Limousin
Das Limousin [limuˈzɛ̃] (okzitanisch Lemosin) war eine Region in der Mitte Frankreichs und im nordwestlichen Teil des Zentralmassivs. Sie bestand aus den Départements Corrèze, Creuse und Haute-Vienne. Mit einer Fläche von 16.942 km² und 729.049 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) war das Limousin eine der am dünnsten besiedelten Regionen Frankreichs. Hauptstadt der Region war Limoges.
Limousin Ehemalige französische Region (bis 2015) | |
Basisdaten | |
---|---|
Heute Teil von | Nouvelle-Aquitaine |
Verwaltungssitz | Limoges |
Bevölkerung
– gesamt 1. Januar 2019 |
729.049 Einwohner |
Fläche – gesamt |
16.942 km² |
Départements | 3 |
Arrondissements | 8 |
Kantone | 106 |
Gemeinden | 747 |
Früherer ISO 3166-2-Code | FR-L |
Geographie
Der wichtigste Fluss ist die Vienne, an der auch Limoges liegt. Die Landschaft ist bereits zum Teil recht hügelig. So liegen im Südteil die Monts du Limousin und östlich anschließend das höhergelegene Plateau de Millevaches, die beide dem Massif Central angehören.
Geschichte
Spuren des Bergbaus im Limousin gehen bis ins 5. Jh. v. Chr. zurück.
Im 7. Jahrhundert kam das Gebiet unter fränkische Herrschaft und zerfiel später in mehrere Vizegrafschaften, die jahrhundertelang vom Haus Anjou-Plantagenet beherrscht wurden. 1607 fiel es unter die direkte Kontrolle der französischen Krone. Den Nordteil des Landes bildet die historische Landschaft La Marche.
Mit der Einrichtung der Regionen in Frankreich 1960 entstand die Region Limousin in den bis 2016 gültigen Grenzen. 1972 erhielt die Region den Status eines Établissements public unter Leitung eines Regionalpräfekten. Durch die Dezentralisierungsgesetze von 1982 erhielten die Regionen den Status von Collectivités territoriales (Gebietskörperschaften), wie ihn bis dahin nur die Gemeinden und die Départements besessen hatten. Im Jahre 1986 wurden die Regionalräte erstmals direkt gewählt. Seitdem wurden die Befugnisse der Region gegenüber der Zentralregierung in Paris schrittweise erweitert.
Am 1. Januar 2016 wurde die Region Limousin mit den benachbarten Regionen Aquitanien und Poitou-Charentes zu einer neuen Region mit dem Namen Nouvelle-Aquitaine („Neu-Aquitanien“) fusioniert.
Bevölkerung
Städte
Die bevölkerungsreichsten Städte des Limousin sind:
Stadt | Einwohner (Jahr) | Département |
---|---|---|
Limoges | 130.876 (2019) | Haute-Vienne |
Brive-la-Gaillarde | 46.330 (2019) | Corrèze |
Tulle | 14.812 (2019) | Corrèze |
Guéret | 12.734 (2019) | Creuse |
Saint-Junien | 11.254 (2019) | Haute-Vienne |
Panazol | 10.900 (2019) | Haute-Vienne |
Sprache
Alleinige Amtssprache des Limousin ist Französisch. Die historische Sprache der Region ist das Limousinische, eine Varietät (ein Dialekt) des Okzitanischen mit französischem Einfluss, in der auch einige Troubadours ihre Lyrik verfasst haben.
Politische Gliederung
Die Region Limousin untergliedert sich in drei Départements:
Département | Präfektur | ISO 3166-2 | Arrondissements | Kantone | Gemeinden | Einwohner (Jahr) | Fläche (km²) |
Dichte (Einw./km²) | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Corrèze | Tulle | FR-19 | 3 | 37 | 286 |
|
5.857 | 41 | ||
Creuse | Guéret | FR-23 | 2 | 27 | 260 |
|
5.565 | 21 | ||
Haute-Vienne | Limoges | FR-87 | 3 | 42 | 201 |
|
5.520 | 67,5 |
Wirtschaft
Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte die Region 2006 einen Index von 89,5 (EU-27 = 100).[1]
Partnerschaft
Der Bezirk Mittelfranken schloss 1981 als erste Region in Bayern eine Partnerschaft mit dem Département Haute-Vienne in Frankreich; in den Jahren danach folgten entsprechende Vereinbarungen mit den beiden Nachbardépartements Creuse und Corrèze. Dies mündete 1995 in eine Partnerschaft zwischen der (Gesamt-)Region Limousin und dem Bezirk Mittelfranken. Diese Partnerschaft besteht heute zwischen Mittelfranken und Nouvelle-Aquitaine.
Weblinks
- Region Limousin (französisch)
- Präfektur der Region Limousin (französisch)
- Limousin: Der Wasserturm Frankreichs offizielle Website (deutsch)
Einzelnachweise
- Regionales BIP je Einwohner in der EU27. (PDF; 360 kB) Eurostat Pressemitteilung 23/2009