Lans (Tirol)
Lans ist eine Gemeinde mit 1111 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Innsbruck-Land, Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Innsbruck.
Lans | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Innsbruck-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | IL | |
Fläche: | 6,29 km² | |
Koordinaten: | 47° 14′ N, 11° 26′ O | |
Höhe: | 867 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.111 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 177 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6072 | |
Vorwahl: | 0512 | |
Gemeindekennziffer: | 7 03 25 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorfstraße 43 6072 Lans | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Benedikt Erhard | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2016) (11 Mitglieder) |
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Lage von Lans im Bezirk Innsbruck-Land | ||
Lans mit der Nordkette im Hintergrund | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Der Ort liegt acht Kilometer südlich von Innsbruck entfernt, am südöstlichen Mittelgebirge, am Fuße des Patscherkofels (2246 m). Der Lanser See ist in der Eiszeit entstanden und wird von unterirdischen Quellen gespeist. Er ist Naherholungsgebiet für die Innsbrucker Bevölkerung. In der Gemeinde befinden sich der Golfplatz Sperberegg und das Gesundheitszentrum Lanserhof. Am Ortsrand führt die Mittelgebirgsbahn vorbei, die Lans mit dem benachbarten Igls und mit Innsbruck verbindet.
Gemeindegliederung
Lans besteht aus einer einzigen, gleichnamigen Katastralgemeinde und Ortschaft.
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Geschichte
Der Ortsname entstammt nach Auffassung von Sprachwissenschaftlern wahrscheinlich der illyrischen Sprache. Erstmals wurde Lans im Jahr 1177 als predium Lannes (Gut Lans) in einer päpstlichen Besitzbestätigungsurkunde für das Kloster Biburg erwähnt.[1] Es liegt dem Ortsnamen vielleicht das antike Wort *landiia (‚zum freien Land gehörig‘) zugrunde.[2] Die Ortschaft lag an der schon von den Römern geschaffenen Verkehrsverbindung von Hall in Tirol nach Matrei am Brenner, die im späten Mittelalter als „Salzstraße“ von großer wirtschaftlicher Bedeutung war. Seit 1379 wurde der Zoll zu einer wichtigen Einnahmequelle der Gemeinde.[3][4]
Offensichtlich hatten die Markgrafen von Istrien Besitz in der Gemeinde gehabt, denn 1288 schenkten sie dem Kloster Benediktbeuern einen Hof in Lans. 1313 wurde Lans in einem Steuerregister erstmals als Gemeinde bezeichnet, und 1406 fand erstmals ein Dorfmeister Erwähnung. 1328 kam der Lanser See als Entschädigung für den Aufwand seiner Hochzeitsfeier von König Heinrich II. mit Beatrice von Savoyen an das Stift Wilten.
Im 17. und 18. Jahrhundert war Lans für sein Bauerntheater berühmt, wobei es im Jahre 1678 zu einem Unglück kam. Während einer Vorstellung, bei der auch Karl von Lothringen und seine Frau anwesend waren, stützte die Decke ein und verletzte einen General und seine Gattin.
1845 begann die Errichtung von Landhäusern und Villen in der bis dahin bäuerlich geprägten Gemeinde. 1900 wurde der Fremdenverkehr durch den Bau der Mittelgebirgsbahn angeregt. 1902 wurde der Ort von einer Feuersbrunst heimgesucht, die große Teile des Ortes zerstörte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es unter den Bauern zu einer Abwanderungswelle, die Hand in Hand ging mit der zunehmenden Mechanisierung der landwirtschaftlichen Arbeit. Seit Mitte der 1960er-Jahre zogen immer mehr Städter nach Lans, wodurch sich Ortsbild und -charakter gravierend veränderten.
Bevölkerungsentwicklung
Politik
Die letzten Bürgermeisterwahlen fanden gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen am 28. Februar 2016 statt.[5]
Dabei wurde Benedikt Erhard zum Bürgermeister gewählt. In der vorherigen Periode (2010–2016) war Benedikt Erhard Vizebürgermeister von Lans.[6]
Partei | Prozent | Stimmen | Sitze im Gemeinderat | Koppelung |
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Liste Lans - Dr. Benedikt Erhard | 62,79 % | 400 | 8 | |
Die Grünen Lans - Grüne | 23,39 % | 149 | 2 | |
Lebens-Mittelpunkt Lans | 13,81 % | 88 | 1 |
Partnergemeinde
- Boutigny-sur-Essonne (Frankreich)
Wappen
- „Schräg-rechts im silbernen Feld eine rot-silberne Mitra auf einer schwarzen Lanze, im blauen Feld eine goldbesaumte silberne Seerose.“
Die Gemeindefarben sind Weiß-Blau.
Das 1983 verliehene Gemeindewappen zeigt mit Mitra und Lanze die Attribute des Pfarrpatrons, des Hl. Lambert, und verweist mit der Seerose auf blauem Grund auf den Lanser See und den Seerosenweiher.[7]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Persönlichkeiten
- Heinrich C. Berann (1915–1999), Grafiker und Maler, v. a. durch seine Panaormakarten bekannt, wohnte und arbeitete von 1952 bis zu seinem Tod in Lans
- Christian Berger (* 1945), Universitätsprofessor, Drehbuchautor, Filmproduzent, Kameramann und Regisseur
- Wilhelm Czermak (1856–1906), Mediziner
- Erik von Kuehnelt-Leddihn (1909–1999), Historiker und Politologe, lebte von 1952 bis zu seinem Tod in Lans
- Hellmut Lantschner (1909–1993), Weltmeister im Abfahrtslauf (WM 1939 in Zakopane)
- Arno Halusa (1911–1979), Beamter und Diplomat (Österreichischer Botschafter in Indien, Thailand und den Vereinigten Staaten und ständiger Vertreter bei der OECD)
- Alois Partl (* 1929), ehemaliger Landeshauptmann Tirols
- Alois Schöpf (* 1950), Schriftsteller, Journalist und Musiker
- Elisabeth Wiesmüller (* 1950), Gemeinderätin in Lans und Landtagsabgeordnete
Weblinks
- 70325 – Lans. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- Lans, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“
- Gemeindewebsite
Einzelnachweise
- Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 354, Nr. 723.
- Peter Anreiter, Christian Chapman, Gerhard Rampl: Die Gemeindenamen Tirols: Herkunft und Bedeutung (= Veröffentlichungen des Tiroler Landesarchives). Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 3-7030-0449-5, S. 148 ff.
- Lans auf Geschichte Tirol.
- Lans auf Literatur-Landkarte Tirol.
- wahlen.tirol.gv.at tirol Unser Land
- Protokoll 2. Gemeinderatssitzung (konstituierende Sitzung), 30. März 2010. (PDF; 1,9 MB)
- Tirol Atlas tiroLexikon: 'Wappen von Tirol – Lans' (Memento vom 8. April 2013 im Webarchiv archive.today)