosenstock-Huessy (1888–1973), Vorläufer der Industrie- und Betriebssoziologie und sozialpolitisch engagierter Umgestalter entfremdeter Industriearbeit (Werkstattaussiedlung).
- Edward Alsworth Ross (1866–1951), führte den Begriff Soziale Kontrolle in die soziologische Diskussion ein.
- Sheila Rowbotham (* 1943), britische Soziologin und sozialistische Feministin mit vielbeachteten Veröffentlichungen über den Sexismus in der Arbeiterbewegung.
- W. G. Runciman (1934–2020), beeinflusste mit seiner Bestimmung der relativen („gefühlten“) Deprivation die Diskussion über soziale Gerechtigkeit.
- Alexander Rüstow (1885–1963), prägte den Begriff Neoliberalismus.
S
- Fritz Sack (* 1931) herausragender deutscher Kriminalsoziologe, radikaler Interpret des Etikettierungsansatzes.
- Henri de Saint-Simon (1760–1825), früher Vertreter der Soziologie in ihrer Inkubationszeit und Protagonist des utopischen Sozialismus.
- Gottfried Salomon-Delatour (1892–1964), deutsch-amerikanischer Gesellschaftstheoretiker und Saint-Simon-Experte, einer der Lehrer von Adorno.
- Saskia Sassen (* 1947), international bedeutendste Globalisierungs-Forscherin.
- Bernhard Schäfers (* 1939), von 1991 bis 1992 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- Max Scheler (1874–1928), herausragender Vertreter der philosophischen Anthropologie.
- Helmut Schelsky (1912–1984), dominanter Vertreter der deutschen Nachkriegssoziologie.
- Erwin K. Scheuch (1928–2003), Vertreter der Kölner Schule der deutschen Nachkriegssoziologie, 1970 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- Uwe Schimank (* 1955), zeitgenössischer deutscher Soziologe, der die Luhmannsche Systemtheorie um die fehlende Akteursperspektive erweiterte.
- Wolfgang Schluchter (* 1938), international anerkannter Exeget der Werke Max Webers und maßgeblicher Mitherausgeber von dessen Gesamtwerk.
- Gottlieb Schnapper-Arndt (1846–1904), Statistiker, Sozialforscher, Pionier der sozialwissenschaftlichen Feldforschung.
- Gerhard Schulze (* 1944), Kultursoziologe, prägte den Begriff der Erlebnisgesellschaft.
- Michael Schumann (* 1937), namhafter Industriesoziologe, Mitbegründer und langjähriger Leiter des Soziologischen Forschungsinstituts Göttingen.
- Joseph Schumpeter (1883–1950), als origineller Kapitalismus-Theoretiker ein Grenzgänger, wie Marx, zwischen Ökonomie und Soziologie.
- Alfred Schütz (1899–1959), Begründer der phänomenologischen Soziologie.
- Richard Scott (* 1932), renommierter Organisationssoziologe und Wegbereiter des soziologischen Neo-Institutionalismus.
- Richard Sennett (* 1943), international anerkannter Gesellschaftstheoretiker und Kultursoziologe.
- Edward Shils (1910–1995), verknüpfte die empirische Tradition der amerikanischen Soziologie mit der theoretischen europäischen Tradition; Übersetzer von Max Weber und Karl Mannheim.
- Alphons Silbermann (1909–2000), als Vertreter einer empirischen Kunstsoziologie Antipode Theodor W. Adornos.
- Georg Simmel (1858–1918), herausragender Kultursoziologe und einer der deutschen Gründerväter der Soziologie.
- Albion Woodbury Small (1854–1926), Mitbegründer der Chicagoer Schule der Soziologie.
- Neil J. Smelser (1930–2017), Wirtschaftssoziologe in der Theorietradition des Strukturfunktionalismus, entwickelte ein Stufenmodell des sozialen Wandels.
- Hans-Georg Soeffner (* 1939), Begründer der Hermeneutischen Wissenssoziologie, 2007–2011 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- Werner Sombart (1863–1941), auf wirtschaftlichen und sozialen Gebiet universal gebildeter, gleichwohl umstrittener Analytiker des Kapitalismus.
- Pitirim Sorokin (1889–1968), entwickelte eine Theorie sozialer Zyklen.
- Othmar Spann (1878–1950), als Theoretiker des Ständestaates ein Wegbereiter des Austrofaschismus.
- Hans Speier (1905–1990), Vertreter der Wissenssoziologie.
- Herbert Spencer (1820–1903), einer der britischen Gründervater der Soziologie, Vorbereiter des Sozialdarwinismus.
- Otto Stammer (1900–1978) Vertreter der politischen Soziologie, von 1955 bis 1959 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- Lorenz von Stein (1850–1890), früher Interpret der Bedeutung des französischen Sozialismus und Kommunismus für die Staats- und Gesellschaftstheorie.
- Samuel Andrew Stouffer (1900–1960), Pionier der Umfrageforschung und Klassiker der Militärsoziologie, Urheber des Konzepts der Bezugsgruppe.
- Anselm L. Strauss (1916–1996), Theoretiker eines reformulierten symbolischen Interaktionismus mit dem Theorem der ausgehandelten Ordnungen (negotiated order).
- Wolfgang Streeck (* 1946), Organisations- und Wirtschaftssoziologe, Analytiker des neoliberalen Finanzmarktkapitalismus.
- William Graham Sumner (1840–1910), Verfasser des soziologischen Klassikers Folkways (Volksbräuche), einem Konzept der überindividuellen Sitten und Gebräuche.
- Edwin H. Sutherland (1883–1950), international anerkannter Pionier der Kriminalsoziologie.
- Richard Swedberg (* 1948), schwedischer Wirtschaftssoziologe mit internationalem Renommee.
T
- Veronika Tacke (* 1961), ausgewiesene Organisationssoziologin in der Tradition der Luhmann-Schule.
- Frank Tannenbaum (1893–1969), Vertreter des Symbolischen Interaktionismus, in dessen kriminologischen Arbeiten der Etikettierungsansatz eine frühe Formulierung erfährt.
- Gabriel Tarde (1843–1904), Begründer einer philosophischen Soziologie in Konkurrenz zur Durkheim-Schule.
- Ulrich Teichler (* 1942), Hauptvertreter der international vergleichenden Hochschulforschung in Deutschland.
- Friedrich Tenbruck (1919–1994), deutscher Vertreter einer historisch fundierten Kultursoziologie.
- Göran Therborn (* 1941), einer der international anerkanntesten Sozialtheoretiker und Soziologen Skandinaviens mit dem Forschungsschwerpunkt des Vergleichs ganzer Gesellschaften.
- Ferdinand Tönnies (1855–1936), Mitbegründer der deutschen Soziologie, erster und langjähriger Präsident (von 1909 bis 1933) der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- Alain Touraine (* 1925), französischer Industrie- und Gesellschaftssoziologe, prägte den Begriff der postindustriellen Gesellschaft.
V
- Thorstein Veblen (1857–1929), bedeutender Analytiker des Oberschicht-Verhaltens.
- Alfred Vierkandt (1867–1953), Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- Paula-Irene Villa (* 1968), deutsch-argentinische Soziologin
W
- Immanuel Wallerstein (1930–2019), mit seiner Weltsystem-Theorie Vertreter einer globalen historischen Soziologie in der Tradition von Fernand Braudel, von 1994 bis 1998 Präsident der International Sociological Association.
- Lester Frank Ward (1841–1913), Gründervater der US-amerikanischen Soziologie.
- Alfred Weber (1868–1958), deutscher Kultursoziologe.
- Max Weber (1864–1920), weltweit bedeutendster deutscher Soziologe mit einem fachlich und historisch universellen Wissenshorizont.
- Johannes Weiß (* 1941), ausgewiesener deutscher Kultursoziologe.
- William F. Whyte (1914–2000), Pionier der teilnehmenden Beobachtung, methodisch benutzt für seinen soziologischen Klassiker Street Corner Society.
- Leopold von Wiese (1876–1969), Vertreter der formalen soziologischen Beziehungslehre, von 1946 bis 1955 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- Raymond Williams (1921–1988), einflussreicher britischer Kulturwissenschaftler mit soziologischer Bodenhaftung.
- Helmut Willke (* 1945), einer der produktivsten Luhmann-Schüler
- Joan Woodward (1916–1971) mit ihren klassischen Studien zur Organisationssoziologie lieferte sie weltweit rezipierte empirische Beiträge zur theoretischen Fundierung der Kontingenztheorie.
- Erik Olin Wright (1947–2019), marxistischer Klassentheoretiker mit elaborierten Analysekonzepten.
Z
- Wolfgang Zapf (1937–2018), Theoretiker des Sozialen Wandels und der gesellschaftlichen Modernisierung, langjähriger Präsident des Wissenschaftszentrum Berlin, von 1987 bis 1990 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
- Florian Znaniecki (1882–1958), polnischer Sozialforscher und Mitarbeiter der Chicagoer Schule der Soziologie.
- Ferdynand Zweig (1896–1988), polnisch-britischer Arbeitssoziologe, dessen Untersuchung über Arbeiter in der Wohlfahrtsgesellschaft eine breite Rezeption erfuhr.
Siehe auch
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