Obernberg am Brenner
Obernberg am Brenner ist eine Gemeinde mit 378 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Innsbruck.
Obernberg am Brenner | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Innsbruck-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | IL | |
Fläche: | 38,66 km² | |
Koordinaten: | 47° 1′ N, 11° 25′ O | |
Höhe: | 1380 m ü. A. | |
Einwohner: | 378 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 9,8 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6157 | |
Vorwahl: | 05274 | |
Gemeindekennziffer: | 7 03 36 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Innertal 39a 6157 Obernberg am Brenner | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Josef Saxer (GEFO) (Einheitsliste) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2016) (11 Mitglieder) |
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Lage von Obernberg am Brenner im Bezirk Innsbruck-Land | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Obernberg liegt im gleichnamigen Tal, das vom Wipptal bei Gries am Brenner abzweigt. Den Talschluss bilden die wuchtige Schwarze Wand und die Kalkzacken des Obernberger Tribulauns im Kontrast zum darunterliegenden Urgesteingelände.
Das Tal diente bereits zur Bronzezeit als Almweide, und die einmarschierenden Römer trafen 15 v. Chr. auf einen blühenden Bergbau, der im 16. Jahrhundert aufgegeben wurde. Der von Fichtenwäldern umgebene Obernberger See ist ein beliebtes Ausflugsziel, schon Kaiser Maximilian I. ging in der Umgebung auf Jagd.
Die Gemeinde wird vom Obernberger Seebach durchflossen.
Die Gemeinde hat eine Fläche von 38,66 Quadratkilometer. Davon sind sieben Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 43 Prozent Almen und 33 Prozent sind bewaldet.[1]
Ortsteile
Das Gemeindegebiet setzt sich aus sieben Weilern zusammen:
- Leite,
- Außertal,
- Innertal,
- Gereit,
- Eben,
- Frade und
- Obernberger See.
Geschichte
In der Antike nutzte man das Gebiet als Jagdrevier. Die Flurnamen auf dem Gemeindegebiet legen nahe, dass der Großteil der Urbarmachung und Besiedelung erst durch die Bajuwaren erfolgte.
Ursprünglich hieß das Tal Vinaders oder Berg Vinaders. Darum lautet die erste urkundliche Erwähnung von 1305 „in montem Vinaders“. 1320 ist „in superiori monte Vinaders“ (‚auf dem Obernberg Vinaders‘) verschriftlicht. Man verstand Obernberg nur als die Bergweiden, die nach Vinaders kommen. Aus der Wendung bei/am/in oberen Berg hat sich schließlich der Name Obernberg gebildet.[2]
Im Tal befanden sich im Mittelalter einige Schwaighöfe.
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche Obernberg am Brenner hl. Nikolaus: Nachdem bereits 1339 ein Kirchlein St. Nikolaus erwähnt wird, wurde die spätbarocke Pfarrkirche St. Nikolaus im Jahre 1760 errichtet. 1834 erhielt sie ihren charakteristischen Zwiebelturm. Die Architektur stammt von Johann Umhauser, der ein Mitarbeiter des geistlichen Baudirektors Franz de Paula Penz war. Der Malkünstler und Stuckateur Josef Schmutzer der Jüngere, der unter anderen auch die Kirchen in St. Jodok am Brenner, Mittenwald und Oberammergau gestaltet hat, war für die Ausschmückung der Kirche verantwortlich. Die im Rokoko-Stil gestaltete Kanzel entstammt, ebenso wie der Aufbau des Altars und die Statuen, den Ideen von Johann Perger aus Stilfes. Die Deckenfresken und das Altarblatt des Hauptaltars entstammen der Hand von Christoph Anton Mayr aus Schwaz. Die Kreuzwegbilder wurden von Josef Strasser 1850 gestaltet.[3] Dank ihrer auf einem Moränenwall im Tal eingebetteten Lage, im Hintergrund dem Bergmassiv des Tribulaun, und ihres Baustils ist die Kirche eines der begehrtesten Fotomotive Tirols.
- Kapelle Unserer Lieben Frau am See
- Hofkapelle (auch Kapelle im Innertal oder Danler-Kapelle)
- Frader Mühle
- Obernberger See
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Von den 48 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 16 im Haupt-, 24 im Nebenerwerb und acht von juristischen Personen geführt. Diese acht bewirtschafteten fast drei Viertel der Flächen. Die sieben Erwerbstätigen des Produktionssektors arbeiteten in zwei Baufirmen. Der wichtigste Arbeitgeber des Dienstleistungssektors war der Bereich soziale und öffentliche Dienste mit 14 Mitarbeitern.[4][5][6]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 48 | 50 | 26 | 24 |
Produktion | 2 | 1 | 7 | 6 |
Dienstleistung | 17 | 10 | 28 | 36 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
Im Jahr 2011 lebten 179 Erwerbstätige in Oberndorf am Brenner. Davon arbeiteten 54 in der Gemeinde, siebzig Prozent pendelten aus.[7]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus elf Mandataren.
Partei | 2016[8] | 2010[9] | ||||
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Prozent | Stimmen | Sitze | Prozent | Stimmen | Sitze | |
Einheitsliste | 50,77 | 132 | 6 | 51,32 | 136 | 6 |
Gemeinsam für Obernberg | 49,23 | 128 | 5 | |||
Tiroler Bauernbund + ÖAAB | 34,72 | 92 | 4 | |||
Bürgerliste | 13,96 | 37 | 1 |
Bürgermeister
Bürgermeister von Obernberg am Brenner ist Josef Saxer.[10]
Wappen
Das 1973 von der Tiroler Landesregierung verliehene Gemeindewappen zeigt in Rot zwei goldene Kegel und einen König mit Krone im Dreipass. Die drei goldenen Kegel verweisen auf die Sage vom goldenen Kegelspiel, welches im Rasselstein vergraben sein soll und vom Bergkönig bewacht wird. Der wahre Kern der Sage sind vermutlich die Bodenschätze des Tribulaun.[3]
Partnergemeinde
Obernberg pflegt partnerschaftliche Beziehungen zu Heddesbach in Deutschland.[11]
Persönlichkeiten
- Joseph Vincenz Hofmann (1800–1863), Theologe, war Geistlicher in Obernberg
- Heini Messner (* 1939), erfolgreicher Skiweltcuprennläufer und Trainer des ÖSV-Damenteams in den 1970er Jahren
- Ernst Mair-Tribulaun (* 1928), Maler
- Hugo Penz, Universitätsprofessor, Geograph
Weblinks
- Landschaftsschutzgebiet Nößlachjoch – Obernberger See – Tribulaune
- Obernberg am Brenner, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“
- 70336 – Obernberg am Brenner. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- Ein Blick auf die Gemeinde Obernberg am Brenner, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. August 2021.
- Peter Anreiter, Christian Chapman, Gerhard Rampl: Die Gemeindenamen Tirols: Herkunft und Bedeutung (= Veröffentlichungen des Tiroler Landesarchives). Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 3-7030-0449-5, S. 173 ff.
- Gemeinde Obernberg: Geschichte (abgerufen am 21. Februar 2012)
- Ein Blick auf die Gemeinde Obernberg am Brenner, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. August 2021.
- Ein Blick auf die Gemeinde Obernberg am Brenner, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. August 2021.
- Ein Blick auf die Gemeinde Obernberg am Brenner, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. August 2021.
- Ein Blick auf die Gemeinde Obernberg am Brenner, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. August 2021.
- Wahlen 2016. Land Tirol, abgerufen am 18. August 2021.
- Wahlen 2010. Land Tirol, abgerufen am 18. August 2021.
- Bürgermeister. Gemeinde Obernberg am Brenner, abgerufen am 18. August 2021 (österreichisches Deutsch).
- Geschichte, Partnergemeinde. Gemeinde Obernberg am Brenner, abgerufen am 18. August 2021 (österreichisches Deutsch).