Unterperfuss
Unterperfuss ist eine Gemeinde mit 230 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Telfs.
Unterperfuss | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Innsbruck-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | IL | |
Fläche: | 2,24 km² | |
Koordinaten: | 47° 16′ N, 11° 16′ O | |
Höhe: | 596 m ü. A. | |
Einwohner: | 230 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 103 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6178 | |
Vorwahl: | 05232 | |
Gemeindekennziffer: | 7 03 61 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hnr. 13 6178 Unterperfuss | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Georg Hörtnagl | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2016) (11 Mitglieder) |
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Lage von Unterperfuss im Bezirk Innsbruck-Land | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Lage
Unterperfuss liegt im Inntal, etwa 15 km westlich von Innsbruck, gegenüber von Zirl. Mit zwei Quadratkilometer Fläche und rund 200 Einwohnern ist es eine der kleinsten Gemeinden Tirols. Die Gemeindegrenzen sind im Norden gebildet durch den Inn und im Osten durch die vom Sellraintal hier mündende Melach.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1312 im Inntaler Steuerbuch als „Niederpervens“. Die Bezeichnung „Unterperfuss“ erscheint erstmals 1453 in einer Urkunde, verwahrt im Tiroler Landesarchiv.[1]
Im Kataster des Gerichtes Hörtenberg gehörte Unterperfuss 1625 gemeinsam mit Ranggen zum Steuergemeindeverband Oberperfuss.
Eine der hl. Katarina geweihte Kapelle wird urkundlich 1648 erwähnt. Der spätbarocke Neubau der Filialkirche erfolgte 1761.
Unterperfuss wird im Jahr 1780 eine eigene Steuergemeinde. Im damaligen Kataster werden elf Häuser aufgeführt, davon zehn Landwirtschaftsbetriebe, die dem Kloster Stams unterstanden. Außerdem gab es zwei Mühlen und eine Säge. Als Gemeindeeigentum werden Wälder genannt, die für Wasserschutzbauten an Inn und Melach reserviert waren. Die damaligen Familiennamen lauteten Härtnagl, Mayr, Maizner, Wolf, Schiz, Hofer, Schaffenrath, Klaisner, Pranger und Fiz.
Politisch gehörte Unterperfuss 1840 noch zu Oberperfuss. Es bestand damals aus 12 Häusern und 107 Bewohnern. Pfarrlich versorgt wurde Unterperfuss von Kematen, ebenso befand sich dort die Schule.[2]
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Barocke Filialkirche zur heiligen Katharina, erbaut 1761 von Franz Singer, Entwurf Johann Michael Umhauser zugeschrieben. Qualitätvolle Fresken von Anton Kirchebner. Rokokoeinrichtung.[3]
- Naturdenkmal Eichen an der Melach (ID ND_3_72)
Freizeit und Sport
Die Gemeinde verfügt über zahlreiche Einrichtungen für den Reitsport.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Im Jahr 2011 gab es 133 Arbeitsplätze in Unterperfuss, fünf in der Landwirtschaft, keinen im Produktionssektor und 128 im Dienstleistungssektor. Mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen arbeiteten in sozialen und öffentlichen Diensten, zwanzig im Bereich Beherbergung und Gastronomie und fünfzehn im Handel.[4]
Berufspendler
Von den 73 Erwerbstätigen, die 2011 in Unterperfuss lebten, arbeitete ein Drittel in der Gemeinde, zwei Drittel pendelten aus. Aus der Umgebung pendelten 110 Menschen zur Arbeit nach Unterperfuss.[5] Verkehr
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Politik
Gemeinderat
Die letzten Bürgermeisterwahlen fanden gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen am 28. Februar 2016 statt.[7]
Partei | 2016[8] | 2010[9] | 2004[10] | ||||||
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Prozent | Stimmen | Sitze | % | Stimmen | Sitze | % | Stimmen | Sitze | |
Dorfliste Bürgermeister Norz Martin | 39,55 | 53 | 5 | ||||||
ÖVP Liste Unterperfuss – Bürgerliste | 32,84 | 44 | 4 | 48,32 | 72 | 5 | 43,90 | 54 | 5 |
style="text-align:left"|Wir Unterperfer | 14,93 | 20 | 1 | ||||||
Unterperfuss Aktiv | 12,69 | 17 | 1 | ||||||
ÖVP – Dorfliste | 27,52 | 41 | 3 | 31,71 | 39 | 3 | |||
SPÖ – Allgemeine Liste Unterperfuss | 24,16 | 36 | 3 | 24,39 | 30 | 3 |
1) Die Partei trat 2010 und 2004 unter dem Namen „ÖVP Liste Unterperfuss - Bürgermeisterliste“ an.
Bürgermeister
Georg Hörtnagl wurde 2016 zum Bürgermeister gewählt.[11]
Wappen
Blasonierung: Das Wappen ist in Silber und Blau durch Kurvenschnitt geteilt. In Silber liegt das achtspeichige rote Rad links.
Die blaue Woge symbolisiert den Inn, das rote Wasserrad steht für die Pfarrpatronin, die Hl. Katharina.[2]
Einzelnachweise
- Peter Anreiter, Christian Chapman, Gerhard Rampl: Die Gemeindenamen Tirols. Herkunft und Bedeutung. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0449-0
- Gemeindechronik. Gemeinde Unterperfuss, abgerufen am 25. Januar 2021 (österreichisches Deutsch).
- Gertraud Pfaundler-Spat: Tirol-Lexikon. Studienverlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2005. ISBN 3-7065-4210-2
- Ein Blick auf die Gemeinde Unterperfuss, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Januar 2021.
- Ein Blick auf die Gemeinde Unterperfuss, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Januar 2021.
- Entfernungsrechner - Entfernung berechnen und darstellen. Abgerufen am 25. Januar 2021 (deutsch).
- https://wahlen.tirol.gv.at/gemeinderats_und_buergermeisterwahlen_2016/gemeinden/unterperfuss.html
- Wahlen 2016. Land Tirol, abgerufen am 10. Oktober 2021.
- Wahlen 2010. Land Tirol, abgerufen am 10. Oktober 2021.
- Wahlen 2004. Land Tirol, abgerufen am 10. Oktober 2021.
- Gemeinderat. Gemeinde Unterperfuss, abgerufen am 10. Oktober 2021 (österreichisches Deutsch).